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An den Erzengel

Wo du gehst wird Angst und Wahn,
toter Rabe um Unterholz,
schon begraben.

Einsamer Himmel in meinen Augen.

Leise der Flug der Schatten,
das Nest suchend.

Die Schwere der Brust eiserne Enge.
in meinem Kopf klirren und horchen.

Gott hat meine Taten gewogen.
die Sterne suchen nachts den Einsamen,
Wahn der klingenden Boten
der meinen Welt,
Atmen im Gleichklang der Töne

ich muss mich leben



anhalten, spüren
umschauen und atmen
ohne Angst sein.
Orientierung im Chaos,
Ausbrüche wagen.
Sich nichts
vormachen,
anderen auch nicht,
heißt
Klarheiten schaffen,
mit Kraft weiter machen,
Leben lernen müssen


Was schreiben, wenn man nach dem Geboren
gefragt wird.

ja, sage ich dann stets, auch das.

In Berlin und dann zur Schule gegangen, Lehre, Studium, Arbeit.
Gleichklang der ungestimmten Saiten
Vergessen ist wichtig, erinnern auch.

Bis heute weiß ich noch nicht wann
der Ernst des Lebens angefangen hat.
Jeden Moment nehmen und einfrieren
Kalt wird mir indessen

Ach ja der Imperativ. Schwer zu verstehen und noch schwerer zu gebrauchen.
Ich werde mittlerweile wieder.


immer noch ich selbst
immer noch links das Herz tragend
immer noch Frühaufsteher


immer noch wachsam
immer noch kritisch
immer noch auf dem Weg
mich lebendig, suchend


welche Religion ist größer
als die Wahrheit?


Es genügt nicht,
dass etwas wünschenswert ist,
damit es sich verwirklichen lässt,

was noch wichtiger ist,
wenn uns etwas wünschenswert erscheint,

ist damit noch nicht gesagt,
dass dies die
Wirklichkeit ist.


Die Zeit vergeht
das Leise beginnt
In mir zerrinnt
mein kleines Gebet

Die einsamen Herzen
Ein lüttes Tor
Wir knien davor
fühlen die Brust

da bleibt ein Weinen
ich fühle die Welt
der Morgen erzählt
ein Vers den Seinen


eingerollt in den gedankenteppich
spurensuche
unsichtbar für andere
verpackt die erinnerungen

imperativ, leben
wo waren die spuren doch
ach eingerollt
ach die gedanken
für jede tat ein wort
für jeden tag eine erinnerung

wohin?
die spuren suchen
ach der gedankenteppich
ach die spuren
ach die erinnerungen


wo ist der platz
wo ist der schmerz
wo ist mein leben
wo ist die liebe

das glück
der hass
der tod

in allem lebt erinnerung
ach die erinnerung

etwas das zu boden fiel
unser dasein war nur geborgt

tauben füttern
mit dem kopf nicken

im sparsamen flutlicht
irgendeiner sehenswürdigkeit

herumzuhocken wie einer
der zu besuch kommt

mit leise klappernden zähnen
aneinandergepreßt

in der zwickmühle
mit dem rücken zur wand

denn wenn es heute nacht wird
läuft es sich gefährlich
der davonfährt wird wieder
draußen in der nacht gesucht

ob wir die augen öffnen oder
schließen ist ungefähr gleich

was passiert ....


Ich sehe Dich
Nicht.

Ich schließe die Augen
und sehe Dich.

Ich möchte
Dich hören
aber
Du sprichst
nicht.

Ich spreche zu Dir
aber
Du hörst mich nicht.

Ich möchte Dich fühlen
aber du bist nicht da.

Komm sei Du.


Traum

Ich kann nicht
mit Dir sprechen
weil ich das sagen könnte
was ich sagen will.

Ich kann Dich nicht ansehen
weil Du sonst das siehst
was Du sehen sollst.

Ich kann Dich nicht anfassen
weil mir die Hände
zittern.

Spürst Du es?
Hörst Du es?
Mein Herz klopft so
laut.


feinde sein
einander gegeneinander
nicht sehen
was andere
tun
ist das dein Feind?


Das Herz allein

Das laute Herz ward rot gefunden
Der Wald O lange dunkle Furcht
Des Todes,
ein Hiersein und Da wollen
Die Stille, eine Wolke starb.

Mein Ich vor mir,
am Schrein
Gewimmel der zweit geborenen
Der Ammen laute bleiben veröpren
In jedem Rock ein Stock,
die Schuerze traegt nicht
das faulede Obst und Hirn

Verfluchter Sinn zu essen
Sterben in diesem Sein


Die Tauben
Des Abends die Taube
Brachte das Gift mir zu.
Stolzer Trompetenruf
durchfuhr die Weidenzweige
nasses stinkendes Laub
faule Zauber die steigen

Ein zerfetzter Blick streicht
Das Antlitz des Gehängten
Schwingen in sanfter Wehmut
So lauscht die Zeit beim Untergang
O! ihr ehrreichen Zeugen,
Begrabt im Abendrot das Eine noch.
Eilt, die Zeit will weitergehn.


Neues und Altes
Hier im dunklem Tor
trat
die blutige Gestalt des
werdenden Mannes
Der Sohn, der Sohn, der Sohn
es komme schon.
Umgeben von Monden und trinkenden
Weiden.
Herbstlicher Hofstaat hält sich unfehlbar,
Zerknickte Birken im Hain,
liegt da die Antwort?
Nachtsturm, es hat keine steile Festung.
Herz, horch deinees Schlages,
es ist der Schlag des Lebens,
es rettet dich.
anderswo hoerst.
Schlag weiter oder stirb.


In der dunklen Nacht

In meiner dunklen Nacht
die Flamme brennt
in meiner Brust
vor dem dunklen Tun
floh ich aus meinem Haus,
während die Ruhe
euch überkommt
durch meine dunkle Nacht
bin ich geflohen – zu mir
den Schleier vor meinen Augen
während euch still wie die Toten
die Zeit übermannt, ich mich suche
Die dunkle Seite der Nacht
war meine Führerin
liebevoller als die aufgehenden
Sonne nach der Nacht, die Liebende
verbindet, mein Geliebter
Verwandele uns jeden
von uns in die anderen
Diese wundersame Nacht
Alles bleibt im Verborgenen,
jenseits solcher Anblicke bin ich
sterblich, ohne Führer, ohne Licht
so tief in mein Herz gebrannte Leiden
Das Feuer was mich führen will
leuchtet heller als die Mittagsglut
stillende Stille, dorthin wo er
wartet noch, war es ein Ort,
wo niemand wieder kommt
Innen die pochenden Herzen
In der Nacht, hielt ganz für ihn,
der Schlaf sein Lied, für ihn und ihn
unter den Robinien wartet der Tod
meine ganze Liebe gab ich ihm,
damit er die Festungsmauern baut,
der Wind umspielt und mit
sanftester Saite umgibt er mich
liebkoste jeden meiner Gedanken
jeden meiner Sinne,
für dich will ich es erlauben,
bevor ich für immer gehe
Ich verlor mich in der Nacht
und lege mein Gesicht auf deine Brust
mein Liebhaber
die Sehnsucht und Trauer wuchs
als es Morgen wurde und das Licht
gedimmte Sicht
unter den klirrenden Baummessen
als er am Morgen wusste zu verlieren
in meiner dunklen Nacht
die Flamme brannte
um alles zu vergessen


Götter

heute kommt nicht Jesus
von Kreuz,
heute kommt er mit Anwalt,
Auto und Uhr zu Gericht

und glaubt die Welt zu ändern

heute kommt Wodan mit Leopard
tausend Schuss Musition,
Thor hält nicht still,
die Erzwerke schmieden erst noch
den Hammer zum Schmieden

Kämpfen, die Götter zeigen
die Macht ist
ungebeugt
wachsam
real
in meinem Kopf
ist alles still
in meinem Herz
rast Loki
und sucht
die Schliche mir
zu begegnen.

Ruhe, keine Ruhe
alles Ruhe in mir
ich lebe nicht
ich ändere mich


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 15.01.2011

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