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Mariella, die kleine Fee



Es war einmal vor sehr langer Zeit, in einem weit entfernten Land, dort lebte eine kleine Fee. Sie wohnt mit glücklich und zufrieden mit ihren Feengeschwistern und der rundlichen Feenoma in einer kleinen Hütte, bis die Feenoma eine Geschichte erzählte. Sie erzählte von gelben und blauen Blumen, grünen Bäumen und Vögeln die wunderschön klingende Lieder sangen. Von diesem Tag an Träumte die kleine Fee von den vielen bunten Farben, die sie noch nie gesehen hatte, denn in dem Land in dem sie wohnte , lag immer Schnee und es war kalt, so kalt, das die Feengeschwister immer Mützen und Handschuhe tragen mussten um nicht zu frieren. „Oma?“, fragte die Fee. „Ja, Mariella?“,antwortete die Oma, die in ihrem Schaukelstuhl vor der Feuerstelle saß. „Oma, wie fühlen sich Farben an?“ Die Feenoma lächelte: „Ganz verschieden, manche fühlen sich kühl an, als würdest du den Schnee nur kurz berühren, andere sind ganz warm als stündest du in der warmen Sonne. Keine Farbe ist aufdringlich, wenn du sie siehst, kommt ein Gefühl der Freude über dich und man will nur noch tanzen.“ Bei diesen Worten wurde Mariella sehr nachdenklich. „Warum wachsen bei uns keine Blumen, warum gibt es bei uns nicht so viele Farben und warum liegt immer nur Schnee?“ „Ach Mariella,“, seufzte die Oma: „diese Fragen kann ich dir leider nicht beantworten.l“ Mariella dachte lange nach und beschloss die Antwort zu suchen. Mit einem Rücksack voller Proviant und dick eingemummelt machte sie sich auf den Weg. Jeden den sie traf, Fragte sie: „Weißt du warum es hier keine Blumen und Farben gibt und immer nur Schnee liegt?“ Jeder verneinte, aber sie boten ihr alle Hilfe an. In einer Nacht schlief sie bei einem Eichhörnchen in seinem Gogel, in einer anderen bei einer Zwergenfamilie. Die kleine Fee war schon lange gewandert und hatte viel neues Gesehen, da traf sie einen Schwarm Raben und fragte sie wieder ob sie wussten warum es keine Blumen, keine Farben und nur Schnee gab überall wo sie hinkam und diesmal wusste ein sehr alter Rabe namens Bronn, eine Antwort. Er erzählte: „Vor langer Zeit lebten zwei Prinzessinnen und obwohl beide freundlich, klug und über die Maßen schön waren, waren sie so verschieden wie Tag und Nacht. Die eine liebte es im Garten zu spielen, sie Sonne, Blumen und Tiere, während ihre Schwester, die kühle der Nacht und die ruhe liebte, das kühle weiß des Schnees und das leise wispern der fallenden Schneekristallen. Als der alte König starb, teilte sie das Königreich. Die eine Hälfte des Jahres, Frühling und Sommer bekam die eine Schwester, die andere Herbst und Winter. Beide liebten sich und regierten in Eintracht, Frieden und Freundschaft. Doch eines Tages wurde eine der zwei Schwestern krank und starb. Die Andere blieb alleine zurück und ihre Trauer verhinderte, das es Frühling werden kann.“ Mariella und die Raben hatten andächtig gelauscht und riefen, nachdem Bronn geendet hatte wild durcheinander: „ Ist das wahr? Woher weist du das?“ Bronn wiegte nur ratlos den Kopf. „Ich weiß es nicht, diese Geschichte hat mir mein Vater erzählt und sein Vater ihm“ Ein junger Rabe rief vorlaut: „ Wenn die Geschichte wahr ist, müssen wir die Eiskönigin umstimmen und ihr zeigen wie schön der Frühling und der Sommer ist“ „Du hast recht.“, rief Mariella : „aber wie?“ „Wir zeigen ihr den Frühling.“ „Dummer Brin“, krächzte ein alter Rabe: „Keiner von uns hat je den Frühling gesehen und du willst ihn der traurigen, kalten Königin bringen.“ „Wir werden etwas finden, womit wir sie überzeugen können.“ , rief Mariella aus, denn sie hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben. „Und ich begleite dich.“,krächzte der kleine Rabe fröhlich. Zusammen machten sie sich wieder auf den Weg. Sie suchten überall. Sie suchten im Norden. Sie suchten im Osten, und sie suchten im Westen. Nirgends fanden Mariella und der junge Rabe Brin auch nur irgendetwas, was die Eiskönigin wieder fröhlich stimmen könnte. Zu guter Letzt suchten sie im Süden, doch ihre suche blieb erfolglos bis die zwei im südlichsten Süden auf einen einzelnen Turm trafen. In dem Turm lebte der Jahrtausende alte Magier Weran und als der Rabe mit seinem Schnabel an die Tür klopfte öffnete er und bat sie mit einem freudigen lächeln herein. „Kommt und setzt euch an den Tisch, ich mach euch etwas warmes zu trinken und Hunger habt ihr bestimmt auch.“ Zur Bestätigung knurrten ihr Mägen laut und vernehmlich. „Ja, danke Herr Magier.“ , murmelten Mariella und Brin verlegen. Schnell setzten sie sich an den großen Holztisch, der vor einem prasselnden Kamin stand. Kurz darauf hatte jeder eine großen dampfenden Becher und eine Schüssel Suppe vor sich stehen. „So nun erzählt doch mal wie eine kleine, süße Fee und ein junger, mutiger Rabe in diese verlassende Gegend kommen?“, brummte der Magier und die zwei fingen an zu erzählen. Sie erzählten so lange bis ihre Schüsseln und Becher ratzeputz leer waren. Weran hatte die ganze Zeit mit seinem Bart gespielt, zugehört und nichts gesagt. Nun brummte er: „Ihr seid bestimmt müde, eine Treppe weiter oben findet ihr gemütliche Betten, dort könnt ihr euch schlafen legen. Ich muss erst mal über eure Geschichte nachdenken.“ Mariella und Brin schliefen tief und fest. Als sie spät am nächsten Tag aufwachten, fanden sie auf dem Tisch ein köstliches Mahl und als die zwei fertig waren erschien der Magier. „Kommt, ich möchte euch etwas zeigen.“ Er brachte sie bis ganz nach oben, in die spitze des Turmes. Oben angekommen verfielen die zwei in Staunen, dort oben in der Kuppel war ein wunderschöner, von den verschiedensten Farben leuchtender Garten. Die kleine Fee und der Rabe hatten noch nie so etwas gesehen. Andächtig standen sie in der Tür und waren zu verzückt um irgendetwas zu tun. „Farben, Blumen.“,hauchte die kleine Fee. „Nur zu.“, schmunzelte Weran, der Magier: „Wenn ich vorsichtig seid, dürft ihr sie anfassen und an ihnen riechen.“ Vorsichtig als wären die Blumen aus zerbrechlichstem Glas strichen sie über die verschiedenen Blätter und sogen tief ide Süße Luft ein. Mariella war so voller Freude, das ihr schier das Herz platzen wollte. Sie tanzte mit dem Raben im Kreis und sie lachten und freuten sich. Doch plötzlich kam ihr ein Gedanke, sie wurde ganz traurig und dicke Tränen rannen ihr die Wangen hinunter. „Aber was hast du den?“,rief der Rabe verwundert. „Ich habe gerade daran Gedacht, das wir nichts von dieser Pracht der Königin zeigen können, aber wir müssen es ihr doch zeigen, damit sie sich erinnert wie schön der Frühling und der Sommer ist.“ Da lächelte der alte Magier und wischte sanft die Tränen fort. „Sieh mal her, kleine Fee. Ich habe ein Gefäß erfunden in dem eine Blume in der Kälte überleben kann, bis zu sie der Königin gebracht hast und noch länger. Es darf nur nicht mehr geöffnet werden, sonst verwelkt die Blume sofort. Bleibt noch einen Tag bei mir, ich hatte schon so lange keine Gesellschaft mehr und morgen dürft ihr euch eine Blume aussuchen mit der ihr die Königin überraschen könnt.“ Sofort strahlte Mariella wieder. Am nächsten Tag suchte sie sich eine rote Blume mit dünnen Blättern und dünnem Stiel aus. Vorsichtig setzten sie die Blume in das Gefäß, verabschiedeten sich von Weran und machten sich auf den weg in das Schloss der Königin. Viele, viele Tage waren sie unterwegs bis sie die Spitzen des prachtvollen Schlosses erblickten, als sie aber endlich erschöpft und müde vor dem Tor des Schlosses standen, wies man sie ab. Alles flehen und bitten brachte nichts, als die zwei schon unverrichteter Dinge ziehen wollten, fing sie ein Küchenjunge ab und winkte sie herein. „Ich habe gehört wie ihr mit der Torwache geredet habt.“, meinte er: „Warum wollt ihr den so unbedingt zur Königin?“ „Wir müssen sie überzeugen, das es wieder Frühling werden muss.“ „Frühling?“,erwiderte der Junge: „Was ist das?“ „Im Frühling wachsen alle Pflanzen und die Welt wird bunt und warm. Seit die Schwester der Königin gestorben ist, vor sehr langer Zeit, ließ es die Königin nicht mehr Frühling werden, aus Trauer um ihre Schwester.“ Als Mariella geendet hatte zeigte sie ihm die Blume die ihnen der Magier geschenkt hatte. „Damit werden wir sie überzeugen.“, krächzte der Rabe, der die ganze Zeit still daneben gesessen war. Der Küchenjunge staunte und konnte sich kaum vom Anblick der Blume losreißen. „ Ich werde auch helfen.“, versprach er: „Jeden morgen muss ich der Königin das Frühstück bringen . Ihr könnt euch im Servierwagen verstecken und vielleicht so mit ihr reden.“ Gesagt, getan. Am nächsten Morgen versteckten sich Mariella und Brin im Servierwagen und kamen so ungesehen zur Königin. Sie warteten bis die Diener aufgetischt hatten und die Königin wieder allein war. Die kleine Fee war so überwältigt von der Trauer die sich im Gesicht der Königin abzeichnete das sie nichts sagen konnte und nur die Blume überreichte. Die Königin nahm das Gefäß an sich und hielt es lange in ihren Händen. Zuerst quollen einzelne Tränen aus ihren Augen, dann immer mehr. „Ich danke dir kleine Fee und mutiger Rabe, so lange habe ich auf diesen Tag gewartet. Ich bin so müde. Du meine kleine Sommerkönigin bringst mir den Schlaf.“ „Ich, Königin?“, stotterte Mariella. „Ja.“, lächelte die Eiskönigin: „Du hast mir den Frühling gebracht.“ So kam es das die kleine Fee Mariella zu Königin Mariella, Herrscherin des Frühlings und des Sommers wurde, den es muss immer einen Ausgleich zwischen Winter und Sommer geben. Die Blume, die Mariella vom Magier Weran bekam nannte sie Mohnblume, fortan wurde sie Mariella, die Mohnblumenkönigin genannt. Brin, der Rabe der sie begleitet hatte wurde ihr erster Berater und der Küchenjunge wurde zum Chefkoch ernannt. Ihre Feengeschwister und Feenoma zogen zu ihr ins Schloss, sonst hätte sie sich dort viel zu einsam gefühlt, den es war viel zu Groß für nur eine Sommer- und eine Winterkönigin. Und so dauerte es nicht lange und die Jahreszeiten gingen wieder ihren gewohnten Gang.
Und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie heute noch glücklich und zufrieden.


ENDE

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 05.01.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
für meine Tante Hilde und Onkel Klausi

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