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Die vier Kinder Alphina, Corona, Martin und Elisa unternahmen eine Radtour zusammen mit Friedrich. Der Hund saß im Fahrradkorb und hielt die Nase in den Wind. Sie kamen an einem großen, prächtigen Haus vorbei. Plötzlich stürmte eine alte Frau heraus und schrie: „Bestohlen, man hat mich bestohlen!“ Alphina bremste scharf, sodass Friedrich fast aus dem Korb fiel und Martin beinahe auf sie drauf fuhr. Auch die anderen stoppten und liefen zum Haus der Dame.
Alphina war schon durchs Gartentor geschlüpft und beruhigte die Frau. „Wir können versuchen das gestohlene Gut wieder zu finden.“ „Das wäre nett. In dieser Zeit gibt es nicht mehr viele nette Menschen“, sagte die Dame. „Ihr bekommt auch einen Finderlohn.“ „Nein, das ist nicht nötig“, schlug Alphina das Angebot ab. „Es wäre für uns Lohn genug den Fall zu lösen. Allerdings müssten sie uns noch ein paar Fragen beantworten, bevor wir anfangen können zu ermitteln.“ „Ermitteln? Das klingt ja, als wärt ihr Detektive.“ „Das sind wir. Darf ich vorstellen ‚The Instructors’. Martin, Corona, Elisa und ich, Alphina.“ „In eurem Alter schon Detektive. Faszinierend.“ „Kommen wir zu den Fragen: Was wurde gestohlen?“ „Schmuck. Ich bin Schmucksammlerin. Obwohl meine Ketten, Ringe, Uhren, Bänder und Edelsteine mit einer Alarmanlage gesichert sind, hat es jemand geschafft einzubrechen und die Alarmanlage abzuschalten. Es muss gestern Nacht passiert sein, denn da war ich auf Verwandtenbesuch. Gerade habe ich gemerkt, dass meine Schätze verschwunden sind.“ „Haben sie eine Ahnung wer es gewesen sein könnte?“ „Es gibt einen Sammler, John Can. Er will meine Schätze schon lange haben. Aber wenn er sie wirklich jetzt haben sollte, haben seine Leute meine Schätze gestohlen und sie dann ihm gegeben. Diese Handlanger können allerdings alle sein. Anscheinend sind es aber Leute die mit Alarmanlagen umgehen können. Denn meine Anlage hat nicht angeschlagen.
Aber nun kommt doch bitte erst einmal ins Haus. Ich mache euch Kakao und dazu könnt ihr Kuchen haben. Dann unterhalten wir uns weiter.“
Die vier folgten der Frau in das Haus. „Ach, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Susanne Jones.“ Mrs. Jones tischte ihnen einen selbstgebackenen Kuchen (welcher schon einige Tage alt war) und Kakao auf. Friedrich der Große bekam ein wenig Milch.
Nachdem alles aufgegessen war, schauten sich die Kinder um und Friedrich beschnüffelte alles.
Da ging plötzlich die Haustür auf. Zwei Männer traten ein. Als sie Mrs. Jones sahen, sagten sie: „Guten Tag Mrs. Jones. Sollen wir hier Ordnung schaffen?“ „Guten Tag Mr. Nable, guten Tag Mr. Famos. Ja, ein wenig Ordnung wäre gut.“ „Nein!“, rief Martin „Alles bleibt so wie es ist. Oder wollen sie Beweise vernichten?“ „Oh nein, tut mir leid. Mr. Nable, Mr. Famos, alles bleibt wie es ist.“ „Mrs. Jones, wer sind diese Kinder?“, fragte Mr. Famos. „Das sind Alphina, Corona, Elisa und Martin. Oh, und Friedrich, der Hund.“
Plötzlich fiel Alphina auf, dass Friedrich die beiden anknurrte.
Und genau in diesem Moment merkte Martin etwas, was ihn stutzen ließ. „Mrs. Jones, haben sie eigentlich ihre Initialen in den Schmuck eingravieren lassen?“ „Zumindest da, wo es ging.“ „Zum Beispiel in Ringe?“ „Zum Beispiel in Ringe.“ „Darf ich sie bitten alle Türen zu schließen und die Polizei zu rufen? Wir haben die Diebe.“
Bei diesen Worten schauten sich alle im Raum um. Nur die beiden Angestellten nicht. Ihre Gesichter waren wutverzerrt. „Wer…“, fragte Corona, doch als die beiden Männer plötzlich losstürmten wurde ihr alles klar. Blitzschnell sauste ihr Bein vor. Aufschreiend flogen die beiden Gangster über Coronas Bein. Schnell fesselten die vier Kinder die Gangster und Banden sie an Stühle. Mrs. Jones rief während-dessen die Polizei. Kurze Zeit später fuhren 2 Polizeiwagen vor und nahmen die Diebe sofort fest.
Doch zu früh gefreut: Die Diebe waren zwar gefasst, aber der Schatz war, bis auf den Ring, den Mr. Famos trug, verschwunden. Auch ein Verhör brachte nichts. Die Männer schwiegen eisern zu den Fragen: Wo der Schatz wäre oder wer ihr Auftraggeber war, schwiegen die beiden eisern. Als die Freunde sich von Mrs. Jones im Haus verabschiedeten, begann Friedrich jedoch plötzlich an der Leine zu ziehen. Er ließ nicht locker und schließlich folgten die Freunde dem Hund auf ein Feld hinter dem Haus. Dort gab es einen alten Baum. Er war groß und hohl. Innen war es geräumig und in einer Ecke standen 12 Säcke. Die Freunde eilten darauf zu und öffneten sie…
Der Schatz war weg. Die Säcke enthielten nichts. Lediglich Holzwolle und Watte waren eingefüllt. „Nein!“ Elisa sank zum Boden. „Warte. Noch ist nicht alles verloren siehst du den Boden unter den Säcken? Er sieht wie umgegraben aus. Ich schiebe ihn mal ein Stück zur Seite und…“
Darunter befand sich ein großes Holzbrett. „Los Leute, helft mir mal dieses Brett zur Seite zu nehmen. Hau ruck, hau ruck.“
Das Brett klappte an die Rückwand des Baumes. Und darunter lag der Schmuck: Gold und Silber, Rubine, Diamanten und Saphire…
Schnell verstauten die ‚Instructors’ den Schmuck in den Säcken und brachten ihn zurück zu Mrs. Jones. Doch: „Es tut mir Leid Kinder, aber es fehlt immer noch etwas. Ungefähr ein Viertel meines Schmuckes ist nicht dabei.
Ein wenig betrübt verließen die Freunde das Anwesen der Dame und fuhren nach Hause. „Leute, ich habe eine bessere Idee. Lasst uns zu diesem John Can fahren.“ „Genau! Vielleicht hat er ja den Rest des Schmuckes.“
Mr. Can wohnte in einer Villa am Stadtrand. Der reiche Herr war zu Hause, denn seine Limousine stand vor dem Eingang der protzigen Villa.
Die ‚Instructors’ klingelten und jemand meldete sich durch die Gegensprechanlage: „Guten Tag.“ Eine vornehme Stimme sprach. „Was wünschen sie?“ „Wir wollen mit Mr. Can sprechen.“ „Warum, wenn ich fragen darf?“ „Das wollen wir nur Mr. Can sagen. Es ist wichtig. Bitte öffnen sie uns das Tor.“
Oben an dem Stahltor blinkte eine Lampe auf und langsam schob sich das Tor zur Seite. Es war mit neuester elektrischer Technik ausgestattet. Kein Geräusch war von dem Motor zu hören, der das Tor antrieb.
Die vier Kinder stellten ihre Räder an den Zaun und gingen zu dem Haustürportal. Ein Buttler hatte die Haustür geöffnet.
„Mr. Can erwartet sie in seinem Arbeitszimmer“, sagte er. Sie folgten dem Diener und fanden sich schließlich in einem großen Arbeitszimmer wieder. Überall lagen goldene Uhren, Schmuck mit Diamanten und der Mann hinter dem Schreibtisch war übersäht mit Gold. An allen Fingern steckte ein Ring und um den Hals trug er zwei Diamantketten.
„Was wollt ihr?“, fragte er hochnäsig. „Wir wollen sie etwas fragen“ Alphina kam gleich zur Sache. „Sie kennen doch Mrs. Jones. Wissen sie, dass ihr Schatz gestohlen wurde?“ „Nein ,um Himmels Willen! Habt ihr ihn wieder gefunden?“ „Nur einen Teil.“ „Und wo denkt ihr ist das restliche Viertel?“, fragte er „Denkt ihr etwa, es ist bei mir? He?“ „Nein, nein Sir“, beteuerte Alphina „Auf Widersehen, Sir. Mir fällt gerade ein, dass wir noch etwas zu tun haben.“
Als sie vier wieder vor der Villentür standen platzte es aus Alphina förmlich heraus: „Dieses miese Schwein! Er hat den Schmuck! Ganz sicher!“ „Wie kannst du dir so sicher sein?“ „Ganz einfach: Habt ihr nicht gehört wie er geredet hat: „Wo denkt ihr ist das restliche Viertel“. Er hat von dem restlichen Viertel gesprochen. Dabei weiß keiner außer Mrs. Jones, der Polizei und uns, dass noch ein Viertel fehlt. Und deshalb gehen wir heute Abend in sein Haus. Ich vermute er bewahrt den Schmuck im Keller auf. Deshalb werden wir versuchen dort einzusteigen. Hoffen wir, dass er dort keine Alarmanlage hat.“
In der Nacht kamen sie gut ausgerüstet zurück. Mit einem Seil kletterten sie über den Zaun und schlichen zum Haus. Sie fanden ein offenes Kellerfenster und schlüpften hinein. Da schnüffelte Friedrich und rannte plötzlich los. Zum Glück hatte Corona ihn an der Leine angelegt und so folgten sie ihm schnell. Vor einer Bodenluke machte der Hund halt. Martin versuchte sie zu öffnen, doch sie war zu schwer. „So ein Mist, die bekomme ich nicht auf. Wir bräuchten so etwas wie einen Hebel. Dann könnte ich sie vielleicht öffnen.“ „Hier, seht mal, ich hab einen Besen gefunden. Probier es mal damit“, meldete sich Elisa. Martin schaffte es die Luke ein Stück zu öffnen und die Mädchen schoben den Besenstiel hinein. „Hoffentlich hält das Ding.“ Dann drückten sie mit vereinten Kräften auf das andere Ende des Besens und… die Bodenluke hob sich langsam. Schließlich war der Gang unter der Luke offen und mit einer Taschenlampe erkundeten die Freunde langsam den Gang.
Am Ende des Ganges fanden sich die Aufklärer in einem kleinen Kellerraum, der höchstens 2 Meter breit, 2 Meter lang und 2 Meter hoch war. Darin stand nicht viel. Zwei Kisten und ein paar leere Säcke. Aber keine Spur von dem Schmuck. „Los, lasst uns mal in den Kisten nachsehen.
Mit ihren Taschenmessern öffneten die Detektive die Holzkisten. Doch alle waren leer. Elisa stand sogar in einer Kiste. „Mist, mist, mist!“, sagte sie und trat mit dem Fuß gegen die Kistenwand. Doch diese hielt ihrem Tritt nicht stand. Die Holzwand klappte nach hinten. Aber komisch war, dass an dieser Seite die Kiste an die Wand grenzte. „Normalerweise würde ich jetzt mit dir schimpfen, da du augenscheinlich fremdes Eigentum beschädigt hast. Aber zurzeit denke ich, es ist besser so. Hier, leuchte mal mit der Taschenlampe in den Raum dahinter.“ Elisa nahm die Lampe entgegen und leuchtete damit den Geheimraum aus, den sie gerade gefunden hatte. „Boah! Das, das, das ist Schmuck. Haufenweise! Man, das ist der Schmuck von Mrs. Jones!“
„Richtig erkannt. Aber diese Erkenntnis wird euch nichts nützen, verdammte Schnüffler. Mädchen, halt den Hund fest!“ Mr. Can war in den Gang gekommen ohne, dass die Freunde es bemerkt hatten. Nun standen sie wie versteinert da: Alphina, Martin, Corona und Friedrich. Aber wo war Elisa War sie noch in der Kiste oder hatte sie sich irgendwo anders verstecken können? Langsam zog Mr. Can eine Pistole. „Keine Bewegung. Die Knarre ist geladen. Denkt nicht daran abzuhauen. Überlegen wir mal, was ich mit euch mache.“ „Bitte, lassen sie uns einfach laufen. Wir werden auch niemandem etwas sagen“, beteuerte Corona. „Laufen lassen? Ich könnte euch natürlich euer großes Maul mit Geld stopfen, aber das wäre mir zu teuer. Ich könnte euch natürlich auch gefangen halten. Aber dann müsste ich euch durchfüttern und das wäre verschwenderisch. Nein, ich weiß was ich tue. Zuerst rufe ich die Polizei, weil ihr Hausfriedensbruch begangen habt und dann tue ich so, als wärt ihr abgehauen. Am Ende fordere ich Lösegeld. Genauso werde ich es machen. Adios, Schnüffler“, und mit diesen Worten verschwand der Millionär.
„Mist! Was machen wir denn jetzt?“, ärgerte sich Alphina. „Abwarten“, drang es aus der Kiste. „Elisa, was hast du getan?“ „Ich habe die Polizei benachrichtigt und sie über das Gespräch in Kenntnis gesetzt. Wenn sie kommen und wir sind nicht da, wo Mr. Can uns angeblich gefangen hat, werden die Polizisten das Haus durchsuchen und so laut machen wie sie können. Wir gehen zur Luke und warten bis wir sie hören und dann rufe ich die Polizisten wieder an und sage ihnen genau wo wir sind.“ „Prima, Elisa. Das war Klasse.“
„Kommt, jetzt lasst uns erst mal zur Falltür gehen und dort warten.“
Warten mussten die Freunde nicht lange. Nach zehn Minuten kamen polternde Schritte von mehreren paar Stiefeln und Schuhen näher. Sofort rief Elisa die Polizisten an und kaum eine Minute später wurde die Falltür geöffnet und 5 uniformierte Polizisten und Kommissar Port sprangen zu den Kindern und halfen ihnen.
„Dad, wo ist eigentlich Mr. Can?“, fragte Martin. „Dort. Euer Freund Kommissar Riehm wollte sich selbst um ihn kümmern.“ „Hey, Kinder“, rief da plötzlich Kommissar Riehm „kommt mal her, ich muss mit euch reden.“ Der schon etwas ältere Mann zog die Kinder nahe zu sich heran: „Wie wäre es, wenn ich euch zu Juniorpolizisten ernenne? Ich meine ihr habt schon so viele Fälle gelöst, wäre das nicht toll für euch?“ Juniorpolizisten? Die Freunde schauten sich freudig an. „Ja, das würden wir gerne, Kommissar. Aber unsere Eltern…“ „Ach, macht euch da mal keine Sorgen, ich werde sie schon überreden.“
Der gestohlene Schmuck wurde noch an diesem Tag Mrs. Jones zurückgegeben. Nachdem Mr. Can über die Angestellten von Mrs. Jones ausgesagt hatte, taten sie dies auch gegen ihn.
Nun waren alle Diebe gefasst.

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Tag der Veröffentlichung: 26.06.2011

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