Die Tür öffnete sich und die Glöckchen läuteten. Alphina Prickner betrat den Laden. Plötzlich stürmten Beamten auf sie zu. Die Polizisten überwältigten sie. „Haben wir dich. Du dachtest wohl wir würden deinen Brief nicht verstehen.“
„Was ist los?“
„Du brauchst dich nicht zu verstellen.“
„Habt ihr den Verbrecher?“, fragte Kommissar Riehm.
„Welchen Verbrecher, Herr Kommissar?“
„Alphina Prickner? Die Anführerin von The Instructors? Was machst du denn hier?“
„Was macht die Polizei denn in dem Laden und warum überfällt sie harmlose Einkäufer?“
„Das hat etwas mit diesem Brief zu tun.“
„Warum, verraten sie mir das?“
„Wenn ihr Lunte riecht, ist doch sowieso alles zu spät.“
In dem Brief stand folgendes:
„Der Fußgänger geht über die Straße. ‚Noch zwei Ecken’ denkt er und seine Hand ballt sich um den Knüppel in der Plastiktüte. Er schaut auf die Uhr: 5 Uhr 59. ‚Noch eine Minute. Dann fliegt der Präsident nach London’. Gerade dekoriert ein Angestellter in einem Pelzgeschäft einen Mantel. Wieder ballt sich die Faust um den Knüppel.
An Pflaume, Osterhase“
„Jetzt verstehe ich, Herr Kommissar. Weil ich den Baseballschläger dabei habe, dachten sie ich bin der Verbrecher.“ Plötzlich piepte ein Funkgerät. „Herr Kommissar. Wir haben hier einen Einbruch bei ‚Outdoorworld’“ „Los, schnell! Das ist hier gleich um die Ecke.“ Die Beamten und Alphina Prickner rannten in die Marchstreet. Auf dem Bürgersteig lagen Glassplitter und das Schaufenster war eingeschlagen. Sofort befragten die Polizisten den Inhaber: „Haben sie irgendetwas beobachtet?“ „Nein, es ging viel zu schnell. Ich sah nur dass der Täter einen Knüppel hob, ach und der Täter trug eine Maske des Präsidenten.“ „Und was wurde gestohlen?“ „Ein Kletterseil und eine Hacke.“ „Befanden sich zur Tatzeit Kunden im Laden?“
„Ja, eine junge Frau. Eine Stammkundin. Daher kenne ich ihren Namen. Sie heißt Corona Stevens.“
„Inspektor Celby, fahren sie in die Miltonstreet und nehmen sie Alphina mit. Kurz darauf kam ein Polizeiwagen vor der Nummer 17 in der Miltonstreet zu stehen und zwei Polizisten stiegen zusammen mit Alphina aus. Das Mädchen Corona war die zweite im Bunde von ‚The Instructors’. Die Polizisten gingen in den zweiten Stock und klingelten bei den Stevenses. Die Tür öffnete sich und Corona trat einen Schritt heraus.
„Wir haben die Information erhalten dass sie bei den Einbruch in ‚Outdoorworld’ dabei waren. Stimmt das“ „Ja.“ „Haben sie etwas beobachten können?“ „Ja. Der Täter trug eine Maske des Präsidenten und er hatte einen Knüppel in einer Tüte.“
„Das wissen wir schon. Konnten sie noch etwas beobachten?“
„Der Täter ging so wie ein Mann und war ungefähr 1 Meter 70.“
„Na das ist schon mal was. Wir verabschieden uns wieder. Sollen wir sie mitnehmen, Miss Alphina?“ „Nein, ich bleibe noch hier.“
„Denkst du dasselbe wie ich?“
„Dass wir an dem Fall dranbleiben?“
„Genau das! Tragen wir erst einmal alles zusammen was wir wissen.“
„Der Täter stahl ein Kletterseil und eine Hacke. Der Täter war ein Mann und hatte rote Haare.“
„Rote Haare? Das hast du den Polizisten aber nicht erzählt.“
„Nein. So haben wir aber einen Vorteil. Also, weiterhin ist der Mann 1 Meter 70 groß und wahrscheinlich sportlich, weil er klettern kann.“
„Aber viel weiter sind wir nicht. In der Stadt gibt es massenhaft rothaarige Männer.“ „Aber bestimmt nur einen mit einem Kratzer an der Wange. Eine Scherbe hat ihn an der Wange getroffen. Und vielleicht schreibt er noch einen Brief.“ „Was für
einen Brief?“ „Der Täter hat der Polizei einen Tipp gegeben. Nur die Polizei hat ihn falsch verstanden.“ Plötzlich klingelte das Telefon. „Kommt schnell her. Wir haben einen neuen Brief.“ ‚The Instructors’ liefen zur nächsten Polizeiwache, die nur einige Straßen entfernt war. „Seht euch das an. Der Kerl kündigt sein nächstes Verbrechen an.“
„Der Mann geht die Straße entlang. ‚Morgen ist Ostern’. Das Seil trägt er über der Schulter. Über ihm schlägt die Kirchenglocke 9 Uhr. Er überquert die Straße. ‚Nummer 176’, denkt er und nimmt das Seil in die Hand.
An Pflaume, Osterhase“
„Wo ist denn die nächste Kirche?“, fragte Alphina.
„In der St. Jonas Street“, meldete sich Corona.
„Und übermorgen ist Ostern.“, meinte Alphina.
„Herr Kommissar, dürfen wir …“
„Ja Kids, ihr dürft bei dem Einsatz dabei sein. Ihr werdet die Beobachter. Spielende Kinder fallen weniger auf. Zur Sicherheit begleiten euch zwei Polizisten, die eingreifen, sobald ihr in Gefahr kommt.“
An diesem Tag konnte die Polizei nichts mehr unternehmen. Doch die ‚Instructors’ holten sich schnell ihre Räder und fuhren zur St. Jonas Kirche. Sie schauten sich alles an, wo der Täter einbrechen könnte. In der Straße gab es ein Juweliergeschäft, zudem war es die Nummer 176. Dieses wollten sie beobachten. Als Alphina am nächsten Morgen am Frühstückstisch saß, klingelte es an der Tür und Corona stand davor. Zusammen besprachen sie beim Essen alles noch einmal: „Wir spielen im Park neben der St. Jonas Kirche. Aber wir behalten das Geschäft immer im Auge.“
Die Beiden kamen um 8:43 an der St. Jonas Kirche an. Sie stiegen ab und lehnten die Räder an einen Baum. Corona nahm den Ball von dem Gepäckträger und sie begannen zu spielen. Doch sie beobachteten alle Passanten. Jedoch hatte kein Einziger ein Seil dabei. Einmal kam ein Schornsteinfeger vorbei, doch die Mädchen schenkten ihm keine Beachtung. Er verschwand in einem Hinterhof. Aber dann kam plötzlich ein Verkäufer aus seinem Laden und schrie: „Bestohlen! Man hat mich bestohlen!“
Bald darauf leuchteten die Bremslichter eines Streifenwagens auf. Kommissar Riehm stieg aus. Der Tatort wurde untersucht: „Der Kerl ist hochgeklettert und hat das Fenster aufgebrochen. Gestohlen wurden ein Dietrichset, eine Kneifzange und ein Luftgewehr. Wahrscheinlich haben wir noch einen Brief zu erwarten, denn dem Kerl geht es bestimmt nicht nur um so etwas wie eine Kneifzange und ein Gewehr. Das wäre den Aufwand kaum wert. Es muss irgendwann auf etwas Wertvolleres hinauslaufen.“ „Gerade läuft eine Kunstausstellung. So weit ich weiß gibt es dort auch einige wertvolle Picassobilder.“, meinte Corona. „Aber die sind doch gut gesichert.“ „Warten wir einfach auf den nächsten Brief.“
Darauf brauchten sie nicht lange zu warten. Schon am Nachmittag kam der Anruf des Kommissars.
„Es ist wieder so ein Rätselbrief. Diesmal lautet er:
‚Es ist Ostern. Niemand sieht den Mann. ‚In zwei Minuten beginnt der Festzug’, denkt er. Er erreicht den Stellplatz der Wagen. Zum Wagen des Bürgermeisters geht er und dann schnappt die Zange zu.
An Pflaume, Osterhase’
Was haltet ihr davon?“
„Ich denke jemand versucht einen Anschlag auf den Bürgermeister zu verüben.“
Um 23 Uhr 45 standen die Mädchen bereit. Sie versteckten sich in einem Busch unweit des Wagens vom Bürgermeister. Rund um die Uhr wurde noch an den Wagen gearbeitet. Um 5 vor 24 wurden die Autos vorgefahren und die Wagen wurden angespannt. 4 vor 24 kam der Bürgermeister und 3 vor 24wurde er eingeweiht. Dann rückten die Fußtruppen an. Alphina schaute sich einen rosa Osterhasen an. Er ging auf dem Platz herum. Unauffällig näherte er sich dem E-Werk. Er fummelt am Schloss herum und öffnete die Tür. Doch noch bevor Alphina begriff, wurde alles dunkel. Plötzlich erloschen alle Lampen. „Da ist jemand in unser E-Werk eingebrochen“, flüsterte Alphina Corona zu. Die beiden schlichen in das große Stromwerk. Sie knipsten eine Taschenlampe an. Als sie in den Erzeugungsraum kamen, sahen sie die Bescherung: Das Hauptkabel war durchgeschnitten und am Fenster hing ein Kletterseil. Doch die Mädchen ließen sich nicht abschütteln. Schnell nahmen sie sich Taschentücher und rutschten damit das Seil hinunter. Leise kamen sie unten auf. Dann fanden sie ein Ei. „Solche hatte der Osterhase!“, meinte Corona. In der Nähe lag noch eines. Die Spur führte weiter. Und dann kam Alphina der Geistesblitz: „Der will die Gemälde von Picasso stehlen. Die ganze Polizei ist beim Bürgermeister, da wir glaubten, es ginge um einen Anschlag. Doch nun fehlen sie am Kunstmuseum.“ Die Mädchen schnappten sich ihre Fahrräder und traten wie verrückt in die Pedale. „Da die Einwohner auch nicht da sind, kann er so viel Krach machen, wie er will“, stellte Corona fest. Gerade als sie in die Straße des Museums einbogen, splitterte Glas. Sie sahen einen Schatten in das Museum hineinhuschen. ‚The Instructors’ schlossen ihre Fahrräder an einen Baum und schlichen sich näher. Bald kam der Hase heraus und packte Bilder in einen Kastenwagen. Als der Dieb das zweite Mal hineinging, kamen die Mädchen bis zur Tür. Dort stand an der Wand ein kleines Luftgewehr und gerade als der Osterhase wieder heraus wollte, blendete ihn Corona mit der Lampe und Alphina zeigte mit dem Gewehr auf ihn. Plötzlich sprangen die Lampen wieder an und die Alarmanlage schaltete sich ein.
Der Osterhase war hinter Gittern.
„Danke Mädels.“, sagte der Kommissar hinter dem Schreibtisch. „Ihr habt einen der besten Kunstdiebstähle auffliegen lassen.“ „Und was war das Motiv des Täters?“ „Er wollte uns demonstrieren, wie überlegen er uns ist. Er saß schon einmal. Damals wollte er einem Freund beweisen, dass er einen Einbruch begehen kann, der in die Geschichte der USA eingehen wird, doch er wurde geschnappt.
Und wenn er euch reinlegen will, muss er ein wenig früher aufstehen!“
Tag der Veröffentlichung: 26.06.2011
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