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Emil Droonberg
Bert Alinson in den Goldfeldern von Panama
Coverbild: © NotionPic / Shutterstock.com
In der Bai von San Francisco
Strahlend in purpurner Pracht stieg ein wunderbarer Aprilmorgen über das Häusermeer von San Francisco und spiegelte sich in den leicht bewegten Wassern der riesigen Bai.
Auf den Schiffen, die am Kai lagen oder auch weiter draußen auf der Reede vor ihren Ankern ritten, erwachte das Leben des Tages. Ankerketten klirrten, Taue knarrten, und die Hebebäume der Masten flogen herum, um entweder wertvolle Lasten aus den großen Leichterbooten zu heben und in den Schiffsraum zu versenken, oder Ballen und Kisten und Säcke, gefüllt mit Reis, Kaffee, Elfenbeinnüssen, Tee, Gewürzen und hundert anderen Kostbarkeiten aus den entferntesten Zonen aus diesen zum Vorschein zu bringen und kettenrasselnd in die Leichterboote auszuladen.
An einer etwas abseits gelegenen Stelle des Hafens, die einer Anzahl Ruder- und Segelboote von allen Formen und Größen zum Liegeplatz diente, standen ein junges Mädchen von etwa siebzehn Jahren, einfach, aber doch modisch gekleidet, und ein junger Mann, der einige Jahre älter war. Beide waren schlanke, biegsame Gestalten, denen man es ansah, dass sie ihre Körper durch andauernde Sportübungen zu Kraft und Ausdauer gestählt hatten. Ihre frischen, blühenden Gesichter, die jetzt aber ein Ausdruck von Sorge und Kummer überschattete, der zu ihrer Jugendlichkeit so gar nicht passte, und vor allem die braunen Augen und das blonde Haar, das den Kopf des Mädchens in üppiger Fülle umgab, während der junge Mann es unter dem gelben Strohhut kurz geschnitten trug, verrieten übrigens, dass die beiden Bruder und Schwester waren.
An den Stufen, die von dieser Stelle der Kaimauer nach dem Wasser hinabführten, lag ein Segelkutter, dessen Haupt- und Vorsegel bereits gehisst, aber noch nicht festgelegt waren, sodass sie in der frischen Morgenbrise, die die Wasser des Hafens kräuselte, langsam hin und her schlugen.
Der Mann nahm die Hand des Mädchens in die seine und sah ihr einen Moment lang in die Augen. Es blieb ihm nicht verborgen, dass diese verdächtig glänzten und das Mädchen tapfer eine Regung niederkämpfte, in Tränen auszubrechen. Sie brachte es sogar fertig, ihm ein erzwungenes Lächeln zu zeigen. Das griff ihm ans Herz, und auch in seinen Augen stieg es feucht auf.
„Leb wohl, kleine Margaret“, sagte er mit einer Stimme, die unsicher klang, „und – und – sei tapfer.“
Da riss das Mädchen ihre Hand aus der seinen, schlang ihre Arme um seinen Hals, und ihre weiche Wange an die seine schmiegend und der Tränen nicht achtend, die sie jetzt nicht länger mehr zurückhalten konnte, rief sie: „Gott schütze dich, Bert, auf deiner gefahrvollen Reise, und komm wieder zurück, wenn auch alles fehlschlagen sollte. Hörst du? Denn unser Unglück wäre noch viel größer, wenn dir etwas zustoßen sollte. Denke an unsere Eltern!“
„Ich denke an sie“, sagte Bert, wie das junge Mädchen ihn genannt. „Deshalb gehe ich. Aber hab keine Sorgen, ich komme wieder. Gefahren sind doch nur dazu da, dass man sie überwindet. Ich habe viel mehr Sorge um euch, denn ihr werdet es hier sehr viel schwerer haben, und ich bin nicht da, um euch beizustehen oder doch wenigstens all das Widerwärtige mit euch zu tragen. Aber es muss sein. Drum noch einmal: Leb wohl!“
Er vermochte nicht weiter zu sprechen, deshalb drückte er einen letzten Kuss auf die roten, schwellenden Lippen des Mädchens, riss sich aus ihren Armen und wollte eben mit ein paar gewandten Sprüngen die Stufen nach dem Boote hinabeilen, als sie ihn zurückhielt.
„Bert!“, rief sie. „Noch einen Augenblick! Hier …“ – sie griff in die Tasche ihres Jäckchens und brachte daraus eine Banknote zum Vorschein –, „ich hatte noch fünf Dollars in meiner Sparbüchse. Nimm sie, du wirst sie nötig haben.“
Bert aber winkte abwehrend, während er bereits den Fuß auf den Rand des Bootes gestellt hatte.
„Danke, kleine Margaret. Aber behalte sie. Du wirst sie vielleicht noch nötiger haben. Ich komme schon zurecht. Und wenn ich wiederkomme, bringe ich dir fünfzigtausend Dollars mit und mache meine kleine Margaret zu einer großen Dollarprinzessin. Auch dein Boot bringe ich dir wieder mit, oder ein viel schöneres.“
Damit gab er dem Boote einen kräftigen Stoß mit dem Fuße, der es weit von dem Kai abtrieb, setzte sich auf die Ruderbank im Achterteil und begann sofort die Segeltaue einzuholen und an den eisernen Bolzen im Bootsrande festzulegen. Dann gab er dem Steuer einen Druck, bis die Segel voll von der frischen Morgenbrise gefasst wurden und das Boot wie ein Rennpferd über die kurzen Wellen des Hafens sprang.
Erst als er es richtig unter Kurs gebracht hatte, dorthin, wo zwei Bergkegel, das ‚Goldene Tor‘, die Ausfahrt nach dem Ozean bezeichneten, blickte er sich noch einmal um. Er sah nur noch in undeutlichen Umrissen eine Mädchengestalt sich von dem Purpurschein der aufgehenden Sonne abheben und etwas Weißes im Winde flattern. Aber er vermeinte doch ein liebes Gesicht zu erkennen, über das unaufhaltsam ein Strom von heißen Tränen rann.
Da fuhr er auch mit der Hand über seine Augen, als müsste er dort etwas wegwischen, das seinen Blick trübte.
„Heh – da, du, du verdammter Landlubber, kannst du nicht aufpassen!“, rief da plötzlich eine raue Stimme vor ihm.
Aus seinem Sinnen erschrocken emporfahrend, sah er, dass er in größter Gefahr gewesen war, mit einem dicht mit Werftarbeitern, die über die Bai zu ihrer Tagesarbeit fuhren, besetzten Boote zusammenzustoßen. Aber schon hatte er das Steuer herumgerissen, und die beiden Boote glitten ungefährdet aneinander vorüber, nicht aber, ohne dass er von einem Hagel von Flüchen seitens der Insassen des anderen Bootes überschüttet wurde.
Das entlockte ihm indessen nur ein Lächeln und riss ihn mit einem Male aus seiner wehmütigen Stimmung. Der Vorfall hatte ihn in die Welt der rauen Wirklichkeit zurückgeführt, die niemand Zeit lässt, sich lange zu besinnen. Je eher er anfing, sich mit ihr abzufinden, um so besser war das für ihn. Für ihn und das, was er vorhatte.
Die Bai wurde jetzt immer belebter. Boote, Schlepper, große Dampffähren, mit Menschen gefüllt, die ihren verschiedenen Arbeitsstätten auf dieser und jener Seite der Bai zueilten, Seeschiffe und alle nur erdenklichen Arten sonstiger Fahrzeuge kreuzten das weite Wasserbecken nach allen Richtungen.
Ein großer Dampfer rauschte an ihm vorüber. Er kam offenbar aus Asien, denn auf seinem Deck drängten sich Chinesen mit Zöpfen und ohne solche, schlitzäugige Japaner und sogar einige japanische Frauen, deren Einwanderung in Amerika nur aufgrund besonderer Erlaubnis gestattet ist. Sie gehörten wohl zum diplomatischen Dienst, denn sie waren vornehm gekleidet und neben ihnen standen Kinderfrauen mit Kindern auf dem Arme. Einige Inder in roten, blauen und weißen Turbanen mit blitzenden Agraffen, die ihren bronzefarbenen Gesichtern eine stolze Würde verliehen, standen neben einer Anzahl Kanaken von den Südseeinseln.
Obwohl der Dampfer von einem Schlepper eingebracht wurde, warf er doch mächtige Wellen auf, und Bert hatte gut aufzupassen, dass diese sein Boot nicht von der Seite trafen.
Als er schon ziemlich nahe am Goldenen Tore an einem eben in der Bai einlaufenden dreimastigen Segelschiffe vorüberkam, das mit Holzstämmen bis hoch über das Deck beladen war, hörte er dort ein lautes Durcheinander von Stimmen. Man musste sich dort in einem Streite befinden, denn er unterschied deutlich einige beherzte Flüche. Im nächsten Augenblicke sah er eine wahre Hünengestalt, wohl des Schiffszimmermanns, an die Brüstung treten. Über seinem Kopfe balancierte der Mann eine mit Händen und Füßen zappelnde Gestalt, offenbar einen Neger, der auch schon, noch bevor Bert den Sinn der Szene begriffen hatte, in einem weiten Bogen durch die Luft sauste und unweit seines Bootes in den über ihm zusammenschlagenden Wellen versank.
Hier war wohl ein plötzliches Strafgericht an einem Missetäter vollzogen worden. Bert ließ die Segelleinen fahren, sodass die Segel lose im Winde flatterten und das Boot außer Fahrt kam. Der Mann, dem er zur Hilfe kommen wollte, musste ja bald wieder aus dem Wasser auftauchen.
In der Tat erschien auch kurz darauf ein schwarzer Wollkopf über den Wellen, dessen Augen vor Schreck so rollten, dass sie nur das Weiße zeigten. „Hilf–“
Das Wort konnte nicht vollendet werden, denn eine Welle füllte den weit aufgerissenen Mund mit Seewasser und erstickte alle weiteren Wünsche, die der Unglückliche etwa noch zu äußern beabsichtigt hatte. Und jetzt begann er zu sprudeln, zu spucken und wild mit den Händen um sich zu schlagen, sodass er noch ein paar Mal unter das Wasser sank, bevor er seine Besinnung so weit wieder erlangt hatte, um das Tau zu fassen, das Bert ihm zugeworfen.
Zwei Minuten später hatte er ihn in das Boot gehoben, und dort saß er auf der Bank neben dem Hauptmast, schlapp und in sich zusammengesunken wie eine Figur aus nass gewordenem Löschpapier.
„Ducke dich!“, rief Bert ihm zu. „Ich muss das Segel herumnehmen.“
„Was wollen Sie tun, Massa?“, fragte der Schwarze, jäh emporschreckend und seinem Lebensretter ängstlich in das Gesicht blickend.
Er hatte in dem üblichen schlechten Neger-Englisch gesprochen, das sogar die Anrede ‚Master‘ in ‚Massa‘ verstümmelt.
„Wenden natürlich und dich nach deinem Schiffe zurückbringen“, entgegnete Bert. „Es ist ein unangenehmer Zeitvertreib, denn ich bin auf der Reise nach Panama. Aber es kann nichts helfen.“
Der Neger hatte bei dieser Ankündigung beide Hände über seinem Kopf erhoben und die Finger weit gespreizt. Wenn sein Haar nicht aus einem sprungfederartig festen Gelock bestanden hätte, würde es sich wohl auch gesträubt haben. Seine Augen rollten wenigstens ebenso schrecklich wie vorher im Wasser und zeigten das Weiße.
„Um Gotteswillen nicht, Massa. Massa O’Brien, der Schiffszimmermann, macht mich tot – ganz tot.“
„Du scheinst kein gutes Gewissen zu haben“, meinte Bert. „Aber dann kann ich nichts anderes für dich tun, als dich am Hafenausgang abzusetzen. Von dort kannst du ja schließlich zu Fuß nach der Stadt zurück.“
Er holte die Segelleinen wieder ein und brachte das Boot in Fahrt voraus.
Der Neger ließ, da die unmittelbare Gefahr beseitigt schien, seine Hände wieder sinken und warf einen Blick über die Bai, hinüber nach den Häuserreihen, die sich an dem terrassenförmig ansteigenden Ufer entlang bis nach dem Goldenen Tor hinstreckten. Er schien auch dort noch seiner Sicherheit zu misstrauen.
„Kann ich nicht tun fahren mit dir, wo du hinfährst, Massa.“
Jetzt lachte Bert hell auf.
„Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich mich auf der Reise nach Panama befinde.“
„Panama. Weiß. Panama ist gut. Ich tu fahren mit bis Panama.“
„Du scheinst nicht zu wissen, wo Panama liegt“, erwiderte Bert. „Denkst wohl, es liegt gleich da draußen um die Ecke rum. Die Reise bis dahin dauert aber wenigstens vier Wochen.“
„Oh, ich kenne Panama“, versicherte der Schwarze eilfertig, als wolle er jeden Zweifel an seinen geografischen Kenntnissen beseitigen. „Es ist, wo die Panamahüte herkommen.“
„Wenn das alles ist, was du von Panama weißt, so ist das nicht gerade viel“, versetzte Bert lächelnd, denn das Benehmen des Negers begann ihn allmählich zu belustigen, „besonders da ich überzeugt bin, dass die Panamahüte, die du bisher getragen hast, von überall sonst woher stammten, nur nicht von Panama.“
Er begann aber zu überlegen, ob er dem Verlangen des Schwarzen, das dieser mit einer solchen Selbstverständlichkeit geäußert hatte, nicht stattgeben sollte. Dass ihm ein Gefährte auf der weiten und gefahrvollen Reise, die er vorhatte, von großem Nutzen sein würde, war ganz klar. Er hatte sie eigentlich nur deshalb ohne Begleiter unternommen, weil er nur über ganz geringe Mittel verfügte, die ihm nicht gestatteten, jemand in seine Dienst zu nehmen. Nachdem ihm aber jetzt ein Gefährte, wenn auch nicht vom Himmel, so doch vom Deck eines vorüberfahrenden Schiffes zugeflogen war, schien es ihm fast, als wenn ihm das Schicksal in dieser Beziehung zu Hilfe kommen wollte. Trotzdem war er aber noch einen Moment lang im Zweifel, ob er klug daran tue, sich einen Menschen zugesellen, den man auf dem anderen Schiff so dringend und mit solcher Beschleunigung loszuwerden versucht hatte.
Freilich, harmlos genug sah der Bursche aus in seinem blauen Leinenanzuge, der ihm am Leibe klebte wie ein Badeanzug, als welcher er ja eben erst gedient hatte, und ohne Schuhe und Kopfbedeckung. Er war auch noch jung und sicherlich nicht viel über sechzehn Jahre alt, aber man gewann doch den Eindruck von ihm, als ob er bei Weitem mehr Interesse für alle möglichen tollen Streiche als für ernste Arbeit habe.
„Was hast du denn auf deinem Schiff angestellt?“, fragte Bert. „Aber sage die Wahrheit, denn ich merke es, wenn du lügst. Und dann mache ich es wie dein Freund Mister O’Brien, der Schiffszimmermann, und befördere dich hier in das Wasser zurück, aus dem ich dich eben herausgeangelt habe.“
Der Negerjunge grinste, dass sein weißes kräftiges Gebiss zwischen den wulstigen Lippen sichtbar wurde.
„Mistuh O’Brien, als er sein aufstehen diesen Morgen und sich setzt auf die Bank, da springt er wieder auf und schreit und flucht. Jemand hätte ihm getan Nägel durch den Sitz der Bank schlagen, mit der Spitze nach oben. Das tut weh, und er schreit: ‚Niemand hat das getan, als der verfluchte Nigger. Der ist immer auf Unfug aus. Aber diesmal soll er es büßen.‘“
„Er hatte wohl gute Gründe, gleich auf dich Verdacht zu haben?“
„Nein, ich bin sein ganz unschuldig. Auch als ich ihm vor ein paar Tagen beim Rasieren mit dem Barte ein Stück Haut wegschnitt, war nur das Schiff schuld, weil das so schwankte. Ich hatte es ja schon ganz vergessen getan, dass er mich am Tage vorher hatte getan mit dem Tau schlagen, weil er dachte, ich hätte ihm den Ruß in das Wasser geschüttet, in dem er seine Wäsche eingeweicht getan.“
Bert kostete es Mühe, bei diesem mit kläglicher Stimme gegebenen Bericht seinen Ernst zu bewahren.
„Wie heißt du?“, fragte er.
„J. Cäsar Fizz.“
„Das konnte ich mir bald denken, denn ziemlich verfitzt siehst du aus. Well, Cäsar, ich heiße Bert, und du magst bei mir bleiben, wenn du willst, und wenn du dich vor den Gefahren, die uns die Reise vielleicht bringen wird, nicht fürchtest –“
„Ich bin sehr tapfer“, beeilte sich Cäsar zu versichern. „Aber denkst du wirklich, dass die Gefahren sehr groß sein werden?“ Das Letztere fügte er mit etwas kleinlauter Stimme hinzu.
„Wie kann ich das wissen“, entgegnete sein neuer Herr. „Aber da du sehr tapfer bist, ist das ja auch nebensächlich. Wir machen also die Reise zusammen, doch merke dir das Eine: Wenn ich jemals Nägel in meiner Bank finde, so setze ich dich selbst darauf und binde dich vierzehn Tage darauf fest.“
Auf seine weiteren Fragen erfuhr Bert noch, dass Cäsar in Chicago geboren und in dem Stadtviertel der Farbigen aufgewachsen war. Eines Tages war er dann, er wusste selbst wohl kaum warum, seinen Eltern entlaufen und auf verschiedenen Güterzügen und nicht ohne Hindernisse als blinder Passagier nach San Francisco gelangt. Dort hatte er einen Platz auf dem Dreimaster zur Verrichtung aller möglichen Arbeiten gefunden und war mit diesem Schiffe eben wieder von einer Reise nach Oregon nach San Francisco zurückgelangt.
Inzwischen hatte das Boot die Ausfahrt nach dem Meere passiert. Hier legte Bert es auf einen südlichen Kurs. Der Tag war jetzt voll angebrochen, und die Sonne ließ das blaue Wasser des Stillen Ozeans in goldenem Glanze erstrahlen. Weiße Möwen strichen kreischen darüber hin, und eine Anzahl Fischerboote kehrte schon wieder mit reichem Fang nach dem Hafen zurück. In der schweren Dünung, die das Boot von der Seite traf, legte es sich oft so weit über, dass sein Segel in das Wasser tauchte, aber unter einer günstigen Brise glitt es vorwärts wie ein beschwingter Vogel. Da er kaum etwas anderes zu tun hatte, als das Boot durch einen gelegentlichen Steuerdruck auf seinem Kurse zu halten, konnte Bert sich ganz seinen Gedanken hingeben und noch einmal die Ereignisse der letzten Tage, die seine Lebenspläne so plötzlich geändert, in seiner Erinnerung an sich vorüberziehen lassen.
Kaum eine Woche war es her, dass er in Sacramento, der Hauptstadt des Landes, wo er die Bergschule besuchte, um sich zum Mineningenieur auszubilden, einen Brief von seinem Vater erhielt, der ihn aufforderte, alle seine Verbindlichkeiten dort zu regeln und nach San Francisco zurückzukehren, da Umstände eingetreten seien, die eine Fortsetzung seines Studiums unmöglich machten. Alle näheren Erklärungen würden ihm bei seiner Heimkunft gegeben werden.
Als er dann in dem stattlichen Hause seiner Eltern seinem Vater in dessen Arbeitszimmer gegenübersaß und in sein sorgenvolles und seit ihrem letzten Zusammensein auffällig gealtertes Gesicht blickte, dessen müde Linien selbst der gedämpfte Schein der elektrischen Lampe nicht ganz verwischen konnte, hörte er eine seltsame Geschichte.
Der Vater hatte einen unverheirateten Bruder gehabt, den Bert selbst nur ein paar Mal und auch dann nur für kurze Zeit gesehen hatte, da er meist in entfernten Ländern als Prospektor umherzog, das heißt auf der Suche nach Gold oder sonstigen wertvollen Mineralien. Vor fast einem Jahre nun hatte der Vater von einem Priester in Panama die Nachricht erhalten, dass dieser Bruder von einem schweren Sumpffieber, das ihn auf der letzten Reise befallen hatte, in dem dortigen Hospitale gestorben sei. Vor seinem Tode habe er aber dem Priester, nachdem er von diesem die Zusicherung strengster Verschwiegenheit erhalten hatte, ein Papier eingehändigt, mit der Bitte, es zusammen mit einigen ergänzenden Mitteilungen an seinen Bruder in San Francisco gelangen zu lassen.
Diesen Auftrag des Sterbenden hatte der Priester auch gewissenhaft ausgeführt.
Aus diesen Mitteilungen ging hervor, dass der Verstorbene an einer bestimmten Stelle im Staate Panama, die auf einem Stück Papier genau bezeichnet war, ein reiches Goldlager entdeckt hatte, das dem Vater Berts nunmehr als Erbe gehören sollte.
Da Mr Alinson seinen Bruder als einen gewissenhaften und durchaus verlässlichen Menschen kannte, so zögerte er nicht, die nötigen Schritte zu tun, um sich alle Vorteile der Entdeckung seines Bruders zu sichern. Durch Vermittlung des Konsuls der Republik Panama kaufte er sofort zehntausend Acker Regierungsland, in deren ungefährer Mitte sich der Fundplatz, so wie er aufgrund der erhaltenen Aufzeichnungen dessen Lage berechnet hatte, befinden musste. Der Preis für dieses Land betrug fünfzigtausend Dollars, worauf er eine Anzahlung von zehntausend Dollars leistete. Der Rest musste nach den Bestimmungen des Vertrages in jährlichen Raten von zehntausend Dollars bezahlt werden. Im Falle des Verzuges fiel das Land wieder an die Regierung von Panama zurück, wobei die angezahlte Summe natürlich verloren ging.
Die Beschaffenheit der Anzahlung hatte aber alle Mittel, die er aus seinem Geschäft als Grundstücksmakler herausziehen konnte, erschöpft. Es hatte in der letzten Zeit ohnehin manches zu wünschen übrig gelassen, und er konnte deshalb auch gar nicht daran denken, selbst eine Expedition nach Panama zu senden und die Ausbeutung des Goldfundes auf eigene Kosten zu unternehmen.
Das war aber auch nicht nötig. Es gab Gesellschaften, die reiche Fundplätze gerne aufkauften. Er setzte sich sofort mit einer solchen in Verbindung und bot ihr einen Teil des angeblich Gold führenden Landes zu einem Preise an, der das Zehnfache betrug von dem, was er für das Ganze bezahlt hatte, und ihm noch einen Rest übrig ließ, den er verwenden konnte, wie es ihm vorteilhaft erscheinen würde. Die Gesellschaft war zwar willig, auf das Angebot einzugehen, verlangte aber, dass erst ein Sachverständiger von Ruf den Wert an Ort und Stelle prüfe. Die Kosten hierfür hatte Mr Alinson nur noch mit geliehenem Gelde bestreiten können. Da aber jede andere Gesellschaft das Gleiche verlangt hätte und er niemals Ursache gefunden hatte, in die Verlässlichkeit seines Bruders auch nur den geringsten Zweifel zu setzen, so verstand er sich in der Gewissheit eines baldigen sicheren Gewinnes, der ihn für alle Zukunft jeder Lebenssorge entheben würde, auch zu dieser Ausgabe.
Jetzt war der Sachverständige zurückgekehrt mit der niederschmetternden Feststellung, dass die in den ihm übergebenen Aufzeichnungen erwähnte Stelle nur ganz geringe Spuren von Gold aufweise, die den Abbau nicht verlohnten.
Der schriftliche Bericht lag vor Mr Alinson auf dem Schreibtisch. Bert nahm ihn und las ihn aufmerksam durch. Dann verlangte er, auch den Brief des Priesters und die Aufzeichnungen seines verstorbenen Onkels zu sehen.
Sein Vater brachte zwei Schriftstücke aus dem Fache seines Schreibtisches zum Vorschein.
„Ich habe die Vorsicht geübt, gleich nach ihrem Eintreffen eine Abschrift davon zu nehmen“, sagte er, „denn das Dokument war zu wichtig und hätte in Verlust geraten können. So hatte auch Mister Swanson, der Sachverständige, nur eine Abschrift bei sich. Diese Vorsicht hat sich auch noch in ganz unerwarteter Weise in einer anderen Beziehung bewährt. Mein Bruder hat diese Aufzeichnung jedenfalls an Ort und Stelle gemacht und keine Tinte bei sich gehabt. Wie der Bericht des Sachverständigen sagt, ist die Gegend dort nichts als eine sonnendurchglühte Felswüste, in der nichts wächst als einige Kaktussträucher. Es sieht aus, als ob mein Bruder seine Aufzeichnungen mit einem langen Dorn gemacht hat, den er in den Saft von Kaktusblättern tauchte. Auf dem Papiere und an der Luft wird der Saft dann zunächst dunkelbraun, verblasst aber wohl nach einiger Zeit wieder, denn als ich das Dokument erhielt, war die Schrift schon nicht mehr sehr gut zu sehen. Inzwischen ist sie noch weiter verblichen, denn, wie du siehst, sind einige Worte, die in der Abschrift enthalten sind und zuerst noch ganz deutlich zu lesen waren, in der ursprünglichen Niederschrift kaum noch zu entziffern.“
Bert las zuerst die Abschrift, die folgendermaßen lautete: „Ausgangspunkt: Sierra de Ahoyagua. Letzter Ausläufer NO. Porphyrfelsen. Fünf Tagesreisen O. Tal in Llanos. Umfang Frisco Bai. Nordöstliche Spitze trockenes Flussbett. Folgen bis in Berge. Von Höhe des ersten Berges Blick nach WSW fünf Bergspitzen liegendes Kreuz. Mittelpunkt. Von Stelle aus, wo drei Berge gerade Linie durch …“
„Die Punkte bedeuten, dass dort offenbar noch einige Worte folgten, die aber nicht mehr zu entziffern waren“, fügte der Vater erklärend hinzu. „Der Wortlaut ist auch nicht ganz klar, aber mit einigem Nachdenken kann man ihn doch verstehen. Beim Kaufe des umliegenden Landes konnte ich mich nach den Mitteilungen des Priesters richten, der auf Bitten deines Onkels und nach seinen Angaben, die Stelle auf der Karte genau nach Längen- und Breitengraden festgestellt hatte.“
Bert prüfte die Urschrift.
Sie sah so aus:
Ausgangspunkt: S a d Ahoya
Letzter Ausläufer orphyrf F
Tagereis O. Tal in Llan
Umfang Frisco Bai Spitze altes tro-
ckenes Flussbett bis Von Höhe
des Berges Blick nach W W lie-
gendes Kreuz. Mittelpunkt
Stelle aus, wo drei Berge gerade Linie durch …
Bert prüfte die Schriftstücke eine lange Zeit und verglich namentlich die Aufzeichnungen seines toten Onkels mit dem Berichte des Sachverständigen. Dann fragte er plötzlich: „Bist du sicher, dass dieser Mister Swanson sich nicht von der Minengesellschaft hat bestechen lassen?“
„Wie kommst du darauf?“, fragte der Vater überrascht zurück.
„Ich finde verschiedene Unstimmigkeiten zwischen seinem Bericht und den Aufzeichnungen des Onkels. Der Onkel spricht von einem Porphyrfelsen als nordöstlichen Ausläufer der Sierra Ahoyagua. Mister Swanson erwähnt aber nur einen Porphyritfelsen und meint, der Bericht sei in diesem Punkte wohl nicht ganz genau, da die Gesteinsmasse nur triklinen Feldspat, aber kein Orthoklas enthalte. Dann spricht der Onkel von einem Tal, so groß wie die Bai von San Francisco, Mister Swanson aber von einem See. Nun könnte man ja annehmen, wie Mister Swanson das auch tut, dass dieses Tal in Wirklichkeit ein Seebecken und nur in der Regenzeit mit Wasser gefüllt ist. Als erfahrener Prospektor hätte der Onkel aber sowohl den Unterschied zwischen Porphyr und Porphyrit wie auch den zwischen einem nur zeitweise trockenliegenden Seebecken und einem Tale gekannt und gewiss keine irreführenden Angaben gemacht. Es liegt also die Möglichkeit vor, dass Mister Swanson seine Untersuchungen an einer falschen Stelle vorgenommen hat, wenn man nicht glauben will, dass er die richtige Stelle gefunden, von der Minengesellschaft aber bestochen worden ist, einen falschen Bericht abzugeben. Hast du Mister Swanson freiwillig gewählt?“
„Nein, die Gesellschaft schlug ihn vor als einen Mann, dessen Urteil sie vertraue.“
„So, so. Und wann ist die nächste Rate an die Regierung in Panama fällig?“
„Am 1. September. Aber was meinst du damit?“
„Oh, nichts Bestimmtes. Es würde mich indessen nicht überraschen, wenn die Gesellschaft den Plan hätte, die Sache hinauszuzögern, bis dir, weil du die nächste Rate nicht zahlen kannst, das Land verloren geht, um es dann ihrerseits für einen billigen Preis aufzukaufen. Daher der schlechte Bericht, der irreführen soll und wohl auch irreführen würde, wenn wir nicht genau wüssten, dass man sich auf die Angaben des Onkels immer fest verlassen kann. – Kannst du dich bis zum 1. September gegen deine Gläubiger halten?“
Der Vater zögerte einen Augenblick. Dann sagte er: „Wenn ich ihnen Hoffnung machen könnte, dass sie dann ihr Geld erhalten, würden sie wohl mit sich reden lassen. Aber wie kann ich das? Und was hast du vor?“
„Nichts anderes, als selbst nach Panama zu reisen und die Sache zu untersuchen.“
„Das wäre sicher recht gut, obwohl es nur eine schwache Hoffnung bietet, aber ich kann das Geld für die Reise nicht aufbringen.“
„Ich brauche kein Geld“, erwiderte Bert zuversichtlich. „Ich nehme Margarets Segelkutter. Sie wird für die nächsten paar Monate auf ihre gewohnten Segelfahrten in der Bai gewiss gern verzichten. Ein paar Dollars habe ich noch von der Regelung meiner Verbindlichkeiten in Sacramento übrig. Solange ich nur bewohnte Gegenden berühre, wo man Geld ausgeben kann, brauche ich keins, denn meine Angel und Büchse und Kenntnis von Pflanzen und Früchten wird mir alle Nahrung schaffen, die ich benötige. Und in der Wüste von Panama, wo es wenig oder nichts gibt, könnte ich mir auch für vieles Gold nichts beschaffen.“
So war es gekommen, dass Bert an diesem Aprilmorgen in dem Segelkutter seiner Schwester die Reise nach Panama angetreten hatte und dass sein elegant, aber doch fest gebautes Fahrzeug jetzt vor einem günstigen Winde an der Küste entlang über die breiten, blauen Wogen des Stillen Ozeans glitt.
Es war seine Absicht, sich bis zur südlichen Spitze der Halbinsel von Nieder-Kalifornien stets in Sicht der Küste zu halten. Von dort aus bis zum Festlande von Mexiko musste er allerdings ein beträchtliches Stück offenen Meeres durchkreuzen. Das schreckte ihn aber nicht. Er war nicht der Mann, sich so leicht von irgendetwas schrecken zu lassen. Er besaß einen Kompass und hatte auch gelernt, ihn zu gebrauchen, was sehr viel Übung erfordert. Diese Übung hatten ihn aber seine vielen Ferienreisen, die er als Student in der Wildnis unternommen, um zu prospektieren und praktische Studien zu treiben, verschafft. Dabei hatte ihn oft ein alter Indianer begleitet, der ihn viele essbare wilde Pflanzen und Früchte kennen und zur Nahrung zuzubereiten gelehrt hatte. Denn vielfach werden diese erst durch die Art ihrer Zubereitung zur menschlichen Nahrung geeignet, während sie im Naturzustande starke und oft tödliche Gifte enthalten. Das hatte ihn in seinem gewiss nicht leichten Unternehmen auch so zuversichtlich gemacht.
Mit dem frohen Mute der Jugend zweifelte er nicht daran, dass es ihm vollen Erfolg bringen würde. Aber die größte Eile war nötig. Denn auch wenn er das Gold finden sollte, an dessen Vorhandensein an einer bestimmten Stelle in der Steinwüste von Panama er nach den Angaben seines Onkels fest glaubte, so musste das vor dem 1. September geschehen. Nach diesem Tage war es ihm verloren, dann war sein Vater bankrott und das Land zusammen mit dem Goldlager gehörte einem anderen.
Er verzichtete daher auch darauf, um die Mittagszeit die Küste anzulaufen, um sich eine Mahlzeit zu bereiten. Der günstige Wind musste ausgenützt werden. Einige Bananen, von denen er in San Francisco eine Anzahl billig erhandelt und mit den übrigen notwendigen Gegenständen mit sich genommen hatte, und ein Stück Brot dienten ihm und Cäsar als Mittagessen, und ein Schluck Wasser, das die vom Himmel herabglühende Sonne des zeitigen kalifornischen Frühjahrs in dem kleinen Fasse genügend erwärmt hatte, um es bekömmlich zu machen, vervollständigte die Mahlzeit. Denn man soll niemals kaltes Wasser auf Früchte, gleich welcher Art, genießen, da das häufig zu schweren und nicht selten tödlichen Erkrankungen führt.
Besonders Cäsar behagte das Nichtstun im Boote anscheinend ganz außerordentlich, wie das fast dauernde vergnügte Grinsen um seine dicken Lippen bewies.
Wenn Bert seinen Angaben Glauben schenken wollte, so war Cäsar ein Ausbund von Geschicklichkeit und erfahren in allen möglichen Künsten zu Wasser und zu Lande. Nur wollte es dem jungen Goldsucher scheinen, als ob er immer gerade in dem, was augenblicklich vonnöten war, kläglich versagte. Denn als er ihm nach der Mittagsmahlzeit geheißen hatte, sich an das Steuer zu setzen, während er selbst im Buge Platz nahm, fand er, dass Cäsar nicht imstande war, das Boot auf seinem Kurse zu halten, ohne dass er ihm jede Steuerdrehung und Handhabung der Segelleinen befahl. Einige vorsichtige Fragen nach anderen Dingen hatten ihn auch schon überzeugt, dass die behaupteten Kenntnisse von Cäsar Löcher aufwiesen wie ein Schweizerkäse.
Bert hatte sich seiner Jacke entledigt und sie neben sich auf die Ruderbank gelegt. Die Sonnenglut lag drückend auf dem Wasser. Da der Kurs des Bootes unter der stetigen Brise kaum geändert zu werden brauchte, so konnte er sich jetzt völlig seinem Nachdenken über die Art der Ausführung der übernommenen Aufgabe hingeben. Die größten Schwierigkeiten würden sich freilich erst ergeben, wenn er sein Ziel erreicht hatte und nach dem Goldlager zu suchen begann. Auf dem Papier waren die Aufzeichnungen seines Onkels klar genug; es handelte sich aber darum, alle angegebenen Richtungsmerkmale auch in der Natur, also an Ort und Stelle und ohne jeden Irrtum aufzufinden, denn ein solcher musste ihn unweigerlich in die Irre führen. Das war viel schwieriger und anscheinend auch Mr Swanson widerfahren – immer vorausgesetzt, dass dieser nicht absichtlich und in betrügerischer Weise einen falschen Bericht erstattet hatte.
Die Nachmittagsstunden vergingen langsam. Einmal ließ er das Boot landen. Es war an einer Stelle, wo die Küste aus einem langen Zuge zerklüfteter Felsen bestand. Ungeheure Scharen von Möwen mussten dort ihre Brutplätze haben, denn ganze Schwärme strichen von dort aus mit schrillem, durchdringendem Geschrei über das Meer und kehrten, zum Teil mit silberblinkenden Fischen in ihrem Schnabel als Nahrung für ihre Jungen, wieder dorthin zurück. Eine solche Gelegenheit, sich Proviant zu verschaffen, indem er mithilfe des Schwarzen eine Anzahl frischer Eier einsammelte, durfte er nicht vorübergehen lassen. Sie kam vielleicht nicht so bald wieder.
Sie fanden in der Tat Hunderte von Nestern und hatten in ganz kurzer Zeit einen Korb voll der blassgrünen, schwarz gesprenkelten Eier erbeutet. Welche Zweifel Bert auch immer in die Fähigkeiten seines schwarzen Schützlings setzen mochte, ein gewandter Kletterer war dieser auf jeden Fall, denn er erklomm die steilsten Felswände mit der Behändigkeit einer Spinne. Wer ihn aus der Ferne dabei hätte beobachten können, würde ihn mit seinen ausgespreizten Beinen und weit ausgreifenden Armen für eine große schwarze Spinne gehalten haben.
„Solange wir unsere Reise zu Wasser machen können, werden wir um Nahrung nicht besorgt zu sein brauchen“, sagte er zu ihm, als er zum Überfluss auch noch einen kräftigen Hummer erwischte, der auf den Strand gekrochen war und den er mit ein paar schnellen Sprüngen erfasst hatte, noch bevor es ihm gelungen war, wieder in das Wasser zurückzuflüchten.
Ohne Verzug ging das Boot dann wieder auf Fahrt, denn bis zum Abend mussten noch viele Meilen zurückgelegt werden.
Bert hatte wieder seinen Platz im Buge eingenommen. Als er einmal, ganz absichtslos, die Hand auf seine zusammengefaltete Jacke legte, fand er, dass diese unter der Glutsonne ganz heiß geworden war. Das erinnerte ihn daran, dass er sich eben wieder in Gedanken mit einem Punkte der Aufzeichnungen seines Onkels beschäftigt hatte, über dessen genauen Sinn ihm Zweifel gekommen waren. Er hatte sie, zusammen mit der von seinem Vater angefertigten Abschrift, in der Brusttasche seiner Jacke
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
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Tag der Veröffentlichung: 18.03.2013
ISBN: 978-3-7309-1532-5
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