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Mein Tag mit Kaffee

Lange Zeit sagte die Wissenschaft Kaffee gehört nicht zum Trinken, denn Kaffee trocknet aus. Doch neueste Forschungen ergaben, dies gilt nur für Kaumkaffeetrinker, sie sollten unbedingt ein Glas Wasser dazu trinken.
Aber ein Kaffeetrinker, der mehr als drei Tassen täglich trinkt, dessen Körper hat sich längst darauf eingestellt und erklärt Kaffee zur Flüssigkeit.

Ich wusste dies natürlich schon lange, da Kaffee oft die einzige Flüssigkeit ist, die ich zu mir nehme und trotzdem gut funktionierende Nieren habe.

So ist es natürlich auch mit der munter machenden Wirkung, die funktioniert nur bei den Kaumkaffeetrinker,
Echte Kaffeetrinker trinken Kaffee zum Aufstehen und zum Schlafengehen, tagsüber und wenn er aufwacht in der Nacht.


Ihr wisst natürlich schon alle, dass ich eine bettlägerige Bewegungslose bin, aber in einem Krankenbett behindert wäre.
Alles was ich brauche, muss in einer halben Körperdrehung mit einer Hand erreichbar sein, je nach Wichtigkeit geordnet.
Ich hab also kein wirkliches Bett, sondern ein Podest mit einer Doppellatexmatratze, davor ein Schreibtischoberteil mit PC, Telefon und so, daneben den Unterteil mit Laden und darauf.

Das wichtigste was der Mensch braucht, alles zum Kaffeetrinken, sonst könnte ich mir ihn nur bringen lassen und bräuchte deswegen eine Tag- und Nachtbetreuung.

Denn ihr könnt´ euch gar nicht vorstellen, wann die liebe Irene immer Kaffee trinkt.

Das Zugeständnis ist natürlich Instantkaffee.

Also des Morgens, so um sechs, bevor sich noch die Augen öffnen, hebt sich schon der Arm, um den Schalter des Wasserkochers zu drücken, um dann in seinem Rauschen munter zu werden.

Pulver, Wasser und Milch in eine Tasse, ein Buch und ein, zwei Zigaretten.

Um acht wird mir ein Brot gebracht und ich hab schon Kaffee gemacht, manchmal schlaf ich in der Zwischenzeit, und das eine oder andere mal kann auch ein Kaffee dazwischen sein.

Bevor das Mittagessen kommt, trink ich schnell, zwischen zehn und elf ein zwei Tassen, oft mit Besuch.
Nach dem Essen sowieso, ist ja Pflicht, kommt die nächste hinten drein.
Zwischen zwei und drei ist meist keine Zigarette mit dabei, wenn die Enkelnichte kommt.

Dann, je nach dem, wenn nicht gerade irgendwer nagt an einem Problem, leg ich ein Schläfchen ein, aus dem ich durch das Rauschen des Wasserkochers erwach.
Das nächste gibt’s zum Abendessen.
Und wenn danach nicht wer kommt, trink ich einen um zu schlafen.
Kurz vor Mitternacht bis um drei ereilt mich


oft der Tiefschlaf, außer es ist jemand da.
Zehn nach drei, Alpha Centauri Zeit trink ich ein Tasserl, während ich dem Lesch zu höre, oft schlaf ich dann gleich wieder ein.


Und morgens fängt es wieder an.


Natürlich sind nicht jeden Tag soviele Leute da, dann lese, schreibe, träume ich und im Hintergrund läuft der Fenseher mit Dokus. Es könnte ja sein, dass ich etwas hören muss.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 26.09.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
KAFFEE

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