Gefahr für Tinúviel
Hallo, mein Name ist Tinúviel.
Ich lebe in einer Herde südlich der Berge. Wir leben in einem kleinen Tal zusammen mit Rehen.
Unsere Herde besteht aus unserem Anführer Thingol, Yavanna, Aegnor, Aerandir, Aredhel, Celeborn und natürlich mir. Ich bin die Leitstute unserer Herde.
Alles war bisher friedlich, wir grasten direkt neben den Rehen und waren auch mit den Rehen befreundet.
Ich erwartete heute ein Fohlen und Thingol war schon ganz aufgeregt. Die anderen versuchten ihn zu beruhigen, doch er lief immer im Kreis herum. "Du machst mich nervös.", sagte ich zu ihm. "Sorry, wollte ich nicht.", sagte er dann.
Er versuchte sich abzuregen, doch er konnte einfach nicht still halten.
Nach einer Stunde war das Fohlen da.
Es war eine kleine Stute, so weiß wie Schnee.
Ich leckte sie liebevoll ab. "Wie soll sie denn heißen?", fragte Celeborn.
"Hmm, ich denke, sie soll Serinde heißen.", sagte ich.
Ich sah sie liebevoll an.
"Herzlichen Glückwunsch, Tinúviel.", sagten die Rehe.
"Danke.", antwortete ich ihnen.
Ich stand auf, um Serinde trinken zu lassen.
Nun stand Serinde, wenn auch auf wackeligen Beinen, neben mir und trank. Dabei wedelte ihr kleiner Schweif hin und her.
Es schien ihr zu schmecken.
1 Jahr später war Serinde schon sehr groß geworden.
Sie spielte zusammen mit anderen Jährlingen, die letztes Jahr auf die Welt gekommen waren.
Die Hengste hießen Hasufel, er war schwarz, Elround, er war ein Apfelschimmel und Elwing, er war Grau.
Die Stuten hießen Galadriel, eine Rotbraune mit schwarzer Mähne und natürlich meine kleine Serinde. Sie war weiß wie Schnee und hatte nicht ein Abzeichen.
Es wurde Nacht und ich legte mich schlafen. Nur Thingol wachte über uns, doch er schlief irgendwann ein.
Am nächsten Morgen wachte ich auf. Ich sah mich um.
"Serinde ist weg!!!", rief ich in Panik.
Alle sahen sich um. Niemand konnte sie sehen.
Ich sah Hufabdrücke. "Das sind Serind's Hufspuren!", sagte ich. Ich folgte ihnen. "Tinúviel! Bleib da! Es ist zu gefährlich im Wald!", hörte ich Thingol noch rufen.
Dann verschwand ich im Wald. Es war dunkel.
"SERINDE!!! SERINDE!!!", rief ich.
Niemand antwortete mir.
"SERINDE!!! WO BIST DU MEINE KLEINE???", schrie ich in Panik.
Ich hörte etwas wimmern. "Mami, wo bist du?", fragte eine leise Stimme.
"SERINDE!!! SERINDE!!!", ich lief tief in den Wald hinein. "MAMI!!!", rief Serinde.
"Serinde! Wieso bist du im Wald?", fragte ich sie aufgewühlt. "Ich habe ein weißes Pferd gesehen, Mami.", sagte Serinde stolz. "Wieso bist du nicht bei der Herde geblieben? Wegen diesem weißen Pferd wärst du hier fast gestorben, meine kleine Serinde.", sagte ich.
Wir waren aus dem Wald gekommen.
"Da seid ihr ja!!!", rief Thingol.
Ich wusste, dass er sich große Sorgen gemacht hatte.
"Thingol ging gleichzeitig sauer aber auch froh auf mich zu.
"Serinde, geh zu deinen Freunden spielen.", sagte er.
"Was fällt dir ein Tinúviel? Du hättest sterben können!"
"Es tut mir Leid Thingol. Aber Serinde ist meine kleine und ich hätte sie niemals im Wald sterben lassen.", sagte ich.
"Mach das nie wieder Tinúviel! Ich will dich nicht verlieren.", sagte er dann wieder.
"Und ich will Serinde nicht verlieren!", sagte ich.
Serinde wuchs zu einer schönen Stute heran.
Sie war nun ausgewachsen und stand kurz davor, von uns getrennt zu werden. Sie musste sich selbst eine Herde suchen. Schließlich kam Serinde zu mir.
"Tinúviel, ich muss jetzt gehen. Danke, Danke für alles, Mutter.", sagte sie. "Pass auf dich auf. Du kennst ja unseren Treffpunkt. Du weißt, dass du zu uns kommen darfst, wenn du keine Herde findest.", sagte ich. "Ja, ich mache mich dann mal auf den Weg. Auf Wiedersehen.", sagte sie.
"Lebe Wohl Serinde.", sagte ich.
Serinde war nun schon seit einer Stunde unterwegs.
Da sah sie eine Herde. Sie galoppierte sofort hin. Da stellte sich eine finster blickende Stute in den Weg.
"Was willst du hier kleine?", sagte sie höhnisch.
"Ich bin auf der Suche nach einer Herde. Und außerdem heiße ich Serinde!", sagte Serinde. "Noch so eine. Casino, komm mal her!", rief sie. "Was ist denn los? Gibt es irgendein Problem Maja?", fragte der stattliche Hengst.
"Ja gibt es! Schau dir doch mal diese Stute an!", sagte Maja.
Er sah Serinde an. Ich sah seinen Blick, ich war Serinde heimlich gefolgt. Er sah sie liebevoll an.
"Hallo, wie heißt du?", fragte er. "Mein Name ist Serinde.
Und Maja ist ganz schön unfreundlich gewesen, aber ich verzeihe ihr.", sagte Serinde. Maja's Blick wurde weicher.
"Du verzeihst mir? Obwohl ich dich so beleidigt habe?", sagte sie. "Ja, das tue ich. Und wenn ihr einverstanden seid, bleibe ich bei euch.", sagte sie.
"Ja natürlich.", sagte Casino,"Du bist unsere neue Leitstute. Unsere alte ist leider gestorben. Und alle anderen hatten nicht die Führungsqualitäten einer Leitstute."
"Danke. Ich bleibe gerne bei euch.", sagte Serinde dann.
Ich wollte umkehren, da entdeckte man mich.
"Hey, du da im Gebüsch! Zeig dich!", rief Serinde.
Ich kam aus dem Gebüsch. "Tinúviel?!?", rief sie.
"Du kennst sie?", fragte Casino.
"Ja, sie kennt mich. Ich bin ihre Mutter.", sagte ich.
"Wieso bist du mir gefolgt?", fragte Serinde.
"Das ist meine Pflicht, Serinde. Ich wollte nicht, dass dir etwas passiert. Denn das Wohl der Jungtiere geht immer vor.", sagte ich.
"Ich denke, dass du zurück musst.", sagte Serinde.
"Ja, dass muss ich jetzt. Sonst dreht Thingol durch.", sagte ich. Dann ging ich wieder.
Ich kam nach einer Stunde an. Thingol sah mich finster an.
"Ich war spazieren.", sagte ich. Thingol sah mich immer noch sauer an. "Na gut, ich bin Serinde gefolgt. Aber ich kann sie nicht alleine gehen lassen.", sagte ich dann.
"Zum Glück ist dir nichts passiert, Tinúviel.", sagte Thingol schließlich.
In der Nacht sah ich ebenfalls das weiße Pferd, dass Serinde vor 3 Jahren gesehen hatte.
Ich galoppierte lautlos zu diesem Pferd. Und das unbemerkt.
"Wieso hast du meine Tochter vor 3 Jahren in den Wald gelockt?", fragte ich den Hengst.
Er sah mich an. "Ich war das nicht. Ich bin erst 3 Jahre alt.", sagte er.
"Na gut, dann erklär mir mal, wer Serinde dann in den Wald führte!", forderte ich ihn auf.
Er begann zu erzählen:"Vor 3 Jahren, führte ein alter weißer Hengst unzählige Stuten durch die Berge. Diese Stuten wurden alle erschossen. Dann ging er durch den Wald auf der Suche nach neuen Stuten. Dann sah er eine Herde. Er rief nach den Stuten, jeddoch reagierten sie nicht.
Da kam ein kleines Fohlen, so weiß wie Schnee. Er rannte weg, er wollte kein Fohlen in Gefahr bringen. Doch er wusste nicht, dass das Fohlen ihm trotzdem in den Wald gefolgt war. Da sah der Hengst eine andere Stute und nahm diese mit. Dann wurde ich ein Jahr später geboren.
Diese Geschichte haben mir die Wölfe erzählt. Sie sind meine Freunde und auch teils meine Familie, da meine Eltern auch von Jägern erschossen wurden. Mein Name ist übrigens Sturmwind."
"Und ich rannte in panischer Angst durch den Wald und suchte mein Fohlen. Meine kleine Serinde.", sagte ich.
"Es tut mir Leid, was mein Vater damals tat.", sagte Sturmwind. "Das muss es nicht, du hast es ja nicht getan. Mein Name ist Tinúviel. Ich habe mich ja noch nicht vorgestellt.", sagte ich.
Ich hörte auf einmal etwas im Gebüsch.
Sturmwind drehte sich auch um und legte die Ohren an.
"Ich sage euch, lasst mich in Ruhe!", sagte er.
Da sprangen Kojoten aus dem Gebüsch.
Er trat aus und schlug auf sie ein. Ich tat das selbe.
Wir trieben die Kojoten in die Flucht.
Dann rannte Sturmwind los. "Bleib da! Das ist zu gefährlich!", rief ich ihm nach. Er hörte nicht und rannte hinter ihnen her. Mir blieb nichts anderes übrig. Ich galoppierte ebenfalls in den Wald. Thingol bringt mich um, wenn er das erfährt. Ich holte Sturmwind ohne Mühe ein.
Wir waren umzingelt. Wir schlugen immer mehr auf die Kojoten ein. Da kamen immer mehr.
"Wir müssen weiter machen!", sagte ich.
"Wir dürfen nicht aufgeben!!!", rief ich ihm durch das Heulen der Kojoten zu.
Wir dreschten den Kojoten mit den Hufen auf den Kopf. Schlugen mit unseren Hufen auf sie ein. Wir schlugen aus und bissen. Es waren sehr viele und wir waren die ganze Nacht beschäftigt. Doch wir trieben sie in die Flucht.
Wir gingen zu Thingol und den anderen.
"Tinúviel!!!", alle rannten auf mich zu.
"Ich gehe dann wieder, es war schön dich kennen zu lernen.", sagte Sturmwind.
"Bleib doch bei uns. Dann müssen unsere Fohlen nicht so weit laufen. Zumindest die Stuten nicht.", sagte ich.
Thingol und alle anderen stimmten zu. So blieb Sturmwind bei uns.
Tag der Veröffentlichung: 06.02.2011
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