Traumsymbole der Selbstverwirklichung
Alfred Ballabene
alfred.ballabene@gmx.at
gaurisyogaschule@gmx.de
Es ist sehr schwierig und mühselig einen spirituellen Weg zu gehen. Nicht nur, dass wir meist in unserer Mitwelt auf Unverständnis stoßen, der Weg selbst ist schon schwer und voller Täuschungen. Eine jegliche Information, die wir über unsere innere Neuorientierung und Umgestaltung erhalten können, ist auf einem solchen Weg eine wertvolle Hilfe. In den Träumen spiegeln sich während eines Prozesses der Selbstfindung innere Widerstände, Hoffnung und das Licht neuer Horizonte. Es ist eine ganz spezielle Traumsymbolik, die hierfür relevant ist. In den üblichen Traumbüchern findet man selten diese Thematik. Deshalb hier der Versuch die mit der Selbstfindung verbundene Traumsymbolik zu skizzieren.
Hin und wieder finden sich in den Träumen Vorgänge und Bilder, die auf eine innere Reinigung hinweisen, für eine Aufhellung der Aura. Diese Symbole unterscheiden sich deutlich von jenen Symbolen, in welchen eine Schmutzanheftung während des Tages durch Streit, Herabsetzung oder was immer uns anhaftet und in der Nacht verarbeitet und weggeräumt werden. Auch unterscheiden sich die Traumsymbole einer spirituellen Reinigung von jenen Traumsymbolen, in welchen wir uns von Schuldgefühlen reinigen. Man erkennt die jeweiligen Unterschiede häufig an dem Schmutz, der abgewaschen wird, an dem Mittel und Vorgang der Reinigung und dem Anteil an Licht, der in diesem Prozess aufscheint.
Hier ein Beispiel von jemandem ganz am Anfang des Yoga. Es handelt sich hier nicht um eine spirituelle Reinigung, sondern um ein Rein werden von Eigenschaften oder was immer sich jener Yogapraktikant unter Fortschritt vorgestellt hat. Wie bei vielen Anfängern zeigt sich auch hier der Glaube, dass man mit wenig Aufwand, durch einige Tricks oder schon alleine durch die Zugehörigkeit in großen Schritten voran kommt (Automat = es geschieht automatisch). Dem ist aber nicht so, wie man aus der Traumbotschaft gleich erkennen wird.
"Ich befinde mich in einer Automatenwäscherei. Ich stecke so viel in die Waschmaschine hinein, dass sie nicht läuft. Oben spritzt Wasser heraus. Ich sehe mich um und sehe, dass die Maschinen neben mir alle funktionieren. Ich muss wieder alles heraus nehmen und die Wäsche Stück für Stück hinein legen. Indem ich das tue funktioniert die Waschmaschine wieder."
Um den Unterschied zur spirituellen Reinigung zu zeigen, hier ein Beispiel, in welchem der Schmutz des Tages zeigt:
Vorgeschichte (ist schon Jahrzehnte her): Im Institut gab es Ärger. Es wurde Quecksilber ausgepanscht und ca. 3 kg hiervon lagen in einem begehbaren Abzug in tausenden winzigen Tröpfchen herum. Sie blieben zirka 3 Wochen dort liegen, weil der Verursacher sie zusammen mit den Glassplittern nicht wegräumen wollte. Ich empörte mich. Der Verursacher ließ sich nicht bewegen hier einen Finger zu rühren und verschwand wieder wie schon die Tage vorher auf einen anderen Arbeitsplatz. Letztlich nahm ich dann den hierfür vorgesehenen Staubsauger und saugte das Quecksilber auf.
"In der Nacht hatte ich folgenden Traum: Wir standen in einer kleinen Gruppe am Gang des Instituts und hielten eine kleine Konferenz. Um mich blickend war ich entsetzt über den schmutzigen Gangflur. Die Fliesen waren ganz grau. Ich brachte deshalb zur Sprache, dass der Flur unbedingt gereinigt werden müsse. Dann blickte ich wieder zu den grauen Fliesen und dann hinüber zum Gang vom Nachbarinstitut. Dort waren die Bodenfliesen relativ sauber."
Innere Reife geht Hand in Hand mit innerer Ausgeglichenheit. Aus diesem Grund nehmen Symbole der inneren Reifung auch meist Bezug auf irgendwelche spannungsgeladenen Ausgangssituationen, die durch Erkenntnis und Erfahrung integriert wurden und nun der Persönlichkeit als akzeptierte Erfahrung dienen. Die Auflösung von Spannungen bzw. Aggressionen, verursacht durch ungelöste Probleme, Situationen und Stellungnahmen (z.B. aus einem Konflikt zwischen Moral und Bedürfnissen), ist in den Begleitträumen, die mit einer Lösung (Reifung) einhergehen, oft von einer religiösen, erlösenden Erhabenheit gekennzeichnet.
Blüten:
Blüten sind ein Symbol für die Entfaltung der Gefühle
Rosen für die Shakti
"Ich bündelte Rosen in rot und Orange. Ich freute mich über die schönen Sträuße, schlichtete sie in einen Karton und dachte daran, wie sich meine innere Gefährtin darüber freuen würde." (V)
Blüten und Liebe für das Leben
"Ich sah mir die Blüten vom Baum an (Art: Celtis). Ich war etwas verwundert über die großen Blüten, denn ich wusste, dass diese Baumart üblicher Weise keine großen Blüten hat. Dann fand ich einen Blatttrichter mit Raupen darinnen. Ich freute mich über das viele Leben auf dem Baum." (V)
Yoga als Entfaltungsweg
Eine unterrichtenden Yogini hatte folgenden Traum:
"Es ist Yogastunde und ich unterweise einige neue Schüler im Ashram von A. Jeder der Anfangsschüler hat einen ungeordneten Strauß Blumen vor sich liegen. Ich gehe nun zu jedem Schüler und beginne die Blumen, die er vor sich hat, zu ordnen. Ich nehme die schlechten Blumen weg und ersetze sie durch neue frische Blumen." (An.Lah.)
Enzian und Gladiolen
"Am Ende der Yogastunde überreichte ich blauen Enzian und andere Blumen, die ich am Vortag gekauft hatte den verehrten Guruis. Besonders deutlich sah ich eine Gladiole mit noch geschlossenen Blüten, die ich Guru Vayuananda überreichte." (Acharya)
Gieße Blumen, die kaum erreichbar hoch sind
"Ich habe die Aufgabe Blumen zu gießen, die sich auf einer Mauer oder Terrasse befinden. Sie sind so hoch, dass sie nur mittels einer Leiter für mich erreichbar sind. Ich gieße sie zuerst einzeln und dann alle zusammen mit einer Gießkanne."
Früchte (und deren Farbsymbolik)
Die Frucht ist das Endprodukt eines pflanzlichen Entwicklungsprozesses. Sie kann somit ein abgeschlossenes Entwicklungsstadium symbolisieren. Es ist ein Unterschied, ob der eigene Baum Früchte trägt, oder ob man eine Frucht überreicht bekommt (man darf kosten, um zu wissen wie solche Früchte schmecken, mit der Aufforderung sich solche Früchte selbst zu schaffen).
Es ist ein Unterschied, ob sich die Frucht auf einem auf dem Boden wachsenden Kraut findet, oder auf einem Baum. Der Baum strebt in die Höhe und entspricht topographisch einem Berg, also einer Bewusstseinserhöhung. Das Kraut ist dem Boden, der Grenze zum UBW sehr nahe.
Wenn wir uns die symbolische Farbzuordnung zu unseren inneren Hauptbereichen vergegenwärtigen (siehe Grundsymbole der Träume) so ist Gelb (Gold) die Farbe der Mitte, in der Rot (Emotionen, Trieb), Blau, Weiß (das Mentale) und Grün (das Vegetative) ihre Mischung und ihren Ausgleich finden. Goldene (gelbe) Früchte von der Ähre bis zum Apfel hatten deshalb von jeher immer eine große Bedeutung. (Im Yoga entspricht Gold dem Herzchakra und dem Amrita, der höchst entwickelten subtilen Energieform.)
"Auf einem Plateau, das schützend von einigen Hügeln umgeben war, befand sich der innere Kreis der Yogagemeinschaft. Es ist wie eine Art Erholungsstätte oder Refugium. Wir nehmen die Kräfte von Sonne und Wasser unmittelbar und als Energie fühlbar in uns auf.
In der Folge mache ich mit Vayu einen kleinen Spaziergang in den Wald. Eine Liebe zu allem Geschaffenen, zur Natur erfüllt mich. Wir kommen zu einem Strauch, an dem wunderbare gelbe Trauben hängen, jede Beere so groß wie ein Pfirsich. Vayu zeigt mir, wie man eine solche Beere behutsam vom Strauch nimmt und gibt sie mir zu kosten. Sie hat einen nie gekannten Geschmack, eine Süße, ein Parfum, das sich golden von meinem Mund in den ganzen Körper ausbreitet. Diese Frucht ist belebender, erfrischender als alles, was ich je zu mir genommen habe." (A)
"Ich wachte sehr zeitig in der Früh auf und es war kalt im Zimmer. So blieb ich im Bett, um hier zu meditieren und im Herzensgebet versunken schlief
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 10.02.2017
ISBN: 978-3-7396-9759-8
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