Kapitel 1: Die Straße runter...
Es war ein Zufall...
Angefangen hat es eigentlich mit der Zeitung, die mir vor die Beine flatterte...
Nein, also eigentlich begann es mit dem Wind, der sie dir aus der Hand riss...
Ich war eben erst aus dem zug gestiegen udn stand nun vor dem Bahnhofsgebäude. Vergeblich versuchte ich, mich zu orientieren. Ein wenig hilflos sah ich auf den Zettel mit der Wegbeschreibung:
"Die Straße runter und links in die kleine Seitenstraße. Das Gelbe Haus und bei Bröser klingeln."
Ratlos sah ich mich um:
Straße runter? Der Bahnhof lag sozusagen in einer Senke. Zu beiden Seiten ging die Straße leicht bergauf. Na super!
Auf dem Platz vor dem Gebäude war viel los. Hier gingen viele Leute vorbei. Ein buntes, lautes Treiben. Eigentlich mochte ich die Ruhe mehr... Taschen wurden hin und her getragen. Rollkoffer klapperten über das Pflaster. Handy klingelten. Leute redeten. Ein Kind weinte irgendwo. Eine Mutter rief ihren Sohn von einem Hund weg. Tauben flogen erschrocken auf. Eine Katze saß auf der anderen Straßenseite unter einem Baum und beobachtete dessen Krone. Eine alte Frau sah aus einem Fenster und unterhielt sich lautstark mit ihrer Nachbarin, zwei Etagen weiter unten.
Jeder schien beschäftigt und zu wissen, wohin er gehen sollte. Nur ich.. Ich stand mitten im Gedränge, planlos. Meine Tasche lag brav zu meinen Füßen und wartete auf mich. der Wind zerzauste mein Haar und warf mir immerwieder eine blonde Strähne ins Gesicht. Ärgerlich schob ich sie jedesmal zurück hinters Ohr. Hätte ich mal die Haare zusammengemacht...
Unsicher zog ich mein handy aus der Hosentasche. Broiser. Rief an. Es klingelte. Nach 5 mal ging keiner ran. Seuftzend legte ich auf. Gleich nochmal versuchen. Da schaltete sich mein handy aus. Akku leer. Prima!
In genau diesem Moment flog mir die Zetung in die Waden. wo kam die denn...? RUMS! Ich stolperte und wäre hingefallen. Hätten mich nicht zwei starke Hände von hinten aufgefangen. Ein Mann sagte "Tschuldigung" und hetzte weiter. Mit der Hilfe dieser fremden Hände rappelte mich auf. Meine Verwirrung stand mir scheinbar ins Gesicht geschrieben, als ich mich umdrehte, um mich zu bedanken.
Gut also... Ich bin nicht unbedingt klein, aber ich starrte auf eine nackte Männerbrust! Wenigstens war sie nett anzuschauen, etwas muskulös und ein seltsames Muster war auf die Haut tättowiert. Es erstreckte über deine gesamte linke Seite. Oberarm eingerechnet.
Zumindestens erklang über meinem Kopf ein leises, angenehmes Lachen und eine nette Männerstimme: "Alles ok?" Vorsichtig kletterte Mein Blick nach oben. Deine Haut war ziemlich blass... Dunkle Bartstoppeln an deinem markannten Kinn. Schmale Lippen zum süßesten Grinsen der Welt verzogen. Eine schmale Nase, die offenbar schon mal gebrochen war und dunkelbraune Augen. schwarze Haare fielen dir ein bisschen in die Augen und waren völlig verwuschelt. Deine schmale Augenbraue wurde von einem Pircing geziert, wie deine Unterlippe auch. In deinem rechten Ohr hattest du einen Tunnel. Wow. SO einen hatte ich nur auf Bildern gesehen... Was machte denn so einer HIER? Ok blöde Frage, das HIER war immerhin ne Großstadt...
War ich vielleicht doof: ich starrte dich schon mindestens eine halbe Minute lang an! Und du hast dir das gefallen lassen! Meine Zahnräder kamen wieder in die Gänge: "Ähm ja... hab mir nix getan...", ganz große Klasse. Mein Mundwerk war die letzten 16 Jahre auch schon mal besser gewesen. Und dann?
Erst einmal eine Weile nichts außer Schweigen. minutenlanges, einheitliches schweigen. Nur die Zeitung raschelte zu meinen Füßen, vom Wind gebeutelt, der auch meine Haare herumwirbelte. Du sagtest nichts. ich sah betreten zu Boden, bakam Gänsehaut. Wie du bei solch einem Wind "oben ohne" rumlaufen konntest, war mir schleierhaft. und weiter NICHTS. Minuten lang. Auf mich wirkten sie wie Stunden. Wir standen einfach da
- und schwiegen.
"Du beist neu hier." schlcihte Feststellung. "Ja" einfache Tatsache. Und wieder Schweigen.
"Wo willst du denn hin?" "Ähm... zu... meiner neuen Pflegefamilie..."Toll, aber was hätte ich auch sagen sollen? Es war doch so. Die dritte Familie dieses Jahr. Bisher hatten meine Vermittler wohl noch nicht den Dreh raus, wo ich hinpasste...
Kapitel 2: Von Familien und dir...
Die ersten hießen "Bauer". Wie der Name schon prophezeite Landwirte und totale Öko-Freaks. Wobei mir das Landleben ganz gut gefiel. Viel Wald und Feld ringsherum... Rita Bauer aber hatte das dringende Bedürfnis über alles und jeden bis ins kleinste Detail zu reden. Es gibt aber Dinge, die ich in Schweigen hülle. Wie ich mich weigern konnte, über meine Familie zu reden, war der guten Frau unverständlich. Mich nervte es einfach nur. Und dass ich ihren 18-jährigen, fettleibigen Sohn Thomas nicht mochte, verstand sie auch nicht. Am Sympatischten war mir Bextar, der Hund. Kam thomas mir zu nahe, brauchte ich nur hilfesuchend den großen Rüden anschauen und das Tier stand knurrend zwischen uns. Prachtkerl. Den hatte ich echt gern. Aber nach 5 Wochen hatte Rita die Nase voll von mir. Thomas auch und Max, der Vater, hatte eh nichts zu melden. Jedenfalls schickten sie mich zurück ins Heim.
Familie Schmitz war da schon besser. Sie waren schweigsamer. Bruno leitete ein Bauuntenehmen, arbeitete viel und nahm das Meiste ganz locker. Seine Frau Maria hatte einen eigenen Hundesalon, dort war ich auch gern. Der Hunde wegen natürlich! Wir drei kamen gut miteinander aus. Dann aber hatte Bruno einen schweren Unfall und Maria einen Nervenzusammenbruch. Also kehrte ich zurück ins Heim, nach nur 2 Monaten.
Nur 3 Wochen später stand ich nun also HIER. Mit Frau Bröser hatte ich auch schon zweimal telefoniert. Tamie. Eine nette, lebhafte Frau, aber ihre Wegbeschreibung ließ echt zu wünschen übrig, wie mein Zettel bewies.
Unsicher sah ich zu dir auf. du wirktest gar nicht schockiert oder so. "Wirst du abgeholt?" Kopfschütteln. "Weißt du, wo du hin musste?" "Naja.. ich... nein..." Ein nettes Lächeln: "Zeig mal die Adresse, ich zeig dir den weg." Mist, die Adresse! Die war im Rucksack.. irgendwo...
Lachen. Ich mochte es. Ehrlich... Prompt wurde ich wieder umgerannt. Ich sollte vielleicht nächstes Mal eine leuchtendere Farbe als Weiß anziehen... Unelegant stolperte ich egegn deine nackte Brust. Sie war ganz warm. Himmel! bei dem Wind wär ich in deinem Aufzug ja erfroren! "Komm erst mal raus aus dem Gedränge, dann kannste in Ruhe suchen." Wieso bin ich nicht darauf gekommen?!
Ohne auf meine Antwort zu warten hast du dir meine Tasche über die Schulter geworfen und meine Hand geschnappt. ganz selbstverständlich zogst du mich auf die anderer straßenseite. An den alten Frauen vorbei, die dich kritisch musterten. Ja auch Omas wissen einen tollen männerkörper zu schätzen. Ich grinste ein bisschen, als wir vor einem Eingang stehen blieben. "Du suchst und ich hol schnell etwas." Wow du hast mir einen Befehl erteilt? Naja ok, hattest ja Recht..
Für ein paar Sekunden stand ich da und starrte die tür an, in der du eben verschwunden warst. Die information, dass du wohl hier wohntest brauchte eine Weile, bis sie bei mir ankam. Dann aber schüttelte ich den Kopf über meine eigene Blödheit. Nach kurzem kramen fand ich den Umschlag, auf dem die Adresse von Brösers notiert war. Genau in dem Moment, als du zurück warst.
Jetzt überdeckte ein enges, schwarzes T-Shirt deine Tättowierungen. Nicht aber deine Muskeln. Ein Teil des Musters auf deinem Oberarm schaute noch unter den Ärmeln deiner Kleidung hervor. Du hattest dir einen Hut aufgestezt. Dunkelgrau. Er saß schief auf deinen Haaren. Deine dunklelgrauen jeans waren ein köstlicher Anblick für jedes weibliche Geschöpf, ihr Hinterteil hing nicht in deinen kniekehlen und dein Po schien doch ganz manierlich... Insgesamt fand ich deinen Kleidungstil echt cool, so lief bei mir im Heim keiner rum...
"Gefällts dir?" Deinem Grinsen nach zu urteilen, kanntest du die Antwort schon. "Ja." Dein Grinsen wurde breiter. Hatte ich also deinen Verdacht bestätigt, ja? Schön. Aber seid wann fragten Jungs denn sowas?!
Um meine Verlegenheit zu überspielen reichte ich dir den Umschlag: "Die Adresse." es war fast schon zu einfach, mit dir zu kommunizieren. Dir reichten einfache Worte, so musste ich mich nicht weiter anstremngen. das fand ich gut. Seid Mamas Tod war Reden nicht mehr so meine Stärke und ich war vorher schon nicht unbedingt eine Quasselstrippe gewesen. Zufällig hatte ich irgendwann mal meine Papiere gesehen. Ich werde darin als zurückhaltend, zielbewusst, eigensinnig und höflich beschrieben. Eigentlich fand ich ja den teil mit dem "Eigensinnig" übertrieben, aber gut, wenn sie meinten...
Wütend hatten mcih aber bisher erst zwei leute erlebt: ein Junge aus dem heim, der dumm genug war, mich anzufassen und Thomas Bauer. Sonst war ich eher still und friedlich.
"Ach die." Deine Stimme riss mich aus den Gedanken. Das klang weder begeistert, noch entsetzt. War das gut? "Du kennst sie?", neugierig sah ich zu dir auf. Nur ein Lächeln bekam ich zur Antwort. "Sind sie ok?", warum sagst du es mir nicht gleich??? "Ja. ganz nett." Beruhigt atmete ich auf, hatte ich mich also doch nicht getäuscht. Schon hattest du dir meine Tasche wiedr geschnappt. "Und du ziehst bei denen ein?", das klang ja sogar interessiert. "Ja... Mal sehen... für wie lange..." Diesmal hatte ich dich doch erschreckt, deinem Blick nach zu urteilen. Am Liebsten hätte ich ihn fotografiert. Dieses Mal grinste ich. Einen Moment später hattest du dich auch wieder gefangen.
Schon zogst du mich wieder hinter dir her. Mit einer Selbstverständlichkeit, die mich verwirrte. Jedem anderen hätte ich dafür eine gescheuert! Dir nicht. du durftest das. Warum auch immer. Aber ich schien dich zu mögen, irgendwie.
Ich versuchte nebenbei herauszufinden, wie alt du warst. Nicht viel älter als ich. Oder?
Kapitel 3: Martini und Straßen
"Straße runter" entpuppte sich als vom Bahnhof aus nach rechts. Ohne Eile, aber sehr bestimmt brachtest du mich an mein Ziel. Dann waren wir da. Viel zu schnell für mich. Du stelltest meine Tasche ab: "Ziemlich leicht für einen Umzug." "Du bräuchtest drei davvon, was?" Ich grinste dich an. Dein Lachen war leise. Mir gefiel es. "Man sieht sich." Wolltest du etwa schon gehen? Schade...
Mit einem Lächeln auf den Lippen drehtest du dich um. Nicht, ohne mir kurz zu zu zwinkern. Ich stand einfach nur da. Sah dir hinterher. Kaute unentschlossen auf meiner Unterlippe. Als du fast um die Ecke gebogen warst, rief ich dir doch ncoh etwas zu: "Warte..." Du hast dich auch umgedreht. Selbst auf die Entfernung sah ich deine hochgezogene Augenbraue. Diese Lautstärke hattest du mir wohl nicht zugetraut. "Wie.. wie heißt du?" "Martin." Grinsen. Winken. Fort warst du.
Martin... Ich flüssterte deinen Namen. Einfach. kurz. Gut. Die einzigste Verniedlichung, die mir dazu einfiel war Martini. Grinsend sah ich mich um. Stand auf der Straße vor dem Haus, in das ich einziehen sollte.
Mein Blick fiel auf die Klingeln. Selbst von hier aus konnte ich die Namen gut lesen. Nicht etwa, weil sie groß geschrieben waren, ich hatte eben einfach gute Augen. war mir zwar erst nach dem Unfall aufgefallen... Aber naja...
Dort standen vier Namen. Martinson (warum musste ich da wohl grinsen?), Maier, Pechgal und Bröser. Ich sah mir die straße an. Zwei doer drei Autos standen hier. Das Wort Seitenstraße war beinahe übertrieben. selbst "Einbandstraße" schien eine lachhafte Beschreibung hier für. Eine hübsche, kleine Gasse. wie aus einer anderen Zeit. Niedrige Mehrfamilienhäuser drängten sich dicht an einander. verziert mit Blumenreliefs und Engelchen. überall Schnörkeleien. Auch an den Geländern, der kleinen Balkons. Es sah nicht einmal schlecht aus. Hier schien es mir gefallen zu können. Kein grau. Alle Häuser waren dezent in pastelle Farben gekleidet. Naja... das Zitronengelb meines neuen Zuhauses fiel trotzdem auf. Aber es passte hier her.
Mir fiel es schwer, dieses Haus nicht zu mögen. Gelb war meine Lieblingsfarbe. Und dunkelrot mochte ich auch gern. Dunkelrot waren die Fensterrahmen. zufall, aber ich fand es toll. Über dem Hauseingang sahen zwei Engelchen auf die Stufen hinab. neben dem Geländer, das zur Haustür hinauf führte, rankten Rosen vom Blumenbeet die Hauswand empor. Dunkelrot mit gelben Tupfen.
Du hattest gesagt, wir sehen uns wieder...
Entschlossen, mir Mühe zu geben, um mich hier wohl zu fühlen, schulterte ich meine Tasche. Tief durchgeatmet und ich erklom die wenigen Stufen zur Klingel hinauf. Zögernd stand ich davor. Dann drückte ich fest auf Bröser. Musternd suchte ich die Fenster ab. Unten rechts ging eines auf. Eine dunkelhaarige Frau, Mitte 30 sah hinaus. Sie lächelte : "Hallo Juna!" "Hi...Tamie..." "Warte, ich komm raus!"
Wow, sie hatte keine doofen Fragen gestellt und auch nicht blöd geguckt, wie ach das arme Ding. Das hatte mich immer so bei anderen Leuten geärgert. Immerhin bekamen die Pflegefamilien ja vorher Bilder von mir. Und: Wie wahrscheinlich ist es, dass ein wildfremdes Mädchen mit der reisetasche vor ihrer Tür stehen würde, ohne angekündigt zu sein?!
Kapitel 4: Klein, drahtig, Tamie
Tamie war genauso, wie ich sie mir vorgestellt hatte: Klein, drahtig, dunkle Locken und frech blitzende, dunkelbraune Augen. "Hey! Schön, dass du da bist. Wir werden bestimmt total viel Spaß haben! Darf ich dich kurz drücken?" Verblüfft nickte ich, ohne ganz zu registrieren, was sie gefragt hatte. Von ihrer stürmischen Begrüßung war ich völlig überrumpelt. Sie drückte mich nur kurz. Mir lkrabbelte eine Gänsehaut den Nacken hoch. Ich war kaum an Berührungen gewöhnt "Wie war die Fahrt?" Ich zog eine schiefe Grimasse. "Das heißt langweilig, vermute ich?" Ihr Lachen klang glockenhell und warm. Ich grinste sie an. "Komm rein. Dann kannst du gleich dein Zimmer in Beschlag nehmen. Hast du Hunger?" "Nö..." "Na dann... ach komm erst mal mit." Ganz schnell shcnappte sie meine Tasche, ehe ich etwas sagen konnte. Aber ich protestierte nicht. Ich folgte ihr ins Haus.
Die Wohnung war schön groß. Die Wände waren hell und bunt. Der Korrdor war lindgrün gestrichen. Etwa auf meiner Schulterhöhe war eine weiße Borte mit Blumenmuster. Kitschig irgendwie, aber nicht aufdringlich. Gegenüber von der Gaderrobe war ein großer Wandspiegel. Der Flur war breit genug dass ich bequem neben Tammie stehen konnte und ziemlich lang. Hinten stand eine Tür offen zu einem hellen Zimmer, dessen Wände cremefarben gestrichen waren. Gleich neben der Wohnungstür befand sich die Küche. Helle Holzmöbel, blau-weiß karierte Tischdecke und Gardienen und weiße Fließen an der Wand mit kleinen Bildchen.
"Also... du kannst dir aussuchen... Wir haben 2 freie Zimmer. Welches dir am Besten gefällt, gehört dir." Cool! Das klang gut. "Und umräumen oder so können wir's zur Not auch, wenn dir was nicht so gefällt." Noch besser! Am liebsten hätt ich tamie dafür gedrückt. "Hier ist mein Favorit.", sie öffnete die Tür gegenüber der Küche.
Ich trat in ein Zimmer, dessen Wände in einem hauchzarten Lila gehalten waren. Es war groß und fast quadratisch. Ein Himmelbett stand neben dem Fenster. Die Schränke waren aus hellem Holz und der Teppich dunkellila. An der wand hingen Fantasybilder in zarten Pasteltönen. Wirklich hübsch.
"Und dann noch Bernds Favorit. ich muss gestehen, wir haben gegeneinander gewettet. Wenn er gewinnt, kauf ich ihm eine Flasche Kräuter, wenn ich gewinne, gehen wir am Wochenende essen." "Das ist gemein, ich weiß nicht was besser ist..." "Ist doch egal.", kicherte Tamie.
Sie führte mich zum anderen Ende des Flurs. Das helle Zimmer entpuppte sich als Wohnstube. Tamie öffnete die Tür daneben: "Voila!" Mir blieb die Spucke weg. Hellblaue Wände. Schränke aus rotbraunen Holz und ein helles Holztischchen in der Mitte vor einer dunkelblauen Couch. Es war etwas schmaler und hatte weiter hinten eine zusätzliche Ecke in der das bett stand. Ein blauer Vorhang aus dünnen Stoff verbarg es etwas vor Blicken. Der Teppich war graublau und kuscheligweich. hellblaue Seidenkissen lagen auf der Couch und eine weiße Kuscheldecke. Hinter der Couch war eine Lesecke mit Bücherregal und Schreibtischchen. Begeistert sah ich mich um. Dann schaute ich schüchtern zu Tamie. "Änderungen vorbehalten. Also das hier?", sie lächelte fröhlich. Glücklich strahlte ich sie an. Das Zimmer war ein Traum!
Tamie schaute wissend zu mir rüber: "Ich bin in der Küche, ja?" Ich nickte und holte eilig meine Tache aus dem Flur. Es war wie geschaffen für mich. In meiner Tasche waren nicht viele klamotten. Als Waise hatte man nie viel Geld. Und das Meiste davon gab ich für Bücher aus. Ich sortierete sie in den Spiegelschrank ein. Nach Farbe und Zweck. Ganz unten in der tasche kamen meine wirklichen Schätze: Bücher. Richtig dicke, alte Schinken, teilweise sogar in altdeutsch. es waren nur 4. Die hatte ich von meiner Mutter geerbt. Der rest ihrer Sammlung lag verstaut mit meinen selbst gekauften büchern in einer großen Kiste im Heim. Sobald ich wollte, würde man sie mir schicken. Ein schönes Büchjerregal stand ja schon in meiner Leseecke. Gleich ganz oben stellte ich meine Mitbringsel rein.
Zwei Bilderrahmen stellte ich noch auf meinen Nachttisch. Ein Bild von Mama und mir. Das letzte Foto von uns beiden zusammen. Da war ich noch nicht ganz 13. Nur wenige Monate vor dem Unfall...
Das andere Foto zeigte Dshin, meinen Schäferhund-Mischling, der mit Mama zusammen gestorben war.
Ein bild hatte ich noch in der tasche. Mein kleiner bruder ben auf Mamas Schoß und ich daneben. Mit 7 war er an gehirnhautentzündung gestorben. Er wäre dieses Jahr 14 geworden... Das Foto konnte ich nie richtig ansehen. Zu groß war der Schmerz. Ich legte es in die Schublade meines Nachtschrankes. das einzigste Fotoalbum meiner familie stellte ich ganz weit unten ins Bücherregal.
Jetzt war ich hier also zuhause. Meine Tasche verschwand unterm Bett und ich sah aus dem Fenster. Ein kleiner gepflasterter Hinterhof. mittendrin eine alte Linde mir dicken Stamm. HIER konnte ich zuhause sein. Endlich wider richtig leben. neu anfangen. Jetzt kam es nur noch auf mich an, endlich mit all meinem Schmerz ab zu schließen. Ich sah auf das Gesicht meiner Mutter. Da war sie so fröhlich gewesen. Auch sie hätte nicht gewollt, dass ich ewig mit meinem Schicksal hadere, nur weil sie, ben und Dshin nicht mehr bei mir waren. Es war Zeit, nach vorn zu schauen.
Kapitel 5: Der Termin
Draußen im Flur ging die Tür. Ich hörte Schritte und eine tiefe Brummelstimme: "Und?" "Du hast gewonnen, Schatz!", kicherte Tamie fröhlich. "Ist sie schon lange da?" "Nein, erst eine Stunde ungefähr. Und sie ist ja so ein gutes Mädchen. Aber die Augen sind ganz traurig." "Na da passt das blaue Zimmer doch gut. Es ist friedlicher. und viel gemütlicher." "Da hast du wahrscheinlich recht..." Der Mann schien ganz nett zu sein...
Es waren Sommerferien, als ich bei Brösers einzog. Also hatte ich noch 4 Wochen Zeit, mich ein zu gewöhnen. Tamie arbeitete als Haushaltshilfe bei wohlhabenen Familien. Bernd, so durfte ich Herr Bröser nennen, arbeitete als Schlosser in einer größeren Firma. Weshalb er manchmal etwas später heim kam. Bernd war ein echter sanftmütiger riese. Mit ihm kam ich genauso gut aus wie mit Tamie. Er war ruhiger. manchmal machte mich Tamie mit ihrer wuseligen Art ganz nervös.
Sie nahm mich oft mit, zum Einkaufen. In der zweiten Woche bat sie mich, mir was hübsches anzuziehen, wir hätten einen Termin. Was für einen Termin? Nervös suchte ich nach etwas anständigen und entschied mich für eine schwarze Jeans und ein hellblaues T-shirt. Meine Blonden Haare ließ ich offen.
Wir gingen zu Fuß Richtung Bahnhof. Ob ich dich vielleicht sehen würde? Aufgeregt machte mein Herz einen Satz bei diesem Gedanken. Vor deiner Tür blieb Tamie stehen. Was wollten wir hier? Aber mein herz hämmerte zu zehr gegen meine Rippen, als dass ich fragen hätte können. Mit brennenden wartete ich bis jemand an der Gegensprechanlage, Tamie antwortete. Eine junge Männerstimme. "Martin. Hier ist Tamie." "Geht klar, kommt hoch." Es surrte. Martin... Mir schwirrte der Kopf. Du hattest nicht gesagt, dass du sie kennst! "Komm schon Juna.", rief Tamie mich wach. mit glühend rotem Gesicht stieg ich hinter ihr die Treppen rauf.
Im zweiten stock standest du in der Tür. Unsicher starrte ich auf meine Füße und zerkaute meine Unterlippe. "Hi Juna.", deine Stimme fühlte sich an, als würde man elektrische Energie über meine Haut leiten. "Hi...", viel zu hoch! Viel zu leise. Aber meine Stimme gehorchte mir nicht. "Kennste mich noch?" "Ja..." Meine Wangen waren bestimmt so rot, wie Tomaten! Neugierig hackte Tamie nach: "Ihr kennt euch?" "Zufall...", hast du gesagt und mir zu gezwinkert. Da bin ich mal ausnahmsweise blass geworden. "Kommt doch rein." Hinter Tamie betrat ich die Wohnung.
Plötzlich sprangen mich ganz viele, total niedliche Hundewelpen an. Eine große schäferhündin lag am Ende des Flures und betrachtete mich gelassen. WELPEN! Glücklich kniete ich mich hin und streichelte die kleine neugierige Bande.
In genau diesem Moment betrat ein großer rottweiler-Mischling den Flur. Normalerweise hatte ich keine Angst vor Hunden, aber der Kerl war ein respekteinflößendes Muskelpaket. Er knurrte. keine aufgestellten Nackenhaare. Kein wütender Blick. Als ob er mich dominieren könnte ohne mir auch nur irgendwelche gebärden vorzuführen. Ich warf ihm einen schiefen blick zu. Wirklich Angst hatte ich keine. Sein Verhalten verwirrte mich nur etwas. Er tapste näher auf mich zu und beschnupperte mich. Bereit ihn zu kneifen, sollte er nach mir schnappen spannte ich meine Muskeln an. Doch er tat nichts und setzte sich nur vor mich.
Ein kleiner Welpe versuchte derweile an mir raufzu klettern. Ich nahm ihn hoch und sofort leckte er mein Gesicht ab, kichernd setzte ich ihn auf meinen Schoß.
Tamie räusperte sich: "Also Martin hat vorgeschlagen gehabt, du könntest einen haben..." Erschrocken sah ich zu dir auf. Du wolltest mir einen Hund schenken? MIR? dem blöden Mädchen, dass du hast auffangen müssen? Das ohne dich den Weg nicht gefunden hätte? Ich war völlig überrumpelt.
Verschämt sahst du zu Boden. Genau wie ich vorhin. Verlegenheit- bei dir?! "Ich...ja... dachte..."
"Magst du denn keinen?", in der Tür, wo der Rottweiler hergekommen war stand ein Mann. Er war älter als du. Aber ihr wart euch sehr ähnlich: "Martin hat mir ziemlich in den Ohren gelegen, wie gern er dir einen schenken wüprde..." Ungläubig sah ich von ihm zu dir. Du hast an deiner Unterlippe genagt. irgedwo in meinem Gehirn registrierte ich, dass das süß aussah. Dann sah ich deinen Vater an: "Ich... ernsthaft? Doch..ich...mag total gerne Hunde..." Mit großen Augen sah ich Tamie an, die grinste mich breit an.
"Na dann such dir einen aus, Kleine.", sagte der mann. Deine Vater vermutete ich. "Wenn ich dich so anschau, versteh ich warum Martin dir einen schenken will." Er zwinkerte mir zu. Da musste ich irgendwie grinsn. Unsicher sah ich nochmal Tamie an: "Ist schon ok, wir haben das mit Bernd geklärt. Du musst nur jeden Tag mit ihm rausgehen." Ohne den kleinen Hund auf meinem Schoß wäre ich ihr wahrscheinlich um den Hals gefallen.
Um sicher zu gehen fragte ich dich: "Und..ich darf echt einen haben?" Keine Antwort. Deine Wangen wurden zartrosa. Neben Tamie sahst du verdammt groß aus. Immer noch sahst du mich nicht an. Deine schwarzen Haare waren gekämt. Unter deinem weißen Shirt spannten sich deine Muskeln. Aber antworten wolltest du mir scheinbar nicht.
"Martin?", ganz leise sprach ich deinen Namen zum ersten mal aus. Da sahst du mich an. Deine zartrosa Wangen fand ich total süß. Dabei hätte mir das egal sein müssen. Dein schiefes Grinsen war etwas misslungen: "Ja..."
Mir stiegen Tränen in die Augen: Ich bekam einen Hund! Ganz allein für mich! Mein Lächeln sah wohl ziemlich belämmert aus, denn dein Grinsen wurde wieder etwas selbssicherer.
Mein Welpe kuschelte sich an mich und kraulte seine kleinen Ohren. "Danke." ein kaum hörbares Flüstern. "Hat er schon einen Namen?", ich war viel zu gerühert, um laut zu sprechen. "Den musst du ihm geben."
Ohne eine Vorwarnung hocktest du plötzlich vor mir und nahmst mein Kinn in die Hand: "Aber jetzt hörst du auf zu weinen, ok?"
Oh... ich weinte? Das war mir total entgangen...
Kapitel 6: Paar oder doch nur Freunde
"Ich komm noch bis zu euch mit- Wenn ich darf?" "Aber natürlich Martin.", Tamie war total aus dem Häuschen, dass sie mir so eine gelungene Überraschung bescherrt hatte. Kaum hatte ich mir den kleinen Hund ausgesucht zog sie auch schon grinsend eine Welpenleine aus der Handtasche.
Stolz wie Emil sprang mein Kleiner neben mir her. Finn hatte ich ihn genannt. Da fiel Tamie ein, dass sie noch zur Post musste. "Bringst du die Beiden bitte bis nachhause Martin?" Hätte sie ihm nicht verschwörerisch zugezwinkert, wäre ich sicher im Glauben geblieben, das wäre ein Zufall. Und dein breites Grinsen trug nicht dazu bei, Tamie ab zu nehmen, sie hätte das nicht von vornerein geplant. Wirklich übel nahm ich ihr nur mich mit klopfenden herzen und glühenden Wangen allein in deine Hand zu übergeben! Aber irgenbdwie gefiel mir der Gedanke auch schon wieder.
"Warst du schon mal im Park?", kaum war Tamie weg hattest du also verrückte Ideen? Ihr Ganoven! Aber bevor ich dazu eine spitze Bemerkung machen konnte, hast du dir meine Hand geschnappt und hinter dir her gezogen. Auch noch in eine ganz andere Richtung als nachhause! Quer durch die Stadt. Ich brauchte eine Sekunde, ehe ich merkte, wie die mehr oder weniger vor mir her ranntest. "HE! Mach mal halblang! Ich bin doch kein Rennschwein!" Mit einem viel zu breiten Grinsen hast du dein Schritttempo mir angepasst. Irgendwo hörte ich eine alte Frau sagen: "Ach Martina. Schau nur so ein hübsches, junges Paar.... So verliebt wäre ich auch gern noch mal..." Irritiert sah ich sie an. Einem so gutmütigem Lächeln konnte man nicht böse sein. Paar? Verliebt? WIR? Aber... waren wir doch gar nicht...?
Schließlich standen wir vor einem großen schmiede-eisernen Tor. Dahinter saftig grüne Wiesen udn Bäume. Bunte Blumen und Büsche. Gepflegte Kieswege. Der Duft von vielken verschiedenen Blumen drang an meine Nase. Überall sangen Vögel. Mit offenen Mund betrachtete ich das Paradies hinter dem Tor. Es sah so schön und friedlich aus.
Finn saß extrem brav neben mir und klopfte mit dem kleinen Schwänzchen auf den Gehweg, als wollte er Drummer werden. In deinem Gesicht zerplatzte das Grinsen beinahe vor Stolz über die zweite gelungene Überraschung des Tages.
Nur eines konntest du nicht ahnen. Ich war schon einmal hier. Vor vielen Jahren. Mit Mama. Da waren ben und ich noch Kinder gewesen. Die ganze Stadt hatte ich nicht wieder erkannt aber diesen Eingang vor dem Ben und ich jeden Morgen standen und ungeduldig mit unserem Dshin warteten, dass Mama und ihre Freundin, bei der wir hier zu Besuch waren, endlich zu uns auf schlossen. Mir stiegen Tränen in die Augen, so glücklich und zu gleich schmerzhaft war die Erinnerung. Jahrelang nicht eine Träne vergossen und jetzt flenn ich ständig rum. Das war doch bekloppt!
"Hey! Alles ok?" Oh richtig, du warst ja auch noch da... "Hier... Hier war ich mal... Mit meiner Familie..." Es klang verdammt kläglich. Trotzdem hast du mich einfach in den Arm genommen. Deine Sangiris
. Vor vielen Jahrhunderten gab es noch Clans. Seine Angehörigen hießen Sangiren. Aber viele sagten sich von ihren Clans los, weil sie freier leben wollten und normaler... Dennoch befolgten sie die einfachen Regeln ihrer Clans und trugen auch deren Zeichen. Die regeln sind einfach: Niemals einen Menschen leer... trinken, also töten. Menschen nur mit Erlaubnis des Rates verwandeln. Es dürfen nie mehr als 10 im Jahr sein... auf der ganzen Welt. Es gibt richtige Wartelisten! Und jedes Jahr muss man sich viertmal mit dem ortsansäßigen Vorstand treffen, der wiederrum trifft sich dreimal im jahr mit dem Clanoberhaupt und andern Vorständen. Und das Clanoberhaupt trifft sich wiederrum dreimal im Jahr im Rat mit anderen Oberhäuptern. Einmal im Jahr findet eine Feier statt, bei der sich immer der ganze Clan trifft. Dazu sind immer auch Deleganten anderer Clans mit denen freundschaftliche oder geschäftliche Kontakte gepflegt werden geladen..." "Mo..Mo..Moment mal!" Ich erntete einen schiefen Blick. "Rat...ist jetzt sowas wie eine Versammlung voller Chefs?" "Ja... sozusagen. Es wird Gericht gehalten über gefasste Abtrünnige oder Straftäter innerhalb der Clans. Wobei wir glaube ich... etwas rabiater sind als die Menschen...." "Warum hast du weiße Augen?" "Nun ähm... Ich bin von Geburt an im Clan und habe... eben schon Blut getrunken. Deine müssten auch weiß werden, sobald du ein wenig was... getrunken hast... Nur Abtrünnige und frisch Gewandelte haben schwarze Augen..."
"Oh... toll..." Mein Missmut klang unmissverständlich raus. Zwar war ich kein Vegetarier, aber BLUT TRINKEN?! BÄH! "Wie... wird man... dazu?" "Zu einem Sangier? Durch Biss oder eben Geburt. ich bin reinblütig.... ABer du... du riechst selbst jetztt nicht nach... Sangier. Keine Ahnung warum..." "Vielleicht...weil ich bis jetzt auch nicht wusste, dass ich... SOWAS bin?" "Naja...du wirst ja nicht erst 13... Spätestens da merken es die Meisten...Dich müsste ja jemand gebissen haben innerhalb der letzten 2 Tage, aber du trägst keine.. Narben..." Wie ermutigend. Ich war wohl doch ein Mutant?
Plötzlich bekam ich wieder dieses boshafte Ziehen in meinem Leib, mir wurde wieder kalt: "WAS...?" "Akuter Blutmangel... Mist.. ich... Ach Scheiß drauf..." Ohne mir zu erklären, was du vorhattest begannst du, dein Hemd auf zu knöpfen. Es war pechschwarz, die kurzen Ärmel spannten leicht über deinem Bitzeps. Mir fiel die Kinnlade runter. Ich meine... ich hab dich ja schon mal ohne hemd gesehen... Allein die Erinnerung... rrrh
HOPLA! Wo kamen denn solche Gedanken her?! Aber gut... Wie oft zog sich auch ein kerl vor mir aus? Meine Gadnken stolperten so vor mir her. Richtig begriff ich gar nix. Mit großen Augen sah ich dir zu, wie du den letzten Knopf öffnetest. Viel zu elegant. Das Hemd glitt von deinen Oberkörper. Ironischer Weise kam mein ganzes Gefühlsleben genau jetzt ins Stolpern. Ich wollte am liebsten weg rücken, aber gleichzeitig näher an dich heran. Wollte dich berühern udn hatte doch Angst davor. Wasser lief mir im Mund zusammen, als meine Augen an deiner nackten, muskulösen Brust hängen blieben, über die sich deine Haut spannte. Hell, wie dicke Sahne, aber nicht kränklich blass. Da nur einmal kosten... Mit der Zunge... Vor dem Gedanken zuckte ich zurück: Mich hatte wohl ein Zug überrollt?! Sowas Beklopptes zu denken. Meine Haut prikelte, wollte deine Berührungen, aber irgendwas in mir behauptete lautstark, ich würde Berührungen doch nicht mögen.
"Trink nicht zuviel.", meine Augen wanderten hoch, um deinen Blick auf zu fangen. WAS? Trinken? HÄ? Dein gequältes Grinsen brachte mich durcheinander. Doof glotzte ich dich an. Dir entrann wieder mal ein theatralisches Seuftzenm. Irgendwie kam ich grad nicht wirklich mit.
Schneller, als ich registriert hatte, dass du dich bewegtest, fand ich mich in meine Kissen gedrückt wieder. Wie auch immer du das angestellt hast...
Deine Arme rechts und links auf mein Bett gestemmt warst du über mich gebeugt. Und dein Blicke machte mich so hilflos, das es dir nicht schwerfiel mit deinem Knie, meine Beine auseinader zu schieben. Ich fühlte mich wie geschmolzene schokolade. Mein herz schlug, wie verrückt. ich dachte schon meine Rippen brechen! "Muss ich etwa nachhelfen?", deine Stimme war viel tiefer, als sonst. Unsere Nasenspitzen berührten sich fast. ich apürte deinen Atem, der meine Wange streifte. Du lagst allen ernstes auf mir drauf - UND ICH PROTESTIERTE NICHT MAL!
Wieder dein grinsen. Leise hörte ich dein Raunen: "Du bist viel zu schüchtern, Juna-Mäuschen..." "Ach... ja?", piepste ich schwach, da trafen mich noch einmal deine Lippen. Deine Hand hielt meinen Kopf fest, währen die andere auf meiner Hüfte lag. Du hattest das Top ein klein wenig hoch geschoben. nur eine Handbreit, aber das hatte ich gar nicht bemerkt. Doch mein Top spürte ich deine Wärme.
Um so deutlicher spürte ich deine Hand wie sie ganz vorsichtig unter mein Top glitt. Mein bewusstsein registrierte nur, dass ich mehr wollte. Mein Rückgrat bog sich durch, dir entgegen. Ein gequältes Keuchen entrann meiner trockenen Kehle. Endlich gaben mich deine Lippen frei. "Hast du Angst?" Irgendwie wusste ich diesmal, was du meintest: "Nein..." "Also...ich..." "Hör auf, zu labern!", keuchte ich. Schweiß rann meine Stirn herab. Alles in mir und an mir glühte. So gern wollte ich einfach alles spüren. Ich spürte, wie etwas gegen mein Schenkel drückte und reckte mich ihm entgegen. ich bestand nur noch aus dieser gier. Nach dir...
Als du in mich eindrangst wollte ich schreien, aber deine Hand drückte mich an deinen Hals. Von ganz allein, fand mein Mund die zarte Stelle an deiner Kehle. Zaghaft biss ich zu, während mein Köper sich deinem Rythmus anpasste. Warm udn süß rann dein Blut meine Kehle runter. Es war gut. doch ich saugte nicht lang. Mein stöhne vibrierte durch meinen Körper und ich gab deinen Hals wieder frei. Instinktiv leckte ich über die Stelle. Dein blut war gut, ich war stärker, als zuvor. Ich fühlte mich besser. Voller Genuß gab ich mich vollends dir hin.
Als du begannst deine Hose zu zu knöpfen, wurde ich rot. ich hatte mich von dir vernaschen lassen und dein blut getrunken...und das alles zum ersten mal..."Alles ok, Baby?" Deine Lippen drückten sich sanft auf meine. Die flammen züngelten ganz schwach wieder auf. Die Finsternis zog sich satt udn zufrieden in mich zurück. Ich zitterte nicht mehr. Hatte keine Schmerzen mehr. ich bekam normal Luft. Sah wieder Farbe. "Ja.", hauchte ich irgendwo zwischen Glück und Pein. "Was ist los?" "Ich äh.." "Denk nicht soviel, Mäuschen." Ein Kuss auf die Stirn: "Mir gehts gut, du hast nicht viel getrunken." Wenigstens in dem Punkt konnte ich beruhigt sein. Trotzdem wurde ich rot. Dein grinsen war wieder umwerfend und frech:" UNd... der Rest war noch besser." Sollte mich das beruhigen? Schief sah ich dich an. Deine Augen waren wieder schokoladenbraun. Und, jetzt wurdest du selbst rot! Jetzt ging's mir wirklich besser! Lachend hast du mich geküsst: "Was ich dir heut früh noch sagen wollte: Ich liebe dich!" OH... äh.... Erde an Juna: Hör auf, so blöd zu gucken und fall ihm um den Hals! ich grinste doof. Naja... auch gut.
Dein lächeln sah ziemlich zufrieden aus: "Eigentlich wollte ich einfach nur der erste sein, der dich küsst... Und tja... damit hab ich nicht gerechnet. Schön dich mal verlegen zu sehen, dachte ich und genoß den Anblick. "Naja... und den Rest lernst du schon noch, wir müssen sehen, welchem Clan du angehörst, aber nicht heute. Heute gehört der Tag uns."
Seuftzend wand ich mich aus deiner Umarmung. Finn schlich ins Zimmer und sah mich fragend an. "Alles ok, Süßer.", sagte ich sanft zu ihm. Der arme kleine Kerl muss ganz schön erschrocken gewesen sein! Dann schob ich euch zwei aus dem Zimmer: "Fütter ihn bitte Mal." Während dessen verschwand ich im Bad. Auf den Schock brauchte ich unbedingt eine Dusche.
Happy Birthday zum 17., Juna.
Jetzt bin ich ein Vampier.
Heiß prasselte das Wasser auf mich nieder und stach meine blasse Haut... Die Welt verstummte für ein paar Minuten
Texte: Alle Rechte bei Avena Fatua
Tag der Veröffentlichung: 24.01.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Einer Zeitung, die mir am Bahnhof für die Füße wehte sei hiermit gedankt, die hat mich erst auf die Idee gebracht ^^