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Die Wiedersehensfreude war groß. Catriona, Friedrich, Julia, David, Clara, Schi und ich saßen im Wohnzimmer meiner Eltern. Zuerst mussten wir all unsere Abenteuer schildern. Doch als wir am Ende noch erzählten, dass wir nach England müssten, sagten sie: „Nein, ihr bleibt hier.“ „Aber Mutti, ihr sollt auch mitkommen.“ „Nein Alan. Das ist mein letztes Wort.“ „Und was ist mit Clara, David, Friedrich und Julia? Wir müssen…“ „Ihr müsst gar nichts. Gebt doch eurem Kapitän den Auftrag sie nach Hause zu schiffern. Ihr bleibt hier.“ Doch daran dachten wir gar nicht. Wir wollten herausfinden, was hinter der Sache steckte.
So trafen wir uns in der Nacht im Hafen. Nur den Kapitän und die Köchin hatten wir eingeweiht. So ging es in der Nacht des 5.10.53 los. Während der nächsten 2 Tage fuhren wir zurück zur Nordsee. Das ging schneller, denn wir fuhren mit dem Strom. Bis England waren es zirka 1500 Kilometer. Dafür würden wir selbst bei gutem Wind eine Weile brauchen. Wir hofften dass uns die Räuber nicht mehr auflauern würden, doch damit hatten wir kein Glück. An der Mündung der Elbe lauerten sie uns auf. Zum Glück war es nur eine kleine Barke. Da niemand von der Mannschaft mitgekommen war, schossen wir. Die Kanonen waren zum Glück geladen. Der erste Schuss von mir ging vorbei, doch der Zweite von Friedrich traf in den Rumpf der Barke. Dann schossen sie zurück, doch sie verfehlten wie ich. Clara, Julia und David hissten inzwischen alle Segel. Das Schiff hatte seine Höchstgeschwindigkeit bei diesem wenigen Wind schon erreicht und die Barke holte schnell wieder auf. Doch plötzlich wurde der Wind sehr stark. Wir hatten kein Problem mit dem Sturm, doch die Barke schwankte jetzt heftig. So konnte sie nicht schießen und wir hatten Chancen zu entkommen. Plötzlich drehte unser Schiff und steuerte direkt auf die Barke zu. Wir rannten nach oben. Anscheinend hatten die Anderen die Idee gehabt den Rammsporn in den Rumpf der Barke zu bohren. Die schwankende Barke konnte auch nicht fliehen, da sie durch das viele Schwanken kaum steuerbar war. Sofort als das Geräusch von brechendem Holz zu hören war, drehte Kapitän Rene´ Manawisch Rawisch bei und Friedrich schoss noch einmal. Der Großmast der Barke brach. Im Grunde genommen war das sogar eine Hilfe, denn die Barke lag jetzt ruhiger. Wir machten uns schnell aus dem Staub. Jetzt waren es bestimmt noch 31 Tage, also ein ganzer Monat. Doch wir rechneten nicht mit der Natur. Schon am nächsten Morgen deutete alles auf einen Sturm hin. Dieser kam am Mittag mit voller Wucht. Wir verzogen uns in die Kabinen. Das Schiff schaukelte bedrohlich. Zwei Tage ging das so weiter. Mit 150 Kilometer pro Stunde blies der Sturm und wir fuhren mit 60 km/h übers Meer. So hätten wir nicht einmal 2 Tage gebraucht, wenn wir nicht den Anker hätten werfen müssen, da wir nicht lenken konnten. Am 3. Tag legte sich der Sturm und wir kamen langsam der Küste Englands näher. Im Hafen von London lagen große Frachtschiffe und kleine Passagierschiffe. Als wir ankamen war es früher Abend. Wir mieteten uns in einer kleinen Frühstückspension (B&B Bacer) ein. Am nächsten Morgen herrschte im Hafen großes Getümmel. Gerade legte ein Handelsschiff mit Tiefgang an. Es kam aus Brasilien. Plötzlich stieg eine Frau von dem Schiff. Sie war anders gekleidet als beim letzten Mal. Statt einem dunkelblauen Umhang trug sie ein Kleid und statt des spitzen Hutes mit Sternen hatte sie einen Hut mit Blumen auf. Es war die Wahrsagerin. Wir folgten ihr durch die dicht belaufenen Straßen. Sie hielt sich auf der Hauptstraße. Nach 200 Metern hatten wir sie eingeholt: „Guten Tag Frau Tfnukuz. Was machen sie denn hier?“ sie schrak fürchterlich zusammen und fuhr herum. „Was macht ihr hier?“, fragte sie zurück. „Wir wollen herausfinden was hinter ihren Worten steckt. Warum sind sie denn jetzt eigentlich hier?“ „Ich hoffte vor euch da zu sein. Ich wollte euch dann hier erwarten. Denn sofort als ich dich sah, wusste ich wer du bist. Catriona Ashforth. Die Thronfolgerin.“ „Habe ich richtig gehört? Thronfolgerin?“, fragte Catriona. „Ja. Du galtest als verschollen. Mit dem nächsten Handelsschiff bin ich hierher gefahren. Das dauerte jedoch länger als erwartet. Wollen wir jetzt zum Königshof?“ „Warum sollten die ihnen glauben, dass ich die Thronfolgerin bin?“ „Man hat einige Leute losgeschickt um deine Familie zu finden. Eine davon bin ich. Also, los.“ So machten wir uns auf den Weg zur Burg. Am Tor stellte sich die Wahrsagerin als Frau Jenniffer Anderson vor. Sofort rannte eine der Wachen und meldete den Besuch. Kurz darauf öffnete sich quietschend das große Holzportal. Wir traten auf den königlichen Hof. Ein Diener des Königs führte uns. Wir gingen durch eine Eichentür in den Palast und durch eine Samtverkleidete Tür in den königlichen Flügel des Palastes. Weiter ging es durch etliche Türen des Palastes. Schließlich standen wir vor einer Tür, die von Soldaten bewacht wurde. Der Diener sprach in schnellem Englisch mit ihnen und wir wurden eingelassen. Es war ein großer, sonnendurchfluteter Raum, in welchen wir eintraten. Durch ihn verlief ein roter Teppich. Am anderen Ende stand ein goldener Thron. Auf ihm saß der König. Der Diener verbeugte sich und wir taten es ihm gleich. Eine Wache von der Tür rannte herbei und flüsterte dem König etwas zu und rannte wieder hinaus. „Tretet näher.“, schallte es durch den Raum. Wir traten vor den Thron. Schließlich begann die Wahrsagerin zu reden. Der König hörte geduldig zu und unterbrach nicht einmal. Dann erhob er sich und sagte: „Dir gebührt die Krone.“ Und er übergab Catriona die Krone. „Ich werde dir als Berater dienen.“ „Das ist nicht nötig. Das übernehmen meine Freunde. Sie dürfen allerdings bei vollem Gehalt hier wohnen. Ach, und wären sie so nett unseren Freunden, welche sie auf dem Schiff ‚Robbers Revanche’ finden, ein Zimmer hier zu geben. Und unsere Gemächer sollten daneben liegen.“ Als der ehemalige König verschwunden war, sprach ich eine Wache an: „Bitte rüsten sie eine Mannschaft aus, welche nach Deutschland, nach Berlin fahren soll. Dort soll sie meine Mutter und meinen Vater abholen. Dann fragen sie Friedrich wo seine Familie wohnt, holen sie diese ab und bringen sie David und Clara nach Hause.“ Bald kamen unsere Freunde. Am nächsten Tag standen wir im Hafen und sahen zu, wie die ‚Robbers Revanche’ unter Englischer Flagge auslief. Wir wussten schon was wir jetzt tun wollten. Das große Schloss war viel zu unergründet. Dies wollten wir ändern. Wir erkundeten alle Gänge und fanden sogar Geheimtüren. Nach einigen Wochen kam die ‚Robbers Revanche’ wieder. Dann fand die offizielle Krönung von Catriona statt. Alle waren versammelt. Dann ging die Tür auf und Catriona schritt herein. Plötzlich fiel mein Blick auf Julia. Mir war während der ganzen Zeit nie aufgefallen wie hübsch sie war. Mit ihrem braunen, mittellangen Haaren und dem Kleid sah sie bezaubernd aus. Dann wurde ich wieder von der Krönungszeremonie abgelenkt.
Kurz darauf zerstreute sich die Menge wieder und wir gingen. Als ich die Tür zum Park öffnete, sah ich Catriona und Friedrich küssend auf dem Weg stehen. Leise schloss ich die Tür wieder. Dann ging plötzlich die Tür wieder auf und ich huschte schnell dahinter, denn ich wollte nicht zugeben, dass ich die Beiden gesehen hatte. Als sie außer Sichtweite waren, ging ich in den Park. Dort hing ich meinen Gedanken nach. Dann ging ich in die Palastküche und holte mir etwas zu trinken. Viele Diener wollten mir das Trinken abnehmen. Doch ich trug es weiter selber. Ich setzte mich in den großen, gemütlichen Wohnraum. Hier standen Sessel und Teppiche bedeckten den ganzen Boden. Der Kamin brannte und es war behaglich warm. Plötzlich kam Julia durch die Tür. „Wollen wir eine Runde Schach spielen?“, fragte sie. „Gerne.“ Eigentlich konnte ich Schach nicht so besonders gut, doch ich merkte, dass auch Julia Anfängerin war. Und plötzlich als sie einen Fehler machte und ich sie Schachmatt setzte, küssten wir uns. Später wusste ich nicht mehr, wie es geschehen war. Doch eines wusste ich: Ich war überglücklich.

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Tag der Veröffentlichung: 26.06.2011

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