Teil 1 Überlieferungen
Teil 2 IBE - Im Körper Erlebnisse
Teil 3 Außerkörperliche Erfahrungen im Ätherkörper
Teil 4 Astralreisen
Teil 5 Astralebenen
Teil 6 Soziale Strukturen
Teil 7 Astralkörper, Plastizität
Teil 8 Zwischen Traum und Astralbewusstsein
Teil 9 Paraphysikalischer Äther (Bioäther) und Ätherkörper
Teil 10 Unbewusste Aussendungen und Seelenteile
Teil 11 Medialität und Geisterkontakte
Teil 12 Jenseitige Wesen nicht-menschlicher Art
Teil 13 Das innere Licht
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In der gegenwärtigen westlichen Wissenschaft geht man im Gegensatz zum Buddhismus und den indischen Lehren wie etwa dem Tantra Yoga von der Annahme aus, dass Bewusstsein IMMER einen Bewusstseinsträger benötigt. In den östlichen Lehren vertritt man die Ansicht, dass ein körperloses Bewusstsein ein göttlicher Seins-Zustand ist, aus dem heraus die Schöpfung, ob jenseitig oder irdisch, entstanden ist.
Hier in der Serie "Außerkörperliche Erfahrungen" handelt es sich ausschließlich um Seinsschichten in denen sich der Mensch verkörpert vorfindet, sei es materiell oder feinstofflich. Die Polemik um einen Bewusstseinsträger trifft somit für diesen Bereich nicht zu, sondern nur für kosmische Seinszustände, die hier nicht zur Sprache kommen.
Der paranormale Äther, bisweilen auch Fluidal, Chi, Ki, oder Prana genannt, ist die dichteste Art von feinstofflicher Materie. Feinstoffliche Materie ist ein Begriff, der alle Arten von Substanzen beinhaltet, die feiner sind als physikalische Materie oder Energie. Es ist ein Sammelbegriff, denn man ordnet dem Feinstofflichen nicht nur den Äther zu, sondern auch die Astralmaterie oder je nach Lehre auch noch feinere Formen von Materie.
In ältesten Zeiten, wohl schon seit der Steinzeit, wie man aus den Seelenlöchern in den Grabstätten schließen kann, hat man sich den Seelenkörper der Verstorbenen relativ dicht vorgestellt. Häufig hat man ihn mit dem Atem identifiziert. (Siehe z.B. das geflügelte Wort "die Seele aushauchen"). Die Vorstellung einer Hauchseele hatte man schon im alten Ägypten und über Moses sind diese Vorstellungen vom Judentum und später auch vom Christentum übernommen worden. Sicherlich ist man im modernen Christentum von derlei körperlichen Interpretationen des Seelenkörpers abgekommen.
Chnum erschafft auf der Töpferscheibe den materiellen Körper und den Hauchkörper Ka (zeigt mit der Hand zum Mund - Hauch)
Aus dem früheren Orient gelangte eine Wissenschaft von dort auch nach Europa - die Alchemie. Hier in Europa faszinierte sie viele aus den wissenschaftlichen und religiösen Kreisen. Die Alchemie war eine Wissenschaft, deren Vertretern das Abendland große Entdeckungen verdankte, vom Schießpulver bis zum Porzellan. Sosehr die Alchemie gegenwärtig oft als Scharlatanerie herabgewürdigt wird, man muss ihr zugestehen, dass ihr zu einem nicht geringen Maße Europa seine Wissenschaften und Weltdominanz verdankt. Aus der Alchemie ging die Chemie hervor, Teile der Pharmazie. Auch einige Vordenker was den Äther und feinstoffliches Gedankengut anbelangt entstammen der Gilde der Alchemisten. Feinstoffliches hatte in der Alchemie die größte Bedeutung. Es war eine fünfte Essenz nach der man suchte und sie nie so richtig fand - bis in die heutige Zeit, denn das Geheimnis um den (paranormalen) Äther ist nach wie vor nicht entschlüsselt.
Das Mittelalter war die Geburtsstunde einer neuen Zeit Europas. Es brachte eine neuartige Herangehensweise für die Naturwissenschaft und mit ihr verwandte Gebiete. In gewisser Hinsicht galt diese neue Denkweise auch für das Ergründen des Äthers, wenngleich die ersten handfesten Versuche erst im 19. und 20. Jahrhundert erfolgten. Schließlich ist dieser Wissenschaftszweig in keiner Weise für die Industrie und das Geld verdienen geeignet und war von der etablierten Religion immer schon abgelehnt, weil religiöse Dogmen durch die Alchemie in Frage gestellt werden könnten.
Beobachtung und der Versuch das Beobachtete zu verstehen
Roger Bacon (1210-1292) führte das Experiment als wichtigste Arbeitsmethode der Alchimisten ein („Sine experimentil nihil sufficienter sciri potest“: Ohne Experimente kann nichts ausreichend gewusst werden)
Roger Bacon (1210-1292)
Beobachtung und der Versuch das Beobachtete zu verstehen - eine solche Zugangsweise mag simpel klingen, aber der größte Teil der Menschen hat sich bis heute noch nicht an eine solche Herangehensweise gewagt. Das gilt leider sogar für uns in der westlichen Zivilisation, gerade auf dem Gebiet feinstofflicher Ausstrahlung und Beschaffenheit des Menschen. Zu sehr verstößt man dabei gegen Tabus religiöser oder materialistischer Denkweisen.
In der Alchemie versucht man durch Anreicherung einer Prima Materia mit einer feinstofflichen Essenz anzureichern, unter Destillieren, Brüten und dergleichen. Die meisten Alchemisten versuchten dies durch Ausprobieren oder mittels wilder geheimer Rezepte. Man muss bedenken, dass man im Mittelalter noch an eine Lebenskraft in solchen Stoffen wie Schlamm oder Exkremente dachte. Man war davon überzeugt, dass aus Schlamm Kröten und aus Mist Würmer und Maden entstehen könnten. Es ist also nicht verwunderlich, dass man eine solche Lebenskraft heraus destillieren wollte, um solcherart den Stein der Weisen, das flüssige Gold oder dergleichen zu gewinnen.
Wenngleich uns gegenwärtig die Vorstellung eines Leben gebärenden Schlammes als sehr absurd erscheint, enthält diese Vorstellung auch einen kleinen Wahrheitskern, zumindest so wie es von etlichen Alchimisten ausgelegt wurde, etwa mit meinen neuzeitlichen Denkweise so formuliert: "In manchen Arten der Materie ist eine feine Essenz enthalten, die weiter veredelt gleichsam Wunder bewirken kann."
Diese Denkweise, die in der alten Version gebracht, absurd klingt begegnet uns in diversen Disziplinen wieder:
Die Alchemie ist keine ausschließlich orientalisch-europäische Wissenschaft. In Indien und China war die Alchemie ebenfalls schon seit ältesten Zeiten bekannt und gepflegt. Die Orientalen, welche die Alchemie nach Europa brachten, haben auch nie behauptet sie erfunden zu haben. Im Gegenteil, nach abendländischer Mythologie wird der Ursprung der Alchemie dem geheimnisvollen Volk der Atlanter zugerechnet. Es war nur noch ein Abglanz der Alchemie, der in den Orient gebracht wurde, nämlich die nasse Alchemie. Die Atlanter dagegen kannten den trockenen Weg, so hieß es, das Gewinnen der Essenz direkt aus der Sonne.
Einer aus den Reihen der Alchemisten war Paracelsus. Er machte sich Gedanken über den feinstofflichen Leib des Menschen. Paracelsus sprach von einem (feinstofflichen) "siderischen" Leib des Menschen als dem Träger der tierischen Leidenschaften. Dieser siderische Leib sei morphologisch um unsere göttliche Seele herum gewebt, also eine Art Seelenhülle.
Paracelsus (1493-1541)
Paracelsus (Theophrastus Bombast von Hohenheim) war Arzt, Alchemist, Astrologe, Mystiker, Laientheologe und Philosoph.
Paracelsus besaß ein für seine Zeit überaus umfassendes Wissen. Entsprechend war er auch von Ärzten und Apothekern angefeindet. Zu sehr war man noch feststehenden Glaubenssätzen in der Wissenschaft verpflichtet. Noch war die Wissenschaft eng mit der Religion verflochten, wenngleich auch Philosophen das Weltbild dort ergänzten, wo die Kirche keine Aussage machte. Jene philosophischen Lehrmeinungen waren ähnlich der Religion ein unantastbares Glaubensgut. Die Heilungserfolge von Paracelsus waren legendär und verschärften natürlich den Konflikt. Denn wie war es möglich, dass ein im Denken Abtrünniger mehr Erfolg haben sollte, als jene Gelehrten, welche altbewährte Traditionen vertraten. Paracelsus hinterließ zahlreiche deutschsprachige Aufzeichnungen und Bücher medizinischen, astrologischen, philosophischen und theologischen Inhalts, die größtenteils erst nach seinem Tod gedruckt wurden. Er starb schon sehr frühzeitig, nämlich mit 47 Jahren und zwar, wie Untersuchungen an seinen Gebeinen ergaben an Quecksilbervergiftung. Es war sozusagen ein Berufstod für einen engagierten Alchemisten wie Paracelsus.
Was uns hier in dieser Schrift interessiert war die Stellungnahme von Paracelsus zum Feinstofflichen. Diesem gab Paracelsus einen hohen Stellenwert. Immer wieder sprach er von einem (feinstofflichen) "siderischen" Leib des Menschen. Dieser sei der Träger der tierischen Leidenschaften und morphologisch um unser eigentliches Wesen - die göttliche Seele - herum gewebt, bilde also eine Art Seelenhülle. Dieser Astralleib benötige keinen Schlaf und sei fühlbar u. a. im Traum; er sei instinkt- und triebhaft, gebildet aus dem Stoff der Emotionen und entspreche als inneres Firmament dem äußeren. Die Anschauung betreffend eines feinstofflichen Leibes, einer Essenz, die feiner war als die sichtbare Materie, war allerdings dem Denken der oftmals kirchlich verbotenen alchemistischen Lehre nicht allzu fremd.
In China und im Orient wurde der Magnet schon lange therapeutisch verwendet. Man dachte, dass er auch diverse Krankheiten aus dem Menschen ziehen könne. Paracelsus war der Erste, der diese Therapieform auch in Europa benutzte.
Die Idee des animalischen Magnetismus, welche Mesmer zugeschrieben wird, findet sich in verschiedensten Varianten schon lange vor Mesmer.
Friedrich Hoffmann (1660 - 1742)
(gescanntes Bild aus: Ciba-Zeitschrift 65, Wehr/Baden, 1954, Band 6, Seite 2145)
Friedrich Hoffmann postulierte, dass das Lebensprinzip im Äther zu suchen sei. Der Äther sei es, welcher die Bewegungen in den Organismen, ob Pflanze, Tier oder Mensch bewirke. Unter Äther verstand man seit dem Altertum die alchemistische Quinta Essentia, das fünfte Element neben Erde, Wasser, Luft und Feuer. Friedrich Hoffmann sah den Äther aus vielen kleinen Teilchen bestehend, welche den Bewegungstrieb vermittelten.
Georg Ernst Stahl (1660-1734) beschreibt den Körper als einen mechanischen Apparat, der ohne den beseelenden Äther verwesen müsste.
Für Johann Gottfried Herder (1744-1803) bestand das Prinzip des Lebens aus dem ätherischen und elektrischen Strom.
Hierzu: Luigi Galvani (1737-1798) publizierte 1791 seine Arbeiten über den elektrischen Strom, den er an Froschschenkeln entdeckte, die zuckten, sobald diese mit Eisen und Kupfer einen geschlossenen Stromkreis bildeten.
Des Weiteren glaubte man allgemein, dass die Gestirne, vor allem Sonne und Mond auf den Menschen von großem Einfluss wären. Im Prinzip wird das von der Astrologie nach wie vor behauptet. Da man in jener Zeit an diverse Energien dachte, die noch nicht nachgewiesen werden konnten, ordnete man Sonne und Mond besondere Kräfte zu, wie es bei den Alchemisten schon lange üblich war, wenngleich nicht in so konkreter und materialistisch gedachter Weise.
Mesmer
So sehr manche nach wie vor Mesmer als Scharlatan ablehnen, da seine Methoden aus moderner Sicht etwas seltsam anmuten, so verdanken wir ihm die Impulse für
Franz Anton Mesmer (1734 – 1815)
Franz Anton Mesmer war hier in Wien eine ehemalige örtliche Berühmtheit. Er war Arzt, Heiler und der Begründer der Lehre vom animalischen Magnetismus, auch Mesmerismus genannt. Um 1759 zog Mesmer nach Wien, wo er Medizin studierte und das Studium 1766 mit dem Doktorat abschloss. Gerard von Swieten, der Hofarzt von Maria Theresia, akzeptierte ihn als Schüler, was eine große Auszeichnung war. Der Erfolg seiner unorthodoxen Heilweisen jedoch verschaffte Mesmer in Wien große Feindschaft und seine Gegner erwirkten, dass Mesmer letztlich Wien verließ und nach Frankreich zog. Dort erlangten seine Methoden speziell in adeligen Kreisen eine große Beliebtheit. Mesmer gründete in Frankreich eine durchaus respektable Anzahl gemeinnütziger Vereine, musste jedoch dann vor der französischen Revolution fliehen.
Am Anfang hatte sich Mesmer noch des Magneten bei Kuren bedient, doch er kam hiervon ab und sprach später dem Magneten jegliche Wirkung
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 21.02.2017
ISBN: 978-3-7396-9908-0
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