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2007

Nach einem Betriebsarzttermin bekam Papa gesagt das er zum Urologen müsste, da Blut im Urin nachgewiesen wurde. Ansich nichts dramatisches, den es war nichts sichtbar.

Nach dem zweiten Besuch beim Urologen wurde erstmalig von dem Verdacht auf Prostatakrebs gesprochen, um dies auszuschließen sollte eine Biobsie, eine Gewebeprobe, entnommen werden.

Nach etwa einer Woche war klar was keiner wahr haben wollte, unser Papa hat Prostatakrebs.

Die Ärzte waren der Meinung gar kein Thema, das kann man super behandeln, auser das Papa immer Medikamente nehmen müsste würde sich nichts verändern.

Also bekam Papa eine Hormonbehandlung, Spritzen und Infusionen für den Knochenapparat. Ein CT erbrachte keine weiteren Herde, das Knochensintigramm war ebenso negativ.

Nach dem der PSA - Wert auch langsam sank, hatten wir wieder Hoffnung.

Im Juli feierten wir Groß Hochzeit!

Papa war ganz stolz mich in die Kirche zu begleiten!

Im August etwa hatte Papa dann wieder einen Termin zum CT und zum Knochensintigramm.

Man fand die ersten Knochenmetastasen, im rechten Knie und in der Leiste, jetzt war auch klar warum Papa in letzter Zeit dort öfters Schmerzen hatte.

Paps bekam also seine erste Bestrahlung. Die er gut vertrug, die Schmerzen verschwanden wieder.

Wir feierten Weihnachten und Silvester, und freuten uns das es Papa gut ging. Er hatte guten Hunger und nahm auch zu.





2008

Nach einer erneuten Untersuchung wurden die ersten Metastasen an Organen festgestellt, noch sehr kleine aber immerhin.

Paps bekam seine erste Chemoterapie, die sich über Wochen hinzog. Er vertrug diese sehr gut, war höchstens 2 Tage danach etwas schlapp und hatte rote Flecken im Gesicht, zum Glück kein Erbrechen und dergleichen.

Äußerlich wirkte Papa wie immer, teils war er jedoch sehr launisch gegenüber seiner Frau.

Dann der Schock, Papa bekam einen Vorderwandinfarkt, lag 5 tage auf der Intensivstation...

Wir haben so Angst gehabt, er sah so schlecht aus...
Trotz allem erholte er sich prächtig! Nach 14 tagen KH durfte er wieder nach Hause.

Und freute sich bald wieder arbeiten zu gehen, nach dem nämlich der Urologe und auch der Kardiloge dies bestätigten wartete Papa auf die wiedereingliederung!
Immerhin war er jetzt schon fast 1,5 Jahre krankgeschrieben.

Im September fing Papa wieder zu arbeiten an, anfangs nur wenige Stunden, später dann mehr.
nach Abschluß der wiedereingliederung arbeitet Papa noch 2 Wochen dann war erst mal Urlaub angesagt, er hatte ja noch so vielen...

Zwischenzeitlich wurden erneut Untersuchungen durchgeführt, mit niederschmetterndem Ergebniss, der krebs frisst sich rasen durch seinen Körper! Es wurden massiv viele Metastasen gefunden. Eine weitere Chemotherapie musste starten.

Papa vertrug auch diese gut, nur nach weitern Untersuchungen wurde klar das sie keine Wirkung zeigte...

Anfang Dezember ging Papa in Berufunfähigkeitsrente. Ihm viel das sichtlich schwer...

Leider verschlecherte sich sein Gesundheitszustand täglich.

Am Heiligen Abend saß Papa weinend vor Schmerzen auf dem Sofa, keine Tabletten halfen...
Auch laufen und aufstehen viel ihm deutlich schwerer, morgens benötigte er schon 2 Stunden um in die Gänge zu kommen wie er es beschrieb.

Nachdem Papa nun Morphium bekam war er wenigstens wieder schmerzfrei.

Wir feierten Silvester im kleinen Kreis.

Papa ließ einige Raketen starten, ob er wusste das es evtl sein letztes ist?


2009

Und wieder musste sich Papa einigen Untersuchungen unterziehen, und wieder wurden wir geschockt, was ist das für ein Ding in ihm fragten wir uns?

Der Krebs vermehrte sich zusehends, die Hoffnung schwand immer mehr...

Bis auf Lunge und Schilddrüse waren alle Organe befallen, selbst im Gehirn war eine 4cm lange Metastase auszumachen, diese drückte bereits auf den Hypothalamus.

Um Papa weitere Schmerzen zu ersparen wurde eine erneute Bestrahlung nötig, dieses mal direkt am Kopf und Knie, die beiden größten Herde, hätten wir gewusst das diese Strahlenterapie papa so zu setzt wir hätten es ihm ausgeredet...

Bereits nach 2 Sitzungen erbrach Papa sein Essen, er fühlte sich unwohl, Paps bekam also Medikamente, nur halfen diese ihm nicht, er baute von Tag zu Tag ab, nahm ab da er kaum noch Essen konnte.

Nach 15 Sitzungen wurde die Bestrahlung abgebrochen, da es Papa zu schlecht ging.

Die nächsten 14 Tage änderten nicht viel, Paps aß kaum etwas, trank nicht viel, erbrach sich immer öfters, er hat in dieser kurzen Zeit 14 KG abgenommen, und dich war er noch nie, er wog jetzt bei 174cm nur noch 62kg, Tentenz fallend.

Sonntag abend zeigte er die ersten Exikoseanzeichen (austrocknung), was ich auch redete nichts half, er wollte nicht ins Krankenhaus am Sonntagabend.

So kam er tagsdarauf sofort in KH, und natürlich wollte er nicht mit einem Krangenwagen fahren, zum Glück hatte mein Mann frei. Er brachte Papa also hin.

Paps blieb 5 Tage dort, bekam Infusionen und neue Medis, er hat gleich 6 kilo zugenommen!

Mittwoch drauf bekam Papa einen Port gelegt, einen zentralen Zugang in die Venen, um ihm Infusionen zu geben wenn es nötig ist, diese bekam er nun täglich von seinem Urologen. Er baute trotzdem weiter ab, aß noch weniger als wenig, trank kaum etwas.

Nach einem Arztgespräch ohne Papa wussten wir nun bescheid, es gibt keine Heilung mehr, nichts mit den wohlklingenden Worten am Anfang der Diagnose, kein Aufschub...

Wir mussten uns klar machen das Papa bald nicht mehr da ist...

Papa kam wieder ins KH, da er wenig trank und nichts essen wollte wurde er über seinen Port ernährt. Doch er baute weiter ab, mal schlief er nur wenn man bei ihm war, mal redetet er wirr. Er fing an unruhig zu werden, lief nachts auf der Station umher und fiel hin.
Er wurde fixiert, ein Bild des ehlends erwartete uns. Wir fühlten uns fehl am Platz und wollten Papa da raus holen.

Am 2.4.09 haben wir uns ein Hospiz angesehen, da es uns klar war das wir Papa zu Hause nicht gerecht werden können, und Mama daran psychisch zu grunde gehen würde.

Papa konnte am 3.4.09 ins Hospiz umziehen. An meinem Geburtstag.
Am Nachmittag saß er 2 Stunden auf der Terasse und telefonierte mit mir.

Samstag und Sonntag war Papa kaum ansprechbar, schlief nur und stöhnte vor sich hin.

Montag und Dienstag saß Paps wieder mit uns auf der Terasse, hat gut getrunken und mit uns geraucht.

Die letzte beide Tage schläft Papa wieder nur, bekommt wenig bis gar nichts um sich herum mit.

Es tut so weh ihn so zu sehen, wir wünschen uns das er bald seinen Frieden findet!

9.04.2009 Barbara





Danksagung

Ich möchte mich vor allem bei den Mitarbeitern des Hospizes am Bruder Jordan Haus bedanken!

Unser Papa wird dort wunderbar betreut und behandelt!

Wir wissen ihn dort gut untergebracht!

Und werden ihn nun auf seinem Letzen Weg so gut es geht begleiten!


Ja, ich seh dich noch tanzen im 3/4-Takt
Mit Mama im Arm wie ihr beide laut lacht
Das Gute verinnern, das blieb
Weißt du das Papa, ich hatte dich lieb
Und jetzt steh ich hier und bin nah bei dir
Ja, ich seh dich noch tanzen im 3/4-Takt
Mit Mama im Arm wie ihr beide laut lacht
Das Gute verinnern, das blieb
Glaube mir Papa, ich behalte dich lieb

Auszug aus Walzer für Dich
by Pur

Impressum

Texte: Songtext von Pur http://www.pur.de Bilder von Bianca Holstein http://www.moments4life.de/ von Barbara M.
Tag der Veröffentlichung: 09.04.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
für Udo M. Den besten Papa der Welt Mögest du deine Ruhe finden!

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