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MAMA GEFUNDEN


Meine Familie, dass heißt, Urgroßeltern, Großeltern, wir, meine vier Geschwister und ich und unsere insgesamt neun Kinder, kann sich innerhalb von drei Minuten versammeln. Dass das solange braucht liegt an den Urgroß- eltern, die doch schon etwas langsamer gehen.
Also man geht vor die Tür ruft Kaffee und alle strömen zusammen.
Es gab ein Telefon im ehemaligen Haupthaus, in dem ich aber nicht wohnte, so schallte es oft über den Hof: „Irene, Telefon!“ Dieses prägte sich bei meinen Söhnen so ein, dass sie mich auch Irene nannten.

Andreas, fast fünf, fragte:
„Irene, wenn du die Kinder von der Margit, meine Schwester, nach Hause schickst, sagst du: Geht heim zur Mama! Ich: Ja!
Er: „Wenn du die Kinder von der Ingrid heimschickst, sagst du: Geht heim zur Mama!“ Ich: „Ja!“


„Irene, wir sind hier daheim. Irene, bist du unsere Mama?“ Mir fehlten erst die Worte, doch dann antwortete ich: „Natürlich bin ich eure Mama.“ Er: „Aber warum sagen alle nur Irene?“ „Weißt du, darüber muss ich erst nachdenken. Es ist mir nicht aufgefallen.“

Ab diesem Moment nannte er mich Mama. Oliver, sein siebzehn Monate jüngerer Bruder erst ein halbes Jahr später, obwohl Andreas wiederholt erklärte: „Oliver, das ist unsere Mama!“

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 11.11.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
ANDREAS und OLIVER MEINE SÖHNE LICHT MEINES LEBENS

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