Gefährtin Widerwillen
Wie konnte das alles nur geschehen?
Aber was erzähl ich euch damit ihr es versteht?
Ich fange am besten damit an mich und meine Familie vorzustellen.
Mein Name lautet Sahra Grün und gerade 40 Jahre alt geworden. Ich arbeite zweimal die Woche in einer kleinen Baufirma im Büro. Meine Haarfarbe ist braun. In der Sonne ist sie rot und sie sind lang. Vom Idealgewicht bin ich weit entfernt. Aber kräftig gebaut war ich auch, als ich meinen Mann mit 18 kennen gelernt habe. Ihm gefalle ich so wie ich bin. Meine Augen sind blau mit einem Rand aus Gold-braun. Mit meinem Mann Peter bin ich seit 18 Jahren verheiratet. Er ist Elektriker und viel unterwegs. Seine Haare sind braun und einen kleinen Bauch hat er auch. Wir haben einen Sohn der 16 Jahre alt ist und im letzten Jahr auf die Realschule geht. René ist jetzt schon mit 175 cm größer als mein Mann. Er hat hell-braune Haare. Wir wohnen in der kleinen Stadt Schwarmstedt, wo wir vor 10 Jahren wegen der Arbeit von meinen Mann hinziehen mussten. Doch wir haben ein schönes zu Hause für uns gefunden.
Es ist ein Reihenendhaus in einer sehr ruhigen Straße. Unser Haus haben wir ganz nach unserem Geschmack eingerichtet. René hat sein eigenes Reich unter dem Dach. Einen kleinen Garten haben wir auch, dort sind wir oft und genießen die Natur und die Ruhe.
Es war ein schöner Mittwochmorgen im April, als der letzte Tag meines alten Lebens begann. Der Wecker klingelte um sechs Uhr wie jeden Wochentag. „Hey Schatz hast du gut geschlafen?“ fragte mich Peter. „Ich hätte besser geschlafen, wenn du nicht wieder so geschnarcht hättest.“ Lächelnd gab ich ihm einen langen Kuss und kuschelte mich noch eine kleine Weile an ihn, bis der Wecker erneut klingelte und das unser Zeichen war endlich aufzustehen. Wir zogen uns an und ich ging als erste ins Bad. Peter brachte als zuerst seinen Kaffee zum Laufen und machte sich seinen Toast.
Ich stand noch vor dem Spiegel, als Peter ins Bad kam. „Gleich bin ich fertig, dann hast du das Bad für dich alleine.“ „Lass dir ruhig Zeit, ich sehe dir gerne zu.“ Er kam auf mich zu und nahm mich von hinten in den Arm. Als nächstes strich Peter meine Haare nach links, so dass er mich unter mein rechtes Ohr küssen konnte. Mit seinen Händen streichelte er meinen Busen ganz zart. „Was hältst du davon wenn wir uns am Samstag einen schönen Abend zu zweit machen? Wollen wir mal wieder Essen gehen und dann zu Hause eine schöne Flasche Wein trinken?“ Ich drehte mich zu Peter um und sah ihn freudestrahlend an.
„Oh Peter, dass haben wir lange nicht mehr gemacht und René ist dieses Wochenende bei seinem Freund Leroy. Da haben wir das ganze Haus mal wieder für uns alleine.“ Er gab mir einen Kuss und ich ging in die Küche, um mir mein Frühstück zu machen. Während mein Wasser heiß wurde, ging ich die Zeitung holen. Da sah ich unseren Nachbarn Will McConner zu seinem Haus am Ende der Straße fahren. Ich winkte im freundlich zu. Will hupte kurz und fuhr weiter. Ich ging zurück in die Küche.
René kam auch gerade die Treppe herunter. „Morgen Ma, wie ist das Wetter?“
„Hallo mein Großer, es ist warm und trocken. Also wirst du heute bestimmt nicht nass auf deinem Mofa. Nach der Arbeit fahre ich noch einkaufen, brauchst du etwas Bestimmtes?“
„Ja bringst du mir bitte Kaugummi mit und meine Cornflakes.“ Ich nickte mit dem Kopf, weil ich gerade von meinem Toast abgebissen hatte. René machte sich auch sein Frühstück und Peter kam dazu, so dass wir zusammen essen konnten.
„Ich muss jetzt los, bis heute Abend ihr beiden.“ sagte Peter und ging in den Flur, um sich seine Jacke anzuziehen. Leise folgte ich ihm und fragte: „Hast du nicht etwas vergessen, mein Schatz? Oder brauchst du dein Handy heute nicht? Ach ja, Will ist wieder zurück.“ „Oh, wenn ich dich nicht hätte. Ich liebe dich Sahra.“ Peter nahm mich in seine Arme und küsste mich bevor er ging. „Ich dich auch und fahr vorsichtig.“, rief ich ihm noch hinterher, mit dem Wissen, dass er es gehört hatte. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht, betrat ich die Küche. „Hast du alles für die Schule, René?“
„Ich habe alles, bis auf mein Trinken. Aber ich hole mir jetzt noch etwas aus dem Keller, soll ich dir eine Flache mitbringen?“
„Ja, dass ist wirklich nett von dir.“ René stand auf, um die Getränke zu holen und ich räumte die Küche auf.
„Bis heute Nachmittag Ma. Für mich wird es auch Zeit los zu fahren. Leroy wartet auf mich.“
„Bitte fahr du auch vorsichtig und grüß Leroy.“
Ich nahm mir das Papier und brachte es noch zum Müll. René fuhr an mir vorbei vom Hof und winkte noch einmal. Während er die Straße hinunter fuhr, schaute ich ihm nach. Die Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht fühlten sich super an. Mit einem letzten tiefen Atemzug, drehte ich mich um und holte meine Sachen aus dem Haus. Entspannt stieg ich in unseren Caddy und fuhr los. Es war wenig los auf der Straße, deshalb brauchte ich nur 20 Minuten bis ich bei der Arbeit ankam. Mit meinem Schlüssel schloss ich alles auf und machte den Computer an. Danach machte ich Kaffee.
„Guten Morgen Frau Grün, sie sind aber wieder früh dran.“
„Guten Morgen Herr Müller, ja ich bin gut durch gekommen. Der Kaffee ist auch gleich fertig.“
„Das ist gut. Ich muss um 10 Uhr zu einem Kunden, bitte erinnern sie mich daran. Sonst liegt nur das Übliche an.“
Nickend machte ich mich an meine Arbeit. Was ich machen musste, wusste ich ja nach vier Jahren ganz genau. Die Zeit bis 13 Uhr verging sehr schnell und ich schaffte es, meine ganze Arbeit zu erledigen.
„Bis Freitag Herr Müller.
Alles ist erledigt und die Briefe nehme ich gleich mit. Ich habe noch ein paar Notizen für sie auf ihren Schreibtisch gelegt.“
Herr Müller blickte mich freundlich an, als er gerade die Treppe zum Büro hoch kam. „Oh das ist gut.
Dann bis Freitag und noch einen schönen Tag Frau Grün.“
Die Briefe brachte ich als erstes zur Post, es lag ja auf meinem Weg. Als nächstes war ich auf dem Markt, der bei uns bis 14 Uhr geht. Danach fuhr ich zu Netto und erledigte dort die restlichen Einkäufe. Ich kam dann um 15 Uhr zu Hause an. Die ganzen Einkäufe zu verstauen brauchte auch so seine Zeit. René kam die Treppe runter, als ich mich gerade setzte, um etwas zu trinken.
„Tut mir leid, ich wollte dir eigentlich noch helfen aber ich musste meinen Aufsatz noch fertig machen.“
„Ist schon Ok, die Schule geht vor. Hast du schon etwas gegessen?“
„Ja ich habe mir Nudeln gemacht. Brauchst du mich noch? Sonst gehe ich wieder hoch, ich wollte noch üben für die Prüfungen.“
„Nee ist gut, ich rufe dich wenn das Abendessen fertig ist.“
Er ging hoch in sein Reich und ich holte mir die Kartoffeln, um einige fürs Essen zu schälen. Als ich damit fertig war, brachte ich den Müll gleich raus. Ich war gerade dabei wieder ins Haus zu gehen, da kam Will auf den Hof. Er hatte einen großen Blumenstrauß in der Hand.
„Hey Sahra, ich bin wieder zurück aber das hast du ja heute Morgen schon gesehen. Und ich habe hier ein kleines Dankeschön für dich, weil du dich wieder so gut um alles bei mir gekümmert hast.“
„Ach Will, das ist doch nicht nötig. Das mache ich doch gerne. Aber Danke. Möchtest du einen Tee und ein Stück Kuchen haben?“
„Ja, gerne wenn ich nicht störe und es selbst gemachter Kuchen von dir ist.“
„Apfeltaschen und Amerikaner habe ich für dich und alles selber gemacht. Komm rein.“
Will und ich gingen in die Küche und ich machte den Wasserkocher an. Eine Vase für die wunderschönen Blumen holte ich mir aus dem Wohnzimmer. Als ich wieder kam hatte Will schon die Teekanne und den Tee raus geholt. Er war gerade dabei Tassen aus dem Schrank zu holen.
„Wo hast du denn den Kuchen versteckt?“
Verschmitzt lächelte ich ihn an und antwortete ihm: „Im Keller weil es dort kälter ist. Ich hole ihn dir hoch. Du kannst dir auch noch einen Teller voll mitnehmen wenn du möchtest.“
Schnell stellte ich die Blumen in die Vase und holte den Kuchen. Wir kannten Will nun schon sieben Jahre. Er hatte damals das wunderschöne Haus am Ende der Straße gekauft und alles renovieren lassen, wir fanden ihn gleich sehr nett und er uns auch. Schnell sind wir gute Freunde geworden. Auch wenn er Ende Fünfzig war und wirklich super toll aussah, war er für mich ein väterlicher Freund. Will war oft beruflich für einige Zeit unterwegs und dann kümmerte ich mich auch um Wills Haus. Ich kannte mich in seinem Haus gut aus. Er vertraute uns seinen Besitz an und ich hatte einen Schlüssel für das Haus. Aber Will kannte sich bei uns auch aus, weil er oft bei uns war und wir so manchen Abend zusammen saßen und über alles Mögliche redeten.
Zügig stellte ich ihm den Kuchen auf den Tisch und er nahm sich gleich eine Apfeltasche.
„Oh Sahra, die schmecken richtig lecker. Hier, ich habe dir schon Tee in deine Tasse getan, du musst nur noch Zucker rein machen.“
„Danke Will. Und hast du alles in New York geschafft was du erledigen wolltest?“
„Ja, sogar noch ein bisschen mehr als geplant.
Jetzt habe ich ein paar Wochen Zeit bis ich wieder los muss. So kann ich jetzt eine Menge zu Hause machen.“
„Oh, das ist wirklich toll. Endlich kannst du dein schönes Haus genießen.“
„Ach, bevor ich es vergesse, willst du mit Peter am Freitagabend zu mir kommen, auf einen guten Rotwein?“
„Will, dass konnten wir ja schon lange nicht mehr machen .
Wir kommen gerne, ich denke so um 20Uhr könnten wir bei dir sein.“
„Das ist gut, dann mache ich den Kamin für uns an und ich werde noch eine Kleinigkeit zum Essen machen, ok?“
„Ja, so machen wir das. Ich muss jetzt langsam mit dem Abendessen anfangen.
Möchtest du mitessen?“
„Nein danke, ich habe gerade sehr gut gegessen. Ich werde mich dann mal auf den Weg machen. Bis Freitag und Grüße Peter von mir.“
Ich brachte Will an die Haustür, wo ich ihm einen Teller mit Kuchen gab.
„Hier, damit du Morgen was zum Tee hast.“
„Danke Sahra.“
Will drehte sich gerade um, um die Treppe runter zu gehen, als ein Polizeiauto vor unserem Grundstück anhielt. Zwei Polizeibeamte stiegen aus und kamen auf uns zu. Will hatte plötzlich einen gequälten Gesichtsausdruck. Ich sah die beiden Polizisten an.
„Guten Abend, mein Name ist Hauptwachtmeister Kai Baumann. Sind sie Sahra Grün, die Ehefrau von Peter Grün?“
„Ja das bin ich, was kann ich für sie tun?“
„Bitte können wir rein gehen und das nicht hier draußen besprechen Frau Grün.“
Mir wurde auf einmal ziemlich komisch. Mein Magen drehte sich und mir schossen tausend Gedanken durch den Kopf, was die Polizisten hier wohl wollten. Will sah mich an und in seinen Augen las ich Schmerz, wusste er etwas? Ich drehte mich um und ging ins Wohnzimmer. Die Polizisten und auch Will folgten mir. Als ich mich aufs Sofa setzte, setzte sich Will neben mich. Die anderen Männer setzten sich auf die Sessel. Der Polizist der sich vorgestellt hatte räusperte sich.
„Frau Grün, ich muss ihnen leider die traurige Mitteilung machen, dass ihr Mann Peter Grün, heute Nachmittag bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Er hatte keine Schuld daran. Ein LKW Fahrer ist hinter dem Lenkrad eingeschlafen und ist dadurch auf die andere Spur gewechselt. Er hat das Auto von ihrem Mann gerammt. Ihr Mann war sofort tot, er hat keine Schmerzen verspürt. Aber wir müssen sie bitten ihn zu identifizieren. Kommen sie Morgen um 9 Uhr zu dieser Adresse. Sie haben unsere aller Beileid Frau Grün. Es ist nie schön wenn ein Mensch sein Leben lassen muss nur weil ein andere Mensch einen großen Fehler begannen hat.
Auf Wiedersehen Frau Grün.“
Er gab mir einen Zettel, mit einer Adresse. Er und der andere Polizist gingen raus. Will zog mich an sich und sagte: „Oh, Kleine es tut mir ja so leid.“ Wir saßen eine ganze Weile so da. Leise weinte ich und zitterte immer wieder. Mir gingen so vielen Gefühle und Gedanken durch den Kopf. Ich wollte es nicht wahr haben, mein Peter sollte nie wieder nach Hause kommen. Mich nie wieder in seine Arme nehmen. Nicht sehen wie sein Sohn erwachsen wurde. Warum, warum nur ist so etwas passiert? Was hatten wir getan, dass wir so ein Schicksal verdient hätten? Peter und ich wollten doch zusammen ganz alt werden und sehen wie unsere Enkelkinder aufwachsen. Will hielt mich die ganze Zeit in seinen Armen. Irgendwann kam René die Treppe runter und rief: „Ma, wann gibt es denn Essen, ich habe Hunger.“
René kam ins Wohnzimmer und sah mich, seine Mutter, in den Armen von Will weinen.
„Was ist hier los? Warum weint Ma, warum ist sie so blass und wo ist mein Vater?“
Ich sah zu ihm auf. Wie sollte ich ihm sagen, dass sein Vater tot war und nie wieder nach Hause kam? Will schaute mich kurz an dann sagte er: „René, setzt dich, ich muss dir etwas erzählen. Vorhin war die Polizei hier. Sie sagten uns, dass dein Vater einen Unfall hatte. Ein LKW hat ihn frontal von vorne gerammt und er ist sofort verstorben.“
René wurde ganz blass und auch er fing an zu weinen. Langsam löste ich mich von Will, ging zitternd zu René und nahm ihn in die Arme, um ihn zu trösten. Auch wenn es eigentlich keinen Trost gab. Will ging in die Küche. Ich hörte, dass er Tee machte. Als der Tee fertig war, kam er mit einem Tablett, auf dem drei Tassen und ein Teller mit Keksen waren, zurück. Er drückte René und mir je eine Tasse in die Hand und zog sich einen Sessel zu uns. Wir tranken alle still unseren Tee. Ab und zu schluchzten ich oder René leise. Es wahr mittlerweile schon ein Uhr morgens und Will sagte: „Ihr müsst jetzt versuchen ein bisschen zu schlafen. Komm René ich bringe dich hoch.“ René ging ohne Gegenwehr mit ihm mit und ich blieb alleine zurück. Nach 15 Minuten kam Will wieder runter und sagte: „Er schläft jetzt tief und fest. Jetzt bist du dran.“
„Nein Will, ich kann nicht schlafen und schon gar nicht oben in unserem Bett.“
„Ok, dann bleibst du hier und ich hole dir etwas um dich zu wärmen.“
Er brachte mir eine Decke und ich legte mich auf das Sofa um mich einzuwickeln. Dann setzte Will sich neben mich und legte mir seinen linken Arm über die Schulter. Er hob langsam seine rechte Hand und streichelte mir über die Wange. Auf einmal legte er seine Hand auf meine Stirn und ließ sie dort liegen. Fragend schaute ich ihn an, ein leichtes Glühen war in seinen Augen zu sehen. Auf einmal wurde ich sehr müde und konnte meine Augen einfach nicht mehr offen halten. Gerade so noch merkte ich wie mich Will auf die Seite legte und dann hörte ich ihn noch sagen: „Schlaf meine Kleine.
Nun werde ich euch nicht mehr alleine lassen. Ich werde euch helfen so gut ich kann. Ihr seid nicht alleine. Aber jetzt musst du schlafen. Du bist für mich wie eine Tochter und René ist wie eine Enkelsohn für mich.“
Gott sein Dank schlief ich traumlos bis mich Will sanft weckte. Er hatte Frühstück gemacht, dass konnte ich am Geruch von frischen Brötchen und frischem Tee riechen.
„Guten Morgen Kleines, wie geht es dir jetzt?
Hast du einigermaßen schlafen können?“
„Ja danke, wie hast du das gemacht?“
„Wie habe ich was gemacht?“
„Als du letzte Nacht deine Hand auf meine Stirn gelegt hast, haben deine Augen geglüht und ich bin auf einmal eingeschlafen.“
„Sahra, du warst sehr, sehr müde und bist einfach eingeschlafen. Deine Fantasie hat dir wohl einen kleinen Streich gespielt. Ich werde René wecken gehen. In seiner Schule habe ich angerufen. Er braucht diese Woche nicht mehr hin gehen.“
„Danke, ich muss mich frisch machen.“
Will ging zu René rauf und ich ging in unser Schlafzimmer um mir frische Anziehsachen zu holen. Mich überkam ein Schauer und dann wurde mir ganz warm ums Herz. Hier hatte ich mit Peter viele schöne Stunden verlebt. Nie würde ich es vergessen und ihn immer lieben. Als ich mir ein paar Sachen zusammen gesucht hatte, ging ich ins Bad und duschte lange und putzte meine Zähne. Im Anschluss föhnte ich mir die Haare und zog mich an. Als ich in die Küche kam, waren Will und René schon da. Betrübt setzte ich mich und Will stellte mir eine Tasse mit Tee hin. Als er mir auch noch ein Brötchen geben wollte, schüttelte ich den Kopf. Denn ich hatte keinen Hunger. Mir ging es jetzt wieder nicht so gut, weil ich mich erinnerte, dass ich heute Peter sehen würde. Da ich ja nicht wusste, was mich dort erwartete. Wie er jetzt aussah. Meine Angst war groß, doch ich wollte es nicht zeigen. René war blass, aber er aß wenigstens ein Brötchen.
„Mama ich will mit zu Papa. Ich will ihn sehen. Du musst nicht alleine zu ihm gehen.“
Erschrocken sah ihm in die Augen. Sie waren rot. Er hatte also wieder geweint. Aber ich sah auch den entschlossen Ausdruck darin. René wollte es wirklich.
„Wenn du es möchtest, dann kannst du mitkommen, aber ich weiß nicht was uns erwartet.“
Will nahm meine Hand und drückte sie fest.
„Ich werde euch fahren. Nur gehe ich noch schnell nach Hause, mache mich auch frisch und hole meinen Wagen. Könnt ihr eine halbe Stunde ohne mich auskommen?“
Stumm nickte ich ihm zu, denn ich konnte Will nicht antworteten. Einen Kloß im Hals hinderte mich daran. Will verstand mich auch so, er drückte noch einmal meine Hand und stand auf. Er drehte sich um und strich René über den Kopf. Zügig holte ich mir und René noch einen Tee. Als wir ausgetrunken hatten, räumte ich alles weg. Ich ging zu meinem Sohn und nahm ihn in den Arm.
„Wir schaffen das irgendwie, wenn wir nur zusammen halten.“ sagte ich zu ihm. René nickte nur. Er und ich fingen wieder an zu weinen. So blieben wir eine Weile und dann sagte ich:
„René wir müssen uns, glaube ich, langsam fertig machen.“
Er ging noch einmal kurz nach oben in sein Zimmer, war aber schnell wieder unten bei mir. Da hörte ich wie ein Auto auf den Hof fuhr. Es war Will in seinem schwarzen VW Tuareg. Er stieg aus und kam zum Haus. Er brauchte nicht klingeln, denn ich machte ihm schon die Tür auf.
„Seid ihr beide fertig? Wir müssen langsam los, sonst kommen wir zu spät.“
„Mir fehlt nur noch meine Tasche und meine Jacke.“
René hatte sich schon seine Jacke angezogen und ging zum Auto. Er setzte sich nach hinten. Mir machte Will die Beifahrertür auf und ließ mich einsteigen. Er machte die Tür zu und stieg dann selber ein. Wir fuhren los. Will brauchte nur eine halbe Stunde, um zu der Adresse zu gelangen. Wir stiegen aus und gingen in das Haus. Es war eine Polizeistation. Will fragte, wie wir zur Pathologie kamen. Die Polizistin hinter dem Schalter schaute mich an.
„Ach ja, Frau Grün. Herr Dr. Schreiner erwartet sie schon. Kommen sie bitte mit. Ich bringe sie zu ihm.“
„Danke“ sagte Will, ich nickte nur. Sie brachte uns in den Keller. Vor einer Tür mit der Aufschrift ´Pathologie Dr. Schreiner blieb sie stehen.
„Hier ist es, ich werde dann mal gehen.
Auf Wiedersehen.“
Will klopfte an die Tür.
„Herein“ sagte eine Stimme. Wir gingen in das Zimmer. Es war ein Büro und ein älterer Mann stand von seinem Schreibtisch auf.
„Guten Morgen.
Ich bin Dr. Schreiner und sie sind wohl Frau Grün? Mein herzliches Beileid zu ihrem schlimmen Verlust. Leider ist es bei Unfällen jeder Art vom Gesetz her vorgeschrieben, dass ein Angehöriger die Toten identifiziert.
Wenn sie dann soweit sind, können wir rüber gehen.“
„Sahra, ihr müsst nicht gehen, ich kann das auch machen.“ schlug Will leise vor.
„Oh, danke Will, aber René und ich möchten ihn beide sehen. Du kannst das bestimmt verstehen. Wir möchten uns von ihm verabschieden. Außerdem brauche ich Gewissheit, dass er es ist. Wir können jetzt zu meinen Mann gehen Dr. Schreiner. Das ist mein Sohn René und das ist ein guter Freund von uns, Will McConner. Ich möchte, dass beide mit kommen.“
„Das ist in Ordnung. Bitte folgen sie mir. Ihr Mann ist ein paar Zimmer weiter.“
Wir gingen den Flur weiter runter und dann machte Dr. Schreiner eine Tür auf, um hinein zu gehen. Wir folgten ihm alle in das Zimmer, es war sehr kalt hier. An einem abgedeckten Tisch blieb Dr. Schreiner stehen. Wir folgten ihm und als wir alle um den Tisch standen, hob er die Decke zur Seite. Dort lag mein Mann Peter. Er sah nicht so schlimm aus, wie ich gedacht hatte. Nur kleine Wunden waren zu sehen.
„Das ist mein Mann, Peter Grün.“ sagte ich mit brüchiger Stimme. Dr. Schreiner hatte einige Papiere in der Hand.
„Diese Unterlagen müssen sie unterschreiben.
Sie müssen auch einen Bestatter auswählen, der ihren Mann dann abholt.“
Wie unter Zwang nahm ich die Papiere und unterschrieb sie.
„Kann ich einen Augenblick mit meinem Sohn hier alleine sein?“
„Ja das ist in Ordnung. Ich gehe dann wieder in mein Büro. Bitte schließen sie die Tür einfach hinter sich zu, wenn sie gehen.“
„Sahra, ich warte vor der Tür auf euch.“
Dankend nickte ich Will zu. Er ging hinaus und René und ich waren mit Peter allein. Sanft streichelte ich Peters Gesicht und René nahm eine Hand von ihm in seine Hände.
„Papa, ich werde dich nie vergessen und ich verspreche dir, dass du immer stolz auf mich sein wirst. Ich werde Mama zur Seite stehen und auch in meinem Beruf gut sein. So wie du. Du wirst mir immer ein Vorbild sein. Ich liebe dich.“
René gab Peter einen Kuss auf die Wange und ging hinaus. So stolz war ich auf ihn. Sachte beugte ich mich runter, um mich ein letztes Mal an Peters Brust zu schmiegen. Er war so furchtbar kalt und blass.
„Peter, ich habe dich immer geliebt und werde dich auch nie vergessen. Die Zeit die wir zusammen hatten, war unbeschreiblich schön. Ich werde versuchen, René so gut wie ich es schaffe, auf seinem Weg zu begleiten. Für immer werde ich dich in meinem Herzen tragen. Ich liebe dich.“ nur mit Mühe brachte ich die letzten Worte zustande, weil ich vor lauter Tränen und Trauer nur noch schluchzen konnte. Am ganzen Körper zitterte ich nun. Will öffnete die Tür und sah mich. Er kam auf mich zu, nahm mich in seine Arme und drücke mich fest an sich. So standen wir eine Weile da. Langsam löste ich mich von Will und beugte mich zu Peter runter. Dann gab ich ihm einen letzten Kuss und ging dann zu René auf den Flur. Auch ihn nahm ich in den Arm und zog ihn fest an mich. Will kam hinter uns aus dem Zimmer. Er schloss die Tür leise hinter sich.
„Kommt wir sollten jetzt gehen. Ich weiß auch schon einen Bestatter, der sich um alles gut kümmern wird.“
Wir machten uns auf den Weg zurück zu seinem Auto. Schnell stiegen wir ein und Will fuhr mit uns zu einem Bestatter. Der Bestatter hieß Heidenreich und er war sehr freundlich. Wir klärten alles bis ins kleinste Detail. Auch wenn es sehr schwer war, denn das hatte ich wegen meiner Eltern schon einmal gemacht. Doch da hatte mir Peter zur Seite gestanden und es war auch schon 10 Jahre her. Peter war bei seiner Tante groß geworden und sie war vor 16 Jahren verstorben. Also gab es auch nicht viele Verwandte die ich informieren musste. Aber es gab einige Freude die Bescheid wissen sollten. Ich entschied, dass eine Anzeige in der Zeitung sehr gut dafür wäre. Also gingen wir im Anschluss noch zur örtlichen Zeitung und gaben die Anzeige auf. Sie erschien sogar noch am nächsten Tag. Die Beerdigung sollte am nächsten Dienstag satt finden. Also nicht mehr viel Zeit, um auch den Rest zu klären. Will meinte: „Sahra, ich finde, dass wir jetzt als nächstes Essen gehen sollten. Hier ist ein kleines Restaurant ganz in der Nähe, da kann man gut essen. Du hast heute noch nichts gegessen und Renés Frühstück ist schon lange her. Es nützt nichts, wenn du jetzt noch krank wirst.“
„Da hast du Recht. Lass uns etwas Essen gehen.“ Ich sagte das nur, weil ich wusste, dass René bestimmt Hunger hatte. Appetit hatte ich überhaupt nicht. Keine 15 Minuten später fuhren wir bei einer kleinen Pizzeria vor. Wir gingen hinein und bekamen auch gleich einen Platz. Alle bestellten etwas zu Essen und zu trinken. Ich stocherte in meinen Nudeln herum. Ab und zu steckte ich mir eine in den Mund, damit Will nichts sagen konnte. Er kam mir immer mehr wie ein Vater vor. Da fiel mir ein, was ich beim Einschlafen gestern gehört hatte, aber ich wusste nicht, ob es nicht nur eine Sinnestäuschung gewesen war. Ich wollte jetzt auch nicht fragen. Will schaute gelegentlich zu mir, aber er sagte nichts weiter. Nach dem Essen brachte er uns nach Hause.
„Kleines, ich werde erst einmal kurz nach Hause fahren. Ich muss noch einige Dinge regeln und dann komme ich wieder zu euch. Ist das Ok?“
„Ja Danke, Will. Du machst so viel für uns. Ich weiß nicht, wie ich es dir danken soll.“
„Darüber mach dir keinen Kopf, denn es ist alles in Ordnung so.“
Ich gab Will einen Kuss auf die Wange und stieg aus. Will lächelte und fuhr los. René und ich gingen ins Haus. Es war seltsam hinein zu gehen. Irgendwie war es, als wenn Peter hier auf uns warten würde. Vielleicht war auch ein Teil von ihm noch bei uns. Irgendwie wünschte ich es mir auch, dass es so wäre.
„René, soll ich uns einen Tee machen?“
Er nickte nur und ging ins Wohnzimmer. Als der Tee fertig war, kam ich auch in die Stube und setzte mich zu ihm auf das Sofa. Ich nahm ihn in den Arm und hielt ihn fest an mich gedrückt. Er schlang seine Arme um mich. So blieben wir eine ganze Zeit sitzen.
„Mama wir schaffen das schon. Wir müssen nur zusammen halten. Und Will ist ja auch noch da, er wird uns auch zur Seite stehen.“
„Mein Großer, du hast ja recht, Will ist uns ein guter Freund. Wir müssen aber lernen, auf eigenen Füßen zu stehen. Trotzdem bin ich sehr froh, dass er uns hilfreich zu Seite steht.“
„Ma, ich gehe jetzt nach oben, ich will noch lernen. Es lenkt mich ab und ich habe am Montag zwei Prüfungen die ich nicht verpassen darf. Ich hab Papa versprochen, dass er stolz auf mich sein kann.“
„Wenn du meinst, dass du lernen kannst, dann mach es ruhig. Wenn du aber merkst, dass es nicht geht, dann mache etwas anderes.“
„Ich komme nach her noch mal runter.“
René ging nach oben und ich blieb sitzen. Also fing ich an zu grübeln, doch das war jetzt nicht gut. Ablenkung, das war es, was ich jetzt brauchte. Deshalb machte ich mich an die Wäsche. Es musste einiges gewaschen werden, im Keller war alles. Doch es war viel zu schnell vollbracht und die Ablenkung war zu Ende. Vielleicht konnte mich der Fernseher ablenken , doch auch er schaffte es nicht.
Zur gleichen Zeit bei Will zu Hause.
Will ging nur widerwillig von Sahra und René weg. Er wusste, dass beide nur so taten, als wäre alles in Ordnung. Sie wollten ihm zeigen, wie stark sie waren. Aber er wusste, dass es nicht so war. Trotzdem musste er dringend einige Sachen klären. Er griff sich sein Telefon und wählte die Nummer von Alexander McFraeser.
„Hey Alex, ich muss mit dir reden.“
„Hallo Will, was gibt es denn so dringendes, das du dich bei mir so schnell wieder meldest. Hast du wieder eine gefunden?“
„Nein, deshalb rufe ich auch nicht an. Ich kann für eine Zeit lang nicht auf die Suche gehen. Ich muss mich um ein paar dringende Angelegenheiten hier bei mir kümmern. Ich weiß nicht, wie lange ich dafür brauche und ich werde dir auch nicht sagen worum es geht. Also frage mich erst gar nicht, Alex.“
„Hm, wie du meinst. Wenn du Hilfe brauchst dann melde dich bei mir, verstanden? Können wir trotzdem weiter Informationen zu dir schicken?“
„Ja, ich werde, wenn es geht, jeden Tag meine E-Mails abrufen. Außerdem könnt ihr mich auch über mein Handy erreichen. Ich muss noch einiges am Computer erledigen. Also bis bald, Alex.“
„Bis bald, Will.“
Will war noch eine Stunde damit beschäftigt alle seine E-Mails durch zuarbeiten. Als er endlich fertig war, zog er sich an und ging zu Sahra und René. Er klingelte aber es machte keiner auf. Er klingelte Sturm und endlich öffnete Sahra ihm die Tür.
„Oh, es tut mir sehr leid, ich habe die Klingel nicht gehört.“
„Ich habe mir Sorgen um euch gemacht.“
Er kam rein und wir gingen ins Wohnzimmer, dort setzte er sich zu mir aufs Sofa und nahm mich in den Arm. Es tat gut, einfach so da zu sitzen.
„Komm Sahra, wir machen jetzt etwas zu essen. Ihr habt bestimmt noch nichts gegessen.“
„Du hast Recht, ich sollte etwas zu essen machen.“
Ich sah auf die Uhr. Oh, es war schon 20 Uhr durch. Wir bereiteten einige Brote zu und einen Tee.
„Bitte Will, kannst du René holen?“
„Ja, mache ich.“
Will holte René und wir aßen die Brote. Wobei ich nur ein halbes Brot aß, denn ich hatte keinen Hunger.
„René, konntest du denn lernen“
„Ja, ein wenig und dann habe ich PS gespielt.“
„Sahra, soll ich heute auch hier bleiben?“ bot Will an.
„Ja danke, du kannst im Gästezimmer schlafen.
Ich werde jetzt hier aufräumen und dann gehe ich duschen.“
„Nein, ich werde hier aufräumen und du gehst jetzt duschen.“ widersprach Will.
„Ja, Ma geh du nur. Ich helfe Will hier.“ Ich begab mich nach oben zum Badezimmer. Die Dusche tat mir gut und deshalb, blieb ich länger als sonst darunter. In ein Handtuch wickelte ich mich ein und trocknete mir meine Haare mit dem Föhn. Ich ging in das Schlafzimmer, um mich umzuziehen. Als ich fertig war, ging ich noch einmal nach unten, um Will und René gute Nacht zu sagen.
„Will, ich werde versuchen zu schlafen, ich bin geschafft.
René ich hoffe, dass das in Ordnung ist.“
„Es ist schon Ok, Ma. Ich wollte mich sowie so noch mit Will unterhalten.“
Ich gab René einen Kuss auf die Wange. Will drückte ich auch einen Kuss auf die Wange und ging nach oben. Im Schlafzimmer legte ich mich ins Bett, es war ein sehr komisches Gefühl. Ich vermisste Peter so sehr und ohne ihn in unserem Bett zu liegen war sehr traurig. Ich wälzte mich von einer Seite zur anderen, aber ich fand einfach keinen Schlaf. Es war schon nach Mitternacht, als es an der Tür klopfte.
„Herein“
„Hallo Kleines. Ich wollte nur mal sehen ob du schlafen kannst. Und wie ich es mir gedacht habe bist du noch wach. Soll ich ein bisschen bei dir bleiben?“
Ich nickte und er setzte sich an den Rand des Bettes. Er nahm meine Hand und streichelte sie. Es war sehr beruhigend, wie er sie so hielt. Ich schaute zu ihm auf und blickte in seine Augen. Dort sah ich ein Glühen. Ich erschrak und zog meine Hand weg, dabei rückte ich so weit wie es ging von ihm weg. Er kam mir nach und nahm wieder meine Hand.
„Kleines, was hast du denn? Ich bin es, Will, dein Freund. Nie würde ich dir oder René
etwas antun. Ich werde euch mit meinem Leben beschützen. Ich werde mein Bestes geben, dass euch nie wieder etwas Böses geschieht. Bitte glaube mir!“
„Was bist du? Wer bist du?“
„Sahra, ich kann es dir jetzt nicht erklären, aber ich werde es, wenn es an der Zeit ist. Bitte, du darfst es jetzt noch nicht wissen und du musst mir vertrauen. Ich bin immer dein Freund. Ihr seid für mich wie meine Familie. Gleich als ich euch kennen gelehrt hatte, wusste ich, dass ihr besonders seid. Ich fühle mich bei euch wohl. Du bist für mich wie eine Tochter und René ist wie ein Enkelsohn. Du musst jetzt schlafen.“
Er kam näher und ich versuchte aufzustehen, um von ihm weg zu kommen. Aber er hielt mich fest und ich hatte nicht genug Kraft um mich zu wehren. Er legte mir seine Hand auf die Stirn. Ich wurde müde und schloss meine Augen. Will legte mich hin und gab mir einen Kuss auf die Stirn und ging hinaus.
Will begab sich ins Gästezimmer.
Ich muss es ihr sagen, dass weiß ich. Ich habe es schon so oft bei anderen getan, aber sie ist einfach anders. Noch nie ist mir eine Gefährtin wie sie begegnet. Ich wusste immer, dass etwas bei ihr anders war. Aber dass sie eine Gefährtin ist, wusste ich auch nicht. Ich habe es erst heute Morgen gesehen, als sie in die Küche kam. Ich hab große Augen gemacht, denn das hatte ich nicht geahnt. Ich werde sie nicht dem Rat melden. Ich habe das Gefühl, dass das nicht richtig wäre.
Er legte sich hin um auch ein wenig zu schlafen.
Als ich am nächsten Morgen erwachte, wusste ich, was Will gestern gemacht hatte, aber ich vertraute ihm trotzdem.
Die nächsten Tage verliefen wie die letzten beiden. Am Sonntagabend sagte René:
„Morgen gehe ich zu den Prüfungen, die sind wichtig. Mir geht es gut und ich habe viel gelernt. Die nächsten Prüfungen habe ich dann erst am Freitag. Ich habe mit meinem Lehrer gesprochen und brauch erst am Donnerstag wieder zur Schule. Also, ich gehe jetzt ins Bett. Gute Nacht Mama. Bis Morgen, Will.“
„Schlaf gut mein Großer, ich liebe dich.“
„Bis Morgen René“
Ich drehte mich zu Will um.
„Du Will, ich werde Morgen die ganzen Papiere durchsehen und ich werde auch viel telefonieren, also kannst du ruhig heute bei dir schlafen, wenn du willst.“
„Brauchst du denn keine Hilfe bei der Durchsicht?“
„Nein Danke, Will. Peter hat zwar immer alles bei uns gemacht, aber ich kann das auch alles ganz alleine.“
„Na wenn das so ist, dann werde ich mal nach Hause gehen. Du kannst mich jeder Zeit anrufen, wenn du mich brauchst. Ich komme dann morgen gegen 17 Uhr und dann lade ich euch zum Essen ein. Ist das in Ordnung?“
„Ja, das ist eine tolle Idee Will. Bis Morgen dann.“ Wir standen beide auf und gingen zur Tür. Will zog sich seine Jacke an und nahm mich in den Arm. Er küsste mich auf den Kopf, das war für ihn leicht, weil er fast einen Kopf größer war als ich. Ich streckte mich, gab ihm einen Kuss auf seine Wange und sah ihm nach, wie er die Straße hinunter ging.
Es war so warm geworden. Ich holte mir einen Rotwein aus dem Keller und machte es mir im Wohnzimmer gemütlich. Ein paar Kerzen machte ich mir auch an. Es war schön, so hatten Peter und ich einige Abende beisammen gesessen. Ich schwelgte in Erinnerungen. Nachdem ich zwei Gläser leer getrunken hatte, ging ich ins Bett. In dieser Nacht hatte ich wunderschöne Träume von Peter. Am Montagmorgen, nachdem René zur Schule weg war, ging ich in unser Büro. Ich musste viel telefonieren und einige Briefe schreiben. Auch viele E-Mails musste ich wegschicken. Zur Bank und zum Rathaus musste ich persönlich. Das erledigte ich gleich. Die Leute waren alle sehr nett. Wir hatten eine Lebensversicherung für alle abgeschlossen. Der Mann von der Versicherung wollte nächsten Dienstag um 14.30 Uhr persönlich vorbei kommen.
René kam aus der Schule. Ich hatte sein Lieblingsessen gemacht. Es schmeckte ihm sehr gut.
„Was hast du denn für ein Gefühl wegen der Prüfungen heute?“
„Oh, eigentlich ein Gutes. Ich wusste zu jeder Frage eine Antwort und das ist nicht schlecht. Das Essen ist lecker. Wo ist Will eigentlich? Ich habe mich schon heute Morgen gewundert, das er nicht da ist.“
„Ich hatte ihn gestern nach Hause geschickt. Ich hatte viel zu tun und Will konnte so auch seiner Arbeit nachgehen. Er ist so oft hier, ich möchte nicht, dass er wegen uns noch Probleme bekommt. Ich habe ja auch noch die nächsten zwei Wochen Urlaub, aber ich weiß nicht, was mit Will ist. Wir sollten lernen alleine zu Recht zu kommen. Ich muss schauen, dass ich eine andere Arbeit bekomme. Ich verdiene nicht genug und versichert sind wir auch nicht mehr. Ich habe nur noch drei Monate Zeit um etwas zu finden. Das wird nicht leicht werden.“
„Oh Ma, ich wusste es nicht. Wenn ich meine Ausbildung anfange, dann kann ich auch etwas dazu tun.“
„René, wenn du dein eigenes Geld verdienst, dann brauchst du es für dich. Ich werde schon Etwas finden, nur meine alte Arbeit wird mir dann fehlen. Ach, Will kommt heute Abend, um uns zum Essen einzuladen. Ich hoffe das es Ok ist.“
„Ja, das ist gut.“
„René, ich habe dir die Sachen für die Beerdigung in dein Zimmer gelegt.“
„Gut, ich gehe jetzt nach oben, ein bisschen lernen und dann an den Computer.
Ruf mich, wenn Will da ist.“
Ich nickte und er ging nach oben. Meine Sachen hatte ich auch schon zurecht gelegt. Morgen um 11.30 Uhr sollte die Beerdigung stattfinden. Viele Freunde und Bekannte hatten die letzten Tage bei mir angerufen, um ihr Beileid zu bekunden. Wir hatten ja keine lebenden Verwandten. Ich hatte zu einem kleinen Umtrunk, nach der Beerdigung, in einem Gasthaus in der Nähe des Friedhofes geladen. Will war pünktlich, wie immer. Er ging mit uns in ein schönes Restaurant. Er kannte die Leute dort alle und viele schauten uns lange an. Ich hatte ein komisches Gefühl aber es war ein schöner Abend. Er brachte uns nach Haus und verabschiedete sich bis zum Morgen. René ging gleich auf sein Zimmer, er wollte am Computer spielen. Ich dachte, dass er sich ablenken wollte. Ich holte mir mein Buch, das ich schon vor einiger Zeit angefangen hatte. Es handelte von Vampiren und die waren wirklich grausam und herzlos. Ich hatte schon bessere Bücher gelesen. Ich holte mir den Wein und kuschelte mich in eine Decke. Am Anfang konnte ich mich nicht auf das Buch konzentrieren, aber nach einer Weile war ich in das Buch vertieft. Den Wein trank ich leer und las das Buch dabei. Irgendwann musste ich wohl eingeschlafen sein. Ich hatte verrückte Träume von Will und wie er Menschen überfiel und ihr Blut trank. Die Menschen und auch Will hatten komische Sachen an, als ob sie vor ein paar Jahrhunderten lebten. Dann änderten sich meine Träume und Will lebte jetzt in dieser Zeit und er nahm jetzt Blutkonserven, um sich zu ernähren.
Ich wachte auf, was träumte ich nur für Blödsinn. Das Buch hatte wohl meine Fantasie angeregt. Es gab keine Vampire, die gab es nur in Büchern. Und Will, mein Freud, ging in der Sonne, er aß genauso wie wir, wie sollte er ein Vampir sein. Gut, das Glühen, das manchmal in seinen Augen zu sehen war, war schon seltsam. Genauso, dass ich, wenn er mir seine Hand auf die Stirn legte, sehr schnell einschlafen und mich nicht dagegen wehren konnte. Aber ein Vampir, nie im Leben. Er wollte mir dies alles irgendwann erklären und ich würde warten. Wenigstens eine Zeit lang. Ich ging in mein Schlafzimmer und nachdem ich mich umgezogen hatte, legte ich mich ins Bett. Sehr schnell schlief ich ein. Am nächsten Morgen um 7.15 Uhr wurde ich sehr unsanft geweckt. Es klingelte Sturm an der Tür. Ich lief schnell hinunter und machte die Tür auf. Udo Winter stand grinsend davor. „Hallo Sahra, ich hoffe ich habe dich nicht geweckt! Ich habe frische Brötchen mitgebracht. Wir können zusammen frühstücken und ich fahre dich und René dann zum Friedhof.“
„Ähm, Udo warum bist du hier? Ich habe dich nicht gebeten her zu kommen. Am Telefon habe ich dir gesagt, dass Will bei uns ist und uns hilft. Er wird uns auch nachher fahren.“
„Aber ich dachte, dass ich, als Peters ältester und bester Freund, diese Aufgabe übernehmen sollte. Kein Fremder sollte das tun.“
Mit diesen Worten trat er in den Flur. Er schaute mich so komisch an. Mir fiel ein, dass ich nur ein kurzes Satinnachthemd an hatte und der eine Träger war mir von der Schulter gerutscht. Da kam auch schon René die Treppe runter.
„Was machst du denn hier?“
„René, Udo hat Brötchen dabei, kannst du Kaffee und Tee machen und den Tisch decken? Ich muss mich fertig machen.“
„Ist schon Ok. Ich decke auch für Will, er wollte so um 8 Uhr kommen.“
Ich nickte René zu und ging nach oben. Die Blicke von Udo spürte ich die ganze Zeit über auf meinem Körper. Ich hatte ihn nie wirklich gemocht. Er hatte etwas an sich, dass mir eine Gänsehaut verpasste und das war nicht schön. Ich duschte lange und föhnte mir die Haare. Ich schminkte mich nur ein wenig. In mein Handtuch gewickelt, wollte ich in mein Zimmer gehen. Nur kam ich nicht weit. Udo stand da im Flur und hielt mich an meiner Hand fest.
„Wo willst du denn so schnell hin?“
„Udo las mich los. Ich muss mich jetzt anziehen.“
„Und wenn ich dich nicht los lassen will? Komm ich helfe dir gerne bei umziehen.“
„Nein Udo, las mich endlich in Ruhe.“
Ich wollte noch mehr sagen, aber er hielt mir den Mund mit seiner Hand zu. Er drückte mich an die Wand. Ich schaffte es nicht, ihn von mir zu schieben. Seine jetzt freie Hand wanderte zu meinen Busen. In mir stieg die Angst auf, was er als nächstes tun würde.
„Komm, du willst es doch auch. Peter war bestimmt nicht so gut im Bett, wie ich es sein werde. Ich will dich schon lange, aber dein Peter wollte dich nie mit mir teilen.“
Auf einmal wurde Udo von mir weggerissen und ich rutschte die Wand herunter. Ich sah, wie Will vor Udo stand und ihm einen Kinnhaken verpasste.
„Du Mistkerl, wage es ja nicht noch einmal Sahra an zufassen oder ihr zu nahe zu kommen. Wenn du dich nicht daran hältst, dann wirst du nicht so gut davon kommen. Jetzt verschwinde von hier.“ Ich hörte wie Udo die Haustür hinter sich zu schmiss und René die Treppe rauf rannte.
„Was war denn mit dem Blödmann los. Ma, was ist mit dir?“
Will half mir aufzustehen und drückte mich leicht.
„Ist alles ok mit dir? Hat er dir wehgetan?“
„Nein, es geht mir gut. Du bist rechtzeitig gekommen. Er hatte nicht genug Zeit, um richtig zudringlich zu werden.“ René starte mich an und wurde rot vor Zorn. „Du meinst er hat dich angefasst und ich habe nichts davon mit bekommen? Oh Mann, dieses Schwein, wenn ich denn erwische, dann mache ich ihn zu Brei.“
„Nein, René er ist es nicht wert. Es ist ja nichts weiter passiert. Ich hoffe nur, dass ich ihn nachher nicht sehen muss. Ich muss mich noch umziehen. Ihr könnt unten auf mich warten.“
Ich ging in mein Schlafzimmer und zog mich an. Danach ging ich frühstücken. René zog sich nach dem Essen um und wir fuhren in Wills Tuareg zur Beerdigung. Wir waren früh da, so konnten wir in aller Ruhe von Peter Abschied nehmen. Die Predigt war sehr schön. Will und René nahmen mich in ihre Mitte als wir dem Sarg zum Grab folgten. Ich weinte und ich zitterte am ganzen Körper. Bis jetzt war ich stark gewesen, aber ich konnte diese Fassade nicht mehr aufrechterhalten. Am Grab warf ich einen großen Strauß rote Rosen hinunter. Nach mir gingen René und Will, beide alleine, nach vorne. Will stand lange bei ihm.
Die ganzen anderen Freunde und Bekannten nahm ich nur am Rand wahr. Auf dem kurzen Weg zur Gaststätte versuchte ich mich wieder in den Griff zu bekommen. So ganz schaffte ich es nicht. Mir versagte die Stimme, als ich ein paar Worte zu den Anwesenden sagen wollte. René drückte meine Hand und stand auf. Er räusperte sich und sagte: „Wir freuen uns sehr, dass ihr heute bei uns seid, um Abschied von meinem Vater zu nehmen. Es war viel zu früh, um zu gehen. Er hatte eigentlich noch ein langes Leben vor sich und sollte es mit uns erleben. Doch das Schicksal hatte andere Pläne. Wir lieben ihn und meine Mutter und ich werden ihn nie vergessen. Er wird in unseren Herzen ewig weiter leben. Bitte lasst es euch schmecken.“
Ich weinte wieder, denn das war so großartig von René. Ich drückte ihn an mich und wir beide weinten. Als ich wieder zur Ruhe gekommen war, sagte ich: „Oh mein Großer, ich bin so stolz auf dich. Das waren wundervolle Worte. Kein Erwachsener hätte das besser machen können als du.“
„Danke Ma, aber der Dank gehört nicht nur mir alleine. Will hat mir dabei geholfen. Letzte Woche als wir die Küche gemacht haben, haben wir uns unterhalten und ich habe mit ihm zusammen die Worte ausgesucht.“
Ich drückte Will ganz fest an mich.
„Danke Will, für alles. Du bist der beste Freund, den ich mir vorstellen kann. Es gibt nicht viele Menschen wie dich.“
In den Augenwinkeln sah ich plötzlich Udo. Ich hätte nicht gedacht, dass er sich traut hierher zu kommen. Er beugte sich zu einem meiner anderen Nachbarn und redete mit ihr. Es war Frau Müller, die größte Klatschtante in der Nachbarschaft. Sie schauten immer wieder zu mir und Will. Ich hielt ihn ja immer noch an mich gedrückt. Ich wusste worüber sie redeten. Über mich und Will. Die Nachbarschaft wusste, dass Will in letzter Zeit oft über Nacht bei mir war und auch sonst sehr oft. Will sah für sein Alter sehr gut aus und er hatte eine tolle Ausstrahlung. Er hatte Geld und er war wirklich gut gebaut. Viele der allein stehenden Frauen hier im Dorf hatten schon versucht, ihn zu bezirzen. Aber keine hatte Erfolg bei ihm.
„Du Will, schau mal, Udo sitzt bei Frau Müller und ich weiß, was er zu ihr sagt. Er wird ihr ein paar Anspielungen machen und sie wird garantiert schnell eine Affäre zwischen uns sehen. Obwohl das ja so absurd ist. Du und ich und eine Affäre. Sie weiß doch, dass wir schon lange befreundet sind.“
Ich löste mich langsam von Will. Er lächelte mich an und gab mir einen Kuss auf die Wange.
„Mach dir nur keinen Kopf wegen der Beiden. Wir und René wissen, wie es in Wirklichkeit ist. Er stand auf und gesellte sich zu einigen anderen aus der Nachbarschaft. René und ich redeten auch mit dem einen und anderen. Es war aber immer wieder dasselbe und bald hörte ich auch nicht mehr zu, was sie alle so sagten. Endlich um 15 Uhr konnten wir nach Hause fahren. Ich war erschöpft und legte mich für eine Weile hin. Um 17 Uhr weckte mich René.
„Mama willst du nicht lieber aufstehen? Sonst kannst du heute Nacht nicht schlafen.“
Ich nickte ihm zu und er ging. Als ich ins Wohnzimmer kam, war René nicht da, nur Will saß auf dem Sofa und las in dem Buch, das ich gestern Abend gelesen hatte. Er schaute mich an. „So etwas liest du? Das wusste ich gar nicht. Findest du das gut?“
„Oh Will, ich lesen schon lange gerne und über Vampire erst recht. Es sind tolle Fantasygeschichten. Sie sind eigentlich sehr spannend und oft auch sehr romantisch. Das ist doch schön, für eine Zeit lang in eine andere Welt einzutauchen. Aber das ist es ja, es ist nicht wirklich. Vampire, Werwölfe, Hexen und dergleichen so etwas gibt es nicht. Ich lese es aber gerne und das wird sich auch bestimmt nicht ändern. Mit dir wollte ich sowieso reden. Ich werde mir einen anderen Job suchen müssen. Ich kann das hier alles nicht mit meinem Minijob tragen. Außerdem brauche ich eine eigene Krankenversicherung. Auch wenn ich Geld von der Lebensversicherung bekomme, es wird nicht für immer reichen. Außerdem brauche ich auch Rücklagen für später.“
„Meinst du das wirklich? Wenn du Geld brauchst dann kann ich doch...“
„Nein Will, du bist mein Freund aber ich will selber für unseren Unterhalt sorgen können. Ich würde niemals Geld von dir annehmen, wenn ich es nicht müsste.“
„Aber von Peter hast du doch auch gelebt.“
„Will, ich bin mit Peter schon lange zusammen und wir haben, seit ich selber Geld verdiente, alles zusammengelegt. Und wir waren verheiratet, als ich für drei Jahre zu Hause geblieben bin. Du weißt, ich habe immer mitgearbeitet und es macht mir auch Spaß.“
„Ja ich weiß es doch Kleines, ich wollte dich doch nur ein bisschen aufziehen. Was willst du denn machen? Hast du denn schon eine Vorstellung.“
„Nein ich werde mal schauen was sich so ergibt.“ Will ging nach Hause und ich ging wieder in mein Bett. Ich träumte wieder von Peter und von unseren schönsten Erlebnissen. Doch auf einmal war alles anders und Peter löste sich auf. Ich war traurig und suchte ihn überall. Dann plötzlich war da ein anderer Mann. Er war sehr groß und hatte einen langen schwarzen Ledermantel an. Das Gesicht konnte ich nicht sehen, ein Hut verdeckte es. Er streckte seine rechte Hand zu mir und wollte mich greifen. Ich wachte auf und zitterte. Ich zog meine Decke enger an mich. So saß ich eine ganze Zeit. Irgendwann wurde ich wieder ruhiger, so konnte ich dann wieder einschlafen.
Will machte sich Gedanken über Sahra. Er wusste ja, dass sie immer gerne gearbeitet hat. Sie konnte sehr gut mit Menschen umgehen. Kinder und Tiere fühlten sich bei ihr auch immer wohl. Sie konnte kochen und backen. Ihren Haushalt und den Garten hielt sie auch gut in Schuss. Sie konnte gut mit dem Computer umgehen. Bei all diesen Eigenschaften musste sie doch einen Job finden. Er überlegte, wen er so kannte und er rief gleich einige Freunde an. Einige wollten sich überlegen, ob sie eventuell Arbeit für Sahra hätten. Und Andere wollten sich umhören. Will erledigte noch einige seiner Arbeiten am Computer. Im Anschluss holte er sich zwei Blutkonserven und ging dann auch schlafen.
Die nächsten Tage vergingen sehr schnell und René hatte seine letzten Prüfungen hinter sich gebracht. Er hatte in den letzten Monaten viele Bewerbungen losgeschickt und wartete auf Antworten. Seine Schulzeit war bald zu Ende. Endlich wieder Dienstag, heute wollte der Mann von der Versicherung vorbei kommen. Er kam pünktlich. Ich hatte Kaffee und Kuchen auf den Esszimmertisch bereitgestellt. Es klingelte und ich machte die Tür auf.
„Guten Morgen Frau Grün. Ich bin Herr Küster. Wir haben zusammen telefoniert, wegen der Lebensversicherung ihres Mannes.“
„Ja, kommen sie doch herein.“
Er begleitete mich in das Wohnzimmer, wo auch der Esszimmertisch stand.
„Darf ich ihnen einen Kaffee anbieten?“
„Das ist sehr nett, danke. Zuerst möchte ich ihnen mein Beileid zu ihrem Verlust aussprechen. Ich habe hier die ganzen Unterlagen. Ihre ganze Familie ist ja bei uns versichert und ich habe hier ein paar Papiere, die sie noch unterschreiben müssen. Wir haben ja darüber schon geredet.“
Er gab mir die Papiere und ich unterschrieb sie.
„Die Höhe der Auszahlung für den Todesfall ihres Mannes beträgt 350 000 Euro. Diese Summe wird ihnen noch diese Woche auf ihr Konto überwiesen. Ich brauche hier noch eine Unterschrift von ihnen. Des weiteren ist der LKW-Fahrer, der den Unfall verursacht hatte, auch bei uns versichert. Durch diese Versicherung ist der Tod von ihrem Mann auch noch mit einer Summe von 250 000 Euro abgesichert. Diese Summe wird auch auf ihr Konto überwiesen. Auch dafür brauche ich jetzt eine Unterschrift. So sie sind jetzt ganz gut versorgt. Geldsorgen werden sie und ihr Sohn erst einmal nicht haben.“
„Ich glaube da haben sie Recht und ich werde das Geld gut anlegen. Ich weiß auch schon wie. Ich danke ihnen, dass sie das alles so schnell geregelt haben.“
Wir tranken aus und aßen ein Stück Kuchen. Dann verabschiedete sich Herr Küster und fuhr fort. Ja, jetzt hatten wir wirklich Geld, aber ich wollte den Großteil lieber fest anlegen. So wären wir für später abgesichert. Das war mir sehr wichtig.
Mit der Post kamen auch einige Briefe für René. Einige sahen nach Absagen aus und andere nicht. Mal sehen, was René sagt was drinnen stand. Ich brachte die Briefe in sein Zimmer und ging mit meiner Post ins Büro. Ich erledigte meine Post und setzte mich unten ins Wohnzimmer. René hatte Schulschluss und er war mit seinem besten Freund zu seiner Mutter nach Hause gefahren. Er und Leroy wollten an der PS spielen, sie hatten ja keine Hausaufgaben mehr.
„Hallo Ma. Ich bin wieder da und ich habe Leroy mitgebracht. Wir wollten PS spielen. Was gibt es denn nachher zu essen?“
„Schön, dass du Leroy mitgebracht hast. Ich würde sagen, wenn hier zwei hungrige, junge Männer sind, ist Pizza wohl das Beste um sie satt zu bekommen. Ich werde gleich beim Tony anrufen. Es dauert ja eine Weile, bis sie dann hier ist. Leroy deine Pizza wie immer?“
„Ja danke, Frau Grün. Ich wollte ihnen nur noch einmal sagen wie Leid es mir tut das mit ihren Mann.“
„Ich danke dir. Ihr könnt nach oben gehen, ich rufe euch, wenn die Pizza hier ist. Ach René, ich habe dir Post auf deinen Schreibtisch gelegt. Viel Spaß Jungs.“
Die Jungs gingen nach oben und ich rief bei dem Italiener Tony an, um die Pizza liefern zu lassen. Eine gute halbe Stunde später kam die Pizza. Ich rief die Jungs runter und sie aßen ihre Pizza oben. Ich hatte mir Nudeln bestellt und setzte mich in den Garten, um die schöne Luft zu genießen. Nachdem ich ein paar Nudeln gegessen hatte, brachte ich den Rest in die Küche. Ich hatte beschlossen, zu Will zu gehen. Es war so schön und zu Fuß brauchte ich nur 10 Minuten. Als ich bei ihm ankam, ging ich durch den Nebeneingang. Weil ich einen Schlüssel hatte, brauchte ich nicht zu klingeln. Will
wollte, dass ich ohne zu klingeln rein kommen sollte. Ich ging zur Küche und trank erst einmal ein Glas Wasser. Danach begab ich mich zu seinem Büro. Als ich am Wohnzimmer vorbei kam, hörte ich Wills Stimme. Ich blieb stehen und wunderte mich, denn Will hatte sehr selten Besuch. Und Besuch musste es sein, weil er alles andere oben in seinem Büro regelte. Ich wollte gerade an die Tür klopfen als Will sagte: „Komm doch rein Kleines, du musst nicht vor der Tür stehen.“
Ich betrat das Wohnzimmer. Dort saß Will in seinem Ledersessel und in den andere beiden saßen zwei wirklich gut aussehende Männer. Sie könnten Fotomodelle sein, so umwerfend sahen sie aus. Beide waren so ca. 35 Jahre alt. Der eine braun-haarig und der andere war blond. Alle Männer standen auf und Will kam auf mich zu. Sanft nahm er mich in den Arm und küsste mich auf die Stirn, ließ mich dann aber nicht los. Langsam drehte Will mich und sich zu den Männern um und zeigte dann auf den blonden Mann und sagte: „Das ist Lorenzo Mattellie, er ist ein alter Freund aus Italien. Und das hier ist Andrew Gloni, er kommt aus Amerika und ist auch mein Freund. Das hier ist meine... kleine Sahra.“
Das meine Sahra betonte er, als wenn ich ihm gehören würde. Das mit der kleinen Sahra stimmte, ich war viel kleiner als die drei Männer im Raum. Die beiden Männer gaben mir die Hand und lächelten mich an. Will zog mich mit sich auf das Sofa. Die Männer in ihren wirklich teuer aussehenden Anzügen folgten uns und setzen sich uns gegenüber auf zwei der Sessel. Sie schaute mich komisch an. Irgendwie hungrig. Ich schaute den Blonden auch an und sah ein Glühen in dessen Augen. Doch ich schaute ihn einfach weiter an. Er änderte seinen Gesichtsausdruck zu ungläubig und schaute dann zu Will. Dieser schüttelte mit dem Kopf, als ob er ihm auf irgendetwas antworten würde. „Ich freue mich, Freunde von Will kennen zu lernen.“
Lorenz schaute mich an und sagte: „Ich freue mich auch. Will hat uns gar nicht erzählt, dass er eine so nette Freundin hat.“
„Ja Will, du bist ja einer, warum hast du uns Sahra nicht eher vorgestellt? Warum hast du sie nicht mal mit nach New York gebracht?“ fragte Andrew.
„Ähm also, ich und Will sind nur gute Freunde.“ Beide Männer lächelten mich an und diesmal glühten die Augen von Andrew. Will stand plötzlich auf und ging auf Andrew zu, er knurrte ihn regelrecht an und ich machte große Augen. Lorenzo stellte sich zwischen beide um sie auseinander zu halten. Ich stand auch auf und legte Will meine Hand auf die Schulter. Will drehte sich zu mir und ich schaute ihm in die Augen. Dann merkte ich, dass er sich langsam beruhigte.
„Will, möchtest du uns nicht eine Flasche Wein holen? Ich hole dann schon mal die Gläser.“
Er schaute mich an und seine Stirn hatte lauter Falten. Will schaute die beiden Männer grimmig an und nickte. Er ging in den Keller und ich holte vier Gläser aus dem Schrank.
„Es tut mir Leid wie Will reagiert hat. Seit dem Tod von meinem Mann, ist er kaum noch von meiner Seite gewichen. Er steht mir und meinem Sohn immer zur Seite, wenn wir ihn brauchen. Er ist uns eine große Hilfe und ich bin sehr froh das er für uns da ist.“
Andrew wollte gerade etwas sagen, als Will mit dem Wein wieder ins Wohnzimmer kam. Will schenkte ein und wir setzten uns wieder hin. Der Wein schmeckte gut. Doch ich bemerkte, dass Will sich immer mehr anspannte, je mehr Zeit verstrich. So trank ich schnell aus und meinte: „Will, ich wollte mit dir über einige Sachen reden. Das ist aber nicht so dringend. Wir können morgen reden, wenn du Zeit hast. Und jetzt werde ich nicht länger stören. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder.“ sagte ich zu Wills Freunden.
Schnell gab ich Will einen Kuss auf die Wange und Lorenz und Andrew die Hand. Andrew sagte: „Wir werden uns bestimmt wiedersehen.“
Zügig ging ich nach Hause und ließ mir ein Bad ein. Ich machte ein paar Kerzen an und schöne Musik legte ich auch auf. Vorher ging ich noch zu René hoch, aber die Jungs waren nicht da. Ein Zettel lag auf seinem Schreibtisch. >> Ma, ich bin mit Leroy unterwegs. Es könnte später werden. Wir haben morgen erst zur Vierten Stunde wieder Schule. René <<
Ich ging ins Badezimmer und legte mich in die Wanne. Dort entspannte ich mich und dann träumte ich wieder von dem großen Mann, der seine Hand nach mir ausstreckte.
Er sagte: „Komm zu mir, ich brauche dich.“
Er kam auf mich zu und ich erwachte aus meinem Traum. Ich war verwirrt. Ich hatte doch nicht richtig geschlafen, wie konnte das denn passieren? Ich trocknete mich ab und föhnte mir die Haare, als ich fertig war, legte ich mich ins Bett.
Bei Will zu Hause
„Will, was soll das mit Sahra? Wer ist sie? Wer sind ihre Eltern? Du weißt, dass sie eine Gefährtin ist. Wer ist ihr Ehemann gewesen? Warum haben wir von ihr noch nichts gehört? Bitte alter Freund erkläre es uns.“
„Ja Lorenz, du hast recht sie ist eine Gefährtin, aber das erst seit drei Wochen. Ich wusste schon, als ich sie das erste Mal gesehen habe, dass sie anders ist. Sie ist so warmherzig und sie kümmert sich immer um alle. Sie hat mich gleich ganz herzlich begrüßt und zu ihrer Familie zum Abendessen eingeladen. Dort wurde ich mit viel Liebe und Vertrauen konfrontiert. Sie haben mich sehr schnell in ihrer Familie als Freund aufgenommen. Sahra hatte nie Angst vor mir. Ich spürte immer, dass da Etwas ist, bei ihr. Aber erst am Tag, nachdem ihr Mann bei einem Verkehrsunfall, vor drei Wochen ums Leben kam, ist sie eine Gefährtin. Aber es sind viele Sachen die nicht stimmen. Sie ist ein reiner Mensch. Ihre Eltern waren Menschen und auch ihr Ehemann ist ein Mensch gewesen. Ihr Sohn ist auch ein Mensch aber auch bei ihm spüre ich etwas. Ich habe alles nachgeforscht, es gibt keine Zweifel. Und ich habe sie nicht gleich gemeldet, weil ich so ein Gefühl hatte, dass es falsch wäre es jetzt zu tun. Außerdem empfinde ich viel für sie.“
„Du liebst sie?“
„Ja Andrew, ich liebe sie, aber wie ein Vater seine einzige Tochter. Und ich werde sie vor allem, was ihr Schaden zufügt beschützen. Vor allem..., dass könnt ihr mir glauben.“
Beschwichtigend hob Andrew seine Hände.
„Ja Will, ist ja schon gut. Wir sind deine Freunde und wir werden schweigen. Aber wenn du es erlaubst, überprüfen wir deine Angaben. Ich muss schon sagen, eine Gefährtin mit ihrem Format habe ich in meinen 238 Jahren noch nicht gesehen. An ihr ist ja doch einiges dran und sie ist wirklich sehr nett. Aber warum konnten wir sie nicht beeinflussen? Und warum hast du vorhin so reagiert. Weiß sie, was sie ist?“
„Nein, sie weiß es noch nicht und ich habe deine Gedanken gelesen. Sie waren nicht sehr nett. Das hat mir nicht gefallen. Ich kann euch nicht erklären, warum wir sie nicht gedanklich beeinflussen können. Ihr könnt gerne alles überprüfen, aber sie darf das nicht mitbekommen.“
„Gut Will, wir werden jetzt fahren. Du wirst ja jetzt wieder arbeiten. Das wollte der Rat nur wissen. Wir werden dich bald wieder besuchen. Bis bald Will.“
Die beiden Männer machten sich auf den Weg dem Rat Bericht zu erstatten. Sie würden noch nichts über Sahra sagen. Es gab nicht viele Vampire die sie als Gefährtin erkennen würden. Aber sie mussten alles überprüfen. Denn Gefährtinnen hatten immer einen Teil Vampirblut in sich. Es gab keine, die nicht wenigstens irgendeinen Vampirvorfahr hatte. Auch bei ihr musste es jemanden geben. Sie mussten nur gründlich suchen.
Will saß noch eine Weile in seinem Wohnzimmer. Er grübelte noch nach, ob er nicht zu viel gesagt hatte. Aber nein, es waren seine Freunde, er konnte ihnen vertrauen. Und was wollte Sahra mit ihm besprechen? Er würde bis morgen warten müssen.
Bei Sahra zu Hause
Es war 22.30 Uhr als René nach Hause kam. Er ging noch oben, als er sah dass seine Mutter nicht mehr unten war. Er klopfte an die Schlafzimmertür.
„Komm rein René“
„Hey Ma, ich wollte nur sagen, ich bin wieder da. Und morgen wollte ich dir etwas zeigen, das mit der Post gekommen ist.“
„Schön, dass du wieder da bist, bis morgen Schlaf schön mein Großer.“
„Ja du auch bis morgen Ma.“ René ging weiter nach oben in sein Reich. Er hatte dort oben ein Schlafzimmer, Wohnzimmer und ein Bad mit Dusche. Er und sein Vater hatten das zusammen vor drei Jahren gemacht. Er fühlte sich sehr wohl dort oben.
Ich wachte immer wieder auf, weil ich von Peter träumte und von dem anderen Mann. Ab 5Uhr konnte ich dann gar nicht mehr schlafen, aber rumliegen wollte ich auch nicht. Also zog ich mich schließlich an und machte mir einen Tee. Es war ein schöner warmer Tag also ging ich nach draußen und setzte mich in einen Stuhl um den anbrechenden Tag zu genießen. Später rief ich meinen Chef an, um ihm zu erklären, dass ich mir eine andere Arbeit suchen müsste. Herr Müller bedauerte meinen Verlust und dass er mich nicht vollbeschäftigten konnte. Ich sagte, dass ich aber gerne meine Nachfolgerin gut einarbeiten würde. Ich holte vom Bäcker frische Brötchen und machte Frühstück. René kam in die Küche und setzte sich.
„Guten Morgen Ma. Toll du hast Brötchen geholt. Hier, ich habe drei Vorstellungsgespräche nächste Woche und davor muss ich noch in den Firmen Eignungstests machen. Also werde ich Montag, Mittwoch und Donnerstag nicht in die Schule gehen können. Ich zeige die Briefe heute in der Schule.“
„Oh René, dass ist ja toll und noch dazu bei deiner Wunsch Firma. Ich drücke dir ganz fest die Daumen. Das wird schon klappen.“
Ich drückte seine Hand einmal kurz.
„Ich habe heute noch einiges zu erledigen. Ich muss auch noch mit Will reden. Gestern hatte er keine Zeit.“
René machte sich fertig für die Schule und machte sich auf den Weg. Ich schaute ihm hinterher. Das Telefon klingelte und ich nahm den Hörer ab.
„Hier bei Grün.“
„Hallo Sahra, du wolltest mich gestern sprechen. Ich dachte ich hole dich um 12 Uhr ab und wir gehen zusammen essen. Was hältst du davon?“ „Oh gut Will. Ich fahre nur kurz in die Stadt und dann bin ich auch wieder da. Bis später Will ich freu mich“
„Bis später Kleines.“
Ich machte mich fertig und fuhr zu meiner Bank. Dort unterschrieb ich einige Unterlagen und ließ mir Informationen über Geldanlagen mitgeben. Danach ging ich zum Reisebüro um eine Reise für René und mich zu buchen. Es sollte ein Geschenk zum Abschluss sein. Ich kam um 11 Uhr zu Hause an und duschte schnell. Ich zog mir etwas Elegantes an. Dann schminkte ich mich ein bisschen. Ich wurde gerade mit allem rechtzeitig fertig. Will klingelte und ich machte ihm auf. Er machte große Augen.
„Kleines du siehst hübsch aus. Ich habe einen Tisch im Maredo für uns bestellt.“
Im Steakhouse hatten wir einen Tisch ganz hinten, in einer ruhigen Ecke. Wir bestellten und dann hatten wir Ruhe, um uns zu unterhalten.
„Will, gestern war der Mann von der Versicherung da. Ich bekomme einiges an Geld und ich möchte den größten Teil gut anlegen und ich dachte, du kannst mir eventuell einen guten Rat dafür geben.“
„Über wie viel Geld sprichst du.“
„Es sind 600.000 Euro und ich möchte 500.000 Euro bei mindestens zwei verschieden Sachen gewinnbringend und sicher anlegen. Den Rest lege ich auf ein Tagesgeldkonto.“
„Oh, das ist aber nicht schlecht. Und du willst trotzdem arbeiten gehen, wie ich dich kenne. Ich habe auch schon gute Anlagen für dich. Sie sind sicher und ohne Risiko. Ich suche dir alles raus und dann kannst du es dir überlegen. Außerdem habe ich bei einigen Freunden wegen einer Arbeit für dich angerufen. Einer hat eine Bar und er würde dich als Bedienung dort arbeiten lassen. Du könntest dort zwar nur abends arbeiten, aber der Job ist gut bezahlt. Wenn du möchtest können wir nachher zu ihm fahren.“
„Das ging aber schnell. Und wo ist die Bar und wie heißt sie. Dein Freund, ist er auch so wie die Gestern?“
„Die Bar heißt V1 und liegt ca. eine halbe Stunde von uns in Richtung Soltau. Mein Freund Marcus Angelo ist auch so wie ich und meine anderen Freunde.“
„Will, wann erzählst du mir endlich alles?
Gestern, dass war schon komisch mit den beiden. Ach ich habe vorhin eine Reise in die Seychellen für René und mich gebucht. Er hat doch nur noch zwei Wochen Schule und nächste Woche hat er drei Vorstellungsgespräche.“
„Wie du willst mit René weg fahren? Und noch so weit weg?“
„Ja Will, ich und René brauchen ein bisschen Abstand und er hat es sich auch verdient. Peter und ich hatten so etwas auch geplant. Ich möchte ihm einen wunderschönen Urlaub geben.“
„Ich gönne euch ja einen schönen Urlaub, aber ihr seid dann so weit weg. Aber ich werde euch zum Flug bringen und abholen Ok“
„Ja Will und ich kann mir ja die Bar mal anschauen. Aber ich habe so eine Arbeit noch nie gemacht. Arbeiten als Bedienung nicht eigentlich junge und hübsche Mädchen?“
Will lachte: „ Ach Kleines, du bist doch hübsch und ja. Aber Marcus möchte jetzt mal Frauen, die schon mit beiden Beinen im Leben stehen, einstellen. Die Jungen sind immer nur kurze Zeit bei ihm und er möchte das nicht mehr.“
Das Essen kam und wir genossen es.
Will fuhr mit mir zur Bar. Es war keine normale Bar. Sie lag etwas abseits in einem Wald, mit einer großen Einfahrt. Es war ein sehr großes mehrstöckiges Gebäude. Alles sah nobel und edel aus. Wir gingen zum Eingang und Will klingelte. Es dauerte nicht lange und ein Riese von Mann öffnete die Tür. Er schaute Will und mich an. Er hatte schwarzes kurzes Haar und ein verdammt breites Kreuz. Er war ein Muskelberg von bestimmt über zwei Meter.
„Hallo Igor, ich wollte zu Marcus. Er hatte gesagt, dass ich vorbei kommen kann.“
„Ach ja Will, du warst lange nicht hier. Und wen hast du uns da schönes mitgebracht?“
„Hallo Igor, ich bin Sahra Grün und ich wollte mir hier alles einmal anschauen“
Ich hielt ihm lächelnd meine Hand hin. Er stand da und schaute mich perplex an. Als würde das nie jemand machen. Er schaute Will an, der schmunzelte
nur. Igor grinste wie ein kleines Kind und gab mir kurz die Hand. Er ging ins Haus und wir folgten ihm. Auch im Haus war alles nur vom Besten und sauber. Igor erklärte mir: „Hier ist die erste Bar und eine große Tanzfläche. Da hinten sind die Küche und die Aufenthaltsräume für alle Angestellten. Im zweiten Stock sind die Cocktail-Bar und eine kleine Tanzfläche. Hier sind die Gäste WC.“
Wir folgten ihm nach oben. Auch hier sah es toll aus, alles aus schwarzem Leder. Er ging weiter zu einer kleineren Treppe.
„Hier sind die VIP-Logge mit Bar und Marcus Büro.“
Die Treppe war mit einem roten Band abgesperrt. Wir gingen hoch und wenn es schon unten super war, dann übertraf das hier alles. Ledersessel, Mahagonitische und rote Seidenvorhänge, um einzelne Tische abzutrennen. Die Bar war aus Edelstahl und mit viel Licht ausgestattet. Igor führte uns links an der Bar vorbei zu einer roten Tür. Er klopfte an. Von drinnen kam ein „herein“.
Igor machte die Tür auf und sagte: „Marcus, Will ist da, mit Begleitung.“
Marcus sah auf: „Ah, Will und Sahra wie ich vermute!“
Er sah mich lange an und dann Will, als würde er mit ihm in Gedanken reden. Er bot mir und Will an Platz zu nehmen.
„Igor kannst du uns bitte einen Kaffee bringen.“
Igor nickte und ging hinaus.
„Also du möchtest hier arbeiten? Ich hoffe doch, dass es dich nicht stört, wenn ich du zu dir sage, denn wir duzen uns alle hier.“
„Nein ich habe nichts dagegen. Wie Will dir bestimmt schon erzählt hat, brauche ich eine feste und gut bezahlte Arbeitsstelle. Ich muss aber noch bei meinem alten Chef meine Nachfolgerin einarbeiten. Außerdem fahre ich noch mit meinem Sohn in den Urlaub. Also kann ich erst ab dem ersten Juli fest bei dir anfangen. Ich muss dir auch ehrlich sagen, dass ich noch nie als Bedienung gearbeitet habe. Aber ich finde, dass hier alles wirklich schön aussieht. Ich würde mich freuen, wenn ich hier zur Probe arbeiten könnte. Dann könnten wir beide sehen, ob ich die Richtige für diesen Job bin.“
„Also besser hätte ich es auch nicht sagen können, denn genau das wollte ich dir vorschlagen. Kannst du denn schon diesen Samstag und Sonntag arbeiten? Du würdest dann von 20 Uhr bis ca. 3.30 Uhr morgens arbeiten. Ich habe am Wochenende zwei große Partys hier und nicht genug Personal. Du würdest mir echt gut helfen, wenn du könntest.“
„Ähm, dass ist ja eine Überraschung, aber ich kann kommen, das ist kein Problem. Was muss ich denn anziehen? Das muss ich ja wissen, denn wenn ich nicht die richtigen Teile habe, muss ich mir noch etwas kaufen.“
„Oh nein, bei mir tragen alle nur Sachen, die ich extra bei meiner Freundin, Chantal Dubisy, anfertigen lasse. Ich rufe schnell bei ihr an und Igor kann dich gleich hinfahren.“
Igor kam mit dem Kaffee und schenkte uns ein. Ich nahm viel Milch in meinen Kaffee, denn nur so trinke ich überhaupt Kaffee. Marcus telefonierte in der Zeit mit Chantal.
„Hallo Chantal meine Liebe, hier ist Marcus, ich habe sehr dringende Arbeit für dich. Ich schicke dir Igor mit einer neuen Angestellten zu dir. Du weißt ja, was ich hier für den Club brauche. Ich möchte, dass du alles bis Samstag um 15.30 Uhr für die letzte Anprobe fertig hast. Und Chantal dieses Mal wirst du nicht wieder über meine Auswahl meckern. Sahra wird dir gefallen. Ja, ich weiß, dass es jetzt schon Donnerstag ist, aber du kannst ja zaubern. Ich brauche Sahra an diesem Wochenende schon. Du bist ja doch die Beste. Bis bald Chantal.“
Ich war verwundert. Ich hatte noch nie gehört, dass jemand die Sachen für seine Angestellten schneidern ließ. Hier war wohl so einiges anders. Aber ich ließ mich überraschen.
„Igor bitte fahre mit Sahra schnell zu Chantal und lass sie Maß nehmen. Ich und Will werden uns gut unterhalten, wir haben dafür schon lange keine Zeit mehr gehabt.“
„Marcus wie lange brauchen wir ca. bis wir wieder hier sind?“
„Ich würde sagen so zwei Stunden. Warum hast du noch etwas vor?“
„Nicht direkt, ich muss nur einmal kurz telefonieren, das kann ich aber auch unterwegs machen.“
Igor und ich gingen nach unten. Dort führte er mich zu einer Seitentür im hinteren Teil des Hauses.
„Hier ist der Eingang für das Personal. Hier hinten kannst du dann auch immer dein Auto parken. Alles ist überwacht und sicher. Was fährst du denn für einen Wagen? Ich muss es wissen, damit ich dir eine Karte fürs Tor machen kann.“
„Ich fahre einen WV Caddy in orange-rot. Von denen gibt es nicht viele.“
„Oh, dass ist gut, so einen fährt hier keiner. Komm dort ist mein Auto.“
Er ging auf einen großen, schwarzen BMW zu und hielt mir die Beifahrertür auf. Ich ließ mich in die Ledersitze gleiten und schnallte mich an. Mussten die denn alle solche Protzautos fahren? Na ja, jeder wie er wollte. Igor fuhr auch ganz schön schnell, so wie Will auch. Ich hatte mich schon daran gewöhnt. Ich rief René an.
„Hallo René mein Großer, bist du schon zu Hause? Ja, ich bin noch unterwegs und bin vor 19 Uhr nicht daheim. Bestellst du dir bitte etwas zu essen. Du weißt ja wo Geld liegt. Ist Leroy bei dir? Dann Essen für euch Beide. Du kannst ruhig mit Leroy Pläne fürs Wochenende machen. Ich werde nicht da sein. Ich erzähl dir alles nachher. Lasst es euch schmecken, mein Großer.“
Ich legte auf und sah, dass mich Igor komisch ansah.
„Ist irgendetwas nicht in Ordnung mit dir Igor? Du schaust so komisch.“
„Mit wem hast du denn gerade telefoniert? Dass du ihn mein Großer nennst.“
„Ich nenne meinen Sohn René so. Er ist erst 16 Jahre alt, nah ja im September wird er 17 Jahre aber er ist schon jetzt 178cm groß. Und er wächst ja noch. Also ist er mein Großer.“
„Du hast schon einen 16 Jährigen Sohn! Das hätte ich nie gedacht.“
„Danke für das Kompliment. Aber mit 40 Jahren könnte ich sogar noch ältere Kinder haben.“
Ich glaubte, ihn jetzt geschockt zu haben. Igor schaute nicht auf die Straße, sondern nur noch mich an. Ich wurde rot.
„Igor bitte schau auf die Straße und nicht mich an.“
Igor drehte sich wieder zur Straße und schüttelte den Kopf.
„Du bist niemals schon 40 Jahre alt. Das glaube ich nicht. Vielleicht Anfang dreißig aber nicht älter.“
„Ich werde dir mal irgendwann meinen Ausweis zeigen, dann glaubst du es mir bestimmt.“
Ich lächelte ihn kurz an.
Wir waren bei Chantal angekommen. Es war ein schönes, altes Haus und sehr groß. Wir betraten das Haus. Eine ältere rothaarige Frau kam auf uns zu.
„Oh, das ist aber mal etwas anderes. Du bist Sahra. Marcus hat endlich auf mich gehört und eine Frau mit ordentlichen Kurven eingestellt. Ich freue mich jetzt schon darauf, deine Garderobe zu entwerfen. Ich habe schon tolle Ideen. Komm mit, wir werden dich vermessen. Igor du wartest hier.“
Chantal leitete mich einen langen Gang hinunter. Bei einer Tür machte sie Halt und wir traten ein. Dort warteten fünf Frauen auf uns. Ich musste mich bis auf die Unterhose ausziehen und die Frauen nahmen alle möglichen Maße von mir. Das fand ich nicht so angenehm. Ich zog mich nicht gerne vor fremden Menschen aus. Chantal lief auf mich zu.
„Oh, es wird Marcus und auch dich umhauen. Wir gehen gleich an die Arbeit, wir sehen uns dann am Samstag bei Marcus.“
Sie drückte mich fest an sich und brachte mich zu Igor zurück, nachdem ich mich wieder angezogen hatte.
Zur gleichen Zeit bei Marcus im V1
„Will, warum hast du Sahra wirklich zu mir gebracht? Sie ist doch eine Frau mit vielen Talenten und mit Format. Du hättest sie auch bei anderen unterbringen können.“
„Ach, dann tust du es nur für mich, dass sie hier arbeiten kann? Dann bringe ich sie lieber wo anders unter. Sie hat eine ehrliche Chance verdient. Und ich finde, dass sie schön ist.“
„Nein Will, so meinte ich es nicht. Ich hatte zwar noch keine Angestellte, die einige Pfunde zu viel hat, aber ich finde sie auch interessant. Wenn es nicht so wäre, wäre sie jetzt nicht bei Chantal. Igor findet sie auch sehr nett. Es hat ihn beeindruckt, dass sie keine Angst vor ihm hatte. Das kennt er nicht. Alle Frauen haben bis jetzt Angst vor ihm gehabt. Ist sie verheiratet?“
„Marcus alles was ich dir jetzt erzähle bleibt unter uns. Du wirst niemanden davon berichten.“ Marcus nickte und Will erzählte ihm alles.
„Marcus ich brauche deine Hilfe, du musst immer ein Auge auf sie haben. Sie ist etwas Besonders. Und sie ist für einen Vampir bestimmt, der großes leisten wird. Du hast ja gehört, sie wird mit dem Jungen in Urlaub fahren und ich brauche zwei Männer, auf die man sich hundertprozentig verlassen kann, die sie beschützen sollen, ohne dass sie es merken. Ich werde wieder arbeiten müssen. Der Rat hat mir schon Besuch geschickt. Ich will nicht, dass der Rat jetzt schon von ihr erfährt.“
„Will ich habe zwei sehr gute Männer für diese Aufgabe. Sie werden morgen Abend um 22 Uhr bei dir sein, um mit dir alles zu besprechen. Wenn es ok für dich ist?“
„Ja das ist es. Ich weiß nicht, was in nächster Zeit passieren wird. Ich wünschte, ich wüsste wer der Vampir ist, für den sie bestimmt ist. Es macht mich fast verrückt, es nicht zu wissen.“
„Meinst du, sie findet sich mit ihrem neuen Schicksal ab? Sie hat gerade erst ihren Mann verloren. Und jetzt wird sie bald ewig Leben, mit einem von uns. Und was, wenn sie auch noch Kinder bekommt. Sie ist nicht zu einem Leben erzogen worden, in dem der Mann alles bestimmt. Sie wird viel lernen müssen.“
„Nein Marcus, ich glaube, sie wird uns noch zum Staunen bringen. Ich glaube, sie kommen wieder.“
Marcus und Will begaben sich nach unten und begrüßten Sahra und Igor.
„Hallo Sahra mein Kleines, wie war es?“
„Ganz nett und Chantal lässt ausrichten, dass du Augen machen wirst Marcus. Sie wird am Samstagnachmittag hier sein, mit den Sachen.“
„Gut dann musst du aber am Samstag schon um 16 Uhr kommen. So hat sie noch Zeit eventuelle Änderungen zu machen.“
„Ist gut aber jetzt muss ich mal wieder nach Hause, bis Samstag dann.“
Ich gab Marcus und Igor die Hand und Igor sagte: „Ich freue mich, dich bald wieder zu sehen Sahra.“
Ich lächelte ihn kurz an und ging mit Will zu seinem Auto.
„Und Sahra, wie gefallen dir die beiden?“
Wir stiegen ein und er fuhr los.
„Ich finde sie beide sehr nett und ich bin gespannt, wie es wird hier zu arbeiten.“
Will fuhr wie immer sehr schnell und die Strecke nach Hause konnte ich mir nicht so einfach merken. Aber ich hatte ja ein Navi, um die Adresse wieder zu finden. Als wir bei mir waren, hielt Will an der Straße an.
„Kleines ich muss leider am Samstag wieder los. Ich möchte, dass du Morgenabend zu mir kommst, um 20 Uhr. Ist das für dich in Ordnung?“ „ Hm, ich glaube ja. Soll ich noch etwas mitbringen?“
„Nein, es reicht wenn du kommst.“
Er gab mir noch einen Kuss auf die Wange. Ich stieg aus und Will fuhr nach Hause. Als ich in den Flur kam, hörte ich René und Leroy in der Küche. „Hallo Jungs, wie war euer Tag? Schön dass du hier unten bist, jetzt können wir kurz reden.“
„Gut Ma, was möchtest du mit mir besprechen? Kann Leroy dabei sein?“
„Es ist Ok, wenn Leroy hier bleibt. Ich war heute im Reisebüro und habe eine Reise für uns gebucht. Zwei Tage nachdem die Schule zu Ende ist, fliegen wir beide auf die Seychellen. Wir haben einen Bungalow mit zwei Schlafzimmern und zwei Bädern und ein Wohnzimmer für uns alleine.“
René und Leroy schauten mich beide an. Sie konnten es wohl nicht glauben.
„Mama du machst wohl Scherze oder?“
„Nein es ist die Wahrheit. Und ich werde am Wochenende arbeiten gehen.“
„Wo gehst du denn arbeiten?“
„Will hat einen Freund dem gehört das V1 und der braucht eine neue Bedienung. Ich werde am Wochenende dort Probearbeiten.“
„Oh Mann, sie werden in diesem Club arbeiten? Das ist ja irre. Dort kommen nur Reiche und Berühmte rein. Nur wer etwas ist, oder von jemandem eingeladen wurde, kommt da rein.“
„Woher weißt du das?“, fragte ich Leroy.
„Mein Vater wollte dort mit ein paar Freunden rein, aber sie wurden nicht eingelassen. Sie unterhielten sich mit anderen Freunden, die nicht gerade arm sind, doch von denen ist auch noch keiner drin gewesen.“
„Ma, meinst du, dass es dir gefallen wird?“
„Ich weiß noch nicht genau. Es ist mal etwas Neues. Aber ich muss dann leider nachts arbeiten und das kenne ich nicht.“
„Ma, ich bin doch kein Kleinkind mehr. Ich kann nachts auch alleine sein. Wenn es dir nichts ausmacht dann gehe ich schon morgen Nachmittag zu Leroy. Wir wollen auf eine Party gehen und Samstag kommt ein Film im Kino, den wir sehen wollen. Ich komme dann Montag nach der Schule wieder heim wenn es Ok ist.“
„Oh mein Großer, wie soll ich dir das nicht erlauben. Du bist schon groß und ich weiß das ich dir vertrauen kann.“
„Ma wir gehen noch eine Weile PS spielen. Sollen wir noch aufräumen?“
„Nein ist schon gut, ich mache mir auch noch was zu essen und räume dann auf.“
Die beiden Jungen gingen hoch und ich holte mir einen Jogurt und einen Apfel. Ich räumte den Kram der Jungs weg und machte es mir in der Stube gemütlich. Ich schaute mir alte Fotos an. Ich wollte mich an die schönen Sachen erinnern, die Peter, René und ich zusammen gemacht hatten. Mir kamen oft die Tränen, aber ich musste auch ab und zu lachen. Als ich mit den Fotos durch war, legte ich unser Hochzeitsvideo in den Videorekorder und schaute es mir an. Ich war sehr traurig und weinte wieder. Ich hörte, dass die Jungs lachend die Treppen herunter kamen. Ich machte schnell ein anders Programm im Fernsehen an. Ich wischte mir schnell die Tränen weg. Die Jungs stellten sich an die Tür
„Ma, Leroy fährt jetzt und ich packe meine Sachen fürs Wochenende.“
„Ich wünsche ihnen ein schönes Wochenende im V1. Ich bin gespannt was sie alles zu erzählen haben.“
„Ich werde dir erzählen was ich darf. Bitte Grüße deine Eltern von mir und passt auf euch auf.“
„Ja mache ich, bis dann.“
Ich war erleichtert, dass René nicht mitbekommen hatte, dass ich wieder geweint hatte. Ich machte den Videorekorder aus und nahm mir ein neues Buch, um es zu lesen. Es war ein historischer Roman über Schottland. Er war wirklich spannend geschrieben. Ich las, bis mir die Augen immer wieder zufielen. Also ging ich schlafen. Auch diese Nacht schlief ich nicht gut. Am Morgen wachte ich um 7.45 Uhr auf und als ich im Bad war, sah ich im Spiegel beim Zähne putzen, dass ich schlimm aussah. Ich wusch mir das Gesicht mit viel kaltem Wasser. Nachdem ich mir eine Jeans und einen leichten, grauen Pulli angezogen hatte, machte ich in der Küche Frühstück für uns. René kam nach unten und wir aßen zusammen.
„Ich wünsche dir ein schönes Wochenende mein Großer. Hier hast du noch Geld, damit du genug hast. Bitte passe auf dich auf, du bist mir sehr wichtig.“
„Ma ich brauche doch kein Geld. Ich habe doch etwas. Du bist mir auch wichtig. Ich werde mich zwischendurch auch mal melden. Ich habe dich lieb. Bis Montag dann.“
„Das Geld nimmst du aber mit. Ich liebe dich auch. Viel Spaß.“
René gab mir einen Kuss und schnappte sich seine Sachen. Er fuhr zu Leroy denn sie wollte zusammen zur Schule fahren. Ich machte sauber im ganzen Haus und bügeln musste ich auch noch. Ich hatte auch Sachen von Peter dabei und ich musste mir langsam Gedanken machen, was ich mit seinen ganzen Sachen machen sollte. Diese Entscheidung schob ich aber erst einmal auf. Am Mittag machte ich mir eine Kleinigkeit zu Essen. Danach machte ich noch ein bisschen Gartenarbeit. Ich musste mich einfach auspowern und ablenken.
Nach getaner Arbeit ließ mir ein Bad ein und legte mich in die Wanne. Das tat mir gut. Ich entspannte mich langsam. Ich wollte aber nicht träumen. Die Angst, wieder von diesem großen Mann zu träumen war einfach zu groß. Ich machte mich nach der Wanne fertig und lass noch das Buch zu Ende. Es wurde Zeit, dass ich zu Will ging. Also zog ich mir eine leichte Jacke über, denn es wurde wieder kühler. Auf dem Weg überlegte ich mir, was ich am Sonntag zu Peters Grab bringen wollte. Es wäre unser 19. Hochzeitstag gewesen. Bei Will angekommen, betrat ich das Haus wieder durch den Seiteneingang. In der Küche traf ich auf Will.
„Ach da bist du ja Kleines. Ich habe nur nach unserem Essen geschaut. Ich mache Hähnchen für uns, mit Rosmarinkartoffeln.“
„Oh das ist bestimmt lecker. Soll ich dir noch helfen?“
„Nein es ist alles fertig, nur das Essen braucht noch ein bisschen. Komm ich möchte dir etwas geben.“
Ich folgte Will nach oben. Er brachte mich zu einem Zimmer, das bis jetzt immer verschlossen gewesen war. Ich zögerte, hinein zu gehen.
„Komm Sahra, hier ist etwas, dass ich dir noch heute geben muss.“
Ich betrat das Zimmer. Es war wunderschön eingerichtet und ein Bild von einer sehr schönen Frau war dort an der Wand. Sie hatte blonde Haare und strahlend grüne Augen. Sie hatte ein unglaubliches, rotes Kleid an. Will blieb vor dem Bild stehen.
„Das hier war Claris McConner meine Frau. Ich habe sie vor langer Zeit verloren. Wir wollten immer ein kleines Mädchen haben. Sie ist aber gestorben, als sie mit unserem ersten Kind schwanger war. So habe ich an einem Tag zwei Seelen verloren. Hier das wollte ich dir geben.“ Will griff auf die Kommode unter dem Bild. Er nahm meine Hand und legte mir ein Armband um. Es war aus Gold, zwei ineinander verschlungene Drachen, die in ihrer Mitte ein rotes Herz trugen. Die Drachen hatten grüne Augen und auf ihren Rücken hatten sie weiße Schuppen.
„Will was ist das? Was soll ich damit?“
„Das soll dir Schutz geben, vor anderen, die wie ich sind. Es gibt sehr viele von uns und du bist nicht sicher ohne das. Es ist mein Wappen und zeigt jedem, dass du unter meinem Schutz stehst. Ich habe für René auch eines. Das werde ich ihm Morgen, bevor ich fahre, geben. Es ist ein Armband was er tragen kann. Es ist moderner als das hier. Er wird es tragen. Ihr könnt diese Armbänder nicht abnehmen, dass kann nur ich und sie werden alles mitmachen, ohne dass es ihnen schaden kann. Ich bin leider nicht immer in deiner Nähe und bei deiner neue Arbeit wirst du auf viele treffen, die wie ich sind.“
„Will, was bist du? Bitte erzähle mir doch endlich alles.“
„Ach Kleines, wenn ich zurück bin, werde ich dir alle deine Fragen beantworten. Was ich bin, woher ich komme und was du bist, meine kleine Sahra. Durch deine Arbeit wirst du noch viel mehr Fragen haben als jetzt.“
„Will, was meinst du damit, was ich bin? Ich bin aber gespannt was du mir erzählen willst. Ich möchte es jetzt wissen und nicht erst in ein paar Wochen.“
„Bitte ich weiß, dass es nicht fair ist, dass ich dich wieder um Geduld bitten muss. Mir bleibt aber keine Zeit es jetzt zu tun. Ich fühle mich nicht gut damit, dass ich es dir erzähle, dann wegfahre und dich hier damit alleine lasse. Nein, du musst dich leider weiter fragen, was ich dir verschweige. Das Essen ist jetzt bestimmt fertig, ich habe Hunger, komm.“
Ich sah Will tief in die Augen und sah, dass es zwecklos war, noch weiter nach zu haken. Er würde mir heute nichts mehr erzählen. Er konnte sehr stur und hartnäckig sein. Ich ging mit ihm runter und wollte ihm in der Küche helfen. Doch er schüttelte nur mit dem Kopf und zeigte auf das Esszimmer. Ich setzte mich an den schön gedeckten Tisch. Will hatte eine dunkelrote Tischdecke aufgelegt. Silberne Platzteller standen darauf und Silberbesteck lag daneben. Einen großen silbernen Kerzenständer mit fünf Kerzen hatte er auch auf dem Tisch. Will kam mit zwei Teller, mit unserem Essen herein.
„Hier Kleines, lass es dir schmecken.“
„Danke Will, dass sieht verdammt lecker aus.“
Wir aßen beide unsere Teller leer.
„Möchtest du noch einen Nachschlag?“
„Nein danke Will, es war köstlich aber ich bin satt.“
„Ach nein Sahra ich habe noch einen Nachtisch für uns. Davon musst du noch ein bisschen probieren.“
Will ließ mir keine Zeit zu antworten, denn bevor ich etwas sagen konnte, war er schon aus der Tür hinaus. Er kam mit zwei Glasschalen wieder.
„Hier ich habe uns Vanille-creme mit Himbeersoße gemacht. Ich hoffe, dass es dir mundet.“
Ich aß ein paar Löffel, aber mehr schaffte ich nicht. Will schaute mich komisch an.
„Schmeckt es dir nicht? Du hast ja kaum etwas davon gegessen.“
„Nein Will ich bin einfach nur satt.“
„Komm wir gehen in die Stube. Ich habe den Kamin angemacht und wir trinken einen Wein dort.“
Wir brachten die Teller und alles andere in die Küche. Dann gingen wir ins Wohnzimmer. Beim Kamin hatte Will schon eine Flasche Rotwein und Gläser hin gestellt. Wir setzten uns und Will schenkte uns ein.
„Will wohin fährst du denn dieses Mal? Weißt du denn auch schon wie lange du weg bist?“
„Ich werde als erstes nach Frankreich fahren und dann muss ich wieder in die USA. Aber ich weiß nicht wie lange ich weg bin, ich hoffe nur, dass ich wieder hier bin, um euch zum Flughafen zu bringen.“
Das Handy von Will klingelte und er ging damit aus der Stube. Ich dachte mir, dass es bestimmt wichtig war. Ich sah mir mein Armband genauer an, es sah sehr teuer aus. Mir war es ein wenig unangenehm so etwas Wertvolles von ihm bekommen zu haben. Es war wunderschön. Ich schaute in die Flammen und wurde sehr müde. Ich konnte die Augen nicht mehr aufhalten. Ich schloss die Augen und genoss die Wärme des Feuers, langsam glitt ich einen tiefen und festen Schlaf.
Will kam wieder in das Wohnzimmer und ging zu Sahra. Er versuchte sie zu wecken, aber sie schlief tief und fest.
Gut, das Schlafmittel wirkt. Ich dachte, sie hat nicht genug davon, mit dem Nachtisch zu sich genommen, aber es reichte für sie. Ich lege sie erst einmal hier auf das Sofa. Ich will nicht, dass die Jungs von Marcus mit ihr alleine sind. Ich kenne sie ja noch nicht.
Will nahm Sahra ganz sanft in seine Arme. Sie seufzte leise. Er blieb stehen... Nein, sie schlief immer noch. Will legte sie auf das Sofa und holte noch eine Decke, die er über sie legte. Er strich ihr leicht das Haar aus dem Gesicht. Es klingelte an der Haustür und er ging, um auf zumachen.
„Hallo, sind sie Will McConner? Wir kommen von Marcus Angelo. Mein Name ist Rico Ritch und das ist mein Partner Stefan Breuher.“
„Bitte kommen sie doch rein. Wir reden lieber drinnen. Folgen sie mir nach oben in mein Büro.“ Will führte die Männer nach oben.
„Bitte setzen sie sich. Marcus sagte mir, dass sie genau die richtigen für mein Anliegen sind. Ich brauche für zwei Personen, die unter meinem Schutz stehen, für eine gewisse Zeit rundum Schutz. Da ich Morgenmittag schon aufbrechen muss, um meiner Arbeit nachzugehen, deshalb kann ich nicht auf sie aufpassen.“
„Sie brauchen Personenschutz? Wir sind dafür genau die richtigen. Hier ein paar Referenzen von Kunden. Wen sollen wir beschützen?“
„Sie sollen meine ganz besondere Freundin Sahra Grün und ihren Sohn René beschützen. Sahra wohnt in dieser Straße in dem Haus Nr. 20. Es ist das erste Haus, wenn ihr die Straße wieder runter fahrt.“
„Ja wir wissen, was du meinst. Menschenfrauen können einem schon sehr gefallen. Weiß sie, dass wir auf sie aufpassen sollen?“
„Nein sie soll es auch nicht wissen. Sie weiß auch nicht, dass wir Vampire sind. Das soll auch so bleiben. Sie arbeitet ab Morgenabend im V1 und in der Woche noch bei ihrem alten Arbeitgeber. Sie fliegt mit ihrem Sohn in 12 Tagen auf die Seychellen und ihr müsst sie dorthin begleiten. Ich habe in diesem Reisebüro schon alles gebucht“
Will gab Rico die Adresse.
„Auf dem Zettel steht auch meine Handynummer. Ich möchte jeden Abend einen Bericht erhalten. Jetzt werde ich euch Sahra zeigen und dann könnt ihr in ihr Haus um, euch dort um zuschauen und die Gerüche der Beiden in euch aufnehmen. Es ist egal, was es mich kostet, ich will, dass die beiden sicher sind. Hier ist ein Foto von René. Er ist nicht da, also habt ihr freien Zugang zum Haus.“
Will führte die beiden Männer ins Wohnzimmer wo Sahra lag.
„Das ist meine Kleine Sahra, keine Angst sie schläft ganz tief.“
Rico und Stefan gingen auf das Sofa zu und blickten sie an.
„Dürfen wir näher an sie ran, um ihren Duft aufzunehmen?“
Will nickte und Rico hockte sich ans Sofa. Er schaute Sahra genau an und roch an ihrem Haar. Sie roch sehr gut. Das hatte er nicht erwartet, denn auch unter der Decke sah er, dass sie doch einige Pfunde zu viel hatte. Sie waren aber Profis und sie stellen nicht zu viele Fragen. Rico stand auf und auch Stefan hockte sich hin um ihren Duft aufzunehmen. Auch er fand, dass sie sehr gut roch.
„Wir werden jetzt das Haus aufsuchen und Morgen ab 12 Uhr werden wir unsere Arbeit aufnehmen.“
„Ja das ist gut. Ach hier, fast hätte ich es vergessen, hier ist die Adresse von René, wo er bist Montag ist.“
Will gab Stefan den Zettel und führte sie hinaus. Als die beiden weg waren, ging er zu Sahra. Er legte die Decke weg und nahm sie hoch. Für Will war es leicht sie zu tragen, er konnte auch einen LKW heben. Vampire waren sehr stark. Sie konnten mit Menschenfrauen auch schlafen ohne sie zu töten, aber dafür mussten sie sich sehr beherrschen. Sie konnten sich nur mit Gefährtinnen und weiblichen Vampiren sexuell richtig ausleben. Er hatte, seit seine Frau vor 114 Jahren gestorben war, keine Frau mehr gehabt. Will brauchte auch keine.
Er brachte Sahra nach oben in sein Gästezimmer und legte sie dort in das Bett mit Seidenbettwäsche. Sanft zog Will ihr die Schuhe aus und deckte sie zu. Nachdem er ihr einen Kuss auf die Stirn gegeben hatte ging er runter und rannte zu ihrem Haus. Die Männer waren schon wieder fort und sie hatten auch keine - für Menschen - bemerkbare Zeichen hinterlassen. Will lief wieder zurück, schaute noch einmal nach Sahra und legte sich auch schlafen.
Es war ca. 8 Uhr als ich aufwachte. Ich wusste zuerst nicht, wo ich war, aber dann fiel es mir wieder ein, dass ich eingeschlafen war. Aber ich lag in einem Bett und nicht vor dem Kamin. Wie war ich hierhergekommen? Ich ging ins Bad. Dort fand ich alles, was ich brauchte, um mich frisch zu machen. Danach begab ich mich nach unten und hörte Will in der Küche. Ich öffnete die Tür und trat ein.
„Ach da bist du ja, ich habe Frühstück gemacht.“ „Will, wie bin ich in das Bett gekommen?“
„Du bist vor dem Kamin eingeschlafen und ich habe dich nicht ganz wach bekommen, aber mit meiner Hilfe bist du ins Bett gekommen.“
Ich wusste nicht recht, was ich sagen sollte. Es gab mittlerweile schon so viel, dass er mir verschwieg. Also lächelte ich Will einfach nur an. Dann setzte ich mich zu ihm an den Tisch. Ich nahm mir ein Brötchen und machte mir Marmelade darauf. Will goss mir einen Tee ein. Er schaute mich traurig an, aber auch er sagte nichts. Als ich fertig war, meinte ich: „Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Arbeit und passe bitte auf dich auf. Ich bin schon sehr gespannt, was du mir erzählen wirst, wenn du wieder da bist.“
Ich stand auf und Will auch. Er nahm mich in den Arm und hielt mich fest.
„Ach Kleines, dass was ich dir sagen werde, könnte dir nicht gefallen. Aber ich werde es dir auf jeden Fall erzählen. Bitte passe du auch auf dich und René auf. Ich wünsche euch einen tollen Urlaub. Auch hoffe ich, dass dir deine neue Arbeit viel Freude macht. Grüße Marcus und Igor von mir. Bis bald meine Kleine.“
Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und drückte mich noch einmal fest, dann ließ er mich gehen.
Als ich zu Hause ankam, war der Postbote gerade weg gefahren. Also holte ich die Post aus dem Briefkasten, es war nichts besonders dabei. Ich schaute auch gleich die E-Mails durch und machte einige Überweisungen fertig. Die Versicherung hatte schon das Geld auf mein Konto überwiesen. Bis ich endlich wusste was ich mit dem Geld genau machen wollte, schob ich erst einmal 550.000 Euro auf das Tagesgeldkonto dort war es sicher. Ich fuhr in die Stadt und machte einen kleinen Einkaufsbummel. Nur Kleinigkeiten kaufte ich, die wir für den Urlaub brauchten und einen Blumenstrauß für mich. Ich beschloss, nächste Woche nach Hannover zum Einkaufen zu fahren. Beim Chinesen aß ich etwas zu Mittag. Zu Hause angekommen, rief ich bei René an und unterhielt mich kurz mit ihm. Er hatte es eilig, deshalb legte ich schnell wieder auf. Dann suchte ich mir Musik fürs Auto raus und brachte die CDs gleich ins Auto. Die Zeit die ich noch hatte wollte ich sinnvoll gestalten, also holte ich mir ein Buch aus dem Schrank ‚Biss zum Morgengrauen‘ und las es mal wieder. Etwas später ging ich noch duschen und zog mich um. Nachdem ich meine Haare endlich trocken hatte, schminkte ich mich noch ein wenig. Obwohl es ja eigentlich egal war, was ich anzog, hatte ich mir eine schwarze Jeans und ein cremefarbenes T-Shirt angezogen. Ich zog mir meine schwarzen Kurzstiefel an. Für den Weg zurück holte ich noch meine rote Strickjacke aus dem Schrank. Dann schnappte ich mir das Navi, dass ich mir schon auf den Schreibtisch hingelegt hatte, und meine Tasche, dann schloss ich die Tür hinter mir zu. Als ich losfuhr, wurde ich ein wenig nervös, aber nachdem ich eine Weile Enya gehört hatte, wurde es besser. Ich brauchte fast 40 Minuten für den Weg zum V1. Mal sehen wie lange ich morgen früh für den Rückweg brauchte. Ich fuhr mit dem Wagen an das Tor, dass Igor mir am Donnerstag gezeigt hatte. Dort war ein Rufknopf am Kartenleser, den drückte ich. Eine Weile tat sich nichts, dann ging das Tor auf einmal auf. Ich fuhr auf den Parkplatz und stelle meinen Caddy weiter nach hinten. Ich stieg aus und plötzlich war ein riesiger Schatten über mir. Schnell drehte ich mich um, da wurde ich schon von zwei großen starken Armen umschlungen und an eine riesige Brust gedrückt.
„Hallo Sahra ich freue mich, dass ich dich wieder sehe. Ich habe schon auf dich gewartet.“
„Ähm, Hallo Igor ich freue mich auch dich zu sehen. Bitte könntest du mich wieder los lassen?“ Igor nahm seine Arme ganz langsam wieder weg von mir.
„Oh, es tut mir leid ich hatte nicht das Recht, dich einfach zu umarmen und dich zu erschrecken.“ Er schaute mich frustriert an.
„Nein Igor, ich hatte es nur nicht erwartet. Ich meine, wir kennen uns doch noch fast gar nicht. Aber es würde mich freuen wenn du mit mir befreundet sein möchtest.“
„Ja ich möchte dein Freund sein. Das ist das, was ich möchte.“
„Igor ich meinte ein Freund nicht mein Freund. Ich hoffe, dass du das verstehst. Zurzeit habe ich keinen Bedarf an einer Beziehung, außer an einer freundschaftlichen.“
Igor schluckte ein paarmal und dann sagte er:
„Ich habe es verstanden.“
Er wollte gehen doch ich hielt in fest.
„Nein Igor, dass glaube ich nicht. Es liegt nicht an dir, sondern nur an mir. Du bist sehr nett und ich freue mich wirklich, wenn wir Freunde sein könnten. Bitte... ich habe erst vor nicht einmal... vier Wochen meinen Ehemann... durch einen Verkehrsunfall verloren.“
Ich versuchte die Tränen, die mir die Wange runter fielen, schnell wegzuwischen und ich schluckte auch ein paarmal, um mich wieder in den Griff zu kriegen.
„Das.....das habe ich nicht gewusst. Es tut mir sehr leid. Will hat mir das nicht erzählt. Ich.....bitte verzeih mir.“
Ich nickte Igor zu. Dann hob ich meine Hand und sagte: „Und sind wir jetzt Freunde oder nicht?“ „Freunde und ich hoffe doch, dass wir sehr gute werden. Komm, drinnen warten schon alle auf dich.“
Ich wusste nicht, was er damit meinte, also folgte ich ihm ins V1. Drinnen im Aufenthaltsraum standen Marcus und Chantal, zwei Frauen und ein Mann, die ich nicht kannte.
„Oh da ist ja meine Muse. Ich habe so tolle Ideen gehabt und habe schon einen Teil fertig. Folge mir nach hinten.“
Ich folgte ihr in einen der anderen Räume. Die zwei Frauen kamen uns nach. Der Raum war voll mit Kartons und einer großen Kleiderstange auf der Kleidersäcke hingen. Ich war erstaunt, was da alles drin war und für wenn das sein sollte.
„Chantal, was ist denn davon für mich?“
„Wie, was davon für dich ist, dass ist nur ein Teil von dem, was für dich ist. Komm, als erstes musst du die Unterwäsche anprobieren.“
„Wie Unterwäsche!“
„Na ich habe alles für dich, von Unterwäsche über Hosen und Röcke. Dann Blusen bis Pullover und Kleider. Schuhe und Strümpfe. Jacken, Mäntel und Schmuck.“
Ich setzte mich auf einen Stuhl, dass musste ja wohl ein Scherz sein.
„Was hast du Sahra?“
„Ich glaube das nicht. Marcus hat mir nicht gesagt, dass du wirklich alles machst. Arbeiten tue ich doch hier erst zur Probe und ich weiß ja noch nicht einmal, ob der Job zu mir passt. Warum dann das alles hier.“
Ich zeigte mit den Händen um mich.
„Oh, dass ist aber meine Schuld. Ich kann einfach nicht aufhören, für dich Sachen zu entwerfen. Das mache ich alles auf meine Kosten. Ich würde mir nur wünschen, dass ich ein paar Fotos, mal irgendwann, von dir machen kann. Los wir müssen jetzt aber los legen.“
In der nächsten Stunde war ich damit beschäftigt die schönste und edelste Unterwäsche an und aus zu ziehen. Danach waren Hosen, Röcke und auch die verschiedensten Oberteile dran. Für das V1 wählten wir 7 Hosen aus, die alle schwarz waren. Dann vier Blusen, 8 T-Shirts und zwei Kleider. Die Hosen waren aus Seide, Viskose und Baumwolle. Die Blusen waren auch aus Seide und Viskose und rot und lila. Die Shirts aus Baumwolle und Viskose. Das eine Kleid war aus schwarzer Seide und das andere war aus einem leichten Stoff und es war Rot und Gold. Die Unterwäsche war aus Seide, Spitze, Baumwolle und anderen Stoffen die ich nicht kannte. Sie hatten unterschiedliche Farben und Formen. Die Schuhe waren alle nur aus Leder und Samt. Ich musste einige Sachen Marcus und auch Igor vorführen. Zuerst war es mir nicht angenehm, aber die beiden fanden jede Kombination toll. Ich zog für heute eine Baumwollhose (Jeans) mit einem Rosenmuster aus goldenen Steinen darauf an und ein rotes T-Shirt. Dann kam Chantal mit dem Mann herein.
„Das meine Liebe ist John Beer, er ist jeden Abend hier um allen beim Schminken und bei den Haaren zu helfen. Er wird sich jetzt um dich kümmern.“
Als sie das sagte, war sie auch schon verschwunden.
„Hallo Sahra, bitte komm mit in den Nebenraum, dort habe ich alles, was ich brauche. Chantal wird die Sachen, die über sind, alle in dein Auto bringen. Bitte lass deinen Autoschlüssel hier.“
Wir gingen in den nächsten Raum, dort sah es aus wie in einem Friseursalon. Ich setzte mich auf den Stuhl, auf den er zeigte. Er machte mein Haargummi aus meinen Haaren und kämmte sie durch.
„Du hast sehr schönes langes Haar und deine Farbe ist toll. Die ist echt das sehe ich. Ich werde nur die Spitzen schneiden und an den Seiten ein paar Stufen einarbeiten, dann sehen sie noch schöner aus.“ Locken machte er auch noch in meine Haare. Er war sehr schnell fertig und es gefiel mir sehr gut.
„Ich werde dich noch einmal neu schminken und dir ein paar Tipps geben.“
Auch das war so schnell fertig, dass ich es fast nicht mit bekommen hatte.
„So fertig, wie gefällt es dir?“
„Das ist wirklich toll, so habe ich mich noch nie geschminkt. Und deine Tipps sind auch gut und schnell umzusetzen, danke John.“
Ich ging zu den anderen zurück.
„Oh Mann Sahra, du bist..... Hammer.“
Igor kam auf mich zu und ging einmal um mich herum.
„Igor du über treibst. Ich sehe nett aus.“
Marcus meinte: „Sahra du siehst hübsch aus. Komm ich zeige dir alles. Du wirst heute hier unten arbeiten, um zu sehen wie du zu recht kommst.“
Marcus erklärte mir, wo ich alles finden konnte, falls Getränke oder etwas anders gebraucht wurden. Wie viel in die Gläser musste und so weiter. Zuletzt erklärte er mir noch die Tischeinteilung. Es fiel mir sehr leicht, alles genau zu behalten. So langsam trafen auch die anderen Angestellten ein und Marcus stellte mich ihnen vor.
„Sahra das sind Celeb und Toni, sie sind hier unten für die Bar verantwortlich und ihnen musst du die Bestellungen der Drinks geben, die sie mixen müssen. Ah, da kommen noch Tina und Anna. Sie arbeiten auch hier unten.“
„Hallo ich freue mich euch kennen zu lernen.“
Die anderen sagten mir auch Hallo und dann gingen alle an ihre Aufgaben.
„Sahra du kümmerst dich um die Tische 20 bis 26. Ich denke, das ist genug fürs erste, also bis später dann. Wenn etwas ist ich bin in Büro.“
Ich ging mir die Tische anschauen, die ich betreuen sollte. Da kamen auch schon die ersten Gäste. Es waren alles reiche und angesehene Leute. Die Männer waren oft in Begleitung von jungen und schönen Frauen. Aber es waren nicht nur junge Leute, sondern jedes Alter war hier vertreten. Ich hatte an einem Tisch eine ganze Horde junger Männer und an einem Tisch saßen nur junge Frauen. An einem Tisch hatten sich ältere Männer gesetzt. Die anderen Tische belegten gemischte Gruppen. Ich brauchte keinen Zettel um mir die ganzen Bestellungen zu merken, ich konnte so etwas schon immer gut ohne Aufschreiben. Ich brachte allen schnell ihre Drinks. Die Musik wahr gemischt und nicht so laut wie man es von Diskotheken her kannte. Man konnte sich noch gut unterhalten. Die Zeit verging wie im Flug. Da ich trinken konnte, was ich wollte, hatte ich an der Bar ein Glas mit Apfelschorle stehen. Ich hatte gerade an alle Tische neue Drinks gebracht, als ich an der Theke selber gerade einen Schluck trank. Da wurde ich von hinten von zwei riesigen Armen umschlungen.
„Igor was soll das denn?“
„Hey Sahra, du machst jetzt mal eine Pause es ist gleich 22 Uhr.“
Ich drehte mich in seinen Armen um, denn er hatte mich noch nicht los gelassen. Ich konnte sehen, dass einige der Gäste und auch Celeb schon komisch schauten. Ich hatte keine Chance mich aus dieser Umarmung aus eigener Kraft heraus zu holen.
„Igor bitte, lass mich los. Ich wusste nicht, dass es schon so spät ist. Was ist mit meinen Tischen wenn ich weg bin?“
„Tina und Anna machen sie mit und wenn sie Pause machen, achtest du nachher mit auf ihre Tische ok?“
Ich nickte und Igor zog mich nach hinten zu einem der Räume für die Angestellten. Darin war ein Buffet aufgebaut.
„Komm nimm dir was du möchtest, du musst doch Hunger haben.“
„Eigentlich habe ich keinen Hunger Igor.“
„Du WIRST eine Kleinigkeit essen, sonst werde ich böse.“
Ich legte mir ein paar Stücke Obst auf einen Teller und weil Igor die Augen verdrehte, nahm ich mir auch noch Salat.
„Das ist alles was du willst?“
„Ich bin es nicht gewöhnt, so spät etwas zu essen. Also hör auf mir zu erzählen, was ich essen soll. Wie lange habe ich überhaupt Pause?“
„In der Regel eine halbe Stunde. Und wie gefällt es dir bis jetzt?“
„Oh es macht mir Spaß und die Leute sind ja... echt nett.“
„So wie du es sagst, klingt es aber nicht richtig. Also was ist passiert?“
„Ach nichts was ich nicht kenne. Einige haben über mich ein paar Sprüche abgelassen mehr nicht. Aber ich stehe darüber und habe ihnen auch ein paar nette Worte zugeflüstert. Die haben sich geärgert, dass ich nicht wütend geworden bin. Mehr war nicht. Ich kann mit so etwas gut umgehen.“
„Mach dir nichts daraus. Die sind alle nur oberflächlich und denken, sie sind etwas Besseres. Warte nur ab, wenn du erst oben in der VIP-Logge bist, dort sind die schlimmsten von der Sorte. Dort sind nur die, die wirklich reich sind und etwas zu sagen haben. Die halten fast alle, die nicht so sind wie sie, für minderwertig. Aber wenn die dir blöde kommen, dann sage mir Bescheid.“
Ich lächelte Igor an und nickte. Wir aßen auf und ich holte mein Handy aus meiner Tasche.
„Igor ich gehe mal vor die Tür um kurz zu telefonieren.“
Igor schaute mich argwöhnisch an. Ich ignorierte es und ging nach hinten auf den Parkplatz, um mit René zu telefonieren. Er erzählte mir, wie es bei der Party und wie der Film war. Ich schilderte ihm, wie es bis jetzt so war und von der verrückten Chantal. Er lachte, wünschte mir einen schönen Abend und sagte mir, dass er mich lieb hatte. Ich sagte ihm das Gleiche und legte auf. Ich genoss noch einen kurzen Augenblick die Nachtluft. Da hörte ich, dass das Tor zum Angestelltenparkplatz sich öffnete. Ein großes Auto fuhr hindurch. Als es geparkt hatte, stiegen drei große Männer aus. Ich musste wieder an die Arbeit gehen. Also ging ich zurück zum Haus. Ich kam aber nicht sehr weit, denn plötzlich standen zwei der Männer vor mir.
„Wer bist du und was machst du hier im Hinterhof?“
Ich sah die Männer an und schluckte kurz bevor ich sagte: „Wer seid ihr denn, dass ich euch das erzählen sollte?“
„Hey ganz schön frech die Kleine. Was hast du denn da?“, meinte der eine und nahm meine Hand, in der ich mein Handy hatte. Er drückte zu, sodass ich es in seine Hand fallen ließ.
„Was soll der Blödsinn. Das ist meines und ich möchte es jetzt sofort wieder. Ich muss an die Arbeit. Also her damit.“
„Ach eine von den Bedienungen bist du. Aber du bist hier neu. So eine wie dich hat Marcus noch nie hier gehabt.“
Igor stand an der Tür und rief mich.
„Igor ich bin hier bei diesen Schnöseln.“
Igor war mit wenigen Schritten bei uns. Er stellte sich zu mir und nahm meine Hand.
„Was soll das hier werden John und Bill?“
„Hey Igor wir machen doch gar nichts. Sie war halt verdächtig. Du weißt, dass wir Alex beschützen müssen. Das solltest du doch wissen.“
Ich schnappte mir mein Handy aus der Hand von Bill. Der schaute mich doof an.
„Das ist meines und ich gehe wieder an die Arbeit.“
Ich lächelte Igor kurz zu und ging in den Club.
„Ach daher weht der Wind. Wegen dir hat Marcus so eine..... eingestellt.“
„Ihr lasst sie in Ruhe ….habt ihr verstanden Bill und John.“, knurrte Igor die beiden wütend an. Auch er ging wieder an die Arbeit. An der Tür stand Alex und grinste Igor an. Igor ignorierte Alex und folgte Sahra in den Club. Er wusste, dass er nichts zu Alex sagen durfte. Alex war der älteste Sohn des Vampirfürsten und durfte deshalb alles machen, was er wollte. Alex ging mit seinen Männern auch in den Club.
Ich war wieder am Drinks servieren als Toni mich zu sich rief.
„Sahra du sollst hoch zu Marcus kommen.“
„Gut ich gehe gleich, wenn ich diese Getränke hier zu den Tischen gebracht habe.“
Toni nickte und ich servierte die Drinks. Schnell stellte ich mein Tablett zu Toni und betrat die Treppe. Ich wusste nicht, was ich bei Marcus sollte, aber mehr, als dass er mich rausschmiss, konnte mir nicht passieren. Einmal holte ich noch tief Luft und stieg die Treppen hoch. Als ich zu dem Absperrband für die VIP-Logge kam, schauten mich die beiden Gorillas, die da Wache standen, hämisch an.
„Ich soll mich bei Marcus melden, hat Toni mir mitgeteilt.“
„Ich glaube nicht, dass du hier oben erwartet wirst. So was wie du, ist hier oben nicht erwünscht.“
„Na wenn du es weißt, dann werde ich halt bei Marcus anrufen und ihm sagen, dass einer von seinen Wachen... Wie heißt du überhaupt? Mich nicht zu ihm lässt. Ich drehte mich um, um nach unten zu gehen, als mich eine Hand packte.
„Lass mich los. Du Gorilla.“
„Wenn du meinst, dass du weiter gehen willst, dann mache es. Ich bin übrigens Samuel und das ist Richard.“
Er machte das Absperrband ab und ließ mich durchgehen. Also ging ich weiter nach oben. Ich musste an der Theke vorbei, um zu Marcus Büro zu kommen. Ich sah aus den Augenwinkeln, dass mich einige der Gäste hier oben anstarrten. Hier waren nur die super Schönen und Reichen. Die glaubten, dass sie besser wären, als alle anderen. Na ja, ich hatte mit denen nichts zu tun. Ich klopfte an Marcus Tür und wunderte mich noch, wo Igor geblieben war.
„Ja Bitte.“
Ich öffnete die Tür und trat ein. Ich sah Marcus und Igor wie sie sich über eine Frau beugten, die auf einem Ledersofa lag.
„Ah Sahra da bist du ja. Ich brauche dich hier oben. Trixy geht es nicht gut und ich muss sie zum Arzt bringen. Du wirst hier oben den Service übernehmen. Igor wird bei dir bleiben und an der Theke ist Ben für die Cocktails und die anderen Mixgetränke zuständig.“
Ich schaute Marcus perplex an.
„Wie, ich soll hier oben arbeiten? Kann das nicht eine der anderen Frauen machen? Ich bin doch erst ein paar Stunden hier.“
„Ich weiß aber du kannst das, du bist ein Naturtalent. Ich habe dich beobachtet, über meine Kameras. Ich muss jetzt los.“
Marcus nahm Trixy hoch und Igor machte ihm die Tür auf. Ich folgte den beiden und sah, wie Marcus nach unten verschwand. Igor lächelte mich an und ich seufzte leicht. Ich ging zu Ben und stellte mich vor.
„Hallo Ben, ich bin Sahra und werde fürs erste hier bei dir arbeiten. Hast du ein Tablett für mich. Ich werde dann gleich zu den Gästen gehen.“
„Oh Hallo Sahra, dass ist gut, ich schaffe es nicht alleine. Du bist neu hier nicht wahr?“
Ich nickte und ging an den ersten Tisch, um die Bestellungen aufzunehmen.
„Hallo ich bin Sahra und bin jetzt für ihre Wünsche zu ständig.“
Die schauten mich blöde an.
Ich lächelte sie weiter an.
„Ähm ja gut, wir wollen vier Speziale und eine Flasche Campus und drei Gläser.“ sagte der eine Mann. Ich nickte und ging einen Tisch weiter. Dort saßen fünf Männer.
„Hallo ich bin Sahra, ich möchte ihre Bestellung aufnehmen.“
„Für uns fünf Speziale und eine Flasche Whisky.“ „Kommt gleich.“ Ich ging zu Ben und gab die Bestellung ab. Ich stellte mir schon die Gläser auf zwei Tablett hin.
„Wo hast du den Champagner und den Whisky?“ Ben zeigte mir wo ich alles fand. Er hatte schon die ersten Speziale fertig also bediente ich schon den ersten Tisch. Dann war schon das nächste Tablett fertig und auch die Getränke lieferte ich schnell aus. Als nächstes nahm ich die Bestellungen der nächsten drei Tische auf und lieferte auch das schnell. Dann die nächsten drei Tische und auch die bekamen schnell ihre Drinks. Es war alles super gut zu merken, denn meistens wurden Speziale, Champagner und Whisky bestellt. Ich kam zu den zwei letzten Tischen. An einem davon, saßen die drei Männer, die auf dem Hinterhof parkten.
„Hallo ich bin Sahra und ich bin für ihre Wünsche zuständig. Was soll ich ihnen bringen?“
Die beiden, die mich aufgehalten hatten, schauten mich hämisch an.
„So, sie mal einer an, die Kleine von Igor und sie will uns unsere Wünsche erfüllen. Ja was hätte ich den gerne.... Tja fürs Erste nehmen wir drei Speziale, eine Flasche schottischen Whisky und eine Flasche Champagner. Oder Alex willst du etwas anderes?“
Der dritte Mann schaute auf, von dem Frauenhals den er knutschte und auch die Frau schaute auf. Wow, der Mann hatte die schönsten, grünsten Augen, die ich je gesehen hatte. Sie funkelten und sprühten Kraft aus. Und auch er hatte auf seinem schönen Gesicht ein hämisches Grinsen. Die Frau blickte mich herablassend an, sagte aber nichts.
„John du hast es erfasst, fürs Erste reicht das. Aber ich werde bestimmt noch mehr haben wollen.“
Dieser Alex schaute mir direkt in die Augen. Ich sah das Glühen darin. Ah wieder einer. Ich schaute ihn einen Augenblick an und lächelte als sein Gesichtsausdruck sich änderte.
„Ich bringe ihnen gleich ihre Bestellung.“
Ich nahm auch noch die Bestellung des letzten Tisches auf und holte die Getränke. Ich ging wieder an den Tisch von diesem Alex.
„Hier bitte schön, ihre Getränke.“
Ich stellte alles auf den Tisch und wollte wieder gehen als mich dieser John fest hielt.
„Hey Kleine, ich will, dass du uns Gesellschaft leistest.“
In seinen Augen war dieses Glühen. Oh nein wie viele gibt es denn noch von denen? Ich erwiderte seinen Blick und sagte: „Was glaubst du, soll es dir bringen, was du da mit deinen Augen machst? Lass mich los, ich habe noch andere Gäste die auf Getränke warten.“
Er ließ mich nicht los. Ich war leicht genervt und wurde langsam ungeduldig. Da kam Igor zu dem Tisch.
„Was ist hier los? John habe ich nicht gesagt, dass ihr sie in Ruhe lassen sollt. Sahra muss arbeiten.“ John ließ mich nur widerwillig los. Ich konnte endlich weiter arbeiten.
„Sahra, du wirst nicht mehr zu denen gehen, dass werde ich machen.“
„Igor ich muss das aber alleine schaffen. Es wäre aber sehr nett, wenn du im Hintergrund da bist, wenn ich zu denen gehen muss. Ich glaube, dass es mir helfen wird.“
Danach gab es keine Schwierigkeiten mehr. Die Zeit verging schnell und nach und nach leerte sich der VIP Bereich. Als nur noch der Tisch von Alex, seinen Männern und noch ein Tisch mit einem Mann und seiner Begleitung besetzt war, sagte Igor zu mir: „Sahra du kannst für heute Schluss machen, den Rest schafft Ben alleine.“
„Oh wie spät ist es eigentlich?“
„Es ist viertel vor Vier. Meinst du das du alleine nach Hause fahren kannst?“
„Na klar, ich bin gar nicht müde. Bis heute Abend.“
Ich lächelte Igor an und ging zu Ben.
„Ich werde jetzt gehen Ben. Mal sehen, wann wir uns wieder sehen.“
Ich ging runter, um meine Sachen zu holen. In den beiden anderen Abteilungen war nichts mehr los. Also konnte ich schnell meine Sachen nehmen. Marcus war nicht wieder gekommen. Ich ging zu meinem Auto und sah, dass mein Caddy voll beladen war, mit den Sachen von Chantal. Ich stöhnte auf. Ich musste das ja alles zu mir rein tragen. Das würde ich aber erst machen, wenn ich geschlafen hatte. Den Wagen würde ich in die Garage stellen.
Ich holte meine Karte für das Tor aus meiner Tasche und fuhr zum Tor. Ich legte die Karte in den Automat und das Tor ging auf. Endlich konnte ich nach Hause. Als ich über den Gästeparkplatz fuhr, wurde noch ein anderer Wagen gestartet und der fuhr auch weg. Ich brauchte nur knapp über eine halbe Stunde um nach Hause zu kommen. Ich parkte in der Garage und schloss sie ab. Drinnen begab ich mich gleich ins Bad, schminkte mich ab und putzte mir die Zähne. Danach zog ich mich um und fiel ins Bett. Ich brauchte nicht lange um einzuschlafen. Ich träumte erst einmal nichts, aber später war da wieder dieser Mann. Er hatte diesmal aber eine schwarze Lederhose an, die ihm super passte und seinen knackigen Po betonte. Und ein rotes Seidenhemd hatte er auch an. Wow, hatte der ein breites Kreuz. Aber er hatte wieder den Hut auf, so dass ich sein Gesicht immer noch nicht sehen konnte.
„Ich werde dich finden. Du gehörst mir und ich brauche dich sehr.“
„Ich will aber nicht. Ich will meinen Peter zurück.“
„In meinen Armen wirst du alle anderen vergessen, mein Engel.“
„Nein niemals, ich werde ihn nie vergessen.“
Ich wachte auf und zitterte. Ich sah mich um, ob er da war. Es war so echt gewesen, als ob er mit mir in einen Raum gewesen wäre. Natürlich war ich alleine in meinem Schlafzimmer. Es war erst 12.38 Uhr, ich hatte also noch nicht lange geschlafen. Ich war so aufgewühlt, dass ich nicht weiterschlafen konnte. Ich ging duschen und mich fertig machen. Ich wickelte meine Haare in ein Handtuch und nach dem ich mich angezogen hatte, aß ich erst einmal etwas. Nachdem ich fertig war, machte ich mich daran, die Sachen aus dem Auto nach oben zu bringen. Das dauerte eine ganze Zeit. Ich sortierte alles und schrieb auf die Kisten was drin war. Dann fuhr ich zum Friedhof und brachte Peter einen großen Strauß mit roten Rosen. Ich weinte und erzählte Peter meine Sorgen und von diesen blöden Träumen. Nach einer ganzen Weile fuhr ich wieder nach Hause. Ich betrat gerade den Flur, da klingelte das Telefon. Ich ging zügig ran.
„Hier bei Grün.“
„Hallo Sahra ich bin es Marcus. Ich habe dich ja heute Morgen nicht mehr gesehen. Ich möchte, dass du heute Abend um 19 Uhr wieder hier bist. Bitte ziehe das schwarze Kleid und passende Schuhe an. Du wirst ab jetzt immer im VIP Bereich arbeiten. Ben ist sehr zufrieden mit dir und Trixy kommt leider so schnell nicht wieder.“
„Oh das tut mir leid. Hat Igor dir erzählt, was Gestern war?“
„Ja hat er. Mach dir keine Sorgen es ist alles ok. Bis nachher dann.“
„Ja bis später.“
Ich legte das Telefon weg. Ich suchte mir das Kleid und passende Unterwäsche raus. Als nächstes suchte ich Schuhe raus, die dazu gehen könnten. Ich konnte mich nicht entscheiden bei zwei Paar also nahm ich beide mit. Ich schaute mir den Schmuck an und fand eine Kette mit Rosen und Steinen in Herzform. Es gab auch passende Ohrringe dazu und ich fand auch eine Uhr die toll dazu passte. Ich brachte alles ins Auto und machte mir was Warmes zu essen. Ich räumte alles weg und dann musste ich auch schon wieder los. Den Weg zum V1 konnte ich jetzt ohne Navi finden. Ich fuhr durch das Tor und parkte mein Auto. Ich nahm die Sachen und ging ins V1. Dort wartete John schon auf mich.
„Hey Sahra schön dass du so zeitig da bist, zieh dich bitte um und dann können wir anfangen.“ Ich nickte und zog mich im Nebenraum um. Dann ging ich zu John.
„Heute werden wir deine Haare ganz glatt machen und dich toll schminken.“
„Gut dann mach mal.“
John legte los und nach nicht einmal einer halben Stunde war ich fertig. John hatte mir dunkle Augen und tief rote Lippen geschminkt.
„Das passt alles super und ich würde sagen nimm die schwarzen Pumps.“
„Gut das mache ich, danke John.“
Nachdem ich die Schuhe getauscht hatte, ging ich hoch zum VIP Bereich. Die Gorillas waren noch nicht dort, also ging ich weiter. An der Theke war Ben schon dabei alles vorzubereiten.
„Hallo Ben, da bin ich wieder. Ich werde dir heute wieder helfen. Aber während der Woche bin ich nicht da.“
„Wie, du bist nicht da?“
„Na ich arbeite nur zur Probe dieses und nächstes Wochenende.
Ich muss in meinem alten Job noch ein bisschen arbeiten. Und dann fahre ich in den Urlaub.“
„Oh echt jetzt. Du hast das alles super hin bekommen.
Hast du etwa nicht vor hier zu bleiben?“
„Ich weiß noch nicht genau. Es ist alles noch so neu für mich und ich muss mich noch eingewöhnen.“ „Komm, wir müssen noch einige Getränke aus dem Lagerraum hoch holen.“
Wir holten die Getränke und brachten sie in den Lastenaufzug. Dann gingen wir wieder hoch. Die Gorillas standen jetzt an der Treppe wache.
„Hallo Richard und Samuel, dass ist Sahra und sie arbeitet jetzt hier oben.“
Die Gorillas schauten mich beide an und grinsten. Wir holten die Getränke aus dem Aufzug und verteilten sie.
„Ach bevor ich es vergesse, hier dein Trinkgeld von letzter Nacht.“
Ben gab mir 100 Euro.
„Das soll für mich sein?“
„Ja das ist nur ein Anteil, ich habe auch für Trixy und für mich das gleiche.
Heute ist eine Party hier oben. Es wird bestimmt voll, aber wir schaffen das schon.“
Da kamen schon die ersten Gäste und ich hatte viel zu tun. Nach einer Weile sah ich Igor, der auf mich zukam. Er drückte mich an sich und meinte:
„Oh siehst du heute wieder toll aus.“
In diesem Moment kam Alex mit seinem Gefolge an.
Er blieb stehen und schaute uns lange an.
Dann grinste er und ging kommentarlos weiter.
„Danke Igor.“
Ich machte mit meiner Arbeit weiter. Um fast Mitternacht brachte Igor mir eine Kleinigkeit zu Essen, was ich dann so zwischendurch aß.
„Hey Sahra, kannst du nach unten gehen und noch 20 Flaschen von den Speziale und 12 Flaschen Whisky holen?“
Ich nickte und sah auf die Uhr, es war schon Drei durch. Mal sehen, wann ich heute Schluss hätte. Also ging ich jetzt alleine nach unten. Heute war schon wieder alles andere leer. Es war kein Licht mehr in den Lagerräumen. Deshalb machte ich es mir an, holte die Flaschen von hinten und stelle sie in den Aufzug. Ich fühlte mich irgendwie beobachtet, also drehte ich mich um. Da stand Alex an die Wand gelehnt. Er sah unglaublich gut aus, in seinem weißen Anzug mit einem schwarzen Seidenhemd. Wie ein Modell, einfach super. Und er wusste, dass er super aussah, er strahlte es mit jeder seiner Bewegungen und Gesten aus. Ich konnte gerade mal ein paar Schritte machen, als er sagte: „Wo willst du denn so schnell hin?
Da treffe ich dich mal ohne deinen Lover und du gehst schon wieder.
Ich möchte aber noch mit dir reden.“
Ich sah in seine wunderschönen, grünen Augen und sah dieses Glühen. Nee, nicht schon wieder. „Ich glaube, mich tritt ein Pferd. Seid ihr alle nicht mehr normal. Ich habe es schon deinem Babysitter gesagt, dass das bei mir nichts bringt. Ihr könnt es nicht lassen oder? Ich finde das echt nervig.“
Ich ging weiter und da wurde ich schon von einer Hand gepackt. Alex drückte mich an die nächste Wand.
„Na, na ich bin noch nicht bereit, dich gehen zu lassen.
Du weißt nicht wer ich bin. Ich bekomme immer alles, was ich will und wann ich es will.“
Er nahm meine linke Hand und drehte sie hinter meinen Rücken. Dann nahm er meine andere Hand und drehte auch die nach hinten. Ich versuchte vergebens mich zu wehren. Alex hielt meine Hände mit seiner Linken sehr fest. Ich sah zu ihm auf, denn er war viel größer als ich, wie konnte es auch anders sein.
„Was soll das. Lass mich los. Suche dir doch eine, die deinem Geschmack entspricht. Ich gehöre bestimmt nicht dazu. Ich bin keins von deinen kleinen jungen Mädchen und ich habe kein Interesse an dir. Du bist eingebildet und arrogant.“, sagte ich wütend.
„Hört sich einer das an. Ich möchte nur zu gerne wissen,
was die Anderen alle an dir finden.“
Er senkte seinen Kopf und mit der rechten Hand drückte er meinen Kopf leicht zur Seite. Es hörte sich an, als wenn er an mir riechen würde.
Plötzlich leckte er mir über meinen Hals.
„Hm, auf jeden Fall riechst und schmeckst du gut. Sogar wirklich sehr gut.
So und jetzt will ich sehen ob du mir widerstehen kannst.“
Alex nahm mein Kinn in seine rechte Hand und drehte meinen Kopf so, dass ich ihn ansehen musste. Seine Augen glühten, ja mir war es, als ob er gleich Funken sprühen würde. Sein Griff an meinen Händen und meinem Kinn wurde immer fester. Ich hatte Schmerzen und versuchte ihn weg zu drücken. Ich hatte überhaupt keine Chance. Er spürte was ich versuchte und lachte leise.
„Ich bin viel stärker als du, meine Kleine. Du brauchst auch nicht zu hoffen, dass dein Lover kommt. Der ist beschäftigt. Dafür habe ich gesorgt.“
Er änderte den Griff an meinen Händen und auf einmal zog er meine linke Hand nach vorne. Er sah sich das Armband genau an, dass ich von Will bekommen hatte. Er versuchte, es mir ab zumachen. Aber er schaffte es nicht.
„Von wem hast du kleines Biest das bekommen? Wen hast du um deinen Finger gewickelt, um das hier zu bekommen? Los sprich endlich.“
Er stieß mich an die Wand. Mir liefen vor Schmerz jetzt die Tränen herunter. Es störte ihn überhaupt nicht. Ich merkte, dass er immer ungeduldiger wurde. Also atmete ich einmal tief durch und versuchte die Tränen weg zu blinzeln
„Ich.... Ähm ich habe das von einem Freund bekommen. Er sagte, ich bräuchte Schutz, weil er nicht immer bei mir sein kann.“
„Wie heißt dein Freund? Es war nicht Igor, denn es ist nicht sein Wappen.“
„Mein alter Freund heißt Will McConner.“
Alex schien erstaunt zu sein.
„Will... Will McConner hat dir das gegeben? Das kann unmöglich wahr sein, aber es ist sein Wappen. Ich werde mit ihm reden müssen. So und jetzt erzählst du mir, wer du wirklich bist und warum ich dich nicht beeinflussen kann.“
„Lass mich erst los, du tust mir weh.“
Er lockerte seinen Griff leicht, aber ließ mich nicht los. Ich seufzte und antwortete Ihm.
„Ach, dass versucht ihr damit. Tja ich weiß es nicht. Ich habe noch nie etwas dabei gespürt. Und ich weiß nicht, wie du das meinst, wer ich in Wirklichkeit bin. Ich heiße Sahra Grün und mein Mädchenname war Rößler.“
Er wollte etwas sagen, doch da kam Bill um die Ecke und räusperte sich.
„Was ist Bill? Ich wollte doch nicht gestört werden.“ Alex sagte das ziemlich wütend zu Bill.
„Es tut mir sehr leid, aber dein Vater verlangt, dass du dich sofort auf den Weg zu ihm machst.“
Alex knurrte und drückte mich wieder an die Wand. Dabei sah er mir tief in die Augen.
„Ich verspreche dir, dass wir uns bald wiedersehen. Dann machen wir mit dem hier weiter und bis dahin finde ich heraus, wer du bist.“
Er beugte sich zu mir, legte seine Lippen auf meine. Als nächstes küsste er mich hart und fest.
„Bis bald meine kleine Wildkatze. Ich freue mich schon, dich wieder zu sehen. Denke ja nicht daran, irgendjemandem hiervon zu erzählen. Ich werde es auf jeden Fall mitbekommen.“
Er küsste mich noch einmal und dann war er mit Bill verschwunden. Ich rieb mir die Hände und mein Kinn. Ich ging ins Bad und schaute mich im Spiegel an. Gut es war eben noch nichts zu sehen, aber Morgen würde das anders sein. Ich richtete mich wieder her und atmete einige male tief durch. Das Zittern hörte auf und ich konnte nach oben gehen. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass das Ganze nur fünfzehn Minuten gedauert hatte. Mit etwas wackligen Knien begab ich mich wieder nach oben. Igor kam mir auf der Treppe entgegnend.
„Kleines wo warst du so lange?“
„Oh Igor es tut mir leid. Aber ich musste mal auf die Toilette.“
„Ähm Ok. Ich dachte nur …...ach egal. Geh jetzt wieder an die Arbeit.“
Ich nickte und ging zu Ben. Ich musste noch bis fast Fünf arbeiten, aber es tat gut, so war ich abgelenkt.
„Ben dann bis nächsten Samstag. Mach’s gut und habe eine schöne Woche.“
„Nee Sahra hat Marcus dir nichts gesagt? Ich brauche dich schon am Freitagabend.
Hier dein Trinkgeld für Heute, 300 Euro. Nicht schlecht oder?
Also kommst du?“
„Hm ja, aber dann gehe ich am Sonntag schon um ein Uhr ok? Ich fahre doch am Dienstag ganz früh in den Urlaub und ich brauche eine kleine Pause davor. Ist das dein Ernst? Soviel Trinkgeld, ist ja der Wahnsinn.“
„Ich rede mit Marcus wegen Sonntag. Ich wünsche dir eine schöne Woche Sahra.“
Ich nickte noch mal in Bens Richtung und ging meine Sachen holen. Ich fuhr nach Hause. Ich duschte lange und heiß. Hier musste ich nicht mehr darauf achten was ich machte. Wie konnte dieser Alex mich küssen und mich so fest anpacken, dass ich überall blaue Flecken bekam. Und was meinte er damit, wer ich sei. Dieser reiche, eingebildete Schnösel war doch nicht ganz dicht. Der hatte bestimmt mit seinen Freunden eine Wette oder so am laufen. Ich ließ mich nicht verarschen, ich nicht. Es war schon nach sechs Uhr, als ich endlich ins Bett kam. Aber einschlafen konnte ich nicht. Ich wälzte mich hin und her und irgendwann schlief ich doch ein.
Zur gleichen Zeit bei Will in Frankreich.
„Hallo, hier Will McConner.“
„Hallo Mister McConner, hier ist Rico. Ich wollte meinen heutigen Bericht abliefern. Dem Jungen geht es sehr gut und er hat sich gut amüsiert. Sahra hatte viel zu tun und musste lange arbeiten. Sie kommt gut mit den Gästen im VIP Bereich zu Recht. Es gab heute einen kleinen Zwischenfall mit Alexander McFreaser. Der ist aber schnell wieder zu Ende gewesen.“
„Was für einen Zwischenfall?“
„Er hat sie in eine Ecke gedrängt und mit ihr geredet,
aber es ist nichts weiter passiert.“
„Na gut, passt auf sie auf.“
„Ja machen wir.“
Alex war mit seinem Jet auf dem nach Los Angeles zu seiner Familie. Die Frau ging ihm nicht aus dem Kopf. Sie hatte wunderschöne Augen. Blau mit einem braun-goldenen Rand. Er konnte sie nicht beeinflussen, obwohl er seine ganze Willenskraft eingesetzt hatte. Er hatte nur mit seinen Jungs gewettet, dass er sie um seinen Finger wickeln würde, so wie alle Frauen. Sie war doch eigentlich nicht sein Typ, dass hatte sie richtig erkannt und sie ließ sich nicht einschüchtern. Sie war sehr frech gewesen und er hatte sie festhalten müssen. Sie wollte ihn nicht. Dann entdeckte er auch noch das Armband von Will. Was hatte der mit Ihr zu tun?
„John ich will, dass du alles über diese Sahra herausfindest. Ich will alles bist heute Abend haben, hast du mich verstanden.“
„Ja Ok, ich werde gleich jemanden anrufen, der mir die nötigen Infos besorgt.“
Oh wie sie gerochen hat. Ich musste sie einfach schmecken. Dann konnte ich nicht mehr anders, wollte sie küssen, ob sie das wollte oder nicht. Ich hatte noch nie eine Frau in meiner Nähe gehabt, die mich nicht wollte. Ich würde sie wieder sehen, so schnell es ging und dann werde ich mehr über sie wissen. Ich werde mit Will reden, er verbirgt etwas vor mir und ich muss wissen was.
Ich träumte von Alex in dieser Nacht. In meinen Traum lebte er vor langer Zeit und er war da schon reich. Er überfiel Menschen und tötete sie, weil er ihr Blut ganz austrank. Dann plötzlich lebte er im hier und jetzt und er ernährte sich von Blutkonserven wie Will. Alexander war der Sohn des Vampirfürsten und er verfügte über viel Macht und Einfluss. Bald würde er der neue Fürst werden. Alex brauchte nur noch die richtige Frau an seiner Seite dazu. Ich wachte auf und konnte es nicht glauben. Meine Fantasie ging mit mir durch.
Es gibt Vampire nur in Geschichten. Aber das Glühen in den Augen von Will und Alex. Und Alex hat gemeint, dass er mich beeinflussen wollte. Nein, dass kann nicht sein. Aber sie sind alle so schön und gut aussehend. Sie sind alle reich. Will.... Will meinte, er muss mir etwas erzählen und er hat Angst davor es zu tun. Ja was sollte ich tun.... Was ist mit den Anderen??? Sind sie auch alle Vampire???? Soll ich zurück ins V1? Vampire trinken Blut und ich habe Blut in mir, aber bis jetzt hat noch keiner von ihnen mich gebissen.
„Ma bist du schon wach?“ riss mich René aus meiner Grübelei.
Oh es war schon 14 Uhr durch. René war wieder da.
„Ja mein Großer, ich komme gleich.“
Schnell zog ich mich an und machte mich im Bad fertig. Als ich in den Spiegel sah dachte ich, dass ich gleich die Abdrücke von Alex´ Händen sehen müsste. Ich schaute genau hin, aber es war nichts zu sehen. Auch auf meinen Handgelenken war nichts von den Abdrücken zu sehen. Wie konnte das sein? Als ich nach Hause gefahren war, waren sie schon leicht zu sehen gewesen. Jetzt hätten sie noch deutlicher sein müssen. Aber da war nichts. Ich drehte mich vor dem Spiegel, auch die Kratzer von der Mauer, gegen die er mich gedrückt hatte, waren weg. Ich wunderte mich und ging leicht verwirrt nach unten in die Küche. „Hey mein Großer, wie war dein Wochenende?“ „Super gut. Wenn du nichts dagegen hast, mache ich das jetzt öfters mit Leroy.“
„Na von mir aus. Gehen wir morgen zusammen noch Shoppen für den Urlaub, oder willst du dir alleine Sachen besorgen?“
„Ich würde gerne alleine gehen.“
„Hier hast du Geld, mal sehen ob es reicht.“
„Ma das sind 300 Euro das ist ja zu viel.“
„Hey das ist mein Trinkgeld von gestern Nacht irre nicht?“
„Wow das ist ja stark.“
„Ich mache uns jetzt was Leckeres zu essen. Ich muss nächsten Freitag schon wieder ins V1 aber am Sonntag mache ich dort früher Schluss.“
„Wann hattest du denn heute Schluss?“
„Ich musste bis fünf arbeiten, aber es geht schon. Morgen und übermorgen gehe ich noch mal ins Büro, um meine Nachfolgerin einzuarbeiten. Sag mal hast du mit Will am Samstag geredet?“
„Ja Ma, schau mal was er mir geschenkt hat. Dieses coole Armband. Hier mit zwei Drachen die in sich verschlungen sind. Das Herz was sie halten ist eins, um das sie sich sorgen und es beschützen. Meine Freunde finden das auch stark.“
Es war meinem Armband sehr ähnlich. Aber es hatte keine funkelnden Steine und war aus Silber gemacht. Ich machte uns Essen und als es fertig war, aßen wir genüsslich. Es klingelte und René ging zur Tür. Es war Leroy und er aß gleich mit uns. Ich hatte immer genug Essen. Die Jungs halfen mir noch in der Küche und dann zogen sie gleich los in die Stadt. Sie wären verabredet sagten sie nur. Ich musste Einkaufen fahren. Auf dem Weg schaute ich gleich bei Wills Haus nach der Post. Ich fuhr zum Supermarkt und kaufte alles, was ich brauchte. Dann ging ich noch in die Apotheke und zur Bank. Ich hatte mir die passende Währung für unseren Urlaub bestellt. Nachdem ich alles erledigt hatte, fuhr ich wieder nach Hause und packte alles Weg. Dann holte ich die Koffer vom Dachboden und machte sie draußen sauber. Ich stellte einen zu René ins Zimmer und einen in das Gästezimmer. Ich suchte mir schon viele Sachen aus, die ich mitnehmen wollte. Das Telefon klingelte und ich nahm ab.
„Hallo hier bei Grün.“
„Hallo Sahra, hier ist Chantal ich wollte fragen ob du nächste Woche Mittwoch Zeit hast um zu mir zu kommen. Ich habe dann wieder tolle Sachen für dich fertig und ich würde gerne dann ein paar Fotos von dir machen lassen.“
„Chantal Zeit hätte ich schon aber ich bin dann nicht in Deutschland.“
„Wie, nicht in Deutschland?“
„Ich bin Montagnacht schon auf dem Weg zum Flughafen. Ich fahre mit meinem Sohn in den Urlaub. Wir müssen mal weg, von den ganzen Erinnerungen. Und mein Sohn hat gerade die Schule geschafft. Er bekommt am Freitag sein Abschlusszeugnis. Da hat er sich das verdient.“
„Du hast einen Sohn der schon mit der Schule fertig ist. Nee, veräppeln kann ich mich selber. Und du machst Urlaub wo denn?“
„Chantal ich bin schließlich schon 40 Jahre alt und ich war sehr glücklich mit meinem Mann. Also haben wir auch ein Kind. René wird im September 17 Jahre alt. Ich fliege mit ihm auf die Seychellen.“
„Wow, das finde ich ja so toll. Du fliegst also am Dienstag in aller Frühe?“
„Ja und ich habe leider keine Zeit mehr vorher zu dir zu kommen. Ich muss noch ein paarmal zu meinem alten Job und ab Freitag bin ich wieder im V1. Aber ich kann mich ja melden, wenn ich wieder da bin. Dann nehme ich mir Zeit für dich. Ist das Ok?“
„Hm..., ja ich denke so wird es gehen. Also bis dann und hab einen schönen Urlaub Sahra.“
„Danke Chantal bis dann.“ Ich nahm mir ein Buch und etwas zu Trinken und setzte mich auf die Terrasse. Ich lass eine ganze Weile. Irgendwie füllte ich mich beobachte, aber als ich aufsah konnte ich niemanden sehen. Eine Weile las ich noch weiter, aber das Gefühl ging nicht weg. Also ging ich lieber ins Haus zurück. Ich schloss die Tür hinter mir. Mir fiel ein, dass Alex gesagt hatte, dass er wieder kommen würde. Eine Gänsehaut machte sich auf meinem Körper breit. Ich beschloss bei Will anzurufen. Komisch eigentlich meldet er sich doch fast täglich, um nachzufragen ob alles in Ordnung wäre. Ich nahm mein Handy und wählte seine Nummer. Es klingelte ein paarmal und dann war nur seine Box dran.
„Hey Will ich bin´s Sahra, ich wollte nur hören, ob es dir gut geht und dir erzählen, dass bei uns alles Ok ist. Bis dann.“
Ich legte auf. Er war wohl beschäftigt. René kam wieder und hatte auch einige Sachen für den Urlaub besorgt. Da er schon in der Stadt gegessen hatte, ging er gleich nach oben. Ich schaute noch etwas Fernsehen und ging ins Bett. Ich träumte von Peter das war schön. Nach einer Weile verschwand Peter und der große, gut gebaute Mann tauchte auf. Dieses Mal hatte er nur eine Sporthose an, sein Oberkörper war nackt. Er hatte mir den Rücken zugedreht und ich konnte auf seiner linken Schulter ein Tattoo sehen. Es waren zwei Drachen. Ich ging ein Stück zurück, weil ich nicht wollte, dass er mich sah. Beim nächsten Blickt war er nicht mehr da. Plötzlich stieß ich auf etwas hinter mir und wollte mich umdrehen, um zu sehen was es war, doch von hinten kamen zwei lange starke Arme, die mich umschlangen. Der Mann hielt mich so fest, dass ich mich nicht umdrehen konnte. Die Arme waren stark und er roch so gut. Er war warm und ich spürte seinen Atem.
„Habe ich dich endlich meine Süße. Ich habe dir doch gesagt, dass ich dich brauche. Du riechst so gut und dich in meinem Arm zu halten ist schön. Ich werde dich auch schon sehr bald in der richtigen Welt in meinen Armen halten. Ich liebe dich schon immer und ich habe so unendlich viele Jahre auf dich gewartet. Wo ich dich schon so nah bei mir habe, werde ich es mir leichter machen dich in der Wirklichkeit zu finden.“
Er flüsterte das alles in mein linkes Ohr und strich mit seiner linken Hand mein Haar nach rechts. Er küsste meinen Nacken, bis er an meiner Schulter angekommen war. Mir wurde immer heißer, mein Körper reagierte auf ihn und auch mein Verstand sagte, er solle nicht aufhören, weil es so schön war. Er küsste mich noch einmal auf die Schulter.
„Ich und meine Männer werden dich hiermit sofort erkennen.“
Als er das gesagt hatte, versenkte er seine Zähne tief in meine Schulter. Ich hatte leichte Schmerzen und stöhnte leise auf. Nur zu gut hörte ich wie er ein paarmal schluckte. Der Mann streichelte mich dabei überall ohne mich los zu lassen. Dann leckte er mit seiner Zunge über meine Schulter.
„Du schmeckst so gut. Es tut mir leid, dass ich dir das angetan habe, aber ich habe nicht mehr viel Zeit dich zu finden. Denn ich soll eine andere heiraten, weil mein Vater nicht glaubt, dass ich dich finde. Du bist aber die Frau die zu mir gehört, meine Seelenverwandte, mein Gegenstück. Jetzt trägst du ein Zeichen von mir und ich werde dich sehr bald finden. Dein Geruch, irgendwie kommt er mir bekannt vor.“
Er hielt mich etwas lockerer und mein Verstand setzte wieder ein, ich riss mich los. Und da fiel ich auch schon aus meinem Bett.
Oh Gott, was für ein Traum. Ich glaubte verrückt zu werden. Schnell ging ich ins Bad und wusch mein Gesicht mit viel kaltem Wasser. Ich hatte kein Licht angemacht, weil es durch die Straßenlaterne hell genug war. Im Spiegel sah ich, dass meine linke Schulter golden schimmerte. Das war doch die Seite, wo der Mann mich gebissen hatte. Etwas verwirrt machte ich das Licht an, aber der Schimmer war immer noch da. Ich drehte mich um und was ich dann sah ließ mich laut auf keuchen. Vor meinen Augen bildete sich ein Tattoo auf meiner Schulter: zwei Drachen die sich umschlungen hielten. Sie waren ca. 8cm breit und ca. 15cm hoch. Ich hörte seine Stimme in meinem Kopf nach klingen. Mein Zeichen, damit ich dich besser finden kann.
Ich stöhnte auf. Ich versuchte alles Mögliche um sie weg zu bekommen, aber vergebens, ich schaffte es nicht. Also zog ich mir ein T- Shirt über, um das Tattoo zu bedecken und machte mir einen Tee. Ich wusste nicht was ich denken sollte. Mit wem könnte ich reden? Will war zu weit weg und er hatte sich auch nicht zurück gemeldet. Mir fiel niemand ein. Ich schlenderte in die Stube und schaute aus dem Fenster. Man was soll das alles nur? Warum passiert mir so was. Ich wollte keinen anderen Mann, ich liebte doch Peter. Ich drehte meinen Ehering, den ich nicht ablegen wollte. Mir war kalt deshalb kuschelte ich mich in eine Decke und setzte mich auf einen der Sessel. So weinte ich mich in den Schlaf.
Die nächsten beiden Tage vergingen schnell. Am Mittwoch bei Herrn Müller bekam ich zum Abschied einen großen Blumenstrauß und einen Gutschein von einer Parfümerie. Ich bedankte mich und brachte die Sachen nach Hause. Da ich dem Mann nicht mehr begegnen wollte nahm ich jeden Abend eine halbe Schlaftablette und so konnte ich traumlos schlafen. Am Donnerstag fuhr ich gleich morgens los, um Shoppen zu gehen. Ich fand auch schnell ein paar schöne Sachen. Nachdem ich noch etwas gegessen hatte fuhr ich Heim. Ich steckte die neuen Sachen in die Waschmaschine und machte noch etwas im Garten. Seit dieser Nacht trug ich nur noch Sachen die meine Schulter bedeckten. René war mit Leroy unterwegs also war ich alleine. Ich musste duschen, also tat ich es, dass Wasser tat mit gut. Wie immer genoss ich das Wasser und wusch mich mit meinem Lieblingsduschgel ‚Sun‘. Es klingelte an der Haustür. Oh Mist, ich wickelte meine Haare in ein Handtuch und dann nahm ich mir mein großes Badehandtuch und wickelte es mir um den Körper, so lief ich so schnell wie ich konnte zur Tür. Diese machte auf und sah vor mir einen sehr bekannten riesigen Rücken.
„Hallo Igor, was machst Du denn hier?“
Igor drehte sich um und strahlte wie ein kleines Kind zu Weihnachten. Er sah auf mich runter und seine Augen blieben auf meinem Busen hängen. „Igor was machst Du hier?“ fragte ich ihn dieses Mal viel lauter. Er schaute mir ins Gesicht und griente frech.
„Hey Sahra, ich wollte dich fragen, ob du heute mit mir ausgehen willst. Ich habe heute frei und wollte dich gerne sehen. Ich dachte schon du bist nicht da.“
„Ich stand unter der Dusche und konnte deshalb nicht so schnell an die Tür.“
„Das sehe ich ja. Hm du riechst aber gut. Der Duft passt zu dir Kleines.“
„Komm erst mal rein. Du kannst es dir im Wohnzimmer bequem machen, während ich mir etwas anziehe.“
Ich achtete darauf, dass er meine Schulter nicht von hinten sah und führte ihn zur Stube. Dann ging ich rückwärts aus der Tür wieder hinaus. Igor schaute mich grinsend an. Ich lächelte zurück und machte mich schnell daran, mich anzuziehen. Dann ging ich zu Igor und fragte ob er etwas trinken wollte.
„Das was ich möchte gibst du mir nicht, aber ich würde auch einen Whisky nehmen.“
Ich holte eine Flasche aus dem Schrank und goss ihm ein. Für mich hatte ich ein Glas Wein geholt. „So jetzt noch einmal... du willst mit mir ausgehen. Heute Abend habe ich das richtig verstanden?“
„Ja Kleines ich würde gerne mit dir Essen gehen und dann in eine schöne kleine Bar mit dir gehen. Du weißt, ich mag dich sehr gerne und ich möchte gerne Zeit mit dir verbringen.“
„Ich weiß nicht recht. Eigentlich wollte ich zu Hause bleiben.“
Da hörte ich, dass René herein kam.
„Hey Ma, ich wollte dir nur sagen, dass ich in einer Stunde wieder weg muss.Wir müssen noch an unserem Abschiedsgeschenk für die Schule arbeiten. Oh du hast Besuch.“
Igor und ich standen auf und René bekam große Augen als er sah wie groß Igor war.
„René das ist Igor ein Freund aus dem V1. Igor das hier ist mein Sohn René.“
René gab Igor die Hand.
„Hey schön mal einen vom V1 kennen zu lernen. Wie ist es denn da so? Ma hat noch nicht viel erzählt und ist das ihr Auto da draußen?“
„Ich freue mich auch, dich kennen zu lernen René. Ich habe deiner Mutter nicht geglaubt, dass sie einen fast erwachsenen Sohn hat. Du kannst ruhig Igor zu mir sagen und ja das ist mein Auto.“
„Hey ihr beiden, ich bin dann mal kurz weg.“ warf ich dazwischen, bevor sie über Autos ins Schwärmen geraten konnten. Beide schauten mich an.
„Na Igor ich dachte, du wolltest mit mir weg gehen oder nicht?“
„Du meinst du gehst mit mir heute aus? Wirklich schön, ich freue mich.“
„Na dann werde ich mich schnell fertig machen.“ Ich lief die Treppe hoch und suchte mir eine elegante, schwarze Hose raus und eine schöne goldene Seidenbluse mit tollen Stickereien darauf. Ich zog mir schwarze Unterwäsche an und zog auch die Hose schon an. Die Bluse nahm ich mit ins Bad. Ich putzte mir die Zähne und föhnte meine Haare trocken. Vorher machte ich noch Haarfestgier hinein. Mit Haarspray machte ich meine Haare ein bisschen fülliger. Ich sprühte mich mit meinem Lieblingsparfüm ein. Dann zog ich die Bluse an und schminkte mich. Ich zog schwarze Pumps an und holte einen leichten, schwarzen Mantel und in eine passende Tasche legte ich alles, was ich brauchte. Ich nahm noch schnell eine schöne Kette und Ohrringe. Nach einer guten halben Stunde war ich fertigt und ging zurück in die Stube. Dort saßen Igor und René in ein Gespräch über Autos total vertieft. Sie bemerkten mich erst, als ich mich räusperte. Beide drehten sich zu mir um.
„Hey Ma, du siehst toll aus. Denk dran morgen um zehn werden die Zeugnisse verteilt.“
„Wie könnte ich das vergessen, mein Großer. Ich werde mit dir zusammen da sein. Viel Spaß beim Bauen.“
„Ich wünsche dir auch viel Spaß heute.“
René kam auf mich zu und flüsterte mir zu.
„Hey Ma, ich glaube das Igor voll auf dich abfährt. Das ist toll, aber noch zu früh, oder nicht?“ Ich flüstere ihm auch zu: „Ich weiß das alles und ich habe ihm schon gesagt, dass wir nur Freunde sein können. Aber ich finde ihn nett und es könnte lustig werden, mal was anderes zu machen.“
René küsste mich und ging in sein Zimmer hoch. „Einen netten Jungen hast du da Sahra. Wollen wir jetzt los?“
Ich nickte und nahm meinen Schlüssel. Igor machte mir die Tür auf und wir gingen hinaus. Dort stand ein großer silberner Bentley auf der Straße. Ich blieb oben auf der Treppe stehen.
„Ist das dein Auto? Ich dachte du hast einen schwarzen BMW.“
„Ja habe ich auch und das ist auch meiner. Ich nehme Ihn nur zu besonderen Anlässen. Komm, ich dachte, wir wollte fahren.“
Igor ging zum Auto und hielt mir die Beifahrertür auf. Ich stieg ein und Igor saß auch schon auf dem Fahrersitz. Ich schnallte mich an und Igor fuhr los.
„Ich dachte mir, dass du vielleicht gerne in eine Pizzeria gehen würdest. Ich kenne eine gute in Hannover und da ist auch die Bar, in die ich mit dir gehen möchte.“
„Ich esse gerne italienisch und ich freue mich auf heute Abend.“
Igor fuhr sehr schnell und wir waren ratz fatz in Hannover. Das Restaurant war sehr nett und voll. Igor bekam aber gleich für uns einen Tisch in einer ruhigen Ecke. Das Essen schmeckte sehr gut. Wir unterhielten uns sehr nett. Ich machte mich noch einmal frisch, bevor wir zur Bar fuhren. Igor parkte gleich vor der Tür. Wir gingen rein und die Leute dort kannten ihn alle. Wir gingen nach hinten, durch eine weitere Tür. Hier war alles edel und teuer. Ich wusste, dass wir in dem VIP Bereich waren. Igor nahm mir meinen Mantel ab und legte dann seinen ab. Er gab sie einem Mann, der sie weg brachte. Igor nahm meine Hand und führte mich zu einem Tisch. Wir setzten uns hin. Der Mann kam wieder und fragte, was wir trinken wollten.
„Bringen sie mir einen Speziale und eine Flasche lieblichen Rotwein für uns.“
„Bitte auch noch einen Apfelsaft, danke.“
Igor lächelte mich an. Er legte meine Hand in seine Hand und zog mich hoch.
„Komm Sahra ich möchte mit dir tanzen.“
„Igor ich kann nicht tanzen. Peter hatte nie die richtige Lust dazu und ich habe es verlernt.“
Igor zog mich weiter auf die Tanzfläche und legte mir eine Hand auf die Hüfte. Er kam ganz nah an mich ran. Er roch gut und er war so groß. Er war viel größer als der Mann aus meinen Träumen.
„Ich bin ein guter Tänzer und in meinen Armen wird es dir leicht fallen. Du bist wunderschön und du riechst so gut.“
Ich schaute zu ihm auf und wollte etwas sagen. Er legte mir einen Finger auf den Mund.
„Ich weiß, es ist noch viel zu früh für dich. Ich möchte dir nur zeigen, was ich für dich empfinde. Du bist etwas ganz besonders, bei dir fühle ich mich so wohl. Wenn du nicht da bist, fehlt mir etwas.“
Er beugte sich langsam runter zu mir und küsste mich ganz leicht und sanft.
„Bitte verzeih mir, das wollte ich aber schon, als ich dich das erste Mal sah.“
„Igor ich.... Ähm du musst mir Zeit lassen, ja? Bitte.“
Er nickte und drehte uns langsam zu der Musik. Wir tanzten eine ganze Weile und dann setzten wir uns wieder.
Nach ca. einer guten Stunde rutschte Igor hibbelig auf seinem Stuhl herum, bevor er zu mir sagte:
„Komm ich bringe dich wieder heim.“
Ich nickte nur und wir verließen die Bar. Als wir fuhren fragte ich Igor.
„Igor bist du wie Will? Bitte, ich möchte es wissen.“
„Und wenn ich es wäre? Was würdest du dann sagen?“
„Ich würde dir sagen, dass es mir egal ist, was du bist. Ich glaube, dass die meisten Wesen das Gute und das Böse in sich haben. Und jeder muss für sich entscheiden, ob man das Licht oder die Dunkelheit vorzieht.“
„Du sagtest die meisten Wesen warum?“
„Weil es immer auch welche gibt, die nur das Eine oder das Andere sind.“
„Das ist deine Meinung. Du glaubst das Wirklich. Woher hast du denn deinen Glauben?“
„Igor ich..... tief in mir weiß ich es. Aber ich meine, jeder sollte seine eigne Meinung haben.“ Igor hatte angehalten und sah mich lange an. Ich glaubte, dass er das Glühen in seinen Augen unterdrücken musste. Ich lächelte, denn ich freute mich, dass er mich nicht beeinflussen wollte. Nicht einmal Will konnte sich so beherrschen.
„Warum lächeltest du so. Was geht in deinem Kopf nur vor?“
Ich nahm Igors Hand und hielt sie fest.
„Ich finde es bemerkenswert, wie du dich im Griff hast. Ich weiß, es fällt dir nicht leicht.“
Verdutzt schaute er mich an.
„Was hat Will dir alles erzählt?“
„Ich wünschte er hätte mit mir geredet, aber er wollte es noch tun. Ich glaube, er hat Angst davor. Will geht nicht mal mehr ans Handy, wenn ich ihn anrufe. Das ist nicht schön.“
„Dann hast du dir etwas in deinem hübschen Kopf zusammen gereimt oder?“
„So ungefähr.“
„Aha, sehr aufschlussreich.“
Er fuhr weiter und lächelte. Wir kamen in einen Stau. Igor hatte schöne Musik an und er konzentrierte sich auf den Verkehr. Ich machte die Augen zu und genoss die Musik. Das nächste was ich mitbekam war, dass ich wieder in meiner Traumwelt war.
„Hallo meine Süße, da bist du ja endlich. Es ist nicht nett, mich hier jede Nacht vergebens warten zu lassen. Was hast du genommen um nicht hier zu erscheinen?“
Ich drehte mich im Kreis, denn ich konnte ihn nicht sehen.Vorsichtig ging ich ein paar Schritte zurück. Da kam er wieder von hinten und umschlang mich. Der Mann legte seinen Kopf auf meinen. Dann schnüffelte er an mir.
„Bei wem bist du? Wer ist bei dir? Ich rieche einen anderen an dir. Du gehörst nur mir ganz alleine und keiner soll dir so nah kommen!“
Er wurde immer lauter und in seiner Wut drückte er mich fest an sich. Ich keuchte: „ Lass..... mich los...du tust mir ….weh.“
Nur schwer bekam die Worte zu Stande. Dann war ich wieder bei Igor im Auto. Wir standen vor meiner Hofeinfahrt. Igor hatte mich leicht an sich gedrückt und streichelte meinen Rücken sanft.
„Es ist vorbei Sahra, alles ist jetzt gut. Du hast nur schlecht geträumt.“
Wir saßen so eine ganze Weile schweigsam, bis ich mich beruhigt hatte.
„Soll ich noch mit rein kommen, Kleine?“
„Nein Igor, ich muss alleine damit fertig werden. Da kann mir niemand helfen. Bis heute Abend Igor.“
Ich gab ihm einen schnellen Kuss auf die Wange. Schnell wollte ich aussteigen aber Igor hielt mich zurück. „Sahra du musst mit Will reden.
Es ist wichtig, dass du ihm alles erzählst.“
Ich nickte automatisch und dann ließ mich Igor gehen. Als ich wieder im Haus war, schaute ich kurz nach René. Dann legte ich mich schlafen und Gott sei Dank träumte ich nicht wieder von Ihm.
Als Igor ein paar Kilometer weit gefahren war, hielt er an. Ich habe die Anwesenheit von einem mächtigen Vampir gespürt. Er hat Sahra in eine Traumwelt gebracht, wo er ihr auch körperlich nahe sein kann. Sahra hat große Angst vor ihm. Sie sagte aber nichts zu mir. Wer weiß, wie lange das schon geht. Oh Will, warum hast du es ihr nicht erklärt. Es ist deine Aufgabe. Er wird diese Nacht aber nicht zurückkommen. Der Vampir wird mich und meinen Geruch an ihr bemerkt haben und er wird sehr wütend sein. Ich habe sie zurückgeholt. Dieses Mal konnte er nicht viel machen, er hatte keine Zeit.
Jetzt weiß ich auch, warum ich mich so gut fühle, wenn ich mit ihr zusammen bin. Sie muss eine Gefährtin sein. Eine die Will nicht gemeldet hat, sonst wäre sie im Hauptsitz in New York. Ich werde Will anrufen jetzt gleich.
„Hallo Will bist du denn verrückt geworden? Warum hast du Sahra nicht alles sofort erzählt. Sie reimt sich einiges zusammen und sie ahnt einiges. Und das Schlimmste ist, ein sehr mächtiger Vampir holt sie zu sich in seine Traumwelt. Er hat es erst vorhin wieder gemacht. Ich konnte sie aber dieses Mal schnell zurückholen. Sie hat große Angst vor ihm. Aber sie sagt nichts. Du redest ja nicht mehr mit ihr und sie weiß genau warum.“
„Igor wieso bist du bei Sahra, wenn sie schläft? Wenn das so ist muss ich so schnell wie es geht zurückkommen. Du weißt aber nicht wer es ist, der sie belästigt oder?“
„Nein Will. Sahra ist neben mir im Auto eingeschlafen, als ich sie nach Hause brachte. Ich war schon mit ihr angekommen, als ich es bemerkte. So schnell wie ich konnte holte ich sie zurück.“
„Gut gemacht, daran habe ich nicht gedacht. Ich habe zwei Leibwächter für Sahra und für René. Die sollen sie beschützen. Aber dagegen kann ich sie nicht beschützen. Ich muss Samstag noch zu Alex und dann kann ich zurückkommen. Pass auf sie auf Igor, bitte.“
„Ich versuche mein Bestes Will.“
Igor fuhr zu sich und trank viel Blut. Viel mehr als er es sonst tat. Aber Sahra hatte seinen Durst geweckt. Und noch viel mehr, als das. Er würde sie in ein paar Stunden wiedersehen.
Ich wachte schon kurz nach sieben auf. Dann duschte ich mal wieder ausgiebig und machte mich fertig. Etwas Elegantes zog ich mir zur Feier des Tages an. Danach machte ich Frühstück fertig. René hatte sich auch nett angezogen und wir fuhren zusammen zur Schule. Dort trennten wir uns. Die Zeugnisüberreichung war sehr feierlich. Danach fuhr René noch mit seinen Freunden los um zu feiern. Ich fuhr also alleine nach Hause. Dort packte ich schon mal fast den ganzen Rest in meinen Koffer. Um die Zeit tot zu schlagen bis ich los musste machte ich mir den Fernseher an. Ich legte René einen Zettel auf den Küchentisch. <<Dass wir uns dann Morgenmittag wieder sehen. <<
Ich zog mir eine schwarze Jeans und dazu ein Lila Shirt an, das eine tolle Schnürung an den Ärmeln und am Dekolletee hatte. Es stand mir gut. Dann machte ich mich auf den Weg. Ich hatte ein klein wenig Angst, dass Alex auch dort sein würde. Als ich auf den Parkplatz fuhr, stand schon Igor an der Tür zum V1. Er kam auf mich zu und zog mich an sich.
„Du siehst so schön aus. Komm John wartet schon auf dich.“
Er nahm meine Hand und führte mich zu John.
„Ah Sahra, komm ich weiß, wie ich heute deine Haare machen werden.“
Er drehte meine Haare auf und steckte sie zu einer Hochfrisur. Es sah gut aus und er schminkte mich mit lila und schwarzem und goldenem Glimmer an den Augen und meinem Dekolletee. „Danke John bist später.“
Ich ging zu Ben und wir machten uns an die Arbeit. Immer wenn neue Gäste ankamen, war ich sehr angespannt, ob es Alex und Gefolge wären. Aber keiner von ihnen ließ sich blicken. Da sie nicht erschienen wurde ich immer ruhiger und die Arbeit machte viel Spaß. Die kleinen Sticheleien machten mir nichts aus und bald blieben sie ganz aus. Die Gäste merkten, dass ich gut arbeitete und schnell war. Ich durfte nur nicht daran denken, dass ich unter lauter Vampiren war. Da kam auch mein netter Riesen-Vampir auf mich zu. Er zog mich an sich und küsste mich auf die Wange. Igor schaute mir in die Augen und lächelte mich an.
„Ich habe dir etwas zu essen an die Bar gestellt. Weiß du was ich jetzt an liebsten machen würde? Mit dir ganz alleine sein und …. Das werde ich dir ein anderes Mal sagen. Ich glaube du musst weiter machen.“
Er ging wieder und ich hatte keine Zeit, um zu überlegen, was er hatte sagen wollen.
Ich hatte schon um drei Uhr Feierabend. Ich holte meine Sachen und wollte gehen. Da sah ich Igor auf der Treppe.
„Hey Igor schön dass ich dich noch sehe.“
Er machte kehrt und kam zu mir.
„Sahra ich würde gerne mit zu dir kommen. Ich wollte dich gerade suchen.“
Er schaute mich bittend an und hatte einen Hundeblick drauf.
„Ähm Igor ich …. nein Igor ich brauche noch Zeit und ich möchte nicht, dass du über Nacht bei mir bist.“
„Sahra ich würde deine bösen Träume von dir fernhalten. Es muss doch nichts passieren. Ich kann mich beherrschen und du weißt das.“
„Ja Igor, trotzdem nein. Ich werde in meinem Bett alleine schlafen. Bis morgen Abend.“
Ich drückte seine Hand und ging. Igor sah mir traurig hinterher.
Er ist ja so lieb und es ist schon der Wahnsinn, dass so ein Mann wirklich an mir Interesse hat. Ja nur, dass er ein Vampir ist.
Ich legte mich, nach einem kurzen Abstecher ins Bad, auch gleich hin. Eingeschlafen war ich sehr schnell und traumlos. Aber später als ich eigentlich nur noch ein bisschen im Bett schlummern wollte, war ich in einem Raum, den ich nicht kannte. Ich drehte mich, um mir den Raum anzusehen. Den größten Teil des Platzes nahm ein gigantisches Bett ein. Und in dem Kamin brannte ein Feuer. Ich suchte eine Tür um wegzukommen. Es gab keine und ich versuchte an eine Wand zu kommen. Ich konnte ihn nicht sehen, aber ich wusste, dass er da war. Ich spürte ihn und ich bekam eine Gänsehaut.
„Was willst du von mir? Ich habe dir schon gesagt, dass ich nichts mit dir zu tun haben will. Warum hast du mich gebissen? Und mir dieses Tattoo verpasst? Du holst mich immer wieder in diese Scheinwelt. Ich will es nicht. Ich brauche keinen Mann und schon gar keinen wie dich. Also las mich zu Frieden.“
„So du meinst, dass du es dir aussuchen kannst. Falsch du hast keine Wahl, als den Rest deines Seins auf Erden mit mir zu verbringen. Ich werde dir zeigen, wie du dich an meiner Seite zu verhalten hast. Du wirst nie wieder einen anderen Mann an dich heran lassen.“
Plötzlich war ich an seine Brust gedrückt. Er hielt meinen Kopf mit seiner Hand fest an seine Brust. Er küsste mich aufs Haar und er roch wieder an mir.
„Du riechst schon wieder nach dem Anderen ist er jetzt bei dir?“
„Nein ich bin alleine und ich habe überhaupt nichts mit einem Mann. Wenn ich anders rieche, dann nur, weil mich ein guter Freund immer an sich drückt. Ich muss Einiges neu regeln und habe jetzt kein Interesse an Männern. Las mich endlich los.“
Ich versuchte mich mit ganzer Kraft von ihm zu befreien. Er hat es wohl nicht erwartet und so kam ich für einen Augenblick frei. Ich schaffte es, ein paar Schritte weg zu kommen, da wurde ich von der Seite gepackt und er landete mit mir auf dem Bett. Ich trat um mich, ich wollte dort wieder weg. Er rollte sich auf mich und drückte mich mit seinem Gewicht tiefer ins Bett. Seine Beine legte er auf meine und schon konnte ich sie nicht mehr bewegen. Als nächstes fing er eine meiner Hände ein. Ich konnte nicht viel sehen, denn meine langen Haare hatten sich auf mein Gesicht verteilt. Ich kratzte ihn mit meiner noch freien Hand über seine linke Wange. Er knurrte mich an und schon hatte er auch diese Hand gepackt. Während er meine Hände so auf meinem Bauch platzierte, dass er sie mit einer Hand festhalten konnte, konnte ich ihn das erste Mal richtig sehen. Ich stöhnte laut auf, denn was ich sah, ließ mich zittern. Ich sah die schönsten, grünsten Augen, die ich das erste Mal im V1 erblickt hatte. Es war Alex der dort auf mir saß und der mich als sein Eigentum betrachtete. Mir wurde schlecht und heiß und kalt zu gleich.
„So jetzt werde ich mal sehen, wer diese kleine Wildkatze ist. Ich konnte dein Gesicht bis jetzt noch nicht sehen.“
Er hob seine Hand und wollte gerade meine Haare zu Seite schieben als ich laut rief: „Neeeeeeiiiiinnnnn“
Und da war ich wieder bei mir zu Haus und in meinem Bett, aber ich war nicht alleine dort. Igor lag neben mir und hatte mich an sich gedrückt. Ich strampelte und schlug um mich, wollte einfach nur weg. Er sah mich an und seufzte, aber er ließ mich los. So schnell ich konnte stand ich auf und rannte ins Bad. Ich schloss die Tür hinter mir ab und setzte mich in eine Ecke. Dann weinte ich hemmungslos. Nur zitterten konnte ich, den ich war vollkommen aufgelöst. Ich wusste, dass Igor an der Badezimmertür stand. Er sagte die ganze Zeit nichts. Mein riesen Vampir ließ mich weinen. Nach einer Weile, ich weiß nicht wie lange ich dort drin heulte, wurde ich langsam ruhiger.
„Kleines ich werde dir einen Tee machen und bin dann in der Küche, wenn du so weit bist, komm bitte nach.“
Ich sagte nichts und Igor erwartete wohl auch keine Antwort, denn ich hörte wie er nach unten ging.
Igor war Sahra nach gefahren. Auch wenn sie es nicht wollte, aber er musste sie einfach beschützen. Leise hatte er sich in das Haus geschlichen, als Sahra schlief. Als René eingeschlafen war, war er zu ihm gegangen und hatte ihn in einen Tiefschlaf gesetzt. Als er wieder bei Sahra war, hatte er sich in den Sessel gesetzt und gewartet, ob sich etwas tun würde. Dieses Mal hatte er es nicht so einfach gehabt, sie zurück zu holen. Als er sie angesehen hatte, hatte er die Panik in ihren Augen gesehen und hatte sie ziehen lassen. Dann hat vor dem Bad auf sie gewartet. Als sich ihr Herzschlag beruhigt hatte, hatte er sich auf den Weg gemacht, um Tee zu machen.
Ich wusch mir das Gesicht mit kaltem Wasser und folgte dann Igor in die Küche. Er saß am Tisch und hatte Tee und zwei Tassen vor sich stehen. Er sah auf, sagte aber nichts. Ich schwieg auch und trank den Tee. Nach der zweiten Tasse Tee stand ich auf und ging in den Garten. Igor folgte mir leise. Dann setze ich mich ins Gras und ließ mich von der Sonne aufwärmen.
„Igor bitte, warum kann er mich immer wieder zu sich holen? Ich will es nicht, aber ich kann mich jetzt nicht mehr selber befreien. Früher konnte ich es noch. Er weiß, dass du da bist und er wird dir wehtun. Auch weiß ich, dass ihr Vampire seid, aber was habe ich mit euch zu tun? Ich weiß es schon lange und ich habe es für mich akzeptiert, dass es euch gibt. Er sagte zu mir, dass ich seine Gefährtin bin und ich nur ihm gehören würde.Außerdem meinte er auch, dass ich keine andere Wahl hätte, stimmt das?“
Ich schaute hoch zu Igor und sah, dass er einen gequälten Gesichtsausdruck hatte. Mein riesen Vampir stöhnte auf und knurrte. Dann setzte er sich hinter mich und zog mich an sich. Es tat mir gut, weil ich mich bei ihm sicher fühlte. Ich seufzte einmal und lehnte ich mich an ihn.
„Oh Kleines, Will hätte es dir sagen müssen, es ist sein Job das zu tun. Der, der dich in seine Traumwelt holt ist dein Gegenstück. Du bist seine Gefährtin und er hat bestimmt schon lange auf dich gewartet. Jeder Vampir sucht seine Gefährtin, sein Gegenstück. Es gibt zu wenige Gefährtinnen und Will und andere Vampire suchen euch. Will hat dich gefunden, dich aber nicht ins Hauptquartier gebracht, er hat dich auch nicht gemeldet. Wir Vampire können mit euch Kinder bekommen und uns so ganz normal vermehren. Du bist etwas ganz Besonderes. Der Vampir hat das Recht, dich für sich zu beanspruchen und du kannst dich nicht immer vor ihm verstecken. Du wirst es auch nicht mehr wollen, wenn ihr euch verbunden habt. Ich wünschte, ich wäre dein Gegenstück. So sehr habe ich mich an dich gewöhnt. Bei dir fühle ich mich wohl. Am liebsten …. ach ist ja auch egal.“
„Igor was ist mit René wenn er mich findet? Ich kann doch nicht weg ohne ihn.“
„Hm ich weiß nicht, eigentlich ist es sehr selten das Gefährtinnen schon Kinder haben. Wenn es trotzdem so war, waren diese noch sehr klein. Wahrscheinlich wird er auch ihn aufnehmen. Komm wir sollten rein gehen. René wird gleich aufwachen. Ich bestelle uns gleich was zum Essen und du solltest dich anziehen.“
Ich nickte und ging auch gleich duschen. Zügig machte ich mich fertig und war noch vor René unten. Dann holte ich die Post rein und legte sie erst mal auf den Küchentisch. Igor saß in der Stube und grübelte vor sich hin. Tief in mir regte sich ein Schmerzgefühl meinen riesen Vampir zu zu sehen, also begab ich mich zu ihm und streichelte seine Wange.
„Ich wünsche mir das Gleiche, wie du Igor. Aber wir können nichts daran ändern. Es ist nicht richtig, dass ich nicht einmal die Zeit habe um, um Peter zu trauern. Ich habe so lange mit ihm ein glückliches Leben gehabt.“
Da kam René durch die Tür.
„Hey Ma wie war die …. Hey was macht Igor hier?“
René rollte mit den Augen und kam zu uns ans Sofa.
„Hallo René ich wollte euch nur besuchen und dachte mir, dass deine Mutter heute nicht kochen sollte, also habe ich chinesisches Essen für uns bestellt. Das wird bald hier sein. Außerdem gratuliere ich dir zum Schulschluss.“, improvisierte Igor.
„René, ich habe die Post rein geholt und da waren auch Briefe für dich dabei.“
René drehte sich um und ging in die Küche. Igor lächelte mich an und stand auf.
„Das Essen kommt, ich werde dann mal bezahlen gehen.“
Ich ging zu René und der stand lächelnd in der Küche.
„René was ist denn los?“
„Ma ich habe zwei Zusagen für Ausbildungsplätze und das Beste, eine ist von meinem Favoriten.“
„Oh René, das ist ja super.“
Ich drückte ihn an mich und so sah Igor uns stehen, als er in die Küche kam.
„Hey was ist denn hier los?“
„Igor ich habe heute zwei Zusagen für Ausbildungsplätze bekommen. Auch von der Firma wo ich am liebsten arbeiten will. Ich werde denen gleich eine E-Mail schicken, dass ich dort anfangen will und dass ich am Montagmorgen persönlich noch einmal hinkomme. Wow, ich werde ab August als Informatiker arbeiten.“
„Du kennst dich wohl gut mit Computern aus was?“
„Ja Igor das kann ich wirklich. Was hast du denn da zum Essen?“
„Bitte sucht euch aus, ich wusste ja nicht was ihr mögt, also habe ich einige verschiedene Sachen bestellt.“
„Ich nehme das hier. Ma, kann ich oben essen?“ Ich nickte und René verschwand nach oben. Ich suchte mir auch etwas aus und den ganzen Rest nahm Igor. Wir aßen, ohne dass einer etwas sagte. Igor schaute mich ab und zu nur an, mit einem Gesichtsausdruck, den ich nicht deuten konnte.
„Sahra du isst ja wieder kaum etwas. Schmeckt es dir nicht?“
„Doch, ich habe nur keinen Hunger. Mir geht so viel im Kopf herum und ich habe Angst.“
„Will kommt heute. Wenn er mit seiner Besprechung fertig ist, fliegt er gleich los. Dann können wir mit ihm besprechen was wir machen können.“
„Igor ich muss bei Will´s Haus nach dem Rechten sehen, kommst du mit? Es ist nicht weit und wir können zu Fuß gehen.“
„Klar komme ich mit. Ich lasse dich nicht alleine.“ Ich nahm den Schlüssel und wir machten uns auf den Weg.
„Du hast also einen Schlüssel für Will` Haus, kannst kommen und gehen wann du willst?“
„Na klar, Will hat auch einen für unser Haus und das auch schon seit Jahren. Wir vertrauen uns halt. Ich mochte Will schon von Anfang an.“
Igor schaute böse nach vorne und antwortete nicht.
„Igor was hast du denn? Nee, du nicht auch noch. Ich habe nichts mit Will. Er ist für mich ein väterlicher Freund und nur auf diese Weise mag ich ihn. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich und Will... Nie würde ich das in Erwägung ziehen. Und Will auch nicht. Er liebt mich wie ein Vater und nicht mehr.“
Igor sah schon wieder glücklicher aus und wir waren auch schon beim Haus. Ich holte die Post raus und ging zum Nebeneingang, als Igors Handy klingelte. Er blieb draußen und ich legte die Post auf den Küchentisch. Als nächstes ging ich die Blumen im Wohnzimmer gießen. Als ich wieder zu Igor nach draußen kam telefonierte er immer noch. Also setzte ich mich auf die Treppe, um zu warten. Igor legte auf und erzählte mir, dass Will nicht vor nächsten Mittwoch zurück kommen würde. Er war noch in Frankreich und konnte erst am Montag seine Besprechung in New York machen.
„Also werde ich dich und René in den Flieger setzen. Und ich werde auf jeden Fall die nächsten Nächte in deiner Nähe bleiben. Ich lasse dir auch nicht die Wahl. Will und ich haben das so beschlossen.“
„Ach ja und mit mir wollte er mal wieder nicht reden. Na wie toll ... ich muss noch einiges zu Hause erledigen. Du kannst ruhig fahren und wir sehen uns dann im V1 wieder.“
Ich sah, dass Igor nicht begeistert war.
„Dann hole ich dich um 18.30 Uhr ab und werde nach der Arbeit mit zu dir fahren, also kannst du dein Auto stehen lassen.“
Ich wollte etwas sagen, doch da hatte Igor mich schon in seinen Arm gezogen und küsste mich.
„Keine Widerrede, ich will so viel Zeit, wie es geht mit dir verbringen. Auch wenn es keine Zukunft hat.“
Er ließ mich los und wir gingen zusammen zurück. Igor stieg in seinen BMW und winkte mir noch einmal. Ich ging ins Haus und René stand im Flur.
„Hey ist Igor schon weg? Das ist aber schade. Ma kann ich jetzt gleich zu Leroy und bis Montagmorgen bei ihm bleiben?“
„Hast du denn schon deinen Koffer gepackt?“
„Ja, bis auf die Sachen, die noch in der Wäsche sind.“
„Gut ich werde gleich noch bügeln und es dann in den Koffer legen. Hast du schon alles was du brauchst?“
„Ja, ich nehme noch ein paar Sachen fürs Wochenende mit. Ich brauche auch kein Geld, ich habe noch genug. Ich werde dich morgen mal anrufen.“
„Ja Ok ich wünsche euch viel Spaß.“
René flitzte nach oben und war auch ganz schnell wieder unten.
„Bis Montag, Ma.“
„Ja, bist Montag.“
René war auch ganz schnell weg, ich bügelte und machte noch sauber. Nachdem ich fertig war, fuhr ich zum Blumenladen und holte einen Blumenstrauß für Peters Grab. Ich stellte ihn in eine Vase und brachte die alten Blumen weg. Ich erzählte ihm meine Sorgen und dass ich ihn vermisste. Außerdem erzählte ich ihm von Renés Ausbildungsplätzen und das er stolz auf seinen Sohn sein konnte. So blieb ich eine ganze Zeit dort und fuhr nach Hause. Eine Dusche brauchte ich bevor ich mich für die Arbeit umziehen konnte. Heute wählte ich eine schwarze Hose und eine blaue Bluse. Meine Haare ließ ich offen. Ich ging in die Küche und machte mir einen Tee und aß eine Scheibe Brot. Es klingelte an der Tür und ich ging aufmachen. Igor war schon da, er hatte eine schwarze Lederhose an und ein tief blaues Seidenhemd. Er hatte auch eine Tasche mit dabei.
„Hey Sahra, hier bin ich schon.
Ich dachte ich komme ein bisschen früher.“
„Na dann komm rein, ich zeige dir das Gästezimmer.“
Ich stieg die Treppe hoch und zeigte ihm sein Zimmer.
„Hier im Schrank ist Platz für deine Sachen. Im Bad hast du frische Handtücher. Deine sind die gelben. Ich gehe kurz hoch in Renés Zimmer, ich muss noch ein paar Sachen in seinen Koffer legen.“
Schnell erledigte ich das und ging ins Wohnzimmer. Igor hatte es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht. Ich setzte mich neben ihn.
„Igor René ist bis Montag bei seinem Freund, also sind wir alleine. Aber glaube nicht das ich zu mehr bereit bin.“
„Sahra ich weiß das alles und ich habe auch keinen Anspruch auf dich. Ich finde es nur nicht richtig, dass du vor deinem Vampir Angst hast. Er muss es eigentlich schon bemerkt haben und trotzdem holt er dich zu sich. Ich passe nur auf dich auf und mehr nicht. Ich würde meine Seelenverwandte nie zu irgendetwas zwingen.“ Ich lächelte ihn an, er zog mich an sich und streichelte mir übers Haar.
„Komm wir sollten los.“
Ich stand auf und nahm meine Sachen. Igor hielt mir die Beifahrertür auf und ich stieg ein. Wir waren sehr schnell beim V1 und Igor ging an seine Arbeit. John schminkte mich und machte mir heute einen Zopf in den er noch Bänder einarbeitete. Als ich oben ankam wartete Marcus auf mich.
„Sahra da bist du ja. Ich dachte du wärst nicht da.“
„Ich bin mit Igor gekommen.“
„Ah ja, wegen Morgenabend es ist ok, wenn du um eins gehst. Ich würde gerne mit dir deinen Vertrag fertig machen. Die Gäste sind von dir begeistert und ich bin auch sehr zufrieden mit dir. Ich glaube, dass dir die Arbeit auch gut gefällt. Wir werden dich alle vermissen und ich möchte, dass du so schnell wie es geht, nach deinem Urlaub, hier wieder herkommst.“
„Ich komme am Mittwoch wieder und wenn ich keinen Jetlag habe, kann ich am Samstagabend wieder hier sein. Mir macht es Spaß hier zu arbeiten und ich fühle mich wohl hier.“
„Ach hier dein Lohn, für die Tage wo du hier warst und auch für Morgen. Ich wünsche dir viel Spaß im Urlaub und komm gesund wieder.“
Ich nahm den Umschlag von Marcus und da war er auch schon in seinem Büro verschwunden. In dem Umschlag waren 800 Euro Wahnsinn. Ich brachte es schnell noch in meinen Schrank und dann machte ich mich an die Arbeit. Igor sah ich nur ab und zu ganz kurz. Um kurz vor Mitternacht brachte er mir etwas zu essen und nahm mich kurz in den Arm. Ich hatte keinen Hunger und trank nur etwas. Um kurz nach vier konnten wir nach Hause fahren. Und ich legte mich alleine in mein Bett. Igor ging ins Gästezimmer. Nach einer Weile merkte ich, wie Igor in mein Zimmer kam und stellte mich schlafend. Da ich wissen wollte was er machen würde. Mein riesen Vampir legte sich zu mir aufs Bett. Er blieb aber am Bettrand liegen und so schlief ich friedlich ein. In dieser Nacht träumte ich von Igor. Wie er als Sohn eines Vampirs aufwuchs und in der Nähe von Moskau im Jahr 1799 geboren worden war. Seine Familie war die mächtigste Vampirfamilie in Russland. Ich sah wie er eine Frau mit schwarzen Haaren vor einer alten Kirche traf. Sie war um einiges größer als ich und sie hatte blaue Augen, aber heller als meine. Sie war seine Seelenverwandte und ich wusste auch, wann er sie dort treffen würde. Er musste nur noch zwei Monate warten. Dann würde sie dort sein und er würde glücklich werden.
Dann war ich wieder bei meinem Vampir in seinem Schlafzimmer. Er sah mich und lachte mich an.
„Na meine Süße, da bist du ja wieder und ich glaube, dass ich dich schon bald bei mir, für immer habe.“
„Ich werde mich, solange wie ich kann von dir fernhalten Alex.“
„Oh, du weißt wie ich heiße? Dann kennst du mich also, aber ich darf dein Gesicht nicht sehen. Also muss ich dich auch kennen. Sonst würdest du dich nicht immer vor mir verstecken.“
„Rate mal schön weiter ich werde jetzt gehen.“
„Nein duuu...“
Ich hörte den Rest schon nicht mehr, denn ich war wieder bei mir im Bett. Igor hatte mich im Arm, aber er lag über meiner Bettdecke. Er hatte sich eine Wolldecke geholt und schief tief und fest. Ich stand auf und ging duschen. Leise nahm ich meine Sachen mit. Als ich fertig war, putzte ich meine Zähne und föhnte die Haare trocken. Dann ging ich runter und wurde überrascht Igor hatte schon Frühstück für uns gemacht. Mit Blumen aus dem Garten und ein paar Kerzen auf den Tisch sah es sehr schön aus.
„Hey Kleine, ich hoffe doch, du hast heute Hunger. Du hast doch eine gute Nacht gehabt oder?“
„Ja Igor, eine wirklich gute. Du hast doch aber nicht geglaubt, dass ich nicht mitbekomme, wie du in mein Zimmer kommst. Aber da du artig warst, habe ich nichts gesagt.“
Ich grinste ihn an und setzte mich zu ihm. Dann nahm mir ich mir ein Brötchen und machte mir Honig darauf. Igor grinste, wir aßen auf und räumten alles weg.
„So was machen wir jetzt bis heute Abend?“ „Würde sagen, als erstes gehst du duschen und dann werde ich dir etwas erzählen, was dir bestimmt gefallen wird.“
Er schaute mich sonderbar an.
„Los mach schon. Spute dich mein Riesen-Vampir.“ Igor sauste los und nach einer viertel Stunde war er schon wieder bei mir. Jetzt hatte er eine blaue Jeans an und ein weißes T-Shirt das seine Muskeln besonders hervorhob. Ich rollte mit meinen Augen.
„Was ist denn?“
„Das weißt du ganz genau. Ich weiß, dass du viel Kraft hast und bin auch nicht auf den Kopf gefallen. Ich weiß auch so, dass du echt schön bist. Aber du bist nicht für mich bestimmt. Das weiß ich ganz genau. Du wirst bald deine Gefährtin finden. Sie hat wie du schwarze Haare und sie ist größer als ich. Kennst du eine kleine Kirche die auf einer Anhöhe liegt. Sie ist gelb und hat ein rotes Dach. Auf der einen Seite stehen drei große Tanne.“
„Woher weißt du von der Kirche? Ich bin dort oft gewesen. Sie liegt in Ungarn. Dort wohnte ich vor vielen Jahren. Oft habe ich vor der Kirche gesessen und auf das Tal darunter geschaut. Aber das ist schon über hundert Jahre her.“
„Igor du bist mein Freund und dir kann ich es sagen. Ich träume, ich träume von euch und weiß dann einiges, von dem ich geträumt habe. Letzte Nacht habe ich von dir geträumt und deine Frau gesehen. Sie ist heute in zwei Monaten dort an der Kirche. Sie wird sich freuen dich zu sehen. Bitte glaube mir, ich weiß, es ist nicht leicht zu glauben. Aber du verlierst nichts, wenn du dorthin fährst und auf sie wartest.“
„Das meinst aber nur du, dass ich nichts verliere.“ Ich atme tief durch und schaute ihm tief in die Augen.
„Igor du hast selber gesagt, dass ich keine Wahl habe. Ich werde mich über kurz oder lang nicht mehr vor ihm verstecken können.Aber ich möchte, dass du glücklich bist, denn ich habe dich sehr gerne. Es freut mich, dass du nicht mehr lange alleine sein wirst. Bei dir fühle ich mich wohl und sicher. Wenn ich einen Bruder gehabt hätte, dann hätte er wie du sein sollen.“
Ich küsste ihn auf die Wange und er zog mich auf seinen Schoß.
„Ich habe schon viele Menschen und Vampire in meinem langen Leben kennen gelernt, aber jemandem wie dir, bin ich noch nie begegnet. Du denkst nicht viel an dich. Dir liegt das Glück von allen anderen am Herzen.“
„Nein, ich denke doch immer zu an mich.
Du weißt ja nicht wie oft.“
Igor lächelte und drückte mich an sich.
„Komm Sahra, packe deine Sachen für heute Abend in eine Tasche, ich weiß was wir machen. Ich glaube das wird dir gefallen.“
Schnell packte ich eine Tasche mit allem, was ich brauchte und auch Igor hatte eine Tasche bei sich. Wir stiegen in sein Auto und er fuhr los.
„Wo willst du denn mit mir hin?“
„Lass dich Überraschen.“
Wir fuhren in Richtung Hannover und nach einer Weile wusste ich, wo er hin wollte. Igor parkte das Auto und drehte sich zu mir.
„Und, ist das nach deinem Geschmack?“
„Das ist toll, ich war schon eine ganze Zeit nicht mehr hier.“
Wir verbrachten ein paar schöne Stunden in den Herrenhäusergärten und dann fuhren wir direkt zum V1. Dort zogen wir uns beide um und nachdem John mich fertig gemacht hatte, ging ich an die Arbeit. Es war mal wieder viel zu tun. Eine Gruppe von jungen Vampiren wollte mich ein bisschen ärgern und dachte es wäre toll, wenn sie mich alle auf einmal beeinflussten. Also glühten ihre Augen, als ich das nächste Mal an ihren Tisch ging. Ich lächelte wie immer und fragte, was sie denn noch trinken wollten. Sie knurrten mich leise an, weil ich nicht auf sie reagierte.
„Ach ihr Hübschen, dass könnt ihr bei mir getrost lassen. Das haben schon ganz andere versucht und auch die hatten keinen Erfolg. Also was möchtet ihr jetzt haben?“
Sie schauten mich an und dann lachten sie.
„Bitte nimm es uns nicht übel, aber wir haben von einigen gehört, dass sie auch keinen Erfolg hatten. Also wollten wir nur mal schauen, ob wir es zusammen schaffen. Bitte bringe uns drei Flaschen Speziale.“
„Kommt sofort.“
Ich brachte ihnen das Bestellte und trank dann selber etwas. Igor kam mit einem Teller mit Obst zu mir.
„Hier Kleine für dich.“
Er nahm eine Erdbeere und hielt sie mir vor den Mund. Ich lächelte und nahm sie ihm mit meiner Hand ab. Igor schaute mich grimmig an.
„Grummel nicht mein Riesen-Vampir. Du weißt wieso.“
„In zwei Stunden ist erst einmal Schluss mit arbeiten. Ich hole dich dann. Du vergisst ja immer die Zeit, Kleine.“
Und schon war Igor wieder verschwunden. Ich nahm mir noch ein paar Stücke vom Teller und ging dann wieder an die Arbeit.
„Hey Leute ich bringe euch eure Bestellung. Der Rest des Abends wird euch Ben etwas bringen.“
„Warum du nicht? Und warum bist du eigentlich nicht während der Woche hier?“
„Ich mache gleich Feierabend, denn ich fliege morgen früh in den Urlaub und komme erst in ca. drei Wochen wieder hier her. Also bis dann.“ Ich ging zu Ben.
„Ich wollte nur tschüss sagen.“
„Dann wünsche ich dir einen schönen Urlaub und komm schnell wieder, Ja.“
Ich nickte ihm zu und holte meine Sachen aus meinem Schrank. Da kam Igor.
„Hier Sahra ist mein Autoschlüssel. Du kannst schon mal zum Auto gehen. Leider muss ich noch eine Kleinigkeit erledigen.“
„Ist schon Ok, ich warte im Wagen.“
Also machte ich mich auf den Weg zu Igors Auto. Meine Tasche legte ich in den Kofferraum und setzte mich auf den Beifahrersitz. Musik machte ich mir auch an und schaute die Nachrichten an, die auf meinen Handy waren. Oh, auch Will hatte sich gemeldet, aber ich hatte überhaupt keine Lust ihn anzurufen. Igor kam nach zwanzig Minuten zum Auto. Wir fuhren zu mir und ich machte mich bettfertig. Igor kam zu mir ins Schlafzimmer und grinste.
„Du bekommst es sowieso mit, wenn ich nachher komme und meine Decke habe ich auch mitgebracht.“
Ich legte mich hin und Igor machte es sich als nächster im Bett bequem.
„Dein Bett ist aber nicht besonders groß.“
„Wieso, es ist doch ganz normal wie es ist. Du bist eher zu groß.“
„Wir Vampire lieben es, alle in sehr großen Betten zu schlafen. Meins ist zum Beispiel viermal fünf Meter groß.“
„Wieso habt ihr so große Betten?“
„Da fragst du noch? Ich glaube das kannst du dir doch denken. Du wirst es dann mit deinem Vampir erleben. Je größer und stabiler das Bett umso besser. Das hier würde nicht mal eine halbe Stunde überstehen.“
Bei mir bildete sich eine Gänsehaut und ich fing an zu zittern. Igor zog mich an sich.
„Du brauchst keine Angst zu haben. Es wird dir gefallen und du wirst es genießen.“
Ich antwortete ihm nicht. Igor wollte ich nicht erzählen, dass ich nur mit einem einzigen Mann bisher Sex hatte. Nur mit meinem Peter hatte ich geschlafen. Ich war ihm immer treu gewesen und ich fand es ok. Ich versuchte einzuschlafen und ich schaffte es auch. Als ich aufwachte lag ich mit meinem Kopf auf Igors Brust. Langsam zog ich mich zurück und stand auf. Es zog mich nach unten in den Garten. Also setzte ich mich auf einen Stuhl und genoss die Sonne. So saß ich, bis Igor zu mir kam.
„Komm ich habe Frühstück gemacht.“ Er zog mich mit sich und wir ließen es uns schmecken. Nachdem wir zusammen aufgeräumt hatten, ließ ich mir eine heiße Dusche angedeihen. Dann suchte ich die letzten Sachen für den Urlaub zusammen. René kam auch schon bald und wir kochten alle zusammen für uns. René und Igor unterhielten sich lange über das V1 und über Autos.
„René hast du schon deinen Koffer gepackt? Die Ausweise und die Reiseunterlagen habe ich.“
„Nee habe ich noch nicht ganz. Du wolltest doch noch die Restwäsche bügeln.“
„Ja stimmt, ich bin einfach schon zu aufgeregt und hatte es vergessen.“
„Igor hat schon erzählt, dass er uns zum Flughafen bringt. Er wird heute hier schlafen, stimmt`s?“
„Ja, wir müssen schon um drei Uhr aufstehen, um pünktlich beim Flughafen zu sein. Ich muss noch einmal schnell bei Will nach dem Rechten sehen. Und ich muss auch noch an meinem Computer einiges erledigen.“
René lief in sein Reich und Igor meinte: „Das trifft sich gut, denn ich muss auch noch einmal weg. Ich denke ich bin in ca. vier Stunden wieder da.“
„Na dann, bis dann mein Riesen-Vampir.“
Igor grinste, streichelte meine Wange und ging. Ich schaute bei Will vorbei und machte dann meine Sachen. René gab mir noch einen Kuss und ging früh schlafen. Ich nahm mir ein Buch und las, bis Igor wieder da war.
„Hast du mal zwei Gläser? Ich habe uns einen guten Wein mitgebracht.“
„Oh schön, einen Rotwein, hoffentlich ist er eher süß als trocken. Ich mag nämlich süß.“
„Na ja, jeder was er ist und du bist so süß Kleine. Es ist ein lieblicher Rotwein. Ich wusste doch, was du gerne trinkst.“
Er schenkte uns ein und der Wein schmeckte super. Aber nach dem zweiten Glas hatte ich genug.
„Igor mir reicht es, ich vertrage nicht so viel Alkohol. Ich bin müde und mache mich bettfertig.“ Als ich im Bett lag, kam Igor auch bald nach. Ich kuschelte mich an ihn und genoss seine Nähe. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich ihm nie wieder so nahe sein würde, wie in dieser kurzen Zeit.
Auch diese Nacht träumte ich nicht von Alex und so wachte ich ausgeruht auf, als der Wecker klingelte.
„Guten Morgen Kleines, auf zur großen Reise. Leider ohne mich.“
„Igor du bist nicht mehr lange alleine. Dann hast du deine Frau und wirst mich schnell vergessen und kannst dann deine eigene Familie gründen.“
„Ich könnte dich nie vergessen, nie, hörst du.“
Er drückte mich fest an sich.
„Wir werden es sehen. Ich werde dich auf jeden Fall immer in meinem Herzen behalten. Denn bin froh, dass ich dich kennen gelernt habe.“
Igor ging ins Gästezimmer, um sich fertig zu machen. Deshalb machte ich mich auch fertig und zog mir meine bequemen Sachen an. Ich nahm den Koffer und den Rucksack und brachte alles nach unten. René kam mit seinen Sachen gerade runter, als ich den Tee aufgoss. Als nächstes brachte Igor die ganzen Sachen schon ins Auto und wir frühstückten schnell. Dann brachen wir auf. Durch Igors Fahrweise waren wir sehr zeitig am Flughafen. Wir konnten die Koffer gleich aufgeben, so hatten wir nur noch die Rucksäcke auf die wir aufpassen mussten. René ging kurz weg. Wir setzten uns und unterhielten uns.
„Igor wirst du zu der Kirche fahren um deine Frau zu finden?“
„Ich habe lange darüber nachgedacht und gestern war ich noch bei meinem Großvater. Er ist schon sehr alt und er rät mir auch, dass ich fahren soll. Er möchte dich kennen lernen. Er ist im Ältestenrat und er findet es sehr interessant, was du so in deinen Träumen siehst.“
Aufgebracht schnaufte ich auf.
„Du hast es ihm erzählt? Ich hatte dir doch gesagt, dass es unter uns bleiben soll.“ meinte ich wütend.
„Kleines ich konnte es nicht vor ihm verschweigen. Er hat die Gabe, dass was einen bedrückt, Kummer und Sorgen macht, zu sehen, wenn er einen umarmt.
Ich brauchte dringend seinen Rat. Du kannst es erahnen warum oder?“
Gab er kleinlaut von sich.
Ich stöhnte nur noch.
„Igor du weißt, wie gerne ich dich habe. Ich wünschte du wärst er. Du bist wundervoll und jede Frau muss dich einfach lieben, wenn sie dich erst richtig kennen gelernt hat. Doch ich habe nicht das Recht, dich mehr als wie einen Bruder zu lieben. Du wirst mit ihr ein schönes Leben haben.“ René kam gerade von der Toilette wieder, deshalb schwiegen wir jetzt.
Igor drückte meine Hand und lächelte mich an. Es war an der Zeit, zum Flugzeug zu gehen. Igor schüttelte René die Hand und zog mich an sich.
„Passt auf euch auf und kommt gesund und munter wieder zurück Kleines, ja!“
Ich nickte und er küsste mich ganz sanft und kurz auf den Mund. René und ich gingen zum Flugzeug und machten uns auf den langen Weg zu den Seychellen.
Wir flogen von Hamburg über Nairobi zu den Seychellen nach Mahe. Dort mussten wir noch mit dem Boot auf die Insel Praslin. So waren wir zehn Stunden in Flugzeugen und eineinhalb Stunden im Boot unterwegs. Insgesamt brauchten wir 18 Stunden um endlich in unserer Hotelanlage anzukommen. Dort wurden wir und die andere Gäste herzlich empfangen. Es gab einen Cocktail für jeden und dann wurden wir alle zu unseren Zimmern gebracht. Wir hatten einen schönen Bungalow direkt am Meer. René und ich verschwanden erst einmal in unseren Zimmern. Aus meinen Zimmer konnte ich nach draußen zum Strand gehen. Dort hatte ich auch einen kleinen Whirlpool. Ein Steg führte direkt ins Meer. Wow, es war so toll hier. Ich hatte ein großes Bett mit einem Moskitonetz darüber. Zum Bad musste ich auch nicht weit gehen. Dort gab es eine große Dusche und über eine Seite erstreckte sich eine Spiegelfront und zwei Waschbecken standen darunter. Ich brachte schnell meine ganzen Sachen in den Schränken und im Bad unter. Dann zog ich mich um. René kam zu mir.
„Oh Ma, das ist echt der Hammer hier. Ich will mich gleich ein bisschen umsehen. Willst du mit kommen?“
„Nee, gehe mal alleine und nimm deinen Schlüssel mit. Ich gehe erst ins Meer und dann schaue ich mich um. Wir sehen uns dann spätestens zum Abendessen. Ich wünsche dir viel Spaß mein Großer. Bis nachher dann.“
„Ja bis später Ma.“
Und schon war er auf und davon. Ich musste schmunzeln, es gefiel ihm genauso wie mir, nur Peter fehlte mir hier. Ich atmete noch einmal tief durch und ging mit einem Handtuch zum Steg. Dort stieg ich in das warme und klare Wasser des Indischen Ozeans. Es war sehr angenehm. Durch das Wasser konnte ich unglaublich viele Fische sehen. Ich schwamm ein bisschen weiter raus und blickte mich um. Unser Bungalow war von Palmen umrandet und die nächsten Bungalows waren bestimmt 500 Meter von uns weg. Fürs erste hatte ich genug also schwamm ich wieder zurück und trocknete mich ab. Ich holte mir ein Tuch zum Umbinden und zog meine Sandalen an. Dann schloss ich alles zu und machte mich auf, die Hotelanlage zu erkunden. Es war keine sehr große Anlage insgesamt gab es nur 35 Bungalows und ein Haus mit der Rezeption, zwei Restaurants, einer Bar und einer Diskothek. Am Strand gab es noch eine Bar. Dann gab es eine Tauchstation und mehrere Animationsstellen. Einen Wellnessbereich. Einen großen Pool mit Lagunen, Grotten und einem Wasserfall. Ich trank an der Strandbar einen Cocktail und nahm mir ein paar Prospekte über Ausflüge und Veranstaltungen mit. Im Anschluss ging ich zurück zu meinem Bungalow. Zwischen zwei Palmen war eine Hängematte angebracht. Die hatte ich vorhin noch nicht gesehen. Ich machte es mir auf ihr gemütlich. Dann schaute ich mir die Prospekte in aller Ruhe an. Einige Angebote sahen sehr interessant aus. Eine Weile schaute ich aufs Meer hinaus. Als ich diese wunderschöne Aussicht fürs erste genug genossen hatte, ging ich ins Haus zurück. Dann gönnte ich mir eine Dusche und machte mich fertig fürs Abendessen. René kam auch noch und als er sich auch fertig gemacht hatte, gingen wir zusammen ins Restaurant. Dort gab es tolle Sachen zu essen und es schmeckte super. Es waren einige Familien hier aber auch Singlemänner und Singlefrauen. An einem Tisch saßen mehrere Jugendliche und René schaute immer wieder zu ihnen rüber. Ein Mädchen winkte René zu sich.
„Na geh schon mein Großer, du hast ja deinen Schlüssel.“
„Wir wollen in die Diskothek gehen.
Die sind alle sehr nett.
Ich habe sie schon am Nachmittag kennen gelernt.
Bis nachher, Ma.“
„Na, wohl eher bis morgen. Viel Spaß.“
Und schon war ich alleine. Ein bisschen frisches Obst rundete mein Mahl ab. Nachdem ich es aufgegessen hatte, beschloss ich an die Bar zu gehen und dort noch etwas zu trinken. Ich bestellte mir einen Fruchtcocktail und schaute mich um. Die meisten Leute hier sahen gut aus. Mal wieder fühlte ich mich ein bisschen fehl am Platz. Deshalb wollte ich gerade wieder aufstehen und gehen, als ein blonder Mann zu mir trat.
„Sie wollen doch nicht schon gehen, oder doch?“ Ich schaute zu ihm auf, er war braun gebrannt und hatte graue Augen.
„Doch das wollte ich.
Ich bin heute erst angekommen und etwas müde.“
„Ich habe gesehen wie sie mit ihrem Sohn angekommen sind. Und sie sind mir gleich aufgefallen. Oh Entschuldigung, ich habe mich noch nicht vorgestellt. Mein Name ist Mick Nellmer.“
„Wie schön für sie.“
Ich stand auf und verließ die Bar. Ich hörte hinter mir eilige Schritte, also drehte ich mich um. Dieser Mick war mir nach Draußen gefolgt.
„Bitte ich möchte doch nur ihren Namen wissen und dann gehe ich wieder.“
Ich holte einmal tief Luft: „Ich heiße Sahra Grün und ich brauche keine Gesellschaft. Guten Abend.“
Zügig ging ich zu meinem Bungalow. Er folgte mir nicht. Da es sehr warm war zog ich mir ein leichtes Nachthemd an und legte mich schlafen. Dieses Mal brauchte ich auch nicht lange um tief und fest einzuschlafen. Ich träumte von Peter und dass er hier mit mir auf der Insel ist. Dann verschwand Peter und Alex tauchte dafür auf.
„Was willst du hier in meinem Traum Alexander? Ich möchte alleine sein.“
„Das ist aber keine nette Begrüßung. Hier ist es sehr schön und du bist wunderschön. Deine schwarzen Haare wiegen so schön im Wind. Und dein Körper ist zum anbeißen. Du hast die Kurven an den richtigen Stellen. Warum zeigst du mir nicht dein Gesicht? Ich möchte dir so gerne in die Augen sehen. Warum kennst du meinen vollen Vornamen?“
„Alexander ich weiß sehr viel von dir. Ich weiß zum Beispiel, dass du mich nicht einmal erkennen würdest, wenn ich direkt neben dir stehen würde. Du würdest an mir vorbei laufen und mich nicht weiter beachten. Das was du hier siehst, das bin nicht ich. Es ist deine Wunschvorstellung. Ich verhindere nur, dass du mein Gesicht siehst, alles andere machst du.“
„Wie kannst du so etwas sagen. Ich würde dich immer und überall erkennen. Auch wenn du anders aussiehst als hier.“
„Nein Alexander, dass würdest du nicht. Ich würde dich nie wirklich interessieren. Wir werden es ja noch irgendwann sehen. Und ich werde jetzt gehen.“
Ich wachte auf und war ganz entspannt. Alex machte mir keine Angst mehr. Ich konnte gehen, wenn ich wollte und er hatte ein ganz anders Bild vor sich, wenn ich bei ihm war. Es fing draußen langsam an zu dämmern. Kurz schaute ich nach René und weil er tief und fest schlief ging wieder. Fröhlich beschloss ich den Sonnenaufgang zu fotografieren. Also zog ich mir eine kurze Hose und ein T-Shirt an. Die Digitalkamera nahm ich von der Kommode, bevor ich durch die Schiebetür ging. Es war schön warm und auch das Wasser war nicht kalt. Langsam setzte ich mich auf den Sandstrand. Der weiße Sand fühlte sich toll an. Die Ruhe und das Meeresrauschen konnte ich richtig genießen. So verharrte ich und schaute zu, wie die Sonne langsam auf ging. Ab und zu machte ich ein paar Fotos. Dann hörte ich, dass jemand kam. Enttäuscht holte ich noch einmal tief Luft, also war es wieder vorbei mit der Ruhe, deshalb wollte ich aufstehen.
„Nein bitte, ich wollte sie nicht stören. Ich mache nur einen Morgenspaziergang. Mein Name ist Rico Ritch und ich bin mit meinem Freund gestern hier angekommen. Ich dachte, dass um diese Zeit noch niemand wach sei.“
„Oh das macht doch nichts, ich bin schon eine ganze Zeit hier draußen. Ich habe den Sonnenaufgang angeschaut und ich bin gestern auch erst mit meinem Sohn hier angekommen. Wir sind mit dem gleichen Boot gekommen.Wo ist denn ihr Freund?“
„Ach ja, jetzt erinnere ich mich an sie und ihren Sohn. Mein Freund ist bis heute Morgen in der Diskothek gewesen und deshalb schläft er noch tief und fest. Ich hatte keine Lust auf die Diskothek und habe lieber mit meiner Freundin telefoniert und jetzt werde ich sie wieder alleine lassen. Wir werden uns bestimmt noch einmal über den Weg laufen.“
Ich nickte und er ging. Gut einer weniger der mich angräbt. Er scheint nett zu sein.
Langsam schlenderte ich zurück zum Haus. Dann duschte ich und machte mich fertig. Es war noch zu früh, um zum Frühstück zu gehen. Also holte ich mir mein Buch und fing an zu lesen. So fand mich René, tief in meinem Buch versunken.
„Guten Morgen Ma. Es war toll mit den Leuten sie sind alle in meinem Alter. Der älteste ist gerade mal 19 Jahre alt. Wir wollen uns heute wieder treffen.“
„Ist ok, aber ich möchte mit dir auch mal was unternehmen. Es werden Schnorchel touren und schwimmen mit Delfinen angeboten, dass würde ich gerne mit dir zusammen machen.“
„Ma, ich möchte auch Tauchen gehen, bitte.“
„Hmm ich werde mal sehen was die hier so anbieten. Lass uns jetzt frühstücken gehen, ich habe Hunger.“
„Ja ich auch.“
Das Frühstücksbuffet war echt der Hammer. Verschiedene Brötchen und Brotsorten. Cornflakes in etlicher Zahl. Viele Marmeladensorten und Obst. Eier in jeder Form. Wurst und Säfte, sowie Kaffee, Kakao und Tee. Alles sehr schön angerichtet. Wir suchten uns aus was wir wollten und setzten uns an einen Tisch. Es schmeckte super und René erzählte mir von seinem Abend und ich von meinem Sonnenaufgang. Nach dem Essen gingen wir uns Prospekte anschauen und René machte sich auf den Weg zu seinen neuen Freunden. Ich wollte die Ausflüge buchen, als Rico neben mich trat.
„So schnell sieht man sich wieder. Wie ich sehe wollen sie auch Ausflüge buchen. Ah da kommt ja mein Freund. Hallo Stefan.“
„Hallo Rico, kenne ich deine Begleitung nicht?“ „Aber natürlich, sie ist auch gestern angereist. Oh, ich kenne nicht einmal ihren Namen.“
Rico schaute mich fragend an.
„Mein Name ist Sahra Grün und mein Sohn heißt René. Es freut mich sie kennen zu lernen.“
Ich schüttelte erst Rico die Hand und dann Stefan. Beide lächelten mich an.
„Und Rico hast du schon unsere Ausflüge gebucht?“
„Nein das wollte ich gerade tun, als ich Sahra sah.“
„Oh ich wollte auch buchen, also dann mal los.“
Wir ging zum Schalter und Rico sagte: „Ladys First“
„Dankeschön“
Ich buchte eine Schnorcheltour und einmal mit Delfinen schwimmen für René und mich. Dann fragte ich, wie sicher die Tauchtouren wären und wie alt man dafür sein müsste, um im Meer zu tauchen. Was der Mann mir erzählte überzeugte mich nicht wirklich.
„Möchtest du tauchen Sahra?“ fragte mich Stefan.
„Nein aber René möchte es so gerne. Ich Schnorchel lieber. Unter Wasser fühle ich mich nicht so wohl. Aber ich möchte ihn nicht wirklich alleine tauchen lassen.“
„Also ich habe schon langjährige Taucherfahrung und ich könnte ein Auge auf ihn werfen und ich wollte sowieso tauchen gehen. Rico taucht auch nicht.“
„Ähm ich weiß nicht recht.“
„Gerne achte ich auf ihn und außerdem werde ich auch bald Vater. Deshalb kann ich auch die Angst um dein Kind verstehen.“
„Ja Danke, ich bin eigentlich nicht so ängstlich. Aber ich habe erst vor kurzem meinen Mann verloren. René ist ein Teil von ihm, den ich nicht auch noch verlieren will.“
„Oh, das können wir gut verstehen. Also soll ich mit ihm tauchen?“
„Ja gerne, danke. Ich gehe dann mal, weil ich noch gerne im Pool schwimmen gehen möchte.
Bis später dann.“
„Ja bis später.“
„Mensch Rico, deine Idee war super, uns mit ihr anfreunden.Wenn wir näher an ihr und dem Jungen dran sind, können wir sie besser schützen. Dieser Mick ist ein Not-geiler. Der sucht sich gerne Frauen aus, die, wie er denkt, leicht zu kriegen sind.“
„Ja und er denkt, dass er mit Sahra leichtes Spiel hat. Na der wird sich noch wundern. Wenn sie es schafft, unsere Art in die Schranken zu weisen, dann wird sie es mit ihm erst recht machen. Komm, wir buchen alle Ausflüge die sie auch hat und dann hängst du dich wieder an den Jungen.“
„Ok Rico, das werde ich machen. Weißt du, Sahra die hat was an sich, ich kann es nicht so in Worte packen.“
„Da hast du Recht. Sie scheint in uns allen etwas Gutes zu sehen. Und sie lässt sich nicht beeinflussen, das ist schon sonderbar. Wir müssen weiter unseren Job machen. Also komm.“
Langsam ging ich zu meinem Bungalow und suchte mir einen Badeanzug in Schwarz und Rot raus. Dazu ein passendes Tuch und meine Sonnenbrille. Dann noch meine Sonnencreme und mein Buch. Ich schlenderte zum Pool und suchte mir eine Liege im Schatten. Ein Angestellter brachte mir Handtücher und ich konnte etwas zu trinken bei ihm bestellen. Durstig trank ich meinen kühlen Saft schnell aus und ging dann in den Pool. Es war schön durch die Grotten zu schwimmen und ich legte mich in eine Lagune die im Schatten lag. Ich entspannte mich im warmen Wasser. Dann schloss ich die Augen und lies das Wasser um mich fließen.
„Ja Hallo Sahra, schön dich hier zu sehen.
Gestern warst du so schnell weg.“
genervt machte ich die Augen wieder auf und stöhnte, vor mir stand dieser Mick im Wasser. Und grinste blöde. Er hatte den Blick auf meinen Busen gerichtet und seine Augen wurden immer größer. Was für ein Schleimer, ich fand ihn einfach widerlich. Um ihn den Blick auf meinen Bussen zu erschweren, setzte ich mich auf und legte meine Haare nach vorne.
„Wie ich ihnen schon gestern sagte, brauche ich keine Gesellschaft.“
„Na wer wird denn gleich so ruppig werden. Ich dachte, da du alleine bist und ich auch, könnten wir uns die Zeit zusammen vertreiben.“
„Falsch gedacht. Suche dir eine Frau die auf dich anspringt. Denn ich bin nicht daran interessiert, mir mit einem wie dir, die Zeit zu vertreiben. Also mach einen Abflug. Und zwar schnell.“
Gefrustet glitt ich ins tiefere Wasser. Er schaute mir nur blöde hinterher. Ich glaube, dass er nicht mit einer Abfuhr gerechnet hatte. Jetzt setzte ich mich auf meinen Platz und bestellte mir noch etwas zu trinken. Und cremte mich ein. Nur meinen Rücken schaffte ich nicht ganz.
„Soll ich dir helfen Sahra?“
Ich schaute auf und Rico stand vor mir.
„Oh ja gerne.“
„Dann leg dich bitte hin und schon kann es los gehen.“
Schnell legte ich mich hin und er verteilte die Sonnenmilch sachte auf meinem Rücken.
„So fertig“
„Danke.“
Rico setzte sich neben mich. Er hatte auch ein Buch dabei und schlug es auf. Zufrieden nahm ich auch meins und war bald tief in die Geschichte eingetaucht. René und seine Freunde kamen an den Pool und machten es sich bequem. René winkte mir kurz zu und ich winkte zurück. Es schien ihm gut zu gefallen und ein Mädchen hielt seine Hand. Ich lächelte und nahm meine Sachen.
„Bis bald Rico.“
Ich aß eine Kleinigkeit und ging zu meinem Bungalow zurück. An der Tür hing ein Umschlag. Verwundert nahm ich in ab und las was darauf stand. Die Hotelleitung informierte alle Gäste, dass am nächsten Tag eine Crew ankommen sollte, die für zwei bis drei Tage Modeaufnahmen machen würde. Und dass es eventuell leichte Störungen geben könnte. Mir sollte es ja egal sein.
Nach einer Dusche machte ich es mir vor dem Fernseher gemütlich. Am frühen Abend zog ich mich um, fürs Abendessen. Dazu zog ich eine leichte Baumwollhose in hellbraun an und ein T-Shirt in Weiß mit schwarzem Blumenmuster und Unterwäsche auch in weiß. Meine Schuhe waren schwarz. Ich schminkte mich nur leicht. Meine Haare band ich zu einem Zopf und machte am Ende ein goldenes Band rein. René kam auch endlich und meinte: „Hey Ma, ich mache mich auch schnell fertig und dann können wir zusammen essen. Hast du das von den Modeaufnahmen gehört? Wir wollen mal sehen, wen die da fotografieren werden. Hoffentlich sind es berühmte Modells. Willst du nicht schon vorgehen Ma?“
René war ganz hibbelig, wegen dieser Neuigkeiten.
„Gut das mache ich.“
Also ging ich zum Restaurant und suchte einen Tisch.
Da traf ich auf Rico.
„Hallo Sahra, willst du dich nicht zu mir und Stefan setzen?“
„Oh gerne, aber mein Sohn kommt auch noch.“
„Kein Problem, ich habe sowieso einen Tisch für vier reserviert. Stefan ist auch noch nicht da. Da kommt der Kellner, was möchtest du trinken?“
„Einen lieblichen Rotwein und eine Cola wären gut.“
„Na dann, eine Flasche lieblichen Rotwein, eine Cola und zwei Whisky bitte.“
Der Kellner brachte die Getränke und wir holten uns etwas vom Buffet. Da kam René und wenig später auch Stefan zu uns. Beide holten sich auch etwas zu essen.
„Hallo Ma, hast du etwas dagegen, wenn ich wieder in die Diskothek mit den anderen gehe?“
„Nein, aber pass auf dich auf ja. Ich wünsche dir viel Spaß mein Großer.“
„Ja werde ich machen. Bis morgen.“
René gab mir einen Kuss auf die Wange und ging. Ich schaute ihm hinterher und seufzte.
„Ich gehe auch tanzen kommt ihr beide mit?“
„Ähm ich gehe nicht gerne in die Diskothek. Also bleibe ich lieber hier.“
„Stefan ich habe auch keine Lust. Gehe mal alleine. Ich trinke noch an der Bar etwas.“
„Na dann bis später.“
Stefan ging auch hinaus. Ich trank noch einen Cocktail mit Rico und wir unterhielten uns. Er erzählte mir, dass er und sein Freund eigentlich mit ihren Freundinnen Urlaub machen wollten. Aber Stefan seine war schwanger, deshalb wollte sie nicht mit fliegen und Rickos Freundin musste arbeiten. Irgendwie fand ich das schon komisch. Genauso, dass Stefan immer alleine unterwegs war. Zügig verabschiedete ich mich von Rico und ging langsam zum Bungalow zurück. Es war eine schöne warme Nacht. Es waren viel Sterne zu sehen und die Gerüche waren vielfältig. Schnell zog ich mir einen Badeanzug an und ging in den Whirlpool. Das war sehr schön. Deshalb blieb ich eine Weile drin und dann duschte ich noch und legte mich schlafen. Später hörte ich wie gegen kurz nach ein Uhr René in sein Zimmer ging, aber ansonsten hatte ich eine ruhige Nacht.
Am nächsten Morgen ging René mit mir nach dem Frühstück im Meer schnorcheln. Wir hatten viel Spaß und sahen einige Fische. Dann kamen seine neuen Freunde und riefen: „Hey René die Mode Crew kommt gerade mit einem großen Schiff an. Kommst du mit, um ihnen zu zuschauen?“
„Na klar. Ich komme schon.
Ma bis später dann.“ Ich brauchte ihm nicht antworten, weil er schon weg war. Einsam schwamm ich noch ein paar kleine Runden und schlenderte zum Bungalow. Da ich mir das Meerwasser abwaschen musste, also duschte ich mal wieder. Nachdem ich mir etwas Anderes angezogen hatte, holte ich mir mein Buch und setzte mich nach draußen. Schon bald hörte ich, dass viele Leute miteinander redeten und sie näherten sich mir. Ich holte einmal tief Luft und seufzte. Da kam auch schon Chantal um die Ecke und mit ihr ein ganzer Tross von Menschen.
„Chantal was machst du denn hier?“
„Hallo Sahra, wie geht es dir? Du hast doch gesagt, dass du jetzt Zeit hättest für Fotos.“
„Chantal wir sind hier auf den Seychellen und nicht in Deutschland. Du bist so weit gereist und noch dazu mit einer ganzen Crew wegen mir. Nee, das kann ich nicht glauben. Ich bin doch nicht mal …..“
„Sahra du bist für mich eine Muse. Ich kann nicht aufhören Sachen für dich zu entwerfen. Ich will eine ganze Kollektion raus bringen. Aber wir müssen noch Fotos für eine Modezeitschrift machen.“
„Du meinst du willst von mir Aufnahmen in einer Modezeitschrift zeigen?“
„Ja aber selbst verständlich, nur von dir. Hier ist es wunderbar und wir fangen auch gleich damit an. Ich habe einige Bungalows weiter hinten gebucht. Dort haben wir unsere Ruhe. Also komm mit.“
Mir blieb keine andere Möglichkeit denn ich hatte es ihr versprochen, also musste ich mitgehen. Unterwegs sah ich wie einige bullige Männer René und seine Freunde vertreiben wollten. Das konnte ich nicht zu lassen also ging zu den Männern hin und stellte mich vor meinen Sohn.
„Hey lasst meinen Sohn in Ruhe. Wenn er zu mir will, kann er das jeder Zeit, ist das klar?“
Die Männer schauten mich ungläubig an und dann zu Chantal.
Chantal lachte auf.
„Tja Männer, dass ist Sahra und wegen ihr sind wir hier. Wenn sie etwas sagt, dann wird es auch gemacht. Sie soll sich wohl fühlen und Spaß haben.“
Chantal ging auf René zu und meinte:
„Wow Sahra, du hast ja einen gut aussehenden jungen Mann als Sohn. Aber ich hatte es dir nicht geglaubt, als du es mir sagtest.“
René schaute ziemlich verdutzt und auch seine Freunde.
„René das ist Chantal Dubisy. Sie ist es, die meine Sachen für das V1 entworfen hat und sie ist hier, um von mir Modeaufnahmen zu machen, Irre nicht.“
„Ma das ist ja echt Wahnsinn. Da ist man am Grübeln, wen die hier wohl ablichten wollen und dann ist es meine eigene Mutter. Ich finde das super. Können wir denn auch wirklich zuschauen?“
Wir blickten beide Chantal an und sie nickte.
„Aber ihr dürft uns nicht im Wege sein, ok?“
René und die anderen nickten alle mit ihren Köpfen. Man hörte sie sagen: „Cool, das wird bestimmt interessant.“ und „Vielleicht kann man ja was lernen.“
Also machte sich Chantal mit mir und allen andern wieder auf den Weg. Wir gingen durch die ganze Anlage und ich spürte die Blicke der anderen Gäste auf mir.
Oh mein Gott, was denkt sich Chantal nur dabei. Sie will eine ganze Kollektion raus bringen. Und mit mir als Zugpferd. Na ja, es gibt ja doch einige Frauen die nicht in Größe 44 oder 46 passen.
Wir waren am anderen Ende der Anlage angekommen und dann ging es auch schon los. Der eine Bungalow war mit den ganzen Sachen voll, die Chantal mitgebracht hatte. Ich schaute mir mit Chantal alles an und mir schwirrte es im Kopf. Die Sachen waren super schön. Es gab alles, was man sich als Frau nur vorstellen konnte. Sportliches, Elegantes und Alltagssachen, Unterwäsche für jeden Anlass, Badesachen und Schuhe für jeden Anlass, Mäntel, Jacken und Kopfbedeckungen ohne Ende. Und Schmuck, da gingen einem die Augen über, so wunderschön war er.
Chantal, ich und ein paar andere diskutierten, was am besten zu was passte. Auch was für Fotos gemacht werden sollten. Chantal wollte meine Meinung immer hören. Nach über vier Stunden waren wir endlich damit fertig. Dann musste ich schon die ersten Sachen anziehen und wurde geschminkt. Als nächstes wurden meine Haare gestylt. Dann musste ich nach draußen und dort wurden etliche Fotos gemacht. So ging es bis spät in die Nacht. Zwischendurch brachte mir René etwas zu essen und zu trinken.
Chantal räusperte sich: „So es reicht für heute. Wir machen morgen früh um acht Uhr weiter. Also macht, dass ihr in eure Betten kommt. Sahra du warst wirklich super. Wir haben schon so viel geschafft. Dankeschön bis morgen dann.“
Chantal nahm mich in ihre Arme und drückte mich fest an sich. Als sie mich wieder los ließ, sagte sie: „Mirko wird dich zu deinem Bungalow bringen.“
Sie zeigte auf einen der bulligen Männer. Der braunhaarige Mirko schaute grimmig zu ihr hin. Chantal lächelte ihn nur an, nach ein paar Augenblicke knurrte er und meinte nur: „Komm.“ Ich winkte Chantal zu und versuchte mit Mirko Schritt zu halten. Der stapfte wütend vor mir her. Endlich waren wir an meinem Bungalow angekommen. Und Mirko drehte sich zu mir um, er knirschte mit den Zähnen und zischte mich an. „Da sind wir endlich.“
Er schaute mich wütend an und wollte losgehen. „Danke für deine Begleitung. Ich fühle mich so sehr sicher.“
Mirko schaute mich völlig perplex an und rannte dann kopfschüttelnd davon. Ich seufzte und machte mich auf, in das Haus zu gehen. René schlief tief und fest in seinem Bett. Ich machte mich auch bettfertig und fiel schon fast in mein Bett, so geschafft war ich von diesem Tag. Ruck zuck war ich eingeschlafen. Als der Wecker um sieben Uhr klingelte, wollte ich noch nicht aufstehen. Ich stöhnte und machte mich widerwillig auf den Weg ins Bad. René war auch schon wach. Wir gingen zusammen schnell frühstücken und dort trafen wir Rico und Stefan.
„Hey Sahra und René da seid ihr ja schon. Na René, freust du dich schon auf unseren gemeinsamen Tauchgang?“
„Ja Stefan. Ach Ma, das habe ich dir noch nicht erzählt. Stefan und ich werden heute tauchen gehen. Wir dachten, da du auch heute den ganzen Tag beschäftigt bist, ist das doch eine tolle Sache für mich.“
„Oh René das ist ja toll. Aber bitte sei vorsichtig und wenn ihr wieder da seid, dann komm bitte zu mir, ja!“
„Ist gut Ma, das werde ich machen.“
Rene drückte mich und ging dann mit Stefan hinaus. Ich schaute ihnen hinterher und wischte mir eine Träne weg. Rico sah mich an, lächelte und hielt meine Hand.
„Du brauchst keine Angst haben. Stefan wird ihn dir auf jeden Fall lebend wiederbringen.“
Irgendwie wusste ich, dass er es wirklich so meinte, wie er es sagte. Ich drückte seine Hand und plötzlich sah ich die beiden, wie sie Blut aus Blutkonserven tranken und was sie so alles beruflich machten. Auch sah ich, dass sie mit Will sprachen und dass sie eben für unseren Schutz zuständig waren. Also waren auch sie Vampire, aber sie waren noch nicht so alt wie Will. Wissend lächelte ich Rico kurz zu und machte mich auf den Weg zu Chantal. Dort wurde ich auch schon erwartet.
„Hallo Sahra, da bist du ja. Heute werden wir auch Aufnahmen in Bademode machen. Also gehst du erst mal nur kurz in die Maske und dann ziehst du das erste Outfit an.
„Ist in Ordnung Chantal.“
Also ging ich zu Anna in die Maske.
„Hallo Anna, du wir machen heute doch Fotos von mir in Badesachen und ich habe da ein kleines Problem. Ich habe auf meiner linken Schulter ein Tattoo und das soll man nicht sehen.“
„Echt du hast ein Tattoo. Zeig mal, ich denke ich habe hier ein Make-up das ist wasserfest und wird es bestimmt abdecken können. Oh, das ist aber ein schönes Tattoo. Drachen die sich umschlingen und so fein und ganz genau. Wolltest du sie nicht in Farbe haben? Dann würden sie, glaube ich noch besser aussehen. Hier ich mache jetzt das Abdeck-Make-up darüber. Das ist gut, man sieht nichts mehr. So deine Haare sollen in Locken runter fallen, also alles in Wickler ein-drehen. In der Zeit machen wir dir das passende Make-up. So alles fertig du kannst dich jetzt umziehen.“
„Danke Anna.“
Ich zog mich um und wir machten die Fotos. Bis zum Mittag musste ich in den unterschiedlichsten Badesachen am Meer und bei dem Pool Fotos machen. Ich fühlte mich nicht so wohl dabei, denn alle schauten mich an. Der Fotograf Nick merkte es und er versuchte mich immer wieder aufzuheitern. Nach der letzten Aufnahme zog ich mich schnell um und aß eine Kleinigkeit. Danach ging es mit Abendmode weiter. Irgendwann am Nachmittag kam René kurz zu mir und erzählte wie toll sein Tauchausflug war. Wir hatten aber nur eine viertel Stunde Zeit um uns zu unterhalten. Dann musste es schon wieder weiter gehen. Nick machte es mir leicht und so machten mir diese Fotos viel Spaß.
„Sahra du machst das gut. Für heute sind wir fertig. Chantal sagte, dass wir morgen nur noch Fotos von einem einzigen Kleid machen werden. Aber sie meinte, es ist eine Überraschung. Deswegen darf ich es dir nicht sagen, meine Liebe. Ruhe dich aus, wir sehen uns Morgen um acht Uhr wieder.“
„Das ist ja eine, die Chantal. Wo ist sie eigentlich Nick?“
„Chantal meinte, dass sie noch an dem Kleid arbeiten muss und sie lässt dich ganz lieb grüßen.“
„Na dann bis morgen Nick.“
Ich zog mich nochmal um und ging los zu meinen Bungalow. Nur das ich nicht sehr weit kam. Auf einmal wurde ich von hinten gepackt und mir wurde der Mund zugehalten. Alles um mich treten und die Versuche, mich loszureißen nützten nichts. Wer auch immer mich umklammert hielt, war stärker als ich. Der Mann schleifte mich immer weiter weg vom Haus und meinte: „Jetzt bist du endlich ruhig, sonst werde ich dir richtig weh tun. Ich habe keine Lust auf deine Mätzchen.“
Diese Stimme kannte ich. Es war dieser Schleimer Mick. Mir lief ein Schauer über den Rücken und ich bekam eine Gänsehaut. Er ließ mich los und hielt nur noch eine Hand von mir fest. Langsam drehte ich mich zu ihm um.
„Was soll das werden du Ekel?
Ich finde dich einfach nur widerlich.“
„Das hättest du lieber nicht sagen sollen.
Was glaubst du denn, was du bist? Dich will doch keiner wirklich haben. Aber für ein bisschen Spaß reichst du doch.“
Ich sah wie Mick seine freie Hand hoch hob und Rums landete ich auf dem Boden. Dabei schlug ich mit dem Kopf auf einer Wurzel auf. Mir wurde schlecht und ich hatte Schmerzen am Kopf. Schnell merkte ich, dass mir Blut aus einer Wunde sickerte. Mick lachte laut auf, als er das Blut sah. Er bückte sich zu mir und grinste mich mit einem irren Blick an.
„Na, jetzt hast du bestimmt keine große Klappe mehr. Und jetzt steh auf, wir gehen zu meinem Bungalow und du machst keinen einzigen Mucks mehr. Sonst droht dir mehr davon.“
Plötzlich wurde Mick von irgendetwas seitlich gerammt und ich hörte ihn nur noch einmal stöhnen. Mir wurde ganz schummrig und ich schloss sie Augen. Dann hörte ich Schritte die sich mir näherten und ich versuchte aufzustehen, was mir aber nicht gelang.
„Sahra es ist alles gut, ich bin es Rico. Er wird dir nichts mehr tun. Stefan kümmert sich um ihn. Ich bringe dich zu unserem Bungalow dort kümmere ich mich um deine Wunden.“
„Nei.....nein nicht, zu..... mir... bi....bitte.“, stammelte ich nur. Rico knurrte und hob mich hoch.
„Wenn du meinst.“
Ich merkte wie er mich fester an sich drückte und stöhnte. Deshalb versuchte ich meine Augen zu öffnen und als ich es endlich schaffte sah ich seinen gequälten Gesichtsausdruck.
„Tut ...mir... Leid.“
Rico sah in mein Gesicht und lächelte mich an. Wir waren sehr schnell bei mir und Rico brachte mich in mein Zimmer. Da bekam ich noch mit, wie er mich auf das Bett legte und dann wurde mir schwarz vor den Augen.
Ricos und Stefans Sicht :
„Sahra, Sahra wach auf, hörst du mich? Scheiße sie muss eine Gehirnerschütterung haben.“
Zügig muss ich die Wunde versorgen. Wow, ihr Blut riecht so gut. Ich muss mich ablenken sonst drehe ich durch. Am besten rufe ich Stefan über meine Gedanken.
„Hey Stefan hast du ihn erledigt?“
„Ja, habe ich, obwohl ich ihn lieber getötet hätte.
Ich komme gleich wieder zurück.“
„Das ist gut. Bringe bitte Verbandszeug von uns mit.
Ich muss bei Sahra eine Kopfwunde versorgen.“
„Dieses Schwein. Ich war viel zu nett zu ihm. Bin gleich bei euch und bringe alles mit.“
„Super da bist du ja schon Stefan. Bitte gehe zu René und lass ihn tief schlafen.“
„Okay wird gleich gemacht.“
Wow ich kümmere mich jetzt um ihre Wunde. Sie atmet ganz gleichmäßig und ihre Pupillen sind ok. Gut, dass sie ohnmächtig ist, das wird jetzt bestimmt wehtun, wenn ich die Wunde reinige. Oh sie stöhnt auf, sie hat Schmerzen.
„Ich bin gleich fertig Sahra. So ich mache schon einen Verband auf deinen Kopf.“
Ach sie ist doch nicht richtig wach geworden.
„Stefan komm schlag mal das Bettzeug zurück. Ich nehme sie noch mal hoch. Danke mein Freund. Ziehst du ihr noch die Schuhe aus. Und decke sie zu, ich hole mir kurz etwas zu trinken. Ihr Blut riecht so gut. Ich weiß auch schon wo ich trinken werde.“
„Aber nicht so viel, ich hatte auch schon von ihm.“
„Geht in Ordnung. Du passt auf sie auf. Ich werde dann noch mit McConner reden. Das wird kein Zuckerschlecken werden.“
Stefan nickte nur und strich Sahras Haare aus dem Gesicht. Danach setzte er sich auf einen Stuhl und wartete auf Ricos Rückkehr. Er schaute aus dem Fenster, als er hörte wie sie aufstöhnte. Stefan ging zu ihr hin und da sah er, dass ihr Kopf golden schimmerte. Das Schimmern wurde immer heller und strahlte richtig.
„Rico komm schnell her, irgendetwas stimmt nicht mit Sahra.“
Rico war innerhalb von 20 Sekunden bei den beiden. Er bekam große Augen und ging näher an Sahra ran. Sie war nicht wärmer als sonst und ihr Herzschlag war nur leicht erhört. Rico ging zurück zu Stefan und nach zehn Minuten wurde das Schimmern immer weniger, bis es ganz aufhörte. Rico und Stefan bewegten sich wieder auf das Bett zu. Sahra stöhnte noch einmal auf und dann wurde sie wieder ruhig.
„Sahra wach auf, bitte!“ meinte Rico. Es dauerte eine Weile und dann schlug sie die Augen auf.
Ich hörte von weit her eine Stimme, die mich rief. Nur konnte ich nicht richtig hören. Weil ich sehen wollte wer mich rief, versuchte ich, die Augen zu öffnen. Endlich schaffte ich es und sah Rico und Stefan vor mir, die mich besorgt anschauten. Ich fühlte mich so müde und war ganz geschafft. Nur mit Mühe brachte ich ein paar Worte zustande
„Ähm Rico... ähm danke für alles. Ich bin so müde..., ich möchte nur noch schlafen und diesen …. widerlichen Menschen nie wiedersehen.“
„Gut dann Schlaf, wir bleiben hier bei dir.“
Das war Ricos Antwort für mich. Ich hörte es nicht mehr richtig, denn ich schlief wieder ein.
Als ich das nächste Mal die Augen wieder öffnete, war ich ausgeruht und fühlte mich super, auch mein Kopf tat nicht mehr weh. Vorsichtig setzte ich mich auf und da waren Rico und Stefan auch schon an meinem Bett.
„Sahra wie geht es dir?“
„Gut, ich fühle mich super und mein Kopf schmerzt überhaupt nicht. Danke das ihr hier seid, wie spät ist es denn?“
„Ähm es ist gerade mal kurz vor vier Uhr morgens. Du hast nicht lange geschlafen. Aber es ist etwas passiert, kurz nach dem du ohnmächtig geworden bist.“
Erschrocken schaute ich sie an.
„Was..., was ist denn los..? Ist was mit René?“
„Nein, nein ihm geht es gut er schläft. Aber mit dir ist etwas Merkwürdiges geschehen.“
„Was ist los? Bitte sagt es mir doch.“
„Du, du hast ...geschimmert. Als du in deinem Bett gelegen hast, hat Stefan bemerkt wie du anfingst golden zu schimmern und das schimmern wurde immer heller und dein ganzer Körper glühte schon fast weiß. Das ging eine gute halbe Stunde so. Dann wurde es schwächer und hörte ganz auf. Ich versuchte, dich wach zu bekommen und nach einer ganzen Weile schaffte ich es, aber nur sehr kurz.“
„Rico ich …, ich weiß nicht was ich dazu sagen soll. Ich weiß auch nicht was das war, aber ich habe das schon einmal an mir gesehen. Und vor einigen Wochen waren über Nacht kleinere Wunden und Blutergüsse verschwunden.“
„Du meinst Verletzungen sind über Nacht an dir verheilt und du hast es niemandem erzählt? Ich nehme deinen Verband ab. Ich möchte sehen wie deine Wunde aussieht. Stefan mach mal das Licht an. Wow, da ist nichts mehr zusehen, nicht einmal eine Schramme ist da mehr. Das ist ja der Wahnsinn, ich habe das noch nie bei einer Gefährtin erlebt. Ups, ich meinte bei einem Menschen.“
„Es ist schon Ok. Ich weiß was ihr seid und dass Will euch geschickt hat, um auf René und mich zu achten. Er hätte es mir ruhig sagen können. Schaut nicht so dumm aus der Wäsche, ich bin sehr froh, dass ihr hier seid. Bitte ich möchte jetzt etwas alleine sein. Denn ich muss über einiges nachdenken und klar im Kopf werden. Wir sehen uns später.“
Rico und Stefan gingen sehr verwirrt zu ihrem Bungalow. Auch sie mussten überlegen was sie falsch gemacht hatten, dass Sahra sie erkannt hatte.
Als Rico und Stefan weg waren, zog ich mir einen von den neuen Badeanzügen an, die ich gestern für die Fotos angehabt hatte. Ich wollte in Ruhe überlegen und das konnte ich gut in warmem Wasser. Und das gut an der ganzen Sache ich hatte ja eine riesige Wanne direkt vor meiner Tür, also warum sollte ich sie nicht nutzen? Schnell nahm ich mir ein Handtuch und ging an den Strand. Das Handtuch legte ich über eine schief gewachsene Palme und dann ging ich langsam ins Wasser. Ich schwamm einige Runden und genoss das Wasser und dann dachte ich in aller Ruhe nach.
So was ist doch nicht normal. Ich bin doch nur ein Mensch und doch soll ich so viel mehr sein. Bin ich eine Gefährtin und kann mich selber heilen. Nur was kann ich an mir heilen? Kann ich nur kleine Wunden heilen oder auch lebensbedrohende? Ich weiß es wohl erst, wenn es eventuell zu spät ist. Und ich kann sehen wie alt Vampire sind und wo sie herkommen. Außerdem weiß ich, ob sie böse oder gut sind. Und ich brauche jetzt keine Träume mehr dafür. Nein, jetzt reicht wohl eine Berührung aus. Und das Verrückteste ist, dass ich zu einem Mann gehören soll, den ich nicht mag und der oberflächlich, arrogant, selbstverliebt und machtbesessen ist. Wahrscheinlich ist er noch so viel mehr, aber nie wird er für mich so wie Peter sein. Ich weiß nicht, was mich noch alles erwartet und ich habe Angst davor. So viel ist passiert. Ich habe meinen über alles geliebten Mann verloren. Mit ihm war ich glücklich und wir hatten so viel gemeinsam. Er brachte mich zum Lachen. Wir konnten über alles reden und wir hatten in vielen Sachen den gleichen Geschmack. Der Sex war toll und abwechslungsreich. Wir passten einfach zueinander. Ich musste mir eine neue Arbeit suchen. Außerdem gerate ich immer wieder in echt gefährliche Situationen und das erst, seit Peters Tod. Ich möchte doch nur wieder mein altes Leben zurück. Aber ich habe auch wundervolle Wesen kennen gelernt, die mein Leben bereichern.
Ich seufzte und tauchte unter Wasser und kam mit viel Schwung wieder hoch und ließ meinen Kopf nach hinten schnellen. So machte ich einen Bogen aus Wasser mit meinen langen Haaren. So etwas machte ich gerne. Danach setzte ich mich in den Sand und schaute aufs Meer hinaus. Nach ca. 20 Minuten machte ich mich wieder auf den Weg zum Bungalow. Duschen war mal wieder angesagt. Als ich im Bad fertig war, schaute ich zu René rein. Er schlief noch und ich ließ ihm eine Nachricht da. Als ich die Tür öffnete um zum Frühstück zu gehen, stand Rico schon da und wartete auf mich. Ich nickte ihm zu und wir gingen zum Frühstück. Mir war nicht nach reden zumute und Rico tat mir den Gefallen und blieb wortlos an meiner Seite. Er brachte mich nach dem Frühstück zu dem Bungalow, wo die Fotos gemacht wurden.
„Ich bin immer in deiner Nähe und passe auf dich auf Sahra und Stefan ist bei René. Ich wünsche dir viel Spaß.“
Rico lächelte mir zu und verschwand aus meinem Blickfeld. Ich ging gleich zu Anna und begrüßte sie.
„Hallo Anna weißt du was Chantal für ein Kleid für heute hat?“
„Ja, aber ich darf es dir nicht verraten. Komm wir sollten anfangen. Ich mache dir eine Hochsteckfrisur und dafür müssen deine ganzen Haare auf Lockenwickler aufgerollt werden. Also setzt dich dort hin das wird ein ganze Weile dauern.“
Nach eineinhalb Stunden war sie endlich mit meinen Haaren fertig und dann schminkte sie mich noch. Auch mein Tattoo überschminkte sie.
„So komm nach hinten, dort ist die Unterwäsche die du anziehen sollst.“
Hinten lagen eine weiße Korsage aus Seide und Spitze, ein passender Slip und weiße Strapsstrümpfe und cremefarbige Lederpumps. Anna half mir alles anzuziehen und da hörte ich Chantal von vorne rufen.
„Anna, Sahra seid ihr da hinten?“
„Ja Chantal, wir sind hier und Sahra ist schon so weit, dass sie ins Kleid kann.“
„Das ist ja wirklich super, ich lass es gleich bringen.“
Nach kurzer Zeit kam Chantal wieder und hinter ihr kam Mirko, er hatte einen Kleidersack in den Händen. Er schaute wieder grimmig, aber als sein Blick mich traf veränderte er sich. Es war etwas zwischen Unglauben, Amüsement und Hunger. Ich fühlte mich nicht wohl, so fast nackt vor ihm. Chantal merkte meine Unruhe und sagte: „Mirko du kannst das Kleid auf das Bett legen. Danke, wir brauchen dich jetzt nicht mehr.“
Mirko schaute mir noch einmal in die Augen und ging. Er knurrte leise und drehte sich an der Tür noch einmal um. Seine Augen glühten und er grinste mich an. Chantal und Anna bekamen davon nichts mit. Weil sie das Kleid auspackten. Ich atmete noch einmal tief durch. Endlich widmete ich mich den beiden Frauen und dem Kleid. Als ich das Kleid sah, verdrehte ich meine Augen.
„Chantal was ist das, das ist doch nicht dein Ernst.“
„Aber Sahra, zu jeder Modekollektion gehört ein Brautkleid und auch bei mir. Ich dachte mir, dass ein Cremefarbenes besser zu dir passt. Du bist meine Muse und du musst dieses Kleid tragen. Komm wir helfen dir, es anzuziehen.“
Das Kleid sah einfach nur wunderschön aus. Es war ein Traum aus Seide und Spitze. Von der linken Seite am Dekolleté, bis zum rechten Saum schlängelte sich ein filigranes Drachenmuster aus funkelnden Steinen. Es hatte nur sehr schmale Ärmel. Am Rücken ging eine leichte Schleppe hinunter, auf der auch das gleiche Drachenmuster war wie vorne am Kleid. Sie endete ca. zwei Meter hinter mir. Die Schuhe saßen toll. Chantal gab mir noch Handschuhe aus Seide. Sie wurden nur über den Mittelfinger durch einen Ring gehalten. Dann setzte Anna mir ein Diadem auf, das auch ein filigranes Drachenmuster bildete. Chantal legte mir eine passende Kette an und auch Ohrringe hatte sie für mich. Jetzt sah ich mich im Spiegel und ich erkannte mich selber nicht.
„Sahra du siehst bezaubernd aus. Wie eine wirkliche Braut. Ich hatte gehofft, dass es schön aussieht, aber es ist der Wahnsinn. Oh die Fotos werden der Hammer. Los jetzt, Nick wartet auf dich.“
Wir gingen also nach draußen und hinter einem der Bungalows war eine Hochzeitskulisse aufgebaut. Überall waren Blumen und es sah so toll aus. Nick machte viele Fotos und nach einer Weile sagte er: „Es fehlen nur noch ein paar Aufnahmen mit einem Bräutigam. Also wo ist er denn?“
„Hier ich komme ja schon Nick.“
Ich drehte mich um und sah wie Mirko in einem schwarzen Smoking auf mich zuging. Ungläubig sah ich zu Chantal, doch sie lächelte nur und schien sich zu freuen. Ich stöhnte einmal kurz auf. Mirko der mir schon sehr nah war, lachte einmal leise. Nick ließ mir keine Zeit zu protestieren. Nein, Mirko sollte mich in seine Arme nehmen und wir sollten uns verliebt anschauen. Ich sah böse zu Nick hin.
„Sahra da ist doch nichts dabei. Denke einfach an etwas Schönes.“
„Ja du hast gut reden. Ich finde es nicht toll.“ Mirko zog mich fester an sich und seine Augen glühten.
„Aber ich finde es eigentlich gut so. Meine Mutter meinte, dass du toll bist und ich wollte es ihr nicht glauben. Aber du bist wirklich anders.“
„Deine Mutter? Chantal ist deine Mutter. Sie hat mir das nicht erzählt. Aber das gibt dir nicht das Recht mich zu beeinflussen. Bei mir bringt es nichts. Und jetzt lass mich los.“
„Hast du nicht gehört, Nick braucht noch eine Kussszene. Und wir werden sie ihm liefern.“ Kaum aus gesprochen legte er mir eine Hand an den Hinterkopf und eine wanderte zu meinem Rücken. Er hielt mich fest und drückte mich an sich. Bevor ich etwas sagen konnte, küsste er mich. Es war ein sehr fordernder Kuss und seine Zunge wollte in meinen Mund. Ich machte ihn auf und biss Mirko auf die Zunge. Er zog seine Zunge zurück und zischte leise: „Was sollte das denn?“
„Ich mag es überhaupt nicht, wenn man mich ungefragt küsst. Denn ich bin kein Freiwild für euch. Und ich weiß nicht, was euch das Recht gibt, mich so zu behandeln.“, antwortete ich ihm wütend, aber nur so laut, dass nur er mich hören konnte. Ich drehte mich um und ging. Nick und Mirko schauten mir entgeistert hinterher. Anna half mir mich umzuziehen und meinte: „So, das war es jetzt. Chantal ist schon bei Nick und schaut mit ihm die Fotos durch. Sie wollen sie heute noch online wegschicken.“
„Aha sie sind ja sehr fleißig und verlieren keine Zeit. Ich gehe dann mal essen. Mach es gut Anna. Es hat mir Spaß gemacht mit dir zu arbeiten.“
Ich drückte Anna noch einmal und ging Essen. Nach dem Essen wollte ich zu meinem Bungalow gehen. Kurz bevor ich ihn erreichte, trat Mirko mir in den Weg.
„Sahra ich wollte mich bei dir entschuldigen. Leider ich weiß nicht, was da in mich gefahren ist. Ich musste dich einfach küssen und dich schmecken. Du ziehst mich an und machst mich ganz verrückt. Es soll keine Entschuldigung, sein aber so fühle ich mich in deiner Nähe.“
„Ähm Danke Mirko aber ich möchte jetzt allein sein.“
Mirko nickte mir zu und ich ging grübelnd ins Haus.
Was gerade zwischen Chantal und Nick besprochen wird:
„Oh Nick; die Fotos sind alle super; es wird richtig schwer werden, da eine Auswahl zu treffen.“
„Ja aber hier, diese musst du dir unbedingt ansehen. Die habe ich heute Morgen gemacht. Ich wollte eigentlich ein paar andere Fotos machen, aber dann habe ich Sahra gesehen, wie sie ins Meer gegangen ist. Schau dir das hier an, wo sie die Haare nach hinten wirft, das müssen wir unbedingt nehmen. Auch das hier, wie sie im Sand sitzt und aufs Meer schaut, das muss auch rein.“
„Wow und sie hat dich nicht dabei gesehen? Du hast Recht, die kommen auf jeden Fall rein. Ich wusste gar nicht, dass sie ein Tattoo hat und noch dazu ein so tolles. Das passt toll mit ins Konzept. Ich werde die Kollektion Dragonlady nennen. So, lass uns jetzt die anderen Fotos aussuchen.“
„Ja das ist super Chantal. Wir sollten wirklich weiter machen.“
Zur gleichen Zeit im fernen New York im Hauptquartier der Vampire:
„Herr, Mr. William McConner ist jetzt eingetroffen.
Er bringt die neue Gefährtin aus Frankreich geradezu eurem Bruder Christopher.“
„Gut James, sagt ihm, dass ich ihn umgehend sehen will. Ich erwarte ihn in meinen Büro.“
„Ja Herr, ich werde es ihm sofort ausrichten.“
Der Diener eilte um die Nachricht zu über bringen.
„Guten Tag Mr. McConner, ihr sollt euch sofort auf den Weg zu meinem Herren Alexander McFraeser machen. Er erwartet euch in seinem Büro.“
„Ist gut James, ich werde mich auch gleich auf den Weg zu ihm machen.“
Also ging Will sehr angespannt zu Alex und er wusste auch schon, weshalb Alex ihn so dringend sprechen wollte. Von Lorenzo hatte er erfahren, dass Alex alles über Sahra in Erfahrung gebracht hatte. Alex wusste jetzt jede Kleinigkeit über Sahra und das war nicht so gut. Sie sind zwar gute Freunde, aber er ist auch der zukünftige Herrscher aller Vampire. Und Will hatte eigentlich einen Verrat an seiner eignen Rasse begangen, weil er Sahra nicht gleich gemeldet hatte. Er schluckte einige male und klopfte an Alex Bürotür.
„Herein, Will.“
„Hallo Alex es tut mir leid, dass ich dich nicht am Samstag treffen konnte. In Frankreich gab es einige Probleme.“
„Diese Probleme hast du aber gelöst und uns die Gefährtin gebracht. So wie du es bist jetzt immer gemacht hast.“
„Ja sie ist bei deinem Bruder. Er macht die üblichen Tests mit ihr und nächste Woche kann dann die Auswahl statt finden.“
„Ja, das weiß ich schon. Aber ich weiß nicht, warum du eine ganz spezielle Gefährtin nicht hierher gebracht hast. Es ist deine PFLICHT, alle so schnell wie möglich hierher zu bringen. Also erkläre mir ganz genau, warum du diese bestimmte Gefährtin nicht her gebracht hast. Ich will, dass du mir jetzt wirklich alles erzählst.“
„Alex es ist nicht so einfach, dir meine Beweggründe zu erklären. Ich kenne Sahra Grün schon viele Jahre. Du brauchst nicht mit den Augen zu rollen. Sie war da noch keine Gefährtin, aber trotzdem etwas Besonderes. Sie und ihr Mann haben mich gleich in ihre Familie aufgenommen. Sahra strahlte immer Wärme, Liebe und Aufrichtigkeit aus und die ganze Familie wurden schnell zu meine guten Freunde. Nein, nein das ist so nicht richtig, ich wurde zu einem Teil ihrer Familie. Sie vertrauten mir immer und ich ihnen. Ich fühlte mich bei Sahra immer sehr wohl und ich wollte nie, dass ihr oder ihrer Familie etwas Böses geschieht. Ihr Sohn ist auch voll mit Liebe und etwas Besonderes. Sahra zieht alle in ihren Bahn. An dem Tag, an dem ihr Mann gestorben ist, war ich noch bei Sahra. Die Polizei teilte ihr mit das ihr Mann verstorben war. Danach blieb ich bei ihr und wachte über Sahra und ihren Sohn René. In dieser Nacht habe ich das erste Mal versucht, sie zu beeinflussen und musste bemerken, dass ich keinen Erfolg damit hatte. Ich konnte sie aber wenigstens zum Schlafen bekommen. Erst am nächsten Tag, als sie nach einer Dusche wieder nach unten in die Küche kam, sah ich, dass sie eine Gefährtin geworden war. Mein Gefühl sagte mir, dass ich sie nicht gleich melden sollte. Warum kann ich dir nicht sagen. Also beschloss ich weiter bei ihr und dem Jungen zu bleiben. Ich liebe sie über alles Alex und die beiden sind mir sehr wichtig.“
„Du liebst also Sahra und dachtest du hättest deshalb das Recht sie für dich zu behalten. Sie ist aber nicht deine Seelenverwandte. Denn wenn es so wäre, dann müsstest du sie nicht verstecken. Keiner könnte sie dir dann wegnehmen.“
„Alex ich liebe beide, Sahra und René. Sahra ist für mich wie eine Tochter und René ist der Enkelsohn, den ich nie hatte. Sie sind meine Familie und ich habe ihnen mein Wappen gegeben, um das allen zu zeigen.“
„Du hast beide aber aufgeklärt, über das was wir sind?“
Will schaute betreten zu Boden.
Alexander stand jetzt wütend auf und schritt auf seinen alten Freund zu.
„Will... Will warum antwortest du mir nicht?“
„Also … also ich wollte das, aber ich musste ja nach Frankreich. Ich mochte den Gedanken nicht, es ihr zu sagen und sie dann für eine lange Zeit alleine zu lassen. Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen, es ihr nach meiner Rückkehr aus Frankreich zu erklären.“
„Ich glaube das jetzt nicht. Sie läuft in einem Vampirclub herum und bedient Vampire. Aber sie weiß nicht, was da um sie herum lauert.
Warum ist sie dort Will?“
„Sie brauchte einen Job und Markus ist ein Freund.
Er hat ein Auge auf sie, bei der Arbeit.“
„Na wenn du es sagst.
Aber ich denke ein Anderer hat mehr, als ein Auge auf sie geworfen.“
„Du meinst sicherlich Igor Ragur.
Ja, er findet sie sehr nett.“
„Wenn du küssen und ständig in den Arm nehmen als nett finden bezeichnest.“
„Sahra ist erwachsen und sie weiß sich zu helfen.“
„Dann fahr noch heute zu ihr und kläre sie und den Jungen auf. Dann bringe sie auf der Stelle her.“
„Alex das geht nicht sofort. Sie ist mit dem Jungen in den Urlaub gefahren und kommt erst in 12 Tagen wieder zurück.“
„Wo ist sie hin, Will?“
„Sie sind auf den Seychellen.“
„Wow, ganz schön teuer so einen Urlaub dort.“
„Sie hat diesen Urlaub gebraucht und René hat gerade die Schule geschafft. Die beiden mussten einfach mal raus und alles für eine Weile vergessen.“
„Wenn es so ist, dann werden wir sie gleich danach in Empfang nehmen. Ich werde Bill Wold und Lorenzo Mattelli schicken, um die beiden abzuholen. Es wäre deine Aufgabe gewesen, es ihr gleich zu erklären, aber du hast es nicht getan und somit ist deine Chance vertan. Du wirst dich da jetzt raus halten, Will. Sie wird hierher gebracht und dann wird so schnell wie es geht, die Auswahl für sie stattfinden.“
„Aber Alex das ist nicht in Ordnung. Du lässt ihr keine Zeit sich darauf einzustellen. Warum machst du das?“
„Sie sollte nicht länger alleine rumlaufen. Sie ist nicht sicher so und sie gehört nun mal zu einem von uns. Obwohl... ach vergiss es. Ich werde mich um alles kümmern. Du kannst dich ja bei der Auswahl für sie einsetzen. Mach’s gut alter Freund.“
Will sah, dass Alex sich seinen Papieren widmete und er gehen musste. Er verließ geknickt das Hauptquartier und rief gleich bei Igor an.
„Igor, hier ist Will.“
„Hallo Will was gibt es denn?“
„Alex hat alles über Sahra herausgefunden. Er will sie und René gleich nach ihrem Urlaub abfangen lassen und ins Hauptquartier nach New York bringen lassen. Er will, dass so schnell wie es geht, eine Auswahl stattfindet. Er hat mir verboten mich einzumischen. Ich brauche deine Hilfe. Wir müssen Sahra und René vor ihm abfangen und ein paar Tage verstecken. So kann ich mit ihr sprechen und sie hat Zeit alles zu verdauen.“
„Meinst du, dass das richtig wäre? Alex hat schon jetzt einen guten Grund auf dich sauer zu sein. Aber ich verstehe nicht, warum er es so eilig hat, Sahra zu einer Auswahl zu schicken. Alle Gefährtinnen bekommen viel Zeit.“
„Da fällt mir etwas ein. Rico, einer der Männer, die auf sie aufpassen, hat mir von einem Vorfall berichtet. Alex hat sie in eine Ecke gedrängt und mit ihr gesprochen. Es soll wohl nichts weiter vorgefallen sein. Ich glaube, dass da doch irgendetwas war. Aber wir müssen jetzt planen.“ „Vielleicht könnte ich Sahra und René bei meiner Familie unterbringen. Dort würden sie eine Weile sicher sein. Ich könnte meinen Vater um den Familienjet bitten. Dann könnte ich gleich mit ihnen weiter fliegen, wenn sie in Hamburg angekommen sind.“
„Das ist gut, melde dich wenn alles so klappt. Ich werde noch mit meinen Männern reden. Sie sollen Sahra alles erklären und sie dann auf dem Flughafen nur dir übergeben.“
„Ja mach das. Ich melde mich wenn ich alles geregelt habe. Bis dann Will.“
„Ja bis dann Igor.“
Will war froh, dass Igor im half und er beschloss, gleich Rico anzurufen.
„Rico hier ist Will. Du musst mit Sahra reden.“
„Was ist denn passiert Will?“
Will erklärte Rico alles ausführlich und Rico sicherte ihm zu, bald mit Sahra zu reden.
Will versuchte auch Sahra zu erreichen aber ihr Handy war aus. Also sprach er auf ihre Mail-Box.
„Sahra meine Kleine, es tut mir leid, dass ich dir nicht vorher alles erzählt habe. Ich freue mich schon, dich und René wiederzusehen. Rico wird dir etwas mitteilen und ich möchte dich bitten, dich dran zu halten. Ich liebe dich und René. Bis bald.“
Will legte auf und seufzte schwer.
Was wird noch alles passieren? Ich weiß es nicht. Wie sehr ich mir wünschte, ich könnte in die Zukunft schauen. Ich muss noch ein paar Sachen klären. Deshalb mache ich mich lieber gleich auf den Weg.
Zurück bei Sahra
Mal wieder saß ich in meinem Bungalow und starrte aufs Meer hinaus.
Warum spielen diese Vampire eigentlich alle verrückt, wenn ich in ihrer Nähe bin? Mann, ich bin doch ganz bestimmt keine Traumfrau. Ich bin nicht hübsch und eine tolle Figur habe ich auch nicht. Die sind alle atemberaubend schön und ihre Frauen sind auch so schön, als wären sie nicht von dieser Welt. Also, warum interessieren sie sich für mich? Na ja dieser, Schleimer Udo und dieser Arsch Mick dachten wohl, dass ich eine leichte Beute für sie bin. Dass ich mich freue, dass sie mich beachten. Aber alles passiert mir erst, seit mein Peter nicht mehr hier ist.
Ich schluckte ein paarmal, ich vermisste meinen Peter. Nichts wollte ich mehr als ihn jetzt bei mir zu haben. In seinen Armen möchte ich liegen und mich von ihm trösten lassen. „Peter ich brauche dich so sehr. Ich weiß nicht mehr weiter. Wo bist du???“
Schon bald merkte ich, wie mir die erste Träne die Wange herunter lief und dann folgten unendlich viele Tränen hinterher.
Irgendwann spürte ich, wie ich von jemandem in den Arm genommen wurde. Und eine unglaublich sanfte Stimme sagte zu mir: „Warum weinst du, meine Süße? Sag es mir. Ich werde dir helfen, wenn ich kann. Du bist nicht alleine. Wenn du mir sagen würdest, wie du heißt, dann würde ich dich noch heute, für immer in meinen Armen halten. Du hättest nie wieder einen Grund zu weinen. Ich würde dich vor allem beschützen, was dich traurig machen könnte.“
„Ach Alex, das geht nicht. Du könntest mich nie vor allem beschützen. Denn es gehört zum Leben dazu. Auch wenn es nicht schön ist. Ich glaube, du weißt nicht, was wahre Trauer ist. Viel zu oft musste ich sie unterdrücken. Stark muss ich sein und versuchen mein Leben neu zu ordnen.“
„Ich kann dir aber helfen, meine Schöne. Du gehörst zu mir und ich habe genug Geld um alles aus der Welt zu schaffen. Zwar habe ich noch nie trauern müssen, aber ich werde dich vergessen lassen.“
„Alex ich will aber nicht vergessen. Es ist ein Teil von meinem Leben. Einem Leben voller Liebe und Geborgenheit. Mein Mann ist für immer ein Teil von mir, auch wenn ich jetzt ohne ihn leben muss. Du könntest mich nie so lieben, wie er es getan hat. Wenn du mich sehen würdest, wie ich in Wirklichkeit bin …. Du würdest mich nicht wollen. Du bist nicht an dem Menschen in mir interessiert. Für dich zählt nicht, was innen ist, sondern du bist auf die äußere Hülle fixiert. Warum lässt du mich nicht mein Leben leben? Ich bin nicht alleine Alex. Ich habe die Verantwortung für meinen Sohn.“
„Du hast schon ein Kind? Das ist... toll. Ich werde ihm ein guter Vater sein und ihm soll es an nichts fehlen. Er bekommt von mir alles was er möchte.“
„Alex wir werden uns wahrscheinlich noch viel unterhalten. Jetzt werde ich gehen, denn ich habe noch viel zu tun.“
Ich war wieder auf dem Sofa im meinem Bungalow und ich war nicht mehr traurig. Alex hatte es geschafft mich zu trösten. Zum ersten Mal hatte ich mich in seinem Arm nicht unwohl gefühlt. Er hatte mich festgehalten und sanft mit mir gesprochen. Irgendwie hatte ich auch ein Flehen aus seiner Stimme herausgehört. Ich seufzte und schaute auf die Uhr, ich hatte noch Zeit, bis René von seinem Tauchausflug wieder kam. Deshalb beschloss ich zur Strandbar zu gehen und einen Fruchtsaft zu trinken.
Es waren keine weiteren Gäste dort und ich war froh darüber. Rico kam und setzte sich kurz zu mir.
„Sahra ich muss mit dir reden. Aber nicht hier, komm mit in meinen Bungalow.“
Ich stöhnte auf: „Oh Mann, was habe ich jetzt wieder angestellt?“
Rico grinste mich an, dann drehte er sich um und ging langsam vor. Ich lief hinter ihm her. Als wir im Haus waren schloss er die Tür hinter uns zu.
„Sahra ich habe heute mit Will telefoniert. Du und René könnt nach eurem Urlaub nicht nach Hause. Alex McFraeser will euch nach New York ins Hauptquartier bringen lassen. Will möchte, das Igor euch für ein paar Tage wegbringt. Außerdem möchte er mit dir reden.“
„Also für mich hört es sich so an, als ob ihr alles, ohne mich zu fragen, regelt. Ich bin nicht euer Spielball, verdammt noch mal. Ich habe doch, vor euch, ein ganz normales Leben geführt.“
„Sahra du bist aber jetzt nicht mehr nur eine einfache Frau. Du bist jetzt eine Gefährtin und zwar eine außergewöhnliche. Ich habe noch nie eine getroffen, die so war wie du. In meinem langen Leben habe ich auch noch nie von einer, so wie du gehört. Also du bist sehr wichtig, hörst du. Du hast jetzt erst einmal noch Zeit, um dich zu erholen. Aber du wirst dich früher oder später deinem Schicksal stellen müssen.“
„Oh ja, das sagt ihr ja immer. Fürs erste habe ich genug von dem hier ich will jetzt Zeit mit René verbringen. Da ich nicht weiß, was uns erwartet und deshalb soll er noch eine schöne Zeit haben.“
Ungeduldig wartete ich auf René am Anlegesteg und als er kam sagte ich zu ihm: „Hallo mein Großer, ich hoffe, du hattest einen schönen Tag. Heute Abend möchte ich mit dir über etwas sehr wichtiges mit dir reden.“
„Ma was hast du denn?“
„Nicht jetzt René. Wir essen erst etwas und wenn wir im Bungalow alleine sind, reden wir, ok? Geh dich duschen und wir treffen uns dann im Restaurant.“
Ich suchte uns einen Tisch und bald gesellte sich Rico zu mir. René und Stefan kamen bald nach. Wir aßen in aller Ruhe. René und Stefan erzählten begeistert von ihrem Tauchausflug. Ich erzählte von dem Brautkleid und wie ich Mirko gebissen hatte, wir lachten viel. Chantal kam zu uns an den Tisch.
„Sahra kann ich dich noch einmal kurz sprechen?“
„Ja doch gerne, Chantal. Lass uns da rüber gehen.“
Ich ging mit ihr in den hinteren Teil des Restaurants, denn dort waren noch keine anderen Gäste.
„So Chantal, hier können wir in Ruhe reden.“
„Sahra, die Aufnahmen sind traumhaft geworden. Wir haben eine Auswahl getroffen und nächste Woche erscheint sie in mehreren Modemagazinen. Ich habe mir auch schon einen Namen für die Kollektion überlegt. Ich werde sie Dragonlady nennen.“
„Ach Chantal, das ist doch nicht dein Ernst. Wieso dieser Name?“
„Das ist mir vor ein paar Tagen so eingefallen und ich finde es passt toll dazu. Wenn du wieder daheim bist, werden auf dich schon Abzüge der Fotos warten. Ich danke dir und wünsche dir einen wunderschönen Urlaub. Wenn du zurück bist, melde dich bei mir. Bis dann, Sahra.“
Chantal nahm mich in den Arm und küsste mich auf jede Wange.
„Ja bist dann Chantal. Pass auf dich auf. Und sage Mirko, dass ich ihm nicht mehr böse bin.“
Chantal schaute mich etwas verwundert an, doch dann nickte sie und ging aus dem Restaurant. Ich setzte mich wieder zu den anderen und trank meine Cola aus. Danach standen wir auf. Rico und Stefan brachten uns zu unserem Bungalow.
„Danke ihr beiden, wir sehen uns morgen. Bis dann.“
„Ja bis morgen ihr beiden.“ Stefan und Rico gingen zu ihrem Haus und ich war endlich mit René alleine.
„René ich muss mit dir reden und ich bitte dich, mich nicht zu unterbrechen. Mir fällt es selber nicht leicht, das alles zu begreifen. Also, du weißt doch, dass ich gerne Vampirbücher lese. Das ich diese Geschichten toll finde. Aber das es eben nur Geschichten sind. Das dachte ich auch, bis vor ein paar Wochen. Es gibt sie in Wirklichkeit und sie sind immer in unsere Nähe. Aber es wird noch verrückter, Vampire haben Gefährtinnen die mit ihnen ewig leben und ihnen auch Kinder gebären können. Und ich bin wohl jetzt auch eine Gefährtin. Und schon sehr bald wird mich der Vampir, für den ich wohl die Seelenverwandte bin finden. Ich weiß nicht, was dann passiert. Normalerweise werden Gefährtinnen wohl so schon geboren und werden auch früh von ihrem Vampir gefunden. Ich weiß nicht, wieso dies alles geschieht, aber ich will das du es jetzt weißt.“
„Ma hast du irgendetwas genommen oder zu viel getrunken? Du willst mich doch auf den Arm nehmen. Es gibt keine Vampire, das sind Fantasygeschichten und nichts weiter. Wer soll den deiner Meinung nach ein Vampir sein?“
„Oh was würdest du sagen, wenn Will einer wäre oder Igor einer ist?“
„Du hast zu viel von deinen Vampirbüchern gelesen. Will oder Igor, Vampire. Die essen das gleiche wie wir und gehen in die Sonne und das können Vampire nicht.“
„Das sind nur Mythen und Aberglaube. Vampire können normal essen und trinken. Genauso können sie in die Sonne gehen. Sie sind dann nur nicht ganz so stark, als wie wenn es dunkel ist. Sie sind außerdem echt schnell und stark. Sie können gut hören und sehen. Einige können auch Gedankenlesen. Und viele von ihnen haben besondere Fähigkeiten.“
„Ach Ma, jetzt hör aber mal auf.“
„Ja ich weiß, dass hört sich völlig verrückt an, ich kann es dir aber gleich beweisen.“ Ich ging zur Tür und öffnete sie dann rief ich: „Rico, Stefan könnt ihr mal bitte kurz kommen. Ich brauche eure Hilfe.“
Es dauerte nur eine Minute und beide standen vor mir.
„Sahra was ist los?“
„Ihr müsst René zeigen, was ihr seid. Er muss es jetzt wissen, dass es euch gibt. Er gehört zu mir und er wird immer zu mir gehören.“
„Hm, ich weiß, was du meinst.“
„Sagt mal ihr beiden, wollt ihr mich auch veräppeln. Habt ihr das mit meiner Mutter abgesprochen.“
„Nein wir wussten nicht, dass sie dir erzählen wollte was wir sind. Aber ich verstehe warum sie es jetzt gemacht hat. Eigentlich hätte Will euch beiden das alles erzählen sollen. Du glaubst nicht, dass wir Vampire sind. Das kann ich verstehen. Ich zeige dir jetzt etwas, aber du musst keine Angst habe, ich habe keinen Hunger.“
Rico ging zu René hin und machte den Mund auf dann zog er seine Oberlippe hoch. Dort wuchsen über seinen Schneidezähnen neue Zähne. Diese waren lang und Spitz.
„Glaucht du schmir schjetzt?“ Seine Zähne zogen sich wieder zurück.
„Mann, so zu sprechen ist nicht toll und wenn ich auch noch die Lippe hoch ziehe, ist das echt blöde. Na ja, normalerweise reden wir ja nicht mehr viel, wenn wir die ausfahren. Und Rene, ist dir das jetzt Beweis genug?“
René stand nur da und starrte Rico und Stefan mit offenem Mund an. Nach einigen Minuten sagte er: „Ihr seid wirklich Vampire. Das ist ja echt der Knaller. Wenn ich das meinen Freunden erzähle, dass glauben die mir nie.“
„René du darfst es aber keinem erzählen. Das ist eines unserer Gesetze, die du jetzt befolgen musst. Kein Außerstehender darf von uns wissen. Du musst um jeden Preis über uns schweigen. Du darfst nicht versuchen einem Vampir seine Seelenverwandte auszuspannen. Du musst die Anweisungen unseres Vampirrates befolgen. Genauso den Anweisungen des Fürsten und der fürstlichen Familie. Das Gleiche gilt für deine Mutter. Der Vampir für den deine Mutter bestimmt ist, kann über euch beide voll und ganz bestimmen. Sahra, auf dich warten als erstes aber einige Tests. Du wirst untersucht ob du gesund bist und dann wird versucht, herauszufinden, was du für eine Fähigkeit hast. Dein Blut wird analysiert, um festzustellen aus welcher Vampirlinie du stammst. Da Alex ein starkes Interesse an dir hat, wird höchst wahrscheinlich sein Bruder Christopher diese Tests machen. Er ist der beste Arzt und Forscher den wir haben.“
Ich stöhnte auf: „Oh Mann, mir bleibt aber nichts erspart oder? Aber ich habe doch keine Vampire in meiner Familie. So weit wie ich weiß, waren alles Menschen.“
„Du musst aber einen Vampir als Vorfahre haben. Sonst wärst du keine Gefährtin geworden.“
„Ich bin müde und werde mich jetzt schlafen legen. Morgen ist doch unser Ausflug zu den Delfinen. Also macht’s gut.“
„Ja Schlaf schön Sahra, bis morgen.“
„Könnt ihr mir nicht noch ein bisschen was von euch erzählen. Ich habe noch so viele Fragen?“
„Ich kann gerne noch bleiben und dir deine Fragen beantworten, soweit ich kann.“
„Oh das ist toll Stefan. Komm wir gehen nach hinten in mein Zimmer; dann stören wir Ma nicht. Tschüss Rico bis morgen dann.“
Ich legte mich in mein Bett versuchte zu schlafen. Mir ging so viel im Kopf umher. Doch irgendwann schlief ich doch ein. Alex suchte mich nicht heim und so konnte ich am nächsten Morgen völlig ausgeruht aufstehen. Wir verbrachten einen wundervollen Tag bei den Delfinen. Und René schien es auch gut zu verdauen, was er am Abend zu hören bekommen hatte. Am Abend machte ich mein Handy an und hörte meine Mail-Box ab und freute mich. Will hatte einige male angerufen und auch Igor. Ich schrieb beiden, dass es uns gut ginge und dass wir sie vermissten. Dann ging ich nach draußen und legte mich in die Hängematte und schaute mir den wunderschönen Sternenhimmel an. Lauschend hörte ich dem Meeresrauschen und den Geräuschen der Nacht zu. Ich genoss die Wärme und die Freiheit die ich noch hatte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sich das bald ändern würde.
Der restliche Urlaub verging wie im Flug. Rico und Stefan waren zu unseren Freunden geworden. Wir verbrachten viel Zeit mit ihnen und wir lachten viel miteinander. Ja, ich lachte wieder. Seit Peters Tod konnte ich nur noch lächeln. Am letzten Abend gab es ein wunderbares Fest. Es wurde alles aufgetischt, was die Küche zu bieten hatte und danach gab es eine Party am Strand. René und ich packten unsere Koffer und zogen uns richtig schick an. Chantal hatte mir ein wunderschönes rotes Kleid und alles, was ich dazu brauchte, da gelassen. Das Kleid stand mir gut. Ich machte mir einen Zopf und band einige Bänder mit ein und dann schminkte ich mich leicht und legte mein Lieblingsparfüm auf. Dann zog ich schwarze Sandalen aus Leder an. René war schon vorgegangen, um Marie abzuholen. Seine kleine Freundin, die er hier kennen gelernt hatte. Als ich die Tür aufmachte, wartete Rico auf mich. Er sah toll aus. Er hatte eine weiße Baumwollhose und ein schwarzes Seidenhemd an. Seine hellbraunen Haare hatte er gekonnt gestylt. Wow, so kam sein südländisches Aussehen toll zur Geltung. Er stand da und starte mich an.
„Rico ist etwas nicht in Ordnung? Sollte ich lieber eine Hose anziehen, als ein Kleid?“
„Nein Sahra, du …. das ist ok so. Komm Stefan hat uns einen schönen Tisch freigehalten. Wir brauchen ja einen für fünf Personen.“
„Ja, René wollte Marie unbedingt mit dabei haben und weil sie ein sehr nettes Mädchen ist, habe ich nichts dagegen.“
Wir ließen uns das tolle Essen schmecken und danach machten wir uns alle zusammen auf den Weg zum Strand. Dort gab es viele verschiedene Drinks und gute Musik. Überall waren Fackeln am Rand aufgestellt. Und direkt am Strand war ein Lagerfeuer. René verschwand nach kurzer Zeit mit Marie in der tanzenden Menge. Ich musste mir keine Gedanken machen, denn ich wusste, dass Stefan immer ein Auge auf ihn hatte.
„Sahra erweist du mir die Ehre und schenkst mir ein paar Tänze?“
„Oh, ich kann aber nicht sehr gut tanzen Rico. Ich weiß nicht ob es dir Freude machen würde, mit mir zu tanzen.“
„Dann lass es uns einfach herausfinden.“
Rico zog mich in die tanzende Menge und legte eine Hand auf meine Hüfte und nahm meine linke Hand in seine. Ich legte meine freie Hand auf seine Schulter. Und schon bewegten wir uns zu der Musik. Ich fand es super und es machte mir viel Spaß. Ab und zu tanzte ich auch mit Stefan und so verstrich der letzte Abend im Paradies. Als es Zeit wurde sich ins Bett zu begeben, verabschiedete sich René alleine von Marie. Ich schlenderte mit Rico Arm in Arm zu meinem Bungalow.
„Danke Rico, für den schönen Abend. Ich habe es sehr genossen mit dir zu tanzen.“
„Ich danke dir für diese schönen Stunden. Ich habe noch nie einen Auftrag so genossen wie diesen. Der Vampir der dich für immer in seinen Armen halten darf, muss unendlich glücklich sein und stolz so eine Frau zu haben.“
„Ich glaube nicht, dass er sehr erfreut sein wird mich zu sehen. Aber ich danke dir für deinen Optimismus.“
„Ähm wie meinst du denn das?“
„Rico, das möchte ich dir nicht sagen. Aber ich denke nicht, dass ich glücklich werden kann. Gute Nacht Rico.“
Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und begab mich ins Haus. René kam auch einige Minuten später mit einem roten Kopf herein. Ich schmunzelte und sagte nur: „Träum was Schönes mein Großer. Der Wecker klingelt schon in fünf Stunden, also ist schnell schlafen angesagt.“
„Ja, ich wünsche dir auch eine schöne Nacht.“
Er gab mir einen schnellen Kuss und verschwand in seinem Zimmer.
Auch ich ging in mein Zimmer und zog mich um. Danach ging ich noch einige Minuten nach draußen auf den Steg. Ich genoss ein letztes Mal alles um mich herum. Sachte schloss ich die Augen und atmete diese tolle Luft ein. Dann drehte ich mich um und wollte in mein Zimmer zurückgehen. Auf den Sesseln vor meinem Zimmer saß Rico und schaute in meine Richtung.
„Hey, was machst du hier. Ich dachte du würdest auch schlafen gehen.“
„Sahra ich …. merkte, dass du aus dem Haus gingst und da wollte ich schauen, was los ist. Aber wie ich sehe ist alles in Ordnung und ich gehe jetzt wieder.“
Rico verschwand sehr schnell und ich schaute ihm verwirrt hinterher. Ich legte mich schlafen und grübelte noch eine Weile, bevor ich einschlief. Der Wecker rüttelte mich aus meinem kurzen Schlaf. Und ich machte nur ungern die Augen auf. „Sahra aufstehen, dein Wecker ist kaputt. Ihr hättet schon vor 20 Minuten aufstehen müssen.“ Rico stand bei mir und weckte mich durch leichtes Schütteln.
Ricos Hand lag auf meiner Schulter also hatte er mich gerüttelt und nicht meine Wecker.
„Stefan hilft René und ich helfe dir beim Packen. Nimm deine Sachen und gehe ins Bad um dich umzuziehen. Ich mache hier alles fertig.“
Ich nickte nur kurz und schleifte mich und alles was ich brauchte zum Bad. Schnell schüttete ich mir kaltes Wasser ins Gesicht, um wach zu werden. Zügig zog ich mich an und schmiss meine Klamotten in den Koffer. Rico schloss ihn zu und ich nahm meine Tasche. Auf dem Flur warteten Stefan und René schon auf uns. Wir frühstückten eine Kleinigkeit und dann bestiegen wir das Boot nach Mahe. Am Flughafen konnten wir gleich unsere Koffer aufgeben. René wollte mit Stefan zusammen sitzen und so saß ich neben Rico im Flugzeug. Er ließ mich am Fenster sitzen. Wir unterhielten uns eine Weile und dann wurde ich müde.
„Rico ich bin müde und werde versuchen eine Weile zu schlafen.“
Er schaute mich ziemlich mürrisch an und nickte nur. Nachdem ich meine Augen schloss hörte ich ein leises Knurren. Ich schüttelte meinen Kopf leicht. Wie sollte einer aus diesen Vampiren schlau werden?
Als ich aufwachte bemerkte, das ich meinen Kopf auf Ricos Brust liegen hatte. Schnell zog ich ihn weg und richtete mich auf. Ich hörte wieder ein leises Knurren, dass nur von Rico stammen konnte.
„Es tut mir sehr leid. Ich wusste nicht, dass ich meinen Kopf auf deine Brust gelegt habe.“
„Es ist nicht schlimm gewesen. Wenn es mir unangenehm gewesen wäre, hätte ich etwas dagegen gemacht. Ich hoffe, du hast gut geschlafen. Wir werden in noch nicht einmal einer Stunde in Nairobi landen.“
„Oh schon so bald. Ich muss mal auf die Toilette gehen. Lässt du mich kurz durch?“
Er stand auf und schaute mir in die Augen. Ich beeilte mich, um ihn nicht zu lange warten zu lassen.
Dann setzte ich mich und schnallte mich an. Wir waren pünktlich in Nairobi gelandet, und warteten nun auf unsere Koffer. Stefan hatte zwei Gepäckwagen besorgt. Er und René schoben die Gepäckwagen zu unserem Schalter für den Weiterflug nach Hamburg. Dort checkten Stefan und Rico vor uns ein. Als nächstes wollte ich mich und René einchecken.
„Hallo hier sind unsere Tickets, wenn es geht würde ich gerne zwei Sitze vor oder hinter diesen beiden Herren haben.“
„Es tut mir sehr leid aber die Maschine ist voll. Wir haben aber noch zwei Sitze in einem anderen Flugzeug für sie Frau Grün. Es fliegt auch direkt nach Hamburg nur 20 Minuten früher.“ Rico mischte sich ein: „Ähm, das ist aber nicht so toll. Wir wollten doch zusammen fliegen. Können sie mich und Mr. Breuher nicht auch auf dieses Flugzeug umbuchen?“
„Nein, es tut mir sehr leid aber auch dieses Flugzeug ist voll. Und wir haben bis morgen Nachmittag keine anderen Flüge mehr frei.“
„So ein Mist. Was machen wir jetzt?“
Rico schaute mich und Stefan an. Er war sauer das konnte man deutlich sehen.
„Na René und ich werden das frühere Flugzeug nehmen und ihr beide einfach das andere. Wir können Igor anrufen und ihm Bescheid geben. So können wir die anderen austricksen.“
„Mir gefällt es trotzdem nicht Sahra.“
„Ich weiß, aber ich möchte nicht bis morgen hier warten. Am besten rufe ich Igor gleich an, wenn wir hier fertig sind.“
Zu der Dame am Schalter sagte ich: „Ich nehme die beiden Flüge in dem anderen Flugzeug. Muss ich meine Koffer woanders abgeben?“
„Nein Frau Grün, ich werde sie von einem Steward zu dem Flugzeug bringen lassen. Hier ihre neuen Flugtickets und ihre Scheine für die Koffer. Sie müssen zum Abflugschalter 36. Sie müssen sich auf den Weg machen, es ist nicht mehr viel Zeit bis zum Abflug. Ich wünsche ihnen einen guten Flug.“
Wir gingen los und ich rief Igor an. Gott sei Dank ging er auch gleich an sein Handy.
„Hallo Igor hier ist Sahra, wie geht es dir denn so? Ich habe dich vermisst. Ich werde früher in Hamburg landen.“
„Hey Kleine, schön deine Stimme zuhören. Wie du landest früher?“
„Na ja, das Flugzeug ist überbucht und so müssen ich und René mit einem anderen Flug kommen, als Rico und Stefan. Wir werden ca. 20 Minuten früher landen.“
„Das passt mir aber gar nicht, dass ihr nicht zusammen fliegen könnt. Gibt es denn keinen anderen Flug?“
„Heute nicht mehr und ich möchte nicht hier bleiben. Außerdem wissen die anderen das nicht, so haben wir einen Vorsprung, oder etwa nicht?“
„Ja du hast ja Recht. Meine ganze Familie freut sich schon darauf, dich und René kennen zu lernen. Bitte passe auf euch auf, ja!“
„Ja das werde ich. Ich freue mich schon auf deine Familie. Bis bald mein Riesen-Vampir.“
Ich legte auf und machte mein Handy aus. Wir waren schon am Schalter 36. Wir verabschiedeten uns von Stefan und Rico.
„Sahra pass auf dich und René auf. Ich weiß nicht wann wir uns wiedersehen, aber das werden wir auf jeden Fall.“, meinte Rico zu mir und zog mich in eine Umarmung, die länger dauerte als nötig. Er schaute rüber zu René und Stefan, beide hatten uns gerade den Rücken zugedreht. Er gab mir einen schnellen Kuss auf die Wange. Und danach ließ er mich los. Er redete noch kurz mit René und ich sagte Stefan Auf Wiedersehen. Auch er gab mir einen Kuss auf die Wange und grinste mich an. Als ich an Rico vorbei ging, hörte ich ihn leise Knurren.
Ich checkte mit René ein und wunderte mich noch, dass keine Leute im Wartesaal waren. Wir mussten sofort in einen kleinen Bus einsteigen. Ich dachte: „Mann, dann sind wir also doch ganz schön spät dran.“
Der Bus fuhr immer weiter bis an das Ende des Flughafens. Dort stand nur ein kleines Flugzeug. Es war ein Jet und der Busfahrer hielt genau davor. Ich versuchte auf Englisch dem Busfahrer zu sagen, dass er sich wohl vertan haben musste. Aber er zeigte immer wieder auf den Jet und dann auf uns. Ich schüttelte meinen Kopf, denn wir konnten hier nicht richtig sein.
„Ma da steigt ein Mann aus dem Jet und kommt her.“
Ich schaute in die Richtung und musste schlucken. Denn dort kam Lorenzo auf uns zu. Ich wusste, dass es nicht gut war ihn hier zusehen.
„René schnell, wir müssen hier raus. Frag nicht, nimm deinen Rucksack und lauf.“
René schaute mich nur Sekundenbruchteile an und dann lief er los. Auch ich lief los und wir schafften es, aus dem Bus raus zu kommen. Aber weit kamen wir nicht. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass etwas René von der Seite traf und mit ihm zu Boden ging. In diesem Augenblick fasten mich zwei Arme von hinten und die eine Hand hielt mir den Mund zu. Ich trat um mich und versuchte mich zu befreien.
„Lass es Sahra. Du weißt, dass du keine Chance hast zu entkommen. Also, wir sollten schnell los. Ich denke wir bekommen sonst noch ungebetene Gäste. Bill, bring den Jungen endlich in den Jet. So und jetzt wirst du, ohne Zicken zu machen mitkommen. Ich werde dich jetzt loslassen und nur noch deine Hand halten.“
Lorenzo ließ mich wirklich los und ich schaute ihn böse an. Bill hatte René auf seinen Arm genommen und verschwand mit ihm im Flugzeug. René rührte sich nicht. Ich hatte jetzt nicht mehr das Bedürfnis weg zu rennen. Ich wollte zu meinem Sohn. Im Jet drinnen beugte sich Bill über René. Er hatte Verbandszeug bei sich und versorgte Wunden an Renés Kopf und seiner Hand. Ich schubste Bill mit aller Kraft von René weg und schaute ihn mir an. Seine Pupillen waren normal und auch sonst konnte ich nichts auffälliges, als die Wunden feststellen. Ich sah, wie meine rechte Hand anfing golden zu leuchten und bemerkte ein leichtes Kribbeln. Also legte ich ihm meine Hand an den Kopf und ließ sie dort liegen. Das machte ich ganz automatisch, als ob ich wusste, dass es genauso richtig war. Bill und Lorenzo standen mit offenen Mündern neben uns. Nach einigen Minuten hatte ich das Gefühl, dass es reichte und ich ließ meine Hand zu seiner verletzten Hand gleiten.
„Bill schnell mache die Tür zu.“, rief auf einmal Lorenzo und dann ging er nach vorne zum Piloten.
„Los wir müssen sofort starten.“
Lorenzo kam zurück und schaute mich böse an: „Deine Schatten lassen sich nicht lange an der Nase herumführen, wie? Will hat wirklich gute Leute, aber sie sind nicht gut genug für mich.“
Ich merkte, wie wir uns langsam bewegten. René stöhnte auf und sah mir in die Augen. Dann sah er meine Hand an, die seine hielt. Er machte große Augen und lächelte mich an.
„Wow Ma, ich wusste ja nicht das du so was kannst.“
Ich lächelte ihn auch an und gab ihm einen Kuss.
„Wie fühlst du dich mein Großer?“
„Gut Ma und wie geht es dir? Wer sind die Männer und warum haben die uns hierher gebracht?“
„Ich glaube, dass sie hier sind, um uns zum Hauptquartier zu bringen. Und ich wusste auch nicht, dass ich das kann.“
Bill kam auf uns zu und zog mich weg.
„Ihr müsst euch jetzt anschnallen. Also setz dich hin Sahra. Aber nicht bei deinem Sohn. Du sitzt bei Lorenzo, der will mit dir reden.“
Ich stand auf und sah durch eines der Fenster, dass Rico und Stefan hinter dem Flugzeug her liefen. Sie sahen sehr verzweifelt und wütend aus.
„Setzt dich endlich hin oder ich helfe dabei nach.“
Bill stand hinter mir und schaute mich hämisch an. Sauer drehte ich mich um und holte mit voller Kraft aus. „Flatsch“ machte es nur und ich hatte Bill eine gescheuert. Er schaute mich an, als sei ich von einem anderen Stern. Seine Gesichtszüge änderten sich drastisch. Er sah aus wie ein Monster, mit seinen rotglühenden Augen. Sein Mund stand offen und seine langen spitzen Zähne ragten heraus. Er knurrte mich böse und laut an: „Du glaubt doch nicht, dass du ungestraft davon kommst?“
Bill kam knurrend auf mich zu.
„Bill es reicht, setzt dich, aber nicht zu dem Jungen. Der schläft jetzt erst mal. Komm Sahra setzen wir uns endlich. Deine Freunde können jetzt nichts mehr machen.“
Lorenzo zog mich auf einen der Sitze und schnallte mich schnell an.
„René, was hast du mit ihm gemacht?“
„Ich lasse ihn schlafen, bis wir angekommen sind. So und jetzt zu dir, du kannst also heilen. Das ist eine außergewöhnliche Gabe. Die haben nur wenige Gefährtinnen gehabt und die letzte die es konnte, ist schon lange tot. Kannst du nur kleine Wunden heilen oder auch schwere Verletzungen?“
„Ich wusste nicht einmal, dass ich das überhaupt kann. Und außerdem habe ich keine Lust mit Entführern zu reden. Also lass mich in Frieden.“ Ich blickte ihn böse an und dann schaute ich nur noch aus dem Fenster. Lorenzo stöhnte neben mir auf.
„Wir werden euch zu einem unserer besten Ärzte bringen. Ihm kommt das zwar jetzt ungelegen aber er wird sich trotzdem ausführlich mit dir befassen. Der wird dich untersuchen und testen. Bei ihm würde ich an deiner Stelle kooperieren, mit dem ist nicht zu spaßen. Besonders zurzeit ist er nicht gut drauf.“
Lorenzo plauderte noch eine Weile einfach so, doch irgendwann gab er es auf. Ich wusste nicht, wie lange wir schon flogen, da merkte ich, dass ich dringend auf die Toilette musste. Ja die Körperfunktionen hören nicht einfach auf, nur weil man in den Händen von Entführern ist. Ich nahm meine Tasche, denn die hatte ich ja noch komischer Weise und stand auf. Lorenzo und auch Bill schauten mich blöde an.
„Was ist? Ich muss mich frisch machen gehen.“ Lorenzo rollte mit den Augen, seufzte einmal und zeigte mir das WC. Ich erledigte erst das eine und dann machte ich mein Handy an. Die hatten ja nicht einmal in meine Tasche geschaut. Wahrscheinlich dachten sie, ich würde nicht auf die Idee kommen, mein Handy zu benutzen. Ich rief Will an, denn er würde sich bestimmt schon Gedanken machen. Rico hatte ihn sicher schon angerufen.
„Will hier ist Sahra.“
„Oh Kleines, geht es euch gut? Rico hat erzählt was los ist. Wo seid ihr?“
„Will uns geht es gut. Lorenzo und dieser Bill bringen uns wahrscheinlich zu Christopher, Alex Bruder. Sag Rico und Stefan, dass sie keine Schuld haben. Die hätten uns auf jeden Fall in Nairobi bekommen. Bitte, macht euch keine Vorwürfe und bitte, bitte versucht nicht, uns rauszuholen. Nie könnte ich mir verzeihen, wenn einem von euch wegen mir etwas zustößt, das bin ich nicht wert. Ihr habt alle gesagt, ich muss mich meinem Schicksal stellen. Das muss ich wohl jetzt machen. Will, ich... du bist uns immer ein guter Freund gewesen und noch...“
Lorenzo riss die WC Tür auf.
„Das glaube ich nicht. Gib mir sofort das Handy. Mit wem redest du da? Du bist ja richtig hinterhältig. Es war keine gute Idee dich wach zu lassen.“
Er riss mir das Handy aus der Hand und Bill zerrte mich aus dem WC. Lorenzo machte mein Handy aus und steckte es in seine Hosentasche. Er sah richtig wütend aus. Bill drückte mich brutal in einen der Sitze und Lorenzo legte mir seine Hand auf die Stirn. Er versuchte mich einschlafen zulassen. Nach einigen Minuten gab er gefrustet auf.
„Na wenn du nicht auf die einfache Art schlafen willst, dann halt anders.“
Er ging in den vorderen Teil des Jets und öffnete eine Klappe auf Kopfhöhe. Er drehte mir den Rücken zu und als er sich wieder umdrehte, hatte er eine Spritze in der Hand.
„So jetzt wirst du uns keine Probleme mehr machen.“
Er grinste und spritzte mir den Inhalt der Spritze in den Arm. Ich wurde sehr schnell benommen und konnte die Augen nicht mehr offen halten.
„So, du wirst jetzt schön schlafen. Du brauchst keine Angst zu haben, niemand wird euch etwas zu leide tun Sahra.“
Ich hörte es nur noch von sehr weit her und dann wurde es Schwarz um mich.
Als ich meine Augen wieder öffnete, wusste ich nicht, wo ich war. Aber wo immer ich auch war, ich lag weich und warm. Es war in dem Raum, in dem ich mich befand, nicht ganz dunkel. Langsam gewöhnte ich mich an das schwache Licht und so konnte ich mehr erkennen. Auf einer Kommode stand eine kleine Lampe, die das Zimmer ein wenig erhellte. Ich lag in einem Bett. Ich setzte mich auf, um mir alles besser anschauen zu können. Auf jeder Seite des Bettes gab es große Fenster, aber es kam kein Licht durch sie hinein. Es gab drei Türen in diesem Schlafzimmer. Denn ich war mir sicher, dass es eins war. Das hatte ich eigentlich anders erwartet und das beste war ich war ganz alleine hier. Doch wusste ich nicht, was mit René war und ich wollte zu ihm. Also stand ich auf und bemerkte erst da, dass ich nur mit einem Nachthemd aus schwarzer Seide bekleidet war, das mir bis zu den Knien reichte. Es war keines von mir, aber es passte mir genau. Also musste mich irgendjemand ausgezogen haben. Oh mein Gott, wer hatte mich umgezogen?
Ich bekam eine Gänsehaut, wenn ich mir vorstellte, dass mich Bill oder Lorenzo nackt gesehen hatten. Zumindest hatte ich noch meinen Slip vom Vortag an. Ich ging auf die Tür links von mir zu. Dort lauschte ich, aber ich konnte absolut nichts hören. Leise öffnete ich sie langsam. Sie ging nach Innen auf und ich fand dahinter ein sonnendurchflutetes Badezimmer. Schnell kniff ich meine Augen zu, denn mir tat das Licht weh. Blinzelnd machte ich sie wieder auf. Als ich wieder richtig sehen konnte, merkte ich wie teuer alles aussah. Es gab eine riesige Duschkabine, eine Toilette die hinter einer halbhohen Wand versteckt war, zwei Wachbecken und einen großen Spiegel, der die ganze Wand einnahm. Alles war aus rosa und weißem Marmor und Glas. In freien Fächern waren Handtücher, Duschgel, Shampoo, Bürsten und ein Föhn. Um meinen sich einstellenden Durst zu löschen ließ ich mir Wasser in die Hand laufen. Es schmeckte komisch, also trank ich nur einige Schlucke. Schnell ging ich noch auf die Toilette und erleichterte mich. Nach dem Händewaschen führte mich mein Weg wieder in das Schlafzimmer und nahm dann die Tür, die wieder zu meiner linken Seite war. Diese Tür ging nach außen auf und ich schaute auf einen Flur der nach links und rechts ging. Ein Stuhl stand gegenüber, aber es war niemand zusehen. Ich lauschte und hörte weiter weg Männerstimmen. Also nahm ich den rechten Weg, weg von den Stimmen. Da ich barfuß war, dachte ich, dass niemand mich hören würde. Mein Herz klopfte wie verrückt, wo war ich hier nur und vor allem: wo war René?
Grade hatte ich das Ende von dem Flur erreicht, als ich von hinten ein „Sahra wo willst du denn hin?“, hörte. Ohne dass ich mich umdrehen musste, wusste ich, dass es Bill war, der mich rief. Schnell lief ich die Treppe herunter die hier war. Dann krachte ich plötzlich gegen irgendetwas. Doch ich fiel nicht um, denn zwei Arme hatten mich fest gepackt. Ich sah eine Brust vor mir und als ich hoch blickte, keuchte ich auf. Alex, dass durfte nicht wahr sein. Er blickte auf mich herunter und knurrte mich böse an. Ich schaute ihm in die Augen, auch wenn ich zitterte. Seine braunen Augen schauten mich böse und sehr wütend an. Braune Augen? Alex hat doch grüne Augen.
„Ah Christopher, du hast ja die kleine Wildkatze eingefangen, danke.“
„Es ist deine Aufgabe auf sie auf zu passen. Also wo warst du schon wieder Bill, Hmm?“
„Ich musste mit Alex sprechen und dann hat Fred mich aufgehalten.“
Die ganze Zeit hielt mich Christopher so fest, dass mir die Arme schmerzten.
„Lass mich los, du Blödmann. Wo ist mein Sohn?“, schrie ich ihn an. Er schaute mich wieder an und zuckte leicht in den Mundwinkeln. Doch es war so schnell wieder fort, dass ich dachte, ich hätte mich getäuscht.“
„Da du auf bist, können wir auch gleich anfangen mit den Tests. Bill bring sie runter, ich will nur kurz zu meiner Frau schauen.“
„Ist ok Christopher.“
Bill stand hinter mir und so war ich zwischen den beiden großen Männern eingeklemmt.
„Sagt mir endlich wo René ist!“, zischte ich die beiden Männer an, denn um mich schlagen, war sowieso aussichtslos. Bill packte mich und schob mich die Treppe runter.
„Christopher mein Schatz, wo ist denn unser zweiter Gast? Ihr Zimmer ist leer.“
Bill blieb plötzlich stehen und ich wurde von ihm zurückgezogen.
„Oh Christopher, du wolltest sie doch nicht so mitnehmen? Sie sollte sich frisch machen, essen und René möchte sie bestimmt auch sehen.“ Beide Männer stöhnten auf.
„Xenia wie du meinst. Bill du bleibst bei ihr und wenn sie fertig ist, bringe sie zügig zu mir.“
Bill nickte nur und drehte sich um, ohne mich los zu lassen. Er schleifte mich die Treppe wieder hoch. Christopher gab der Frau einen Kuss und schaute mich noch einmal böse an.
„Du wirst dich beeilen. Ich habe schon so viel Zeit verplempert.“
Die Frau war so wunderschön. Sie hatte lange, blonde Haare und braune, warme Augen, aber sie war sehr blass. Sie war schlank und hatte ein schönes, weites, hellblaues Kleid an.
„Bill du lässt sie jetzt los. Sahra wird nicht weg laufen. Sie weiß, dass sie nicht weit kommen würde. Hallo Sahra ich bin Xenia. Meinen Mann Christopher hast du ja auch schon gesehen. René hat mir schon viel von dir erzählt. Ich würde sagen, du duscht erst einmal und dann bringt dich Bill in die Küche zum Frühstücken. Ich mache dir etwas Leckeres zu essen.“
Sie ging und ließ mich mit Bill alleine. Ich schluckte hart und Bill meinte nur: „Los jetzt, bewege dich oder soll ich dich tragen?“
Er grinste mich hämisch an. Frustriert bewegte mich in Richtung des Zimmers, Bill hinter mir her. Xenia, die an der Treppe stand, rief: „Im Schrank sind Sachen für dich zum umziehen. Deine eigenen sind leider noch nicht fertig.“
Ich stutzte, im Schrank? Ich hatte keinen Schrank gesehen. Als wir am Zimmer angekommen waren, stand die Tür offen, die Fenster ließen jetzt die Sonne rein. Es war ziemlich teuer eingerichtet. Bill folgte mir und setzte sich auf einen Sessel am Fenster. Ich machte große Augen, weil ich dachte er würde draußen vor der Tür warten.
„Mach hin, Christopher ist eh schon sauer auf dich. Der Schrank ist da.“
Bill zeigte auf die Tür, durch die ich noch nicht gegangen war. Grummelnd machte ich sie auf und dahinter war ein begehbarer Kleiderschrank. Nach einigem Suchen fand ich Unterwäsche, Hosen, T-Shirts, Pullover und Schuhe. Die Sachen waren alle in meiner Größe und sie sahen verdächtig nach Chantals Entwürfen aus. Da ich alles hatte, was ich brauchte, schaute ich nicht hinter die anderen Türen. Ich nahm mir eine dunkelblaue Jeans und ein rotes Shirt mit halblangen Ärmeln, einen BH und einen Slip, schwarze Strümpfe und schwarze Turnschuhe mit. Ich ging, ohne auf Bill zu achten, ins Badezimmer. Dann legte ich den Riegel davor und hörte auf der anderen Seite Bill sagen: „Das nützt dir überhaupt nichts, wenn ich reinkommen will hält mich das nicht auf.“
„Ihr seid doch alle verrückt“, rief ich. Bill lachte laut auf und ich seufzte nur.
Bei einem der Waschbecken fand ich meinen Kulturbeutel. Erleichtert nahm ich mein Duschgel und mein Shampoo raus. Nachdem ich mich ausgezogen hatte, duschte ich mich schnell. Mir war mulmig zumute, mit Bill im Nebenraum. Ich trocknete mich ab und zog mich an. Dann putzte ich meine Zähne und föhnte meine Haare.
„Bist du bald fertig Weib?“, hörte ich Bill rufen. Ich machte die Tür auf und schaute genau auf Bills Brust. Ich hörte wie er schnüffelte.
„Oh Mann, was habt ihr nur, dass ihr immer an mir rum schnüffelt?“
„Komm ich bringe dich in die Küche. Du solltest dich besser sputen.“ Ein-geschnappt folgte ich ihm eine andere Treppe runter, dann kreuz und quer durch das riesige Haus. Es war einfach nur schön eingerichtet, alte und neue Möbel passten super zusammen. Alles sah teuer und wertvoll aus. Nach einer Ewigkeit, so kam es mir vor, kamen wir in der Küche an. Dort warteten René, Xenia und ein junges Mädchen auf mich. Als René mich sah, lächelte er und stürmte auf mich zu.
„Ma geht es dir gut? Du hast so lange geschlafen. Ich hab mir Sorgen gemacht.“
„Wie lange habe ich denn geschlafen, mein Großer? Geht es dir auch gut?“
„Ja Ma, die sind nett hier. Tamara hängt mit mir ab. Sie ist die älteste Tochter von Christopher und Xenia. Du hast einen Tag länger als ich geschlafen. Vorgestern sind wir noch in Nairobi gewesen.“
„Komm Sahra, du musst doch Hunger haben. Ich habe dir Toast, Rührei und Speck gemacht.“
„Danke, mir reicht ein Tost und ein Tee, wenn es nicht zu viele Umstände macht.“
„Der Tee ist gleich fertig. Hier sind noch ein paar Marmeladen und Butter“
„Dankeschön.“
Ich aß aber das Schlucken fiel mir schwer. Bill schaute mir die ganze Zeit zu. Er hatte sich mir gegenüber gesetzt und fixierte mich. Xenia stellte mir noch einen Orangensaft hin. Als ich ihn und den Tee getrunken hatte, stand Bill auf. René war mit Tamara gegangen. Ich sah wie Tamara mich von der Seite beäugte, als ich mich mit René unterhielt. Sie lächelte mich aber offen und ehrlich an und ich lächelte zurück, bevor die beiden zusammen den Raum verließen.
„Komm.“ sagte Bill zu mir und stand auf, kaum, dass ich den Saft und den Tee ausgetrunken hatte.
„Aber ich muss erst noch meine Sachen wegräumen.“
Xenia und Bill schaute mich mit großen Augen an.
„Nein, ich räume alles weg. Bis später Sahra.“
Ich folgte Bill wieder durch etliche Flure und Räume immer tiefer nach unten. Unten sah es aus, wie die Kellerräume in einem alten Schloss. Es war kalt und leicht stickig. Ich blieb stehen, mein Puls raste und ich hatte plötzlich Angst. Hier unten würde mich keiner hören. Bill kam zu mir und zog mich mit sich weiter. Vor einer Stahltür blieb er stehen und öffnete sie. Dahinter verbarg sich ein großes Labor.
„Es wird aber auch Zeit, dass du sie bringst. Setz dich, da auf die Liege. Bill ich brauche dich nicht mehr.“
Bill schloss die Tür hinter sich und ich fühlte mich wie in der Mausefalle.
„Setz dich endlich hin“, sagte Christopher wütend und ganz nah an meinem Ohr. Ich erschauerte und folgte seiner Anweisung. Aber ich hatte Mühe auf die hohe Liege zu kommen. Sie war eindeutig nicht für meine Größe gemacht. Als ich saß, war Christopher schon bei mir.
„Leg dich hin. Ich nehme dir Blut ab.“
Ich tat was er sagte und merkte wie er mir den Ärmel hoch schob. Ängstlich sah ich ihn an. Er hatte hellbraunes Haar, das, würde ich sagen, eher dunkelblond war. Ich hatte mich also auf der Treppe geirrt. Er hatte aber fast die gleichen Gesichtszüge wie Alex. Ich spürte einen kleinen Stich als er mir die Nadel in den Arm stach. Er füllte viele kleine Röhrchen mit meinem Blut. Auch er schnupperte, als er mir so nah war.
„Scheiße“, stieß er auf einmal aus und drehte sich weg von mir. In einem Metallschrank sah ich sein Spiegelbild und keuchte auf vor Schreck. Im gleichen Moment rollte ich mich von der Liege und schaute mich nach einer Fluchtmöglichkeit um. Durch die Tür würde ich nicht kommen, weil er viel näher dran war. Er hörte mich und drehte sich wieder um. Ich sah in seinen rot leuchtenden Augen Gier und Hunger. Seine Reißzähne waren voll ausgefahren. Mein Herzschlag und mein Puls spielten Amok. Er machte einen Schritt auf mich zu und ich wich zurück.
„Bitte, bitte … Christopher nicht.“
Er blieb stehen und stutzte. Ein Knurren tief aus seinem Brustkorb war zu hören und ich fühlte eine Vibration, die durch meinen Körper ging. Danach wurden langsam seine Augen wieder klar und braun. Seine Zähne schrumpften auf normal zurück. Hastig drehte er sich um und holte sich etwas aus einem Schrank. Ich hörte wie er gierig schluckte. Langsam beruhigte ich mich wieder, denn ich wusste, dass er seinen Durst stillte. Fünf Minute später schenkte er mir wieder seine Aufmerksamkeit.
„Es …. es tut mir sehr leid. So etwas ist mir noch nie passiert. Aber dein Blut, es ist unglaublich. Du riechst so schon sehr gut. Eigentlich sollte ich immun sein, gegen dein Blut, weil ich gebunden bin. Ich tue dir nichts, wirklich, ich habe jetzt getrunken. Bitte komm dort hinten rein. Ich muss einen Ganzkörperscan von dir machen.“ Mein ganzer Körper zitterte, als er wieder auf mich zukam. Bill stand auf einmal im Raum und knurrte Christopher an.
„Hey, es ist wieder alles ok, Bill.
Hast du etwas zu dir genommen?“
„Ja, gerade erst.“ Bill schaute mich an und er bemerkte wohl mein Zittern.
„Ich bleibe hier, nur für alle Fälle.“
Christopher nickte und er zeigte mir, dass ich voran gehen sollte. Drüben war ein großer Apparat mit einer Röhre und einer Liege davor.
„Bitte lege dich darauf. Es wird eine Weile dauern, hier habe ich Kopfhörer für dich. Schöne Musik habe ich für dich, dann ist dir nicht so langweilig und du kannst entspannen.“ Christopher wollte sie mir geben, aber ich schreckte vor ihm zurück. Er seufzte und gab Bill die Kopfhörer, der mir sie überreichte. Auch diese Liege war viel zu hoch für mich. Bill der noch neben mir stand, hob mich schnell hoch. Leise flüsterte er in mein Ohr: „Du brauchst keine Angst mehr haben. Ich bin bei dir und passe auf dich auf. So lautet mein Befehl. Alex will dich schließlich noch selber sprechen.“
Er setzte mich ab und ich bekam wieder eine Gänsehaut. Alles fing an zu rasen, mein Herzschlag und mein Puls.
“Was hast du zu ihr gesagt? Sie muss sich entspannen und nicht aufregen. So kann ich sie nicht untersuchen.“
Christopher verschwand kurz in den anderen Raum. Kaum war er weg, da stand er auch schon wieder neben mir und spritzte mir etwas in den Oberarm. Zornig sah ich ihn an.
„Es ist nur ein leichtes Beruhigungsmittel. Damit kannst du dich entspannen.“
Die Wirkung merkte ich sofort. Mir wurde leicht schummrig und wenn Bill mich nicht gehalten hätte, wäre ich von der Liege gefallen. Sanft legte er mich auf die Liege und ich hörte nur noch die schöne Musik, dann schloss ich die Augen. Die Arme und Beine konnte ich nicht mehr heben. So entspannte ich wirklich. Doch merkte ich, dass sich die Liege bewegte.
Bill und Christopher unterhielten sich.
„Christopher, was war denn mit dir los?“
„Ich hatte mich für eine kurze Zeit nicht mehr unter Kontrolle. Sie riecht so schon recht gut, aber ihr Blut ist einfach unglaublich. Es weckte das Monster in mir. Deshalb wollte ich ihr Blut trinken und das obwohl ich gebunden bin. So etwas dürfte gar nicht passieren.“
„Ja, ich weiß, was du meinst. Ich finde sie auch zum anbeißen, obwohl sie so gar nicht mein Typ ist. Ihr Geruch ist viel ausgeprägter, als noch vor ein paar Wochen.“
„Wie meinst du das?“
„Nun ich habe sie schon vor ein paar Wochen in Deutschland kennen gelernt. Dort roch sie noch nicht ganz so gut, aber doch schon interessant. Du brauchst nur Alexander zu fragen, er wird dir das auch bestätigen.“
„Hmm, das klingt sonderbar. Ich werde mit Alex darüber reden müssen. Wann wollte er noch mal kommen?“
„So schnell wie möglich. Er konnte es noch nicht genau sagen.“
„Was weiß du alles über sie?“
„Nun Sahra ist immun gegen unsere Gedankenbeeinflussung, sie kann heilen und Lorenzo konnte sie nicht zum schlafen bekommen.“
„Was hast du gesagt. Sie kann heilen?“
„Ja, ich habe es selber gesehen. Sie hat ihren Jungen im Flugzeug geheilt. Er hatte zwar nur zwei leichte Wunden, die ich schon am Versorgen war, aber sie hat diese Wunden in wenigen Minuten vollständig geheilt.“
„Eine Gefährtin die heilen kann. Mann, sie ist wirklich etwas Besonderes. Ich muss das unbedingt genau überprüfen. Wie weit sie in der Lage ist, zu heilen. Wir haben noch Zeit, ich untersuche schon mal Ihr Blut. Du kannst ja hier bei ihr bleiben und ich bin drüben wenn was ist.“
Christopher machte sich an seine Arbeit und Bill setzte sich auf einen Stuhl und starrte die Maschine an. Nach einer Stunde kam Christopher wieder zurück.
„Ich habe jetzt alle Aufnahmen, die ich von ihr brauche.“
Die beiden Männer sahen zu, wie sie wieder aus dem Apparat fuhr. Christopher gab Sahra ein Mittel, dass sie wieder munter machen sollte.
„Sahra du bist fürs erste fertig.“
Als ich meine Augen öffnete keuchte ich auf, Alex beugte sich über mich. Mein einziger Gedanke war das ich weg von ihm wollte. Doch hinter mir war Bill der mich fest hielt. „Lasst mich in Ruhe, Ihr Monster. Ich habe euch doch nichts getan.“
„Sahra es ist alles in Ordnung, keiner tut dir etwas.“
Noch einmal sah ich auf und erkannte nicht Alex, sondern Christopher über mir. Er versuchte mich zu besänftigen, was ich aber nicht viel besser fand. Ich konnte mich aber noch nicht richtig bewegen. So konnte ich nicht wirklich weg von den Männern.
„Bill du kannst sie erst mal auf ihr Zimmer bringen. Es wird noch eine Weile dauern, bis Sahra sich wieder ganz bewegen kann.“
Bill nahm mich hoch und hielt mich an seine Brust gepresst. In kurzer Zeit waren wir in meinem Zimmer und er legte mich sanft auf das Bett. Er schaute mich lange an, stöhnte auf und setze sich auf einen Sessel. Er sagte nichts und nach einiger Zeit konnte ich mich endlich wieder richtig bewegen. Ich setzte mich langsam auf. Da es mir gut ging, stand ich auf. Dann ging ich zu einem der Fenster und sah dass es auf einen Balkon führte und ich brauchte dringend frische Luft. Also machte ich es auf und betrat den Balkon. Eine wunderschöne Aussicht hatte ich auf einen großen Garten. Hinter dem Garten konnte ich einen Wald sehen. Es war warm und es roch nach Blumen und Wald.
„Du brauchst nicht denken, dass ihr hier weglaufen könnt. Bis zur nächsten Stadt ist es sehr weit. Außerdem hole ich dich sowieso immer ein. Du kannst dich nirgends vor mir verstecken Sahra.“
Bill stand so nah hinter mir, dass ich seine Körperwärme spüren konnte. Schnell schlucke ich eine Antwort herunter und beachtete ihn nicht. So standen wir eine Zeit lang. Irgendwann bekam ich Durst und deshalb machte ich mich auf den Weg zur Küche. Ich wusste nicht, ob ich sie alleine fand, aber mein Schatten folgte mir ja. Ihn könnte ich ja fragen, wenn ich den Weg nicht finden würde. Ohne ihn fragen zu müssen, schaffte ich es aber die Küche zu erreichen. Ich suchte in den Schränken bis ich Trinken und ein Glas fand. Bills Handy klingelte und er drehte sich weg. Leider verstand ich nichts von dem, was er sagte, er sprach einfach zu schnell. Eine Tür führte in den Garten. Da Bill abgelenkt war nutze ich die Chance und betrat den Garten. Es war wunderschön hier draußen und ich bewunderte die vielen Blumen. Es gab einen Weg der um das Haus führte, dem folgte ich. Es tat mir gut, ohne Bill in meinem Nacken zu sein. Doch mein Glück währte nicht lange und schon war er wieder bei mir.
„Was fällt dir ein, einfach raus zu gehen? Du hast nicht um Erlaubnis gebeten.“
Ich funkelte ihn wütend an und sagte zu ihm: „Ich laufe schon nicht weg. Erstens würde ich ohne René nicht gehen und zweitens weiß ich nicht einmal, wo in Amerika wir sind. Ich finde den Garten halt schön, also bin ich raus. Also brauchst du dich nicht so aufregen.“
Ich ging einfach weiter und hörte ihn schnauben, doch er folgte mir ohne einen weiteren Kommentar. Unterwegs sah ich Xenia, die mit einer anderen Frau, einem Jungen und einem kleinen Mädchen aus einer Luxuslimousine ausstiegen. Xenia sah mich und winkte mich zu sich. Bill murrte als ich zu ihnen ging.
„Hallo Sahra schön dich zu sehen. Ich würde dir gerne den Rest meiner Familie vorstellen. Hier ist mein Sohn Nicholas und meine kleine Tochter Nora. Und diese nette Dame ist meine Schwester Cosmeea.“
„Schön euch alle kennen zu lernen.“
„Los Sahra, du sollst noch mal zu Christopher kommen.“
Bill nahm meine Hand und zog mich ins Haus.
„Bill du tust ihr weh!“, rief uns Xenia hinterher. Bill knurrte nur als Antwort und zog mich in den Keller. Mir tat das Handgelenk schon weh, aber Bill war es einerlei. Bei Christopher angekommen, ließ er meine Hand endlich los. Ich rieb mein Gelenk und es leuchtete auf. Christopher stand neben mir und sah mit einem Staunen zu, wie es leuchtete.
„Also das ist wirklich super, es selber zu sehen. Ich brauche noch zwei Proben von dir. Du musst mir eine Speichelprobe und eine Urinprobe von dir geben. Dort drüben ist eine Toilette und ein Becher steht schon drinnen.“
Ich atmete tief durch und machte mich auf den Weg. Den vollen Becher brachte ich dann Christopher. Er machte dann noch den Speichelabstrich.
„So wir können jetzt zum Abendessen gehen.“
Christopher schritt voran und Bill blieb hinter mir. Wir betraten nach ca.10 Minuten einen großen Raum. Dort waren auf einem langen Tisch etliche Speisen aufgetischt. Alle anderen saßen schon am Tisch und schauten auf, als wir eintraten. Christopher gab seiner Familie einen Kuss und setze sich an den Tischanfang zu seiner Frau. Ich nahm neben René Platz und Bill ließ sich neben mir nieder. Das Essen schmeckte gut, aber ich hatte keinen großen Hunger. Nach dem Essen ging Christopher mit seiner Frau und den zwei kleinen Kindern raus. Ich unterhielt mich mit René und Tamara. Sie nahmen mich in das Wohnzimmer mit, wo sie fernsehen schauten. Bill folgte mir die ganze Zeit. Mich interessierte der Film nicht, aber auf einem Tisch lagen einige Zeitschriften in denen ich blätterte. Mir wurde plötzlich schlecht, denn in einer Modezeitschrift entdeckte ich die Fotos von mir und auch Aufnahmen von denen ich nichts wusste. Die Fotos waren von dem Morgen, wo ich alleine am Strand war. Aber das schlimmste daran war, dass man mein Tattoo klar und deutlich sah. Die Drachen die mir Alex verpasst hatte. Plötzlich bekam ich keine Luft mehr. Schnell las ich alles genau durch, ob dort irgendwo mein Name stand. Das war nicht der Fall, aber Chantals Name als Modedesignerin stand dort ganz groß. Ich verstaute die Zeitschrift ganz unten, unter den anderen Zeitungen. Es würde jetzt für Alex eine Leichtigkeit sein mich zu finden. Unauffällig schaute ich auf, ob Bill irgendetwas mitbekommen hatte. Gott sei Dank, schaute er fern. Ich musste mich ablenken und fragte deshalb Tamara: „Tamara habt ihr irgendwo ein paar Bücher zum Lesen?“
Sie lächelte mich lieb an und stand auf.
„Natürlich, ich zeige dir unsere Bibliothek. Dort sind viele Bücher in allen möglichen Sprachen.“
Wir gingen den langen Flur entlang und dann machte sie eine Tür auf. Dahinter war ein Raum, der bestimmt vier Meter hoch war und alles war mit Büchern voll gestellt. Es gab einen Kamin und einige Ledersessel dort.
„Ich denke, hier wirst du bestimmt etwas finden, Sahra.“
„Vielleicht, ich danke dir Tamara. Darf ich mir wirklich alles nehmen?“
„Natürlich Alex und Pa haben bestimmt nichts dagegen.“
„Oh“ war alles was ich sagen konnte.
„Ach, du weißt es ja noch nicht. Das Haus gehört Alex und Pa gemeinsam. Wir machen hier eigentlich Urlaub. Normal wohnen wir in New York. Aber meiner Ma geht es nicht so gut und Pa wollte mehr Zeit für uns haben.“
„Und jetzt habt ihr uns hier, dass bedauere ich.“
„Onkel Alex ist doch der, der es wollte und nicht du. Ma meinte, Alex kommt in zwei Tagen zu Noras Geburtstag. Ich gehe mal wieder zu deinem netten Sohn. Viel Spaß.“
Tamara ging und ich blieb mit Bill dort. Ich machte mich daran, die Bücher durchzuschauen. Es gab sogar etliche deutsche Romane. Nach einigem Suchen fand ich einen Roman der mich anregte und ich setzte mich in einen der Sessel. Zügig schlug ich das Buch auf und schon bald war ich darin versunken. Irgendwann hörte ich wie Holz auf Holz gestapelt wurde und blickte auf. Bill hockte vor dem Kamin und machte ihn an. Erst jetzt bemerkte ich, dass mir eigentlich kalt war. Doch schon bald wurde es schön warm. Ich lächelte Bill an: „Dankeschön.“
Er schaute zu mir und er hatte einen sonderbaren Gesichtsausdruck.
Ich las noch eine Weile weiter. Als ich langsam müde wurde, stand ich auf. Ich sagte René und Tamara Gute Nacht und begab mich in mein Zimmer. Den Weg dahin fand ich jetzt. An der Tür stellte sich Bill mir in den Weg.
„Ich schlafe gleich nebenan, also werde ich es mitbekommen wenn du aus deinem Zimmer gehst.“
„Schön für dich. Dann kann ich ja beruhigt schlafen, Gute Nacht“, meinte ich nur zynisch. Wütend schloss ich die Tür hinter mir, aber ich konnte sie nicht abschließen. Frustriert setzte ich mich auf das Bett. So, ich habe also noch zwei Tage und dann wird Alex herkommen. Was dann wohl geschieht? Ich weiß es nicht.
Ich seufzte und machte mich im Bad fertig für die Nacht. Im Bett wälzte ich mich hin und her. Irgendwann schlief ich aber doch ein.
Am Morgen erwachte ich gerädert und merkte, dass noch jemand im Zimmer war. Bill saß im Sessel und starrte mich an. Meine Decke hatte ich im Schlaf abgestrampelt und so lag ich auf dem Bett, nur im Slip und Nachthemd vor ihm.
„Was machst du hier? Verschwinde sofort Bill. Raus hier.“, schrie ich ihn zornig an. Gleichzeitig zog ich mir die Decke über. Bill stand auf, aber er ging nicht, sondern kam ganz langsam auf mich zu.
„Hab dich nicht so. Ich könnte alles mit dir machen, was ich will. Du hättest keine Chance gegen mich. Aber ich weiß, was du bist. Du tust nur so, als würde es dir nicht gefallen, dass wir alle verrückt werden, wenn du in der Nähe bist. So einer wie dir gefällt es ganz bestimmt. Doch ich falle nicht auf dich rein. Der von uns, der dich bekommt, kann einem einfach nur leidtun. Mach dich fertig. In einer Stunde sollst du zum Labor kommen. Ich warte in der Küche auf dich.“
Ich schnaubte vor Wut und rief ihm hinterher: „Ihr seid doch alle voll von der Rolle! Ich will nichts von alledem, hörst du! Ihr könnt mich allemal, ihr Idioten!“
Ich hörte Bill laut lachen und schnaubte nur noch mehr. Zornig suchte ich mir Sachen zum Anziehen raus und duschte. Wütend wie ich war, ging ich alleine zum Labor, nachdem ich fertig war mir war jeglicher Appetit vergangen.Christopher erwartete mich schon.
„Wo ist denn Bill geblieben?“
„Der Blödmann ist bestimmt noch in der Küche. Der kann dort warten, bis er schwarz ist. Was willst du heute machen?“
„Oh, da ist jemand auf 180. Was ist dir denn über die Leber gelaufen?“
Den Kopf in den Nacken legend, schaute ich wütend zu ihm auf.
„Das fragst du mich doch nicht wirklich, oder? Ihr seid mein Problem. Denkst du auch, dass ich es toll finde hier zu sein? Ich hatte ein glückliches Leben ohne euch. Auch wenn mein Mann nicht mehr bei mir ist. Ich brauche euch nicht. Keinen von euch. Wenn es nach mir gehen würde, wäre ich ganz bestimmt keine Gefährtin. Ihr glaubt, dass es mir Freude macht entführt, bedroht, getestet, herum kommandiert, bewertet und schließlich an einen von Euch übergeben zu werden. Ohne, dass ich gefragt werde, was ich will. Dann habt ihr euch getäuscht. Ich bin keine Ware, sondern ein frei denkender und frei handelnder Mensch. Ich weiß nicht, warum mir das hier passiert, oder warum ich das kann, was ich kann. Ich weiß nur, dass ich es nicht will.“ Tränen liefen mir die Wange runter und ich schluchzte. Ich ließ mich einfach an der nächsten Wand hinuntergleiten um die Hände vor mein Gesicht zu halten.
Christophers Sicht:
Das hatte ich nie erwartet. Ich hatte es sehr lästig gefunden, als Alex mir sagte, dass ich gerade jetzt und hier eine Gefährtin testen sollte. Er wusste, dass es Xenia nicht gut ging und ich nicht wusste, was sie hat. Aber er sagte, dass es sehr, sehr wichtig sei, es sofort zu tun. Dann wurde es interessant, als ich hörte, dass sie heilen könnte. Sie war schon ungewöhnlich, weil sie so viel auf den Rippen hatte und sie schien ziemlich still zu sein. Aber ich hatte mich wirklich in ihr getäuscht. Sie hatte Feuer und Temperament. Ich hatte mich noch nie darum gekümmert, was die Frauen dachten oder fühlten, wenn ich meine Tests machte. Auch hatte mich ihr altes Leben nicht interessiert. Ich wusste also nicht, dass sie einen Mann gehabt hatte. Aber was mich geschockt hatte, war, dass sie keine Gefährtin sein wollte. Sie schien uns nicht zu mögen. Angeschrienen hatte sie mich wütend und jetzt weinte sie. Bill stand in der Tür, als sie sich ihren Kummer heraus brüllte. Er schaute genauso entsetzt, wie ich mich fühlte. Ich musste versuchen, sie zu trösten.
Nach einigen Minuten setzte sich Christopher neben mich auf den Boden und streichelte mir sanft über den Rücken.
„Es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du so darüber denkst. Weißt du, für uns sind Frauen wie du etwas Besonderes. Wir sind doch nicht nur Vampire, wir sind auch Männer. Wir müssen oft Jahrhunderte auf unsere Gefährtinnen warten. Und viele finden sie nie. Wir freuen uns immer wieder, wenn wir eine Gefährtin finden. Es gibt zu wenige von euch. Der Mann, mit dem du den Rest deiner Existenz verbringst, wird dich auf Händen tragen. Er wird dich bestimmt glücklich machen. Er wird dich lieben, so wie du bist und was du bist. Auch wenn es eventuell eine Weile dauern könnte, bis ihr euch richtig kennen gelernt habt. Aber leider hast du keine andere Wahl, als dein Schicksal anzunehmen.“
Ich schluckte und Christopher reichte mir ein Taschentuch. Zögernd schaute ich ihn an.
„Ich weiß, was wahre Liebe ist. Ich habe sie viele Jahre lang gehabt. Mein Mann und ich liebten uns von ganzem Herzen und mit jeder Faser. Wir waren eine Einheit auf allen Gebieten. Wir …., ihr meint immer, dass nur mit einem von euch die wahre Liebe gefunden werden kann. Nein, ich hatte sie mit Peter. Ich werde ihn immer lieben. Er ist zwar gestorben, aber ein Teil von ihm ist immer bei mir.“
Ich weinte wieder, dann schluckte ich meinen Kummer runter.
„Was...was ist... wenn der Vampir mich nicht... will?“
„So etwas ist noch nie passiert. Also musst du dir keine Sorgen machen.“
Leise murmelte ich: „Wenn du wüstest!“
„Aber was würde passieren, wenn es doch eintreffen würde?“, fragte ich lauter.
„Nun wir haben den Ältestenrat, der bei jeder Auswahl zugegen ist. Er würde dann, denke ich, entscheiden, was geschieht. Komm ich muss noch massig Tests mit dir machen. Das wird dich auf andere Gedanken bringen.“
Er half mir auf und dann folgten Stunden voller zahlreicher, verschiedener Tests. Zwischendurch brachten mir Tamara und René etwas zu essen. Die Tests gingen bis acht Uhr abends. Dann begaben wir uns zum Abendessen.
„Sahra wir sind dann fertig mit den Tests. Du kannst dich innerhalb des Hauses und des Gartens, ganz wie zu Hause fühlen. Ich muss noch viel auswerten und nachprüfen. Wenn ich mit allem fertig bin, werde ich die Ergebnisse zum Rat weiterleiten. Dort wird dann der Auswahltermin bestimmt.“
Bill hatte den ganzen Tag nicht einmal mit mir gesprochen. Er schaute mich nur immer wieder von der Seite an. Nach dem Essen ging Christopher mit seiner ganzen Familie weg und ich konnte mich lange mit René unterhalten. Ich schaute mit ihm einen Film an und dann zeigte er mir endlich mal sein Zimmer. Es war am anderen Ende des Hauses. Wir verabschiedeten uns voneinander und ich schlenderte durch die langen Flure und betrachtete die Gemälde an den Wänden. Alle Personen dort waren schön und strahlten Macht aus. In meinem Zimmer ging ich auf den Balkon und ließ mir den Wind um die Nase wehen. Bill war mir nicht ins Zimmer gefolgt und das war gut so. Im Schrank suchte ich mir ein anderes Nachthemd und schaute auch in die anderen Schränke. In einem hingen lauter Kleider und eins war schöner, als das andere. In einem war Unterwäsche in Hülle und Fülle. Nachdem ich mir ein Nachthemd raus gesucht hatte, zog ich mich um und legte mich schlafen. Ich träumte mal wieder von Peter. Wir waren zusammen auf einer Wiese und saßen auf einer Decke. Ich lag in seinen Armen und er streichelte mich sanft.
„Peter ich habe solche Angst. Denn ich habe nicht mehr viel Zeit, er wird mich sehr bald finden. Aber ich glaube nicht, dass er mich dann haben will. Mir soll es ja egal sein. Auf ihn kann ich gut verzichten. Aber ich finde es nicht ok, das diese... diese Typen einfach so über mein Leben bestimmen. Ach, ich vermisse dich so sehr. Bei dir fühlte ich mich immer sicher, geborgen und geliebt. Ich liebe dich.“
„Das freut mich sehr, dass du mich liebst. Dann kannst du mir doch endlich deinen Namen vertraten. Ich weiß, dass ich dir sehr nahe bin.“ Erschrocken drehte ich mich in seinen Armen um. Nicht Peter hielt mich fest. Nein, es war Alex und ich schaute ihm in seine wunderschönen, grünen Augen. Sie funkelten und strahlten mit der Sonne um die Wette. Er streichelte mir unglaublich zärtlich über die Wange.
„Du hast unglaubliche Augen, weißt du das. So ein Blau und sie leuchten wie zwei Saphire und da ist...“
Schnell schaute ich weg.
„Alex bitte nicht. Lass mich gehen. Du wirst mich nie akzeptieren. Ich bin, was ich bin und nie kannst du mich wirklich lieben. Warum bleibst du nicht bei deiner Verlobten?“
Ich konnte mir bildlich vorstellen, wie er seine Augenbrauen hochzog, als ich mich mal wieder gegen ihn aus sprach. „Immer wieder versetzt du mich in Stauen. Mit dir habe ich ja einen Fang gemacht.“
Alex zog mich fest an sich und küsste mich aufs Haar.
„Wenn ich doch nur wüsste, warum du solche Angst vor mir hast. Ich liebe dich doch und ich habe so lange auf dich gewartet. Wie könnte ich dich nicht lieben? Du bist doch ein Teil von mir. Egal wer du bist, wir gehören zusammen.“
„Alex ich... ich weiß es. Denn ich konnte es in deinen Augen sehen, als wir uns sehr nahe waren. Ich... nein, ich werde gehen.“
Alex Gedanken
Mann, eben habe ich meine Süße noch im Arm gehalten und schon ist sie wieder fort. Wie schafft sie es nur, mir immer wieder zu entwischen? Sie ist eine kleine Wildkatze und ich dachte, sie hätte endlich mehr Vertrauen zu mir. Obwohl, heute habe ich ihre wunderschönen Augen gesehen. So blau und war da nicht noch braun drinnen? Als sie merkte, dass sie mich anschaute, drehte sie sich wieder weg. Sie weiß so viel von mir und außerdem sagt sie, ich kenne sie schon. Aber mir fällt eigentlich keine Frau ein, die mich nicht will. Aber ihr Geruch, ich kenne ihn. Nur weiß ich nicht woher. Nun ich weiß, sie hat ein Kind, einen Sohn und sie ist alleine. Wahrscheinlich hat der Kerl, der ihr das Kind gemacht hat, sich aus dem Staub gemacht. Es könnte eine Erklärung sein, warum sie Angst hat. Sie hat blaue Augen und meine Drachen auf dem linken Schulterblatt. Warum zum Teufel kann ich sie aber nicht finden? Seit Wochen suchen meine Leute sie auf der ganzen Welt. Aber irgendetwas sagt mir, dass ich sie bald in meinen Armen halten werde.
Morgen Abend werde ich meinen Bruder und seine Familie besuchen. Die kleine Nora hat doch Geburtstag. Außerdem ist diese Wildkatze Sahra dort. Christopher ist bestimmt mit den Tests weiter gekommen. Bill hat mir erzählt, wie sehr sie sich gewehrt hat, als er und Lorenzo sie und ihren Jungen eingefangen haben. Eine Gefährtin! Wer hätte das von ihr gedacht. Ich nicht, obwohl sie schon nicht schlecht gerochen hat. Nein, sie riecht sogar wirklich gut. Und diese Augen, blau und golden. Die haben richtig gefunkelt, als sie mich böse ansah im V1. Na der, der die bekommt, der wird seine helle Freude an ihr haben. Der muss sie ganz schön zu recht biegen. Aber er bekommt auch eine Heilerin, Wow das ist nicht schlecht. Ich denke, ich werde schon mal ein bisschen Vorarbeit leisten. Denn ich brauche eine kleine Ablenkung und ich kann mir nehmen was ich will. Das wird bestimmt lustig, zu sehen wie sie sich anfangs sträubt. Dich kriege ich noch kleine Sahra, warte nur ab.
Endlich wachte ich auf und war auf dem Bett in seinem Haus. Mein Puls und meine Atmung rasten. Hatte ich ihm zu viel gezeigt? Unvorsichtig hatte ich ihm in seine atemberaubenden Augen geschaut. Außerdem hatte ich in den letzten Gesprächen zu viel von mir offenbart. Ich zitterte am ganzen Körper, meine Angst war wieder da. Plötzlich zogen mich zwei Arme aus meinem Bett und ich wurde an eine Brust gepresst.
„Was hast du Sahra? Deutlich höre ich wie dein Herz rast und du zitterst. Alles ist doch in Ordnung, ich bin doch hier. Ich passe auf dich auf.“
Ich stutzte, Bill nahm mich in den Arm. Das musste wohl ein schlechter Scherz sein. So kam ich vom Regen in die Traufe. Bill hob meinen Kopf, so dass ich ihn anschauen musste. Ich schloss die Augen, wollte nicht in seine kalten grauen Augen sehen, die mich oft voller Hass anstarrten.
„Sahra schau mich an und sag mir, was dir Sorgen macht.“
Ich lachte laut auf. Dann öffnete ich meine Augen und sah ihn zornig an.
„Du hast gut reden. Was mir Sorgen macht. Eine Sorge hält mich hier gerade in seinen Armen, ohne mich zu fragen, ob ich damit einverstanden bin. Ist es denn ein Wunder das ich Albträume habe. Ich glaube kaum. Du lässt mich jetzt los, hast du mich verstanden?“
Die letzten Sätze sagte ich mit aller Kälte, die ich aufbringen konnte. Bill ließ mich los und knurrte mich an.
„Was fällt dir ein, so mit mir zu reden? Wenn ich nicht den Auftrag hätte dich zu schützen... Ich würde dir zeigen, wie du dich zu benehmen hast.“
Er schnaufte auf und schon war er wieder weg. Nur das Knallen der Tür zeigte, dass er den Raum verlassen hatte. „Gibt es denn auch mal normale Tage. Irgendwie bin ich unter lauter Irren gelandet. Wie Zuckerbrot und Peitsche, so komme ich mir vor. Bald bin ich auch ganz konfus.“
Ich raufte mir die Haare, stöhnte auf und legte mich wieder hin.
Am nächsten Morgen weckte mich René: „Ma wach auf. Ich wollte mit dir Frühstücken.“
„Oh. Hallo mein Großer. Schön dich zu sehen. Gibt mir eine viertel Stunde und ich bin fertig.“ Schnell gab ich René einen Kuss und holte mir Anziehsachen. Danach im Eiltempo durchs Bad und schon war ich fertig. Ich genoss die Zeit mit René alleine. Nach ca. einer halben Stunde kam Tamara mit Nora in die Küche. Nora weinte und Tamara redete sanft auf sie ein.
„Nora, Ma geht es nicht gut. Sie kann dir keinen Kuchen für Morgen machen. Tante Cosmeea kann nicht backen und ich kann es auch nicht. Pa hat aber alles, was wir für deinen Geburtstag brauchen bestellt. Es kommt morgen Nachmittag. Rechtzeitig zu deiner großen Party. Du musst nur ein bisschen länger auf deinen Kuchen warten. Du bist doch schon groß“
„Aber Mama hat mich immer mit einem Kuchen, auf dem Kerzen waren, aufgeweckt. Ich will das auch Morgen haben. Warum geht es Mama denn so schlecht Tamara?“
„Das weißt du doch. Ma bekommt noch ein Baby und das macht sie zurzeit krank. Pa versucht alles, damit es ihr bald wieder gut geht.“
Tamara sah auf und erst jetzt schien sie uns bemerkt zu haben. Sie wurde leicht rot im Gesicht.
„Oh, ich wusste nicht, dass ihr hier seid. Ich wollte Nora einen heißen Kakao machen. Ich weiß nur nicht so recht, wie es geht. Nelly unsere Köchin hat heute frei.“
Nora hatte sich hinter ihren Beinen versteckt und Tamara sah mich verzweifelt an. Ich holte einmal tief Luft und René grinste über sein ganzes Gesicht. Ich stand auf und ging vor Tamara in die Hocke.
„Hallo Nora. Schön, dass ich dich wieder sehe. Mein Name ist Sahra. Ich finde es schade, dass es deiner Mama nicht gut geht. Bald wird es ihr aber besser gehen. Dein Papa ist ein toller Arzt, er schafft das schon. Ich wollte mir auch gerade einen Kakao machen, meinst du, dass du mir dabei helfen kannst? Ich kenne mich doch hier nicht aus.“
Nora war ein kleines Stück hinter Tamara hervor gekommen und schaute mich schüchtern an.
„Ich weiß, wo meine Lieblingstasse steht und da sind auch noch andere Tassen.“
„Zeigst du mir wo sie ist Nora?“
Sie nickte mit ihrem kleinen Kopf und dabei wippten ihre blonden Locken auf und ab. Sie war ein süßes, kleines Mädchen, so wie ich es mir immer gewünscht hatte. Nora ging auf einen Schrank zu. Ich folgte ihr langsam. Nachdem ich den Schrank geöffnet hatte, fragte ich: „Welche ist denn deine Lieblingstasse?“
„Auf ihr ist eine Fee drauf und sie ist rosa.“
„Ah, ich glaube ich habe sie. Ist es diese Tasse? Da ist Lillifee drauf und ein Pony.“
„Ja, das ist meine Tasse.“
Ich stellte die Tasse auf die Arbeitsplatte.
„So jetzt brauchen wir noch Milch und Kakao. Dann können wir dir einen heißen Kakao machen.“
„Ich weiß auch, wo die Milch ist.“
Nora nahm meine Hand und zog mich zum Kühlschrank.
„Hier drin ist die Milch und in dem Schrank hier drüben ist der Kakao.“
„Toll dann haben wir ja alles gefunden.“
Ich nahm die Milch und den Kakao und stellte es zu der Tasse.
„Wer möchte noch einen Kakao?“
René und Tamara riefen beide: „Ich bitte.“
So machte ich vier heiße Kakaos und wir setzten uns alle ins Wohnzimmer und schauten beim Trinken ein Märchen an. Nora kuschelte sich an mich.
„Ich mag dich Sahra.“
„Ich dich auch Nora.“
„Spielst du nach dem Essen noch mit mir Sahra?“ „Wenn du es möchtest und deine Eltern nichts dagegen haben, dann können wir zusammen spielen.“
„Ich gehe gleich mit Tamara Mama fragen.“
„Ja Nora wir gehen gleich. Tante Cosmeea will mit uns noch mal weg fahren. Es gibt leider erst am Abend essen. Pa kümmert sich um Ma. Also werdet ihr mit Bill alleine sein. René du kannst ruhig in den Spielraum gehen. Du weißt ja wie alles geht. Bis heute Abend.“
„Viel Spaß, wünsche ich euch. Grüße bitte deine Ma von mir.“
Die beiden gingen und auch René wollte gehen. Er schaute mich mit seinem Dackel-blick an.
„Na, geh schon. Ich kann mich auch alleine beschäftigen.“
Kaum hatte ich fertig gesprochen, da war er auch schon verschwunden. Ich brachte die Tassen zurück. Da keiner die Küche gemacht und ich den meisten Schmutz gemacht hatte, räumte ich auf. Im Kühlschrank entdeckte ich ein großes Huhn und Gemüse. Eine Hühnersuppe würde Xenia vielleicht schmecken. Also machte ich mich an die Arbeit. Das Huhn zog und das Gemüse war schon fertig, also hatte ich noch Zeit. Draußen schien die Sonne. Deshalb ging ich in den Garten. Ein Weg führte weg vom Haus, den nahm ich. Nach ca. 20 Minuten kam ich an einem kleinen Teich an. Viele Blumen wuchsen hier. Einen kleinen Wasserfall gab es an der einen Seite des Teiches. Die Vögel zwitscherten und ich setzte mich ans Ufer. Es war so schön hier und ich genoss, dass ich meine Ruhe hatte und kein Bill in der Nähe war. Zwar ließ er sich nicht blicken, aber ich wusste, dass er mich im Auge hatte. Es war Zeit das ich nach dem Huhn schaute. Das Huhn war fertig und ich stellte es zum auskühlen weg. Das Gemüse und die Gewürze kamen jetzt in den Topf. Ich hatte wieder Zeit, dieses Mal holte ich mir das Buch, das ich in der Bibliothek angefangen hatte. So machte ich es mir im Wohnzimmer gemütlich und las eine Weile. Dann pulte ich das Huhn ab. Gab das Fleisch in den Topf und schmeckte alles ab. Ich nahm mir einen Teller und aß ihn leer.
„Bill, komm bitte mal her.“ rief ich leise, da ich wusste, dass er mich hörte. So bemerkte ich einen Windzug hinter mir, deshalb drehte ich mich um, vor mir stand Bill. Grimmig schaute er auf mich runter.
„Was willst du denn?“
„Nun ich habe Hühnersuppe gekocht, aber das weißt du ja. Kannst du es bitte Xenia und Christopher sagen, vielleicht mögen die beiden etwas essen.“
Ich würde René auch etwas bringen. Das tat ich auch. Bevor Bill etwas erwiderte, war ich aus der Küche verschwunden. René schmeckte die Suppe auch. Ich blieb eine Weile bei ihm und schaute zu wie er spielte. Danach ging ich in den Garten. Am Teich machte ich es mir mit dem Buch gemütlich. So verging die Zeit bis zum Abendessen wie im Flug.
„Sahra komm, es gibt Abendessen. Hast du mich nicht rufen gehört?“
Ich schaute nach oben und Tamara stand neben mir.
„Oh, ich habe nicht bemerkt, dass es schon so spät ist. Leider habe ich dich nicht rufen gehört. Dieses Buch ist so spannend. Danke, dass du mich gesucht hast.“
„Das musste ich nicht. Bill hat mir gesagt wo du bist.“
„Warum überrascht mich das nicht. Ich komme.“ Wir gingen zusammen zum Haus. Im Esszimmer standen verschiedene chinesische Gerichte auf dem Tisch. Alle warteten auf mich.
„Sahra setze dich doch zu mir, dann können wir uns einmal unterhalten.“
Xenia zeige auf den Platz neben sich. Ich tat, um was sie mich gebeten hatte. Als nächstes suchte sich jeder etwas zum Essen aus und ließ es sich schmecken. Xenia und auch Cosmeea erzählten einiges über den Tag. Xenia bedankte sich für die Suppe und das ich mich um Nora gekümmert hatte. Nora kam zu mir und wollte, dass ich mit ihr spielte. Wir gingen in ihr Prinzessinnen-Zimmer und spielten eine Weile. Dann kam Cosmeea und wollte sie zu Bett bringen.
„Ich möchte das Sahra mir eine Gutenacht Geschichte erzählt, Tante Cosmeea.“
Cosmeea war damit einverstanden und nach den üblichen Vorbereitungen kuschelte sich Nora in ihr Bett ein. Ich erzählte ihr eine erfundene Geschichte. Bald war sie eingeschlafen. Leise verließ ich ihr Zimmer und machte mich auf den Weg in die Küche. Dort löschte ich meinen Durst und backte für Nora einen Sandkuchen. Den stellte ich mit Kerzen und Schokolade versehen, vor die Tür zum Schlafzimmer von Christopher und Xenia. Leise klopfte ich an die Tür und ging. Xenia sollte einen Kuchen für Nora haben.
In meinem Zimmer dachte ich mir, ein Bad könnte mir gut tun. Also machte ich das Wasser in der Wanne an. In der Zwischenzeit suchte ich mir frische Nachtsachen raus. Dann entspannte ich mich im warmen Wasser. Nach über einer halben Stunde verließ ich die Wanne wieder und föhnte meine Haare trocken. Die Zähne putzte ich mir und dann schminkte ich die Drachen auf meiner Schulter über. Ich hatte ja jetzt meine Sachen wieder. Wenn ich Alex morgen begegnen sollte, brauchte er ja nicht gleich sehen wer ich war. Ich wollte, dass er es ohne sie schaffte mich zu erkennen. Zuletzt zog ich mir das Nachthemd an. Es war aus roter Seide und schwarzer Spitze. Dann verließ ich das Bad und wollte ins Bett. Nach ein paar Schritten blieb ich unter Schock stehen. Auf meinem Bett saß Alex. Mir stockte der Atem. Mein Herz raste. Heiß und Kalt war mir gleichzeitig. Er sah einfach nur Wow aus. Eine weiße Jeans und ein dunkelblaues Seidenhemd, das nur halb zugeknöpft war, verhüllten seinen Wahnsinnskörper. Er stand auf und glitt geradezu auf mich zu. Ein Lächeln auf seinem Gesicht, ließ mein Herz einen Sprung machen.
„Hallo Sahra. Ich hatte dir ja gesagt, dass wir uns wiedersehen. Jetzt weiß ich auch schon sehr viel über dich. So, so eine Gefährtin, das bist du also. Na dann musst du aber noch sehr viel lernen. Der, für den du bestimmt bist, braucht viel Geduld, um dir alles beizubringen. Und ich dachte mir, ich werde schon mal ein bisschen mit dir üben.“
Seine Stimme war sanft, aber doch klang alles was er sagte, wie eine Drohung für mich. Vorsichtig machte ich einen Schritt zurück. Doch da war Alex auch schon hinter mir.
„Du wolltest doch nicht einfach weglaufen? Das ist ganz verkehrt. Das macht mir nur noch mehr Spaß und stachelt mich an. Hmm, du riechst wirklich noch besser als im V1. Bill hat es mir zwar erzählt, aber es selber zu riechen, ist noch viel besser.“
Er streichelte mir über mein Haar, dann über mein Gesicht und seine Hand glitt sanft immer weiter nach unten. Er strahlte eine unglaubliche Hitze aus, die mich umfing, so nah war er bei mir. Als seine Hände an meiner Hüfte angelangt waren, hob er mich mit einem Mal hoch. Ich keuchte auf und mein Mund war plötzlich zu trocken, um etwas zu sagen. Alex legte mich auf das Bett. Sein Gesicht war über mir und er schaute mich mit seinen grünen Augen an. Dann senkte er seine warmen und sanften Lippen auf meinen Mund. Mir wurde immer heißer und in meinem Unterbauch bildete sich ganz langsam ein Vulkan. Er konnte einfach super küssen. So hatte mich noch nie jemand geküsst. Seine Hände wanderten über meinen Körper. Meine Brustwarzen stellen sich auf vor Verlangen. „Siehst du, du willst mich doch. So wie jede andere Frau auch. Dein Körper verrät dich. Dein Herz schlägt immer schneller, du wirst auch immer heißer.“
Häm, was hat er gesagt? Ich glaube ich spinne.
Meine Wut übernahm wieder die Kontrolle über meinen Körper. Ich spannte mich an. Alex merkte meine Anspannung und schaute mir tief in die Augen, ein Grinsen in seinem Gesicht. Seine Augen sprühten Funken auf mich ab. Wütend meinte ich zu ihm: „Lass mich los, du arrogantes Arschloch. Ich will dich nicht. Denn ich bin keine Frau für eine Nacht. Nie werde ich freiwillig irgendetwas, mit dir anfangen du Schwein.“
Ich versuchte von ihm weg zu kommen, aber er hielt mich einfach zu fest.
„Da ist ja, die kleine Wildkatze wieder. Das finde ich sehr anregend. Sonst können die Frauen es nicht abwarten, mir gefällig zu sein. Du bist eine kleine Abweichung des Normalen. Du wirst mir gehören, so wie alle Frauen, die ich wollte.“
Er legte sich auf mich und nagelte mich auf dem Bett fest. Alex nahm eine Strähne meines Haares und ließ es durch seine Hand gleiten. Dann legte er meine linke Schulter frei und drückte meinen Kopf nach rechts. Seine Augen wurden rot und seine Eckzähne wurden immer länger.
„Nein Alexander, tue mir das nicht an. Ich will nicht. Beiße mich nicht, bitte.“
Er senkte seinen Kopf immer tiefer und küsste mich auf den Hals.
„Ich werde dich nicht beißen, meine Wildkatze. Ich werde dir die Ehre erweisen, meinen Hunger stillen zu dürfen. So bekommst du einen Vorgeschmack auf dein zukünftiges Leben. Und morgen Abend werde ich dir zeigen, wie wir es im Bett so mögen. Doch für jetzt...“, murmelte er mir in mein Ohr und ich konnte sehr gut fühlen, dass er eigentlich viel mehr wollte. Dann versenkte er seine Zähne in meinem Hals. Ich schrie auf vor Schmerzen und Tränen rannen mir die Wange herunter.
Alex erstickte meine Schreie mit seiner Hand. Ich hörte wie er schluckte. Mit jedem Schluck meines Blutes wurde die Beule in seiner Hose größer. Voll bewusst das ich verloren hatte schloss ich meine Augen und weinte. Langsam wurde ich immer kraftloser. Über meine Arme und Beine verlor ich die Kontrolle, deshalb sanken sie aufs Bett und dann musste ich meine ganze Gegenwehr aufgeben. Ich brauchte meine Kraft für mein Herz. Er trank und trank, ohne von mir abzulassen. Auf einmal wusste ich, er konnte nicht aufhören. Er würde mich aussaugen, bis zum letzten Tropfen Blut. Er war im Blutrausch und ich würde es nicht überleben. Mein Herz wurde immer schwächer und schlug nur noch unregelmäßig. Meine letzten Gedanken galten René und was mit ihm wohl jetzt passieren würde. Dann sah ich noch sein Gesicht vor mir, als das Nichts mich umfing.
Einige Minuten früher im Schlafgemach von Christopher und Xenia.
„Christopher, Sahra ist so nett und einfühlsam. Nora hat noch nie, so schnell Vertrauen zu einem fremden Menschen gefasst. Sie ist total von Sahra begeistert. Sahra hat Nora einen Kuchen gebacken. Aber sie stellte ihn uns vor die Tür, damit ich Nora morgen damit wecken kann.“
„Ja Sahra ist außergewöhnlich. Im Labor hat sie geweint und mir erzählt, dass sie keine Gefährtin sein will. Ich habe ihr mitgeteilt, dass es aber ihr Schicksal ist. Sie meinte, dass sie ihre wahre Liebe schon hatte, mit ihrem verstorbenen Mann. Aber weißt du, was sie mich gefragt hat? Was passiert wenn der Seelenverwandte Vampir sie nicht will. Und als ich meinte, so etwas ist noch nie passiert. Murmelte sie, wenn du wüsstest. Ich glaube, dass sie ganz genau weiß, zu wem sie gehört.“
„Ja, ich spüre auch, dass sie irgendetwas vor uns verheimlicht. Aber ich weiß, dass sie große Angst hat. Nur weiß ich nicht vor was.“
„Xenia ich muss noch einmal ins Labor. Die Blutanalysen müssten jetzt fertig sein. Ist es ok, wenn ich gehe?“
„Ja, aber bitte gehe noch kurz zu Sahra und bedanke dich für den Kuchen.“
„Ja das werde ich machen. Bis später, warte nicht auf mich mein Schatz.“
Christopher gab Xenia einen langen Kuss und machte sich auf den Weg. Als er schon sehr nah an Sahras Zimmer war, fiel ihm etwas auf. Eigentlich hörte er Sahras Herzschlag schon viel früher. Jetzt war er nur noch sehr schwach. Er rannte und riss die Tür auf. Was er dort sah, machte ihm verfluchte Angst. Alexander, sein großer Bruder, lag auf Sahra und trank von ihr. Er konnte ihr Blut riechen. Oh mein Gott, ihr Herzschlag setzt aus. Christopher stürmte auf seinen Bruder zu und im Sprung riss er Alex von Sahra herunter.
„Bill komm sofort her.“
Bill stand augenblicklich bei ihnen.
„Hier halte Alex fest. Lass ihn nicht los. Das Befehle ich dir als Arzt.“
Bill schnappte sich Alex. Er hatte große Probleme ihn fest zu halten. Alex knurrte und brüllte wie von Sinnen. Christopher konnte sich nicht mit ihm befassen. Er war bei Sahra, sie strahlte aber nur ganz schwach. Ihr Herz setzte immer wieder aus. Er brauchte Blut für sie und zwar schnell. Am besten wäre Vampirblut, aber dann würde sie an denjenigen Vampir gebunden werden. Er ließ von einem seiner Diener René holen. Von einem anderen Diener Sachen aus seinem Labor, die er brauchte. Er machte eine Bluttransfusion zwischen René und Sahra. René war aufgeregt und schrie Alex an. Christopher schaffte es, ihn zu beruhigen. Alexander hatte seinen Blutrausch überwunden und saß nun in einer Ecke auf dem Boden. Er schaute angespannt auf Sahra.
„Christopher wird sie es überleben? Bitte antworte mir doch endlich.“
Christopher drehte sich um und schaute ihn böse an.
„Ich weiß nicht ob sie überlebt, Alexander. Ich kann es dir nicht beantworten, ob sie deinen Ausbruch übersteht. Es liegt in Gottes Hand, ob sie es schafft. Wenn ich dein Blut nehmen würde dann würde sie es auf jeden Fall schaffen. Aber dann hätte sie dich für immer am Hals. Du musstest ja mal wieder deine Macht und deine Position als zukünftiger Fürst ausnutzen. Du wolltest sie nicht wahr? Sie reizte dich, weil sie dir Kontra gab, weil sie sich nicht von dir hat einschüchtern lassen. Wenn du Pech hast, hast du wegen deiner Arroganz, eine unglaubliche und außergewöhnliche Gefährtin getötet. Alexander und das alles tust du, während sie unter meinem Schutz steht. Wieso hast du dich nur so geändert Alex. Du gehst gnadenlos über alles weg, was dir im Weg steht.“
Christopher konzentrierte sich wieder auf Sahra. Er brauchte eigentlich mehr Blut für sie, aber er konnte René nicht mehr abnehmen. Und er hatte sonst kein Menschenblut, das sie vertragen konnte. Ihr Herzschlag wurde langsam regelmäßiger aber er war immer noch sehr schwach. Das Leuchten wurde auch immer stärker. Er schaute sich im Raum um, alle waren gekommen. Xenia hielt Nora und Nicholas an sich gedrückt. Cosmeea stand hinter ihr und stützte sie. Tamara saß bei René und hielt seine Hand. Bill stand da und starrte fassungslos auf Sahra. So verbrachten sie über eine Stunde. Sahras Herzschlag wurde ganz gleichmäßig, wenn auch nicht oft genug. Das Leuchten auf ihrem Körper änderte sich nicht.
„Ihr könnt jetzt alle wieder ins Bett gehen. Sahra bringe ich in mein Labor, um sie zu überwachen. Ich dulde keinen Widerspruch. Remus bringe bitte ein Bett in mein Labor. René es ist besser so.“
Christopher nahm Sahra sachte auf seine Arme und brachte sie in sein Labor. Sanft legte er sie auf das bereit gestellte Bett. Sie gab keinen Laut von sich. Er deckte sie zu und machte sich daran die DNA Ergebnisse anzuschauen. Was er dort entdeckte, konnte er nicht glauben. Solche Werte hatte er noch nie gesehen. Sie konnten nicht stimmen. Er musste sie noch einmal überprüfen. So verging fast die ganze Nacht. Um ca. vier Uhr wurde Sahras Herzschlag wieder normal und sie stöhnte auf. Christopher ging bei ihr in die Hocke und maß ihren Puls.
Eine Piepen weckte mich.
Wo bin ich denn? Bin ich nicht Tod? Aber was piept denn hier? Ich werde meine Augen jetzt öffnen. Mal sehen was ich sehe.
Das erste was ich sah, war Christopher. Er schaute mich erleichtert an.
„Hey, wie geht es dir Sahra?“
„Wie soll es mir schon gehen? Ich denke gut, denn ich bin ja nicht tot oder? Warum bin ich nicht gestorben Christopher? Er... er hat … mein Blut ausgetrunken. Er hat nicht...aufgehört.“
Ich konnte nicht anders, ich musste wieder heulen. Ich drehte mich von Christopher weg. Er sollte es nicht sehen, doch er drehte mich wieder um und drückte mich.
„Es tut mir so leid. Nie kann ich es wieder gut machen, was dir widerfahren ist. Alex...“
Ich zuckte zusammen als er seinen Namen aussprach.
„Er wird dir nicht mehr zu nahe treten. Er hat es mir versprochen. Er bedauert was passiert ist. Am besten werde ich dich in dein Bett bringen. Dort kannst du dich besser ausruhen. Keine Angst einer meiner Männer wird Wache stehen.“ Ich antwortete ihm nicht, er verstand es als ein Ja. Christopher brachte mich hoch.
„Bitte stehe nicht alleine auf. Ich schaue später noch einmal zu dir.“
Er ging und ich konnte so richtig los heulen. So weinte ich mich in einen unruhigen Schlaf.
Die Sonne weckte mich und auch der Hunger. Aber erst einmal musste ich wohin. Ein wenig schwindelig wurde mir beim Aufstehen aber es ging gleich wieder. Ich kam zurück und René war da. Er stürmte auf mich zu.
„Oh Ma, ich bin so erleichtert. Er hat dich nicht umgebracht. Dieses Monster.“ René drückte mich einige Minuten lang.
„Ich habe dir Essen mitgebracht. Christopher sagt du sollst etwas essen.“
„Danke mein Großer.“
Ich ließ es mir schmecken. Wir verbrachten einige schöne Stunden miteinander. Zwischendurch schaute auch Christopher vorbei. Mir ging es gut und das meinte er auch.
So gegen 13 Uhr kam Cosmeea zu uns.
„Sahra es freut mich das du es geschafft hast. Ich würde dir, das hier, nach allem was geschehen ist, gerne ersparen. Aber ich habe nicht die Macht dazu. Sahra du musst auf dem Fest heute erscheinen. Ich muss es dir ausrichten vom Ältestenrat und ich würde dir gerne helfen, dich herzurichten.“
Ich musste schlucken.
„Aber warum soll ich auf der Geburtstagsfeier von Nora erscheinen?“
„Bei uns wird jedes als Gefährtin geborene Mädchen, an ihrem sechsten Geburtstag, das erste Mal ungebundenen Vampiren vorgestellt.“
„Was? Nein, das könnt ihr doch nicht wirklich machen. Es sind doch noch kleine Kinder.“
„Sie werden ja auch nicht gleich verheiratet. Sie müssen mindestens 16 Jahre alt dafür sein. René du musst in deinem Zimmer bleiben. Tamara hat dir einen Computer rein gestellt. Sie muss ja auch auf dem Fest zugegen sein. Der Rat meinte es wäre gut, wenn du schon bei dieser Gelegenheit einigen Vampiren vorgestellt wirst. Es ist auch zwecklos dich zu sträuben. Die finden sonst Wege dich zu zwingen. Sahra ich werde dir schon mal passende Kleidung aussuchen. Du kannst ja schon mal duschen gehen.“
„Ist ja mal wieder Typisch für die, sie befehlen und ich muss gehorchen. René bitte bleibe auch in deinem Zimmer. Hier laufen bald eine Menge Vampire rum und man kann ja nie wissen.“
„Vor seiner Tür wird eine Wache, zu seinem Schutz, stehen. Mach dir also um ihn keine Gedanken.“ rief Cosmeea aus dem Schrank heraus. Ich drückte René noch einmal und schickte ihn mit einem kleinen Kuss in sein Zimmer. Mit einem tiefen Atemzug drehte ich mich um und ging ins Bad. Ich hatte heute nicht die Kraft mich groß aufzuregen. Denn ich fühlte mich ein bisschen schwach. Ich duschte ausgiebig und wusch meine Haare und meinen Körper immer wieder. Ich hatte das Gefühl nach ihm zu riechen. Irgendwann gab ich es auf und trocknete mich ab. Der große Spiegel an der Wand zeigte mir mein Spiegelbild. Ich hatte doch einige Pfunde verloren, in den letzten Wochen. Aber schlank war ich deshalb noch lange nicht. Als ich meinen Hintern betrachtet hatte, glitt mein Blick auf die Drachen auf meiner Schulter. Augenblicklich wurde ich kreidebleich und mein Magen drehte sich beinah um. Die Drachen, sie waren jetzt farbig. Der eine war grün wie Alex Augen und der andere er war blau und golden. Ich stieß die ganze Luft aus.
Er hat sie verändert, weiß er wer ich bin? Nein bestimmt nicht. Er hat ja gestern mein Blut getrunken.
Ich schauderte. Vielleicht war es deshalb jetzt so. Es klopfte an der Tür.
„Sahra geht es dir gut?“
„Ja, ich bin gleich fertig.“
„Bitte lass deine Haare nass. Ich muss noch schnell etwas aus meinem Zimmer holen. In der Zeit kannst du dich ja anziehen.“
Ich hörte, wie sie die Tür hinter sich schloss und ging zu meinem Bett. Dort lag ein schwarzes Kleid aus Samt und Seide und Unterwäsche in schwarz. Ich stöhnte auf. Ein Kleid, wo ich doch nicht gerne welche anzog. Ich schlüpfte schnell in die Unterwäsche und in das Kleid. Ich wollte fertig werden, bevor sie zurückkam. Das Kleid stand mir eigentlich gut. Es war vorne tief ausgeschnitten und zeigte leider viel von meinem Dekolletee. Aber die Drachen konnte man nicht sehen. Die Ärmel waren weit und am Ende spitz auslaufend. Es ging mir bis knapp unter meine Knie und auch hier waren lauter Spitzen am Ende. Cosmeea kam wieder und sie brachte einige Sachen mit.
„Das Kleid steht dir Sahra. Du solltest viel öfter Kleider tragen. Bitte setze dich ich drehe dir deine Haare auf. Mit Locken sehen deine Haare noch schöner aus.“
Nach über einer Stunde war ich in Cosmeeas Augen fertig.
„In einer halben Stunde musst du nach unten, in den Garten kommen, ok? Ich gehe zu Xenia. Bis nachher.“
Sie ging und ließ mich alleine. Meine offenen Haare fielen in großen Locken herunter, sie umrahmten meine Schultern und meinen Rücken. Eine schöne Kette lag um meinen Hals. Die Ohrringe sah man nicht. An meinem linken Handgelenk lag nur das Armband von Will. Ich vermisste ihn so sehr. Geschminkt hatte sie mich wirklich toll. Meine Augen und die Lippen hoben sich jetzt hervor. Um mich abzulenken schaute nach draußen, dort sah ich eine Menge Leute. Die meisten davon Männer und Jungs. Schwer seufzte ich, denn von hier oben sahen sie alle super und reich aus. Es war schon Zeit nach unten zu gehen. Also ging ich langsam los, auch wenn sich alles in mir zusammen zog. Vor meiner Tür stand niemand, eigentlich hatte ich erwartet, dass Bill auf mich hier warten würde. Von Cosmeea wusste ich, dass ich durch das Wohnzimmer in den Garten gehen sollte. Meine Beine zitterten leicht und mein Puls beschleunigte sich rapide. So beschritt ich den ersten Weg in mein Verderben. Bevor ich die Terrassentür öffnete, atmete ich noch einige male tief durch. Hier war noch niemand, aber ich hörte viele Stimmen durch die nun offene Tür. Langsam bewegte ich mich nach draußen. Ich wusste nicht, wohin ich gehen sollte, also ging ich einfach immer weiter. Schon bald spürte ich die Blicke der Männer und hörte, dass die Gespräche eingestellt wurden. Mein Herz raste und meine Beine zitterten immer mehr. Christopher kam auf mich zu und hakte meinen Arm bei sich unter. Er führte mich in die Mitte des Gartens. Dort stand auch der Rest seiner Familie und ein Paar, dass ich nicht kannte.
„Sahra darf ich dir meine Eltern vorstellen. Das hier ist mein Vater Fürst Damien McFraeser und meine Mutter Lady Marie McFraeser.“
Ich nickte beiden zu: „Es ist mir eine Freude sie kennen zu lernen.“
Ich versuchte, es so freundlich wie möglich klingen zu lassen, obwohl ich keine Freude über diese Farce hatte. Der Fürst schaute herablassend auf mich herab, da er ja auch viel Größer war als ich. Er gab Christopher ein Zeichen und der drehte mich zu den umher stehenden Vampiren um.
Hinter mir erhob der Fürst seine mir unangenehme Stimme.
„Meine Freunde und Unterstehenden, ich freue mich, euch heute eine Überraschung machen zu können. Das hier ist Sahra Grün. Eine vor kurzem gefundene Gefährtin. Ihr könnt sie heute schon kennen lernen. Der offizielle Auswahltermin ist Übermorgen und wird im Hauptquartier stattfinden. Ich wünsche allen viel Vergnügen heute.“ Ich schaute ihm böse hinterher, als er ging. Dann suchte ich Nora und ging zu ihr. Sachte hockte ich mich zu ihr runter und sagte: „Herzlichen Glückwunsch meine Süße.
Ich hoffe, dass du immer glücklich und zufrieden sein wirst.“
Sie strahlte mich an und drückte mich ganz fest. Ich nahm sie in die Arme und stand mit ihr auf.
„Sahra danke für den leckeren Kuchen. Mama hat mir erzählt, dass du ihn gemacht hast.“
Sie gab mir einen Kuss auf die Wange.
„Es war mir eine Freude, ihn für dich kleinen Schatz zu machen.“
Christopher räusperte sich: „Sahra du wirst dich jetzt mit den Herren bekannt machen. Sie warten schon.“
Ich nickte nur. Und dann begann eine wahre Kennenlern-Flut. Ich hörte nicht richtig hin, denn es war mir einerlei, wer da vor mir stand. Cosmeea stand auf einmal neben mir.
„Hey Sahra, darf ich dir noch jemanden vorstellen?“
Ich seufzte nur und schaute sie verzweifelt an. Sie lächelte mich an.
„Ich möchte dir meinen Bruder Michael, Graf von Gillmoor vorstellen. Er ist gerade eben erst angekommen.“
Ich schaute auf die Hand die sich mir entgegenstreckte. Dann wanderte mein Blick weiter rauf. Vor mir stand ein wunderbares männliches Geschöpf. Er hatte braune, volle Haare die bis in den Nacken reichten. Blaue Augen die mich freundlich und warm anschauten, dass meine Knie weich wurden. Sein weiches, leicht kantiges Gesicht passte perfekt zu ihm. Er war ca. 15 Zentimeter größer als ich. Er nahm meine Hand und sagte in Deutsch zu mir: „Ich freue mich, sie kennen zu lernen. Cosmeea und Xenia haben mir schon viel von ihnen erzählt. Würden sie gerne etwas trinken mit mir?“
„Ähm,....“
Cosmeea beugte sich zu mir und flüsterte mir ins Ohr: „Du kannst ruhig mit ihm gehen. Er wird dich gut unterhalten und das Beste, er hält dir die anderen vom Hals.“
Verschmitzt lächelte sie mich an und ging. Michael nahm meine Hand und legte sie auf seinen Arm. Er brachte mich zum Buffet und wir aßen und tranken etwas. Dann suchte er einen Tisch etwas am Rand und wir unterhielten uns lange. Ich hatte viel Spaß und fühlte mich besser als vorhin. Alex sah ich nur ein paarmal von weitem. Das reichte mir aber schon. Er war in Begleitung einer blonden, jungen, schlanken Frau. Sie himmelte ihn regelrecht an. Dann war sie wohl seine Verlobte. Mir sollte es Recht sein. So verging die Zeit und langsam begannen die Leute zu gehen. Einige der Vampire verabschiedeten sich von mir persönlich. Sie freuen sich schon auf die Auswahl. Ich schlucke dann immer. Michael entschuldigte sich bei mir, aber er musste noch etwas erledigen. Ich ging zum Teich und genoss die Ruhe. Vorsichtig setzte ich mich ins Gras.
Alexanders Sicht
Mein Gott, wie konnte ich so etwas nur tun? Christopher hat mit allem Recht was er sagte. Ich wollte Sahra. Und ich will sie eigentlich immer noch. Sie reizt mich. Ich will sie einmal haben, dass würde mir, glaube ich, reichen. Aber als ich ihr Blut trank schmeckte es einfach unglaublich. Ein bisschen wie das meiner Gefährtin. Christopher meinte, sie habe nur deshalb überlebt, weil sie sich heilen kann. Dann am Morgen rief mein Vater an. Er und Mutter brachten am Nachmittag meine Verlobte mit. Wie ich es hasse mit ihr zusammen zu sein. Ich musste mich um sie kümmern und dann sah ich Sahra in einem Kleid. Sie wurde von den anderen geradezu umzingelt. Und dann saß sie mit Michael die ganze Zeit rum. Sie schien sich bei ihm wohl zu fühlen. Als sich meine Eltern und meine Verlobte verabschiedeten, hatte ich endlich Zeit für mich. Nachdem fast alle Gäste weg waren, beschloss ich mir mit fernsehen die Zeit zu vertreiben. Mann, es läuft doch auch nichts was mich anspricht. Ich schaue mir mal die Zeitschriften durch. Modezeitschriften sind sehr interessant. Komisch nur, dass die Neueste ganz unten liegt. Ich blätterte sie durch. Weiter hinten gibt es eine neue Kollektion von Chantal Dubisy. Sie hat ihre Kollektion Dragonlady genannt, welch eine Ironie. Ich suche meine Dragonlady, meine Seelenverwandte, die ich mit Drachen gezeichnete habe. Sieh an, eine Mollige hat sie als Modell. Ich traue meinen Augen nicht, es ist Sahra. Ich muss mir einfach alle Fotos anschauen. Es ist wie ein Zwang. Sahra im Wasser und am Strand, was hat sie denn da auf dem Rücken? Nein..., nein das muss aufgemalt sein. Das ist ein Scherz, bestimmt. Ich muss mich selbst überzeugen.
„Bill“ rief ich. Er kam auch gleich angerannt.
„Wo ist Sahra? Weißt du es?“
„Sie ist noch im Garten, am Teich.“
Ich rannte zu ihr so schnell ich konnte. Sie hatte mich noch nicht bemerkt, leise wie ich war. Ich stellte mich neben sie.
„Sahra Grün steh auf, sofort.“
Ich erstarrte, als ich Alexanders Stimme hörte. Er war hier bei mir und ich war alleine. Er beugte sich zu mir runter und zog mich auf die Beine. Ich zitterte wie Espenlaub.
„Was... was willst...du von...mir?“
Voller Angst schaute ich zu ihm auf. Sein Gesicht war rot und seine Augen sprühten voller Zorn.
„Ich will deine Schulter sehen. Zeig sie mir.“, zischte er wütend. Ich konnte mich nicht bewegen und er drehte mich in seinen Armen zügig um. Er hielt mich fest und zerriss das Kleid über meiner linken Schulter. Er keuchte auf und stieß mich auf den Boden zurück. Dann setzte er sich auf meinen Rücken und holte Wasser aus dem Teich. Er versuchte mir die Drachen weg zu wischen. Er fluchte und schimpfte, als es ihm nicht gelang. Plötzlich drehte er mich hart um, so dass ich ihn anschauen musste.
„Du, das ist nicht wahr. Was für ein Zauber ist das Weib. Wenn du meine Seelenverwandte wärst, hätte ich es schon bei unserem ersten Zusammentreffen im V1 gemerkt.“
Er ließ von mir ab und lachte etwas irre auf.
„Also sprich endlich!“
Ich schluckte um meine Zunge zu befeuchten. Die Wut in mir stieg und die Erkenntnis, dass ich vollkommen Recht gehabt hatte. Ich sammelte meine Kräfte.
So schnell ich konnte rappelte ich mich auf meine Knie und starrte ihn sauer an.
„Ich hatte ja so Recht Alexander. Sagte ich dir doch, dass du mich nicht erkennen würdest, wenn ich vor dir stehen würde. Du hast mich gestern fast getötet. Du hast mein Blut getrunken und hast nichts als deinen Hunger gespürt. Du hast mir in die Augen geschaut und nichts für mich empfunden. Ich bin, was ich bin, Alexander. Ich bin Sahra Grün, 40 Jahre alt und habe einen fast erwachsen Sohn. Ich hatte die Liebe meines Lebens und habe sie verloren. Ich sagte dir doch, dass ich nicht zu den Frauen gehöre, die du anziehend findest. Du hast mich gebrandmarkt wie ein Stück Vieh. Mehr bin ich nicht für dich. Hier sieh her.“
Ich nahm einen sehr spitzen Stein vom Ufer und zog ihn mir über meine Schulter, immer wieder und wieder. Ich stöhnte leise auf vor Schmerz aber ich schrie nicht. Er stand fassungslos neben mir. Alex schaute auf die Wunden die sich wieder schlossen.
„Ich bin es wirklich und es ist kein Scherz. Ich bekomme sie nicht weg. Bevor du mich zum zweiten Mal gebissen hast, waren sie noch ohne Farben. Mach du sie doch weg, du willst mich doch nicht. Ich will sie auch nicht. Ich will dich nicht. Nein, ich hasse dich Alexander McFraeser. Du bist arrogant, machtbesessen, hochmütig und selbstverliebt!“
Ich spuckte ihm die letzten Worte förmlich ins Gesicht. Er stand auf und fluchte wieder in der Sprache, die ich nicht verstand. Er schaute mir tief und voller Hass in die Augen und dann war er weg. Nur Minuten später hörte ich Reifen quietschen und einen Motor, der erbarmungslos aufheulte, als Alexander aus meinem Leben verschwand. Vielleicht für immer, ich wusste es nicht.
Ich sammelte noch einmal meinen allerletzten Reserven und rannte in den Wald hinein, immer tiefer und tiefer. Als ich nicht mehr konnte, brach ich zusammen und heulte mir meinen Schmerz und meinen Kummer heraus. Irgendwann nahm mich jemand in den Arm und hielt mich wortlos fest. So saßen wir da, bis ich keine Träne mehr weinen konnte. Erst dann hob mich Michael ganz sanft hoch und trug mich aus dem Wald zurück ins Haus.
„Sahra mein Gott, was ist mit ihr passiert?“, fragten Christopher und Cosmeea. Christopher strich meine Haare von meiner linken Schulter, wo getrocknetes Blut klebte, dann hörte ich ihn und Cosmeea aufstöhnen. Ich fing an zu zittern und Michael drückte mich fester an sich.
„Ihr lasst sie jetzt erst einmal lieber in Ruhe. Sie braucht Abstand und Ruhe. Ich kümmere mich um sie.“
Er brachte mich in mein Zimmer, aber er legte mich nicht auf das Bett. Nein, er brachte mich ins Bad. Dort wusch er mein Gesicht, meine Schulter und meine Hände mit einem feuchten Handtuch ab. Kurz ließ er mich alleine und kam mit einer Trainingshose und einem Shirt zurück. Er legte es neben mich auf den Boden und verließ das Bad. Schnell zerrte ich mir das Kleid vom Körper und zog mir die Sachen an. Dann sackte ich wieder zusammen. Meine Kräfte waren restlos aufgebraucht. Ich rollte mich auf dem Boden ein. Michael kam und trug mich ins Bett. Er deckte mich zu und setzte sich in den Sessel, in dem Bill sonst saß. Müde schloss ich die Augen und hörte nach einiger Zeit wunderschöne Musik die mich beruhigte. Bald darauf schlief ich ein.
Ich wachte auf, als ich Michaels Stimme hörte.
„Danke für das Essen. Ich stelle es hier hin. Wenn sie wach wird, dann kann sie essen. Nein, sie hat ruhig geschlafen. Ich weiß, er ist ihr Gefährte aber ist er hier? Er hat sie so oft verletzt. Ich kenne sie zwar noch nicht, aber niemand sollte das durchmachen, was sie alles erlebt hat. René war vorhin hier und saß eine Weile an ihrem Bett. Geh und kümmere dich um Xenia, Christopher. Gestern das war zu viel für sie. Zu erfahren das ihr Schwager, erst seine ach so geliebte Gefährtin fast umbringt, ohne sie zu erkennen. Und dann, als er es durch Zufall doch herausfindet, sie von sich stößt und wegläuft wie ein pubertärer Junge. Gib ihr einen Kuss von mir, ja.“
Er schloss die Tür und meinte amüsiert: „Na, hast du genug gelauscht? Du hast bestimmt Hunger. Bleib im Bett, ich bringe es dir.“
Er brachte mir ein Tablett mit Brötchen, Eiern, Marmelade, Butter und Tee. Einen Teller mit Obst stellte er auf den Nachttisch. Er nahm sich ein Brötchen und machte sich Erdbeermarmelade darauf. Er hielt mir die eine Hälfte vor den Mund. Ich schaute in verdutzt an. Er lachte auf, dabei kamen Grübchen in seinen Wangen zum Vorschein.
„Nun iss schon, sonst kann ich dir keine Grüße ausrichten.“
Ich biss von dem Brötchen in seiner Hand ab. Erwartungsvoll blickte ich ihn an.
„Nein, nein kleine Sahra erst schön aufessen. Erst wenn du fertig bist, erzähle ich dir alles.“
Er hielt mir das Brötchen immer wieder hin. Ich musste es aus seiner Hand aufessen. Die Teetasse hielt er mir auch vor die Nase. Ich seufzte und trank. Zu guter Letzt steckte er mir noch einige Weintrauben und Erdbeeren in den Mund.
„Ich bin doch kein kleines Kind, warum durfte nicht alleine essen?“
Er lachte leise auf und wischte mir mit seinem Finger Marmelade aus dem Mundwinkel.
Er steckte sich den Finger in den Mund.
„Hm, vielleicht, weil ich wollte, dass du mir aus der Hand isst!
Ich habe gehört das du ungern von anderen abhängig bist.“
„Warum hast du mich kleine Sahra genannt? Es gibt nur zwei … Vampire die mich so nennen.“
„Ich weiß es von deinem Riesen-Vampir. Er sagte, ich solle dich ruhig so nennen. Igor lässt dich von ganzem Herzen grüßen. Er bat mich auf dich zu achten.“
„Du kennst Igor? Warum denkt jeder eigentlich, dass ich einen Aufpasser brauche?“
Michael rollte mit den Augen.
„Aber noch schlimmer ist, dass ich nicht gefragt werde, ob ich das überhaupt will.“
„Sahra, Igor macht sich Sorgen um dich. Du bist ihm sehr wichtig.“
„Aber er sollte sich jetzt auf etwas anders konzentrieren.
Ich gehöre nicht in sein Leben. Ich bin...“
„Nein, das stimmt nicht. Er sagt, dass du für ihn sehr wichtig bist. Er hat die Zeit mit dir sehr genossen. Außerdem soll ich dir dies hier Ausrichten: Nie wird er dich vergessen. Er kann es nicht. Etwas verbindet euch. Und auch, wenn er jetzt die Frau findet die zu ihm gehört, wird ein Teil seiner Liebe immer dir gehören.“
Michael atmete tief durch. Er hatte eben, ohne einmal Luft zu holen, gesprochen. Irgendetwas in mir meinte zu wissen, dass er es nicht gut fand, was er mir ausrichten musste. Ich wollte ihn ablenken und fragte ihn: „Woher kennst du Igor überhaupt?“
„Igor und ich sind auf die gleiche Schule gegangen. Seitdem sind wir sehr gute Freunde. Er rief mich an und fragte ob ich hierher kommen kann. Als er mir alles erzählt hatte, machte ich mich auf den Weg.“
„Ich danke dir ja auch für deine Hilfe, aber ich möchte jetzt alleine sein, bitte.“
Michael schaute mich an und ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging er. Einmal tief Luft holen, das brauchte ich jetzt. Danach suchte ich mir frische Sachen raus und ging ins Bad. Ich duschte sehr lange und heiß. Nachdem ich fertig mit allem war, genoss ich die frische Luft auf meinem Balkon. Ich bekam wirklich meine Ruhe. Erst ca. drei Stunden später kam René zu mir, mit einem Tablett mit warmem Essen.
„Oh Ma, es geht dir wieder gut, schön. Bitte erzähle mir doch, was gestern Abend schon wieder passiert ist. Die anderen erzählen es mir nicht und sie sind irgendwie bedrückt.“
„Ja du hast Recht. Da es dich auch betrifft, erzähle ich dir jetzt alles.“
Das tat ich auch und als ich geendet hatte, schaute René mich nur an. Auch er musste das erst einmal verarbeiten. Er verabschiedete sich und ließ mich alleine. Da ich nicht das Bedürfnis hatte, mit den anderen zu reden, blieb ich auf meinem Zimmer. Gegen Abend machte ich mich dann doch auf den Weg in die Küche. Nachdem ich mir eine Flasche Orangensaft aus dem Kühlschrank genommen hatte, eilte ich wieder nach oben. Ich hörte ein Weinen und ging leise darauf zu.
„Cosmeea wird Mama jetzt sterben? Ich dachte sie ist unsterblich. Sie ist doch mit Papa verbunden.“
„Dein Vater weiß auch nicht mehr weiter. So etwas ist noch nie passiert. Er versucht alles, aber er weiß einfach nicht was ihr fehlt.“
„Ma ist nicht mal mehr bei Bewusstsein. Pa meinte, dass sie in einem Koma liegt.“
„Ja, er hat schon ein paar gute Ärzte angerufen, die werden übermorgen Früh hier sein. Komm Tamara wir gehen jetzt Nora und deinen Bruder holen und dann werden wir die ganze Nacht in meinem Zimmer zusammen bleiben. Dein Pa braucht jetzt Zeit mit eurer Ma.“
Die beiden bemerkten mich nicht, als sie den Flur runter gingen. Ich schluckte. So schlecht ging es also Xenia. Betrübt betrat ich mein Zimmer und grübelte nach. Ich hatte viel zu viel an mich gedacht. Langsam wurde ich unruhig und alles in mir begann zu kribbeln. Wie unter Strom stand ich. Wie von selbst stand ich auf und verließ das Zimmer. Ich betrat das Schlafgemach von Christopher und Xenia. Es war prachtvoll. Das Bett stand auf einem Podest und war gigantisch. Christopher saß auf einer der Seiten. Ganz fest hielt er Xenias Hand. Er war eingeschlafen, aber er sah sehr mitgenommen aus. Sachte steuerte ich auf ihn zu und streichelte ihm sanft über seine Wange. Leise flüsterte ich ihm zu: „Sorge dich nicht mehr, Christopher. Xenia wird es morgen wieder gut gehen. Sie wird vollkommen gesund sein. Ich verspreche es dir.“
Dann drehte ich mich um und ging auf die andere Bettseite. Dort kletterte ich auf das Bett und kniete mich vor Xenia, Dann legte ich eine Hand auf ihren Kopf und eine Hand auf ihren Bauch. Mit dem Wissen, dass es genau so richtig war, schloss ich die Augen. Die Energien ließ ich von mir auf Xenia überfließen. Mir wurde warm ums Herz, denn mein Verstand sagte mir, dass Xenia und der kleine Junge gesund wurden. Ich öffnete die Augen um zu sehen, wie das goldene Licht um uns und auf meinen Händen langsam verlosch. Jetzt wurde auch ich ganz ruhig. Ich gab Xenia einen Kuss auf die Wange und verließ das Zimmer. Auf meinem Bett legte ich mich hin, ich war so müde, kraftlos und unendlich zufrieden.
Unsanft wurde ich geweckt. Eine Männerstimme die ich nicht kannte, brüllte: „Warum ist sie noch nicht wach?“
Ein Poltern war zu hören und meine Tür wurde aufgerissen. Zwei große Männer in schwarzen Anzügen und mit bösen Mienen stürmten herein. Hinter ihnen traten Michael und Cosmeea ein. Beide blickten irritiert zu den Männern.
„Also warum ist sie noch nicht fertig?“
„Weil nach unseren Angaben die Auswahl erst heute Nachmittag stattfinden soll.“, antwortete Cosmeea.
„Das ist nicht korrekt. Der Termin ist auf 13 Uhr festgelegt worden. Ich will, dass sie und der Junge in einer Stunde am Wagen erscheinen.“ Der Mann schaute auf mich herab und verzog sein Gesicht.
„In angemessener Kleidung. Sonst werde ich richtig sauer.“
Dann rannten sie wieder hinaus. Ich seufzte und erhob mich.
„Sahra was hast du vor?“
„Na was wohl, ich werde mich fertig machen und meine Sachen packen. Michael kannst du bitte René Bescheid geben?“
„Arr, dass passt mir nicht, aber ich werde es tun.“ „Danke. Cosmeea wie geht es Xenia?“
„Es geht ihr sehr gut. Es ist ein Wunder. Christopher weiß nicht, wie es passiert ist. Sie ist wach und redet mit ihrer Familie. Sie wissen glaube ich nicht, dass die Wachen des Fürsten hier sind, um dich zu holen. Brauchst du Hilfe Sahra?“
„Nein, danke ich komme gut alleine zurecht. Bitte Grüße die anderen von mir und richte ihnen aus, dass es mich sehr freut, dass Xenia gesund ist.“
Sie ging und ich packte meine Sachen. Dann begab ich mich in das Schrankzimmer. Ich nahm mir das goldene Kleid aus dem Schrank. Es war wunderschön, wenn sich der Samtstoff bewegte, dann erschienen in einem helleren Ton verschiedene Runenzeichen. Schwarzgoldende Unterwäsche zog ich auch an. Dann das Kleid und goldene halbhohe Stiefel. Einen weiten, schwarzen Umhang mit Kapuze nahm ich mit. Dann schminkte ich mich mit warmen Erdtönen und Gold. Meine Haare ließ ich offen und brachte sie nur mir Haarwachs und Haarspray in Form. Ich zog den Umhang gerade über, als es klopfte.
„Herein“
Michael stand in der Tür, kam aber nicht rein.
„Du... siehst bezaubernd aus, Sahra, weißt du das?“
„Danke für dieses schöne Kompliment. Ist René auch fertig?“
„Ja, er wartet im Wohnzimmer auf dich. Komm ich nehme deinen Koffer.“
Wir beeilten uns. Dort waren alle versammelt und so konnten wir schnell Lebewohl sagen. Nora und Tamara drückten mich zuerst und dann Cosmeea. Xenia liefen Tränen die Wange herab. Ich wischte sie weg.
„Nicht traurig sein. Du und dein Sohn seid wieder gesund. Er wird einmal ein ganz besonderer Vampir und er ist sehr stark. Sei glücklich und freue dich, dass du so eine wundervolle Familie hast.“
„Du, du warst bei mir, gestern Abend nicht wahr? Ich spürte diese Wärme und dieses magische Licht. Du hast uns geheilt. Obwohl du durch einen Teil meiner Familie so viel Leid erfährst.“
„Ihr könnt nichts dafür, was Alexander macht. Er ist zu dem, was er ist, erzogen worden. Nicht ich habe dich geheilt, sondern eine gute Kraft die durch mich fließt. Ich bin dankbar und froh sie zu leiten. Wir sehen uns wieder, mach es gut bis dahin.“
Dann drückte Christopher mich auch schon an sich. Er hob mein Kinn an, sodass er mir in die Augen sehen konnte.
„Es gibt keine Worte für das, was dir passiert ist. Du wusstest es, nicht wahr?“
Kurz schloss ich meine Augen als Zeichen für ihn. Er stöhnte auf.
„Die ganze Zeit nicht wahr. Schon bevor du herkamst. Vor Alex hattest du die ganze Zeit Angst. Er ist eigentlich mal ein lieber Junge gewesen aber Vater...“
Ich legte ihm meinen Finger auf den Mund.
„Ich weiß, du brauchst mir nichts sagen. Bitte, passe auf deine Familie auf. Ich muss gehen. Was immer auch nachher geschehen mag, wir werden uns wieder sehen. Ich weiß auch, was du über meine Abstammung herausgefunden hast. Ich bin nicht hier um Böses zu tun. Aber ich werde tun was ich muss, um meinen Sohn zu beschützen. Ich kenne meinen Weg und meine Bestimmung nur Bruchstückhaft. Aber bitte vertraue mir.“
Auch er schloss seine Augen kurz und küsste mich auf die Wange. Christopher und Michael folgten uns zum Wagen. René und ich stiegen in den großen schwarzen Wagen. Dann fuhren wir auch schon los. Die Landschaft rauschte nur so an uns vorbei. Ich wusste nicht, wie lange wir unterwegs waren. René und ich hielten uns an den Händen. Irgendwann hielten wir vor einem sehr großen Gebäude am Stadtrand. Ein Tor wurde geöffnet und der Wagen fuhr hinein. Die Männer stiegen aus und meine Tür wurde aufgerissen.
„Aussteigen und mir folgen.“
Wir folgten dem Mann und der Zweite kam hinter uns her. Immer tiefer ins Gebäude führte er uns, bis er endlich vor einer Tür stehen blieb. „Ihr wartet hier drin, bis wir dich holen.“
In dem Raum waren schon drei Personen. Als ich sah wer da war, rief ich vor Freude laut: „Will, Rico und Stefan was macht ihr denn hier?“
Ich stürmte in die offenen Arme von Will. Wir weinten beide und Will streichelte mir meinen Rücken.
„Meine kleine Sahra, geht es euch gut? Ich hatte solche Angst um euch.“
Er drückte auch René fest an sich. Rico zog mich aus Wills Umarmung in seine Arme.
„Hey Sahra, etwas stimmt aber nicht. Sag es mir bitte. Was hast du? Irgendetwas verbirgst du vor uns. Uns kannst du doch alles sagen.“
„Es ist nichts, wirklich. Ihr täuscht euch, wirklich.“ Die Tür ging auf und der eine Mann meinte: „Los komm, du wirst erwartet. Der Junge bleibt hier, in deiner Obhut Will.“
Ich gab allen noch einen Kuss und folgte dem Mann schnell. Vor einer weiteren Tür hielt er an. „Hier rein und rede nicht, bevor du angesprochen wirst. Geh in die Mitte des Raumes.“
Er öffnete die Tür und trat zur Seite. Ich holte einmal tief Luft, dann betrat ich den Raum. Es war ein großer Saal, der Sitzreihen wie ein Hörsaal hatte. Eine gläserne Kuppel überragte alles. Die Stimmen verebbten, je weiter ich in den Saal ging. Es waren viele Vampire anwesend. In der Mitte blieb ich stehen. Vor mir auf einer Erhöhung standen vier Throne. In den ersten drei saßen alte Männer und in dem letzten saß der Fürst. Er erhob sich von seinem Thron.
„Sahra Grün du bist hier, um als Gefährtin von einem Vampir ausgewählt zu werde. Nehme deinen Umhang ab und zeige dich den anwesenden Vampiren. Ich legte als erstes meine Kapuze ab. Dann machte ich den Umhang auf und ließ ihn langsam zu Boden gleiten. Ein Raunen ging durch die Reihen. Langsam drehte ich mich um, wobei ich die anwesenden Vampire anschaute. Bei einigen sah ich, dass ihre Augen glühten. Wenn das geschah, schaute ich einfach weiter zum nächsten Mann. Unruhe breitete sich aus.
„Ruhe im Saal. Dreh dich zu uns um, sofort. Wir haben noch ein paar Fragen an dich.“
Ich schaute Damien McFraeser direkt an. Und fand in seinem Blick nur tiefe Verachtung für mich.
„Du bist erst seit kurzer Zeit eine Gefährtin?“
„Ja, aber das wisst ihr doch ganz genau.
Erst seit April bin ich es.“
„Du kannst dich heilen. Stimmt das?“
„Ja, ich vermag auch andere zu heilen.“
Ein lautes Raunen ging durch die Reihen.
„Du kannst unseren Gedankenbeeinflussungen widerstehen?“
„Ja, bisher konnte mich noch kein einziger Vampir in seinen Bann ziehen. Es wirkt bei mir einfach nicht. Und ich will das hier nicht. Ich bin doch keine Ware. Außerdem bin ich alt genug, um meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Ich wurde gezwungen hier zu erscheinen, gegen meinen Willen.“
Damien stand auf und kam mit Wut verzerrtem Gesicht zu mir herunter.
„Du wagst es, unsere Entscheidungen in Frage zu stellen? Noch niemand hat so etwas gewagt. Und gerade du kleines, unmögliches Ding, nimmst dir so etwas heraus.“
Er holte aus und es machte Klatsch, als er meine Wange traf. Getroffen ging ich zu Boden, aber kein Ton kam über meine Lippen. Mutig stand ich wieder auf und schaute ihm tief in die Augen. Ohne Angst lächelte ich ihn einfach nur an. Ganz nah ging ich zu ihm hin, er wollte mich wieder schlagen. Doch irgendwie hinderte ich ihn mit meinen Gedanken daran. Es war ganz einfach für mich. Ein Energiefeld baute sich um uns auf. Seine Wachen wollten zu uns kommen, doch keiner konnte sich uns nähern. Eine Kraft die mich plötzlich durchströmte umschloss uns. Meine Lippe heilte in wenigen Sekunden. Damien schaute fassungslos auf mich.
„Was soll das? Was willst du? Was bist du?“
„Nun zum Ersten, ich habe genug davon, von dir und deines Gleichen, schlecht behandelt zu werden.Und ich habe es schon Alexander gesagt. Ich bin was ich bin. Denn ich kann nichts dafür, dass ich die Frau bin, die an Alexanders Seite sein soll. Das habe ich mir bestimmt nicht gewünscht.“
„Was meinst du Hexe?“
Zügig legte ich ihm meine Hand an die Stirn. So konnte ich ihm zeigen, was sein Sohn, mir alles angetan hatte und dass ich Alexanders Seelenverwandte war.
„Du Lügst Hexe, das ist nicht wahr.“
„Ich warne dich Damien, wenn du meinem Sohn oder einem meiner Freunde etwas zu leide tun lässt, dann komme ich wieder. Du kannst mir glauben, dass wir uns dann nicht nur nett unterhalten werden. Höre auf das, was dir Christopher von mir erzählt. Es stimmt alles. Er hat es mehrmals überprüft. Denk an meine Worte, ich bin, was ich bin. Ich habe meine Aufgaben die ich erfüllen muss.“
Zufrieden löste ich die Verbindung und das Kraftfeld um uns.
„Ich bitte den Rat um Verzeihung, aber wir hatten eine Kleinigkeit zu klären. Und nun würde ich gerne zu euch hoch kommen, um mit euch zu reden. Ich bin keine Gefahr für euch, wirklich nicht, ich will nichts Schlechtes. Nur möchte ich meinen Standpunkt darlegen dürfen.“
„Es ist sehr ungewöhnlich, dass eine Gefährtin mit uns sprechen will. Aber du bist ja auch keine gewöhnliche Gefährtin, nicht wahr Sahra? Wir haben schon mit Christopher McFraeser gesprochen.“
Der alte Mann, der gesprochen hatte, schaute die beiden anderen kurz an und dann nickte er. Er gab den Wachen und Damien ein Zeichen, dass sie zur Seite gehen sollten. Damien knurrte kurz und blickte mich bitter böse an. Mir machte es nichts aus. Langsam bewegte ich mich auf den Ältestenrat zu. Der Mann der vorhin gesprochen hatte lächelte mir zu.
„Hallo ich bin Ivan Ragur, dies ist Antonio Lucatony und hier haben wir Pascale Varini.“
„Oh, es freut mich, sie alle kennen zu lernen. Igor hat mir schon von ihnen erzählt.“
Ivan stand auf und nahm mich in den Arm. Er hielt mich sehr fest an sich gedrückt. Er stöhnte ein paarmal auf. Die Wachen wollten sich schon auf mich stürzen. Antonio gab ihnen ein Zeichen, dass sie zurück bleiben sollten. Verzweifelt schaute ich ihn bittend an. Er lächelte sanft und meinte leise zu mir.
„Es ist gleich vorbei. Ivan hat gleich alles erfahren, was auf deiner Seele lastet. So können wir uns besser ein Bild von dir machen Sahra.“ Jetzt stöhnte ich auf, denn ich erinnerte mich daran, was Igors Großvater konnte. Er las mich. Meine Gedanken, meine Ängste, meine Freude und alles was mit Alex passiert war. Oh mein Gott, es sollte doch nicht jeder wissen.
Endlich löste er die Umarmung. Tief sah er mir in die Augen. Mir lief eine Träne über die Wange, er wischte sie weg.
„Jetzt kenne ich deinen Schmerz, Engel. Du weißt doch, was du bist, oder? Ich bin schon sehr alt, über 1600 Jahre, aber ein Mischwesen wie dich, gab es noch nie. Christopher hat uns deine DNA-Werte gezeigt. Du bist zu einem Teil ein Mensch, ein Teil von dir ist Vampir vom Ursprung. Aber was unglaublicher als das ist, ist der Anteil reiner DNA. Was bist du Sahra? Bist du das, was wir glauben, dass du bist?“
Fragend schauten mich die drei Vampire an.
„Leider bekomme ich nur langsam das Wissen, das ich hatte wieder zurück. Aber ihr habt recht, ein Teil von mir ist reine DNA. Zu einem Teil bin ich.... Am besten passt wohl der Begriff Engel. Ich bin hier, um bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Nur weiß ich noch nicht, was für Aufgaben das sein werden. Bitte, ich möchte wieder nach Hause zurück. Für mich braucht doch keine Auswahl mehr stattfinden. Alex will mich nicht und ich will ihn auch nicht. Und nach euren Gesetzen hat kein anderer ein Anrecht auf mich. Also bin ich frei oder nicht?“
„Wir werden uns kurz beraten müssen Sahra.
Bitte warte kurz hier.“
Sie gingen langsam in einen Nebenraum und ließen mich mit den anderen Vampiren alleine. Alle schauten verdutzt hin und her.Keiner von ihnen hatte etwas von unserem Gespräch mitbekommen. Das wusste ich, es war Pascale, er hatte uns abgeschirmt. Ungeduldig schaute ich mir die anwesenden Vampire noch einmal an. Unter ihnen entdeckte ich auch Michael. Zaghaft versuchte ich zu lächeln, was mir aber nicht wirklich gelang. Es wurde immer lauter im Saal und die Wachen versuchten für Ruhe zu sorgen. Dann kam der Ältestenrat wieder herein und alles verstummte sofort. Nachdem sie ihre Plätze eingenommen hatten, meldete sich Ivan zu Wort:
„Wir haben beschlossen, dass die Auswahl für Sahra Grün, erst einmal verschoben wird. Sie wird, bis wir einen neuen Termin machen, nach Hause zurückkehren dürfen.“
Ein Raunen ging durch die Halle. Dadurch wurde es wieder lauter im Saal.
Damien trat vor, sein Gesicht war Rot vor Zorn.
„Aber sie sollte sofort ausgewählt werden. Mit ihren Fähigkeiten kann sie uns von großem Nutzen sein. Wenn sie in Deutschland ist, ist sie sehr weit weg.“, meldete sich Damien laut stark zu Wort.
„Sahra wird kommen, wenn wir sie brauchen sollten. Ach übrigens Fürst McFraeser wir haben beschlossen, dass die Hochzeit von deinem Sohn Alexander und Marika Blue bis auf weiteres verschoben werden muss. Es ist noch nicht an der Zeit, eine Verbindung euer beiden Häuser zu besiegeln.“
Damiens Blick, der mich jetzt traf, war voller Verbabscheu. Er schnappte nach Luft, blieb aber still.
„Sahra du darfst jetzt gehen.
Wir hoffen dich bald wieder zu sehen.“
Meinen Umhang nahm ich schnell vom Boden auf. Unter sehr lautem Stimmengewirr flüchtete ich schnell zu Will und René.
„René wir können nach Hause. Will ich möchte hier weg, so schnell wie es geht, bitte.“
„Kommt, ich habe ein Auto draußen stehen. Wieso lassen sie dich gehen?“
„Ich erkläre dir alles, wenn wir in der Luft sind.“
Rico und Stefan würden uns begleiten, so sagte Will mir. Alle waren sehr erleichtert von hier weg zu kommen. Stefan fuhr den Wagen, so konnte ich mit Will und René hinten Platz nehmen. Rico telefonierte unterwegs, um Flüge für uns alle zu bekommen.
„In fünf Stunden können wir direkt nach München fliegen. Ich habe ein Zimmer am Flughafen gebucht. Sahra möchte sich bestimmt noch umziehen und frisch machen.“
„Danke Rico.“
Das Hotel war Luxus pur. Wir hatten nicht nur ein Zimmer, nein es musste ja eine Suite sein. Erleichtert suchte ich mir Sachen aus meinen Koffer heraus und duschte mich ab. Mal wieder brauchte ich das heiße Wasser, um mich ein bisschen zu beruhigen. Vor den anderen spielte ich die Ruhige doch innerlich spielte alles in mir verrückt. Schnell machte ich mich fertig und ging zum Koffer. Das Kleid und die anderen Sachen mussten verstaut werden. Den Koffer schloss ich gerade, als mir die Augen zu gehalten wurden.
„Also ich muss schon sagen, das Kleid stand dir recht gut Sahra. Ich hatte solche Angst um dich. Als wir in Nairobi bemerkten, dass etwas nicht stimmte, war es schon zu spät. Dann roch ich Renés Blut und sah Bill im Fenster von dem Jet. Sogleich rief ich auch bei Will an. Oh, du machst mich noch verrückt.“
Rico streichelte mir über den Rücken und küsste mich auf die Wange. Ich löste mich von ihm, aber sachte.
„Rico du bist ein netter Kerl, aber ich brauche jetzt wirklich keinen Freund. Es ist so viel vorgefallen und ich habe so viel erfahren. Du …. ich muss es erst einmal verarbeiten und dafür brauche ich Zeit.“
Er sah etwas verdattert drein, doch er trug es mit Fassung.
Ich nahm meinen Koffer, aber Rico nahm ihn mir einfach ab.
„Hey ich habe viel Zeit Sahra.“
Mit einem süßen Lächeln auf den Lippen verließ er den Raum. Kopfschüttelnd folgte ich ihm. Wir aßen noch etwas und dann konnten wir ins Flugzeug.
Die Plätze in der ersten Klasse waren einfach nur, Wow.
„Ach hier, nicht, dass ich es vergesse. Lorenzo gab mir dein Handy und das von René. So und jetzt erzähle mir alles was vor gefallen ist.“ forderte Will mich auf.
René war mit Kopfhörern und einem Film abgelenkt. Rico und Stefan rückten näher und so schilderte ich ihnen alles leise. Nur lies ich das mit meinen DNA-Werten weg. Sie starrten mich an, schnaubten, knurrten und liefen vor Wut rot an. Auf Ricos Gesicht zeichnete sich Schmerz ab. Er schenkte mir ein Lächeln, das nicht echt war. Er wusste jetzt, dass ein anderer Vampir, mich für sich markiert hatte. Auch wenn Alex mich jetzt nicht mehr wollte. Will zog mich in seine Arme, wo er mich Minuten lang nicht mehr heraus ließ. Erst jetzt bemerkte ich, wie sehr ich es brauchte, einfach nur in den Arm genommen zu werden.
Nachdem wir in München gelandet waren, besorgte Stefan ein Auto für uns. Es war irgendein Geländewagen in Rot. Ich setzte mich nach hinten. Will und Rico setzten sich zu mir. Wir fuhren eine Weile und dann schlief ich ein. Durch die Sonne wurde ich wach. Will hielt mich fest an seinen Körper gedrückt. Mein Mund war trocken und ich musste auf die Toilette.
„Will ich brauche ganz dringend eine Pause.“
„Ja, das glaube ich dir gerne. Stefan bitte fahre den nächsten Rasthof an.“
Nach der Pause ging es mir viel besser. Wir brauchten auch nur noch zwei Stunden zu fahren, um endlich zu Hause zu sein. Auch Stefan fuhr sehr schnell. Endlich waren ich und René in unserem vertrauten Heim. Es war eine Wohltat in meinem eigenen Reich zu sein. Auch René war sehr froh darüber. Ich machte uns allen Kaffee und Tee. Als wir ausgetrunken hatten. Meinte ich zu den Männern: „So ich würde jetzt gerne alleine sein. Ich brauche jetzt Abstand von allem, bitte.“
Die Männer schauten sich an, ohne miteinander zu sprechen. Na klar, in Gedanken unterhielten sie sich. Eine Ewigkeit später standen sie auf.
„Melde dich, wenn dir danach ist Sahra. Ich bin dann gleich für dich da.“, sagte Will und küsste mich sachte auf die Wange. Stefan und Rico gaben mir die Hand. Als sie gegangen waren, flitzte René nach oben in sein Zimmer. Ich machte überall die Fenster auf. Dann sortierte ich die Post. Schnell wollte ich einfach nur Normalität zurückbekommen. Also machte ich mich gleich an die Wäsche. Danach checkte ich die E-Mails. Im Garten goss ich die Blumen. Mit René plauderte ich auch noch eine Weile. Mir reichte es für heute und ich legte mich früh schlafen. Morgen wollte ich als erstes zu Peter.
Sehr früh machte ich mich auf den Weg. In unserem Garten pflückte ich rote Rosen für ihn. Ich hielt ein langes Zwiegespräch mit Peter. Aber ich brauchte noch die Einsamkeit, deshalb fuhr ich zu einem kleinen See, der um die Zeit noch einsam war. Die Natur und die Stille brauchte ich dringend und nach eine kleinen Weile verstrich die Zeit ohne mich.
Mein Handy klingelte und brachte mich ins Hier und Jetzt zurück.
„Sahra meine Kleine, wie geht es dir?“
Ich konnte nicht gleich antworten, erst schluckte ich einmal.
„Sahra, Hey bist du da? Du machst mich ganz verrückt. Antworte mir Kleine. Michael meinte, dass du einfach weg bist. Ohne mit ihm noch einmal zu reden. Ich wünschte, ich könnte bei dir sein Kleines. Denn ich weiß nicht, wie es dir geht. Eigentlich müsste ich jetzt bei dir sein.“
„Nein, dass solltest du nicht. Michael hat dir bestimmt alles erzählt. Und weißt jetzt, zu wem ich gehöre. Du weißt morgen selber schon, zu wem du gehörst. Ich bitte dich, werde glücklich mit ihr. Du hast es verdient. Ich, ich wünsche es dir von ganzem Herzen.“
„Sahra Michael ist mein Freund und er wollte auf dich aufpassen. Ich weiß noch nicht, wann wir uns wiedersehen werden.“
„Igor mach dir keine Gedanken. Ich werde klar kommen. Es hat doch ein Gutes das Alex mich nicht will. Jetzt kann ich mein Leben weiter leben. Pass auf dich auf Igor. Bis irgendwann mal.“
„Ja, bis dann Sahra.“ Eine Träne rollte meine Wange hinab. Igor würde nicht zurückkommen. Aber ich war nun mal nur eine Freundin für ihn und nicht mehr. Es wurde Zeit mich auf den Weg zu machen.
René war zu seinem Freund Leroy gefahren, er hatte mir einen Zettel da gelassen. Ich machte mir einen Tee und holte mir ein Buch. Das Telefon klingelte und ich ging ran.
„Hey Sahra, ich bin´s Marcus. Will hat mir erzählt, dass du und dein Junge wieder gesund und munter angekommen seid. Es ist eigentlich nicht so meine Art, aber hast du Lust wieder zu arbeiten? Bei uns im V1 ist der Teufel los und ich könnte dich echt gut gebrauchen.“
„Hm, ich weiß nicht recht.“
„Dir wird es bestimmt gut tun, wenn du arbeitest. So bekommst du schnell einen normalen Alltag.“
„Ähm, ich glaube, du hast recht.“
„Also kannst du heute schon kommen? Bitte ich brauche dich wirklich.“
„Na gut Markus. Ich bin um 19.00 Uhr da.“
„Toll ich freue mich bis nachher.“
Mann, ich musste mich beeilen. Ich rief René kurz an, um ihm zu sagen, dass ich wieder arbeiten ging. Dann erzählte ich es noch schnell Will. Er war nicht erfreut. Unter die Dusche huschte ich auch noch. Ich zog mir eine Seidenhose in schwarz an und eine rote Seidenbluse. Schminken musste ich mich nicht, dass macht ja John im V1. Die Haare föhnte ich mir noch trocken. Dann fuhr ich auch schon los. Alle fanden es toll mich wieder zu sehen. Mir machte es viel Spaß unter Leuten zu sein.
So verging eine Woche voller Arbeit und Spaß. Markus hatte für diesen Abend einen neuen Sicherheitschef angekündigt. Igor kam also nicht zurück. Er schickte mir nur eine kurze SMS, nachdem er seine Seelenverwandte (Marichka) gefunden hatte. Ich freute mich für ihn und war doch sehr traurig einen Freund verloren zu haben.
Da wir eine große Party oben im VIP Bereich hatten, zog ich mir ein schwarz lila Kleid an. Meine Drachen schminkte ich über, sonst hätte man sie sehen können. John machte mir eine Lockenfrisur und schminkte mich mit viel Glimmer. Auch meine Haare und mein Dekolletee schimmerten. Oben machte ich mich mit Ben gleich an die Arbeit. Die Party war schon voll in Gange, als Markus zu uns kam.
„Sahra, Ben ich möchte euch unseren neuen Sicherheitschef vorstellen.“
Ich drehte mich um und vor mir stand Michael. Er lächelte über sein ganzes Gesicht und seine blauen Augen strahlten mich an.
„Hallo Sahra, ich freue mich dich wiederzusehen.“
„Oh, ihr kennt euch schon?“
„Ja Markus, wir kennen uns schon.“
„Na das ist ja gut, Michael wird Igors Aufgaben übernehmen. Ich werde dann mal in mein Büro gehen.“
Voller Ungeduld wartete ich bis Markus außer hör weite war und fragte Michael leicht sauer.
„Was machst du hier Michael?“
„Nun, mir war nach einer Luftveränderung und hier war ein Job frei. Ich gehe mal an meine Arbeit.“
Leise hörte ich ihn noch lachen als er ging. Schnaubend machte ich mich daran, die nächsten Kunden zu bedienen. Um kurz vor ein Uhr brauchte ich eine kleine Pause.
„Ben ich mache mal eine Pause und gehe nach unten.“
„Ja mach nur Sahra.“
Unten aß ich etwas. Da ich frische Luft brauchte, ging ich in den Hinterhof. Es war angenehm warm und ein laues Lüftchen wehte.
„Sahra hier bist du. Ich habe dich schon gesucht.“ Eine unglaublich sanfte und leicht raue Stimme erklang hinter mir. Obwohl ich wusste, dass es Michael sein musste, wunderte ich mich. So hatte seine Stimme noch nie geklungen. Doch ich drehte mich nicht zu ihm um. Er strich mir leicht über den Arm, als er um mich rum ging. Ein Kribbeln entstand dort, wo er mich berührte.
„Warum antwortest du mir nicht Sahra? Du warst einfach, ohne mit mir zu reden, fort gewesen. Eigentlich hatte ich gedacht, dass du dich von mir verabschieden würdest.“
„Was willst du denn von mir Michael? Habe ich mich noch nicht bei dir bedankt, für deine Hilfe oder was? Mann, du weißt doch, dass ich zu Alex gehöre oder nicht? Ich …., ich brauche…“
Michael legte mir schnell und sanft einige Finger auf den Mund.
„Nicht, sag es nicht. Ich habe Zeit, viel Zeit. Er ist nicht hier aber ich bin es. Bedrängen werde ich dich nicht. Lass mich bitte einfach in deiner Nähe sein. So schnell gebe ich nicht auf Sahra.“
Wieder strich er mir über den Arm. Sehnsüchtig schaute er mich mit seinen blauen Augen an. Ich schmolz beinahe dahin. Auch ich brauchte jemanden der mich hielt. Der bei mir war und bei dem ich meinen Kummer und meinen Schmerz vergessen konnte. Aber ich durfte doch nicht. Schnell drehte ich mich um. Als die ersten Tränen aus meinen Augenwinkeln rollten, war ich schon im Haus. Er kam mir nicht nach. Ich schluckte und wischte die Tränen weg.
Michaels Sicht:
Ich freute mich so sehr Sahra wieder zu sehen und dann das. Umwerfend sah sie in ihrem Kleid aus. Am liebsten hätte ich sie in meine Arme gezogen, sie lange und ausgiebig geküsst. Aber sie war nicht sehr erfreut, mich zu sehen. Ich musste ihr einfach Zeit geben. Überrumpeln durfte ich sie nicht. Ihr schien nicht bewusst zu sein, wie schön sie doch war. Aber ich liebte jedes Gramm an ihr. Sie schien aber zu denken, dass sie nur, weil sie nicht rank und schlank war, nicht attraktiv wäre. Sie irrte sich gewaltig. Als ich sie in Christophers Garten kennen gelernt hatte, konnte ich sie nicht riechen. Durch einen Kampf am Tag zuvor, mit Werwölfen, war meine Nase noch nicht ganz ok gewesen. Ich fand sie einfach nur bezaubernd. Gut konnte ich mich mit ihr unterhalten. Sie hatte so viel zu verkraften.
Am liebsten würde ich Alex aus dem Weg räumen. Er hatte von ihr getrunken und sie dabei fast um gebracht. Er hatte sie in seinen Armen, ohne zu merken, wer sie war. Er hatte sie einfach nicht verdient.
Sie brauchte aber Liebe, viel Liebe. Ich musste sie überzeugen, dass ich es erst meinte. Heute wo ich ihren Geruch war nehmen konnte, verstand ich die anderen meiner Art. Sie roch einfach Wow.
Ich würde sie überzeugen. Sie wird mich lieben. Sie musste mich einfach lieben. Meine Stimme hatte sie schon beeindruckt. Ihr Herzschlag hatte sich erhöht, als ich sie eingesetzt hatte.
Den Rest das Arbeitstages lief ich Michael nicht mehr über den Weg. Zu Hause legte ich mich möglichst schnell in mein Bett. Ich war mal wieder so aufgewühlt. Sollte es zur Gewohnheit werden? Ich hoffte doch nicht. Als ich es endlich geschafft hatte einzuschlafen, brach der Tag schon an. Die nächsten zwei Tage hatte ich frei. Darüber war ich sehr froh. Ich verbrachte viel Zeit mit René und wir suchten ihm die passenden Anziehsachen aus. Nur noch ein paar Tage und er fing mit seiner Ausbildung an. Er konnte es kaum mehr erwarten. Wir besuchten zusammen Peters Grab. Am Nachmittag machte René sich auf den Weg zu seinem Freund. Ich legte mich in den Garten und genoss die Sonne. Es klingelte an der Tür. Widerwillig hievte ich mich von meinem Liegestuhl hoch. Auf einem kleinen Weg, der ums Haus führte, ging ich nach vorne. Dort stand ein junger Mann mit einem riesigen Blumenstrauß.
„Hallo, kann ich ihnen helfen?“, fragte ich ihn.
„Sind sie Frau Grün?“
„Ja, so heiße ich.“
„Dann ist der hier für sie. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag.“
Er drückte mir den Strauß in die Hand und ging. Es war ein schöner, gemischter Strauß. Eine Karte steckte darin. << Für die schönste Blume von allen. Von einem Bewunderer. >>
So was, nicht mal ein Name stand dabei. Na ja, ich stellte ihn in eine Vase, mitten auf den Stubentisch.
Abends kochte ich für mich und René. Später machte ich einen Spaziergang zu Will. Will bot mir einen Wein an und wir sprachen über Michael und Alex. Will sprach mir gut zu und weil ich sehr müde war, schlief ich doch glatt auf seinem Sofa ein. Will trug mich hoch in das Zimmer, in dem ich schon einmal geschlafen hatte. Da mich Alexander nicht mehr in seine Traumwelt holte, schlief ich sehr gut.
Am Morgen wachte ich auf. Irgendetwas hatte mich geweckt, aber was, war mir nicht bewusst. Im Bad richtete ich mich ein bisschen zu recht. Will war in seinem Büro und er telefonierte lautstark.
„Nein es reicht mir. Du bist doch selber Schuld. Nein, das stimmt nicht. Jeder will sie, aber du nicht. Du hast ja keine Ahnung, wie es ihr geht. Wenn du es so siehst, dann wird das Rennen ein Anderer machen. Es gibt genug die sie wollen. Einer ist schon hier und der meint es ernst. Nein!“ brüllte Will noch ins Telefon. Er war sehr wütend. Als er die Tür aufmachte, war er noch sehr rot im Gesicht. Ich wusste genau, mit wem er geredet hatte und das es um mich ging.
„Ähm, guten Morgen Sahra. Ich dachte, du würdest noch schlafen. Hast du Hunger?“
„Hm, nein danke. Mir geht es nicht gut. Schön dass ich hier schlafen konnte. Dann werde ich mal gehen.“
„Sahra...“ Will sagte nichts mehr, als er mein Gesicht ansah. Langsam ging ich nach Hause. Will hatte also noch Kontakt mit Alex. Na ja, erfreulich war es wohl nicht.
René war nicht da und so zog ich mich um und fuhr nach Hannover zum Bummeln. Meine bisherigen Einkäufe brachte ich ins Auto und dann setzte ich mich in ein kleines Restaurant. Mein Hunger und mein Durst mussten gestillt werden. Während ich aß, betraten zwei Männer das Restaurant. Ich kannte sie von irgendwo her. Als sie mich entdeckten, lächelten sie und setzten sich einfach an meinen Tisch.
„Das ist ja ein Zufall, dass wir uns hier treffen.“
„Ähm, ich weiß nicht recht. Ich glaube nicht, dass ich sie an meinen Tisch gebeten habe.“
Beide grinsten mich ziemlich anzüglich an.
„Nein, das hast du nicht, aber wir werden uns jetzt zusammen einen schönen Nachmittag machen. Unser Hotel ist nicht weit weg von hier. Komm jetzt.“
Entsetzt schaute ich die beiden Vampire an.
“Wenn du nicht brav mitkommst, dann könnte es einigen Menschen nicht gut bekommen.“
Mit dem Wissen, dass sie nicht scherzten, rief ich die Bedienung. Einer der Männer bezahlte für mich und wir verließen die Gaststätte. Ich versuchte vergebens die Kraft zu mir zu holen. Immer panischer wurde ich.
„Ach, ich bin Bruce Murray und das hier ist mein Bruder Quentin Murray. Wir waren in New York dabei. Wir wollten dich kennen lernen. Dich hier zu treffen ist ein Glück für uns.“
Ohne ihn anzusehen wusste ich, dass sie mich nicht nur mitnahmen, um sich zu unterhalten. In ihrem Hotel fuhren wir hoch ins obere Geschoss. Sie hatten eine riesige Suite. Im Wohnzimmer war eine Bar und Bruce holte etwas zu trinken.
„Hier trink das, es wird dir gut tun.“
„Nein ich will nichts.“
„Na dann, wie du willst.“
Er und sein Bruder tranken etwas. Sie setzten sich rechts und links neben mich auf das Sofa. Mir wurde schlecht und ich fror. Sie stellten ihre Gläser weg und Bruce strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Quentin streichelte mir über meinen Oberschenkel. Ich schluckte ein paarmal. Meine Chance gegen sie war gleich Null. Sie waren viel zu stark für mich. Ohne die Kraft war ich ihnen ausgeliefert. Die Panik wurde immer größer. So bekam ich erst recht keinen Zugriff auf sie. Die Männer streichelten mich immer weiter. Bruce wollte mich küssen, doch ich drehte schnell meinen Kopf. Das war ein Fehler, denn jetzt küsste mich Quentin auf den Mund.
„Nein..., lasst das sein. Ich will nicht!“
Ich versuchte weg zu kommen. Aussichtslos. Bruce zog mich hoch und Quentin drückte mich an sich. Sie brachten mich in ein Schlafzimmer. Mein T-Shirt und mein Hose hatten sie mir auf dem Weg dorthin ausgezogen. Sie drückten mich auf das Bett. In meinen Gedanken schrie ich nach Hilfe. Doch ich wusste keiner würde mir zu Hilfe kommen. Ich weinte, als ich sah, dass die beiden sich auszogen. Ich kroch so weit weg von den beiden, wie ich konnte. Quentin kam auf mich zu und hielt mich am Oberkörper fest. Bruce küsste sich von meinen Beinen nach oben.
„Neinnnn....“
Mein Mund wurde zu gehalten.
„Da haben wir ja eine Wildkatze. Schön mal was anders. Wir werden dich schon zu zähmen wissen. Einen von uns wirst du dann zum Mann nehmen. Mit dir wird unsere Familie aufsteigen.“
Bruce riss mir meinen BH vom Körper. Beide Männer waren jetzt nackt und sehr erregt. Bruce konnte ich ganz genau sehen und Quentin spürte ich nur zu gut in meinem Rücken. Meinen Slip zerriss Bruce mit seinen Zähnen. Plötzlich erfüllte ein ohrenbetäubendes Knurren den Raum.
Alex stand im Zimmer, Zähne fletschend. Dann zog er auch schon Bruce von mir runter und kämpfte mit ihm. Die Kommode im Zimmer ging zu Bruch. Quentin ließ mich los und wollte zu seinem Bruder. Ich hielt ihn fest, indem ich mich auf seinen Rücken warf. Ich wusste nicht, was mich da geritten hatte. Mein Gedanke war nur, dass Alex doch nicht mit zwei Vampiren gleichzeitig fertig werden konnte. Quentin stolperte leicht, dann schleuderte er mich an eine Wand des Zimmers. Vor lauter Schmerz blieb mir kurz die Luft weg und Sterne sah ich auch. Alex zischte: „Ihr Schweine, das werdet ihr nicht nur bereuen. Nein, dafür werdet ihr von mir vernichtet.“
Er brüllte und ich hörte ein Knacken. Quentin stürzte sich auf Alex und beide landeten im Wohnzimmer. Glas zerbrach und Holz zersplitterte. Ich versuchte, mich hoch zu ziehen. Doch schaffte ich es nicht. Über den Boden kriechend folgte ich ihnen. Es knackte wieder. Ein schmerzverzerrtes Stöhnen war zu hören. An der Schwelle zum Wohnzimmer konnte ich nicht mehr und brach zusammen. Ich spürte wie mich zwei große Hände sanft streichelten, aber nur kurz. Zwei wunderschöne, grüne Augen schauten mich voller Sorge und Traurigkeit an. Dann zog Alex mir meine Hose und mein T-Shirt an.
„Wir müssen hier weg, Sahra.“
Ich schloss die Augen wieder. Mir war schwindelig und ich hatte Schmerzen. Meine Wunden schienen nicht zu heilen. Dann wurde alles schwarz.
„Sahra wach auf. Was hat Alex dir angetan?“
War das nicht Wills Stimme?
„Häm, Alex … nichts.“ murmelte ich, während ich die Augen öffnete.
Ich war tatsächlich bei Will.
„Du brauchst ihn nicht zu schützen. Er hat dich zu mir gebracht und ging ohne ein Wort.“
Ich fühlte mich komisch, aber nicht wegen meiner Wunden.
Meinen Kopf tastete ich ab, da war nichts.
„Deine Wunden haben sich geschlossen, als du ohnmächtig warst. Was ist passiert?“
Mir wurde schlecht und ich stürmte aus dem Bett um ins Bad zu kommen. Ich erbrach mich, bis nichts mehr aus mir heraus kam. Will gab mir Wasser zu trinken.
„Will ich muss duschen. Bitte holst du mir Sachen zum wechseln.“
„Ja mache ich.
„Will ich brauche auch Unterwäsche“
Will rollte mit den Augen.
„Ich erzähle dir alles später.“
Will schloss die Tür hinter sich. Ich zog so schnell, wie es mir möglich war meine Sachen aus. Ich schrubbte mich immer und immer wieder. Ich fühlte mich so schmutzig. Es klopfte an der Tür. „Sahra es reicht jetzt, komm bitte aus dem Badezimmer.“
„JA, gleich Will.“
Ich trennte mich von der Dusche und trocknete mich ab. In ein Handtuch gewickelt, betrat ich das Schlafzimmer.
„Danke Will, dass du zu mir gelaufen bist und mir Sachen gebracht hast.
Ich möchte mich anziehen würdest du bitte kurz raus gehen?“
„Ähm ich, wir warten unten auf dich. Ich mache einen Tee.
Den Kamin mache ich auch für dich an.“
„Ist René auch hier?“ Keine Antwort, Will war nicht mehr im Raum. Angezogen folgte ich ihm nach unten ins Kaminzimmer. Ich setzte mich auf den Sessel nah am Feuer. Will hatte ein Tablett in den Händen als er in den Raum kam. Er stellte es auf den Tisch und gab mir eine Tasse in die Hand.
„Wo ist denn René?“
„René, der ist zu Hause, er denkt, dass du bei mir übernachtet hast.“
„Für wen ist dann die letzte Tasse?“
Will brauchte mir keine Antwort zu geben, Michael trat gerade in das Zimmer. Eine verwaschene hellblaue Jeans die locker auf seinen Hüften saß, zierte seinen Unterbau. Ein weißes enges T-Shirt betonte seine Muskeln. Grübchen traten hervor, als er anfing zu lächeln. Schnell sah ich auf meine Tasse, damit ich nicht anfing zu sabbern.
Er zog sich einen Sessel auf die andere Seite des Kamins.
„So Sahra wir warten, was ist geschehen?“
„Ich …. ich war in Hannover zum Bummeln. Oh scheiße, mein Auto es ist noch da.“
„Nein, es steht in deiner Garage.“
„Ähm, echt? Na dann. Ich machte eine Pause in einem kleinen Restaurant. Zwei Vampire, die kurze Zeit nach mir rein kamen, setzten sich einfach zu mir. Sie drohten damit, den Menschen dort etwas zu tun, wenn ich nicht mit ihnen gehe. In ihrem Hotel haben sie...“
„Was haben sie gemacht?“, fragte Will, der von seinem Stuhl aufgestanden war.
„Sie,....sie wollten mich zusammen ...ver... vergewaltigen.“
Ich sah keinen der beiden an. Nein, das konnte ich nicht. Stattdessen starrte ich ins Feuer, um meine Tränen zu bekämpfen.
Warum geschieht mir immer wieder so etwas? Früher konnte ich überall hin, ohne dass mich auch nur einer beachtete. Seit dieser blöden Gefährtinnensache, zieh ich so was geradezu magisch an.
Es war still im Raum, nur dass Will und Michael schnaubend neben mir saßen. Sie waren nicht erfreut über das, was ich ihnen mitteilte.
„Ich konnte meine Kräfte nicht rufen. Ich glaube meine Angst lähmte mich. Alex kam. Er... hat sie umgebracht. Alle Beide. Er muss mich gehört haben, als ich in meinen Gedanken um Hilfe gerufen habe. Alex hat mit ihnen gekämpft um mich zu retten. Ich bin von Quentin an eine Wand geschmissen worden, dadurch wurde ich am Kopf verletzt.“
„Warte, hast du Quentin gesagt?“ fragte Will.
Ich nickte nur. Anschauen konnte ich sie nicht.
„Sein Bruder hieß Bruce Murray?“ hakte er nach.
„ Ja.“, krächzte ich nur.
„Ich muss mal telefonieren.“ Will verschwand aus dem Raum.
Michael stand auf und goss mir Tee nach. Sachte strich er mir über meine Wange.
„Ich werde jetzt mit deiner Erlaubnis auf dich aufpassen Sahra. Bitte, es ist besser so. Will und ich haben gehört, dass noch einige andere Vampire hinter dir her sind. Damien hat dich wohl als Freiwild zum Abschuss frei gegeben. Rico und Stefan sind auch schon dabei auf René zu achten. Es ist nicht gut, wenn ihr alleine seid. Solange du keinen Ehemann hast, besteht eine Gefahr für Euch. Ich möchte aber, dass ihr Euch sicher fühlen könnt.“
Ich konnte immer noch nicht antworten.
Ich weiß, dass er Recht hat. Damien hasst mich abgrundtief, denn ich bin für ihn und seine Pläne ein großes Hindernis. Alex hat mich gerettet. Warum hat er es getan? Er will mich doch nicht. Wie hat er mich gefunden? Er hat mich zu Will gebracht, ohne mit mir zu reden. Aus ihm werde ich nicht schlau.
Will kam wieder ins Zimmer.
„Sahra hat recht. Alex hat sie vor den Murrays beschützt. Er hat sie unschädlich gemacht. Außerdem sorgte er dafür, dass keiner etwas bemerkt hat. Dein Auto und deine Sachen hat er auch zu dir bringen lassen. Er geht nicht an sein Handy. Keiner weiß wo er jetzt ist. Michael hat dir erzählt, was los ist Sahra. Ihr braucht Schutz. Ich weiß, dass es dir nicht gefällt, aber es ist nötig.“
„Es ist Ok Will. Aber ich habe Angst, dass Euch etwas zustoßen könnte. Er will nur mich und nicht euch. Auch René will er nicht wirklich. Die Gefahr für Damien bin nur ich.“
„Wie meinst du das Sahra?
Warum bist du für ihn eine Gefahr?“
„Ich..., ich habe euch nicht alles von mir erzählt. Ihr wisst doch, dass Christopher meine DNA getestet hat. Ich habe einen Teil menschliche und einen Teil vampirische Gene.“
„Ja das ist ganz normal. Nur wenn ein Vampir in deiner Familie vorkommt, kannst du eine Gefährtin werden.“
„Nein Will, so ist es aber nicht. Ich bin... zusammen gemixt. Meine vampirischen Gene sind von eurem Ursprung. Blut vom ersten Vampir auf Erden fließt in mir. Aber ich habe noch andere Gene in mir.“
Ich musste einen Schluck Tee trinken. Meine Hand zitterte so stark, dass ich Tee vergoss. Beide Männer hielten die Luft an.
„Diese Gene sind vollkommen rein.“
Michael und Will wussten nichts damit anzufangen.
„Ein Teil von mir gehört zu den Engeln. So nennt man die Spezies hier auf Erden, von der ich auch abstamme. Sie haben mich erschaffen, für bestimmte Aufgaben. Danach haben sie mich, durch meine menschliche Mutter, austragen lassen.“
Kurz schaute ich ihnen in die Augen und dann wieder ins Feuer.
„Was sagst du da Sahra?“ Michael nahm mein Kinn in seine Hand. So musste ich ihn anschauen. „Ich bin ein Mischwesen. Nicht normal eben. Die Kraft die durch mich fließt kommt von Ihnen. Damien weiß das alles und ich werde seine Pläne durchkreuzen. Wenn ich lebe, wird Alex mich zu seiner Frau machen, früher oder später. Denn ich bin seine Seelenverwandte. Ich könnte mit ihm starke und gute Kinder bekommen, die nicht bösartig werden könnten. Damien hat vor, die Weltherrschaft zu übernehmen. Er will die Menschen und alle anderen Geschöpfe unterwerfen. Eventuell könnte ich ihn unter bestimmten Voraussetzungen aufhalten.“
Will und Michael waren kreidebleich geworden.
„Wie Sahra?“
„Ich weiß es nicht. Ich bekomme nur langsam, zu langsam, das Wissen, das ich brauche. Fragt nicht warum, aber es ist nun mal so und ich weiß es einfach nicht. Nur weiß ich eines ganz genau: wenn ich es nicht schnell wiedererlange ist es zu spät für mich.“
Tief Atemholen verebbte meine Angst. Nun hatte ich Will und Michael eingeweiht.
„Es ist noch einiges zu tun. Da ich ja noch mein Gästezimmer herrichten muss. Ihr drei werdet ja wohl eine Weile bei uns sein. Einkaufen muss ich auch noch.“, wechselte ich schließlich das Thema.
„Muss nur noch meine Klamotten holen. Dann können wir zu dir rüber gehen. Warte bitte kurz.“ Michael verschwand super schnell aus dem Zimmer. Nach wenigen Minuten stand er auch schon wieder mit einem Koffer an der Tür. Er folgte mir von da an, wie ein Schatten überall hin. Wir bezogen zusammen das Gästebett und noch eine Bettgarnitur. Wir kauften viele Lebensmittel ein, da ich nun ja drei Männer mehr in meinem Haus hatte. René freute sich Rico und Stefan wieder zu sehen. René erzählten wir nur das Nötigste.
Am Nachmittag kochte ich für uns alle und stellte ein paar Regeln auf: „Also Männer, da ihr hier für eine Weile wohnen werdet, möchte ich euch um einige Sachen bitten. Keiner kommt ohne Erlaubnis in mein Schlafzimmer. Einzige Ausnahme, wenn Gefahr droht. Ist das klar?“
Ich schaute Michael, Rico und Stefan genau in die Augen. Besonders Michael und Rico schien es nicht zu gefallen, aber alle nickten.
„Da ich die Badezimmertür nicht abschließen soll, werde ich ein Schild anbringen. Wenn ich im Bad bin brauche ich keine Besucher. Es gibt ja noch oben bei René ein Bad. Außerdem möchte ich, dass ihr euch wie zu Hause fühlt. Ich habe für jeden von euch einen Schlüssel fürs Haus. Es würde doch auffallen, wenn ihr euch immer andere Wege sucht. Ich werde mich jetzt für die Arbeit fertig machen. Ihr könnt euch ja selber eure Schlafstätten aussuchen.“
Puh, das hätte ich schon mal hinter mir. Jetzt lebe ich mit drei super heißen Vampiren unter einem Dach. Sahra du musst stark bleiben. Die Versuchung ist groß. Rico und Michael scheinen mich beide zu mögen. Hey ich habe ja auch schon lange keinen Sex mehr gehabt. Wenn ich Michael anschaue wird mir ganz heiß. Nein, das würde kein gutes Ende nehmen. Als ich mit Michael einkaufen war schauten die Leute schon blöde. Die Frauen himmelten ihn an. Doch er schaute nur mich an, Wow. Es recht jetzt, hör auf zu schwärmen! Ein heißes Bad brauche ich jetzt.
Ich stellte das Wasser an und während es einlief, suchte ich mir Kleidung heraus. Die legte ich auf mein Bett. Nur den Slip nahm ich schon mit ins Badezimmer. Ich machte mir meine Lieblingsmusik an (Enya) und glitt langsam ins Wasser. Rosenöl machte meine Haut samtweich und der Duft war toll und lang anhaltend. Mir kam eine Idee, warum versuchte ich nicht einmal Alex zu erreichen? Die Augen geschlossen legte ich mich zurück und entspannte mich.
Alex kannst du mich hören? Alex warum hast du mich gerettet? Woher wusstest du wo ich bin? Hast du mich rufen gehört? Vielleicht hörst du mich ja jetzt auch. Ich dachte, du willst nichts mit mir zu tun haben? Egal was du von mir hältst, ich danke dir, dass du mir geholfen hast. Ich bin es zwar nicht Wert aber Danke Alex.
Ich bekam keine Antwort und ich wusste nicht, ob ich ihn überhaupt erreicht hatte. Ich fühlte mich aber etwas besser, weil ich es wenigstens versucht hatte. Nachdem ich meine Haare gewaschen und mich abgetrocknet hatte, föhnte ich mir meine Haare trocken. Ich wickelte mir mein Handtuch um den Körper, nachdem ich meinen Slip angezogen hatte. In meinem Zimmer machte ich mich schnell fertig. Es war schon spät geworden. Michael stand vor meiner Tür, als ich diese öffnete. Er schaute mir in die Augen. Dann hob er seine Hand und streichelte mir kurz über die Wange. Er seufzte leise. Sein Blick wirkte leicht verzweifelt. Ich schluckte, als er sich zu mir vorbeugte und dann hauchte er mir ins Ohr: „Du riechst verdammt noch mal zum anbeißen. Heute muss ich wohl noch mehr auf dich achten als sonst.“
Meine Beine gaben beinahe nach. Seine Stimme machte mich ganz kribbelig. Dann drehte er sich einfach um und ging. In der Küche stand Rico, nur mit einer Boxershort bekleidet und trank Kaffee.
Mein Gott, du stellst mich auf eine sehr harte Probe. So viel Testosteron um mich rum. Ich bin doch nur eine Frau, so ein Mist!
„Hey Rico.“
„Hey Sahra, ihr fahrt gleich los nicht? Ich wünsche dir viel Spaß.“
Michael wartete schon draußen im Auto auf mich. Ich sagte René Auf Wiedersehen und ging Michael nach. Sein Auto war ein roter BMW X3. Was könnte es auch sonst sein, als ein super teures Macho Auto mit Lederausstattung und Fünffach CD Wechsler. Beim Schalten streifte er immer wieder mein Bein. Natürlich ganz aus Versehen, wie er meinte. Wer´s Glaubt wird selig.
Nach zwei Tagen traute sich kein Vampir mehr, mir zu nahe zu treten. Michael machte allen schnell klar, dass es besser für sie war Abstand zu halten. So verging über eine Woche. Ich war schon das Dorfgespräch. Eine frische Witwe die mit drei super sexy Männern unter einem Dach wohnte. Will war ja auch noch dazu oft bei uns. Ich vermisste Igor sehr. Mit ihm konnte ich mich über alles unterhalten. Er meldete sich nicht mehr bei mir. Michael erzählte nur, dass Igor und Marichka sehr glücklich waren. Sie wollten bald heiraten. Und er würde sein Trauzeuge sein. Na gut, dann war ich wenigstens einen für eine Weile los. Rico und Michael reizten mich, und auch sich, immer wieder aufs Neue. Beide liefen im Haus mit knapper Bekleidung rum. Die pure Versuchung für mich. Aber sie ließen mich wenigstens in meinem Zimmer in Ruhe.
Ich hatte heute und morgen frei. René war mit Leroy unterwegs und Stefan achtete auf sie. Michael und Rico waren oben in Renés Zimmer. Ich war geschafft von den letzten Tagen. Im Wohnzimmer machte ich es mir bequem. Ich kuschelte mich in eine Decke und las in einem Buch. Irgendwann schlief ich wohl ein.
Wach wurde ich wieder, weil mir sehr warm war und ich warmen Atem spürte. Außerdem bemerkte ich, dass Arme mich festhielten. Langsam öffnete ich die Augen. Vor mir lag Rico mit dem Gesicht zu mir gedreht. Sein linker Arm lag knapp unter meiner Hüfte. Doch es war noch ein Arm auf meinen Bauch. Ricos Kopf lag auf seinem rechten Arm. Leicht drehte ich den Kopf. Hinter mir lag Michael, sein Arm war der zweite. Oh mein Gott, ich lag zwischen den Beiden. Wo war ich überhaupt? Das hier war mein Wohnzimmer, aber ich lag auf den Boden, auf Matratzen. Vorsichtig versuchte ich, die Arme der beiden Männer von mir runter zu schieben. Das war ein Fehler. Michaels Griff wurde fester und er zog mich an sich. Ich keuchte leise auf. Mein Herz raste immer schneller. Rico öffnete seine Augen und schaute mich an. Er grinste und rückte noch näher zu mir. Sein Kopf war jetzt nur noch wenige Zentimeter von mir entfernt. Seine braunen Augen glitzerten auf und dann küsste er mich auf den Mund. Er streichelte mein Bein immer auf und ab. Ein Kribbeln breitete sich auf meinem Bein aus. Wieder küsste er mich. Dieses Mal wollte seine Zunge in meinen Mund. Meine Augen wurden immer größer. Ich konnte nicht wegrücken, denn Michael lag ja genau hinter mir. Mit meinen Händen versuchte ich Rico weg zu drücken. Nur langsam ließ er von mir ab.
„Rico was soll das hier werden? Michael wach auf!“
Michael stöhnte leise hinter mir auf. Ehe ich mich versah lag ich mit dem Rücken nach unten da. Michael war über mich gebeugt. Er senkte seinen Kopf und auch er küsste mich. Sein Kuss war gleich sehr fordernd. Auch er streichelte mich. Auch ihn drückte ich weg.
„Seid ihr beide verrückt geworden? Was soll das werden Hmm? Lasst mich los.“
„Warum kämpfst du gegen deine Gefühle für uns an? Du willst es. Du möchtest doch wieder glücklich sein. Dein Körper reagiert ganz genau auf uns beide. Dir wird immer heißer und dein Herz schlägt schneller. Wir konnten es sehen, wie sehnsüchtig dein Blick war, wenn du dich unbeobachtet fühlst. Wir dachten, wenn du merkst wie schön es ist, neben uns aufzuwachen, dann würdest du dich für einen von uns entscheiden. Es ist nicht richtig, dass du alleine bleibst. Und das musst du auch nicht. Wir wollen dich beide an unserer Seite haben.“
„Ihr …, ich... Es ist nicht richtig.“
Mir versagte die Stimme. Mir liefen gleich wieder die Tränen. Also drehte ich mich auf den Bauch. Sie sollten nicht sehen wie ich weine. Es war schon schlimm genug, dass sie mich fest hielten und ich nicht ins Bad laufen konnte. Beide Männer streichelten mir sanft über den Rücken.
„Schhhht Sahra. Du brauchst nichts zu sagen. Wir haben viel Zeit. Wenn du uns brauchst, sind wir gerne für dich da. Auch wenn du einfach mal das Bedürfnis hast, im Arm gehalten zu werden.“, sagte Rico mit unglaublicher Stimme. Er küsste mich auf den Kopf und stand auf. Michael zog mich in eine kurze Umarmung an seine Brust. Er küsste mich auf die Wange.
„Rico hat für uns beide gesprochen. Wir werden warten und in deiner Nähe sein.“
Er stand auf und zog mich mit sich hoch.
„Ich denke, ein schön langes Bad wird dir jetzt gut tun. Ich lasse dir das Wasser ein. Rico und ich räumen hier auf. Frühstücken kannst du, wenn du fertig bist.“
Er grinste und küsste mich auf den Mund. Dann verschwand er mit einem leisen und beschwingten Lachen. Ich seufzte und ging in mein Schlafzimmer. Mit frischen Sachen unter meinem Arm ging ich ins Bad. Dort wartete die Wanne mit Rosenduft und Musik auf mich. Ich ließ mich ins Wasser gleiten und schloss die Augen. Ich versuchte noch einmal mit Alex Kontakt aufzubauen. Aber ich bekam mal wieder keine Antwort.
Später frühstückten wir zusammen. Ich sprach nicht mit den Beiden. Nur mein Blick antwortete ihnen. Ich musste über alles erst einmal grübeln. So verging die Zeit schnell. Die beiden bedrängten mich nicht weiter.
René machte seine Ausbildung sehr viel Spaß und es gab auch keine Übergriffe mehr auf uns. Der Postbote brachte meine Briefe. Es war auch ein sehr großer und schwerer Briefumschlag dabei. Er war blutrot und an mich adressiert. Rico wollte ihn mir aus der Hand nehmen, aber Michael meinte: „Nein Rico, es ist schon gut, er ist nicht gefährlich.“
Ich öffnete den Umschlag vorsichtig. Eine wunderschöne Karte kam zum Vorschein. Ein Wappen war zu sehen. Zwei Bären die eine Burg hielten. Umrankt war alles mit Eichenblättern. >> Einladung für Sahra und René Grün. Zu unserer Hochzeit am 28.07.09 laden wir euch von ganzem Herzen ein. Igor Ragur und Marichka Schradrach. Wenn du es einrichten kannst liebe Sahra, würden wir uns sehr freuen, wenn ihr schon ein paar Tage früher anreisen würdet. Marichka möchte euch gerne näher kennen lernen. Außerdem haben wir viel zu reden. <<
„Wow, das hätte ich nicht gedacht. Wusstest du davon Michael?“
„Ja. Aber Igor wollte, dass ich dir nichts verrate. Es war nicht leicht für mich, es dir nicht zu erzählen. Also wann willst du los fahren?“
„Ähm, ich kann doch nicht eher fahren. René kann nicht einfach frei nehmen.“
„Ich weiß das doch. Will wird mit René, Stefan und Rico am 27. nachkommen. Wir haben es schon durchgesprochen. Ich würde gerne mit dir schon am 23. fahren. Wir werden von Hannover abfliegen. Wir können auf einem kleinen Flughafen, nur eine Stunde von Igors Haus landen. Dort werden wir dann abgeholt.“
„ So und ich werde mal wieder nicht gefragt! Was würdet ihr sagen, wenn ich nicht fahren würde? Was habe ich auf dieser Hochzeit verloren? Igor braucht mich nicht und das ist gut so.“
Ich ging raus, ich musste an die frische Luft. Ich musste schnell sein, denn sie würden mich gleich einholen. Mein Auto stand vorne auf dem Hof. Meinen Schlüssel hatte ich in meiner Hosentasche. Bevor ich einen von ihnen sehen konnte, war ich schon auf der Straße. Ich fuhr zu dem kleinen See. Am Ufer setzte ich mich.
Ich habe gelogen, als ich sagte, dass ich nicht fahren will. Ich wollte, dass Igor mich fest hielt, so wie früher. Mein Probleme und meine Gedanken, will ich mit ihm besprechen. Wie egoistisch ich doch bin. Immer denke ich nur an mich. Die Gefühle der anderen trete ich mit Füßen. Michael und Rico wollen mich beide, doch ich will... Alex. Mir ist es erst gerade bewusst geworden.
Obwohl er mich fast getötet hat. Obwohl er mich von sich gestoßen hat. Er hat mich aber auch vor den Murrays geschützt. Wenn ich an ihn denke, dann wird mir heiß und mein Körper kribbelt. Liebe ich Alex? Ich weiß es nicht. Michael und Rico haben ihre Seelenverwandte verdient. Aber ich habe noch keine für sie gesehen.
Da ich noch nicht nach Hause wollte, blieb ich am See. Später besuchte ich noch Peter eine Weile. Mit dem Bewusstsein, dass mich eine Standpauke erwartete, fuhr ich zu mir. Kaum das ich den Motor abgestellt hatte, wurde meine Autotür aufgerissen und Will drückte mich fest an sich. Kein Wort kam über seine Lippen. Er brachte mich zu sich, auf seinen Armen. Er legte mich auf sein Sofa. Deckte mich zu und legte meinen Kopf auf seine Brust. Ohne dass wir sprachen, wusste jeder von uns was der Andere dachte. Irgendwann ging Will aus dem Raum. Er hatte vorher den Kamin angemacht. Ich schlief ein. Ich träumte von Alex. Er war der Schlüssel für meine Weiterentwicklung. Er musste mich zu seiner Gefährtin machen. Er musste mich lieben und mich von seinem Blut trinken lassen. Unser Blut musste sich für immer verbinden. Ohne Alex an meiner Seite, würde ich nicht die Stärke erlangen, die für mich bestimmt war. Doch ich durfte nichts erzwingen. Er musste sich von ganzem Herzen und freiwillig für mich entscheiden.
Als ich aufwachte, war ich in Wills Gästezimmer. Auf einem Stuhl lagen Sachen von mir. Die nahm ich und ging ins Bad. Lange stand ich unter dem heißen Wasser. Später ging ich in die Küche. Dort saßen Will, Michael und Rico. Ich musste ein paarmal tief Luft holen. Jetzt war es an der Zeit mit ihnen zu reden. Ihren Gesichtern war die Anspannung und die Erwartung anzusehen. Also setzte ich mich zu ihnen. Ich schenkte ihnen ein Lächeln.
„Guten Morgen Will, Michael und Rico. Es war von mir nicht richtig, einfach weg zu fahren. Doch ich brauchte Zeit, ganz alleine für mich. Ich weiß, dass ihr euch Sorgen um mich gemacht habt und das tut mir sehr leid. Ihr meint es nur gut und ich enttäusche euch immer aufs Neue.“
Ich sah Rico und Michael tief in die Augen.
„Ihr beide mögt mich und ich euch auch. Ich fühle mich eigentlich wohl bei euch. Aber es kann und darf nicht mehr als reine Freundschaft zwischen uns sein. Bitte, es hat seine Gründe und die kann ich euch nicht mitteilen. Ich würde mich glücklich schätzen, wenn ihr meine Freunde sein wollt.“
Ich nahm meinen Tee und schaute in die Tasse. Will drückte mein Knie leicht. Er verließ die Küche und ließ mich mit den Beiden zurück. Lange Zeit sagte niemand etwas. Verstohlen schaute ich immer wieder kurz auf. Rico räusperte sich. Er hob vorsichtig mein Kinn mit seinen Finger an.
„Ich für meinen Teil finde es gut. Du hast dich entschieden. Du bist nun mal nicht für mich hier. Aber wenn du mir deine Freundschaft anbietest, dann nehmen ich diese gerne an.“
Erleichtert schaute ich ihn an, eine Träne rollte meine Wange hinab. Er fing sie auf und küsste mich unglaublich sanft und schnell auf die Wange. Dann verließ auch er den Raum. Michael schaute mich nicht an. Wir saßen noch eine Weile so da. Ich seufzte und stand auch auf.
„Ich kann dich gut verstehen Michael. Ich akzeptiere deine Wahl. Wenn du lieber hier zu Will ziehen willst, dann ist es vollkommen ok.“ Ich ging zu Will in sein Büro.
„Will hast du etwas von Alexander gehört?“
„Nein Sahra. Keiner hat ihn gesehen, seit er dich hierher brachte. Ich vermute, dass er in Schottland ist.“
„Wieso denkst du das?“
„Er hat dort ein Haus. Dort hat er sich schon ein paarmal aufgehalten, wenn er Ruhe brauchte. Ich habe schon jemanden hin geschickt.“
„Gut ich werde jetzt gehen. Auf mich wartet noch viel Arbeit.“
Ich drückte Will einen Kuss auf seine Wange. Dann begab ich mich nach unten. Rico stand am Ende der Treppe und wartete auf mich. Schweigend folgten wir der Straße zu meinem Haus. Ich telefonierte mit Chantal.
„Hallo Chantal, hier ist Sahra.“
„Sahra geht es dir und deinem Sohn gut?“
„Ja danke. Ich brauche deine Hilfe. Ich muss in ein paar Tagen zu einer Hochzeit. Dafür brauche ich für mich und René etwas Schönes und Elegantes zum Anziehen.“
„Wann ist denn die Feier?“
„Igors Hochzeit ist am 28, diesen Monat.“
„Natürlich hat er euch auch eingeladen. Ich habe auch schon eine tolle Idee. Kannst du in zwei Stunden mit René hier sein?“
„Ja das kann ich. Ich muss heute nicht arbeiten. Nur René muss ich noch anrufen. Bis später Chantal. Ich freue mich schon.“
„Ja ich mich auch Sahra.“
Ich rief noch René schnell an, dass er gleich nach Hause kommen sollte. Ich machte ein paar belegte Brote für alle fertig. Da ich kaum Hunger verspürte nahm ich mir nur eine Hälfte. Im Garten setzte ich mich ins Gras. Die Vögel zwitscherten so schön und ein Eichhörnchen huschte über den Rasen.
Wir hatten viel Spaß bei Chantal. Sie wollte mir nicht verraten, was für ein Kleid sie für mich machen wollte. Sie nahm Renés und meine Maße. Ihr fiel schnell auf, dass ich doch einige Kilos verloren hatte. Da sie auch zu der Hochzeit eingeladen war, würde sie die Sachen mitbringen. Auch alles was ich und René sonst noch brauchten. Danach fuhren wir mit Rico und Stefan zurück. Michael ließ sich nicht mehr blicken. Ich war einfach geschafft, deshalb sagte ich Gute Nacht und legte mich schlafen. Mein Magen grummelte und ich fühlte mich nicht gut. Ich konnte die Augen nicht mehr offen halten und glitt ins Traumreich.
Als ich am Morgen erwachte, war ich immer noch nicht ganz auf der Höhe. Ich war nicht alleine, Michael saß auf dem Stuhl mir gegenüber. Erwartungsvoll schaute ich ihn an.
„Sahra ich... Es war nicht richtig, nicht mit dir zu reden. Ich habe die ganze Nacht nachgedacht. Es hat mich sehr gekränkt. Du willst mich nicht und das musste ich verdauen. Ich redete mit Igor und ich kann dich jetzt verstehen. Ich kann dir nicht versprechen, dass ich es nicht wieder versuchen werde, dich für mich zu gewinnen. Aber ich möchte weiter an deiner Seite sein können. Also werde ich mich zusammen reißen. Ich nehme, was immer du mir von dir gibst.“
„Es ist schön, wenn du so ehrlich bist. So weiß ich was du fühlst. Ich wollte dich oder Rico nicht verletzen. Nur musste ich euch sagen, woran ihr mit mir seid. Danke, dass du an meiner Seite bleibst. Ich fahre mit dir gerne am 23. zu Igor und Marichka. René kommt dann mit den Anderen nach.“
Langsam kam er zu mir und beugte sich zu mir runter. Er gab mir einen Kuss auf den Mund. Mit einem fröhlichen Pfeifen trat er aus meinem Schlafzimmer. Mir ging es besser und ich zog mich an.
Unten wartete ein schöner und reichlich gedeckter Frühstückstisch auf mich. Vier Männer saßen schon dort. Wir ließen es uns schmecken. René und Rico fuhren danach zusammen los. Ich machte meinen Haushalt fertig. Später erledigte ich noch am Computer einige Sachen. Dann war es auch schon Zeit, wieder mit Michael zur Arbeit zu fahren.
Ich machte mich fertig. Die schwarze Jeans mit dem Schmetterlingsmuster zog ich an. Dazu holte ich mir ein rotes Tunika-Shirt. Es hatte einen tiefen Ausschnitt und eine raffinierte Schnürung an den Ärmeln. Michael rollte mit den Augen.
Dabei stöhnte er kurz auf:
„Du weißt aber schon, dass du so alle Männer verrückt machst!
Ich soll wohl keinen einfachen Tag mehr haben.
Wie soll ich dich beschützen, wenn du dich so Mega verführerisch anziehst?“
„Ich ziehe mich doch nur nett an.
Du bist nur voreingenommen.
Ich mache bestimmt nicht alle verrückt.
Das ich für euch besonders gut rieche,
ist der Auslöser für euer Denken.
Ich bin doch niemals eine Augenweide für euch.“ Kaum hatte ich zu Ende geredet,
da zog mich Michael fest in seine Arme.
„Du weißt ja nicht von was du redest.
Ich weiß aber sehr genau,
was die Vampire im V1 über dich denken.
Etliche finden dich wirklich sehr schön.
Viele würden dich gerne mit zu sich nehmen.
Und nicht wenige würden dich gerne,
für immer an ihrer Seite sehen.
Weißt du auch warum, das so ist Sahra?
Nicht nur wegen deines Geruches.
Nein, du hast eine reine Seele und ein großes Herz.
Wir habe eine sehr dunkle Seite in uns.
Viele Vampire suchen das Licht und die Wärme.
Du hast so viel davon in dir.
Immer wenn du lächelst, zeigst du jeden davon.
Du strahlst Wärme und Licht aus,wenn du glücklich bist.
Du nimmst uns, so wie wir sind.
Du schaust uns in die Augen und siehst das Gute in uns, nicht das Böse.
Mit dir scheint das Dunkel sich in Licht zu verwandeln.“
Tief schaute Michael mir in die Augen, als er das zu mir sagte. Seine Worte kamen aus seiner Seele. Der Schmerz darin war unüberhörbar. Ich lächelte ihn an, sachte strich ich in über die Wange.
„Ich wusste nicht, dass man mir das ansehen kann.
Ich versuche das Gute in Jeden zu finden.
Leider gibt es aber immer wieder jemanden,
bei den ich nur Dunkelheit finde.
Komm Michael wir müssen jetzt los.“ Im V1 machte mich John zurecht.
Ich ging an meine Arbeit. Es war noch nicht so viel los wie sonst. Als es plötzlich Tumult gab.
Eine große Gruppe Männer kam auf einmal nach oben und verteilten sich auf die freien Plätze.
Sie sahen irgendwie aus, als seien sie eine Armee, in ihren schwarzen Lederklamotten.
Mir wurde kalt und meine Nackenhaare stellten sich auf. Mit mulmigen Gefühl, nahm ich die ersten Bestellungen auf. Ich fühlte mich beobachtet. Doch ich musste mich zusammenreißen.
Als ich an einen Tisch in der Mitte angelangt war, saßen dort vier Männer. Wie alle anderen hatten sie schwarze Lederhosen an. Nur ihre Lederjacken hatten die Farben Rot, Weiß, Grün und Blau.
Aber sie strahlten alle unglaubliche Macht und
Stärke aus.
Sie hatten alle weißblondes Haar und hellgraue Augen. Ihre Gesichter waren sehr kantig und anmutig zugleich. Ihre Haut war ungewöhnlich blass.
Sie sahen alle groß und geschmeidig aus.
Sie sind bestimmt Verwandt,
so ähnlich sahen die vier sich.
Kurz überfloss mich ein Kribbeln am ganzen Körper, als ich an ihren Tisch trat.
„Was darf ich ihnen bringen?“, fragte ich sie freundlich. Sie musterten mich alle zusammen, von oben nach unten mit ihren grauen Augen.
Ein kalter Schauer überlief meinen ganzen Körper.
Als wollte er mich warnen.
Automatisch versteifte ich mich.
Der eine Mann mit der roten Lederjacke sprach.
„Was meint ihr Brüder? Ist sie annehmbar für uns?“
Er sah mir ganz genau ins Gesicht. „Ich denke schon.
Sie ist stark und hat keine Angst vor uns.“
, meldete sich der mit der grünen Lederjacke.
„Ich weiß nicht, sie ist anders.
Aber wir brauchen neues und
starkes Blut in unseren Reihen.
Damien hat recht daran getan,
uns auf sie aufmerksam zu machen.“
, gab der mit der weißen Lederjacke, von sich.
„Hey, was soll das werden.
Wenn ihr nichts wollt, dann kann ich ja gehen.“
Der Mann mit der blauen Lederjacke stand blitzschnell auf und hielt mich fest.
Seine Hand war eiskalt und wie eine Schraubzwinge
hielt er meine Hand damit umschlugen.
„Ich denke, dass wir mit ihr viele neue
starke Kinder bekommen können.
Sie ist keine Frau, die sich einfach einschüchtern lässt.
Das der Rat sie nicht irgendeinen Vampir
gegeben hat, ist unser Glück.“ Er beugte sich zu mir runter.
Klatsch, schon hatte ich ihm Eine gescheuert.
„Wage das nicht ein einziges Mal.
Ich bin kein Freiwild für euch.“ Verblüfft sah er mich an.
Er hatte mich los gelassen und ich machte einen Schritt nach hinten.
Auch die anderen drei standen plötzlich um mich herum. Sie hatten mich eingekreist,
ohne das ich es gesehen hatte.
Ihre Augen fingen an zu glühen. Aber sie glühten nicht rötlich, wie die Augen der anderen Vampire, nein ihre glühten fast weiß. Fremde Gedanken überfluteten mich. Du wirst jetzt mit uns kommen. Wir Krieger brauchen dich. Du wirst mächtige und starke Kinder für uns gebären. Du wirst für unseren Clan eine Bereicherung sein. Auch wenn du stark bist. Hast du gegen uns vier keine Chance. Wir mögen es, wenn du dich währst, es macht die Sache interessanter. Du wirst eine von unseren Frauen werden. Und Jedem von uns einige Nachkommen schenken.
Die Gedanken lähmten mich. Sie waren mir so nahe. Sie strichen mir Alle über meinen Körper. Fast hatten sie mich überzeugt, mit ihnen zu gehen. Meine Sehnsucht nach Geborgenheit und Liebe flammte in mir auf. Wenn Alex mich nicht verlassen hätte, würde mir so etwas nicht passieren.
Ich brauchte ihn so sehr, doch er ist nicht bei mir.
Ich bin ganz alleine.
Tief holte ich einmal Luft, dann versuchte ich meinen Blick, von dem Mann, der vor mir stand abzuwenden. Ich schaffte es, aber wie weiß ich nicht.
Mein Blick wanderte in den Raum und blieb bei Michael stehen. Er wurde von einigen Vampiren des Clans festgehalten. Sein Blick traf auf meinen.
Er schaute mich voller Schmerz und Verzweiflung an. Ich schloss die Augen. Ich suchte meine innere Ruhe und meine ganze Liebe. Diesen Kampf musste ich ganz alleine schaffen. Die Kraft durchströmte mich ganz langsam und sachte. Von meinen Füßen an, begann sie mich einzuhüllen. Wie eine warme Decke umschloss sie mich. Sie war ganz anders wie die letzten Male. So kraftvoll und stark.
Die Gedanken der Männer meinten zu mir.
Du brauchst nicht versuchen zu kämpfen.
Du wirst uns gehören. Du gehörst einfach zu uns.
Wir müssen immer die stärksten Vampire sein.
Denn wir sind die Krieger.
Was machst du da Sahra?
Ich öffnete meine Augen und sah dass die Krieger einen Schritt zurück gewichen waren. Ich war jetzt vollkommen eingehüllt von der Kraft.
Sie hatten jetzt keine Macht mehr über mich.
„Ich denke nicht,
dass ich mit euch kommen werde Krieger.
Vor Euch haben noch eine Menge anderer Vampire Anspruch auf mich erhoben.
Ich bin aber schon vergeben.
Der Vampir zu dem ich gehöre,
ist aber nicht unter euch.
Ihr habt Recht,
wenn ihr behautet das ich stark bin.
Ich kann euch mit meiner Macht,
sogar auf die Knie zwingen,
wenn ich wollte.
Das werde ich aber nicht machen.
Ich bin nicht so veranlagt.
Wenn ich nicht muss,
möchte ich niemanden verletzen.
Bitte geht jetzt und lasst Mich und
die Meinen in Ruhe.
Zu Euch kann und werde ich nicht gehören.
Es ist nicht meine Bestimmung,
nicht mein Los, Krieger.
Mein Weg ist nicht euer Weg.“ Ich schenkte den Kriegern ein Lächeln und lies sie sprachlos zurück, als ich mich aus ihrem Kreis entfernte. Ich fühlte mich schwach. Doch ich zeigte es keinem. Einen Moment der Ruhe brauchte ich jetzt, um neue Kraft zu tanken. Deshalb ging ich auf Michael zu. Die Vampire die ihn fest hielten ließen ihn los, als ich näher kam. Leise flüsterte ich Michael ins Ohr.
„Ich werde kurz zu Markus ins Büro gehen.
Ich bin gleich wieder da.“ Mit dem klopfen an der Tür,
trat ich auch schon zu Markus ins Büro.
„Sahra, was zum Teufel ist da draußen los? Und was machst du hier?“
Markus stand mit den Rücken zu mir, vor einer großen Monitorwand. Die ich noch nie gesehen hatte.
„Der Clan der Krieger ist hier Markus.
Ich brauche bitte eine kurze Pause.
Darf ich mich setzen?“
Markus nickte nur. Dann drehte er sich zu mir um.
Als er mir ins Gesicht sah, stürmte auch schon auf mich zu. Er konnte mich gerade noch auffangen, bevor ich auf den Boden stürzte.
„Sahra geht es dir nicht gut.
Du bist ganz blass und kalt!“ Antworten konnte ich ihm nicht. Mir drehte sich alles im Kopf. Er legte mich auf sein Sofa.
Michael kam im nächsten Moment ins Büro gestürmt.
„Oh mein Gott,
Sahra was haben sie mit dir gemacht?“
Michael zog mich auf seinen Schoß. Er hielt mich fest und streichelte meinen Rücken.
Nach einigen Minuten erholte ich mich wieder. „Sind sie weg?“ „Ja Sahra.
Deshalb konnte ich ja auch gleich ins Büro kommen.
Sie sind alle fort.
Aber sie meinten,
dass du sie bald wiedersehen wirst.“
Ich stöhnte auf.
„Warum sollte es auch mal ohne
Komplikationen von statten gehen.
Als wenn ich nicht schon genug an der Backe habe. Damien ist wirklich gut.
Er testet meine Stärken und meine Schwachpunkte.“
„Was meinst du Sahra?“, fragte Michael.
„Nun ich weiß, dass Damien sie angestachelt
hat mich zu holen.
Er hat bestimmt gehofft,
dass sie mich einfangen können. Was sie auch fast geschafft hätten.“
„Warum sollte Damien das machen Sahra“
, wollte Markus wissen. „Ach Markus.
Ich bin ihm ein Dorn im Auge.
Alex ist mein Seelenverwandter, mein Gefährte.
Auch wenn Alex mich nicht will,
ist das eine unumstößliche Tatsache.“
„Sahra, was hast du da draußen,
mit den Kriegern gemacht?
Sie hatten dich beeinflusst, dass konnte ich sehen.
Ich konnte nicht zu dir kommen.
Es waren einfach zu viele.“ „Ich weiß Michael.
Ja, ich stand eine Weile unter ihrem Einfluss.
Doch ich konnte die Energie zu Hilfe rufen.
Doch es kostete mich auch viel Kraft.
Ich bin sterblich und das macht mich so schwach.“
Markus räusperte sich neben uns.
„Michael bring Sahra nach Hause.
Sahra du kannst nach der Hochzeit von Igor
wiederkommen.
Ruhe dich gut aus.
Ihr fahrt ja Übermorgen schon zu ihm.
Ich bin ja auch zur Hochzeit eingeladen.
Wir sehen uns dann dort.
Mach es gut Sahra und passe auf dich auf.
Grüße Will und Igor von mir.“
„Danke Markus.“ Ich ging mit Michael zu seinem Auto. Er machte mir die Tür auf und so konnte ich mich gleich setzten. Michael machte klassische Musik an. Da ich müde war schlief ich bald ein. Später bemerkte ich wie mich jemand auf den Arm nahm.
Die Augen versuchte ich da zu öffnen.
„Sccccht Sahra, es ist Ok.
Ich bringe dich nur ins Bett.
Du bist erschöpft.
Die Anderen schlafen schon alle.“
Michael drückte mich an seine Brust.
Er roch so gut. Seine Stimme war so verführerisch. Er legte mich auf mein Bett und zog mir die Schuhe aus. Dann machte er sich an meiner Hose zu schaffen.
„Hmm Michael, was soll das werden?“
„Ich werde dir noch deine Hose ausziehen.
So kannst du doch nicht schlafen.“ Ich schweig. Ich sah ihn nur in die Augen.
Ich wollte ihn, nah bei mir haben. Doch ich wollte es auch nicht. Er ist so lieb zu mir. Er ist bei mir. Er will mich, so wie ich bin. In der Zeit in der ich meinen Gedanken nachgegangen bin, hatte Michael mir die Hose ausgezogen. Und er küsste sich von meinen Füßen langsam nach oben. Mir wurde heiß und kalt zugleich. Er schaute auf, als ich eine Gänsehaut bekam.
Er kam in Sekundenbruch Teilen nach oben und küsste mich leidenschaftlich auf meinen Mund.Die Lippen die mich berührten waren so weich. Seine Zunge verlangte Einlass in meinen Mund und ich ließ sie ein. Michaels Hände wanderten über meine Hüfte zu meinem Busen hinauf. Er streichelte meine Brust sehr sanft. Trotz meines Shirts und meinen BH spürte ich seine Berührungen sehr gut. Mein Brustwarzen wurden fest vor verlangen nach mehr. In seinen Augen sah ich ein Feuer brennen.
Auch ich brannte lichterloh. Solange hatte ich mit keinem Mann mehr geschlafen.
Sein Mund suchte sich einen Weg zu meinem Hals. Kurz war sein Mund verschwunden, um gleich darauf auf meinem Busen wieder aufzutauchen. Er hatte mir in Windeseile
mein Shirt und meinen BH ausgezogen.
Meine Hände wanderten auch zu seinem Körper. Er hatte auch seine Sachen schon abgelegt. Wann hatte er seine Sachen ausgezogen?
Ich habe nichts davon mit bekommen.Seine Haut war heiß und fest. Muskeln waren überall verteilt. Er küsste sich wieder zu meinem Mund hinauf. Dabei legte er sich auf mich. So konnte ich seine Erregung sehr gut auf meinem Oberschenkel spüren. Er drückte meine Beine, mit einem seiner Beine auseinander. So das er nun zwischen meinen Beinen lag. Nur mein Slip und seine Boxerhose verhinderten mehr. Seine rechte Hand wanderte langsam unter meinen Slip, während er mich wieder unglaublich küsste. Ich schloss die Augen und
vor mir sah ich Alexanders Gesicht. Auf einmal war ich wieder ganz bei Sinnen. Ich versteifte mich unter Michael und
versuchte ihn von mir zu drückten.
„Nein..., Michael nein bitte, hör auf.
Das ist nicht richtig. Ich kann nicht, ich darf es einfach nicht.“ Sagte ich leise zu ihm. Er küsste mich weiter und
zog sachte seine Hand zurück.
Er murmelte mir ins Ohr.
„Was ist so falsch daran?
Ein Mann und eine Frau die sich begehren.
Die sich sehr mögen.
Wir brauchen einander und wir können uns beide glücklich machen.
Sahra ich liebe dich. Ich will dich.
Nicht nur für eine Weile.
Ich will dich für immer an meiner Seite.
Las mich dein Blut trinken,
danach kannst du dann meines trinken.
So vereinen wir uns für immer. Dann brauche ich nur noch in der uralten Sprache,die nötigen Worte, für die ewige Verbindung sprechen.
Um uns so für immer zu vereinen.“
Seine Fangzähne streiften meine Halsschlagader.
Dadurch ritzte er meine Haut leicht auf. Mit seiner Zunge leckte er sanft über die Wunde.
Michael stöhnte auf, als er mein Blut kostete.
„Nein Michael, bitte nicht.
Das geht nicht, es ist falsch.
Du musst mich jetzt alleine lassen.
Bitte, wenn du bei mir bleibst,
dann machen wir einen großen Fehler.
Ich möchte dir Morgen auch
noch ins Gesicht sehen können, ohne Gewissensbisse zu haben.
Ich mag dich sehr Michael und
deine Freundschaft ist mir sehr wichtig.
Bitte geh jetzt.“
Ich schaute ihn voller Erwartung bittend an.
Er blickte mich an, als hätte ich ihn ein Eimer voller Eiswasser über den Kopf ausgeschüttet. Michael öffnete seinen Mund, dann schloss er ihn wieder. Er war super schnell vom Bett aufgestanden. Er räusperte sich, während er seine Sachen zusammen suchte. Mit seinen Sachen an seine Brust gedrückt stand er in meinem Schlafzimmer.
„Sahra..., ich... du hast recht.
Wir sind nur einfach Freunde.“ Kühl sah er mich an und stürmte aus meinem Schlafzimmer.
Weinend lag ich jetzt auf meinem Bett.
Etwas war zwischen uns gebrochen und ich war mal wieder der Auslöser.
Ab jetzt lasse ich keinen Mann mehr an mich heran. Ich werde denen gleich erzählen, wie ich so drauf bin. Ich muss versuchen nicht immer so nett zu sein.
Doch das ich Alexanders Gefährtin bin erzähle ich nicht. So lange er mich nicht will und zu mir steht, bleibt es möglichst geheim.
Ich zog mir die Decke über den Körper, um weiter zu heulen. So schlief ich dann irgendwann ein. Am Morgen fühlte ich mich verabscheuenswert,
unbefriedigt und alleine.
Ich habe einen einzigartigen Vampir vor den Kopf gestoßen. Ich duschte lange, was mir aber auch nicht half, mich aufmuntern. Ich zog mich an und machte mich fertig. Still war es im ganzen Haus. Ich wusste dass René schon mit Stefan oder Rico losgefahren war. Mein Frühstück bestand aus einem Apfel und einem Tee. Im Garten setzte ich mich auf die Terrasse. Ich schreckte bei einem Geräusch hinter mir zusammen.
„Sahra ich wollte dich nicht erschrecken.
Ich habe nur einen Block und einen Stift gesucht.“
Rico stand in der Tür zur Stube.
Ein Seufzten kam über meine Lippen.
Ich schaute einfach wieder in meine Tasse.
Rico war direkt hinter mir erschienen.
Seine Hand legte er auf meine Schulter.
„Irgendetwas ist mit dir Sahra.
Michael ist heute Morgen zu Will gegangen.
Aber Will ist überhaupt nicht da.
Also erzähl mir was los ist.“
„Gestern im V1 ist der Clan der Krieger aufgetaucht. Sie wollten mich mitnehmen.“ Rico zog scharf die Luft ein.
„Ich bin sie aber losgeworden.
Danach schickte mich Markus nach Hause.
Ich schlief in Michaels Auto ein.
Er trug mich in mein Bett.
Dort zog er mir meine Schuhe aus.
Dann machte er mit meiner Hose weiter.
Ich..., wir... und dann konnte ich es einfach nicht.“ Mir versagte immer wieder die Stimme. Ein großer Kloß war in meinen Hals. Er schnürte mir die Luft ab. Ich konnte Rico nicht erzählen was geschehen ist. Betrübt schaute ich auf den Boden. Ich schämte mich so sehr. „Sahra, ich kann mir denken, was zwischen euch geschehen ist.
Michael wollte mit dir schlafen,
du wolltest es zuerst auch und dann nicht mehr.
Dann musste er unverrichteter Dinge gehen.
Es ist ok, Sahra.
Er weiß es auch, du bist doch nicht frei.“
„Das ist es ja. Es ist nicht ok, Rico.
Früher haben sich nicht so viele Männer, wirklich für mich interessiert. Aber ich bin auch kein Mensch, für eine schnelle Nummer.
Ich brauche aufrichtige Liebe, um mich hinzugeben.
Bei Peter habe ich sie gefunden.
Alex sollte sie mir auch geben aber er ist nicht bereit dazu.
Michael wollte sie mir geben
aber ich musste ihn von mir weisen.
Das ist nicht fair ihm gegenüber.
Ich bin nicht nett zu ihm, immerzu stoße ich ihn fort. Er wollte die Ewigkeit mit mir verbringen,
Rico nur mit mir.
Und ich müsste es, eigentlich dankbar annehmen. Ich gehe in mein Zimmer.“ Rico erwiderte nichts auf meine Beichte. In meinem Zimmer starrte ich nach draußen. Alex ich brauche dich, dessen bin ich mir jetzt Bewusst. Ich kann ohne dich, nicht meiner Bestimmung folgen. Ich weiß ich bin nicht schön, schlank oder anmutig.
Ich bin nicht was du gewohnt bist.
Doch bin ich was ich bin.
Leider kann ich es nicht ändern.
Ohne dich werde ich den Kampf nie gewinnen können.
Keine Antwort kam von Alexander. Ich wusste nicht einmal, ob er mich überhaupt hören kann.
Ich musste mich ablenken.
Also packte ich etliche Sachen in meinen Koffer.Da ich nicht wusste, was ich mitnehmen sollte. Also musste von allem etwas mit. René legte ich auch einige Sachen in sein Zimmer. Mit Rico fuhr ich dann noch einkaufen.
Hinterher ging ich noch zu Peter. Ich hatte sein Grab schön bepflanzt und der Grabstein in weißen Marmor stand auch schon. Rico wartete in einigen Abstand auf mich.
Leise redete ich mit Peter und stellte mir mit geschlossenen Augen vor, dass er hier bei mir war.
Das er mich trösten würde und fest in seinen Armen dabei hielt.
„Sahra komm, wir gehen heute Essen.
Ich rufe Stefan gleich an,
er kann mit René hinterher kommen.“
Eigentlich wollte ich nicht aber ich willigte doch ein. Es war ein schönes Griechisches Restaurant.
In das Rico mich und die Anderen einlud. Es war ein schöner Abend, der mich von meinen Sorgen ablenkte. Es war etwas später geworden, als wir nach Hause fuhren. Rico und Stefan machten sich beide frisch. In der Zwischenzeit sprach ich noch mit René, bevor ich ins Bett ging. Meine Nacht war sehr unruhig, immer wieder wachte ich, von schlechten Träumen geweckt, auf. Am frühen Morgen machte ich das Frühstück für uns alle fertig. Wir plauderten munter über die Hochzeit von Igor. Wie es wohl so werden wird und wie viel Leute kommen werden. Dann war es Zeit für René zur Arbeit zu fahren. Ich gab René und Stefan einen Kuss auf die Wange, als sie aufbrachen.
„Bitte passt auf euch auf.
Wir telefonieren ja miteinander und am Freitag sehen wir uns dann wieder.“
„Ja bis Freitag Mama und du gib auch auf dich acht.“
„Sahra mach keine Dummheiten verstanden.
Keiner von uns ist in deiner Nähe.“
Meinte Stefan zu mir. Er drückte mich kurz und ging zu seinem Auto.
René küsste mich schnell auf die Stirn und folgte Stefan hinaus.
Ich brauchte ein heißes Bad. Da ich noch sehr viel Zeit hatte, ließ ich mir Wasser in die Wanne. Michael war nicht wieder zurückgekommen. Nach der Wanne machte ich mich fertig. Meine Anziehsachen wählte ich mit bedacht. Bequem aber auch Elegant. Ich schminkte mich nur leicht, legte aber einiges davon in meine Tasche. Unten im Flur stand Rico.
„Rico ich muss jetzt langsam los.
Bringst du mich zum Flughafen?
Dann braucht mein Auto dort nicht stehen bleiben.
Ich werde wohl alleine zu Igor fliegen.
Will ist ja noch in New York.
Er kommt Übermorgen wieder.
Mach nicht so ein Gesicht Rico.
Es wird schon gehen.“
Wir gingen nach draußen, dort stand Michael, mit einem gleichgültigen kalten Blick, an seinem BMW X3 gelehnt. Er nickte uns nur zu.
„Ich werde wie besprochen mit Sahra
zusammen zu Igor fliegen.“
, sagte Michael mit hochmütiger kalter Stimme.
Rico gab ihm meinen Koffer. Mir war plötzlich schlecht. Rico deutete mir an, dass ich schon in das Auto steigen sollte. Mit gesenktem Kopf stieg ich in den BMW und schnallte mich an. Es dauerte eine Weile, weil meine Hände zitterten. Die beiden Männer unterhielten sich. Sie sprachen sehr schnell miteinander, deshalb konnte ich Nichts verstehen. Rico kam zu mir auf die Beifahrerseite. Er küsste mich noch einmal schnell auf die Stirn, während Michael auf den Fahrersitz glitt.
„Bis bald Sahra, Rufe an wenn du Probleme hast ja!“
„Ja mache ich Rico, bis Freitag.“
Rico schloss die Autotür. Aber nicht bevor er
Michael noch einen bösen Blick zuwarf.
„Guten Morgen Michael.
Danke dass du mich begleitest.“ Keine Antwort kam über seine Lippen. Ich schaute ihn an. Sein Unterkiefer war angespannt. Sein Mund zu einen Strich zusammen gepresst. Seine Augen funkelten böse.
Seine Hände hielten verkrampft das Lenkrad fest. Alles zeigte mir, die Wut die in ihm brodelte.
Ich schluckte und schaute schnell aus dem Fenster. Er bahnte sich aggressiv einen Weg durch den Straßenverkehr. Am Flughafen parkte er seinen
Wagen im Parkhaus. Wortlos nahm er unsere Koffer. Ich versuchte ihm zu folgen. Was nicht einfach war. Immer weiter blieb ich zurück.
Ich wusste ja ungefähr wohin ich musste.
Michael merkte aber schnell, dass ich nicht
mehr in seiner Nähe war.
Er wartete ungeduldig auf mich.
Am Schalter zeigten wir unsere Reisepässe vor. Ein Kleinbus brachte uns zu dem Jet.
Es war der Jet von Igors Familie.
Wir stiegen über eine kleine Leiter ein.
Ein großer Mann mit schwarzen langen Haaren begrüßte uns herzlich. Er sah Igor sehr ähnlich. „Hallo Michael schön dich mal wieder zu sehen.
Hallo, du bist bestimmt Sahra.Ich bin Vladimir, Igors Bruder. Setzt euch doch.“
„Danke, dass ihr Brüder seid,
sieht man euch wirklich an.
Wie lange werden wir brauchen, bis wir landen?“
„Ähm, wir brauchen ca. drei Stunden.“
„Oh, das ist aber schnell.“
Ich suchte mir einen Platz und Michael setzte sich, so weit wie es ging von mir weg. Vladimir schaute leicht konfus zwischen uns hin und her. Ich zog kurz meine Schultern hoch. Vladimir zögerte einen Augenblick, dann glitt er neben Michael auf den Platz. Ich holte einen MP3 Player aus meiner Tasche. René hatte mir vor ein paar Tagen meine Lieblingsmusik raufgeladen. Ich schnallte mich an. Durch das Fenster sah ich mir den Start an. Aus den Augenwinkeln beobachtete ich die Männer. Ihre Minen veränderten sich immer wieder. Manchmal schaute auch einer für einigen
Sekunden zu mir. Michael erzählte eventuell nichts nettes über mich. Wenn es denn so wäre, dann durfte ich ihm nicht böse deswegen sein.
Die Zeit verrann sehr schnell.
Vladimir bot mir später etwas zum Trinken an.
Er setzte sich auch neben mich.
„So, du bist also Igors Sahra.Er hat uns allen so viel von dir erzählt.
Wir konnten es kaum erwarten,
dich selber kennen zu lernen.
Auch unser Großvater ist sehr angetan von dir.
Aber Michael ist ein bisschen genervt von dir.“
„Er hat auch vollkommen Recht, mit allem was er von sich geben mag. Ich bin halt ein Bist. Ich bin selbstsüchtig und trete gerne auf den Gefühlen Anderer herum. Es ist besser sich nicht mit mir abzugeben. Außerdem bin ich nicht Igors Sahra. Igor hat seine Marichka und das ist sehr gut so.
Ich möchte jetzt gerne alleine sein, Danke.“
Das alles brachte ich ziemlich genervt rüber.
So versuchte ich ihn gleich auf
Abstand zu mir zu bringen.
Auf Vladimirs Gesicht konnte ich leichte Zuckungen ausmachen.
„Ich weiß ja nicht was los ist.
Aber laut Igor, bist du bestimmt nicht so.
Und ich denke, dass ich Igor mehr glaube als dir.
Wir landen in einer halben Stunde.“ Vladimir stand mit einem schmunzeln
im Gesicht auf. Er leistete Michael weiter Gesellschaft. Nach einige Minuten schaute Michael zu mir rüber. Sein Blick durchbohrte mich geradezu.
Ich schaffte es nicht, seinem Blick lange stand zu halten. Ich schluckte ein paar Mal, dann drehte ich mein Gesicht weg. Ich kämpfte die Tränen nieder, die sich auf den Weg machen wollten. Nein ich sollte jetzt wirklich nicht heulen. Der Jet setzte super weich auf der Landebahn auf. Ein Wagen wartete auf uns.
Es war ein weißer langer Rolls Royce.
Zwei Männer in schwarzen Anzügen standen dabei.
Der eine kam und nahm mir und Michael das Gepäck ab. Der zweite machte die Autotür auf. Vladimir und Michael ließen mich zuerst in das Auto steigen.
Der Innenraum war Rot und Golden. Die roten Ledersitze wirkten mit den goldenen Amateuren so pompös. Michael und Vladimir folgten mir nach. Für sie war der Wagen ja wohl nichts außergewöhnliches. Michael verzog immer wieder das Gesicht. Denn im Wagen konnte er, ja nicht richtig auf Abstand zu mir gehen. Doch ich konnte mir keine Gedanken darüber machen. Denn schon fuhren wir los. Ich schaute mir einfach die Landschaft an. Eine ganze Zeit lang war nur Wald um uns herum. Als nächstes kamen weite grüne Wiesen. Auf den Pferde, Schafe und Rinder standen.
Wir passierten ein großes schmiedeeisernes Tor, dass in einer hohen Steinmauer eingelassen war. Dann konnte man auch schon das Anwesen sehen. Mein Gott es war riesig und es sah alt aus.Nicht verfallen. Nein super schön anzusehen.
Aus braunroten Steine war es gebaut. Mit runden Türmen an den Seiten die ich sehen konnte. Wir brauchten noch fast zehn Minuten, bevor der Wagen vor dem Gebäude anhielt. Wir stiegen aus dem Wagen. Michael nahm hastig seinen Koffer und wandte sich zu Vladimir.
“Habe ich das gleiche Zimmer, wie letztes mal?“
„Ja, Igor dachte sich, dass du das Zimmer haben möchtest.“
„Gut, wir sehen uns später.“ Kaum hat er zu Ende geredet,
da war er auch schon weg.
„Oh, nah dann bringe ich dich zu deinem Zimmer.“
„Danke Vladimir.“ Er schnappte sich meinen Koffer, noch ehe ich ihn nehmen konnte. Die Eingangshalle war Gigantisch. Mehre Türen waren vorhanden. Alles sah alt und kostbar aus. Schöne Teppiche lagen auf dem Boden.
Zwei Treppen gingen nach Oben. Eine führte nach Links und eine nach rechts.
Er nahm die linke Treppe und ich folgte ihm.
„Hier geht es zu den Räumen für Familienangehörige. Igor wollte dass du das Rosenzimmer bekommst. Für deinen Sohn ist das Grüne Zimmer gedacht.
Es liegt gleich neben deinem Zimmer.“
Ich blieb stehen, deshalb drehte sich Vladimir zu mir um.
„Ist etwas nicht in Ordnung Sahra.“ Er schaute auf mich herab.
Mit hoch gezogenen Augenbrauen.
„Warum soll ich in die Räume, die für die Familienangehörige bestimmt sind?
Ich bin nicht mit euch verwandt.
Also bin ich hier nicht richtig.“ „Das las dir von Igor später erklären.
Wir sollten jetzt weiter gehen.“ Immer weiter ging es und viele Türen und Gänge gab es unterwegs. Dann blieb Vladimir vor einer Tür stehen. Auf der Tür war ein Rosenmuster eingebrannt. Er öffnete die Tür. Der Raum dahinter war unglaublich. Wirklich groß und in der Mitte stand ein großes Himmelbett das rote Samtvorhänge hatte. Die passten schön zu dem dunklen Holz des Bettes. Die Wände waren mit dunklem Holz vertäfelt. Und immer wieder war auch ein Stück mit Rosentapeten verkleidet. Es gab zwei Fenster die vom Boden bis knapp zur Decke reichten. Weiße Gardinen, in die Rosen eingestickt waren und rote Samtvorhänge hatten sie. Der Holzboden war auch dunkel. Es gab aber einige weiße Teppiche auf denen sich auch Rosen befanden. Vor dem einen Fenster stand ein kleiner runder Tisch mit zwei Stühlen. Auf dem Tisch stand eine Vase mit Rotgelben Rosen. Ein großer Kleiderschrank stand an der einen Wand.
Eine Tür führte zu einem Badezimmer. Das war schön eine große Dusche gab es. Ein Waschbecken mit einem Spiegel der am Rand mit Rosen umrankt war. Alles war aus weißen und schwarzen Marmor gemacht. Eine zweite Tür ging in Renés Zimmer hinüber. Vladimir legte meinen Koffer auf einen Hocker neben dem Schrank.
„Ich werde dich für eine Stunde alleine lassen.
Du kannst auspacken und dich frisch machen.
Später bringe ich dich dann zu Igor und Marichka.
Also bis nachher Sahra.“ ,
meinte Vladimir mit freundlicher Stimme zu mir. Dann schloss er die Tür hinter sich.
Ich war alleine und holte einmal tief Luft.
Erst jetzt bemerkte ich dass es im Zimmer leicht nach Rosen duftete. Ich verteilte meine Sachen im Schrank und im Badezimmer. Dann machte ich eines der Fenster auf. Es führte auf einen Balkon. Die Aussicht war nicht schlecht. Ich konnte einen Teil des Anwesens sehen.Auch lag ein wunderschöner Garten unter meinen Balkon. Die Luft war angenehm warm.
Ich legte mich kurz auf das Bett. Die Tagesdecke war weiß. Rote Rosenblüten waren darauf gedruckt.
Die unzähligen Kissen waren genauso. Ich fühlte mich wohl in diesem Zimmer. Es klopfte an der Tür.
„Herein“, sagte ich und setzte mich auf den Bettrand.
„Na, Sahra hast du deine Sachen schon untergebracht?“,
„Ja Danke Vladimir.
Es ist ein wirklich schönes Zimmer.“
„Gut dass es dir gefällt. Igor wusste ganz genau
warum er dir dieses Zimmer gab.
Wollen wir dann zu Igor und Marichka gehen?“
„Aber selbstverständlich Vladimir.“
Er wartete bis ich zu ihm an die Tür getreten war.
Dann gingen wir zusammen den Flur herunter. Vladimir eilte mit mir durch viele Flure und Treppen,
bis er endlich vor einer Tür anhielt.
„So da sind wir.“
Er machte die Tür auf. Wir traten ein.
Es war ein riesiges Zimmer in dem viele Sofas und
Sessel standen. Ein mannshoher Kamin war in einer Wand eingelassen. Igor stand mit seiner Marichka davor. Ich ging langsam auf die beiden zu.
Igor sah gut aus. Er hatte einen grauen Anzug an.
Marika hatte ein langes blaues Kleid an.
Beide lächelten mich an.
„Sahra es ist schön dich wieder zu sehen.“
, sagte Igor zu mir.
„Igor hat mir so viel von dir erzählt Sahra.
Ich bin so froh, dass ich dich auch endlich
kennen lernen darf.“
„Es freut mich auch euch zu sehen.“
Ich hielt beiden meine Hand hin.
Igor rollte mit den Augen. Er schaute kurz zu
Marichka runter. Sie nickte kurz und beide grinsten.
Plötzlich zog Igor mich an sich.
Er küsste mich aufs Haar.
„Oh Kleine, ich habe dich ganz schön vermisst.“
Er beugte sich zu mir runter und gab mir einen
Kuss auf die Wange. Dann lies er mich los und
Marichka umarmte mich ebenfalls.
Mir war es unangenehm, so von beiden gedrückt
zu werden. Igor gehörte nicht mehr zu meinem Leben. Marichka kenne ich nicht. Aber ich versuchte gute Miene zu zeigen. Denn die Beiden wollte ich nicht verletzen. Wir setzen uns hin, um uns eine Weile zu unterhalten. Marichka und Igor passten wirklich gut zusammen. Sie war sehr nett und lieb.
Nach und nach gesellten
sich einige, von Igors und Marichka´s, Verwandten zu uns. Ich musste feststellen dass beide viele Brüder und Vettern hatten. Von denen doch etliche ohne Frau waren. Ich verstand jetzt ein bisschen besser, warum
sie sich über jede Gefährtin freuten, die gefunden oder geboren wurde. Alle waren sehr nett und freundlich zu mir. Igors Eltern waren auf Reisen um Verwandte für die Hochzeit abzuholen. Marichka´s Eltern und ihre zwei Schwestern reisen auch erst in zwei Tagen an. Michael tauchte nicht auf.
Ich versuchte nett und doch zurückhalten zu sein.
Später wurden wir alle von einem Diener zum Abendessen gebeten. Es schmeckte sehr gut.
Vladimir war ein netter Tischnachtbar für mich.
Er fragte viel und erzählte mir auch einiges.
Doch dieses Aufkommen von so viel Wahnsinns Männern und um mich herumschleichen wurde mir langsam zu viel. Beim Essen saß Michael weit von mir weg. Aber immer wieder bemerke ich, wie er mich böse anschaute. Nach dem Nachtisch ging ich zu Igor und Marichka.
„Ähm, Igor das Essen war sehr lecker.
Aber ich bin doch müder als ich dachte.
Ich werde mich für heute zurückziehen.“
Igor zog eine Augenbraue hoch, doch er sagte nichts dazu.
„Na dann, wünsche ich dir eine Gute Nacht Kleines.
Vladimir wird dich zu deinem Zimmer bringen.“
Igor küsste mich sanft auf die Wange und Marichka
drückte meine Hand kurz.
„Ja schlafe gut Sahra. Bis Morgen.
Dann zeige ich dir mein Kleid und wir können uns über alles austauschen.
Ich freue mich schon sehr darauf.“
Vladimir begleitete mich zu meinem Zimmer.
Er plauderte den ganzen Weg munter.
Da mir nicht groß nach reden war, meinte ich nur.
„Ja, Wirklich, Ach echt.“
Oder ich nickte einfach nur mit dem Kopf.
An meiner Tür angelangt, wandte sich Vladimir
zu mir um.
„Auch ich wünsche dir eine Gute Nacht.
Träume schön Sahra.“
Er nahm meine rechte Hand in seine und
beugte sich zu ihr runter.
Er küsste leicht meinen Handrücken.
„Bis morgen früh Sahra.
Ich werde dich zum Frühstück abholen.“
„Danke Vladimir. Bis Morgen.“
Ich schloss die Tür hinter mir und stöhnte auf.
Wie gut es tat alleine zu sein. Keine Hungrigen
Augen mehr die auf mir ruhten. Kein bitter böser Blick, der mich traf.
Ich suchte mir meine Schlafsachen zusammen.
Dann eilte ich in das Badezimmer.
Als ich fertig, war trat ich noch einmal auf den Balkon hinaus. Die Luft war angereichert
mit verschiedenen Düften. Der Mond ging langsam
auf und die ersten Sterne konnte man auch schon sehen. Tiefe Atemzüge machte ich.
Ganz langsam entspannte ich mich.
Mit einem Seufzten kehrte ich ins Zimmer zurück.
Die Tür schloss ich nicht, weil die Luft warm war.
Ich machte es mir im Bett gemütlich. Dann glitt
ich langsam in den Schlaf. Ich träumte von Peter und was wir für schöne Urlaube zusammen verbrachten. Dann war ich ein einem Raum, den ich nicht kannte.
Ein Fenster gab den Blick auf eine satt grüne Landschaft frei. Ich hörte eine Männerstimme aus einem anderen Raum kommen.
Leise bewegte ich mich auf sie zu. Die Tür
war nur angelehnt, so konnte ich lauschen.
Ich kannte diese Stimme sehr gut.
Alex hörte sich sehr ärgerlich an.
„Was soll das Vater? Immer wieder änderst du
deine Meinung. Letztes Mal sagtest du noch, ich
soll jetzt mehr Aufgaben übernehme.
Du wolltest, dass ich mit meiner Braut auf
allen festlichen Anlässen erscheinen soll, weil es dich langweilt da hin zu gehen.
Jetzt willst du aber ganz alleine zu der Hochzeit
von Igor Ragur gehen. Ich weiß das Mutter nicht
mitkommen wird. Sie ist bei Xenia.
Nein, ich weiß selber dass ich dir mitteilte,
dass ich eben keine Lust habe meine Pflichten
nachzugehen. Aber ich habe es mir anders überlegt.
Ich werde jetzt meinen Aufgaben ab sofort
wieder nachkommen. Ja, ja ich werde nach New York fliegen.
Gleich Morgen. Bis dann Vater.“
Ich ging wieder rückwärts, da Alex auf die Tür zukam an der ich lauschend stand.
Ich stolperte über einen Hocker.
Und schon riss Alex die Tür auf.
„Sahra was machst du hier?
Ich habe dich nicht gerufen.
Noch keine Frau war je in diesen Mauern.“
„Nun dann kann ich dich nur bedauern Alex.
Glaube ja nicht, dass ich freiwillig hier bin.
Ich habe nicht einmal an dich gedacht.
Aber wo ich dich schon sehe, wollte ich dir
sagen, Danke das du mir geholfen hast.
Ich weiß zwar nicht, warum du es gemacht hast.
Denn du hasst mich ja. Auch wenn es nicht viel
bring. Aber danke Alex.“
Ich schloss die Augen, in der Hoffnung so
wieder ins Bett zurück zu kehren.
Fehlanzeige, zwei Hände schlossen sich sanft um
meine Unterarme.
„Wie meinst du das Sahra?“
Tausend Gefühle und Gedanken schossen gleichzeitig durch meinen Kopf.
Ich spürte das Verlangen in mir, mich in seine starke Arme zu werfen und ihn zu bitten mich fest zuhalten.
Alle meine Ängste die in mir waren wollte ich ihn mitteilen und von ihm Trost erfahren.
Doch genauso waren die Schmerzen und zahlreichen
Verletzungen die er meinen Körper und meiner Seele
zugefügt hat pressend.
Das alles schob ich für einen Augenblick bei Seite.
„Warum willst du das wissen Alexander?
Du musst dir keine Gedanken machen.
Ich werde mit meinen Problemen, auf die eine
oder der anderen Weise fertig werden.“
Alex hob mein Kinn an.
„Sahra was ist los? Ich dachte du bist in Sicherheit.
Will sagte, dass du und dein Sohn von einigen sehr guten Vampiren rund um die Uhr beschützt werdet.“
„Ja, das ist richtig. Sie machen was in ihren Kräften steht. Doch sie sind nicht meine Gefährten.
Aber wie schon erwähnt. Es ist nicht mehr
dein Problem. Außerdem bist du mich ja wahrscheinlich bald für immer los.
Dann kannst du mit deiner Braut glücklich werden.“ Ich biss mir auf die Lippe.
„Sahra bitte schau mich an.“
Ich zögerte. Ich wusste nicht, was ich in seinen
Augen sehen werde. Er hatte mich schon so oft
verletzt. Doch ich brauchte ihn. Also öffnete ich
meine Augen langsam. Alex grüne Augen schauten mich warm an. Kein Hass war darin zu sehen,
sondern Verwirrung.
„Ich bin ja selber schuld, dass du so denkst.
Aber meinst du wirklich, ich mache mir keine Gedanken über dich?
Ich bin hierhergekommen, um über alles in Ruhe
nachzudenken.
Du hast mich ein paar Mal gerufen und ich konnte dich hören Sahra.
In Hannover bin ich dir absichtlich gefolgt.
Ich wollte dich eine Weile nur beobachten.
Meine Gedanken und Gefühle spielen einfach verrückt.
Mein Vater sagt, dass du eine Hexe bist und
nicht meine wahre Gefährtin.
Ich brauch einfach noch Zeit,
um Alles zu durchdenken und klar zu kommen.“
„Ja dein Vater“ meinte ich kalt zu Alex.
„Glaube was du willst Alexander.
Er hat dir bestimmt nicht erzählt was ich bin.
Es ist ja auch egal.
Ich dränge mich dir bestimmt nicht auf.
Ich bin eine erwachsene Frau Alex.
Bisher habe ich es auch alleine geschafft.
Ich brauche aufrichtige und freiwillige Liebe.
Echte Gefühle und Verständnis.
Du bist dir nicht sicher, was mich betrifft und
ich kann und werde ohne dich klar kommen.
So lange ich noch Zeit dafür habe.“
Ich wand mich aus seinen Armen.
Der Schmerz in mir wurde zu groß.
Meine Verzweiflung überwog meinen Verstand.
Meine Tränen sollte er nicht sehen.
„Lebe wohl Alex. Ich wünsche dir alles Gute. “
Brachte ich mühsam hervor.
Dann war ich wieder im Bett, in Igors Haus.
Meine Gedanken und Gefühle spielten auch
verrückt. Etliche Tränen vergoss ich noch in dieser
Nacht. Es war noch fast dunkel als ich erwachte.
Ich zog mich an. Alleine versuchte ich einen Weg nach unten in den Garten zu finden.
Die Sonne ging langsam auf. Als ich eine Tür nach draußen fand. Im Garten suchte ich mir einen
Weg den ich folgen konnte, weg vom Haus.
Ich setzte mich auf einen kleinen Hügel.
Mit geschlossenen Augen genoss ich die Sonnenstrahlen. Eine Weile war ich alleine mit den Vogelgezwitscher und den anderen Geräuschen.
Ich bemerke seine Anwesenheit,
noch bevor er sich zu mir setzte und
mich in seine Arme zog.
„Meine kleine Sahra. Wenn du Kummer hast
findet man dich immer in der Natur. Schon Gestern
bemerkte ich, dass dich etwas bedrückt.
Also fragte ich Michael gestern noch was los ist.
Michael erzählte mir nicht gerade gerne,
was zwischen euch vorgefallen ist.
Du hättest mich anrufen können Sahra.
Du musst doch nicht alles alleine schaffen.
Ich bin doch dein Freund und Freunden
vertraut man seine Probleme an.“
„Igor ich... Nein du bist nicht für mich
verantwortlich. Ich werde es irgendwie schon
schaffen. Es wird nur nicht leichter für mich,
wenn ich nicht ich selber sein kann.
Ich will es Alex nicht schwerer machen,
als es schon ist.
Nur wenige wissen,
dass ich seine Gefährtin bin.
Ich will auch nicht, dass es alle erfahren.
Alex will mich einfach nicht.
Er soll ohne Schwierigkeiten weiter leben können.
Deshalb und wegen Damien werde ich
immer wieder bedrängt.“
„Was hat den Damien damit zu tun?“
„Er weiß was ich bin. Ich stehe ihm im Weg.“
„Na und.
Dann weiß er halt dass du Alex’ Seelenverwandte bist. Auch er muss sich an unsere Gesetze halten.“
„Igor ich bin nicht nur das.
Hat Will oder Michael dir nichts erzählt?“
„Was sollten sie mir den erzählen?
Du bist ein Mensch mit Vampirahnen.“
„Igor ich bin ein Mischwesen.
Ich bin keine zufällige Kombination.
Ich bin erschaffen worden.
Ich stamme vom ersten Vampir auf Erden ab. Außerdem habe ich reine Gene.
Eine Rasse, die wir Engeln nennen haben diese DNS. Sie haben mich zusammen gemixt.
Sie haben Pläne mit mir.
Ich soll bestimmte Aufgaben lösen.
Ich weiß noch nicht alles, was ich wissen sollte.
Aber ich brauche Alex,
um die meisten erfüllen zu können.
Ohne ihn bin ich sterblich.
Aber um die ganze Kraft leiten zu können,
ohne mich selber dabei zu zerstören,
muss ich unsterblich sein.
Ich werde meine Bestimmung nicht erfüllen können.
Aber ich werde mein Bestes geben Igor.“
„Ach Sahra, mache dir doch nicht so viele Sorgen.
Alles wird sich bestimmt zum Guten wenden.
Mir ist es vollkommen egal,
was für einen Ursprung du hast Sahra.
Du bist und bleibst immer meine kleine Sahra.
Wenn Alex sich seiner Gefühle für dich bewusst ist,
kommt er ganz schnell,
um dich für immer an seine Seite zu holen.
Sein Vater hat ihn einfach das Falsche beigebracht.
Er dachte bis jetzt, dass nur derjenige der Macht
ausübt auch Stark ist.
Alex ist es halt daran gewöhnt
nur das Beste und Teuerste zu bekommen.
Vor allem bekam er immer seinen Willen.
Aber er liebt dich Sahra bestimmt.
Du musst ihm nur Zeit geben.“
„Ja Zeit geben, … das werde ich wohl müssen.
Letzte Nacht war ich bei Alexander.
Er war überrascht mich zu sehen.
Sein Vater hat ihm gesagt dass ich nur eine Hexe bin.
Er soll mich nicht weiter beachten.
Ach, falls du es noch nicht weist,
er kommt zu deiner Hochzeit.“
„Warum sollte Alex hier her kommen?“
„Nicht Alex kommt,
sondern Damien wird zu deiner Hochzeit erscheinen.“
„Na dann, legen wir noch ein Gedeck mehr auf.
Komm Sahra, jetzt wird nicht mehr gegrübelt.
Wir werden jetzt frühstücken gehen.
Danach wird Marichka, dich denn ganzen Tag
in Beschlag nehmen.
Sie braucht eine Frau an ihrer Seite,
für die letzten Kleinigkeiten.
Sie mag dich sehr gerne Sahra.“
Igor stand auf und zog mich mit sich hinauf.
Wir gingen zurück zum Haus.
Ein riesen Frühstück erwartete uns.
Marichka wollte das ich mich neben sie setzte.
Ich hatte mal wieder keinen richtigen Hunger.
Mir ging so viel im Kopf herum.
Doch ich aß ein bisschen,
weil Igor mit seinen Augen rollte, als er zu mir schaute. Neben mir zappelte Marichka auf ihrem
Stuhl herum. Sie konnte es nicht erwarten mir alles
zu zeigen. Also trank ich schnell aus.
„Ich bin jetzt fertig Marichka.
Von mir aus können wir los legen.“
„Oh, das ist toll“
Sie stand auf und auch Igor erhob sich aus seinen Stuhl.
Ich erhob mich ebenfalls.
„Ich wünsche euch beiden viel Spaß.
Auf mich wartet einige Arbeit.
Also werde ich erst heute Abend wieder zurück sein.“
Er gab Marichka einen langen Kuss auf den Mund und zog sie dabei fest in seine Arme.
Ich drehte mich weg von den beiden.
„Ähm, Sahra willst du mir nicht Tschüs sagen?“
kam es auf einmal hinter mir.
Ich drehte mich um.
Igor schaute mich so eigenartig an.
„Ich wünsche dir einen schönen Tag.“
Dann schenkte ich ihm ein Lächeln.
Igor hatte noch Marichka im Arm,
als er mich sanft auf die Wange küsste.
„Bis später ihr beiden Wunderschönen.“
Mit einem breiten Grinsen auf seinem
Gesicht ließ er uns stehen.
Marichka zog mich in die andere Richtung.
Als erstes zeigte sie mir ihr Brautkleid.
Es war wunderschön. Weiße Spitze mit
einer langen Schleppe. Bodenlang mit langen
durchsichtigen Ärmeln. In ihren offenen Haaren
würde sie weiße Blumen tragen. Ich freute mich mit ihr. Immer wieder bestätigte ich ihr wie schön
alles war.
„Was für ein Kleid hast du Sahra?“
„Ich kann es dir nicht sagen.
Meine Freundin Chantal Dubisy macht es für mich.
Sie kommt am Freitag und bringt es dann mit.
Dann werde ich es zum ersten mal sehen.
Sie verrät mir noch nicht mal die Farbe.
Ihr macht es Spaß, mich immer wieder zu überraschen.
Aber sie macht so schöne Sachen für mich.
Ich kann ihr nicht böse sein.
Nein ich freue mich immer wieder aufs Neue.“
„Du bist mit der Chantal Dubisy befreundet?“
Ich nickte und sie blickte mich fassungslos an.
Dann ging sie zu ihrem Schreibtisch.
Dort holte sie eine Modezeitschrift heraus.
Sie blätterte darin herum, bis sie auf
eine bestimmte Seite angelangt war.
Diese zeigte sie mir.
Ich stöhnte laut auf.
„Das bist dann wohl du hier auf den Fotos.“
Ich kannte die Aufnahmen nur zu gut.
„Ja, das bin ich. Sie ist mit einer ganzen Crew
hinter mir her gereist, um die Fotos zu machen.
Ich hatte ihr versprochen,
dass sie Fotos von mir machen darf.
Allerdings wusste ich nichts,
von einer ganzen Kollektion.“
„Das ist ja der Wahnsinn.
Komm ich will dir die Tischdekoration zeigen.“
So verbrachten wir den restlichen Vormittag
Damit, alles was mit dem Aussehen der Tische zu tun
hatte, durch zu gehen. Dann aßen wir zu Mittag.
Dann zeigte sie mir die Kirche in der die Hochzeitszeremonie stattfinden sollte.
Diese war nur 10 Minuten von Haus entfernt.
Ich war begeistert von der Kirche.
Als nächstes zeigte sie mir den großen Saal
wo gefeiert und getanzt werden sollte.
Der Raum war einfach nur gigantisch groß.
„Marichka mit wie vielen Personen rechnet ihr eigentlich zu eurer Hochzeit?“
„Hmm, ich glaube wir sind auf ca. 350 Personen
gekommen.
Aber wir planen alles für 400 Gäste,
nur um sicher zu sein.
Hat Igor dir schon erzählt, dass Vladimir
dein Tischherr sein wird?“
„Nein, das hat er nicht.
Brauche ich den unbedingt einen?
René kann doch neben mir sitzen.“
„Für René haben wir ein junges Mädchen
als Tischnachbarin.
Vladimir passt perfekt zu dir Sahra.
Außerdem wirst du wohl an diesem Abend
mindestens genauso oft tanzen müssen wie ich.“
„Ähm, wie meinst du denn das?“
„Na, du bist offiziell eine ungebundene Gefährtin.
Und viele Männer, die kommen sind noch frei.
Du möchtest nicht preisgeben,
dass du schon vergeben bist.
Deshalb wirst du sehr gefragt sein.“
„Oh mein Gott. Mir bleib aber auch nichts erspart.“
„Genau, Vladimir weiß dass du vergeben bist.“
Ich schaute Marichka böse an.
Und blies die Backen auf.
„Nein, nein er weiß nicht wer dein Gefährte ist.
Igor sagte ihm nur, dass du vergeben bist.
Als Erklärung bekam Vladimir nur zu hören, dass eure Beziehung kompliziert ist und ihr diese noch nicht öffentlich machen könnt.“
Ich musste mich setzten. Mir war gar nicht gut.
Mein ganzer Körper zitterte heftig.
„Sahra was ist mit dir“
„Mir..., ich... er glaubt jetzt bestimmt, dass ich mit
Michael zusammen bin.
Michael ist total sauer auf mich.
Im Flugzeug hat er mir die kalte Schulter gezeigt.
Bitte sein mir nicht böse aber ich muss
mich eine Weile hinlegen.
Zum Abendessen komme ich wieder runter.“
„Ich kann dich verstehen Sahra.
Es ist nicht leicht zu widerstehen,
bei all diesen Männern um dich herum.
Ruhe dich aus. Wir sehen uns später.“
Sie drückte mich an sich und streichelte mir über den Rücken.
„Wenn du jemanden zum reden brauchst,
ich stehe dir gerne zur Verfügung Sahra.
Bitte ich möchte eine gute Freundin für dich sein.
Igor liebt dich, wie eine Schwester und ich mag dich auch sehr gerne.“
„Danke für dein Angebot Marichka.
Aber ich brauche jetzt Zeit für mich.“
Ich ging auf mein Zimmer und lies mich aufs Bett fallen.
Was für ein durcheinander.
Wenn Alex zu mir stehen würde,
dann hätte ich viel weniger Stress.
Aber ich will nicht zeigen dass ich zu ihm gehöre.
Nur wenn er sich vor allen zu mir bekennt,
dann zeige ich auch offen sein Zeichen.
Alle meinen nur immer dass es Zeit braucht.
Zeit ist das, was ich nicht genug habe.
Es braut sich etwas Großes und Böses zusammen.
Mit allen Sinnen spüre ich es.
Wenn es kommt und ich bin noch nicht unsterblich,
dann werde ich tun was ich kann.
Aber ich bin schwach und unvollkommen.
Soviel Last ruht auf meinen Schultern.
Mit schweren Gedanken ringend suchte ich
Ruhe indem ich versuchte einzuschlafen.
Eingekuschelt zwischen den Kissen glitt ich
irgendwann in den Schlaf.
„Sahra wach auf.“
„Ähm, was ist denn los?“
Ich öffnete meine Augen und blickte auf
Igors Gesicht, das ganz nah bei mir war.
„Komm Sahra mache dich frisch.
Gestern hat Marichka dich den
ganzen Tag an ihrer Seite gehabt.
Heute bin ich an der Reihe,
Zeit mit dir zu verbringen.
Zieh dir bequeme und robuste Sachen an.“
Er gab mir einen Kuss auf die Wange.
Dann stand er auf.
„In einer halben Stunde bin ich wieder da.
Wir essen eine Kleinigkeit und dann geht es los.“
Igor lachte leise auf und zog die Tür hinter sich zu.
Was war das denn jetzt? Was hat er gewollt?
Ach ja, ich soll mich fertig machen. Aber was meinte er mit Gestern. Ich habe mich doch vorhin erst hingelegt. Ich muss ihn fragen was los ist.
Stöhnend erhob ich mich.
Nachdem ich mich im Bad schnell geduscht hatte,
suchte ich mir eine blaue Jeans und ein rot schwarzes T-Shirt raus. Feste Schuhe hatte ich nicht da aber Turnschuhe, die hatte ich. Meine Haare band ich zu einem Pferdeschwanz zusammen, den ich noch zu einem Zopf flocht.
Kaum war ich fertig, stand Igor auch schon in der Tür.
„Schön du bist ja schon fertig.
Wir werden jetzt frühstücken.
Ich werde dir heute ein Teil meines Landes zeigen.
Du sollst es kennen lernen Sahra.“
„Warum Igor?
Was meintest du mit Gestern hat mich Marichka gehabt?
Ich habe mich doch erst vorhin hingelegt.“
„Das war gestern Nachmittag.
Du hast so fest geschlafen,
wir wollten dich nicht wecken.
Du brauchtest den Schlaf.“
„Aber ich habe noch ein paar Fragen.
Ich wohne hier in diesem wunderschönen Zimmer.
Das für deine Familie bestimmt ist.
Du willst mir deine Heimat zeigen.
Ich bin nicht von deinem Blut.
Du bist mir ein guter Freund.
Doch bist du mir nichts schuldig Igor.“
„Das ist nicht war Sahra.
Dir verdanke ich so viel.
Ich habe dir schon einmal mitgeteilt,
Ich liebe dich, meine kleine Sahra.
Für mich bist du wie eine Schwester
und eine gute Freundin.
Für mich gehörst du für immer zu meiner Familie.
Er drehte sich zu mir um und
nahm meine linke Hand in seine.
„Ich wollte es eigentlich erst am Tage
meiner Hochzeit machen
aber ich möchte nicht länger warten.“
Igor zog aus seiner Hose eine Schachtel.
Aus dieser holte er ein Armband heraus.
Er legte es mir an.
Ich stöhnte auf.
„Igor bitte, Ich bin es nicht wert.
Will hat mich doch schon in seiner Familie aufgenommen. Es ist also nicht nötig.“
„Doch, weil ich es will.
Jeder soll sehen, dass du ab jetzt auch zu meiner Familie gehörst.
Wir alle sind stolz dich und deinen Sohn zu unserer Familie zählen zu dürfen.“
Es war zwecklos weiter zu argumentieren also beließ ich es einfach dabei.
Wir gingen Frühstücken und beeilten uns schnell fertig zu werden.
Als wir gegessen hatten folgte ich Igor hinaus.
Da stand doch tatsächlich ein schwarzer Hummer
vor dem Haus. Der hatte rund rum schwarz getönte Scheiben. Noch so ein Protzt Auto.
„Igor ist das auch deiner?
Warum hat der den auch vorne getönte Scheiben?“
„Ja, er ist hier sehr nützlich.
Außerdem liebe ich diesen Wagen.
So kann man nicht sehen wer drinnen sitzt.
Hier ist das egal, bei uns kann man fahren,
womit man will.
Und eine Sonnenbrille braucht man im Wagen auch nicht.
Los jetzt, es gibt so viel was ich dir zeigen will.“
Er hielt mir die Beifahrerseite auf und ich stieg ein.
Innen war alles mit weißen Leder und Holz verziert.
Ich konnte wirklich super nach draußen schauen.
Igor setzte sich auch und fuhr los.
Er machte den CD Player an. Die Musik kannte ich nicht aber ich fand sie gut.
Wir fuhren über zwei Stunden durch die Gegend.
In der Zwischenzeit sah ich mir das Armband
von Igor genauer an.
Es bestand aus einem ca. zwei Zentimeter breiten goldenen Geflecht. In deren Mitte war eine goldene
Platte eingefasst. Auf ihr war eine Burg abgebildet
die von zwei Bären getragen wurde. Die Bären waren aus einem braunen Edelstein gefertigt.
Die Burg war aus einem grauen Edelstein gemacht.
Es war sehr schön und schmiegte sich an mein
Handgelenk an.
Ich freute mich eigentlich doch über dieses Geschenk.
Igor war ausgesprochen fröhlich und redselig.
Immer wieder erzählte Igor mir etwas über diese oder jene Stelle. Es ging immer mehr nach oben in ein bergiges Gebiet hinauf.
„Sahra vorne in dem Handschuhfach sind Getränke,
würdest du mir bitte eine Cola geben?
Was du möchtest musst du dann schauen.
Noch ca. eine Stunde fahren wir weiter, dann
kommen wir zu einer Stelle die ich dir unbedingt
zeigen muss.“
„Na, dann bin ich mal gespannt,
was das für eine Stelle ist.“
Ich holte zwei Cola Flaschen aus dem Fach, das sich als kleines Kühlfach herausstelle.
Ich machte eine Flasche gleich auf und gab sie Igor.
„Danke Sahra. Gefällt dir mein Land denn?“
„Ich finde es sehr schön hier.
Nie hätte ich gedacht, dass Russland so schön ist.
Dein Heimatland ist wirklich schön Igor.“
Er lächelte mich mit einem atemberaubenden
Lächeln kurz an.
Dann konzentrierte er sich darauf zu trinken
und das Auto zu lenken.
Ich genoss die Aussicht und trank auch
von meiner kalten Cola.
Igor hatte seine Flasche schon geleert und
gab sie mir wieder. Ich schloss sie und legte sie weg.
Irgendwann bog er von der Straße ab,
in einen kleinen Seitenweg. Dem folgten wir eine Zeit lang. Er stoppte den Wagen und drehte sich zu mir.
„Wir sind da.
Steige bitte aus Sahra.
Dann schließe deine Augen,
ich will dich zu einem bestimmen Platz bringen.“
„Hmm, aber nur ungern.“
Also stiegen wir beide aus und ich schloss meine Augen.
Ich konnte noch sehen wie Igor um den Wagen
zu mir lief.
Igor stand ganz nah bei mir.
Seine Hitze und seinem Atem konnte ich auf meiner Haut spüren.
Plötzlich hatte er mich auch schon auf seine Arme gehoben.
„Igor was soll das?
Ich kann auch selber laufen?“
„So geht es aber viel schneller Sahra.“
War seine Antwort für mich. Er lachte fröhlich auf.
Ich bemerkte einen Windhauch der mich streifte.
Igor lief mit mir auf den Armen.
Ich wusste zwar das Vampire stark sind
aber mit mir im Arm laufen, das ist ja irre.
Einen Augenblick dachte ich daran doch zu schauen
wo er mich hinbrachte.
Doch ich vertraute Igor einfach.
Igor hielt an und stellte mich sanft wieder auf den
Boden zurück. Er hielt mich aber weiter in seinen Armen.
„Du darfst jetzt die Augen öffnen Sahra.“
Langsam machte ich die Augen auf.
Was ich dann sah, raubte mir fast den Atem.
Tief unter uns lag ein weites Tal.
Wir standen ganz nah am Abgrund.
So war ich doch sehr froh dass Igor mich fest hielt.
„Es ist unglaublich Igor.
So schön. Diese Weite.
Wie weit können wir von hier aus sehen?“
„Von hier aus kann man ca. 150 km weit sehen.
Das alles gehört mir und meiner
ganzen Familie Sahra.
Das ist aber noch nicht alles,
was ich dir hier zeigen wollte.
Ich trage dich wieder, so geht es schneller.“
Vorsichtig hob er mich wieder hoch.
Langsam lief er los und wurde immer schneller.
Schnell zog die Umgebung an uns vorbei.
Mir wurde ganz schön mulmig.
Deshalb machte ich meine Augen wieder zu.
Igor blieb nach einer Weile wieder stehen.
Ich hörte Wasser plätschern und Vögel singen.
Ich öffnete die Augen wieder.
Igor und ich standen vor einem tiefblauen See,
der einen ca. 3Meter hohen Wasserfall besaß.
Viele Blumen blühten drum herum.
Verschiedene Bäume gab es hier.
Einige Trauerweiden standen nah am Wasser.
„Oh Igor es ist super schön hier.“
Ich schaute ihn in die Augen und lächelte dabei über das ganze Gesicht.
Igors Augen leuchteten auf und er lächelte auch.
„Ich wusste dass es dir gefallen würde Kleines.
Ich habe auch ein Picknick für uns dabei.
Das hole ich gleich aus den Wagen.“
Schnell gab ich Igor einen Kuss auf die Wange.
„Danke Igor, für diesen schönen Tag.“
„Nein Sahra, ich danke dir.
Du hast mir so viel gegeben.
So das ich für alle Ewigkeit glücklich sein werde.
Ich wollte dir heute einen kleinen Teil zurückgeben.
Warte hier. Ich bin gleich zurück.“
Ich nickte ihm zu und schaute weiter auf den See hinaus.
Es war so schön warm, also zog ich meine Schuhe
und die Socken aus. Die Hosenbeine krempelte ich hoch. Das Ufer war schön flach. So konnte ich vorsichtig ins Wasser gehen.
Ein bisschen frisch war es aber trotzdem angenehm.
Ich wartete im Wasser umher, bis Igor zurückkam.
„Ich komme gleich zu dir und helfe dir Igor.“
„Nein ist schon gut so.
Ich schaffe das auch alleine,
bleib du ruhig im Wasser.“
„Na, wenn du meinst, mir soll es recht sein.“
Ich drehte also wieder um und genoss das Wasser.
Mein Blick ruhte auf dem Wasserfall.
Ich atmete die frische Luft ein.
Es roch nach Wald, Moos und Erde.
Einfach wunderbar klar und sauber.
Später hörte ich, wie etwas durchs Wasser stürmte.
Ich wollte mich umdrehen, als ich erfasst wurde und ins tiefere Wasser gezogen wurde.
„Igor bist du denn Verrückt geworden?
Ich bin jetzt klatsch nass.
Ich habe doch keine Sachen zum Wechseln hier.“
Meinte ich leicht zornig zu ihm,
als ich wieder über Wasser war.
„Ach Sahra, ich konnte einfach nicht wieder stehen.
Dich so im Wasser zu sehen,
da hat mich einfach der Hafer gestochen.“
sagte er und lachte dabei aus vollem Halse.
Ich musste dann auch los lachen.
„Ich werde meine Hose ausziehen gehen.“
Das tat ich dann auch und meinen BH legte ich
ebenfalls in die Sonne zum trocknen.
Ich ging wieder zu Igor ins Wasser.
Er schwamm schon mit weiten Zügen durch den See.
Auch ich schwamm hinaus zu ihm.
Zusammen schwammen wir zum Wasserfall.
„Hey, du kleine Schnecke.
Ich bin viel schneller als du.
Aber da ich ein gütiges Wesen bin,
werde ich mich deinem Tempo anpassen.“
„Oh, wie gnädig der Herr doch zu mir ist.“
Meinte ich lachend und
hielt mich an Igors Rücken fest.
„Jetzt kannst du ja mal Gas geben.
Ich bin dann genauso schnell wie du.“
Igor lachte laut auf und schwamm mit mir
einmal kreuz und quer durch den ganzen See.
Das Ganze in einem verrückten Tempo.
Wir lachten viel die ganze Zeit und hatten Spaß.
Irgendwann fragte mich Igor.
„Sahra hast du Hunger?
Ich nämlich schon. Wir sollten etwas essen.“
„Ja Hunger habe ich auch und kalt wird mir langsam.“
Wir schwammen neben einander her ans Ufer zurück.
Igor hatte eine Badehose an.
Na klar er wusste ja, dass hier ein See ist.
Er sieht einfach super aus.
Marichka kann sich glücklich schätzten Igor an ihrer Seite zu haben. Die Beiden werden bestimmt ein schönes Leben zusammen haben.
Igor hatte eine Decke auf den Boden ausgebreitet.
Am Rand stand ein großer Weidenkorb.
„Ich werde kurz zum Wagen laufen.
Ich hole noch eine Decke für dich Sahra.“
Sehr schnell war er wieder bei mir.
„Hier ich habe auch ein T-Shirt von mir, für dich im Wagen gefunden.
Es ist noch neu, Hier für dich.“
„Danke Igor.“
Er drehte sich um, so das ich die Shirts
wechseln konnte.
Ich brauchte es ihm nicht erst sagen,
dass fand ich gut.
Schnell tauschte ich die Shirts.
Ich legte das nasse über einen Baum zum trocknen.
Igor hatte in der Zeit schon das Essen auf die andere Decke verteilt. Als ich mich in die Decke eingewickelt
zu ihn setzte. Er hatte Brathändchen, Würstchen,
Weißbrot, Trauben und Rotwein dabei.
Wir ließen es uns schmecken.
Nachdem wir uns satt gefuttert hatten,
packen wir alles weg und legten uns auch in die
Sonne. Mir wurde so schnell wieder schön warm.
Igors Handy klingelte etwas später.
Igor stöhnte genervt auf.
„Ich werde mal ran gehen.“
Ich schwieg und blieb einfach liegen.
Igor stand auf und ging ein gutes Stück weg von mir.
Da meine Sachen jetzt schon eine ganze Zeit trockneten, beschloss ich nach ihnen zu schauen.
Also stand ich auch auf und ging zu den Sachen.
Alles war trocken und so zog ich mich wieder an.
Weil ich Igor gerade nicht sehen konnte.
Igor kam mit einem erbosten Gesichtsausdruck
wieder zurück zu mir.
„Es gibt große Probleme,
um die ich mich sofort kümmern muss.
Ich habe keine andere Wahl,
als dich dahin mitzunehmen.
Mir bleibt keine Zeit dich noch wo anders hinzubringen. Komm wir packen alles zusammen.“
Wir beeilten uns schnell alles zusammen zu packen.
Igor drückte mir dann alles in den Arm und
hob mich hoch.
„So sind wir schneller.“
Einige Minuten später waren wir schon auf dem Weg.
Igor telefonierte eine ganze Zeit lang.
Immer wieder rief er andere Leute an.
Er sprach die ganze Zeit in Sprachen,
die ich nicht verstand.
Er war sehr nervös, ungeduldig, sauer und besorgt.
Das konnte ich sehen und spüren.
Er raste wie ein Irrer über die Straßen.
Angstvoll schaute ich immer öfters zwischen Igor,
der Windschutzscheibe und meinem Fenster
hin und her.
Igor hatte keine Zeit langsamer zu fahren.
„Es tut mir sehr leid, Sahra.
Die Zeit läuft mir davon.
Ich habe Angst zu spät zu kommen.
Wenigstes verabschieden, will ich mich noch.
Dir wird nichts geschehen.
Ich bin ein guter Autofahrer.“
Meinte er beschwichtigend zu mir.
„Igor was ist denn los?
Wem willst du Lebewohl sagen.
Sprich mit mir, bitte.“
Es gab einen Angriff auf einige von meinen Männern.
Sie sind mit Verhandlungen beauftragt wurden.
Sie und die Gruppe, die sie trafen wurden überwältigt.
Es gab einige Tote und Verletzte.
Bitte, wenn wir dort ankommen, bleibe im Wagen.
Ich traue den Leuten dort noch nicht ganz.
Ich möchte nicht, dass du in Gefahr gerätst.“
„Aber warum verhandelt ihr dann,
mit den Leuten, wenn ihr ihnen nicht traut?“
„Wir haben schon viel zu lange mit ihnen
im Krieg gelebt. Es wird Zeit Frieden zu schließen.
Sie sind auch sehr stark.
Du bist noch nicht unsterblich Sahra.
Deshalb bist du eventuell dort nicht wirklich sicher.
Ich werde nicht riskieren, dass dir etwas zustößt.
Wir werden gleich in ihr Gebiet kommen.
Dort wird eine Eskorte auf uns warten.
Den werden wir hinter herfahren müssen.“
Keine halbe Stunde später warteten drei schwarze Geländewagen rechts und links neben der Straße auf uns.
Igor hielt kurz an und stieg aus.
Aus dem einen Wagen stieg ebenfalls ein Mann aus.
Sie unterhielten sich mitten auf der Straße.
Dann kehrten Igor und der Mann in ihre Autos zurück.
Ein Wagen fuhr vor uns auf die Straße und bewegte sich langsam vorwärts.
Die anderen beiden Wagen reiten sich hinter uns ein.
Dann ging es schnell weiter.
Als wir so hinter dem Wagen herfuhren sah ich mir ihn genauer an. Da stand Cayenne hinter drauf.
Also waren es Porsche Geländewagen.
Wow, also waren die auch reich.
Bestimmt auch ein Vampirclan.
Die sind doch alle gut betucht.
Ob das was mit ihrem Alter zu tun hat?
Na ja mir ist es egal.
Mir tun die Wesen nur leid, die wegen unnützer
Fehden und Kriege ihr Leben lassen mussten.
Das ist niemals gut.
Nie richtig.
Warum gibt es immer noch so viel
Hass und Gewalt auf Erden.
Igor wurde immer mehr angespannter.
Er umklammerte sein Lenkrad so fest das
seine Adern hervortraten.
„Igor es wird schon alles gut gehen.
Mache dir nicht so viele Sorgen.
Du schaffst das schon.
Du hast doch einen Engel an deiner Seite.“
So versuchte ich ihn ein wenig aufzumuntern.
Er lächelte kurz gequält auf.
Dann schaute er wieder auf den Weg.
Wir folgten den anderen Wagen jetzt schon
über eine Stunde. Der Weg wurde schlechter und der Wald immer dichter. Als wir endlich in ein Dorf einfuhren und anhielten.
„Sahra du bleibst im Wagen.
Hast du verstanden?
Bitte versprich mir, hier auf mich zu warten.
Ich will mir keine Sorgen um dich machen müssen.“
„Um mich brauchst du dir
keine Sorgen machen Igor.
Ich werde warten, geh du nur.“
Ich drückte Igor die Hand und er stieg aus.
Aus den fremden Wagen stiegen nur Männer aus.
Alle sehr groß mit Jeans oder Lederhosen bekleidet.
Alle hatten enge Muskelshirts an.
Sie waren fast alle so groß wie Igor.
Also sehr groß und voller Muskeln.
Einige der Männer gingen mit Igor tiefer
in das Dorf hinein.
Aber vier blieben, um Igors Wagen verteilt stehen.
Sie wussten also dass noch jemand im Wagen war.
Ich wollte mich ablenken und
schrieb René eine SMS, damit er sich keine Sorgen
machte. Auch an Rico und Will schrieb ich ein paar Worte. Ich sah auf und bemerkte dass die Männer auf das Auto starrten, als ob sie mich darin sehen konnten.
Aber das konnten sie bestimmt nicht. Man konnte nicht von außen hinein sehen in den Wagen.
Die Männer bekamen von einigen schönen Frauen
Essen und Trinken gebracht.
Ein paar Kinder spielten in der Nähe fangen.
Sie wurden aber von den Männern weggeschickt, als sie den Hummer zu nah kamen.
Eine alte Frau wollte zum Wagen kommen.
Sie hatte einen Teller in der einen und einen Becher in der anderen Hand.
Einer der Männer, er war ca. um die 30 Jahre alt,
schüttelte energisch den Kopf. Nach einer kurzen Diskussion nahm er ihr die Sachen ab und schickte sie fort.
Er bewegte sich jetzt auf den Hummer zu.
Vor meiner Tür kam er zum stehen.
Er klopfte an mein Fenster.
Er sah nicht gerade erfreut aus.
Ich wusste nicht was ich machen sollte.
Ich hatte Igor versprochen im Wagen zu bleiben.
Aber das ich das Fenster nicht öffnen dürfte,
davon hatte er nichts erzählt.
Also holte ich tief Luft und lies das Fenster runter.
Ich lächelte den fremden Mann freundlich an.
Er schien sehr erstaunt zu sein, mich zu sehen.
Er hatte bestimmt keine Frau erwartet.
Er stutzte einen Moment und dann lächelte er auch.
In einer fremden Sprache erzählte er mir etwas.
Ich schüttelte den Kopf um ihm zu zeigen, dass ich ihn nicht verstehen konnte.
„Ich kann leider kein Russisch.
Ich komme aus Deutschland.“
Er verstand mich nicht.
Ich versuchte mein Glück noch einmal in Englisch.
Auch das konnte er wohl nicht richtig verstehen.
Er drückte mir den Teller mit Besteck
und den Becher in meine
Hände und rief etwas über den Platz.
Die übrigen Männer kamen nun auch zum Auto und scharten sich um mein Fenster.
Sie unterhielten sich eine Weile wild durcheinander.
„Ich kann nur Deutsch und Englisch verstehen.“
„Ah, Deutsch können ich auch ein bisschen.“
Meinte ein junger Mann zu mir.
„Ich waren in Deutschland für eine Zeit lang.
Du essen mit uns ja?
Dein Mann ist bei unserem Vater.
Du nicht haben Angst müssen.
Wir dir nichts tuhen.
Komm doch, uns folgen ins Haus.
Dort du dich ausruhen können.“
„Das ist wirklich nett.
Aber ich habe Igor versprochen hier zu warten.
Danke für das Essen.“
„Ich gehen werde zu Vater und
ihm sagen tuhn, dass du hier drinnen bist.“
Sprach er noch in seinem nicht
mal so schlechten Deutsch. Dann redete er kurz
mit den anderen Männern und lief dann fort.
Die zurück gebliebenen Männer lächelten
immer wieder und unterhielten sich rege miteinander.
Die Kinder kamen wieder in die Nähe des Wagens
doch jetzt wurden sie von niemanden fort geschickt.
Das wunderte mich doch ein Wenig.
Dachten sie dass ich keine Gefahr für sie bin.
Ja ich bin eine Frau,
vielleicht hatte ich auch Kinder.
Außerdem glauben sie ich bin Igors Frau.
Das Essen riecht aber gut.
Ich werde ein wenig kosten,
um ihnen meine guten Willen zu zeigen.
Auf meinem Teller war ein gebratenes Stück Fleisch-
Eine große Kartoffel und Mais.
Ich probierte ein wenig von allem und ich fand es
sehr lecker. Aber richtigen Hunger hatte ich trotzdem nicht. Der Inhalt des Bechers roch verdächtig nach Bier. Ich mag aber kein Bier. Also stellte ich es weg.
Einer der Männer schaute auf den Becher, den ich auf das Armaturenbrett abgestellt hatte.
Ich nahm in wieder und hielt ihn zu ihm hin.
„Hier ich möchte das nicht trinken.
Du kannst es nehmen.“
Er sah zwischen dem Becher und mir hin und her.
Ich lächelte ihn offen an und dann griff er endlich
zu. Er trank ihn mit einmal aus.
Danach seufzte er zufrieden.
Die Männer lachten alle laut auf.
Die Kinder filzten an uns vorbei.
Alle lachten fröhlich und ausgelassen.
Auf einmal durchriss ein lauter Schrei die fröhliche Stimmung.
Alles Lachen verstummte auf der Stelle.
Die Männer rannten zu der Stelle, von der der Schrei kam. Lautes durcheinander rufen und ein schmerzverzerrtes Wimmern war zu hören.
Ich machte die Tür auf um besser sehen zu können.
Einer der Männer trug einen ca. 10 Jahren alten
Jungen auf seinen Armen. Vorsichtig und langsam
bewegter er sich aufs Dorf zu.
Sanft und beruhigen sprach er mit dem Jungen.
Dieser weinte so herzzerreißend in seinen Armen.
Ich konnte nicht anders, ich stieg aus den Wagen aus.
Wie unter fremden Einfluss setze ich einen Fuß vor den anderen. Immer weiter zu, auf den Mann und den
Jungen. Bis ich ihnen den Weg verstellte. Der Mann blieb stehen und schaute mich ärgerlich an.
Jetzt konnte ich die Verletzung des Jungen genau sehen. Er hatte eine sehr tiefe Fleischwunde
in seinem rechten Bein am Unterschenkel.
Die Wunde ging bis auf den Kochen hinunter.
Den konnte ich sehr gut sehen.
Meine Hände begannen stark zu kribbeln.
Ich sah den Jungen sanft in die Augen und lächelte.
Er hatte Bernsteinfarbene Augen.
Als nächstes schaute ich den Mann genauso an.
Seine Augenfarbe war dieselbe wie die des Jungen.
Es könnte sein Vater sein.
„Ich möchte ihm helfen.“,
sagte ich zu dem Mann und zeigte auf den Jungen
und auf mich.
„Bitte ich kann ihm helfen.“
Eindringlich aber sehr sanft versuchte ich es wieder die beiden von meinem guten Willen zu überzeugen.
Ganz langsam hob ich meine Hand und
streichelte die Wange des Jungen.
Die Augen des Mannes wurden groß. Dann hob ich auch die andere Hand und legte diese knapp unter die Wunde am Bein. Meine andere Hand legte ich auf sein Knie. Der Junge hatte aufgehört zu weinen und sah mich mit erstauntem Blick an. Liebevoll schaute ich in seine Augen. Meine Hände wurden warm und ich wusste dass sie in diesen Moment anfingen
golden zu leuchten. Einen Augenblick blickte ich den Mann an. Seine Augen wurden noch größer.
Er spannte sich an. Doch ich schüttelte kurz den Kopf.
Dann wandte ich mich wieder der Wunde zu. Diese schloss sich allmählich. Immer mehr Leute
scharten sich um uns. Leise flüsterten sie miteinander.
Doch ich kümmerte mich nicht um sie. Meine Konzentration galt dem Jungen und er Wunde.
Es dauerte nicht sehr lange und man konnte nichts mehr von der Verletzung sehen.
Das Licht erlosch und die Wärme verschwand.
Ich streichelte dem Jungen noch mal kurz über die Wange.
„Siehst du jetzt ist wieder alles Gut mein Kleiner.“
Zügig drehte ich mich um und wollte mich zurück ins Auto setzten, als sich eine starke Hand um mein Handgelenk schloss.
Der Mann hatte den Jungen einen anderen Mann in den Arm gelegt und zog mich hinter sich her.
Mit aller Kraft versuchte ich mich gegen ihn in den Boden zu stemmen.
Er stoppte und drehte sich um. In seinem Blick
lag Entschlossenheit. Kurzer Hand bückte er sich vor mich hin, ehe ich mich versah hatte er mich über seine Schulter geworfen. Ich war so überrascht dass ich mich noch nicht einmal währte. Sehr schnell schritt er aus. So als ob ich überhaupt nichts wiegen würde. Verzweifelt versuchte ich nach ihm zu schlagen, damit er mich wieder runter lässt. Er fing meine Hände ein und hielt sie fest.
Es brachte nichts dass ich mich weiter wehrte. Ich hatte keine Chance gegen ihn.
Alle sind so super stark. Wie unfair das doch ist.
Die ganze Meute folgte uns und es wurden immer mehr. Nach ein paar Minuten ging er mit mir in ein Haus rein. Dort hörte ich viele verschiedene Stimmen hinter mir laut werden. Der Mann ließ mich langsam runter. Aber seine Arme umschlossen mich immer noch als er mich umdrehte. Vor mir standen einige Männer und mitten unter ihnen Igor.
Schnell wollte ich zu ihm aber der Mann hielt mich weiter fest. Er redete schnell in seiner Sprache,
die ich leider nicht verstand.
„Igor was ist hier los?
Warum hält der Mann mich fest?
Ich habe nur den Jungen geholfen.
Ihm geht es jetzt gut.
Er hatte so eine furchtbare Verletzung.
Und ich meinte es doch nur gut.“
„Sahra ich habe doch zu dir gesagt bleib im Wagen.
Ich kann dich ja verstehen.
Du konntest nicht anders.
Aber der Mann weiß,
dass du nicht meine Gefährtin bist.
Er heißt übriges Gabriel.
Er will dich für sich haben,
wenn du noch keinen Mann hast.
Du hast seinem kleinen Bruder geholfen.
Alle hier wissen jetzt, dass du heilen kannst.
Das kann hier niemand.
Außerdem hast du ihn mit deinem Blick,
in deinen Bahn gezogen.
Ich versuche mit ihnen zu reden.
Habe Geduld Sahra.“
„Aber das ist doch verrückt.
Sag ihm dass ich schon vergeben bin.
Nur helfen wollte ich, nichts weiter.“
Er redete mit den anwesenden Männern.
Einige schienen ebenfalls Vampire zu sein.
Meine Hände begannen wieder zu kribbeln.
So wurde ich immer unruhiger.
„Igor irgendetwas stimmt hier nicht.
Gibt es noch andere Verletzte hier?
Ich spüre die Kraft in mir.
Bitte ich muss zu ihnen.
Schnell Igor es ist dringend.
Wenn er mich nicht los lässt,
weiß ich nicht, was dann passiert.“
Verzweifelt blickte ich zu Igor und den Anderen.
Igor redete schnell und laut auf die Männer ein.
Er wurde immer lauter und auch wütend.
Meine Hände wurden langsam warm.
Schon begann ich leicht am ganzen Körper zu leuchten.
„Igor schnell.
Ich kann es nicht aufhalten.
Ich muss zu den Verletzen.
Die Kraft will es.
Es ist eine wichtige Aufgabe.
Wenn sie mich nicht freiwillig zu ihnen bringen,
dann wird sie mir den Weg auf ihre Weise frei machen.
So etwas habe ich noch nie gefühlt.
Bitte ich möchte niemanden Schaden.“
Tränen rannen mir die Wange herab.
Die Kraft schwoll immer mehr in mir an.
Ein älterer Mann sagte etwas zu Gabriel.
Der schüttelte kurz mit dem Kopf und ließ mich dann endlich los.
Ich drehte mich um und ging einen langen Flur entlang.
Der führte in den hinteren Teil des Hauses.
Ich wurde von der Kraft geleitet. Sie kannte den richtigen Weg.
Die Männer folgten mir alle.
Vor einer Tür blieb ich stehen.
Ich schloss die Augen kurz, um mich zu sammeln.
Denn ich wusste nicht was mich erwarte.
Dann trat ich ein in den Raum. Er war groß und es standen einige Betten darin.
Einige Betten waren leer, doch in den meisten lagen
Männer. Langsam ging ich mir alle kurz einmal ansehen.
Alle hatten schwere Verletzungen. Überall war Blut zu sehen. Die Wunden waren zwar versorgt worden aber sie bluteten immer noch alle stark.
Meine Unruhe wuchs je mehr Männer ich mir ansah.
Dann kam ich zum letzten Bett, um mir auch diesen Verletzen anzuschauen.
Was ich da sah ließ mein Herz fast zerspringen.
Mein Atem stockte und ich weinte einfach los.
Michael lag da auf dem Bett. Er hatte die schlimmsten
Wunden von allen. Das halbe Gesicht war zerfetzt.
Sein linker Arm und sein linkes Bein waren in einem kaum zu beschreibenden Zustand.
Sacht ging ich in die Knie und berührte kurz und ganz sanft seine gesunde Gesichtshälfte mit zwei Fingern.
Er drehte seinen Kopf in meine Richtung.
Dann stöhnte er auf.
Erschrocken nahm ich meine Hand wieder schnell weg.
Sehr leise, fast nur hauchend sprach, er nur zu mir.
„Ich muss im Himmel sein.
Meine eigene Sahra, nur für mich alleine,
habe ich jetzt.
Ohne dich konnte ich nicht weiter leben.
Aber mein Tot hat sich gelohnt, Sahra.
Viele von diesen Schweinen,
habe ich ins ewige Jenseits geschickt,
bevor der Eine mich erwischt hat.
Aber diese scheiß Schmerzen hören noch nicht auf.
Aber die ertrage ich gerne, für den Rest meiner
Existenz, wenn ich nur dich bei mir habe.
Ich liebe dich Sahra.
Nur immer dich.
Vom ersten Moment, als ich dich sah, liebte ich dich.
Ich bin so müde Sahra.“
Mit diesen Worten schloss er die Augen.
Schwer war mir zu Mute und ich konnte kaum mehr
schlucken, meine Kehle war wie ausgedörrt.
Aufgelöst stand ich auf und schaute die Männer unter Tränen an.
„Igor bitte geht alle aus diesem Raum hinaus.
Die Tür könnt ihr von mir aus auf lassen
aber es darf keiner über die Schwelle kommen.
Ich werde mein Bestes tun.
Aber ich muss schnell handeln.
Sie sind so schwer verwundet.
Ich muss sie alle gleichzeitig versorgen.
Das wird nicht leicht werden für mich.
So etwas habe ich noch nie getan.
Ich muss mich konzentrieren, also bitte leise.“
In die Mitte des Raumes stellte ich mich und schloss die Augen.
Meine Arme streckte ich aus in den Raum hinein.
Ich versuchte in Gedanken jeden Mann einzeln zu erfassen.
Es gelang mir jeden in einen Kokon aus Licht zu hüllen.
Die Kraft strömte durch mich in die Kokons hinein.
Golden waren wir jetzt alle zusammen.
Mit tiefen Atemzügen verteilte ich die Energie,
auf die Männer. Jeder bekam so viel wie er brauchte, um ganz gesund zu werden.
Zeit und Raum gingen mir verloren.
Nur meine Aufgabe war jetzt wichtig.
Irgendwann spürte ich, dass sie alle genug Energie
bekommen hatte. Langsam versiegte die Kraft.
Das Licht wurde immer schwächer bis es ganz erlosch. Die Wärme verschwand und auch die Unruhe
war fort. Tiefe Glückseligkeit durchflutete mich.
Erschöpft aber zufrieden war ich. Ich wusste ganz genau alle Männer waren vollständig genesen.
Sie brauchten nur noch eine Weile zu schlafen.
Langsam öffnete ich die Augen und sah mir die Männer noch einmal an. Ich ging von einem zum anderen.
Keine Wunden waren mehr zu sehen. Keine schmerzverzerrten Gesichter hatten sie mehr.
Nein, alle schienen entspannt und ruhig.
Bei Michael setze ich mich auf den Bettrand.
Seine Hand nahm ich in die meine.
Sein Gesicht war vollkommen und schön wie immer.
Nur die zerrissene Kleidung, war noch ein letztes Zeugnis, seiner verschwundenen Wunden.
Ich hielt seine Hand fest umklammert und sprach in Gedanken zu ihm und seinem Herzen.
Mein lieber Michael. Warum willst du sterben?
Auf dich wartet deine wahre Gefährtin irgendwo.
Du darfst nicht wegen mir dein Leben geben.
Das ist nicht deine Aufgabe.
Gegen das Böse und Schlechte kämpfen ist Ok.
Aber niemals dein Leben einfach wegwerfen.
Ich bin es nicht wert. Deine Liebe darf niemals
mir gehören. Du bist so wundervoll.
So warmherzig und einmalig.
In einer anderen Welt, zu einer anderen Zeit,
würde ich gerne an deiner Seite sein.
Doch es ist nicht meine jetzige Bestimmung.
Aber falls es dir ein Trost ist, will ich dir Eines sagen.
Alexander kann sich noch nicht für mich entscheiden.
Aber ohne ihn, als meinen Gefährten,
werde ich nicht mehr lange leben. Also wird mich wohl kein Mann bekommen.
Das abgrundtiefe Böse rodet sich zusammen.
Ich kann es jeden Tag mehr und mehr spüren.
Wenn ich nicht unsterblich bin, wenn der Kampf
beginnt werde ich es nicht schaffen können.
Ich liebe dich auch Michael.
Ein Platz in meinem Herzen
wird auf Ewig dir gehören.
Ich gab Michael einen sanften Kuss,
auf seine weichen Lippen und stand auf.
Alle Männer, die bis jetzt vor der Tür gewartet hatten
betraten den Raum.
Ich schenkte ihnen ein erschöpftes Lächeln.
„Die Männer werden noch eine Weile schlafen.
Aber sie sind alle wieder vollkommen gesund.
Danke für das Vertrauen in mich.
Ich bin nur der Kanal, nur der Leiter der Energien.
Und ich freue mich das ich helfen konnte.“
Sagte ich matt. Ich hatte noch so viele Fragen.
Dringend wollte ich einige Antworten darauf.
Doch auch ich war müde.
Langsam näherte sich Gabriel mir.
Igor kam auf mich zugeeilt und schloss
mich in seine Arme.
Noch bevor dieser Gabriel mich erreicht hatte.
„Sahra meine Kleine.
Du siehst blass aus und du bist so kalt.“
„Das ist ein Preis, den ich gerne zahle,
wenn ich dafür anderen helfen kann.
Igor hob mich sachte hoch.
Ich legte meinen Kopf an seine Brust.
„Michael ist wieder gesund Igor.
Nur wie lange das so bleibt weiß ich nicht.
Er wollte den Tot Igor.
Er wird mich jetzt noch mehr hassen,
weil ich ihn nicht habe gehen lassen.
Nur wegen der Liebe, die er in sich,
für mich trägt.
Die ich aber nicht so erwidern darf, will er sterben.
Mein Gott, doch nicht wegen mir.
Du musst ihn zur Vernunft bringen Igor.“
Flüsterte ich schwach zu ihm.
„Ich werde mich um alles kümmern.
Aber du brauchst jetzt Schlaf Sahra.“
„Hmm, ...was ..meinst...“
Igors Sicht
Als ich sah wie Sahra aus dem Wagen stieg war ich verblüfft.
Mir wurde gerade klar, wie sehr ich sie vermisst hatte.
Was mich stutzig machte war Michaels Verhalten Sahra gegenüber.
Ich konnte es kaum erwarten sie in meiner Nähe zu haben. Marichka wusste von meinen Gefühlen zu Sahra. Ich liebe Sahra aber Marichka liebe ich erst recht. Marichka erzähle ich von meinen Gefühlen und Gedanken alles und hatte keine Geheimnisse vor ihr. Denn durch unsere Gedanken sind wir immer verbunden.
Ungeduldig wartete ich mit Marichka im Kaminzimmer auf Sahra.
Dann trat sie ein. Ihr Duft erfühlte gleich den Raum.
Zaghaft begrüßte sie mich und Marichka. Sahra war anders als sonst. Ja sie hat viel durchgemacht.
Ich zog sie einfach in meine Arme, als sie mir nur die Hand geben wollte. Schnell bemerkte ich das sie schmaler im Gesicht geworden war. Später als einige Verwandte sich zu uns gesellten, waren alle von ihr angetan.
Doch sie war sehr angespannt. Beim Essen setze sich Michael weit weg von ihr und immer wieder schaute er böse zu ihr hin. Als Sahra sich dann noch so schnell
hinlegen wollte, reichte es mir.
Ärgerlich nahm ich mir Michael zur Seite. Er berichtete mir alles ausführlich was zwischen ihnen passiert war.
Ich war einerseits Wütend und
anderseits verstand ich ihn sehr gut.
Am Morgen fand ich Sahra draußen im Garten.
Eine Weile sprach ich mit ihr und brachte sie dann zu Marichka.
Marichka wollte Sahra ablenken und ich machte das gleiche mit Michael.
Ich sprach mit Marichka am Abend und sie meinte dass ich einen Tag mit Sahra verbringen sollte. Weil sie einen Freund brauchte. So beschloss ich ihr ein bisschen von meinem Land zu zeigen.
Als Höhepunkt brachte ich sie zum Aussichtspunkt am See der Träume. Sie fand es hier wunderschön.
Und langsam wurde sie wieder zur alten Sahra.
Sie lachte viel und wirkte ausgeglichen. Als ich sie in den See schubste war sie erst einen Augenblick sauer auf mich aber ich konnte nicht anders. Sie zog sich ihre nasse Hose aus und da konnte ich sehen, dass sie auch im Ganzen einige Pfunde verloren hatte. Michael hatte ich zu Verhandlung, mit einem Wehrwolfsclan, mit ein paar anderen Vampiren, geschickt. Er freute sich eine Aufgabe zu haben. Als ich die Zeit mit Sahra gerade sehr genoss, weil sie dicht neben mir auf der Decke lag, klingelte mein Handy.
Es ärgerte mich sehr. Aber als ich dann den Grund für die Störung hörte. Wurde mir fast schwarz vor Augen.
Michael, meine Vertrauten und die Werwölfe wurden von feindlichen Vampiren angegriffen. Es gab auf beiden Seiten Tote und Verletzte. Doch die Wunden meiner Vampire und die der Werwölfe heilten nicht.
Im Gegenteil sie wurden immer schwächer. Die Heiler der Werwölfe und auch unser Arzt wussten nichts dagegen auszurichten. Sie würden alle in den nächsten Stunden sterben.
Notgedrungen sagte ich Sahra nur einen kleinen Teil der Wahrheit.
Denn ich musste sie mitnehmen. Für eine andere Lösung blieb mir keine Zeit. Sahra war ängstlich, als ich über die Straße donnerte. Nur blieb mir keine Zeit um langsam zu machen.
Im Dorf der Werwölfe musste ich sie im Wagen zurücklassen. Ich brauchte Ruhe,
um Abschied von Michael zu nehmen und mit den Wölfen zu reden.
Ich wollte sie später, mit einem meiner Männer nach Hause schicken. Ohne das sie von alledem,
groß etwas mitbekommt.
Sahra nimmt sich immer alles so zu Herzen.
Ich weiß es ist nicht richtig von mir ihr Michaels Zustand zu verschweigen.
Aber noch mehr Schmerz wollte ich ihr nicht zumuten.
Traurig hatte ich mich von meinen Männern und von Michael verabschiedet.
Und saß mit den Rest meiner Leute und einigen Wölfen zusammen,
um über die Situation zu sprechen, als mit großen Tumult ein Wolf eintrat.
Er hatte Sahra über seine Schulter geworfen.
Er ließ sie zwar runter, als der Älteste ihm das befahl aber er hielt sie weiter fest. Er erklärte sich.
Oh nein, sie ist ausgestiegen und hat einen kleinen Jungen geheilt.
Der Werwolf will sie für sich haben.
Er hoffte, dass sie als seine Frau,
auch seinen Vater heilen könnte,
der auch einer der Verletzten des Angriffs ist.
Außerdem findet er sie auch noch schön und er weiß das sie nicht meine Gefährtin ist.
Sahra wird immer nervöser und
sie weiß dass es Verletzte gibt.
Sie will zu ihnen sagt sie.
Dann fängt sie auch noch an Golden zu schimmern. Alle im Raum werden unruhig und
ich versuche ihnen alles zügig zu erklären.
Der Werwolf musste Sahra,
auf Geheiß des Ältesten hin freigeben.
Dann ging Sahra sofort zu den Verwundeten.
Niemand zeigte ihr den Weg,
doch sie bewegte sich zielsicher dorthin.
Mal wieder überrascht mich Sahra.
Wenn man denkt das man Sahra endlich kennt,
kommt das nächste Mysterium dazu.
Jeden der geschundenen Männer schaute sie kurz an. Zuletzt kam Sahra an Michaels Bett.
Sachte streichelte sie ihn.
Er spürte ihre Anwesenheit und redete kurz mit ihr. Sie brauchte einen Augenblick um sich zu sammeln. Dann schickte sie uns aus dem Raum.
Dann begab sie sich in die Mitte des Raumes und schloss die Augen.
Einige Zeit lang geschah nichts.
Dann bildeten sich eine Art Blase um jeden der Männer. Sahra strahlte jetzt hell Golden
und auch die Blasen strahlten so.
Etliche Minuten ging das so und dann erlosch dieses unglaublich schöne Licht.
Noch nie hatte ich gesehen, wie Sahra ihre Gaben einsetzte.
Ich war überwältigt von diesem Anblick.
Sprachlos war nicht nur ich.
Alle im Raum hielten die Luft an vor Spannung.
Als Sahra fertig war schaute sie wieder jeden Mann an.
Bei Michael verweilte sie länger.
Dann küsste sie ihn,
so verdammt zärtlich auf den Mund.
Wie ich ihn in diesen Moment beneidete.
Aber er bekam von diesem Kuss nichts mit.
Also hatte sie tiefe Gefühle für Michael.
In der Zwischenzeit strömten wir wieder in den Krankensaal zurück.
Sahra meinte das die Männer noch ein wenig Schlaf brauchen,
dann aber gesund und munter aufwachen.
Sie sah so blass aus, als sie sprach.
Sie schwankte leicht und dieser Gabriel wollte zu ihr. Aber ich war viel schneller als er.
In meinen Armen ist sie sicher.
So kalt, blass und erschöpft ist sie.
Doch ihr macht es nichts aus, Typisch Sahra.
Sie opfert sich für andere gerne auf.
Sie schreit nicht in die Welt hinaus,
dass sie an die Seite von Alexander gehört.
Sie biedert sich nicht an.
Sie hängt ihre Gabe nicht an die große Glocke.
Sie schweigt lieber über alles.
Sahra verbirgt ihren Schmerz über Alex’ Ablehnung
tief in sich.
Auch vor mir hat sie Geheimnisse.
Alex ist ein Narr. Er findet seine Gefährtin,
die er Jahrhunderte suchte.
Doch er stößt sie von sich.
Jeder andere Vampir würde was ganz anderes mit ihr machen, als sie von sich zu stoßen.
Ja stoßen würden sie sie, auf jeden Fall.
Und das so oft wie es geht und wo immer es geht. Denn das macht wahnsinnigen Spaß mit der Seelenverwandten.
Jetzt habe ich sie hier in meinen Armen.
Sie ist einfach eingeschlafen.
Eigentlich will ich sie bei mir behalten aber sie braucht ungestörten Schlaf.
„Ich brauche ein Zimmer,
indem Sahra unbehelligt ruhen kann.
Außerdem Gabriel, Sahra ist erstens schon einem mächtigen Vampir versprochen.
Zweitens gehört sie zu meiner Familie
und sie ist auch ein Teil von der Familie McConner. Also steht sie unter dem Schutz von drei starken Familien.
Sie ist tabu für dich Gabriel.
Bitte Sahra braucht ein Bett.“
Endlich bekam ich ein Zimmer für sie.
Vorsichtig legte ich sie hinein.
Ich deckte sie noch gut zu.
Damit ihr wieder schnell warm werden kann.
Sie ist so klein und verletzlich, meine kleine Sahra. Ich lasse einen meiner Männer lieber bei ihr Wache halten. Mein Vetter Sascha wird es machen. Ihm kann ich voll und ganz vertrauen.
„Sascha geh, und passe auf Sahra auf.
Gib mir Nachricht, wenn sie wach wird.“
Jetzt muss ich mich mit den Wölfen zusammensetzten.
„Also was ist jetzt mit unseren Verhandlungen,
großer Boris.
Werden wir zusammen arbeiten und
uns nicht mehr bekämpfen?“
„Ich habe noch einige Fragen Igor.
Was ist das für eine Frau.
Sie kann heilen und du wusstest das,
als du sie in unser Dorf gebracht hast.
Warum hast du die nicht gleich zu den Männern gebracht, damit sie ihnen Hilft.“
„Sahra hat bisher noch nie große Wunden geheilt.
Sie ist noch nicht sehr lange eine Gefährtin.
Ihre Gabe entwickelt sich noch.
Noch nie hat sie mehr als eine Person von kleinen Wunden geheilt.
Ich bin selber sehr erstaunt was sie gemacht hat.
Sie ist mein Gast und nicht verpflichtet zu helfen.
Ich wusste nicht, was sie alles kann.
Außerdem denke ich,
dass sie es auch nicht wusste.
Aber sie kann nicht aus ihrer Haut.
Sie hilft gerne Anderen.
Auch wenn es ihr nicht gut geht.
Ihr konntet ja selber sehen dass sie erschöpft war.
Ich verdanke ihr sehr viel.
Und es ist durch ihre Tat noch mehr geworden.
Wir alle stehen in ihrer Schuld.“
„Was verbindet sie mit dem Vampir Michael?“
„Michael ist ein sehr guter Freund.
Sie steht ihm nahe.
Er ist ihr wichtig.“
„Gut ich bin zu der Überzeugung gelangt,
dass wir Frieden schließen sollten.
Wenn du mit so einer außergewöhnlichen Frau befreundet bist,
dann kannst du eigentlich nur gute Absichten haben.
Wir sollten unsere Allianz und die Genesung unserer
Männer noch heute Nacht feiern.
Da ich weiß, dass deine Hochzeit am Samstag ist und
dir erst einmal die Zeit fehlt mehr zu machen Igor.
Wenn du erlaubst lasse ich die Feier vorbereiten.“
„Das ist eine gute Idee.
Die Männer werden bestimmt auch bald wieder munter sein.
Ich gehe mal kurz nach Sahra schauen.“
Leise öffnete ich ihre Zimmertür. An ihrem Bett angelangt, setzte ich mich sachte hin.
Sahra lag auf der Seite eingerollt in den Decken.
Eine Haarsträhne die sich über ihr Gesicht gelegt hatte nahm ich sanft bei Seite. Sie schlief aber entspannt wirkte sie nicht. Ihre Stirn lag in tiefen Falten. Behutsam streichelte ich ihre Wage.
„Sahra mach dir keine Sorgen.
Ich bin hier bei dir und alles wird gut.“
Ein Lächeln huschte über ihren Mund und sie entspannte sich.
Ich verließ sie wieder schnell und leise.
Dann ging ich die Anderen suchen.
In der Dorfmitte waren große Feuer angezündet worden. Und Tische und Stühle standen dazwischen.
Auf allen waren große Mengen Essen aufgetischt.
Meine Männer und die Wölfe saßen schon da.
„Ah Igor mein Freund, da bist du ja.
Wie geht es Sahra?“
„Sie schläft noch Boris.
Ich werde sie auch nicht wecken.
Schön euch alle gesund wieder zu sehen.
Meine alten und meine neuen Freunde.“
Erleichtert setzte ich mich neben Michael und drückte ihn fest an meine Brust.
„Mensch Micha was hast du dir dabei nur gedacht?
Wolltest du mich einfach alleine lassen?
Wie soll ich denn so schnell einen neuen Trauzeugen finden?
Ganz zu schweigen von einem besten Freund.
Bitte sei in Zukunft viel vorsichtiger.“
„Igor sagt mir warum hat Sahra das getan?
Sie quält mich Igor.
Ich soll mitansehen wie sie in den Armen von
Alexander liegt und glücklich ist.“
„Micha du bist mein Freund und
ich will dich etwas Fragen.
Meinst du wirklich, dass sie so glücklich ist?
Ich kenne sie länger als du und
ich sehe ihre Sorgen Micha.
Sie hat Angst, doch sie versucht es nicht zu zeigen.
Wenn sie heilt ist Sahra danach immer sehr geschwächt.
Sie aber macht es ohne zu klagen immer wieder gerne.
Denke noch mal genau nach mein Freund.
Wer sich von euch beiden mehr zerreißt“
Mit weit aufgerissenen Augen schaute mich Michael an und blickte dann auf seinen Teller.
Er hat jetzt genug Stoff zu nach grübeln.
Auch ich ließ es mir schmecken.
Alexanders Sicht
Ich hatte gerade mit meinem Vater telefoniert.
Es störte mich sehr, dass er mir nicht die Zeit ließ die ich brauchte.
Da zog ich mich auf meine Burg in die Schottischen Highlands zurück und er belästigt mich.
Ich muss endlich über meine Gefühle Klarheit bekommen.
So lange hatte ich jetzt schon auf meine Seelenverwandte gewartet und dann so was.
Wenn ich eine Frau in mein Bett nahm dann war es immer Eine super schlanke Frau.
Sie waren hübsch und willig.
Einen bestimmten Typ bevorzugte ich nicht.
Die Haarfarbe war mir auch einerlei.
Als Sahra das erste Mal sah fand ich sie nicht ansprechend. Aber dann bot sie mir Paroli.
Von da an sah ich sie mit anderen Augen.
Sie strahlte etwas aus was mir bisher Fremd war.
Ihre Augen waren wie ein tiefer See und ihr Geruch einfach Wahnsinn.
Dass sie eine Gefährtin war erstaunte mich wirklich.
Bei Christopher traf ich sie wieder und wollte sie in meinem Bett haben. Ich wollte ihr Temperament zähmen. Ihr Blut brachte das Monster in mir ans Licht, was ich immer im Griff hatte.
Fast hätte ich sie Umgebracht.
Nur weil sie sich heilen konnte und Christopher ein so guter Arzt ist überlebte sie mich.
Aber das Fass zum Überlaufen brachte war, dass ich feststellte das sie meine Gefährtin ist.
Ich dachte mich will jemand verschaukeln.
Doch Sahra machte mich für alles verantwortlich.
Sie hasst mich das sagte sie mir ins Gesicht.
Und ich rannte einfach weit weg von ihr.
Doch ich folgte ihr einige Tage später und musste sie auch prompt retten.
Diese Schweine wollten sie zu zweit besteigen und sie zu einer Verbindung mit einen von Ihnen zwingen. Kurzen Prozess machte ich mit den beiden.
Dann brachte ich sie zu Will, sie war verletzt und ohnmächtig. Außerdem war ich sehr verwirrt.
Darum zog ich mich hierher zurück.
Will schickte mir Nachrichten, so wusste ich wie es ihr geht. Ab und zu merkte ich auch das Sahra mit mir Mentalen Kontakt aufnahm.
Doch ich Antwortete ihr nicht.
Manchmal bemerkte ich dabei, dass sie Kummer hatte doch es war mir nicht wichtig.
Dann taucht sie hier bei mir auf.
In einem roten Satinnachthemd was ihr nur knapp bis über die Knie geht.
Ihre offenen langen Haare verdeckten ihren großen Busen. Einfach nur bezaubernd fand ich sie, wie sie so vor mir stand.
In meine Arme wollte ich Sahra schließen.
Doch sie weicht vor mir zurück.
Sie bedankt sich für meine Hilfe und will wieder gehen. Nur kann ich sie einfach nicht gehen lassen.
Also halte ich sie diesmal schnell sanft fest.
Sie meint dass ich mir keine Gedanken über sie machen soll. Das sie ohne mich Klar kommt. Dann reist sie sich los von mir, als ob ich ihr Schmerzen bereiten würde. Dann war sie weg.
Was hat sie noch mal gesagt.
Ich weiß nicht was sie ist. Das mein Vater mir nicht die Wahrheit mitteilt. Sie wünscht mir Glück mit meiner Braut. Sie hat noch etwas gemeint.
Denke nach Alex, strenge dich an.
Ah ja, bald bin ich sie wahrscheinlich für immer los. Was meinte sie denn wieder damit?
Ich werde mit Christopher sprechen.
Noch heute Nacht werde ich fliegen.
Ich will wissen was los ist.
„Mann habe ich lange gebraucht dich zu finden
mein Bruder.
Ganze zwei Tage suche ich dich schon.“
„Ich will ein paar Antworten auf meine Fragen.
Also wer sind Sahras Vampirvorfahren.
Und warum spricht sie davon,
dass ich sie bald los bin?
Weißt du etwas darüber warum Vater zu der Hochzeit von Igor Ragur gehen will?“
„Hallo Alex schön dich zu sehen.
Warum hast du plötzlich doch Interesse an Sahra?
Sie war dir doch nicht gut genug.“
„Ich glaube dass ich sehr wohl das Recht habe,
alles über Sahra zu erfahren.
Denn ich bin schließlich ihr Gefährte.
Sie ist mein und sie gehört mir.“
„Sie ist dein?
Das ich nicht lache.
Ich hatte so gehofft dass du endlich zur Vernunft gekommen bist Alex.
Eine Gefährtin ist nicht unser Besitz,
sondern unser größter Schatz.
Sie sind unsere zweite fehlende Hälfte.
Durch sie werden wir erst zu einem Ganzen.
Sie bringen uns alles was wir verloren hatten zurück.
Sahra ist einmalig.
So eine Gefährtin gab es noch nie auf Erden.
Warum sie gerade deine Gefährtin ist,
ist mir ein Rätsel.
Ich werde dir erzählen was so besonderes an Sahra ist.
Sie hat nicht nur einfach Menschliche und Vampir Gene.
Nein das Vampirblut, das in ihren Adern fließt,
ist das Blut des ersten Vampirs auf Erden.
Und noch was besonders ist,
ein Teil ihrer Gene ist vollkommen rein.
Sie ist erschaffen worden Alex,
nicht einfach nur gezeugt.
Sahra ist zum Teil ein Engel.
Und du hast dieses wunderbare und auch schöne Wesen von dir gestoßen.
Sie wusste es schon lange,
dass sie für dich bestimmt ist.
Doch die Angst und die Trauer sind ihre ständigen Begleiter geworden.
Weißt du wie das alles für sie ist?
Gerade erst verliert sie den Mann mit dem sie viele Jahre glücklich war.
Dann wird die zu einer Gefährtin.
Von einem Vampir.
Einem Wesen, dass für sie nicht wirklich Existierte.
Als nächstes bemerkt sie das sie heilen kann.
Männer belästigen sie immer wieder.
Du hast sie fast umgebracht.
Du ihr Seelenverwandter, ihr Gegenstück.
Du hast dich von ihr Abgewandt.
Sahra der lauernden Meute frei Haus geliefert.
An deiner Seite Alexander müsste sie schon seit Wochen sein.
Doch sie schweigt über dich Alex.
Sie will dir nicht zur Last fallen.
Dich nicht in eine Ecke zwängen.
Sie nimmt so viel Rücksicht auf dich.
Und was machst du Alexander?
Ich weiß nicht was sie damit meinen könnte,
dass du sie bald los bist Alex.
Ich weiß nur dass Michael der Graf von Gillmoor mehr als nur ein Auge auf sie geworfen hat.
Er lebt in ihrem Haus.
Er ist ihr ständiger Begleiter und Beschützer.
Er übernimmt deine Pflichten Alex.
Und was Vater betrifft bin ich mir nicht sicher.
Er hat sich sehr verändert in den letzten Wochen.
Er wird immer Skrupelloser.
Mit Mutter hat er sich erst kürzlich heftig gestritten.
Sie ist jetzt erst einmal eine Weile bei uns.
Hast du noch mehr Fragen an mich Bruder?“
„Nein... danke Christopher.
Ich glaube ich bin ein großer Dummkopf.
Ich kann mir selber nicht erklären,
warum ich so reagiere.
Eigentlich finde ich Sahra sehr anziehend.
Ich wollte sie schon,
als ich noch nicht wusste wer sie ist.
Aber zu erfahren wer sie ist,
hat mich fast verrückt gemacht Christopher.
Ich hätte es doch eigentlich spüren müssen.
Einige Male hatte ich sie in meinen Armen,
ohne zuerkennen was sie für mich ist.
Nie hätte ich gedacht,
dass ich es nicht bemerken könnte.
Sie hat es mir vorher gesagt und
ich habe ihr es nicht abgenommen.
Immer hat sie mir kleine Hinweise geliefert.
Die ich nicht wirklich war genommen habe.
Ich muss zu Sahra fliegen.
Ich muss ihr sagen,
dass ich sie an meiner Seite haben will.
Ich werde gleich nach Deutschland fliegen.
Ich will nicht länger warten.“
„Wenn du zu Sahra willst musst du schon nach Russland fliegen.
Sie ist bei Igor.
Er hat sie und René zu seiner Hochzeit eingeladen.
Außerdem hat Vater das Flugzeug.“
„Wer ist noch mal René?
Ist das ihr Sohn?
Warum weißt du eigentlich so viel über Sahra Chris?“
„Nun Michael ist der Bruder von
Xenia und Cosmeea.
Er erzählt ihnen unglaublich viel von Sahra.
Und ich habe regen Kontakt mit Will.
Außerdem kenne ich viele andere,
die in Sahras Nähe sind.
Ich wünsche dir Glück Alex.
Obwohl ich hoffe,
dass Sahra es dir nicht zu einfach macht.“
„Ja ich verstehe dich.
Bis bald, ich werde mich so schnell wie es geht,
auf den Weg zu meiner Sahra machen.“
Wieder zurück bei Sahra
Als ich wieder aufwachte,
wunderte ich mich wo ich war.
Ich war alleine in einem Zimmer das mir nicht bekannt vorkam.
Und das mit ein paar Kerzen beleuchtet wurde.
Ein klopfen an der Tür ließ mich hoch schrecken.
Drei Frauen traten ein.
Sie lächelten mich freundlich an.
In ihrer Sprache die ich ja leider nicht verstand redeten sie leise und sanft mit mir.
Die Älteste der Frauen nahm meine Hand und zog mich sanft vom Bett.
Sie wollten dass ich ihnen folgte.
Irgendwie fühlte ich mich sicher bei ihnen.
Also folgte ich ihnen ohne Bedenken.
Ein Vampir der vor meiner Tür stand schaute mich fragend an.
„Mir geht es gut.
Sage Igor bitte das ich bald bei ihm bin.“
Er nickte und ging in die andere Richtung fort.
Die Frauen führten mich aus dem Haus raus und in das nächste Haus hinein.
Dort gingen wir einen Flur entlang.
Eine Tür wurde vor uns geöffnet. Eine Frau schaute raus und auch sie lächelte mich an.
Ich sollte in den Raum gehen. Also tat ich es.
Dort war eine große Badewanne auf einer Empore eingelassen. Aus der Dampf aufstieg.
Die Frauen deuteten mir an das ich mich ausziehen und ins Wasser steigen sollte.
Sie trat hinter mich und machte meinen Zopf auf.
Als sie meine Haare ganz auseinander hatte deutete sie auf die Wanne.
Irgendwie überwand ich meine Scheu und zog mich aus. Eine der Frauen hob meine Sachen auf und verschwand damit aus dem Raum.
„Hey, das sind meine Sache.
Wo will sie damit hin?“
„Du keine Angst haben müssen.
Du andere Sachen bekommen nach dem Bad.
Deine werden nur sauber gemacht.
Gehe du jetzt in Wasser.
Die Feier ist schon los.“
sagte die Frau die im Badezimmer war, als wir kamen.
„Häm, was für eine Feier?“
„Du dich baden und
dann wenn fertig ich dich bringen werden.“
Ich holte tief Luft und stieg ins heiße Wasser.
Die alte Frau kam mir nach und goss eine nach Rosen duftende Flüssigkeit ins Wasser und die andere junge Frau verwirbelte es mit dem Wasser.
So fühlte ich mich sehr wohl. Das Wasser war so tief das es mir bis zum Busen reichte.
Ich ging mit meinem Kopf unter um meine Haare nass zu machen.
Die junge Frau hatte jetzt einen Krug in ihren Händen.
Sie machte ein Zeichen das ich zu ihr kommen sollte.
Ohne zu zögern tat ich es und sie wusch mir meine Haare und spülte sie ein paar Mal mit klaren Wasser aus.
„Du jetzt kommen raus, bitte:“
Vorsichtig stieg ich aus der Wanne und die alte Frau wickelte mich in ein großes Lacken. Die junge Frau hatte ein anderes und trocknete meine Haare damit.
Die andere hatte einen Föhn in der Hand und eine Bürste.
Sie zeigte auf einen Holzhocker auf den ich mich setzen sollte.
Nachdem ich saß brüstete sie meine Haare durch und föhnte sie trocken.
Sie flocht mir rechts und links ein paar Haare zu kleinen Zöpfen diese band sie nach hinten.
Die alte Frau war zwischenzeitlich kurz aus dem Zimmer gegangen und kehrte zurück,
als meine Haare trocken waren.
Sie hatte einige Kleidungsstücke bei sich.
Sie legte die Sachen auf einen Tisch ab.
Dann nahm sie einen Tonkrug von dort.
Sie und die anderen Frauen stellten sich um mich rum, nach dem ich mich erhoben hatte und vom Hocker weggetreten war.
Sie zogen mir das Lacken weg und
rieben mir alle etwas in die Haut ein.
Es roch sehr angenehm und
fühlte sich toll an. Als die alte Frau meine Haare von meiner linken Schulter wegstrich,
keuchte sie laut auf und redete wild gestikulierend mit den anderen Frauen.
Diese schauten sich auch meine Drachen an und die alte Frau eilte kurz danach aus dem Raum.
Die beiden anderen Frauen blickten mich jetzt anders an. Sie machten weiter mit ihrem Werk und reichten mir die Sachen als sie fertig waren.
Als erstes gaben sie mir eine rote Wildlederhose zum Anziehen. Keinen Slip aber die Hose passte mir perfekt. Dann reichten sie mir eine rote Lederbüste.
Als letztes hatten sie noch eine rote Wildledertunika, auf der vorne und hinten weiße Flügel gestickt waren.
Dazu bekam ich noch schwarze Wildlederstiefel.
Alles passte super und fühlte sich zwar ungewohnt aber toll an.
Die Frauen führten mich hinaus aus dem Haus ins Freie. Jetzt konnte ich Musik hören und lachen. Es war Stockdunkel und ich roch Rauch.
Wir gingen immer weiter bis wir die Dorfmitte erreichten. Dort waren große Feuer errichtet wurden und viele Fackeln standen um zahlreiche Tische verteilt. Dort saß wohl das ganze Dorf und feierte.
Die Tische waren mit zahlreichen Speisen und Getränke beladen.
Igor stürmte auf mich zu und drückte mich an seine starke Brust.
„Meine kleine Sahra schön dass es dir gut geht.
Was haben sie nur mit dir gemacht?
Du siehst zum Anbeißen aus und du riechst auch so.
Allen geht es hervorragend.
Du hast Heute ein Wunder vollbracht Sahra.
Keiner konnte den Männern helfen.
Nur du und deine Gabe waren dazu im Stande.
Wir stehen in deiner Schuld auf Ewig.
Du bist wirklich der Engel der unsere Rettung ist.“
„Ach mein Riesen Vampir, hör doch auf mich so in den Himmel zu loben.
Es ist meine Aufgabe und meine Pflicht.
Ich freue mich von ganzem Herzen das ich helfen konnte.
Könnte ich eine Kleinigkeit zu essen bekommen ich habe Hunger.“
Igor lachte laut auf und freute sich tierisch.
„Weißt du wie lange ich darauf gewartet habe das du so etwas mal sagst?
Komm es gibt viele Leckere Sachen zu essen und zu trinken für dich.
Hungrig setzte ich mich neben Igor und entdeckte auf der anderen Seite Michael.
Schnell schaute ich weg und genoss das Essen.
So einen Hunger hatte ich schon seit Wochen nicht mehr. Immer wieder wurde ich unterbrochen bei meinem Mahl. Weil die Männer und ihre Familien kamen und sich bei mir bedankten für die Heilung.
Mir war es nicht recht, dass sie mich so Lobten.
Es war mir doch eine große Freude dass es ihnen wieder allen gut ging.
Der alte Mann saß einige Stühle weiter an unserem Tisch und warf immer mal wieder einen Blick zu mir.
Die alte Frau war in seiner Nähe und sprach mit ihm und einigen anderen Männern und Frauen.
Da ich doch meine Zweifel hatte ob die Menschen hier wirklich Vampire waren wollte ich mir Gewissheit verschaffen.
„Igor sind das hier auch alles Vampire in diesem Dorf?“
„Nein Sahra es sind Werwölfe und Boris Dostojewski ist ihr Clanoberhaupt.
Er ist auch sehr alt und weise.
Wir haben uns sehr viele Jahre bekriegt und hegten einen tiefen Argwohn gegeneinander.
Doch ich wollte endlich Frieden zwischen unseren Clans. Es ist falsch gewesen all die vergangen Jahre
in Feindschaft zu verbringen.
Und es gibt ja eine neue Bedrohung für uns alle.
Der wir uns gemeinsam stellen müssen.
Nun ich hoffe es geht dir wieder gut Sahra.
Ich bin sehr beeindruckt von deiner Gabe.
So unglaublich schön war es anzusehen, wie du Golden aufgeleuchtet hast und alles erhellt hast.
Wusstest du das du so etwas kannst Sahra?“
„Nein Igor.
Das größte was ich bisher durch die Engelskraft schaffen konnte war Xenia und ihr Kind zu heilen.
Es freut mich dass ich helfen durfte,
diese guten und tapferen Männer zurück zu holen.
Es ging jeden Einzelnen sehr schlecht.
Was immer sie so zugerichtet hat wollte ihren Tod.
Sehr viel Energie brauchten sie um zu gesunden.
Das was in Ihnen wütete, war sehr stark und schlecht.
Doch jetzt ist wieder alles Ok.“
„Ja fürs erste.
So wie Boris aussieht, will er etwas von dir Sahra.“
„Ja das glaube ich auch.
Doch ich weiß nicht was er von mir möchte.“
„Na dann, denke ich das du es gleich erfahren wirst.
Da kommt sein Sohn und Nachfolger Dimitri.“
„ Lady Sahra mein Vater möchte mit euch reden.
Bitte folgt mir jetzt.“
„Ähm, ja.“
„Igor er möchte diese Sache erst einmal mit der Lady alleine besprechen. Und bittet euch nicht gekränkt zu sein.“
„Igor es ist schon gut.
Ich werde bei deinen Freunden bestimmt nicht in Gefahr sein.
Später komme ich zu dir.“
Dimitri führte mich zu einem schönen kleinen Haus.
Dort wartete im Wohnzimmer Boris, die alte Frau und noch zwei Männer auf uns.
Als Dimitri die Tür hinter sich schloss legte Boris gleich los und Dimitri übersetzte es gleich für mich.
„Swetlana hat mir erzählt dass du das Mal der Drachen trägst.
Deine Drachen sind Grün und Gold-blau.
Außerdem sind sie Ineinander verschlungen.
Es ist sehr wichtig dass ich sie mit meinen Augen sehen kann.
Bitte zeige sie mir.“
„Aber was ist an den Drachen so wichtig?“
„In unseren Legenden steht geschrieben, dass wenn die Drachen erscheinen, wird uns bald ein großer Kampf ereilen.
Doch sind die Drachen Gold und Grün werden wir das Böse besiegen.
Sind die Drachen Blau stehen die Chancen auf unentschieden.
Doch der Engel kann dann immer noch siegen.
Lange grübelten unsere Vorväter über diese Aussagen nach, was das genau heißen mag.
Da Drachen ja bekanntlich schon sehr lange nicht mehr auf der Erde wandeln.
Also dachten wir immer das irgendwo doch noch richtige Drachen leben müssen und uns besuchen werden.
Ausschau hielten wir bis jetzt, nach allen Zeichen und Hinweisen aber wir fanden nichts.
Swetlana denkt nachdem sie deine Schulter gesehen hat, dass du uns weiter helfen kannst.
Ich habe noch nie in meinen langen Leben gehört, dass es jemanden gegeben hat der das kann was du kannst.
Die Männer waren alle an der Schwelle des Todes.
Kein Arzt konnte sie mehr retten.
Doch du heilst erst eines unsere Kinder und dann noch alle 12 Männer.
Du strahlst dabei wie ein Engel und auch deine Bescheidenheit ist Engelsgleich.
Bitte erkläre uns das alles.“
„Ich weiß nichts über eure Legenden.
Aber ich kann euch nur etwas über mich erzählen.
Auch wenn ich es nicht gerne mache.
Mir liegt es nicht meine Geschichte in die Welt zu posaunen.
Alles begann erst nachdem mein Ehemann Mitte April
bei einem Verkehrsunfall starb.
Vorher wusste ich nicht dass es Vampire, Engel oder Werwölfe überhaupt wirklich gibt.
Meine Welt brach zusammen.
Doch für meinen Sohn und für mich musste ich stark sein.
Bei meiner neuen Arbeit begegnete ich vielen Vampiren.
Doch erst nach einer Weile erfuhr ich alles.
Ich war ab dem Tod meines Mannes eine Gefährtin geworden.
Meine Herkunft ist nicht zufällig.
Ich bin erschaffen worden von einer Rasse die wir als Engel bezeichnen.
Sie mischten die DNA von sich mit Vampir DNA und noch Menschlicher DNA.
Doch ich sollte nicht gleich entdeckt werden, also schlummerte alles, bis auf mein Menschliches Erbgut.
Als die Zeit reif war und das Schicksal eingriff entfaltete sich alles andere langsam.
Mein Gefährte zeichnete mich mit seinem Mal den Drachen.
Er fand mich bis dahin nur in seiner Traumwelt.
Als mich dann in der Wirklichkeit fand,
tötete er mich fast.
Nur meine Gabe und ein guter Vampirarzt rettenden mich vor dem Tod.
Mein Seelenverwandter hat sich aber noch nicht vollständig mit mir vereint.
Also bin ich weiterhin sterblich.
Ich kenne meine Aufgaben und werde mein Bestes geben sie zu erfüllen.
Das Böse zu besiegen ist meine Bestimmung hier auf Erden.
Genauso soll ich den Guten hilfreich zu Seite stehen.
Deshalb habe ich die Gabe,
durch die Engelskraft zu heilen.
Ich bin ein Werkzeug der Engel und doch bin ich Ich.
Alles ist noch relativ neu für mich und ich werde immer wieder mit unbekannten Situationen konfrontiert.
Doch ich bin zuversichtlich und stelle mich allem was auf mich zukommt.
Außerdem weiß ich das sich um uns herum das Böse und Schlechte zusammen rafft.“
„Was du da sagst mein Kind ist für uns sehr Interessant.
Bis jetzt glaubten wir, dass alle Gefährtinnen auch schon als solche geboren werden.
Du bist uns also von den Engeln geschickt worden.
Dann sollten wir dankbar dafür sein.
Du hast ein gutes Herz und Mut.
Aber warum dein Gefährte dich noch nicht an sich gebunden hat ist ein Rätsel. Aber es wird einen
bestimmten Grund dafür geben.
Hinter allem steht der große Plan des Ganzen.
Bitte zeige mir deine Drachen Kind.“
„Ähm es ist mir aber nicht so recht.
Ich möchte nicht, dass jeder schon weiß was ich mit mir trage.“
„Deine Bedenken verstehen wir gut.
Wir werden es so lange wie du es möchtest für uns behalten.“
Ich nickte und zog mein Oberteil aus.
Meine Haare strich ich auch zur Seite und
gab so den Blick auf die Drachen frei.
Boris der nah hinter mir stand schnappte nach Luft.
Und auch die Anderen kamen und schauten sich die Drachen an.
Swetlana strich mir sachte über die Schulter um die Drachen zu berühren. Dann blickte sie mir in die Augen. Ihre braunen Augen schienen in meine Seele einzudringen.
Nach einigen Minuten unterbrach sie den Kontakt zwischen uns und nahm mein Gesicht in ihre Hände.
Sie küsste mich auf die Stirn und dann sah ich die Tränen die sie jetzt weinte.
Einmal drückte sie mich und ließ mich dann los.
Tief berührt war ich über diese Geste.
Schnell zog ich mich wieder an und schluckte ein paarmal.
„Ich möchte jetzt gehen Boris.
Mein Sohn kommt heute hierher.
Ich habe in lange nicht gesehen und ich brauche
Zeit um nachzudenken.“
„Mein Kind bitte ich möchte dir einen von meinen
Männer an die Seite stellen.
So werden wir in Verbindung bleiben.“
„Aber ich bleibe nicht hier.
Ich wohne in Deutschland und mein Weg ist offen.
Wenn er in meiner Nähe bleiben soll dann müsste er alles verlassen was ihm vertraut ist.
Das könnt ihr doch nicht wirklich wollen.“
„Er wird es verkraften.
Er ist schon mit ganz andern Sachen fertig geworden.
Für Gabriel ist es eine Ehre dem Clan nützlich zu sein.“
Da war ich baff. Gabriel, ausgerechnet er musste es sein.
Es wird ja immer schöner.
Doch ich wusste dass ich es nicht ablehnen durfte.
Ich nickte Allen einmal zu und ging zu Igor zurück.
Igor freute sich mich wohlbehalten wiederzusehen.
„Ah, Sahra da bist du ja.
Was hat Boris von dir gewollt?“
„Eigentlich nichts Besonderes.
Er hat mir eine ihrer alten Legenden erzählt.
Die er mit mir in Verbindung bringt.
Sie wissen von der Gefahr die uns alle bedroht.
Er möchte dass wir immer schnellen Kontakt halten
können.
Deshalb wird er mir einen Werwolf zu Seite stellen.
Da ich ihn nicht krängen wollte und er dein neuer
Verbündeter ist habe ich es nicht abgelehnt.“
„Sahra du erstaunst mich immer wieder auf Neue.
Deine Endscheidung war vollkommen richtig.
Da du ein Teil meiner Familie bist, hast du die Zusammenarbeit der Clans beschleunigt.
Wer soll dich den begleiten Sahra?“
„Na dreimal darfst du raten Igor.“
„Seinen Sohn wird er nicht mitschicken.
Dimitri wird in einigen Tagen selber Vater werden.
Es muss ein Mann sein den er vertraut und der für diese Aufgabe geeignet ist.“
„Was hältst du von Gabriel.
Meinst du er ist dieser Aufgabe gewachsen?“
„Er ist ein Neffe von Boris.
Aber nicht doch.
Du meinst wirklich Boris wird ihn auswählen?“
„Igor er hat es schon getan.
Gabriel wird seine Sachen bestimmt schon packen.
Gabriel wird aber nicht an deine Seite gestellt.
Er soll an meiner Seite bleiben.“
„Warum an deiner Seite?
Sahra was ist los?“
„Nun, ich bin anscheinend ein Teil ihrer Geschichte.
Ich bin für sie die Waffe gegen das Böse.
Boris möchte von mir sofort wissen,
wann und wo sie zuschlagen müssen.
Deshalb soll der Wolf in meiner Nähe bleiben.“
„Aber warum denken sie,
dass du gegen das Böse kämpfen kannst Sahra?“
„Nun, ich denke weil sie ihren Legenden Glauben schenken Igor.
Aber lass uns jetzt bitte langsam fahren ja.
Heute kommen doch René, Will und die Anderen.
Außerdem wird Marichka dich schon vermissen.
Ich möchte nicht das sie schlecht von mir denkt.“
„Marichka weiß schon längst Bescheid Sahra.
Ich kann immer und zu jeder Zeit mit ihr in Verbindung treten.
Er tippte sich dabei an seinen Kopf.
Sie freut sich das alles so gut und glimpflich
ausgegangen ist.
Wenn wir nach Hause kommen wird ein schönes spätes Frühstück auf uns alle warten.
Wir werden uns noch verabschieden und dann können wir auch schon los.“
Um auf Wiedersehen zu sagen brauchten wir fast eine dreiviertel Stunde.
Das ganze Dorf war zu der frühen Stunde auf den Beinen und wollte mich einmal drücken.
Alle bedankten sich für die Heilungen der Männer.
Igor und seine Männer wurden auch herzlich verabschiedet und Gabriel erst recht.
Gabriel strahlte über das ganze Gesicht als er neben mir zum Stehen kam.
Ich bekam noch meine Kleidungsstücke zurück und konnte dann endlich zu Igors Auto gehen.
Igor, Michael und Gabriel begleiteten mich.
„Michael, du und Gabriel, werden hinten sitzen.
Sahra kommt nach vorne zu mir.
Ich werde keinerlei Gezänk dulden, ist das klar?“
Beide Männer nickten zustimmend Igor zu.
Dann setzten wir uns alle ins Auto.
Na toll jetzt sitze ich hier mit drei wahnsinnig gut aussehenden Männern im Auto.
Alle drei versprühen sie ihr Testosteron in Unmengen
im ganzen Auto.
Das mir dabei ganz kribblig wird.
Und ich muss versuchen das vor ihnen,
mir nicht anmerken zu lassen.
Wie ungerecht die Welt doch ist.
Mit zwei von diesen Adonisen hätte ich mir schöne Stunden machen können.
Doch ich kann das einfach nicht.
So saß ich tief in meinen Gedanken versunken neben Igor. Es wurde immer heller und die wunderschöne Landschaft zog an uns vorbei.
Vor Igors Wagen und hinter uns fuhren die anderen Vampire. Auch alle in Schwarzen Hummers.
„Sahra kannst du uns alle etwas zum Trinken geben?“
So riss Igor mich von der Landschaft los.
„Ja ist gut.“
Ich holte für Igor eine Cola und für mich einen Saft heraus. Ich wollte das Fach schon schließen als mir wieder einfiel das ja noch Michael und Gabriel da waren. Also drehte ich mich um und fragte.
„Was möchtet ihr den trinken?“
Michael schaute mich mit einem sonderbaren Blick an. Nicht Böse aber irgendwie komisch eben.
„Ich möchte ein Wasser.“
Ich gab es ihm.
Seine Finger streiften meine Hand und
mein Herz fing an zu rasen.
Gänsehaut machte sich auf meinem Körper breit.
Schnell wand ich mich um.
„Gabriel möchte auch eine Cola Sahra.“
Sagte mir Igor.
Ich holte die letzte Cola aus dem Fach und schloss es.
Dann gab ich Gabriel die Flasche.
Er nahm sie und hielt einfach meine Hand fest.
Ein Mark erschütterndes Kurren erfüllte plötzlich das ganze Auto. Michael fletschte mit seinen Reizzähnen in Gabriels Richtung.
Meine Hand war plötzlich wieder frei und ich schaute für einen Sekundenbruchteil in Michaels Augen.
Dort sah ich, das seine Augen glühten.
Schnell schaute ich wieder aus dem Fenster,
um mich abzulenken.
Hasst Michael mich doch nicht?
Oder was geht hier vor sich?
Aus diesen Vampiren werde ich einfach nicht schlau.
Was will er damit nur bezwecken.
Ich kann nicht zu ihm gehören.
Auch wenn ein Teil von mir es will.
Mein Platz ist an Alexanders Seite.
Auch wenn ich Angst habe vor einem Leben mit ihm.
Er ist so ganz anders als ich und sein Leben ist auch nicht mit meinem zu vergleichen.
Igor blickte immer wieder zwischen Michael, Gabriel und mir hin und her.
Dann wurde sein Miene finster und er blaffte die beiden Männer an. Ich konnte nichts verstehen was er genau sagte aber die Spannung die sich im Auto aufgebaut hatte verpuffte.
Igor streichelte mir sanft über die Wange und schenkte mir ein Lächeln.
Müde lehnte ich mich an die Seitenscheibe und entspannte mich. Und auf einmal döste ich ein.
Leise unterhielten sich die Männer.
Doch mir war es einerlei.
Ich wollte mir einmal keine Gedanken machen müssen. Nicht an das Kommende denken.
So brausten wir über die Landstraße dahin.
Irgendwann war es geschafft.
Wir fuhren vor die Tür von Igors Haus.
Wir stiegen aus und begaben uns zum Frühstücksraum. Viele Leute warten dort schon auf uns. Freudig worden wir alle begrüßt und geherzt. Dann wurde aufgetischt was die Küche hergab.
Es wurde ein Festmahl und alle genossen es.
Ich wollte mich umziehen gehen und ging kurz zu
Igor.
„Igor ich geh mich jetzt umziehen.“
„Ähm Sahra ich bin noch nicht dazu gekommen
es dir zu sagen aber Chantal Dubisy ist Gestern
Abend angekommen.
Sie hat gleich zu dir gewollt.
Sie möchte dich so schnell wie es geht sehen.“
Sagte Marichka zu mir und lächelte verlegen.
„Oh, das ist schön.
Aber ich gehe erst in mein Zimmer.
Später werde ich zu ihr gehen.
Danke Marichka.“
Ich schenkte den beiden noch ein Lächeln und ging hinaus.
Mir war in diesen Moment sehr bewusst, dass mir mehrere Männerblicke folgten als ich durch den Raum ging und ihn verließ.
Wie froh ich doch war den Weg ohne eine Begleitung
zu meinen Zimmer zu finden.
Ich genoss den Duft nach Rosen in meinem Zimmer. Er beruhigte mich und lies meine Anspannung abflauen.
Ich suchte mir eine leichte khakifarbene Hose und ein schwarzes Shirt raus. Dazu noch frische Unterwäsche und schon ging es mir besser in meinen eigenen Sachen. Ich ging auf den Balkon um kurz hinaus zuschauen. Als ich wieder im Zimmer war stand dort Vladimir. Ich schreckte zurück, weil ich dachte ich wäre alleine.
„Oh, hey Vladimir was machst du denn
hier in meinem Zimmer?“
„Ich wollte dich nur vorwarnen.
Eine Chantal Dubisy ist Gestern angekommen.
Sie ist eine Freundin von Igor und sie sucht nach dir.
Sie war ziemlich angesäuert, dass du nicht hier warst.“
„Ja ich kann mir vorstellen dass sie etwas ärgerlich war.
Chantal hat mit mir noch einiges vorzubereiten.
Und ich gehe auch gleich zu ihr.
Ich musste nur aus den Sachen raus.“
„Aber ich fand aber dass dir diese Sachen gut standen.
Ich finde das, alles was du Anziehst dich sehr kleidet.“
„Ach, komm du doch nicht auch noch.
Ich brauche keinen Mann mehr.
Denn ich habe doch schon genug damit zu tun,
mir all die anderen Vampire und seit gestern auch noch einen Werwolf, vom Leib zu halten.
Ich dachte du bist nicht so.
Man ich sehe doch nicht aus wie eine von euren Gefährtinnen.
Ihr steht doch alle eigentlich auf wunderschöne Elfengleiche, schlanke Frauen.
Mein Duft ist doch nicht mehr so stark.
Ich bitte dich werde vernünftig.“
„Oh ich finde dich nett Sahra.
Aber ich bin nicht verrückt nach dir.
Deshalb habe ich dir ein ehrlich gemeintes Kompliment gemacht Sahra, ohne Hintergedanken.
Ich wollte dir nicht zu nahe treten.“
„Es..., es ist meine Schuld,
Es tut mir sehr leid,
dass ich das in den falschen Hals bekommen habe.
Aber weißt du mir geht es allmählich echt auf die Nerven, dass Vampire mich so belagern.
In meinen bisherigen Leben war ich das ganz und gar nicht so und mir reicht ein Mann, der mich aufrichtig liebt wirklich voll und ganz.“
Vladimir schluckte und schaute mich mitfühlend an.
„Es ist schön wenn du es so siehst.
Ein Mann reicht heutzutage nicht allen Frauen mehr.“
„Nun mir hat es schon immer gereicht mit einem Mann zusammen zu sein.
Außerdem hatte ich diesen Mann schon 22 Jahre an meiner Seite, bis er mir für immer genommen wurde.
Doch in meinem Herzen lebt ein Teil von ihm immer weiter.“
„Oh, Ähm das wusste ich nicht Sahra.
Igor sagte nur, dass dir etwas schlimmes zugestoßen ist.
Er wollte uns nicht mehr erzählen.“
„Oh, das war sehr nett von ihm.
Ich denke ich werde zu Chantal gehen.“
„Dann bringe ich dich zu ihr.
Du findest den Weg alleine nicht so schnell.“
„Danke Vladimir, kannst du noch kurz warten?
Ich müsste mal in den gekachelten Nebenraum.“
Erst guckte er mich seltsam an, zog eine Augenbraue hoch doch dann lachte er laut los. Prustend und schnaufend ging er vor die Tür.
Ich schmunzelte auch und verschwand kurz im Bad.
Als ich beim Händewaschen in den Spiegel schaute musste ich blinzeln.
Das muss einfach nur eine Täuschung sein. Eine Lichtspiegelung. Meine Augen sie waren nicht mehr nur Blau und Braun. Nein das Braune war jetzt Golden. Ich musste mich einfach Täuschen. Die Anderen hätten doch etwas gesagt oder nicht?
Ungläubig schüttelte ich meinen Kopf und ging hinaus.
Sehr schnell war ich bei Vladimir auf dem Flur.
Er grinste immer noch, denn ganzen Weg über zu Chantals Zimmer.
„Da sind wir Sahra bis nachher dann.“
„Ja bist nachher Vladimir.“
Laut klopfte ich an die Tür.
„Herein.“, kam es durch die Tür.
„Hallo Chantal, da bin ich.“
„Sahra schön dich endlich zu sehen.“
Sie zog mich in eine feste Umarmung und drückte mich fest an sich.
„Komm du musst dein Kleid anprobieren.
Aber sehen wirst du es erst Morgen.
Ich werde dir eine Augenbinde umlegen.
Damit du nichts sehen kannst.
John ist auch hier und er wird dich Morgen schminken und deine Haare machen.
Er hat schon mit mir alles durch gesprochen,
was er machen wird.
Es wird dich und alle anderen einfach umhauen.“
„Aber Chantal ich bin nicht die Braut.
Ich bin nur ein Gast und
ich möchte Marichka nicht ihren großen Tag nehmen.“
„Die Leute werden dich erst im Festsaal zu sehen bekommen Sahra.
Dann hat sie ihren großen Auftritt schon gehabt.
Dein Kleid wird dir gefallen und du wirst einfach wunderschön sein Sahra.
Komm mit, die Sachen sind Nebenan.“
Ich begleitete Chantal mit gemischten Gefühlen.
Ich wusste was für wunderbare und außergewöhnliche Sachen sie entwarf.
Sie schloss die Tür hinter sich ab und wir waren ungestört.
Sie holte ein schwarzes Band von einem Tisch.
In der Zeit blickte ich mich schnell um. Doch alles war in Kleidersäcken und Schachteln verpackt.
Chantal trat zu mir und lächelte kurz.
„Du wirst nichts entdecken können.
Ich habe alles gut verpackt.
Wenn du nicht lugst dann zeige ich dir den Anzug denn ich für René gemacht habe.“
„Das ist so unfair von dir.
Also gut ich versuche nicht zu gucken.“
„Na also geht doch.“
Sie legte mir das Tuch um die Augen und band es hinter meinen Augen zu.
„So ich hole schon mal die Unterwäsche während du dich aus ziehst.
Lass deine Sachen einfach fallen.
Ich hebe sie dann auf.“
Ich murrte kurz auf und entkleidete mich komplett.
„So bitte hebe dein linkes Bein.
Jetzt das Andere bitte.“
Sie zog mir einen Slip an.
Dann musste ich noch einmal die Beine anheben.
Also zog sie mir noch etwas an.
Etwas baumelte jetzt an meinen Beinen rum.
Es waren wohl Strapse.
Dann wurde ich in ein Korsett geschnürt.
„Hey, Chantal hilfst du mir denn nach der Party da wieder raus zukommen?“
Sie lachte Glocken hell auf.
„Du brauchst dir keine Sorgen machen.
Es wird sich bestimmt einer finden der dir gerne
helfen wird aus dem Kleid zu kommen.“
„Sehr lustig Chantal, wirklich sehr lustig.“
Meinte ich nur trocken zu ihr.
„Jetzt ziehe ich dir die Schuhe an ja.
Hier hinter dir ist ein Hocker.
Ich helfe dir dich zu setzten.“
Als ich sicher saß, zog sie mir einen Schuh an.
Dann band sich breite Bänder nach oben bis über meine Wade.
Ich hatte keine Strümpfe an und so merkte ich es sehr genau. Ich stöhnte auf.
„Oh Man Chantal.
Was hast du dir nur wieder ausgedacht.“
„Es sieht einfach toll aus Sahra.
Nachdem sie mir auch den zweiten Schuh angezogen hatte meinte sie zu mir.
„Bleib sitzen Sahra.
Ich werde das Kleid holen gehen.“
Ich hörte wie sie weiter hinten im Raum rumraschelte.
„Da bin ich wieder.
Hier, heb die Beine an.
Jetzt stehe bitte auf.“
Sie zog mir das Kleid sachte hoch.
Einen Arm zog sie durch einen Ärmel.
Der Stoff fühlte sich gut an.
Ob es Seide war? Ich wusste es nicht.
Dann schnürte sie es zu.
Also kein Reißverschluss.
„Oh, es ist einfach wunderbar.
Ich hatte es mir so gehofft und
es ist genau so wie ich es wollte.
Ich muss nur hier und da noch eine Kleinigkeit ändern.
Bleib kurz so stehen.“
Sie zupfte hier und da an dem Kleid herum.
Irgendwann war sie fertig.
„Es ist erledigt Sahra.
Ich werde dir alles wieder ausziehen.“
Das tat sie auch.
Sie gab mir meinen Slip wieder und verpackte ihre Sachen wieder.
„Bald bin ich fertig dann kannst du die Binde wegnehmen Sahra.
Jetzt bin ich fertig Sahra.“
Schnell band ich mir meine Augenbinde ab.
Ich musste meine Augen zuerst zukneifen,
weil das Licht mich im ersten Moment blendete.
Dann konnte ich wieder Normal sehen.
„Chantal du bist unmöglich.
Aber das weißt du doch genau.“
Chantal schmunzelte mich an und ihre Augen strahlten wie die Augen eines Kindes.
„Ich weiß, ich weiß Sahra.
Aber du beflügelst meine Fantasie.
Immer wieder aufs Neue,
seit ich dich kennen gelernt habe Sahra
macht mir meine Arbeit so viel Spaß und Freude,
wie schon sehr lange nicht mehr.
Ich zeige dir jetzt mal den Anzug von René.
Er hat ihn schon vor zwei Tagen anprobiert und er war begeistert.“
„Ach ja.
Alle dürfen ihre Sachen sehen aber ich nicht.“
Meinte ich leicht schmollend.
Dann lachten wir beide.
Chantal holte einen schwarzen Kleidersack von einem Ständer hinter uns.
Sie machte den Reißverschluss auf und darin war ein schwarzer Anzug.
Sie holte ihn ganz raus.
„Chantal der ist ja Wahnsinn.
Wie hast du das nur hin bekommen?“
Der ganze Anzug war aus schwarzer Seide gemacht.
Die Hose war ganz schlicht und schimmerte nur.
Die Jacke hatte auf dem Rücken einen lila Drachen.
Der seine Flügel ausbreitete. Die Augen waren leuchtend Grün. Vorne auf der Tasche war der Drache auch aufgebracht.
Das Seidenhemd war so lila wie der Drache und auf dem Rücken schauten einen riesige grüne Augen verwegen an.
„Chantal du bist ja echt der Knüller.
Das der Anzug René gefallen hat,
dass glaube ich gerne.“
Ich drückte sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„Danke Chantal.“
Wir wischten uns beide die Tränen weg, die sich an unseren Wangen einen Weg nach unten suchten.
„Du bist einfach die Beste.
Ich danke dir.
Wann soll ich morgen her kommen?“
„Ich denke so gegen 11.30Uhr.
Die Feier fängt um 16.00 Uhr an.
So haben wir noch für alles Zeit.“
„Oh, na gut Chantal.
Wir sehen uns dann später ja, ich wollte mal schauen ob René schon angekommen ist.“
„Ja wir sehen uns zum Essen Sahra.“
Fest drückte ich sie noch einmal und dann ging ich.
Ohne Probleme fand ich den Weg zum großen Kaminzimmer.
Dort waren Vladimir, Gabriel, Michael und noch ein paar andere Männer.
„Hallo Vladimir kannst du mir sagen ob mein Sohn, Will, Rico und Stefan schon angekommen sind?“
„Hallo Sahra schon fertig?
Sie werden in zwei Stunden landen. Ich fahre bald los um sie abzuholen.
Der Straßenverkehr hat sie aufgehalten.
Doch es geht ihnen allen gut.
Soviel wie ich weiß kommt auch noch Markus mit der Maschine an.“
„Das ist sehr gut.
Ich werde mir eine Flasche Cola nehmen ist das Ok?“
„Aber natürlich Sahra.
Du darfst alles nehmen was du möchtest.“
„Danke das reicht mir.
Ich werde in den Garten gehen.
Denn ich möchte ihn mir mal genauer anschauen.
Bis Später ihr Alle.“
Das letzte sagte ich extra laut.
Ich wollte meine Ruhe haben.
Vladimir schaute mich amüsiert an und schmunzelte.
In den Blicken von Michael und Gabriel konnte ich Missmut sehen.
Ich seufzte und ging einfach.
Der Garten war einfach schön.
Die Luft war mit so vielen Gerüchen angereicht.
So schlenderte ich eine ganze Zeit lang durch den Garten.
Zu guter Letzt saß ich wieder auf den kleinen Hügel.
Doch so ganz alleine war ich jetzt nicht mehr.
Ich sah Gabriel und Michael die unter mir, hinter einigen Büschen miteinander diskutierten.
Doch da sie sich mir nicht weiter näherten blieb ich erst mal gelassen. Vorsichtig legte ich mich hin und schaute in den Himmel. Die Wolken zogen über mir dahin.
Doch lange war mir dieses Vergnügen nicht gegönnt.
Michael und Gabriel kamen zu mir und legten sich Jeder zu einer meiner Seiten nieder.
Ich versuchte sie einfach zu ignorieren, was zuerst auch klappte. Doch dann bemerkte ich die Hände die sich mir näherten.
Genervt setzte ich mich auf.
Gabriel zog seine Hand unter meinem bösen Blick rasch wieder von mir weg.
Doch Michels Hand lag nun auf meiner Hand.
Ein heißes Kribbeln durchzog meinen Körper,
wie Lavaströme. Ich schaute Michael bittend an.
Er zog seine Hand nur sehr langsam von meiner herunter. Sein Blick war voller Sehnsucht.
Ich schluckte und stand so schnell wie es ging auf.
Dann rannte ich unter Tränen zum Haus.
Als ich nicht mehr rennen konnte, ging ich einfach so schnell wie es mir möglich war weiter.
Unterwegs traf ich auf einige Leute doch ich bahnte mir meinen Weg einfach durch sie hindurch.
Sie starten mir bestimmt nach doch mir war es nicht wichtig. Ich wollte nur einfach so schnell wie es mir möglich war in mein Zimmer. Hinter mir schmiss ich die Tür einfach zu und eilte weiter ins Badezimmer.
Die beiden Türen schloss ich ab und setzte mich in eine Ecke. Ich heulte und schniefte einfach los.
Tausend Gefühle und Gedanken überfluteten mich gnadenlos und unaufhörlich. Keinen klaren Gedanken konnte ich mehr bilden. So saß ich einfach eine ganze Zeit lang im Bad rum. Keiner störte mich in meinem Selbstmitleid. Irgendwann hörte ich von weither ein Klopfen. Ich wollte es einfach nur ignorieren aber das Klopfen wurde immer energischer. Also seufzte ich und rief laut:
“Was ist denn los?
Ich brauche mal meine Ruhe.“
„Sahra René, Will und
die Anderen kommen gleich an.
Ich dachte du möchtest sie schon unten empfangen.“
Meinte Michael seufzend zu mir durch die Tür hindurch. Ich konnte mir seine hoch gezogenen Augenbrauen bildlich vorstellen. Und das aufleuchteten seiner wunderbaren blauen Augen.
Auch ich seufzte auf und sagte laut.
„Ich komme gleich nach unten.
Danke Michael fürs Bescheid sagen.“
Ich stand auf und wusch mein Gesicht mit viel kaltem Wasser ein paar Mal. Ich hoffte so sah man mir nicht mehr an das ich geheult habe. Mein Blick wanderte automatisch zu meinen Augen und jetzt sah ich es sehr deutlich. Das Braune in meinen Augen war jetzt pures Gold. Ich hatte mich letztens doch nicht getäuscht.
Die Anderen ist es bestimmt auch aufgefallen doch sie haben es nicht erwähnt. Ich konnte nichts daran ändern also zuckte ich nur kurz mit den Schultern und schloss die Türen wieder auf. Ich ging auf den Flur hinaus um nach unten zu gehen. Im Flur stand Michael und wartete auf mich. Ich machte einen Schritt nach hinten als ich ihn bemerkte, weil ich mich erschrak. Ich hatte angenommen dass er schon gegangen war. Wortlos ging ich an ihm schnell vorbei.
Er folgte mir wie ein Schatten. Unten standen auch schon Igor und Marichka. Ich eilte auf sie zu und stellte mich neben sie. Igor zog eine seiner Augenbrauen hoch und räusperte sich.
„Schön dass du hier bist Sahra.
In einigen Minuten wird der Wagen hier sein.
Beim Abendessen wirst du dann auch noch unsere Eltern kennen lernen.
Sie kommen auch heute nach Hause.
Da ich sehe den Wagen schon.“
„Ja ich sehe ihn auch.“ sagte ich.
Ungeduldig wartete ich mit Igor, Marichka und
Michael vor der Eingangshalle.
Endlich blieb der Wagen vor uns stehen.
Als erstes stieg René aus und umarmte mich.
In der Zwischenzeit waren Will, Rico und Stefan ausgestiegen. Ich ließ René los und ging auf Will zu.
„Sahra schön dich zu sehen.
Wie ich bemerke geht es dir gut.
Igor mein guter Freund.
Und diese hübsche Frau ist bestimmt deine Marichka.“ meinte Will nachdem er sich den Beiden zu gewandt hatte.
Doch viel mehr bekam ich nicht mit von dem allen.
Denn Stefan drückte mich kurz und dann zog mich Rico auch schon in seine Arme.
„Sahra ich habe dich so vermisst.
Geht es dir wirklich gut?
Du musst mir alles genau erzählen was im Dorf vorgefallen ist ja.“
„Wir haben nachher noch Zeit uns zu unterhalten.
Ihr solltet erst einmal auspacken.“
„Ja, du hast ja Recht Sahra.“
Er schaute kurz auf und dann küsste er mich ohne auf das Raunen um uns herum zu achten.
„Bist später meine Schöne.“
„Ähm..., ja bis später Rico.“
Ich spürte die Blicke die uns alle zuwarfen
aber am meisten spürte ich das was sich in Michael aufstaute. Es war Eifersucht und Ärger.
Mich überzog eine Gänsehaut. Der Wunsch schnell aus seinem Blickfeld zu verschwinden wuchs in mir rasant an.
„René komm ich zeige dir dein Zimmer.
Es ist wirklich schön und liegt gleich neben meinen Zimmer.“
Nachdem ich mir eine seiner Hände genommen hatte zog ich in ins Haus. René hatte keine Zeit etwas zu erwidern. Es war zwar unhöflich von mir in einfach von Igor und Marichka weg zu holen aber er kann ja nachher mit ihnen weiter reden. Keiner folgte uns und so wurde ich auf der Treppe langsamer.
„Ma was sollte das den eben?“
„René es ist echt nicht leicht für mich zurzeit.
Wenn wir in deinem Zimmer sind erkläre ich dir alles.“
„Ja das solltest du wirklich Ma.
Michael hat Rico angeschaut,
als ob er ihn gleich in der Luft zerreißen will.“
„Oh Schiit, ich wusste es.
Michael macht mich noch ganz verrückt.“
Wir waren an unseren Zimmern angelangt.
„Hier diese grüne Tür ist deine Zimmertür.
Die dort mit den Rosen ist meine Tür.
Wir teilen uns das Badezimmer.
Jeder hat einen Eingang zum Bad.
Da ist dein Schrank.
Und wie findest du das Zimmer?“
„Es ist nicht schlecht.
Aber du wolltest mir erklären was jetzt schon wieder los ist,
Was hast du eigentlich mit deinen Augen gemacht?“
Tief holte ich einmal Luft um mich zu sammeln.
„Also bevor ich mit Michael hier her gekommen bin habe ich mich mit ihm... ähm gestritten.
Michael ist wirklich sauer auf mich und ich glaube er ist es auch zu Recht.
Dann hat er von Igor eine Aufgabe bekommen und ich habe ihn eine Weile nicht gesehen.
Igor hat gestern mit mir einen Ausflug gemacht.
Er wollte mir das Land zeigen.
Dann bekam er einen Anruf und
wir mussten unseren Ausflug abbrechen.
Es gab einen Angriff von feindlichen Vampiren.
Michael, Igors Vampire und auch die Werwölfe mit denen sie in Verhandlung waren wurden schwer verletzt.
Im Dorf angekommen lies mich Igor im Wagen warten.
Doch ein kleiner Junge dort hatte sich beim Spielen Verletzt.
Also stieg ich aus und heilte ihn.
Dann brachte mich einer der Wölfe zu seinem Ältesten wo auch Igor war.
Sie verschwiegen mir dass es noch Verletzte gab
aber die Engelskraft wusste Bescheid.
Sie wollte die Männer gesund werden lassen.
Nach kurzen hin und her durfte ich zu den mit dem Tode kämpfenden Männern.
Nachdem alle sehr viel Energie bekamen wurden sie wieder ganz gesund.
Ich brauchte dann eine Ruhepause.
Als ich mich ausgeruht hatte durfte ich ein Bad nehmen.
Eine der Frauen die mir halfen bemerkte leider die Drachen auf meiner Schulter.
Da die Werwölfe eine Legende mit Drachen haben, meinen sie dass ich etwas mit ihrer Legende zu tun haben könnte.
Jetzt habe ich auch noch einen Werwolf an der Backe.
Weil der Wolfsälteste mit mir Kontakt halten will.
Es ist doch alles verrückt nicht wahr.
Kaum ein Tag vergeht, wo ich nicht in Schwierigkeiten gerate.
Und wie war deine Woche so meine Großer?“
„Du fragst wie meine Woche war Ma?
Mensch ich bin so froh dass es dir gut geht.
Meine Woche ist super normal gewesen.
Was sollte mir schon passieren?
Ich bin doch kein Engel oder Vampir.
Also kann ich mein Leben fast normal gestalten.“
„René du bist mein Sohn.
Du bist von meinem Blut.
Das darfst du nie vergessen.
Du hast meine Blutgruppe und
nicht die von deinem Vater, René.
Auch in dir ist der Engel und der Vampir vorhanden.“
René schluckte laut und seine Gesichtsfarbe veränderte sich von rosa zu weiß.
„Du musst dir jetzt noch keine Gedanken machen.
Die Zeit wird zeigen was in dir steckt Schatz.
Ich gehe in mein Zimmer um zu duschen.
Das Abendessen gibt es in zwei Stunden.
Ich hole dich dann.“
„Ähm, ja ist gut Ma.
Wenn ich ausgepackt habe werde ich auch duschen und ich habe einiges zum Nachdenken.
Bis später Ma.“
Ich küsste René sanft auf die Stirn und verwuschelte kurz seinen Haare und lies in auf dem Bett sitzend zurück.
In meinem Zimmer ging ich erst einmal auf dem Balkon um frische Luft zu schnappen.
Dann suchte ich mir Anziehsachen raus.
Da heute die Eltern von Igor und von Marichka dabei
sein werden wollte ich mich schick anziehen.
Also wählte ich eine schwarze Stretchjeanshose,
die ein Blumenmuster in Rot hatte.
Das auf dem rechten Bein bis zum Knie reichte
und am linken Bein außen bis zur Hüfte ging.
Das zu ein schlichtes, rotes Tunika-Shirt und schwarze Pumps. Frische Unterwäsche war natürlich Pflicht.
Ich legte alles bis auf die Unterwäsche aufs Bett und dann ging ich ins Badezimmer.
Mal wieder duschte ich sehr lange und ausgiebig.
Nachdem ich mich abgetrocknet hatte föhnte ich mir die Haare und schminkte mich.
Mein Lieblingsparfüm verteilte ich auf meinen Körper. Ich bürstete meine Haare gründlich durch und lies sie einfach offen, mir gefiel das einfach.
Nur in meiner Unterwäsche ging ich dann zu mein
Bett. Zuerst zog ich mir das Shirt an, als mich eine Hand streifte.
„Du bist so wunderschön Sahra.
Warum bist du nicht für mich bestimmt?
Ich liebe dich doch über alles.“
„Michael ich weiß doch auch nicht warum unsere Leben miteinander verwoben sind.
Und ich fühle mich bei dir wohl aber wir können nicht zusammen sein.“
„Warum verliere ich immer wieder die die ich liebe?“
Murmelte Michael sehr leise und dann
drückte er mich fest an sich.
Er streichelte mir sanft über den Rücken.
Dann nahm er mein Gesicht zwischen seine Hände und sah mir in die Augen.
Ich sah die Träne die sich ihren Weg über seine Wange machte. Sachte hob ich meine Hand und strich seine Tränen behutsam weg.
Er küsste mich sachte auf den Mund und dann ging er. Noch eine Weile sah ich ihn noch hinterher. Dabei starrte ich die Tür an. Vielleicht kommt er ja noch einmal zurück. Die Tränen die sich jetzt bei mir einstellen wollten kämpfte ich nieder. Ein verheultes Gesicht konnte ich jetzt nicht gebrauchen und ändern würde es auch nichts an dieser verworrenen Situationen.
Als ich mich wieder in den Griff hatte ging ich zu René. Er hatte eine Jeans an und ein rotes Hemd mit einem weißen T-Shirt darunter.
„Hey mein Großer komm es wird Zeit.“
René und ich gingen langsam zum Speisezimmer. Unterwegs trafen wir auf Vladimir. Bei ihm waren Will, Stefan und Rico.
Rico nahm meinen Arm und harkte mich bei sich unter. Vladimir zog eine Augenbraue hoch und beäugte uns von der Seite. Ich lächelte ihn an.
„Wie ich schon zu dir sagte Vladimir.
Ich bin halt ein Biest.“
Er antwortete mir nicht. Aber dafür schauten mich alle anderen komisch an.
Erheitert fing ich an laut zu lachen.
„Ich..., ich erkläre es euch ein anderes Mal Männer.“
Wir hatten den Speiseraum erreicht.
Hier war es schon ziemlich voll.
Doch noch keiner saß an seinem Platz.
Igor und Marichka standen umringt von mehreren Personen und unterhielten sich. Ein hoch gewachsener Mann drehte sich zu uns um. Er hatte blondes Haar und war fast so groß wie Igor. Es musste Igors Vater sein. Eine Frau neben ihn blickte uns ebenfalls an. Sie hatte schwarze Haare. Bestimmt war sie Igors Mutter. Die Miene des Mannes erhellte sich und schon kam er auf uns zu gestürmt.
Er strahlte glücklich, als er vor uns zum Stehen kam.
„Sahra meine Tochter.
Du hast uns die Sonne nach Hause gebracht.
Mit dir ist das Glück in unsere Familie gekommen.
Ich bin so froh dich hier bei uns zu haben.“
Er zog mich in seine Arme und drückte mir einige Küsse auf den Kopf.
„Das ist bestimmt dein Sohn René.
Jetzt habe ich auch einen Enkelsohn, wie schön.“
Er zog René auf seine andere Seite und zog uns mit sich mit. Als wir bei dem Rest angekommen sind sagte der Mann.
„Schaut nur hier ist meine Tochter und mein Enkel.
So habe ich schon zwei neue Töchter mit einem Mal.
So wird unsere Familie immer größer.“
Die schwarz haarige Frau lächelte und sagte.
„Branko du bringst sie noch ganz aus der Fassung mein Lieber.
Sahra und René kennen uns doch noch nicht.
Hallo ich bin Anuschka Igors Mutter.
Ich freue mich dass ich euch endlich selber kennen lerne.
Schon immer wollte ich Töchter haben und jetzt habe ich gleich zwei.
Kommt wir wollen essen.“
Wir setzten uns alle an den Tisch.
Dann wurde aufgetischt ohne Ende.
Ich und René wurden richtig gehend ausgefragt.
Es war zwar etwas anstrengend aber auch ich erfuhr einiges. Besonders gefielen mir die Erlebnisse die Igor, Vladimir und Darian der dritte Sohn von Branko und Anuschka in ihrer Kinder- und Jugendzeit so hatten. Auch ich gab einiges von Renés Abenteuern preis. Wir lachten an diesem Abend sehr viel.
Nachdem Abendessen gingen wir alle zusammen ins Kaminzimmer und machten es uns gemütlich.
Später verabschiedet sich René weil er müde war. Vladimir brachte ihn auf sein Zimmer.
Ich trank einige Gläser wunderbaren vollmundigen süßen Rotwein. Was mir auch glatt einen Schwips einbrachte. Gegen kurz nach Mitternacht machte ich mich auf den Weg in mein Bett.
Müde gab ich Will einen gute Nachtkuss. Doch dann wollten auf einmal noch einige Andere einen. Also verteilte ich einen an Branko, Anuschka, Marichka, Stefan, Igor, Rico und Michael und auch Gabriel bekam einen. Dann konnte ich mich auf den Weg zu meinem Zimmer machen.
Zügig schloss ich die Tür hinter mir ab. Mit so viel männlichen Supermodels im ganzen Haus verteilt fühlte ich mich so doch besser.
Erschlagen zog ich mir mein Satinnachthemd an und legte mich in mein großes Bett. Es war kuschelig weich und warm obwohl es Seidenbettwäsche war. Mein Kopf sank müde auf eines der unzähligen Kissen nieder.
Schnell fand ich in einem tiefen Schlaf. Irgendetwas weckte mich später aus meinem Schlaf heraus.
Weil es noch dunkel war konnte ich nichts erkennen. Also lauschte ich ob ich etwas hören konnte. Ich hörte nichts, deshalb wollte ich das Licht anschalten. Doch ich kam nicht dazu. Eine Hand legte sich über meinen Mund und erstickte meinen Schrei. Dann wurde ich an einen Männerkörper gedrückt der bei mir unter der Decke war. Panisch versuchte ich weg zu kommen doch gegen meinen Kontrahenten hatte ich keine Chance.
„Scccht Sahra, ich bin es Rico.
Ich wollte dich nicht erschrecken.
Bitte ich möchte dich den Rest dieser Nacht einfach nur in meinen Armen halten dürfen.
Wenn ich dich vorher gefragt hätte, hättest du das bestimmt abgelehnt.
Ich weiß du bist nicht mein, doch bitte ich dich schenke mir den Rest dieser Nacht.
Keiner wird mich hier sehen.
Wenn du wieder aufwachst bin ich schon weg.
Und ich werde auch nichts anderes machen,
außer dich nah an mich zu drücken.“
„Aber Rico warum willst das?“
„Noch nie habe ich eine Nacht alleine mit einem Engel verbracht.
Du bist ein Engel und einfach wunderschön.
Tagsüber sind immer so viele um dich rum,
da hat man keine ruhige Minute mit dir.
Außerdem brauchst du auch mal ab und zu eine Pause.
Du wirst kaum bemerken das ich da bin.“
„Hmm..., du hast nur Glück das ich so müde bin,
sonst würde ich dir jetzt eine Standpauke halten.
Aber ich warne dich, wenn du eine falsche Stelle anfasst bekommst du richtige Probleme.“
„Danke Sahra.
Komm wir machen es uns bequem.“
Rico küsste mich sanft auf die Wange und wir kuschelten uns aneinander.
„Träum schön Engel.“
„Ja, du auch.“
Murmelte ich nur noch und schon schlief ich wieder tief und fest.
Auf einmal fühlte ich mich geborgen und behütet.
Außerdem war es einfach wunderbar, in den Armen von einem Mann ein zu schlafen. So lange hatte ich das nicht mehr.
Als ich am Morgen erwachte war Rico wirklich schon weg aber er hat mir einen Zettel auf den Nachttisch gelegt.
= Danke für diese wunderbare Nacht R. =
Ich grinste und kuschelte mich noch für eine Weile in die Kissen. Nach einer viertel Stunde stand ich dann wirklich auf. Langsam zog ich die Vorhänge zur Seite und trat auf den Balkon. Es war ein wunderschöner sonniger Tag. Perfekt für die Hochzeit von Igor und Marichka.
Ich fühlte mich super und beschwingt.
Schnell zog ich mich an und machte mich im Bad fertig. Nachdem ich die Zähne geputzt hatte klopfte ich bei René an die Tür.
„Ma du kannst reinkommen.“
„Hey mein Großer bist du schon fertig, um zum Frühstücken mit mir zu gehen?“
„Na klar Ma, das war ich schon vor einer halben Stunde.
Ich habe auch richtigen Hunger.“
„Na dann ist es ja gut das es jeden Tag ein tolles Frühstück gibt.
Es gibt ein Buffet ab ca. 13.30 Uhr im Speisezimmer.
Nach dem Frühstück gehen wir dann zu Chantal ja?“
„Nee Ma, Chantal hat mich zu um 14.30 Uhr bestellt.
Sie meinte bei mir dauert es nicht so lange.
Komm ich habe Bärenhunger.“
„Na dann komm.“
Wir gingen zusammen zum Frühstück.
Es herrschte reges Treiben dort. Wir wurden freudig begrüßt und suchten uns freie Plätze für uns.
Wir ließen es uns schmecken und ich genoss den Tee den es hier gab. Will setze sich zu uns und gab uns beiden einen Kuss.
„Guten Morgen ihr Beiden.
Schön euch zu sehen.
Das Haus ist einfach super und Igors Eltern sind mir richtig sympathisch.“
„Schön dass du sie auch magst.
Hey es ist ja schon so spät.
Chantal wird es nicht toll finden wenn ich zu spät zu ihr komme.
Wie ich sie kenne werde ich euch erst auf der Hochzeit wiedersehen.
Will bitte habe ein Auge auf René ja.
Es werden heute so viele Vampire hier sein.“
„Sahra, ich, Rico und Stefan werden auf ihn achten.
Mindestens einer von uns wird immer bei ihm sein.
Ihr seid meine Familie, du und René, ich werde immer für euch da sein und für eurer Wohl sorgen.“
„Danke Will.
Ich weiß dass ich mich immer auf dich verlassen kann.
Du wirst immer auf René achten, was auch immer geschieht.“
Ich drückte ihn fest an mich und auch René drückte ich. Dann stand ich auf.
„Bis später ihr Beiden.“
Ich machte mich auf den Weg zu Chantal.
Kurz bevor ich mein Ziel erreichte stellte sich mir mein Werwolf Gabriel in den Weg.
„Was willst du Gabriel?
Ich habe jetzt nicht viel Zeit.“
„Du bist nicht gut zu finden alleine.
Ich habe deine Sprache schnell versucht zu lehren.
Du hast Geruch von anderen Vampir an dir.
Igor sagte, du haben einen Gefährten.
Er sein jetzt hier?“
„Nein er ist nicht hier.
Er wird auch nicht kommen.
Aber es geht dich auch nicht das Geringste an.
Aber ich finde es sehr erstaunlich, wie schnell du meine Sprache gelernt hast.
Ich muss jetzt wirklich, sonst gibt es hier bald eine sehr wütende Chantal und ich möchte das nicht erleben.“
Gabriel grinste frech und beugte sich zu mir hin.
„Wenn du das versuchst, dann werde ich diejenige sein die verdammt sauer wird.“
Ich schaute ihn so böse an wie ich konnte.
Sein Grinsen erstarrte zu einer eigentümlichen Maske.
Er schaute mir in die Augen und schluckte einmal.
Dann drehte er sich um und ging.
Puh Glück gehabt.
Der wird es hoffentlich nicht noch einmal wagen mich küssen zu wollen.
Warum zum Teufel hört das nicht endlich mal auf.
Meine Nerven werden immer zu aufs Neue gereizt.
Mein Gott, so langsam habe ich genug von diesen Anzüglichkeiten. Ein einziger Mann reicht mir doch voll und ganz. Es muss nur der Richtige sein. Doch der will mich nicht haben.
Ich seufzte auf und ergab mich meinen Schicksal.
Ein Teil davon wartet gleich hinter dieser Tür.
Ich klopfte an die Tür und wartete.
„Sahra komm rein.“
Die Tür wurde aufgemacht und John stand vor mir.
„Du bist gerade noch pünktlich.
Chantal wollte schon jemanden los schicken, der dich holen sollte Sahra.“
„Ja ich wurde leider aufgehalten.
Aber jetzt bin hier John.
Wo ist denn Chantal überhaupt?“
„Die kommt gleich wieder.
Ich werde dir schon mal die Haare waschen und machen komm.“
Er brachte mich ins Badezimmer und wusch mir dort mit einem ausziehbaren Wasserschlauch am Waschbecken die Haare. Als nächstes wickelte er meine Haare in ein Handtuch ein.
Er geleitete mich zu einem Stuhl vor einer Friseurkommode. Der Spiegel war verhangen.
John machte mir einige Gels in die Haare und bürstete sie durch. Dann wickelte er mir ganz viele kleine Lockenwickler ein. John holte eine Trockenhaube und stellte sie hinter mich. Er stellte sie auf meine Sitzhöhe ein.
„Hey hast du einen ganzen Friseurladen mitgebracht?“
„Nö nur was ich unbedingt brauchte.
Ah, da kommt ja auch schon Chantal.“
„Sahra da bist du ja doch schon.“
Sie kam zu mir und küsste mich auf jede Wange.
„Ich lege schon mal einiges zurecht.
Ich bin hinten, falls was ist.“
John und ich nickten nur. John kramte selber in einem seiner Köfferchen rum. Ich schloss die Augen und erinnerte mich an meinen eigenen Hochzeitstag.
Wie aufgeregt ich war und wie gespannt. Peter und ich heirateten im August und fuhren in einer Pferdekutsche nach der Kirche zum Lokal. Auch wir hatten Sonnenschein pur. Mit unseren zahlreichen Gästen feierten wir bis fünf Uhr morgens. Es war einfach wunderschön. Mir liefen die Tränen während ich mir alles vor Augen führte. Peters Blick als er mich in meinem Brautkleid zum ersten Mal sah.
Wir schworen uns zu Lieben und zu Ehren bis der Tod uns scheidet. Aber nur für uns alleine wünschten wir es uns eigentlich bis in alle Ewigkeit.
Ja und jetzt war ich nur noch alleine.
„Sahra was hast du denn?“
John hatte mir die Haube abgenommen und kniete vor mir. Er hatte eine meiner Hände in seine genommen und schaute mich an. Ich kam wieder im hier und jetzt an.
„Oh..., es tut mir leid.
Ich habe mich nur an etwas erinnert.
Ab jetzt konzentriere ich mich ganz bestimmt.“
„Warum entschuldigst du dich wenn du weinst?
Es ist manchmal sehr gut zu weinen.
Es ist befreiend, also ist es gut so.“
John drückte noch einmal meine Hand und erhob sich.
Vorsichtig wickelte er meine Haare aus den Wicklern.
Einige steckte er hoch und immer wieder sprühte er Haarspray auf meine Haarsträhnen.
„So jetzt schminke ich dich ein bisschen.
Den Rest machen wir erst wenn du fertig angezogen bist.“
„Ah, ja du bist ja schon so weit fertig erst einmal John.
Sahra bitte komm mit nach hinten.“
Ich blinzelte John einmal kurz an und ging.
Auf dem Bett lagen eine schwarze Korsage mit Strapsen, ein schwarzer Slip und schwarze lange Strümpfe.
„Das ziehst du jetzt an Sahra.
Bei der Korsage helfe ich dir dann selbst verständlich.“
Ich zog meine Sachen aus und den Slip an.
Dann zog ich vorsichtig die Seidenstrümpfe an. Die Korsage hatte schon Chantal und legte sie mir um.
Sie schnürte sie mit den Bändern zu.
Während sie die Strapse an die Strümpfe befestigte meinte sie zu mir.
„Na die Seide und die Italienische Spitze
passen doch super zu dir.
Und es ist auch sehr angenehm zu tragen.
Ich gehe jetzt das Kleid holen.“
Sie griff sich den größten Kleidersack der an der Stange hing und machte ihn auf.
Sie holte ein Kleid raus wie ich es noch nie gesehen hatte. Mir klappte der Mund vor lauter Staunen auf. Es war wunderschön und so grün wie Alex Augen. Es sah aus als wäre es aus unzähligen kleinen Schuppen gemacht. Es hatte einen halblangen linken Ärmel der aus grüngolden transparentem Stoff bestand.
Wenn Chantal das Kleid bewegte schimmerten etliche der Schuppen golden. Damit würde ich Marichka bestimmt in den Schatten drängen.
„Mein Gott Chantal, was hast du dir da nur wieder einfallen lassen?
Es ist..., mir fehlen die Worte um es zu beschreiben.
Es...haut mich glatt vom Hocker.
Ein Traum von einem Kleid ist das.
Wie kannst du so etwas Grandioses entwerfen?“
„Seit ich dich kenne Sahra ist in mir ein Feuerwerk an Einfällen ausgebrochen.
Es nimmt kein Ende und oft habe ich den Eindruck dass mein langes Leben nicht ausreicht um alles ans Licht zu lassen, was in mir schlummert.
Jetzt ziehen wir es dir aber endlich an.“
Chantal lies mich vorsichtig in das Kleid steigen.
Dann zog sie es hoch und ich konnte meinen linken Arm hindurch ziehen. Meine Drachen wurden vom Kleid gut verdeckt. Chantal stellte sich hinter mich und zog die Bänder von Kleid fest.
Das Kleid war eng an meinen Busen und kurz über meiner Teile fing es an weit aus einander zu laufen. Hinten war es länger als vorne und so sah man doch noch die untere Hälfte meiner Waden. Ich war sehr froh dass ich mich erst vorgestern an einigen Körperstellen rasiert hatte. Erst jetzt viel mir auf das die schwarzen Strümpfe auch Grün und Golden schimmerten. Chantal hatte die Schuhe geholt und zeigte sie mir. Sie waren aus Leder und hatten einen ca. sechs Zentimeter hohen Absatz. Auch sie sahen aus als wären sie aus Schuppen gemacht. Nur das sie vollkommen schwarz waren. Die Bänder waren wirklich sehr breit und schmiegten sich um meine Waden, als wenn sie dahin gehörten. Alles passte einfach perfekt zueinander.
„So jetzt muss John noch die letzten Kleinigkeiten machen.
Hier ist noch ein neues Parfüm für dich.
Es heißt natürlich Dragonlady, so wie die ganze Kollektion.“
„Danke Chantal du bist die Beste.“
Wir gingen zu John zurück und er meinte nur.
„Oh Mont Je,
Das ist einfach umwerfend.
Chantal du hast dich selbst übertroffen.
Sahra sieht aus wie ein Engel in Drachenhaut.
Komm Sahra ich muss dich noch fertig schminken und dein Haar ist auch noch nicht ganz fertig.
Also setze dich auf diesen Stuhl und lehne dich zurück. Ich tat was er sagte. John war sehr schnell mit dem schminken fertig. Als nächstes machte er noch einiges mit meinen Haaren. Dann sprühte er noch goldenes Glimmerspray auf meine Haut und meine Haare.
Das Parfüm verteilte er auch noch groß zügig auf mich und mein Kleid. Der Geruch war betörend aber nicht aufdringlich. Ich mochte ihn sehr.
John machte mir auch noch die Fingernägel.
Mit einem grün golden Muster. Es war sehr schön anzusehen, auch wenn ich nicht wirklich erkannte was es darstellen sollte. Zu guter Letzt malte er mir einen goldenen Drachen von meinem rechten Schlüsselbein zu meinem Hals hinauf.
„So jetzt bist du fertig Sahra.
Dort drüben ist ein hoher Spiegel, dort kannst du dich anschauen.“
Meinte John zu mir. Er hatte einen sehr zufriedenen Ausdruck auf seinem Gesicht. Sein Werk schien ihm zu gefallen.
Ich schritt langsam auf dem Spiegel zu.
Chantal stand da und lächelte mich selig an.
Ich hob meinen Blick zu dem Spiegel und erkannte mich selbst kaum wieder. Das Kleid sah einfach nur Traumhaft an mir aus. Es wirkte wirklich wie eine Drachenhaut, die bei jeder meiner Bewegungen ihre Farbe wechselte. Von Smaragdgrün zu Goldgrün. Einfach atemberaubenden und magisch.
Mein Busen wurde durch die Korsage und das Kleid ins rechte üppige Licht gesetzt. Zwischen meinen Haaren befanden sich jetzt wunderschöne kleine goldene Drachenspangen. Meine Haare und mein ganzer Oberkörper schimmerten immer wieder Goldig auf wenn ich atmete. Meine Augen wurden von Braun und Goldtönen umrundet. Lange und volle schwarze Wimpern hatte ich jetzt und schön geschwungene Augenbrauen. Meine Lippen waren Blutrot. Ich trug keinen Schmuck außer meinen Ehering und die beiden Armbänder von Will und Igor. Mir gefiel auch sehr was ich sah aber ich wollte doch dem Brautpaar nicht ihren Tag verderben.
„Chantal es ist..., es geht nicht, dass ich so gehe.
Es ist nicht richtig.
Igor und Marichka haben heute einen einzigartigen Tag vor sich und ich werde ihnen den nicht verderben.
Wenn ich so da hinaus gehe was meinst du werden wohl die Leute machen?
Mich werden sie beachten und sonst erst einmal nichts anderes.“
„Sahra alle werden sich heute richtig raus putzen.
Alle werden zeigen wer sie sind und was sie haben.
Du wirst schon sehen.
Aber wenn es dich beruhigt.
Hier habe ich noch einen dunkel grünen Umhang mit Kapuze für dich.
Keiner wird sich wundern wenn du ihn auch in der Kirche nicht ablegst.
Hier ist es durchaus üblich dass die Frauen in der Kirche ihren Kopf bedecken.
Du brauchst ihn erst im Festsaal wieder ablegen.
Ich werde mich auch schnell fertig machen gehen.
Bald wird Vladimir kommen um dich abzuholen.
Bis später auf dem Fest.
Ach bevor ich es vergesse.
René habe ich seinen Anzug schon auf sein Zimmer bringen lassen.
Ihn wirst du in der Kirche sehen.“
Chantal schickte mir noch eine Kusshand zu und verschwand aus dem Zimmer. So blieb ich mit John zurück. Ich legte mir den Umhang um und bemerkte dass er Armausschnitte hatte. So konnte ich meine Hände frei bewegen. Dann legte ich mir ganz sachte die Kapuze über.
Das Kleid und ich waren so nun vollständig mit dem Umhang verdeckt. Von meinem Gesicht war nicht viel zu sehen. So lagen meine Augen im Dunkeln verborgen. Ich ging ans Fenster um nach draußen zu schauen. Von hier hatte man einen tollen Blick zur Kirche hinüber. Viele Menschen strömten schon zu ihr hin.
Wo war nur die ganze Zeit geblieben?
Mir kam es so vor als würde sie nur so dahin rasen.
Als hätte ich nicht genügend Zeit mehr übrig.
Es klopfte an der Tür und John machte sie auf.
Vladimir tat ein. Er hatte einen schwarzen Anzug an. Ein Blutrotes Hemd trug er dazu und eine passende Krawatte. Er sah umwerfend aus. War ja auch klar.
Er ist ja auch ein Vampir.
Er schaute zu mir und zog beide Augenbrauen hoch.
Vladimir schmunzelte nur einfach.
„Hallo Sahra bist du soweit?
Wir sollten uns auf den Weg machen.“
„Hallo Vladimir ich bin fertig wir können gleich los.
Danke John für deine wundervolle Arbeit.
Wir sehen uns bei der Arbeit wieder.“
„Ja bis dann Sahra.
Ich wünsche dir viel Spaß.“
Vladimir bot mir seinen Arm an und geleitete mich zur Kirche.
Unterwegs fragte er mich.
„Du kennst diesen John also von der Arbeit?“
„Ja, John macht mich bei der Arbeit auch immer zurecht.
Er ist nett und er ist wirklich gut in seinem Job.
Igor kennt ihn auch.
Im V1 macht es wirklich Spaß zu arbeiten.“
„Ah im V1 arbeitest du, das ist ja interessant.
Wir sind da, komm da vorne sind unsere Plätze.“
Wir mussten durch die ganze Kirche bis nach ganz vorne. Die ganze Kirche war mit weißen Stoffen und rosa Rosen geschmückt. Als wir an der ersten Reihe angekommen waren, saßen dort schon Will, René und Igors Eltern. Igors Großvater saß mit Marichka’s Mutter auf der anderen Seite der Kirche. Darüber war ich nicht gerade böse.
Keiner achtete unterwegs groß auf mich und das war mir sehr recht. Die Gäste sahen alle wirklich gut gekleidet aus. So war mein erster Eindruck, nachher werde ich mir die Leute noch besser anschauen können. Bevor ich mich setzen konnte gaben mir alle vier noch einen Kuss auf die Wange. Will hatte auch einen schwarzen Anzug an und René stand der Anzug von Chantal gut. Vladimir und ich setzen uns.
Wenig später traten Igor, Michael und Darian vor den Altar. Alle hatten dunkelgraue Anzüge an. Und hellgraue Hemden mit Rüschen. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Sie sahen alle sehr gut aus. Die Schuhe waren auch in grau gehalten. Michael und Darian hatten eine rosa Rose im Knopfloch nur Igor hatte eine weiße Rose. Er strahlte überglücklich. Sein Blick streifte den meinen. Ich lächelte in auch an, denn ich freute mich für ihn und Marichka. Er zwinkerte mir kurz zu, bevor die Musik einsetzte. Alle drehten sich zum Eingang, wo Marichka mit ihren Vater gerade eintrat. Sie schwebte geradezu über den Blumenteppich den die kleinen Blumenmädchen vor ihr ausstreuten. Sie strahlte einfach pures Glück und Freude aus. Sie sah wunderschön in ihrem Kleid aus.
Das Kleid war Weiß und aus reiner Seide gemacht. Nur am Dekolleté hatte sie eine Spitzenborte. Eine kleine Schleppe krönte ihr schlichtes Kleid. Weiße Rosen steckten in ihrem schwarzen Haar und ihr Brautstrauß bestand nur aus sehr vielen weißen Rosen.
Ihr Vater übergab sie Igor und dann begann die Zeremonie. Leider verstand ich nicht ein Wort denn alles wurde auf Russisch gesprochen. Nichts des zu Trotz war es eine sehr ergreifende Trauung. Ich weinte genauso wie die anderen Gäste vor Freude. Und als Igor Marichka küsste klatschten alle begeistert. Dann ging das Brautpaar hinaus. Als erstes folgten die engsten Familienmitglieder ihnen nach. Also auch ich und René, was mir sonderbar vorkam. Viele Blicke trafen mich jetzt, wie ich am Arm von Vladimir aus der Kirche schritt. Ich schluckte ein paarmal doch ich senkte den Blick nicht, so wie ich es sonst getan hätte.
Denn ich war es endgültig Leid. Die Leute tuschelten über uns beide. Ich wusste es sehr genau. Vladimir drückte meine Hand leicht und lächelte umso mehr.
Es dauerte sehr lange bis wir in dem Festsaal waren. Unterwegs musste das Brautpaar einige Aufgaben erledigen. Und es wurden schon einige Fotos geschossen. Der Saal war wunderschön in Weiß und rosa geschmückt. Für das Brautpaar gab es ein Podest wo sie alle Glückwünsche und Geschenke entgegennahmen. Bis alle Gäste durch waren dauerte es über eine Stunde. Es gab für alle nach der Begrüßung etwas zu trinken. Nachdem Igor und Marichka noch mal alle zusammen begrüßt hatten legten alle Frauen ihre Mäntel und Tücher ab.
Auch ich machte mich auf den Weg in den Nebenraum, der als Garderobe fungierte. Chantal war auch da, als ob sie auf mich gewartet hätte.
„Sahra du solltest jetzt den Umhang ablegen.
Du hast doch jetzt selbst gesehen das alle ziemlich
aufgebrezelt sind.
Gib mir deinen Umhang bitte.
Ich bleibe auch in deiner Nähe wenn du zu den Anderen zurückgehst.“
„Ja, ich mach ja schon.“
Widerwillig legte ich den Umhang ab und gab ihn Chantal.
Sie hackte sich bei mir unter und wir schritten langsam durch den Saal.
In mir keimte der Gedanke dass sie extra langsam machte. Die Menschen drehten sich zu uns um. Ihre Münder klappten nach unten.
Ich wusste es doch.
Chantal begrüßte hier und da einige der Anwesenden.
So merkte ich erst nicht dass sie nicht mehr an meiner Seite war. Plötzlich war Michael an meiner Seite.
Er legte mir einen Arm um meine Teile, so hielt er mich an seiner Seite.
„Oh mein Gott Sahra, du bist noch mein Tod, wenn ich nicht schon Tod wäre.
Jedes Mal wenn ich dich sehe bringst du mich um den Verstand.
Heute siehst du einfach nur wie der helle Wahnsinn aus.
Ich werde heute mit dir so viel Zeit verbringen wie ich nur kann.
Wenn es nach mir gehen würde dürfte dich keiner außer mir anfassen.“
Seine Lippen kamen mir immer näher. Doch küssen konnte er mich nicht denn ein anderer Vampir zog mich aus seinen Armen.
„Hey was soll das?“
Knurrte Michael wütend.
„Ich werde jetzt meine Tischdame mitnehmen Michael.
Oder hast du etwas dagegen?
Wenn ja, sag mir warum!“
Vladimir und Michael fixierten sich mit ihren Blicken.
Michael blinzelte zu erst.
Er schnaufte nur und dann zischte er Vladimir zu.
„Aber nachher werde ich sie mir wieder holen verstanden.“
Ich stand nur fassungslos daneben.
Michael ging nachdem er mir noch einmal kurz zu zwinkerte.
Vladimir hackte meinen Arm bei sich unter und zog mich an einen Tisch.
René und ein Mädchen saßen schon dort. Genauso wie Darian und seine Begleiterin.
Vladimir rückte mir den Stuhl zu Recht und setzte sich ebenfalls. Endlich hatte ich mich wieder gefasst und wand mich an Vladimir.
„Was sollte das denn eben Vladimir?“
„Na ich dachte das es besser ist wenn er endlich Nägel mit Köpfen macht.
Die ganzen letzten Tage sind immer Andere dir viel zu nah gekommen.
Heute sind noch sehr viel mehr Vampire in deiner Nähe.
Du bist offiziell noch zu haben Sahra und das bring viele auf entsprechende Gedanken.
Wenn er heute den hier Anwesenden erklärt,
dass du zu ihm gehörst ist es leichter für alle.“
„Vladimir er..., ich … nicht er ist mein Gefährte.“
Stotterte ich nur so drauf los
„Der zu dem ich gehöre ist nicht hier und er wird auch nicht hier erscheinen.
Er..., es ist nicht leicht für mich.
Bitte denke nicht falsch von mir, es ist kompliziert.
Mein Seelenverwandter er will..., er steht nicht zu mir Vladimir.“
Jetzt war es an Vladimir verdattert zu sein. Er guckte mich ganz verwirrt an.
„Aber ich..., ich nahm an das Michael dein Gefährte ist.
Was mir Igor geschildert hatte lies mich zu dem Schluss gekommen das er es ist.
Ich war mir so sicher den ich spüre die starke Verbindung, die ihr mit einander habt.
Aber auch einen verwirrenden Konflikt der zwischen euch herrscht.“
„Oh dann ist es sehr viel was du weißt.
Das liegt wohl bei euch in der Familie was?
Es war eigentlich nett von dir zu versuchen mir zu helfen.
Nur das mir keiner helfen kann.
Der der alles regeln kann wird es, glaube ich nicht tun.
Doch deshalb werde ich nicht mehr verzweifeln.
Ich werde das was kommt so gut ich kann bewältigen.
Auch wenn es nicht leicht sein wird schaffe ich das.
Ich möchte jetzt nicht mehr darüber reden ja.“
„Es..., Ok ich verstehe Sahra.
Da das Essen wird aufgetragen.“
Wenn ich die letzten Tage schon tolles Essen bekam, so übertrumpfte das Festessen alles über Längen. Es wurden 15 verschiedene Gänge aufgetischt. Und einer war schmackhafter als das andere. Das ganze dauerte über zwei Stunden. Die Stimmung war super schön und immer wieder musste sich das Brautpaar küssen. Nachdem der letzte Gang abgeräumt war erhob sich das Brautpaar von seinem Tisch. Alle Gäste stellten sich um sie und die große Tanzfläche auf. Alle klatschten als sie zu einem wunderschönen Walzer tanzten. Dann mussten die Brautelternpaare auch dazu stoßen. Toll war das mit anzuschauen. Wie sich die Paare immer wieder drehten und auch die Partner tauschten. Dann beim nächsten Lied betrat auch Damien mit seiner Begleiterin die Tanzfläche. Oh ja, die Trauzeugen sollten jetzt auch tanzen. Ich war gespannt mit wem wohl Michael tanzen würde. Vier Fotografen machten seit der Kirche immer wieder Fotos von allen Anwesenden. So gingen sie auch jetzt umher um Fotos zu machen. Von einem Blitzlicht leicht geblendet, musste ich erst einmal blinzelnd schauen welche Hände mich gerade von hinten sachte packten. Michael raunte mir mit seiner unglaublichen rauen und sinnlichen Stimme ins Ohr.
„Ich habe doch gesagt das ich mir dich wieder hole Sahra.
Du wirst mit mir diese Nacht sehr viel tanzen.
So habe ich dich in meinen Armen, ohne das du mir böse deswegen sein kannst.“
Ehe ich etwas erwidern konnte drehte ich mich schon mit Michael auf der Tanzfläche.
„Du solltest wenigsten versuchen zu lächeln Sahra.
Sonst werden die Fotos von dir nicht ganz so schön.“
Raunte er mir wieder zu. Dabei streifte er mein Ohr leicht mit seiner Zunge. Mit einem schmachteten Blick betrachtete er mich.
Ich rollte mit den Augen und schon war ich in den Armen von Igor gelandet. Marichka tanzte mit ihrem Schwiegervater. Auch alle anderen Paare hatten Bäumchen wechsle dich gespielt.
Ich schaute lächelnd auf in Igors strahlendes Gesicht.
Er strahlte noch mehr, auch wenn ich nicht dachte dass das gehen könnte.
„Du und Marichka seit ein wunderbares Paar.
Ich hoffe das ihr immer glücklich seid und das eure Kinder euch viel Freude machen werden.“
Sagte ich sanft zu Igor.
„Na das mit den Kindern wird ja noch eine Weile dauern.
Aber glücklich sind wir auf jeden Fall sehr.
Danke Sahra, ohne dich hätte ich sie wohl nicht gefunden.
Weißt du dass du einfach umwerfend aussiehst?
Nach Marichka bist du die schönste Frau hier.
Hast du schon bemerkt, dass dich fast alle ganz entzückt anschauen.
Du wirst heute Abend bestimmt keinen Tanz versäumen Sahra.“
Ich lächelte ihn mit einem leicht verzweifelten Ausdruck in den Augen an.
Und Igor lachte laut auf.
Dann setzte die Musik aus und alle starrten zum Eingang des Saals. Dort betrat eine nicht unerhebliche Menge an neuen Gästen den Saal. Mich überfiel ein eiskalter Schauer. Igor begab sich zu Marichka. Aber mich zog er mit sich mit. Michael, Vladimir und Gabriel standen auch schon bei uns. Ich wusste ganz genau wer dort auf uns zukam. Damien McFraeser der Vampirfürst und einige andere Vampire eilten auf uns zu. Ich zuckte zusammen als er vor Igor und Marichka zum stehen kam. Michael zog mich in seine Arme und drückte meine Hand sanft. Ich befeuchtete meine Lippen und schluckte um auch meinen immer trockener werden Hals zu befeuchten.
„Guten Abend wünsche ich.
Ich muss mich entschuldigen dass ich erst jetzt komme.
Leider wurde ich noch aufgehalten.
Doch ich konnte mir es doch nicht entgehen lassen persönlich meine herzlichsten Glückwünsche zur Hochzeit auszusprechen.
Mein Geschenk wird erst um Ein Uhr fertig sein.
Doch ich denke es wird sich sehr lohnen darauf zu warten. „
Er nahm Igors Hand und schüttelte sie kräftig dann küsste er Marichka auf jede Wange. Er schaute suchend in die Menge und erblickte mich. Ein eiskalter Blick streifte mich für eine Nanosekunde und dann wand er sich an die Brauteltern und an Igors Großvater. Mir war nicht gut und ich schwankte leicht.
Michael, Gabriel und Vladimir führten mich zu einem Stuhl und ich bekam ein Glas mit Wasser in die Hand gedrückt.
„Trink Sahra es wird dir gut tun.“
Sagte Gabriel sanft zu mir.
„Danke“, sagte ich leise.
„Warum bist du so blass geworden Sahra?
Es ist doch unser Fürst und es ist eine große Ehre für unser Haus, dass er auf der Hochzeit von Igor persönlich gekommen ist.“
„Es..., ach es liegt an mir Vladimir.
Ich habe einfach nur Panik wenn er in meiner Nähe ist.“
„Warum sagst du ihnen nicht die Wahrheit Sahra?“
Mischte sich jetzt Michael entrüstet ein.
„Du nimmst immer alles nur auf deine Kappe.
Sie sollten wissen was los ist.“
„Wofür Michael?
Es wird sich absolut nichts dadurch ändern.
Ich werde mir mal meine Nase pudern gehen.
Wenn ihr mich entschuldigen würdet.“
Hastig stand ich auf und ging zielstrebig durch den Raum.
Verwirrt wie ich war achtete ich nicht wirklich auf die Leute um mich herum. Nachdem ich in der Toilette war hatte ich meine Ruhe. Dort sank ich auf den Wannenrand.
Mein Körper zitterte. Alles in mir schrie Achtung Gefahr. Doch wie sollte ich es den Anderen beweisen?
Damien ist gut darin Andere in Sicherheit zu wiegen. Er ist ihr Fürst und somit ist er eigentlich für Ihre Sicherheit und ihr aller Wohlergehen verantwortlich.
Selbstverständlich würde niemand etwas anderes von ihm denken. Warum sollte er hier etwas Schlechtes machen? Hier sind viele hoch angesehene Familien. Auch ein Vertreter des Ältesten Rates ist hier. Nein er würde nicht wagen etwas Falsches Heute zu machen.
Ich täusche mich einfach nur. Alles ist gut.
Nachdem ich etliche Male tief durch geatmet hatte und ich mich wieder beruhigt hatte. Verschwand auch die Angst in mir. Nur noch eine kleine Flamme des Misstrauen loderte in mir, als ich zurückging. Am Eingang angekommen wurde ich sogleich an die Hand genommen und zur Tanzfläche gezogen. Es war Rico der jetzt mit mir tanzte.
Ich beschloss mir einfach keine Gedanken mehr heute zu machen. Also lachte ich und hatte Freude daran von Rico durch den Raum gedreht zu werden. Kaum hatten wir zwei Tänze hinter uns dann klopfte ihn auch schon Vladimir ab. So ging das eine ganze Zeit lang. Immer wieder wurde ich von Einem zum anderen gereicht. Etwas später tanzte ich auch eine Runde mit Gabriel und mit Chantals Sohn Mirko. Dann konnte ich auch mit René eine Runde tanzen. Dann kam Will und tanzte mit mir.
„Will bitte ich brauche eine Pause und dringend etwas zu trinken bitte.“
„Selbstverständlich Kleines.
Komm wir gehen zur Bar.
Was möchtest du denn trinken?“
„Als erstes erst einmal ein Wasser mit wenig Kohlensäure und dann einen Wein.“
Will bestellte es für mich und für sich ein Becher Blut und auch einen Wein.
Durstig trank ich mein Wasser in einem Zug leer und nahm dann meinen Wein. Erstaunt schaute ich zu wie Will sein Blut trank. Es war das erste Mal das ich sah wie er Blut trank. Doch es war für mich nicht sonderbar.
Doch mir fiel eine Frage ein, die mir auf der Zunge brannte, obwohl sie mir gerade erst in den Sinn kam.
„Will kann ich dich mal etwas sehr persönliches fragen?“
Will zog seine Stirn kraus.
„Na was ist denn so persönlich Sahra?
Du bist für mich doch meine Tochter.
Alles was dir auf dem Herzen liegt kannst du mich fragen.“
Ich zog Will hinaus auf einen kleinen Balkon der rechts und links Treppen hatte die auf eine riesen große Terrasse führten.
Ich wollte mehr Abgeschiedenheit.
„Will du hast mir erzählt das du schon eine Gefährtin hattest. Aber das sie leider Verstorben ist.
Wie geht das?
Ich meine ich dachte wenn sich ein Vampir mit seiner Seelenverwandten verbunden hat dann kann er nur noch ihr Blut trinken.“
Will lächelte zaghaft und strich mir ganz sanft über die Wange.
„Es tut mir sehr leid, dass ich dir nichts über uns erzählt habe.
Ich hätte es aber schon vor sehr langer Zeit aber machen müssen.
Nun du hast schon Recht Sahra.
Wenn ein Vampir sich mit seiner Gefährtin endgültig verbindet, dann kann er fast nur noch ihr Blut zu sich nehmen.
Es gibt aber Ausnahmen.
Zuerst erkläre ich dir wie die endgültige Verbindung von statten geht.
Der Vampir trinkt das Blut von seiner Gefährtin.
Dann gibt er ihr von seinem Blut zu trinken.
Es muss nicht viel sein was sie zu sich nimmt.
Dann spricht der Vampir die Verbindungswörter in unserer alten Sprache.
Das alles passiert meistens im Schlafgemach, weil es so stimulierend und anregend ist, dass sie sich daraufhin Stunden lang lieben.
Von nun an muss der Vampir das Blut seiner Frau trinken um seine ganze Kraft und Stärke zu erhalten.
Auch muss die Gefährtin regelmäßig sein Blut trinken um nicht zu altern.
Nein die Frauen werden eventuell sogar wieder Jünger.
Es liegt alleine in den Genen.
Der Körper wird von dem Vampirblut in das Alter versetzt, wo er am Leistungsfähigsten ist.
Bei den Frauen ist das Alter wo sie am besten Kinder gebären können.
Und bei den Männern,
wenn der Mann am stärksten ist.
Der Vampir kann zur Not auch anderes Blut zu sich nehmen wenn es dringend erforderlich ist.
Es wird ihn aber nicht schmecken und es hat auch nicht annähend die gleiche Kraft wie das Blut seiner Gefährtin.
Stirbt die Gefährtin dann löst sich innerhalb einiger Monate die Blutverbindung.
Es ist aber eine harte Zeit für den Vampir.
Sehr viel Schmerz muss er dabei ertragen.
Wenn der Vampir sein Leben lassen muss dann lebt die Gefährtin noch bis zu 100 Jahre weiter.
Denn ganz langsam fängt sie wieder zu altern an. Doch sie kann auch von einem anderen Vampir die Gefährtin werden und so fängt der Kreislauf wieder von neuem an.
Der Vampir kann sich auch eine neue Gefährtin suchen aber da es von euch nicht viele gibt,
ist das eher unwahrscheinlich.
Und meine Kleine ist deine Frage damit ausreichend beantwortet?“
„Ja danke Will.
Diese Frage hast du mir sehr gut erklärt.
Ich möchte aber noch hier draußen an der frischen
Luft bleiben ja.“
„Na gut ich werde schon mal wieder hinein gehen.“
Will nahm mich in seine Arme und küsste mich auf die Stirn. Er ging und ich hatte meine Ruhe. Da kein anderer hier draußen war. Die Luft tat mir einfach gut. Tausende Sterne waren am Nachthimmel zu sehen. Die Milchstraße konnte man sehr deutlich sehen. Ich war fasziniert von diesem Anblick.
Igor war auf einmal auch auf dem Balkon und schaute sich suchend um.
„Sahra ich habe dich gesucht.
Was hast du und sag mir nicht das nichts ist.
Ich habe dich gesehen als Damien mit seinen Offizieren zu uns kam.
Ich habe mich schon einmal auf dich verlassen Sahra.
Und ich vertraue dir, sag mir was los ist.“
„Igor ich..., ich weiß nicht es ist...
Alles in mir sagt dass wir in großer Gefahr sind.
Ich versuche die Angst von mir zu drücken doch ich werde sie einfach nicht ganz los.“
„Wenn du Gefahr spürst dann werde ich meine Männer informieren auf der Hut zu sein.
So und jetzt möchte ich noch einmal mit dir tanzen Sahra.“
Igor lächelte und zog mich mit sich nach drinnen.
Auf der Tanzfläche angekommen, begann eine wunderschöne Rumba. Igor drehte mich und ich genoss diesen wunderschönen Tanz. Am Ende gab mir Igor einen schnellen sanften Kuss auf die Wange.
„Danke Sahra es war sehr schön.“
Ich lächelte ihn an und schon hatte mich ein Anderer in seine Arme gezogen. Es war Gabriel, der sich jetzt mit mir drehte.
Auch er lächelte selig.
„Sahra du brauchst dir keine Sorgen zu machen.
Ich habe mit Boris Kontakt hergestellt.
Gleich nachdem du mir von deinen Ängsten berichtet hattest.
Unsere ganzen Krieger sind schon auf dem Weg hier her.
Sie werden bald eintreffen.
Ich werde ab jetzt in deiner Nähe bleiben.“
„Danke aber was ist wenn ich mich irre.
Dann ist die ganze Aufregung umsonst.“
„Es ist egal Sahra.
Wir müssen immer achtsam sein.
Lieber gibt es einige Fehlalarme,
als das wir einmal nicht reagieren und es dann zu spät ist einzugreifen.
Aber jetzt vergiss die Sorgen erst einmal.“
„Danke Gabriel, dass du mir glaubst.
Ich fühle mich schon besser.“
Wir tanzten noch eine Weile weiter und dann wurde angekündigt, dass sich alle Gäste auf der großen Terrasse einfinden sollten.
Alles strömte hinaus um gleich nach dem Brautpaar die besten Plätze zu bekommen.
Mir war eigentlich nicht danach auch hinaus zu gehen aber Gabriel zog mich einfach mit sich.
„Las uns schauen was dieser Damien als Überraschung mitgebracht hat.“
„Bitte ich möchte nicht nach Unten gehen.
Es reicht doch wenn wir ihr Oben stehen bleiben.“Gabriel nickte nur und blieb mit mir auf den kleineren Balkon stehen.
Damien stand jetzt ganz unten im Garten.
Er rief: “Hier kommt nun der erste Teil meines Geschenkes an die hier Anwesenden.“
Er klatschte in die Hände und ein Feuerwerk begann.
Doch ich hatte wieder ein sehr mulmiges Gefühl. Deshalb schaute ich nicht in den Himmel wie alle anderen.
Nein ich schaute auf den Garten hinab wo Damien stand.
Er machte einige auffällige Armbewegungen.
Und schon sah ich sie kommen.
Eine ganze Arme mit Schwertern ausgestattet.
Ich hörte auch hinter mir und Gabriel verdammt viele Leute die sich durch den Festsaal bewegten.
„Gabriel Gefahr.“, rief ich nur laut.
Doch Gabriel stand zwar noch an meiner Seite doch er hatte sich in einen Wolf verwandelt. Absolut lautlos ist das geschehen und auch irre schnell. Auf der Terrasse hatte man jetzt auch die Bedrohung ausgemacht die auf uns zu strömte. Es waren jetzt schon so viele Gegner um uns versammelt. Aber die Flut von Feinden nahm einfach kein Ende. Von allen Seiten strömten sie ein.
Panik stieg kurz in mir auf doch ich verdrängte sie.
Ich musste bei klarem Verstand bleiben.
Da hörte ich wie Gabriel hinter meinem Rücken knurrte.
Er war mir so nah das er mich mit seiner Rute berührte. So spürte ich wie sein Körper vor Anspannung zitterte. Ich schloss die Augen und versuchte die Engelskraft hervorzurufen. Denn ich musste uns Beschützen das war doch eine meiner Aufgaben. Auch wenn ich bis jetzt eigentlich fast nur geheilt hatte musste ich sie auch anders verwenden können. Ich konzentrierte mich und stellte mir vor, dass sich um alle Hochzeitgäste eine Kuppel aus goldenem Licht bildete. So das die Feinde nicht an sie heran kamen. Ich hörte das auf keuchen vieler Menschen. Ich blickte mich um und sah was geschehen ist. Über die ganze Terrasse über mich und Gabriel befanden sich zwei sanft leuchtete Kuppel aus goldenem Licht. Jetzt spürte ich die Ängste und die Verwirrung der Leute die in der unteren Kuppel waren. Aber auch die große Wut über den Angriff von Damien.
Ich versuchte alle zu beruhigen und sagte zu ihnen.
„Habt bitte keine Angst mehr.
Sie können nicht durch das Licht hindurch.
Ihr seid in Sicherheit.“
Ein Ohren betäubendes Gebrüll setzte daraufhin ein.
Damien brüllte wie von Sinnen.
„Du Hexe wirst mich nicht daran hindern alle hier zu vernichten.
Ich werde die Macht über alles und jeden besitzen.
Glaub ihr wirklich dass ich einfach so zurück trete.
Durch mich wird unsere Rasse über alle Menschen, Hexen, Werwölfe und alles Andere die Absolute Kontrolle haben.
Wir werden so viel Blut haben wie wir wollen.
Immer und zu jeder Zeit.
Ich werde euch alle töten lassen.
Und mit dir du Schlange werde ich persönlich abrechnen.
Du hast die längste Zeit mir im Wege gestanden.
Krieger los zwingt sie nieder.“
Dann bemerkte ich auch schon die vier Vampirkrieger
bei mir auf dem Balkon, deren Bekanntschaft ich im V1 machen musste. Sie starrten mich mit völlig ausdruckslosen Augen an. Sie hatten jeder ein riesiges Schwert in den Händen. Sie kamen bis an das Kraftfeld ran. Dann trafen ihre Schwerter immer wieder auf das Feld. Mit aller Kraft schlugen sie mit ihren Waffen immer weiter auf die Barriere ein. Eine ganze Zeitlang passierte nicht weiter. Doch dann schlugen sie auch auf das andere Feld ein.
Zuerst spürte ich nur ein Kribbeln, das an Intensität zunahm. Es wurde immer unangenehmer, je mehr Schläge die Felder einstecken mussten.
Ich stöhnte auf, denn jetzt bekam ich richtige Schmerzen. Damien stand nun vor mir auf dem Balkon, neben den Kriegern. Er grinste höhnisch auf und lachte laut los.
„Na du Nichts.
Jetzt bist du nicht mehr so gut, nicht wahr.
Bald werde ich mein Schwert durch deinen fetten Leib stoßen.
Du hast doch nicht wirklich gedacht dass du mich besiegen kannst?
Ich besitze so viel Macht,
wie nichts auf der ganzen Welt.
Du angeblicher Engel.
Das ich nicht lache.
Alle Engel sind schön und du bist nur einfach hässlich.
Keiner wird dich vermissen.
Mein Sohn hat sich auch nicht von dir Absurdität einfangen lassen.
Er hat halt von mir.
Immer nur das Beste, sich nehmen was man will und wann man es will.
Er ist jetzt in New York wie ich es ihm befohlen habe.
Und da du so blöde warst,
dich mit keinen von den verblendeten Vampiren hier zu verbinden, bist du nur ein menschliches Nichts.“
Ich kniete auf dem Boden und schwitzte. Schmerzen war alles was ich spürte. Jeder Treffer traf mich mit einer Wucht, die ich nicht für möglich gehalten hätte.
Gabriel stupste mich mit seiner Nase an.
Ich schaute auf zu ihm. Durch einen Tränenschleier sah ich in seine braunen Augen.
Seine Gedanken streiften mich sachte.
Sahra du kannst das andere Kraftfeld aufgeben.
Mein Clan ist hier und Igors Vampire haben auch Waffen um sich zu verteidigen.
Wir können aber so nicht kämpfen.
Du bist nicht für alle alleine verantwortlich.
Du hast uns doch schon die Zeit die wir brauchten verschafft.
Du musst dich schützen und sonst nichts mehr.
Wir brauchen dich doch alle so sehr.
Dann brach der Kontakt ab.
Mich verließ langsam die Kraft.
Die Felder wurden immer schwächer und kleiner.
Zuerst zerbrach das große Feld.
Ich hörte viele Schreie.
Metall das auf Metall traf immer wieder.
Knurren und fauchen erschwoll laut in die Nacht hinaus.
Aber das irre Lachen von Damien übertönte alles.
„Ihr könnt euch um den Wolf kümmern.
Den Rest schaffe ich auch alleine.“
Gabriel war umzingelt von den Kriegervampiren.
Da mein Kraftfeld jetzt nur noch mich umschloss.
Nur er alleine gegen vier Kriegervampire.
Er hatte keine Chance gegen sie.
„Gabriel flieh zu den Anderen schnell.
Du darfst nicht wegen mir sterben, geh bitte.
Ich bin es nicht wert, dass jemand sich für mich opfert.
Denn ich sollte euch eigentlich beschützen und nicht umgekehrt. “
Stammelte ich nur noch unter Tränen.
Er jaulte kurz auf und blickte mich voller Entschlossenheit an. Plötzlich wusste ich er würde nicht gehen.
Er würde bis zum bitteren Ende bei mir bleiben.
Ich wünschte er würde sich in Sicherheit bringen.
Doch es war zu spät, alle vier Vampire rammten ihre Schwerter gleichzeitig in seinen Körper.
Sein Blut spritzte durch die Gegend und traf auch mich. Ein heulen das mir durch Mark und Bein ging erklang dann war er still und rührte sich nicht mehr.
„Neeeeeeeiiiiiinnn Gabriel.“
Schrie ich, dass war das einzige was ich machen konnte.
Die Krieger stürzten sich ins weitere Kampfgetümmel, ohne sich noch einmal umzublicken.
Damien, ich und Gabriel waren nun alleine auf dem Balkon. Ich wollte zu Gabriel rüber robben. Er war wieder ein Mensch und seine toten Augen schauten mich entsetzt an. Doch Damien zog mich an meinen Haaren zurück.
Mein Schutz hatte sich in der Sekunde aufgelöst als Gabriel wegen mir sein Leben lies.
„Jetzt hat dein letzten Stündchen geschlagen du Missgeburt.“
Er hob sein Schwert und traf mich an der Seite.
Und sein nächster Schlag schlitzte mir mein rechtes Bein auf. Dann lachte er auf und rammte mir seine Waffe in den Bauch.
Ich schrie auf und mir wurde kurz schwarz vor Augen.
Als ich wieder aufschaute um den nächsten Schlag zu sehen, sah ich Alexander der schützend vor mir stand. Ich hielt mir meinen blutenden Bauch
„Vater bist du verrückt geworden?
Was soll das Massaker hier.
Sie ist meine Gefährtin und du willst sie umbringen.
Ich werde es nicht zulassen, dass du ihr noch weiter Schmerzen bereitest.
Rufe deine Männer zurück.
Sie sollen sich auf der Stelle ergeben.“
„Nein du Verräter.
Ich werde die Macht nie an dich abgeben du Schwächling.
Niemals hörst du mich, niemals.
Und für deine Schlampe ist es eh zu spät.
Die Waffe ist mit dem stärksten Gift getränkt was es gibt.
Auch ihre Selbstheilung wird ihr nichts mehr nützen mein Sohn.
Sie stirb und nichts und niemand kann ihr helfen.
Sie wird unvorstellbare Schmerzen erleiden.
So wie sie es verdient hat.“
Alex hob sein Schwert und holte aus doch er traf seinen Vater nicht.
Das Schwert prallte einige Zentimeter vor Damien ab.
Ich stöhnte vor Schmerzen auf. Und Alexander stürmte auf mich zu.
„Oh mein Gott Sahra komme ich zu spät?
Er ist so stark.
Ich hätte dich nicht von mir stoßen sollen.
Mir war nicht bewusst, wie sehr ich dich doch liebe. Ich war verwirrt das ich dich nicht erkannte.
Ich war eher auf mich sauer als auf dich.
Als ich erkannte, dass ich den größten Fehler in meinem langen Leben begangen habe wollte ich nur noch zu dir.
Bitte verzeih mir Sahra.
Nie hat eine andere Frau mein Herz so tief berührt wie du Sahra.
Bitte bleibe bei mir mein Herz.
Ich liebe dich doch über alles.“
Einige Tränen kullerten seine Wangen herab.
In seinen wunderschönen Augen war tiefe Trauer und Schmerzen zu sehen.
Unter großer Kraftanstrengungen hob ich eine Hand und versuchte ihn seine Tränen
wegzuwischen. Doch ich schaffte es nicht sie hoch genug zu heben. Alex ergriff meine blutige Hand und führte sie zu seinem Mund. Er küsste sie unglaublich sachte und ohne auf mein Blut zu reagieren.
„Ich..., bin es nicht... wert.
Ich sollte... euch beschützen.
Für euch alle das Böse besiegen.
Doch ich bin zu schwach.
Niemand außer mir hat es verdient hier zu sterben.“
Antwortete ich Alexander leise.
„Nein sag so etwas nicht.
Wenn ich dich anerkannt hätte,
wärst du schon lange unsterblich.
Kämpfe Sahra, gib nicht auf.
Ich bin jetzt hier bei dir.
Gemeinsam können wir über alles siegen.“
Hinter uns höhnte Damien. Und Alexander stand vorsichtig auf.
Wobei er mich mit sich zog.
Er hielt mich in seinen starken Armen fest,
damit ich nicht umfallen konnte.
Ich hatte Schmerzen wie noch nie in meinem Leben, die ich am liebsten in die Welt hinaus schreien wollte.
Doch ich wimmerte nur schwach.
Wie viel Zeit schon vergangen war wusste ich nicht.
Auch wusste ich nicht wie es meinen Freunden oder René ging.
Durch einen Schleier aus Tränen sah ich Damien an.
Er grinste überlegen und selbst sicher.
„Siegen, wie wollt ihr mich besiegen?
Hinter mir steht die absolute Macht.
Das reine Böse hat sich mit mir verbunden.
Ich lenke die meisten meiner Männer, so wie ich es will.
Alle, die mir im Weg stehen, werde ich vernichten.
Also Sohn, willst du für mich dienen oder willst du sterben wie diese kleine Nichts, dass sich Engel nennt?“
„Lieber werde ich im Kampf mit dir sterben als an deiner Seite zu stehen.
Ich verabscheue dich und ich wünsche dir nur den Tod Vater.“
Alex legte mich gegen die Brüstung.
Und schritt auf seinen Vater zu.
Sein Schwert und er in Kampfposition.
Ich sah wie die Schwerter der beiden Gegner immer wieder trafen.
Jeder parierte den Schlag des Anderen geschickt.
Keiner konnte den Anderen verletzen.
Ängstlich drehte ich mich um, ich wollte noch einen Blick auf die Terrasse werfen bevor ich mich auf den Boden gleiten ließ. Denn meine Beine zitterten und die Schmerzen durchfluteten mich. Damien hatte Recht.
Anscheinend konnte ich mich nicht heilen.
Mir war speiübel und jeden Augenblick konnte ich die Besinnung verlieren.
Mit verschwommenem Blick suchte ich die Menge unter mir ab. Da ich sah René. Rico, Will und Stefan hatten sich um ihn gestellt. Keiner kam an ihn heran. Sie beschützten ihn mit ihrem Leben.
Ich sah auch Igor, Michael, Vladimir, Branko und Darian wie sie kämpfen. Auch Werwölfe sah ich viele.
Alle kämpften um die die sie lieben zu beschützen.
Das war doch meine Aufgabe.
Sie sollte glücklich feiern und sich amüsieren.
Erschüttert schloss ich die Augen und versuchte mit denen die ich über alles liebte Kontakt aufzunehmen.
Ich liebe Euch alle über alles.
Und es tut mir sehr Leid, dass ich versagt habe.
Will bitte passe auf René auf.
Er ist mein Sohn und das letzte was von mir auf Erden bleibt.
René mein großer denke immer daran dass ich dich für immer lieben werde.
Wenn ich bei deinem Vater bin werde ich im Erzählen wie stolz er auf dich sein kann.
Von dort werde ich versuchen über dich zu wachen.
Ein Teil von mir lebt durch dich weiter mein Schatz.
Laut stöhnte ich auf vor Schmerz.
Doch dann durchströmte mich etwas Anderes.
Zuerst wusste ich nicht was es war doch es half mir meine Schmerzen zurück zu drängen. Eine unglaubliche Woge von wunderschöner Liebe überkam mich. Von allen Seiten dran sie in mich ein. Liebe in jeder Fassette die es auf Erden gab.
Da kam mir ein unfassbarer Gedanke.
Damien war mit dem reinen Bösen verbunden.
Das Böse kennt keine Liebe, keine Freundschaft und kein Vertrauen.
Ich stolperte auf Alexander und Damien zu.
Immer wieder fast im Begriff zu fallen.
Doch ich schaffte es trotzdem vor ihnen zum stehen zu kommen. Zwar schwankte ich doch ich stand aufrecht.
Damien und Alexander hatten aufgehört zu kämpfen und schauten mich entsetzt an. Alex wollte mich stützen doch ich schüttelte leicht mit dem Kopf.
Leise flüsterte ich.
„Alex du darfst deinen Vater nicht hassen.
Du musst Mitleid mit ihm haben.
Weißt du auch wieso?
Er wird niemals das haben was du hast.“
Dann schwankte ich auf Damien zu,
Der wie versteinert auf der Stelle stand.
Ich blickte Alex tief in die Augen und schenke in ein lächeln in das ich Liebe gab.
„Er weiß nicht was wahre Liebe ist.
Damien kennt keine Freundschaft.
Und er weiß nicht was Vertrauen bedeutet.
So armselig ist dein Vater.
Er hat Nichts, für das es währt ist sein Leben zulassen.
Doch ich habe das alles und noch so viel mehr.“
Jetzt stand ich direkt vor Damien und hob sachte meine Arme. Sein Feld zerbrach als ich meine Hände nach ihm ausstreckte. Ein schwaches Leuchten war an ihnen zu sehen. Dann umarmte ich Damien und schaute ihn voller Liebe an.
„Damien ich verzeihe dir und ich werde dir etwas schenken.“
Sachte küsste ich ihn auf die Wange und schloss die Augen.
Dann ließ ich die Liebe die mich aufbaute auf ihn übergehen. Langsam durchflutete ich ihn mit jeder Form von Liebe die mich durchströmte. Mir wurde immer heißer und heißer. Blinzelnd öffnete ich meine Augen und sah das Licht das Damien und mich aufleuchteten ließ.
Es wurde immer heller und heller. Es wanderte zu jeden seiner Anhänger. Auch sie strahlten jetzt hell.
So wurde es Taghell und dann gleißend hell. Alle schlossen ihre Augen, nur ich nicht. Ich sah wie Damien sich in meinen Armen wandte. Er teilte jetzt mit mir auch die Schmerzen. Damien brannte plötzlich Lichterloh. Doch ich nicht. Alle Schmerzen, jede Angst und alle Schuldgefühle waren verschwunden einfach aus mir gewichen.
Damien schrie wie am Spieß und löste sich in eine wässrige Masse auf, die immer weiter brannte bis sie gänzlich verschwunden war.
Friedliche Stille war nur noch zu vernehmen für mich.
René, Will, Alexander, Michael, Rico, Stefan, Branko, Boris, Vladimir und Marichka waren um mich versammelt. Jetzt spürte ich dass ich in den Armen von Alexander lag. René und Will hielten meine Hände.
Michael und Igor streichelten sachte meine Wangen.
Zufrieden strahlte ich sie alle an.
Schwach hauchte ich nur noch.
„Endlich habe ich diese Aufgabe erfüllt.
Jetzt muss ich gehen.
Es droht euch keine Gefahr mehr.
Ihr müsst nur für Einander da sein.
Vertraut euch und passt auf Euch auf.
Will bitte achte auf René.
René ich bin stolz auf dich und ich liebe dich.“
Noch einmal sah ich alle kurz an und zuletzt schenkte ich Alex ein Lächeln.
„Du wirst bestimmt eine Frau finden die du für immer lieben kannst.
Ich wollte dich nie haben.
Doch mein Herz und mein Verstand sind jetzt doch voller Liebe für dich Alexander.“
Das letzte was ich sagte, konnte eigentlich niemand mehr gehört haben.
Mit einem seligen Lächeln im Gesicht schloss ich meine Augen und glitt ins warme sanfte Licht hinein
Alexanders Sicht
Nachdem ich mich von Christoper verabschiedet hatte
hängte ich mich gleich ans Handy.
Ich wollte schnellst möglich drei direkt Flüge nach Moskau buchen. Aber trotz meiner ganzen Beziehungen und meinen Einflusses schaffte ich es nicht.
Es war einfach wie verhext.
So musste ich mit Bill und John über London fliegen und wir hatten dort stundenlangen Aufenthalt.
Wie auf glühenden Kohlen saß ich dort rum.
Bill und John versuchten mich immer wieder zu beruhigen aber ich hatte schlimme Ahnungen.
Da mein Vater doch tatsächlich mit seiner ganzen Leibwache zur Hochzeit von Igor Ragur geflogen ist. Das fand ich sehr merkwürdig, dass er dorthin ist.
Er hatte sich schon sehr oft negativ über Ivan Ragur geäußert. Und das wichtigste und schlimmste zugleich ist, er hasst Sahra. Und Sahra ist auch dort bei Igor. Igor der Sahra vor meinen Augen geküsst hat und sie immer wieder an seine breite klobige Brust gedrückt hatte.
Die Eifersucht kochte in mir hoch.
Ich weiß dass sie unter dem Schutz von William steht aber nur ich kann sie vor meinem Vater schützen.
Im Flugzeug nach Moskau organisierte John einen Leihwagen für uns. Das Anwesen von den Ragur´s, ist von Moskau über drei Stunden weg.
Als wir endlich nach langer Zeit in Moskau ankamen dauerte es noch mal eine Ewigkeit bis wir unseren Wagen bekamen. John hat uns einen Porsche Cheyenne gemietet. So konnten wir schnell über alle Straßen, die auf uns zu kamen fahren.
Das Navi im Wagen zeigte uns den schnellsten Weg zu meiner Sahra. Ich wollte fahren doch Bill verwies mich auf den Beifahrersitz.
Er behauptete doch wirklich dass ich zu angespannt wäre. Zuerst wollte ich protestieren aber ich sah doch schnell ein dass er Recht hatte mit seiner Behauptung.
In der ganzen Zeit hatte ich mehrmals versucht Sahra auf ihrem Handy zu erreichen aber das gelang mir einfach nicht. Ihre Nummer hatte ich schon bekommen, als ich John und Bill alles über Sahra hab herausfinden lassen. Doch bisher hatte ich kein Verlangen sie anzurufen. Ich war so blind.
Warum habe ich es nicht von alleine bemerkt das sie meine Seelenverwandte ist? Sie hat mich schon interessiert aber nur weil sie mich nicht wollte.
Sie hat mir auf den Kopf zu gesagt was ich alles bin. Und sie hatte ja so recht damit. Und ich Mister Großkots wollte sie dafür einfach nur bestrafen.
Ich wollte ihr zeigen wer das Sagen hat.
Sie reizte mich und brachte mich zur Weißglut. Warum zum Teufel verdammt nochmal bin ich einfach abgehauen, als ich feststellte das sie zu mir gehörte? So ein Schwachkopf bin ich gewesen.
Ein Blödmann wie er im Buche steht. Auf meinen Knien muss ich Sahra um Verzeihung bitten.
Alles werde ich tun nur damit sie mir vergibt.
Und wenn ich ihr die Sterne vom Himmel holen muss. Sie muss mir vergeben. Erst jetzt weiß ich wie sehr ich sie brauche und ich sie liebe. In der Zeit wo ich meinen Gedanken nachging ist Bill wie ein Hammerkranker über die Straßen gebrettert.
Und er hat es geschafft dass jetzt eine Polizeistreife hinter uns herfährt. Wir hielten an und durch meine dicke Brieftasche und unsere Beeinflussung konnten wir auch schon bald weiter fahren. Immer kribbliger werde ich. Mittlerweile ist es schon kurz nach Mitternacht. Und laut Navi brauchen wir noch über eine ganze Stunde. Ich werde noch Wahnsinnig.
Bill rast immer weiter und wir sagen kein Wort.
Verzweifelt starre ich in die Nacht hinaus und knirsche mit meinen Zähnen. Ich stelle mir Sahras Gesicht vor.
Ihre wunderschönen blaubraunen Augen.
Und ihre vollen weichen Lippen. Diesen betörenden Duft und Geschmack. Und ihren unglaublichen Körper. Diese Rundungen und ihren Busen der sich sehr gut angefühlt hatte. Mein Verlangen nach ihr, wurde durch die große Beule nur unterstrichen die sich in meiner Hose bildete. Wie lange muss ich wohl warten bis ich sie bei mir in meinem Bett habe?
Aber ich werde so lange warten wie nötig.
Erst werde ich ihr Vertrauen gewinnen müssen.
Da, wir müssen ganz nah sein. Ich kann Feuerwerk am Himmel sehen. Ah, endlich Bill fährt durch ein großes Tor. Hell erleuchte prangte das Anwesen dort in der Nacht.
Meine Sahra ich bin gleich bei dir und kann dich in meine Arme schließen.
Was ist das, dort liegen Vampire im Staub. Schnell bringt Bill den Wagen zum Stehen. Wir springen raus und eilen zu den Unseren. Alle sind Tod. Wir können Kampfgeräusche hören.
Oh nein, Sahra. Wir nehmen den Leichen ihre Schwerter ab und laufen ins Haus hinein.
Auch hier sind überall Leichen verstreut.
Wölfe heulen, sind sie die Angreifer?
Immer weiter müssen wir laufen und ein irres Lachen überschallt alles. Irgendwie kommt mir dieses Lachen bekannt vor. Nein es ist mein Vater, er will alle hier vernichten ruft er. Er muss völlig den Verstand verloren haben. Ein Schrei durchbricht den Lärm.
Sahra ist es die schreit, Nein.
Wir stürmen auf einen Balkon.
Dort ist mein Vater, mit einen blutigen Schwert in der Hand, ein toter Werwolf und meine Sahra.
Sie blutet und versucht weg von meinem Vater zukommen.
Nein, mein Vater will wieder auf Sahra einschlagen. Mutig stelle ich mich vor Sahra um sie zu schützen.
Er will meine Sahra umbringen.
Das werde ich verhindern. Sahra versucht aufzustehen, doch sie schafft es nicht alleine.
Schnell helfe ich ihr dabei. Sie weint doch sie schreit nicht. Wie tapfer sie doch ist. Mein Vater greift an und ich versuche ihn abzuwehren. Er sagt sie wird sterben. Das ihr Nichts mehr helfen kann.
Zornig kämpfe ich mit ihm. Meine Wut ist unermesslich. Sahra schwankt zu uns herüber.
Sie streicht mir über das Gesicht und geht weiter auf meinen Vater zu. Er rührt sich nicht.
Er starrt sie nur an. Sahra meint das er keine Liebe, Freundschaft und kein Vertrauen kennt.
Sie umarmt meinen Vater und er schreit fürchterlich auf. Sahra und er werden in ein goldenes Licht getaucht, das sich auf alle seine Männer ausbreitet. Taghell wird es auf einmal. Mein Vater schreit weiter und dann fängt er an zu brennen. Sahra weicht langsam einen Schritt zurück. Mein Vater er verflüssigt sich und brennt so lange weiter bis nichts mehr von ihm übrig ist.
Sahra bricht zusammen ich fange sie noch gerade so auf. Auf einmal strömen Leute zu uns.
Will, Igor, Michael und ein Junge der ihr Sohn sein muss. Und noch ein paar die ich nicht kenne.
Sahra verabschiedet sich von allen mit einem Lächeln auf Ihrem Gesicht. Sie wird immer schwächer und schwächer. Aber ich kann sie nicht einfach gehen lassen. Sahra schaut mich direkt an. Ihre Augen sie sind fast golden, nur ein Hauch Blau ist noch zu finden. Kein Braun ist mehr vorhanden wie kommt das?
Sie behauptet dass ich eine andere Frau finden werde. Nein, nie werde ich eine andere Frau wollen als Sahra. Ich werde sie nicht gehen lassen.
Sie lächelt selig und atmet kaum noch.
Ich werde verhindern dass sie geht.
In die Nacht brülle ich meinen Schmerz hinaus.
Und dann beiße ich mir in mein Handgelenk. Mein Blut lasse ich in ihre Wunden fließen und dann öffne ich ihren Mund. Langsam flöße ich ihr mein Blut ein und bewege ihren Kehlkopf damit das Blut in ihren Magen wandert. Verzweifelt sehe ich zu wie mein Blut langsam ihre Wunden verschließt. Ihr Herzschlag setzt immer wieder aus. Wie ich mich doch an diesen unglückseligen Tag zurück versetzt fühle. Der Tag wo ICH sie fast getötet hätte. Doch da hat sie golden geschimmert und ist wieder gesund geworden. Sie muss jetzt auch wieder gesund werden. Sie muss zu mir zurückkommen.
Sie muss leben. Meine Wut und meine Trauer steigerte sich immer mehr. Deshalb schrie ich laut.
„Was wollt ihr noch?
Sahra darf nicht sterben.
Hier sind so viele Personen die sie über alles lieben. Wir brauchen sie.
Ich brauche sie.
Sie ist doch auch für mich auf dieser Welt gekommen.
Also lasst uns ein langes glückliches Leben zusammen führen.
Ab jetzt möchte ich Sahra alles geben was sie braucht,
um für immer glücklich zu sein.
Ich liebe sie über alles.
Ihr habt nicht das Recht sie sich opfern zu lassen.
Sie ist doch so wichtig für uns alle.“
Leise höre ich das Weinen der Anderen um mich herum.
Und auch meine Wange ist nass von meinen Tränen.
Ich habe schon seit ich ein kleines Kind war nicht mehr geweint. Beschämt schaue ich ihrem Sohn in die verweinten Augen. Was soll ich ihm sagen?
„Es..., ich bin... schuld.
Wenn deine Ma nicht mehr ist,
werde ich auch nicht länger auf Erden wandeln.
Eine Welt ohne Sahra ist keine Welt für mich.
Ich weiß nicht warum ich so lange gebraucht habe um zu bemerken das ich sie Liebe.
Sie ist das was mir immer gefehlt hat.
Junge es tut mir sehr leid,
dass ich so schwerfällig war.“
Ich musste ein paar Mal schlucken.
Doch der Kloß der sich in meinem Hals bildete wurde einfach nicht kleiner.
„Ich möchte Sahra hineinbringen.
Sie soll nicht hier draußen liegen.
Bitte Igor hast du einen Platz wo ich sie hinbringen kann?“
Igor schaute mich perplex an.
Dann räuspert er sich.
„Aber natürlich komm, du kannst Sahra in ihr Zimmer bringen.
Komm ich zeige dir den Weg.“
Dankbar und erleichtert nickte ich ihm zu.
Ich wollte nicht dass sie hier weiter herum lag vor all den Leuten. Immer mehr strömten jetzt allmählich heran.
„Komm René wir bringen deine Mutter an einen ruhigeren Ort.“
Sahra lag in meinen Armen ihr Kopf ruhte auf meiner Brust doch er rutschte immer wieder zur Seite hinab.
Eine Hand schiebt sich zu ihrem Kopf hin. Stumm sah ich auf und erblickte Michael. Die Eifersucht stieg in mir hoch, doch dann sah ich die pure Verzweiflung in seinen Augen. Er war genauso geschockt wie ich.
Ich schweige und trage Sahra einfach weiter. Ihr Herz
schlägt nur ganz selten aber es schlägt.
So konnte ich noch hoffen. Ihr rechter Arm baumelte nicht herum sondern René hielt ihn mit seiner Hand fest. Er sagte kein Wort zu mir. Nur sein leises schluchzten konnte ich vernehmen. Will ging still mit Bill und John hinter mir her. Noch ein paar Menschen folgten uns und das waren hauptsächlich männliche Vampire. Will hatte ja so recht, sie zog Alle in ihren Bann.
Erst jetzt viel mir auf was sie trug. Ein Kleid das so grün war wie meine Augen. Es sah aus als wenn sie in Drachenschuppen gekleidet wurde. Ein goldener Drache schlängelte sich von ihrem rechten Schlüsselbein hinauf zu ihrem wunderbaren Hals. Sie schimmerte überall golden und ihr Duft ist zum verrückt werden.
Doch das Kleid war an einer ihrer Seite und ihrem Bauch durch das Schwert meines Vaters aufgerissen.
Igor öffnete eine Tür und wir kamen in ein zauberhaftes Zimmer. Es roch nach ihr, doch ich konnte auch die Gerüche von verschiedenen Vampiren ausmachen.
Vorsichtig schritt ich durch das Zimmer und legte sie sachte ab.
„Igor habt ihr hier einen Arzt?
Ich möchte das sie untersucht wird.“
Igor blickte mich entsetzt an. Gerade so als ob ich nicht mehr alle Tassen im Schrank habe.
„Was ist?
Sie lebt doch noch, mein Gott.
Hört ihr den nicht ihren Herzschlag.
Ich will jetzt sofort einen Arzt hier haben.“
Igor gab einen der Männer die uns gefolgt waren ein Zeichen und dieser verschwand sofort.
„Vladimir holt einen Arzt.
Wir müssen uns nur gedulden.
Ich weiß du willst es nicht hören Alex aber ich glaube dass er nicht nötig ist.
Denn ich höre bei Sahra keinen Herzschlag mehr.
Das letzte Mal hörte ich einen vorhin bevor sie die Augen schloss.
Es tut mir sehr leid, René und Alexander, aber sie ist gestorben.
Aber nicht umsonst.
Sie hat uns alle beschützt und uns die Zeit verschafft die wir brauchten um uns zu verteidigen.
So konnten die Werwölfe uns rechtzeitig unterstützen.
Sie wollte nicht dass auch nur ein einziger von uns sein Leben für sie gibt.
Doch jeder hier hätte es gerne getan.
Gabriel der Werwolf beschützte sie und opferte
sein Leben bereitwillig für Sahra.
Nur das er nicht verhindern konnte das sie trotzdem ihr Leben gab.“
Unglaublich schaute ich zu Igor mit einem Blick der voller Wut angereichert war.
„Sei doch endlich still.
Sahra lebt noch.
Sie ist noch bei uns und sie hört uns bestimmt.
Also hör auf so von ihr zu reden, als wäre sie schon Tod.“
Voller Zorn sprach ich zu Igor.
Alle im Raum starrten mich an.
Ich erwiderte ihre Blicke sehr Wütend.
Doch dann senkten sie ihre Blicke beschämt zu Boden.
Die Tür wurde aufgerissen und ein alter runzliger Mann trat gefolgt von diesem Vladimir in den Raum.
Ohne ein Wort zu sagen schritt er zügig auf das Bett zu.
„Alle die nicht unbedingt hier sein müssen verlassen jetzt diesen Raum.
Hier ist es ja voller als auf einem Bahnsteig.
Und besonders alle mit einem Herzschlag.“
Erteilte der alte Mann seine Befehle.
„Aber das ist meine Mutter.
Ich will bleiben.“
„Nun junger Mann du musst aber leider doch gehen.
Denn ich kann deine Mutter nicht untersuchen wenn du im Raum bist.“
„Aber ich werde bleiben denn sie ist wie meine Tochter.“
Meinte Will selbstsicher.
„Sie ist meine Gefährtin.“
Stellte ich schnell klar und glitt zu Sahra aufs Bett.
„Sie steht unter dem Schutz meiner Familie.“
Äußerte sich Igor lauthals.
„Nun Igor ich denke du solltest deine Braut nehmen und zu deinen Gästen gehen.
Hier kannst du eben gar nichts ausrichten.“
Antwortete der alte Mann nur schlicht.
Igor schnaubte und verließ mit den Anderen zügig den Raum.
„Bitte sie muss aus dem Kleid raus.
So kann ich sie nicht untersuchen.“
Abwarteten wippte der Mann mit seinem Fuß auf und ab.
Ich seufzte und drehte Sahra sachte auf die Seite.
Dann schnürte ich ihr Kleid zügig auf.
Oh wie ich so was hasste und zugleich liebte.
Eine Frau aus so einem Kleid raus zu schälen.
Endlich hatte ich es geschafft die Schnürung zu öffnen. Langsam zog ich ihren Ärmel ab und legte sie wieder auf den Rücken. Dann zog ich das Kleid ganz von ihren Körper. Die Schuhe zog ich ihr auch gleich aus.
„Das Korsett muss du auch noch ausziehen Jungchen.“
Ich verdrehte die Augen.
„Hey ich bin Arzt und ich habe schon mehr Frauen nackt gesehen, als du zählen kannst.
Du bist ja da und ihr Vater auch.
Also kann ihr überhaupt nichts passieren.“
Mürrisch machte ich mich daran Sahra noch einmal auf die Seite zudrehen.
Noch eine Schnürung für mich.
Puh auch die ist geschafft.
Langsam drehte ich Sahra wieder auf ihren Rücken.
So zog ich ihr die Korsage ganz vom Körper.
Oh mein Gott dieser Anblick ist der Hammer.
Schnell zog ich die Luft ein und versuchte nicht mehr auf ihre wirklich üppige Oberweite zu starren.
„Na wer wird denn da so verlegen?
Jungchen du hast sie doch bestimmt schon oft ganz nackt gesehen.“
„Nein das hat er nicht.
Sie ist zwar seine Gefährtin doch er hatte bis heute nicht den Mut sich zu ihr zu bekennen.“
Mischte sich Will mal wieder ein.
Ich warf ihm schnell einen grummeligen Blick zu.
Er zog nur die Schultern hoch und grinste mich an.
„Na dann Jungchen würde ich sagen gehst du mal ein ganzes Stück zur Seite.
Ich werde jetzt mit meiner Untersuchung beginnen.“
Der alte Mann drängelte mich zur Seite und murmelte irgendetwas während er Sahra die Hände auf die Stirn und auf den Bauch legte. Nichts weiter machte er.
Da wurde ich stutzig und plötzlich wurde mir bewusst, dass er ein Schamane der Werwölfe ist. Ein Werwolf-heiler bei meiner Sahra. Schon wollte ich ihn von Sahra wegziehen doch Will hielt mich zurück.
„Es ist Ok Alex.
Er kann uns besser helfen als jeder andere Arzt.“
So standen wir etliche Minuten warteten im Schlafzimmer rum. Nach ca. 20 Minuten untersuchte er die Stellen, wo die Verletzungen durch das Schwert, sich befunden hatten. Doch sehen konnte man nichts mehr. Er deckte Sahra zu und drehte sich zu uns um. Einen mürrischen Gesichtsausdruck hatte er jetzt.
„Nun meine Herren was ich ihnen mitteilen muss wird ihnen nicht sonderlich gefallen.
Diese Frau kämpft einen Kampf denn sie wohl höchstwahrscheinlich nicht gewinnen kann.
Noch Lebt sie aber sie ist schon sehr nah an der Schwelle des Übertritts.
Das sie überhaupt noch Lebt ist schon ein Wunder für sich allein.
Nun man soll die Hoffnung ja nie aufgeben.
Sie ist sehr stark und dein Blut Jungchen unterstützt sie bei ihren Gefecht gegen den Tod.
Ihr Körper hat alles auf ein schon fast nicht bemerkbares Minimum herunter gefahren.
Sie atmet kaum merklich alle paar Minuten und ihr Herz schlägt nur noch sehr selten.
Leider kann ich euch nicht mit Gewissheit sagen ob sie es schaffen kann.
Die Zeit wird zeigen ob sie siegt oder nicht.
Mehr kann ich euch nicht mitteilen.“
Der Mann ging und lies uns einfach stehen.
„Siehst du ich habe doch gesagt, dass Sahra noch am Leben ist.
Sahra wird es schaffen.
Ich werde sie zu mir nach Hause mitnehmen.
Und ich werde Christopher bitten dass er sie überwacht.
In meinen Haus haben ich und Christopher ein sehr gutes und umfangreiches Labor und Medizinische Geräte das weißt du doch noch Will.
In kurzer Zeit werde ich jetzt erst einmal viel Regeln müssen.
Schnell gehe ich zu René und den Anderen und erkläre ihnen alles kurz.“
Ich ging nach draußen vor die Tür. Dort standen René, Michael, Bill, John und noch ein paar Männer die ich nicht kannte.
„Der Schamane sagt das Sahra noch am Leben ist.
Aber ihre Chancen sind nicht sehr rosig.
René ich möchte Sahra zu mir nach Amerika mitnehmen.
Bei mir und Christopher können wir sie besser überwachen.
Ich bitte dich mir die Erlaubnis dafür zugeben René.
Denn ich möchte nur das Beste für Sahra.“
„Ähm du fragst mich ob du meine Mutter mitnehmen darfst.
Das ist ja mal was ganz Neues.
Meine Mutter die du ausgesaugt hast wie eine Saftflasche.
Die du markiert hast wie ein Stück Vieh.
Die du einfach von dir gestoßen hast.
Zu der du über Monate nicht gestanden hast.
Weißt du überhaupt was Ma alles durch gemacht hat?
Und jetzt oh Wunder hast du angeblich eingesehen das du sie doch liebst und brauchst.
Für wie blöde hältst du mich eigentlich?
Ich stimme nur zu Ma zu dir zu bringen, weil Christopher sich gut um sie kümmern kann.
Aber ich werde auf jeden Fall mitkommen.
Genauso wie die Anderen wenn sie wollen.
Denn ich lasse meine Mutter nicht mit dir alleine.
Dir traue ich noch lange nicht.
Du hast zwar Pluspunkte gemacht, weil du sie vor deinem wahnsinnigen Vater benützt hast aber das reicht noch lange nicht um mein Vertrauen zu gewinnen Alexander.“
Ich musste schwer schlucken.
Die klaren passenden Worte die René für mich hatte trafen mich sehr unerwartet.
Dabei dachte ich dieser Junge ist doch noch so jung.
Aber er ist der Sohn seiner Mutter. Seine Meinung äußert er frei Haus und ohne Vorbehalt.
Und seine Augen strahlen voller Selbstvertrauen.
Seufzend ergab mich den Forderungen.
Alles war mir jetzt recht.
Hautsache Sahra bleibt in meiner Nähe.
„Könnte bitte eine Frau Sahra etwas anziehen.
So werde ich meine Frau nicht mitnehmen.“
„Gut ich werde Chantal holen lassen.
Sie kennt Sahra gut.
Rico würdest du bitte gehen.
René und Stefan geht eure Sachen packen.“
Will übernahm kurz die Kontrolle.
„Bill finde heraus ob der Jet Abflug bereit ist.
Kurz werde ich ein paar Telefonate führen und mich um die Männer meines Vaters kümmern.
Dann möchte ich dass Alle in ca. einer Stunde fertig sind zur Abreise.
John du bleibst hier und überwachst die Fortschritte.“
Ich schritt von dannen und klärte alles Nötige so schnell wie es ging. Ich rief Christopher an und er wollte schon alles vorbereiten. Er war geschockt über das was ich ihm berichten musste. Ein kurzes Gespräch mit Ivan Ragur, Boris Dostojewski, Branko Ragur und den Vampir Kriegern absolvierte ich.
Dann eilte ich wieder zu meiner Sahra.
Sie war jetzt in Jeans und Pullover eingekleidet.
Schuhe und eine Jacke lagen neben ihr auf dem Bett.
Sie sah aus als ob sie einfach nur schliefe.
„Ah Alex du hast dich aber beeilt.
Es sind alle fertig und die Koffer von Allen sind schon in den Autos verstaut.
Wenn du möchtest können wir gleich los fahren.
Der Jet wird gerade noch aufgetankt.
Er ist Start bereit wenn wir ankommen.“
Informierte mich Bill gleich über den Stand der Dinge.
Ich nickte und ging zu Sahra.
Sanft streichelte ich ihr über die Wange.
Sanft zog ich ihr die Schuhe an und dann die Jacke.
Vorsichtig hob ich sie hoch und machte mich mit dem großen Tross auf den Weg zu den Wagen.
Ich gab sie kurz Bill und nachdem ich mich hingesetzt hatte gab er sie mir auf die Rückbank.
René setzte sich auch zu uns ins Auto.
Bill fuhr uns zum Jet.
Dort angekommen übergab ich Bill wieder kurz Sahra um auszusteigen.
Dann nahm ich sie wieder und suchte mir einen Platz für mich und Sahra. René folgte uns und setzte sich mit Will eine Reihe vor uns hin.
Ich zog Sahra die Jacke aus und schnallte sie an.
Ich legte ihr ein Kissen ans Fenster für ihren Kopf und wickelte sie in eine Decke. Ich küsste sie einmal auf die Wange und telefonierte dann.
Wir mussten auf Grönland nachtanken und Alle mit Essen versorgen.
Und endlich nach 16 verdammt langen Stunden setzten wir zur Landung an auf einem kleinen Flughafen in der Nähe von New York.
Einige Wagen warteten schon auf uns.
Ich brachte Sahra in meine Limousine und legte sie auf meinen Schoß. Es fühlte sich unglaublich gut an sie die ganze Zeit so nah bei mir zu haben. Ihr Geruch betörte mich und regte meine Fantasy unaufhörlich an.
Wir mussten noch mal fast 60 Minuten fahren um zu meinem Haus zu kommen.
An der Tür wartete schon Christopher auf uns.
„Alex bringe Sahra runter ins Labor.
Ich habe dort schon ein Bett für sie stehen.
Wir brauchen ein Nachthemd für Sahra.
Da ich sie an viele Monitore anschließen muss,
ist es so dann leichter.“
„Ja ich danke dir.
Ich weiß es ist nicht leicht für euch Alle.“
„Ach Alex es ist vollkommen ok so.
Die Großen haben ja jetzt Ferien.
Und Mutter ist auch hier und hilft Xenia.
Ich habe schon mit Mutter gesprochen aber du solltest auch noch mit ihr sprechen.
Komm wir bringen Sahra jetzt runter.“
„Bill würdest du bitte Sahras Koffer in mein Zimmer bringen und Tamara bitten ein Nachthemd für Sahra raus zu suchen.
Bring es mir bitte dann ins Labor.“
Wir brachten Sahra runter und Tamara brachte das Nachthemd selber vorbei.
Sie half Christopher Sahra umzuziehen.
Ich und John verteilten in der Zwischenzeit alle unsere Gäste auf die Zimmer.
Als wir zurückkehrten war Sahra schon an massig Gerätschaften angeschlossen. Überall piepte und summte es.
Sahra wirkte so verletzlich und doch irgendwie friedlich.
„Alex Sahras Werte sind nicht gerade toll.
Ihr Herz und ihre Atmung sind fast nicht vorhanden.
Alles ist so niedrig das es fast nicht messbar ist.
Doch sie ist nicht tot.
Sie kämpft und sie wird es bestimmt schaffen.
Die Geräte überwachen sie und zeichnen alles auf.
Ich habe ihr Blut abgenommen das ich noch Untersuchen werde.“
„Danke Christopher bei dir ist sie gut aufgehoben.
Ich muss leider noch dringende Verhandlungen führen.
Ich werde für ein paar Stunden unterwegs sein.
Über Handy bin ich in dieser Zeit erreichbar.“
Ich beugte mich zu Sahra runter und küsste sie sanft auf ihren Mund.
„Ich muss leider kurz weg mein Herz.
Doch meine Gedanken sind bei dir.
Bitte komm schnell zu uns zurück.
Du bist mein Engel und mein größter Schatz.
Ich liebe dich wie ich noch nie zuvor je geliebt habe.
Später komme ich auf jeden Fall wieder zu dir Sahra.“
Leise flüsterte ich ihr diese Worte ins Ohr und machte mich schweren Herzens auf den Weg ins Hauptquartier.
Es war ca. drei Uhr morgens als ich zu meiner Sahra zurückkam. Nur Will war bei ihr als ich eintrat.
„Will du kannst dich schlafen legen.
Ich bleibe bei Sahra.“
„Ist gut Alex.
Aber solltest du nicht auch schlafen?
Und wann hast du das letzte Mal Blut zu dir genommen?
Es bringt nichts wenn du dich übernimmst Alex.“
Ich zuckte nur mit meinen Schultern setzte mich in den Sessel auf den Will vor mir gesessen hat.
Ich beugte mich vor und küsste Sahra. Dann legte ich meinen Kopf an ihre Schulter und nahm ihre Hand in meine Hand. So schlief ich ein.
„Alexander wach auf.
So geht das nicht weiter mit dir.
Seit vier Tagen ist Sahra jetzt hier bei uns und du schläfst jede Nacht hier bei ihr.
Du arbeitest wie ein Verrückter und gönnst dir keine einzige Pause.
Du wirst jetzt Duschen gehen,
Blut zu dir nehmen und dann legst du dich in dein Bett, um ein paar Stunden zu ruhen.
Will wird dich in der Zeit geschäftlich vertreten.
Wenn Sahras Zustand sich nicht bis Morgenabend verbessert dann werde ich sie künstlich ernähren müssen.
Das hätte ein anderer Arzt schon viel früher getan.
Also geh Bruder und ich will keine Ausflüchte hören.“
„Hmm, das ist nicht richtig wie du mich Kommandierst aber ich werde es machen.“
Ich ging schlurfend in mein Zimmer und lies Sahra unter Christophers Obhut zurück.
„Sahra meine Liebe du musst jetzt deinen Kampf verstärken, hörst du mich.
Dein Körper baut jetzt immer schneller ab.
Ich weiß das du die Kraft und den Willen hast zurück zukommen.
Beweise jeden dass du anders bist,
dass du kämpfen kannst wie kein anderes Wesen.
Dein Sohn braucht dich sehr.
Will, Michael, Igor, Marichka, Rico, Stefan und Vladimir vermissen dich.
Du hast mir erzählt dass dein Seelenverwandter dich nicht will.
Alex will dich aber mehr als alles andere auf der ganzen weiten Welt.
René und Alex sind nur noch Schatten ihrer selbst.
Komm zu uns zurück.
Unser kleiner Sohn wird bald geboren und wir möchten dass du seine Patin wirst.
Ich weiß du hast so viel Leid erfahren müssen,
wie kaum ein menschliches Wesen sonst.
Aber auf dich wartet hier jetzt unendliche Liebe und Geborgenheit durch unzählige Wesen.
Bitte Sahra nur du kannst Alex und René ihr Leben wiedergeben.
Außerdem kann ich mir keine bessere Schwägerin als dich vorstellen.
Du kannst Alex zeigen was richtig oder falsch ist.
Mit dir an seiner Seite wird er gut und gerecht herrschen.“
Redete Christopher eindringlich auf Sahra ein.
Nur widerwillig ging ich von Sahra weg aber nach einer langen heißen Dusche und ausgiebig Blut, sank ich doch völlig fertig in mein Bett.
Ich träumte von Sahra und einem Leben mit ihr.
Ausgeruht wachte ich nach etlichen Stunden tiefen Schlafes auf. Gleich schaute ich nach Sahra doch war noch alles unverändert. Ich arbeitete mit Will sehr gut zusammen und am Abend suchte ich wieder die Nähe von meiner Sahra.
Christopher wollte noch diese Nacht abwarten und dann weitere Maßnahmen ergreifen.
Sachte schob ich meinen Sessel ganz nah an Sahras Bett ran und küsste sie lange. Immer wieder streichelte ich sachte über ihren Körper. Da ich alleine mit ihr war streichelte ich ihr auch über ihre Oberschenkel und über ihren Bauch.
Ihre Haut war weich und warm und ihr Geruch betörte mich.
„Sahra mein Herz ich liebe dich so sehr.
Meine Gedanken drehen sich nur noch um dich.
Wenn ich träume, träume ich von uns und unserer Zukunft.
Bitte, bitte komm zurück.
René und ich brauchen dich doch so sehr.
Ich möchte für immer mit dir zusammen sein.
Ich möchte dass du meine Frau wirst.
Mit dir möchte ich einige Kinder bekommen die so unglaublich sind wie du und René.“
Leise teilte ich Sahra meine Wünsche mit.
Dann legte ich meinen Kopf auf ihren Bauch dabei hielt ich fest ihre Hand in meiner und schlief ein.
Zurück zu Sahra
Um mich herum war alles in ein wunderschönes sanftes goldenes Licht gehüllt.
Ich fühlte mich frei und geborgen.
Keine Sorgen und Verpflichtungen mehr die auf mir lasten.
Langsam verlosch das Licht und ich konnte die Umgebung ausmachen.
Ich stand auf einer grünen Wiese.
Der Himmel über mir war Blau.
Vögel zwitschern fröhlich und ich hörte Wasser plätschern.
Ich folgte dem plätschern und kam an einen kleinen Bach. Diesem ging ich eine Weile entlang.
Dann fand ich eine Decke am Ufer auf der ein Korb stand. Ich setzte mich auf die Decke. Sie sah genauso aus wie die die ich zu Hause hatte. Ich machte den Korb auf und fand darin eine Flasche Rotwein, Käse und Weißbrot. Das packte ich auch immer in unseren Korb wenn ich mit Peter alleine zu einem Picknick aufbrach. Ein Schatten war über mir aufgetaucht und ich blickte auf.
„Peter bist du es wirklich?
Oh ich habe dich so vermisst.“
Schnell stand ich auf und legte meine Arme um Peter.
Er roch so wie ich ihn in Erinnerung hatte.
Es fühlte sich so gut an mich an ihn zu schmiegen.
Mit Freudentränen in den Augen schaute ich ihn in seine warmen, blauen Augen. Er strahlte über sein ganzes Gesicht und auch ich lächelte jetzt.
Wir küssten uns und er drückte mich fest an seine Brust. Überall spürte ich seine Hände auf meinen Körper.
„Sahra auch ich habe dich vermisst.
René fehlt mir auch sehr.
Aber ich wusste zwar das es euch gut geht aber ohne euch fehlt mir doch immer etwas hier.“
Peter setzte sich auf die Decke und zog mich mit sich nach unten.
Er beugte sich über mich und sah mich mit einem sehnsüchtigen Blick an.
Dann küsste er mich wieder und lies seine Hand hinuntergleiten. Er streichelte meinen Busen.
Seine Hand glitt immer weiter hinab.
Doch ich fühlte dabei nicht das geringste. Was ist mit mir nicht in Ordnung? Peter ist mein Mann. Sonst entfachte er die Leidenschaft in mir, wenn er mich so liebkoste. Traurig schaute ich ihn in seine Augen und er lächelte mich an. Dann schloss er seine Augen und setzte sich neben mich aufrecht hin.
„Peter bitte ich brauche nur ein wenig Zeit.
Es ist so lange her und ich musste meine Gefühle für dich wegschließen sonst wäre ich zugrunde gegangen Aber ich musste weiter Leben für René.
Bitte gib mir etwas Zeit.“
„Sahra es liegt nicht daran das du Zeit brauchst.
Wir hatten ein wundervolles gemeinsames Leben.
Du hast mir einen tollen Sohn geschenkt.
Und ich hatte das Glück dich über 20 Jahre an meiner Seite zu haben.
Doch du bist nie für mich bestimmt gewesen.
Du hättest eigentlich in der Nacht wo wir uns kennen gelernt haben Alex begegnen sollen.
Er war auf der Party die du ursprünglich besuchen wolltest.
Aber jetzt ist er ja bei dir.
Du gehörst zu ihm und nicht mehr zu mir.
Dein Herz hat es schon vor langer Zeit eingesehen.
Nur dein Verstand versucht dich aus alter Gewohnheit noch vom Gegenteil zu überzeugen.
Weißt du Alex kann dir so viel mehr geben als ich.“
Mir stiegen erneut Tränen in die Augen. Doch jetzt weinte ich um den erneuten Verlust meines Mannes.
Und so zitterte ich am ganzen Körper.
Peter nahm mich in seine Arme und wiegte mich hin und her.
„Es ist schon gut Sahra.
Ich weiß dass du dir sehr zerrissen vorkommen musst.
Doch du darfst dich nicht so quälen.
Du brauchst deine Kraft für dein neues Leben.
Sahra mein Schatz du musst dich auf deine zahlreichen Aufgaben konzentrieren und nicht mir nachtrauern.
Du bist schon zu lange hier bei mir gewesen.
Die Zeit die wir jetzt noch einmal miteinander verbringen durften war für mich sehr schön Sahra.
Doch dein Körper braucht seine Seele und seinen Geist wieder.
So viele Menschen bangen um dich.
René und Alexander sind die, die rund um die Uhr an dich gedacht haben.
Sie haben gebetet und geschrien weil sie dich zurück haben wollen.
Michael, Will, Rico, Igor, Marichka, Christopher, Xenia und noch so einige mehr trauern um dich.
Auch sie wollen nicht dass du gehst.
Sahra vor dir liegt noch so viel.
Ich wünsche dir ein schönes Leben an der Seite von Alexander.
Bitte sage René dass ich unendlich Stolz auf ihn bin.
Er ist so furchtbar schnell erwachsen geworden.
Ich weiß dass er sein Leben gut meistern wird.
Außerdem hat er für immer dich, Alexander, Will und Igor als Unterstützung.
Und ich weiß es ist nicht leicht für dich aber du wirst es schon schaffen.“
„Aber warum muss ich zurück?
Damien ist nicht mehr.
Das Böse in ihm konnte mit der Liebe die ich ihm zeigte doch nicht leben.
Dadurch habe ich doch meine Aufgabe erfüllt und das Böse besiegt.“
„Sahra du hast diese erste Schlacht gewonnen.
Doch das Böse wird so lange weiter existieren wie es das Gute gibt.
Alles muss sich immer die Waage halten.
Es wird noch mehr Schlachten zu meistern geben.
Außerdem sollst du mit Alex die Vampire in ein neues Zeitalter führen.
Ihr sollt alle Wesen die sich unter den Menschen verstecken zusammen bringen.
Sie sollen zusammen stehen und den Menschen helfen
sachte zu verstehen das mehr gibt als nur sie.
Meine Liebe wird euch immer begleiten.
Es wird Zeit du musst jetzt zurückgehen.“
Peter zog mich in seine Arme und drückte mich an sich. Er weinte und küsste mich ein letztes Mal.
Während er mich küsste wurde alles um mich immer heller und heller.
Plötzlich hatte ich das Gefühl zu schweben.
Eine Vielzahl an Gedanken und Gefühle durch fluteten mich.
Alexanders Sicht
Ich wachte irritiert auf. Es war noch mitten in der Nacht. Es war still. Aber viel zu leise, die Geräte an die Sahra angeschlossen war schweigen. Kein Piepen.
Kein Summen alles war stumm.
Aber sie zeichneten weiterhin auf das sah ich deutlich.
Nur ich konnte absolut nichts hören.
Ein seltsames Licht erhellte den ganzen Raum.
Das Licht wurde immer heller. Dann hörte ich einen Herzschlag der erst schwach war und immer kräftiger wurde. Da ich keinen Herzschlag hatte und nur Sahra mit mir in diesen Raum war musste es ihr Herzschlag sein. Ihr Atem wurde langsam stärker.
Hoffnungsvoll schaute ich in ihr Gesicht.
Sie wirkte so angespannt.
Ihre Augenlider zuckten immer wieder.
„Sahra mein Herz komm zu mir zurück.
Bitte ich brauche dich.
Kämpfe mein Herz kämpfe.
Ich bin bei dir und werde es für immer sein.“
Sanft küsste ich Sahra und nahm sie in meine Arme.
Langsam fing sie an golden zu leuchten.
Immer stärker wurde das Licht. Sie bekam ihre Farbe im Gesicht langsam wieder. Sie stöhnte und bäumte sich in meinen Armen auf bevor sie wieder schlaff in meine Arme zurück sank. Plötzlich hörte ich die Geräte wieder, sie spielten verrückt. Christopher stürmte ins Labor und eilte zu Sahras Bett.
„Mein Gott Alex was ist los?“
„Ich weiß nicht aber Sahras Herz schlägt wieder und sie atmet.
Gerade eben hat sie gestöhnt und sich aufgebäumt.
Jetzt spielen die Instrumente Amok.
Mehr weiß ich auch nicht.“
„Nicht gut, das ist überhaupt nicht gut Alex.
Schnell gib Sahra noch etwas von deinem Blut.“
Ohne zu Antworten riss ich mein Handgelenk auf und flößte Sahra mein Blut ein.
Sie schluckte es ohne Hilfe.
Ihr Herz überschlug sich fast und dann war es still.
Die Geräte schlugen Alarm und zeigten eine Nulllinie.
„Alex weg vom Bett ich muss sie Elektroschocken.
Ihr Herz schlägt nicht mehr.“
Entsetzt stand ich auf und Christopher beugte sich über Sahra.
Er wollte gerade die Elektropedals anlegen, als Sahra sich erneut aufbäumte und aufschrie.
Ihre Augen waren weit aufgerissen.
Aufgewühlt nahm ich sie in meine Arme.
„Sahra mein Herz alles ist gut.
Du bist in Sicherheit und die anderen auch.“
Sie blickte mich aus reinen goldenen Augen an.
Einige Tränen liefen über ihre Wagen und dann schloss sie ihre Augen wieder.
Christopher untersuchte Sahra und dann lächelte er mich freudig an.
„Alex sie ist über den Berg.
Alles ist wieder normal.
Sie schläft jetzt nur.
Ihr Körper braucht noch eine Erholungsphase.
Wenn sie sich ausgeschlafen hat braucht sie leichtes Essen, eine heiße Wanne, ihren Sohn und ihren Mann.
Ich würde vorschlagen du bringst sie in dein Zimmer und ich werde den Anderen mitteilen das es Sahra geschafft hat und sie nur noch ein bisschen Ruhe braucht.“
Voller Freude nahm ich Sahra vorsichtig auf meine Arme, nachdem Chris alle Instrumente abgemacht hatte. Ich küsste sie und dann brachte ich sie schnell in mein Zimmer. Ganz vorsichtig legte ich sie auf dem Bett ab. Schnell zog ich mich um und legte mich neben Sahra. Dann zog ich sie in meine Arme und schlief selig ein. Leise murmelte ich noch beim einschlafen:
„Bis morgen früh mein Herz.
So lange habe ich mich nach dir gesehnt.
Schlaf schön und hab wunderbare Träume.“
Zurück zu Sahra
Als ich aufwachte wusste ich mal wieder nicht wo ich war. Doch fühlte ich mich geborgen. Die Sonne stieg gerade vor dem Fenster auf und tauchte meine Umgebung in sanftes rotes Licht. Das Zimmer war groß und das Bett war mit schwarzer Seidenbettwäsche bezogen. Mein Kopf ruhte halb auf einem Kissen und auf einem Männerarm.
Dann spürte ich einen warmen Atem in meinem Nacken.
Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem ganzen Körper aus. Ein Arm lag auf meiner Hüfte.
Ich schluckte einmal kurz und fuhr mir mit meiner Zunge über meine Lippen. Dann versuchte ich den Arm von mir zuschieben. Doch mit meiner Aktion erreichte ich nur das Gegenteil. So wurde ich nur noch enger an den Männerkörper gedrückt. Ein Seufzten erklang hinter mir. Eine unglaubliche betörende Stimme murmelte hinter mir.
„Oh Sahra ich liebe dich über alles.“
Dann küsste mich Alex auf die Schulter.
Seine Hand wanderte hinauf zu meinem Kopf und strich mein Haar zur Seite. Jeder Zentimeter den er berührte brannte wie Feuer. Aber es war ein wundervolles erregendes Feuer. Alex küsste sich nun von meiner Schulter hinauf zu meinen Nacken. Mir wurde immer heißer.
Oh mein Gott mein Körper reagiert sofort auf ihn, dieser Verräter.
Er liebt mich behauptet er. Was soll ich nur machen?
Einerseits will ich Alex nah sein aber Anderseits
will ich es ihm nicht so leicht machen.
Doch seine Berührungen machten mich ganz wuschig.
Es ist einfach zulange her das ich mich fallen lassen konnte. Alles an mir schreit geradezu nach Leidenschaft, Liebe, Verständnis und Sex.
Ich bin auch nur eine Frau. Aber noch kann ich warten. Ich muss erst wissen was genau passiert ist.
„Alexander las mich bitte los.
Was glaubst du wer ich bin!
Nur weil ich in deinem Bett liege kannst du noch lange nicht über mich verfügen.
Was ist passiert und wo zu Kuckuck bin ich hier.
Wo ist René, Will und die Anderen?“
Alex drehte mich zu sich um, so dass ich in sein wunderschönes Gesicht schauen musste.
Seine grünen Augen funkelten mich an.
Alex lachte leise auf und meinte fröhlich.
„Ja so kenne ich meine Sahra.
Immer eine Wildkatze in petto.
Es ist so schön dich endlich wieder zu haben.
Du hast uns allen einen riesen Schreck eingejagt.
Ich dachte schon ich verliere dich Sahra.
Wo ich doch gerade feststellte dass ich ein großer Dummkopf und Trottel war.
Denn ich hätte dich nicht von mir stoßen dürfen.
Ich liebe dich mehr als mein eigenes Leben Sahra.
Ganze fünf Tage hast du zwischen den Welten gehangen Sahra.
Unsere Angst war kaum auszuhalten.
Wie wär´s, möchtest du Duschen und dann etwas essen?
René, Will, Michael und die Anderen möchten dich bestimmt auch schnell sehen.
Deine Sachen sind dort im Schrank und das Bad ist durch die linke Tür.“
„Oh ja eine heiße Dusche wäre schon toll.
Und dann würde ich gerne René sehen.“
„Ich sage ihm gleich Bescheid.
Wir treffen uns dann in der Küche.“
Alex stand auf und war im Umkleidezimmer verschwunden.
Nach zwei Minuten kam er wieder raus.
Er hatte eine schwarze Jeans und ein rotes Hemd an.
Kurz ging er ins Bad und auch hier kam er ruck zuck wieder raus. Alex kam zu mir ans Bett und beugte sich zu mir hinab. Ein wunderschönes Lächeln zauberte ihm Grübchen in seine Wangen. Seine Augen strahlten warm. Er hatte einen fragenden Gesichtsausdruck.
Er wollte mich küssen das spürte ich nur zu genau.
Ich schloss kurz meine Augen und als ich sie wieder öffnete, senkten sich Alexanders weiche Lippen sanft auf meine. Es war ein kurzer aber sehr inniger Kuss.
Alex ging sehr beschwingt hinaus. Er rief noch im raus gehen.
„Bis gleich mein Herz.“
Ich schmunzelte und erhob mich auch aus dem Bett.
Langsam ging ich in das Umkleidezimmer und suchte meine Sachen. Mein Koffer stand dort an der Seite. Nachdem ich alles was ich brauchte eine Jeans, Pullover, Unterwäsche, Socken und Schuhe zusammen hatte ging ich ins Bad.
Es war wirklich groß. So ca. vier mal vier Meter.
Es war aus schwarz-weißem Marmor.
Eine Dusche die für zwei reichte gab es. Sie war hinter einer Glaswand verborgen. Es gab zwei Waschbecken mit einem großen Spiegel dazu.
Und das Highlight war eine Badewanne die auch locker für zwei reichte. Alle Armaturen waren golden und protzig. Aber alles passte super zueinander.
Es lagen graue Badetücher auf einem Regal und alles was ich sonst noch so brauchte.
Ich legte meine Sachen zur Seite und zog mich aus.
Dann stieg ich in die Dusche und machte das Wasser an.
Nach der Dusche fühlte ich mich wie neu geboren. Ich schaute in den Spiegel und sah meine Augen.
Nee nicht schon wieder.
Meine Augenfarbe hatte sich schon wieder verändert.
Jetzt habe ich reine goldene Augen die richtig strahlen.
Na toll, jetzt kann mich keiner mehr übersehen.
Ich seufzte und zuckte mit den Schultern.
Ob ich mich ärgere oder nicht, ändern konnte ich eh nichts daran.
Schnell putzte ich meine Zähne und föhnte meine Harre. Dann machte ich mir einen Pferdeschwanz und zog mich an.
Die alten Sachen legte ich noch in meinen Koffer.
Im Schlafzimmer zurück bemerkte ich erst wie groß dieses ist. So um die acht mal zwölf Meter.
Das Bett war auch wirklich groß. Dreieinhalb mal vier Meter breit. Das Zimmer hat graue Wände und einen weißen Boden aus Teppich. Das Bett war ganz in Schwarz gehalten. Über dem Bett hing ein Bild in schwarz-weiß das eine Frau und einen Mann nackt beim Sex zeigte. Na ja über Geschmack lässt sich streiten.
Kopf schüttelnd ging ich hinaus. Ich wusste doch überhaupt nicht wo ich war. Da es links nicht weiter ging wandte ich mich nach rechts. Einen langen Gang folgte ich nun. Die Einrichtung kam mir irgendwie bekannt vor. Ich erreichte eine Treppe und die ging ich runter. Jetzt wusste ich wo ich war. Dies ist das Haus von Alex und Christopher in Amerika und in Reichweite von New York. Zielstrebig steuerte ich den Weg zur Küche an. Dort warteten René, Alex, Will, Michael, Christopher, Rico und Stefan auf mich. René stürmte auf mich zu. Er weinte und drückte mich fest an sich.
„Ma du bist wieder Ok.
Ich hatte solche Angst dass ich dich auch noch verliere.
Bitte tu mir so etwas nie wieder an ja.“
René küsste mich auf jede Wange und schon zog mich Will in seine Arme.
„Kleine ich bin so froh dich gesund und munter zu
sehen.“
So wurde ich von einer Umarmung in die nächste Umarmung gereicht.
Alle teilten mir mit das sie Angst um mich hatten und das sie mich vermisst hatten. Auch Igor sollte ich schnellstens anrufen. Ich war so berührt von diesen Bekundungen. Aber auch überrumpelt war ich weil alle auf mich in der Küche warteten. Noch nicht einmal die Zeit über das was passiert ist nachzudenken gaben sie mir.
Doch ich wusste dass ich ihnen etwas Mut machen musste.
„Es tut mir sehr leid, dass ich euch Kummer bereitet habe.
Ich konnte ja nicht ahnen dass meine Handlung solche Konsequenzen hat.
Doch nun bin ich wieder hier und alles ist gut.“
„Sahra, setzt dich und iss etwas.
Ich habe dir einen Tee gekocht und hier ist ein Tost.
Den Orangensaft trinkst du bitte auch.“
„Danke Christopher.
Wie geht es Xenia und den Kindern?“
„Es geht allen sehr gut.
Später triffst du sie auf jeden Fall.
Ihr werdet Sahra jetzt einmal in Ruhe essen lassen.
Ich denke sie sollte erst einmal Zeit für sich bekommen.
Ihr seht alle das es Sahra gut geht.“
Schnell schenkte ich Christopher ein dankbares Lächeln.
Er lächelte mich lieb an und schickte alle hinaus.
Erschöpft setzte ich mich an den Tisch und nahm meinen Tee.
Da dachte ich, ich wäre alleine aber nein.
Alex setzte sich neben mich und drehte sich zu mir.
„Sahra ich muss mit Will in die Zentrale und Arbeiten.
Und ich bin ja so froh dass es dir wieder gut geht Sahra.
Erst einmal werde ich dir ein paar Tage Zeit geben und dann müssen wir über alles genau reden.
Ich liebe dich wirklich Sahra.
Ich komme so schnell wie es geht zurück.“
Alex beugte sich zu mir rüber und küsste mich kurz.
Dann stand er auf und war auch schon verschwunden.
Ich seufzte und machte mich daran etwas zu essen.
Gedankenverloren strich ich über meine Lippen.
Alexanders Kuss spürte ich immer noch auf ihnen.
Als ich fertig war mit Frühstücken ging ich in den Garten. Es blühten so viele Blumen und es gab unendliche Gerüche hier draußen einfach wundervoll.
Langsam ging ich zum See und keiner störte mich.
Am See fand ich zwei Liegen. Sie waren neu und passten sich mit ihrem Holz und den braunen Bezügen gut in die Umgebung ein.
Ich machte es mir auf einer der Liegen bequem und genoss die Stille der Natur. Meine Gedanken wanderten zu dem was Alexander sagte.
Wir werden in ein paar Tagen über uns reden müssen.
Was soll das denn schon wieder heißen?
Ich habe doch keine andere Wahl als den Rest meines Seins an seiner Seite zu bleiben. Alle sagten das doch zu mir. Sogar Peter hat so etwas gesagt.
Aber was ist mit René? Er hat seine Ausbildung doch gerade eben erst begonnen. Alex hat viel zu tun und ich denke nicht dass er für lange Zeit von hier weg kann. Ich habe Angst vor dem was noch kommt.
Denn ich will nicht ewig Leben und zusehen müssen wie mein Sohn alt wird und stirbt. Und ich möchte auch nicht einfach so mein Leben von heute auf Morgen ändern. Ich werde erst einmal abwarten was Alex so sagt.
Nach ca. zwei Stunden Ruhe machte ich mich auf den Weg zum Haus. Nur das dort keine 400 Meter von mir an einem Baum gelehnt Michael stand. Er sah aus wie eine alte griechische Figur. Seine verwaschene Jeans saß knapp auf seinen Hüften. Sein T-Shirt war enganliegend und Schwarz. Es hatte Knöpfe die aber offen waren. Seine Muskeln zeichneten sich alle super gut ab unter dem Shirt. Ein Lächeln zierte sein wunderschönes Gesicht. Ich wusste ganz genau dass er mir mal wieder zeigen wollte wie sexy er ist.
Ich folgte dem Weg einfach weiter.
Und Michael holte mich schnell ein.
„Sahra bitte bleib stehen.
Ich möchte mit dir reden.
Weist du ich bin so glücklich dass es dir wieder gut geht.
Denn ich dachte ich hätte dich für immer verloren.
Ich konnte dir nicht sagen das ich dir dankbar bin das du mich gesund gemacht hast.
Ohne dich bin ich Nichts.“
Michael kam immer näher auf mich zu.
Bis er mich an seine Brust drückte.
„Bitte Michael wir können nur Freunde sein aber nicht mehr.
Ich bin zurück aber nicht nur weil ich so stark war.
Nein Alex hat mich mehr als einmal von seinem Blut trinken lassen.
Außerdem haben mir die Engel erklärt dass ich an die Seite von Alex gehöre.
Es tut mir aufrichtig Leid, dass ich dich nicht lieben kann so wie du mich.
Irgendwo ist deine Gefährtin und wartet auf dich.
Du hast eine Frau verdient die nur dir gehört.
Die dir alles geben kann was du brauchst.
Bitte mein Leben ist schon so kompliziert genug.
Denke nicht dass mir das alles leicht fällt.
Mir schwirrt der Kopf und ich weiß nicht wie ich mit alledem fertig werden soll.
Die letzten Monate waren für mich nicht einfach und es scheint auch in nächster Zeit nicht einfacher zu werden.
Jetzt kann ich einfach keine zusätzliche Probleme meistern.“
Plötzlich konnte ich nicht mehr, alles stürzte über mich ein.
Mein Körper zitterte wie verrückt und meine Beine trugen mich nicht mehr.
Michael fing mich auf noch bevor ich fallen konnte.
„Sahra es ist gut.
Ich habe es verstanden.
Du gehörst nicht zu mir.
Und ich werde mich mit deiner Freundschaft zufrieden geben müssen.“
Antworteten konnte ich ihm nicht.
Mir war schlecht und mein Kopf pochte vor Schmerz.
Michael brachte mich ins Haus und gleich zu Christopher.
„Chris Sahra geht es nicht gut.
Sie zittert und sie ist so blass.“
„Danke Micha dass du sie reingebracht hast.
„Leg sie aufs Sofa, ich werde sie untersuchen.
Sahra, schau mich an.
Ist dir schlecht und kalt?“
„Ja und mein Kopf schmerzt sehr.“
„Es war doch zu viel für dich.
Ich hole dir ein Medikament und dann bringe ich dich wieder ins Bett.“
Christopher war auch schon weg bevor ich etwas erwidern konnte. Michael saß neben mir und hielt mich fest. Er schaute mich ängstlich an. Nach einigen Minuten kam Christopher wieder und gab mir eine Spritze. Dann brachte er mich nach oben in Alex Schlafzimmer und legte mir noch eine Tablette auf den Nachttisch.
„Wenn du dich umgezogen hast bitte nehme die Tablette.
Sie wird dir helfen noch eine Weile zu schlafen.“
„Danke Christopher.“
Er zog nur kurz seine Schultern hoch und war schon weg. Ausgepowert suchte ich mir ein Nachthemd heraus und zog mich um. Erst jetzt merkte ich wie geschafft ich doch war. Zügig schluckte die Medizin und rollte mich zusammen. Sehr schnell schlief ich ein.
Wach wurde ich als ich Bewegungen im Bett spürte.
Es war dunkel aber ich wusste dass Alex gerade ins Bett gekommen war. Er seufzte auf und meinte leise zu mir.
„Es tut mir Leid das ich dich geweckt habe Sahra.
Schlaf ruhig weiter es ist erst drei Uhr morgens.
Ich lege mich ans andere Ende vom Bett und werde dich nicht stören.
Träum schön mein Herz.“
Er legte sich wirklich ans andere Ende vom Bett.
Genau wusste ich nicht was ich davon zu halten hatte.
Enttäuscht grübelte ich noch eine Weile nach bevor ich ziemlich traurig wieder einschlief. Beim nächsten Mal als ich die Augen öffnete war es hell und ich war alleine im Bett. Irritiert schaute ich mich im Zimmer um. Doch sehen konnte ich Alexander nicht. Eine Weile lauschte ich doch es war nichts zu hören. Langsam ging ich ins Bad doch auch hier war er nicht. Tapfer schluckte ich meine Enttäuschung hinunter. Dann war das wohl doch nicht ernst gemeint dass er mich liebt. Wut stieg in mir auf und ich zog mich zügig an. Zornig suchte ich René und die Anderen. In der Küche fand ich Xenia die mich freudig begrüßte.
Sie umarmte mich und dabei bemerkte ich ihren wirklich großen Babybauch.
„Hallo Xenia wie geht es dir und deinen kleinen Schatz?“
„Hallo Sahra schön dass ich dich endlich zu sehen bekomme.
Uns geht es sehr gut und das verdanken wir nur dir.
Hast du Hunger?
Ich habe mir gerade Tee aufgesetzt und kann dir auch gerne einen Tost machen.“
„Tee reicht mir schon ich habe keinen Hunger.
Sag mal wo sind denn die Anderen alle?“
„Alexander, Will, John und Christopher sind im Hauptquartier um einige Sachen zu klären.
Tamara, René, Michael, Rico und Stefan sind im Einkaufscenter zum Bummeln.
Christopher meinte du brauchst noch Ruhe.
Bill soll auf dich achten.
Ich weiß nur nicht wo er gerade ist.
Meine Schwiegermutter ist mit Nora und Nickolas oben im Spielzimmer.“
Schwer schluckte ich. Alexanders Mutter war hier!
Ich habe ihren Mann vernichtet, denn Vater ihrer Kinder und den Fürsten der Vampire.
Doch noch keiner hat mich darauf angesprochen.
Irgendwann werde ich ihr gegenüber treten müssen.
„Ich finde es wunderbar dass ich dich so schnell wiedersehe.
Hat Chris dir schon erzählt dass wir möchten dass du die Patin von unserem Sohn wirst?
Bitte sei nicht böse aber Chris hat alle wirklich allen erzählt das du dringend Ruhe brauchst.“
„Ja ich verstehe was du meinst.
Aber ich glaube nicht dass Christopher mir von euren Wünschen erzählt hat.
Es wäre mir eine große Freude die Patin eures Sohnes sein.
Danke für den Tee ich glaube ich werde mir ein Buch holen und lesen.“
„ Ja mach das Sahra.
Wenn es Essen gibt hole ich dich.“
Dankend nickte ich und ging.
Auf den Weg zur Bücherei kam mir Bill entgegen.
„Ah Sahra da bist du ja.
Nach dir habe ich schon gesucht.
Im Schlafzimmer ist etwas für dich von Alex.
Du warst leider schon weg als ich ankam.
Eigentlich solltest du es gleich sehen wenn du erwachst.
Mich hat aber leider der Verkehr aufgehalten.
Bitte komm und sieh es dir selber an.
Alex wird sauer auf mich sein, weil ich zu spät war.“
Müde holte ich tief Luft und seufzte.
Bills graue Augen hatte einen niedergeschlagen Ausdruck an sich. Deshalb gab ich mich geschlagen und begleitete Ihn.
Er machte mir die Schlafzimmertür auf und lies mich zuerst eintreten.
Unglaublich was ich dort vorfand.
Im ganzen Zimmer standen über 20 weiße große Blumenvasen. In jeder stand ein großer Strauß mit roten langstieligen Rosen. Dazu gab es noch einige rote Herzluftballons die unter der Decke schwebten.
Auf dem Nachttisch stand eine einzelne weiße Rose in einer roten Vase und davor lehnte ein rot-schwarzer Umschlag. Das ganze Zimmer duftete herrlich nach Rosen. Ich war sprachlos und gerührt von dieser Geste. Achtsam schritt ich durch das Zimmer und nahm mir den Umschlag.
Diesen öffnete ich vorsichtig. Eine Karte mit zwei Herzen auf der Vorderseite kam zum Vorschein. Aufgeregt klappte ich die Karte auf, in wunderschöner geschnörkelter Schrift stand da.
= Hallo mein Herz.
Ich hoffe du konntest gut schlafen.
Christopher hat mich ins Gebet genommen.
Ich soll dich für zwei Tage in Ruhe lassen.
Da du erst wieder zu Kräften kommen musst.
Mir fällt es nicht leicht mich nicht in deiner Nähe aufzuhalten aber da ich dich so sehr liebe werde ich mich bis Morgenabend zusammen reißen.
Von ganzen Herzen hoffe ich das meine kleine Überraschung dir gefällt .
Morgenvormittag wird dich Bill in die Stadt fahren.
Dort werden dich noch ein paar Überraschungen erwarten.
Und am Abend treffen wir uns dann zu einem Abendessen um über uns zu reden.
Ich liebe dich mehr als alles andere.
Die Zeit ohne dich werde ich nur sehr schwer ertragen.
Deshalb werde ich mich in die Arbeit stürzen.
Weil ich es kaum erwarten kann dich wieder in meine Arme zuschließen.
Ich sende dir tausend Küsse.
Meine ganze Liebe gilt nur dir mein Herz für immer dein Alexander. =
Mir liefen die Tränen vor lauter Rührung über diese Überraschung. Und ich dachte schon dass er mich doch nicht will. Ich drückte die Karte sanft an meine Brust und freute mich.
„Sahra gefällt es dir nicht?
Alex hat sich solche Mühe gegeben um sich das aus zu denken.
Er hat mir in allen Einzelheiten beschrieben wo ich was hinstellen soll.
Bitte verzeih mir das ich es nicht geschafft habe alles hinzustellen bevor du erwachtest.“
„Nein Bill es ist einfach schön.
Ich finde es einfach zauberhaft und ich freue mich sehr über diese Geschenke.
Aber ich hätte mich auch über eine einzelne Rose gefreut.
Ich brauche nicht so viel auf einmal.“
Bill rollte mit den Augen und stöhnte.
„Na dann warte erst mal Morgen ab.
Alex hat für dich ein paar Bücher aus Deutschland bestellt.
Sie sind in der Bücherei.
Komm ich werde dir den Kamin anmachen und es dir gemütlich machen.“
„Danke Bill.
Was meinst du damit dann warte Morgen erst ab?“
„Das darf ich dir nicht erzählen Sahra.
Du wirst es selber sehen.“
Jetzt stöhnte ich auf, doch ich folgte Bill.
Alex hatte wirklich etliche Bücher für mich besorgt.
Und alles was mich Interessiert und ich auch noch nicht gelesen habe.
Wer ihn wohl erzählt hatte was ich alles so lese?
Schnell suchte ich mir das neueste Buch von Katie Mac Alister raus und setzte mich in einen Sessel vor den Kamin. Dieser prasselte schon und Bill brachte mir noch eine Decke und einen Hocker für die Füße.
„Danke Bill.“
Meinte ich noch zu ihm und er brachte mir noch etwas zu trinken.
Dann nahm er sich auch ein Buch.
So versank ich in das Buch und las es mit ein paar Unterbrechungen durch.
Nach dem Abendessen nahm ich mir noch ein anderes Buch mit noch Oben und lies mir Wasser in die große Wanne laufen. Bill zeigte mir noch kurz das es auch eine Musikanlage gab mit der ich auch in Badezimmer Musik hören konnte.
Entspannt suchte ich mir eine CD raus die ich hören wollte und Bill zeigte mir wie ich sie anstellen musste.
„Bis morgen früh Sahra.
Ich habe dir einen Wecker angestellt.
Und nach dem Frühstück geht es dann auch schon los.
Ach ich soll dir noch von Alex schöne Träume wünschen.“
„Danke Bill für alles und bis Morgen.“
Bill schloss die Tür hinter sich und ich ging ins Bad.
Nachdem ich mich ausgezogen hatte stieg ich vorsichtig ins Wasser. Es war angenehm warm und die Wanne war wirklich groß und tief. Es gab einen Rand zum Sitzen in der Wanne. Dort machte ich es mir gemütlich und schloss die Augen. Schmunzelnd suchte ich den Mentalen Kontakt mit Alex und sagte ihm danke für seine wunderschönen Überraschungen. Ganz genau spürte ich dass er mich vernahm. Ein Stöhnen in meinem Kopf, was eindeutig nicht von mir kam zeigte es mir. Schnell sagte ich Alex dass ich ihn nicht stören wollte und dann hörte ich ihn sehr deutlich in meinem Kopf.
„Oh mein Gott Sahra.
Ich..., du störst mich nie.
Aber ich bin gerade mitten in einem wichtigen Verhandlungsgespräch und da ist es nicht gut wenn ich so auf dich reagiere, wie ich es gerade tue.
Sehr wohl weiß ich dass du nackt in der Wanne liegst.
Und ich würde sehr gerne mit dem Wasser was deinen Körper berührt tauschen.
Denn ich kann es kaum erwarten dich in meine Arme zu schließen.
Ich liebe dich mein Herz aber leider habe ich Chris versprochen dir Ruhe zu können und ich muss arbeiten.
Die Werwölfe sind harte Gegner.“
Plötzlich hatte ich ein Bild vor Augen, von vielen
fremden mürrischen Männergesichtern.
Und auch Boris Dostojewski sah ich dort sitzen.
„Ja ich kann dich verstehen.
Bitte Grüße Boris von mir und sage ihm wie Leid es mir tut wegen Gabriel und ich würde mich gerne mit ihm nochmal treffen.
Auf Morgenabend freue ich mich schon sehr Alex.“
Leicht errötet öffnete ich meine Augen wieder und schmunzelte.
So, so Alex reagiert also auf mich.
Aber ich auch auf ihn. Mir ist wirklich heiß geworden während unserem Kontakt.
Oh man, oh man, was soll das erst werden wenn er mich wieder anfasst?
Wuschelig wusch ich mir meine Haare und nachdem ich fertig war mit Haare föhnen und Zähne putzen machte ich es mir im Bett gemütlich. Ich schnupperte noch einmal an der Rose auf dem Nachttisch bevor ich anfing in dem Buch zu lesen. Irgendwann schlief ich dann ein.
Sanfte Musik weckte mich am nächsten Tag.
Es war neun Uhr. Ich regelte und steckte mich noch kurz und dann stand ich auf. Schnell machte ich meine Morgentoilette und zog mich an. In der Küche wartete schon Bill auf mich. Zügig aß ich etwas und dann ging es auch schon los.
In einer schwarzen Limousine fuhr er mit mir in die Stadt. Vor einem Modeladen hielt er an. Er stieg zuerst aus und machte mir die Tür auf. Ich stieg ebenfalls aus und wir gingen in den Laden.
Sogleich kamen zwei Verkäuferin auf uns zu.
Bill begrüßte die Frauen und sagte ihnen dass ich einen Termin hätte. Und zu mir meinte er nur lapidar.
„Alex sagt du sollst dir einige schöne Sachen aussuchen die dir gefallen und für heute Abend würde er sich wünschen dass du ein Kleid trägst.“
Mal wieder rollte ich mit meinen Augen doch mehr konnte ich nicht machen. Denn die Frauen zogen mich mit sich und schon probierte ich treue Unterwäsche in allen möglichen Farben und Formen an. Dann probierte ich einige Hosen, Blusen, Pullover, T-Shirts, Röcke und Kleider an. Für das Abendessen suchte ich mir ein Schwarz-lilafarbenes langes Kleid aus.
Es war weit ausgeschnitten am Dekolletee und hatte transparente halb lange Ärmel. Der ganze Schnitt war schön und umspielte meine Figur. Die passenden Schuhe bekam ich auch gleich dazu. Einen Mantel nahm ich nicht sondern ein großes Tuch in schwarz-lila. Das und noch einige andere Sachen ließ ich mir einpacken.
Bill bezahlte alles und nahm die Tüten und Schachteln. Nachdem alles im Wagen verstaut war ging es auch schon weiter. Bill hielt vor einem Juwelier an.
„Sahra du sollst dir eine Kette und Ohrringe aussuchen.
Und wenn du es nicht machst dann soll ich etwas für dich aussuchen.
Also hast du keine andere Wahl.
Alex möchte dich etwas verwöhnen.“
„Man ich brauche doch das alles nicht.
Solche teuren Sachen bin ich nicht gewöhnt.“
„Du gehörst an die Seite von Alex und da musst du ihn auch öfters begleiten.
Dementsprechend musst du gekleidet sein Sahra.“
Mürrisch schluckte ich mir einen Kommentar herunter.
Über diese Sachen werde ich mit Alexander reden müssen. Ich folgte Bill auch in diesen Laden und ein freundlicher älterer Herr bediente mich auch gleich.
Bill hatte ihn vorher mitgeteilt was ich brauchte.
Dann suchte ich mir eine schlichte goldene Kette mit einem grünen tropfenförmigen Anhänger der von einem goldenen Band umschlugen wurde heraus. Es gab auch Ohrringe zu der Kette. Mir gefiel das sehr gut.
Nicht auf den Preis zu achten bemühte ich mich, weil ich es sonst bestimmt nicht genommen hätte.
Sehr wohl wusste ich dass die Steine Smaragde waren.
Und der große alleine war rund fünf Zentimeter lang.
Bill war die erste Zeit nicht bei mir geblieben. Er kam erst nach ca. 10 Minuten zu mir. Er fand den Schmuck auch sehr schön.
Wir gingen wieder nachdem alles in ein kleines Kästchen verpackt war und Bill bezahlt hatte.
Am Wagen angekommen blieb Bill stehen.
„Sagt mal Sahra hast du nicht langsam Hunger?
Es ist jetzt schon fast 14 Uhr durch.“
„Doch ein bisschen Hunger habe ich schon.“
„Na dann gehen wir etwas Essen bevor wir weiter machen.“
„Wie, weiter machen.
Jetzt habe ich doch ein Kleid und alles was ich sonst so brauche, also können wir doch zurück fahren.“
„Wir sind aber noch nicht fertig für heute, tut mir sehr leid, Sahra.
Isst du gerne Chinesisch?
Es gibt hier ein tolles kleines Restaurant,
da könnten wir essen gehen.“
„Ja ich esse gerne Chinesisch.“
Wir fuhren zu dem Lokal und aßen jeder etwas.
Da fuhr Bill mit mir auch schon weiter.
Er hielt dieses mal vor einem Schönheitssalon.
„Hier wirst du richtig verwöhnt Sahra.
Du bekommst das ganze Verwöhnprogramm, Alex hat es für dich gebucht.
Und ich bin immer in deiner Nähe, falls etwas sein sollte brauchst du mich nur zu rufen.
Jetzt wünsche ich dir viel Vergnügen.
„Wow das ist ja mal was anderes.“
Wir betraten den Salon und da gab es für mich gleich eine Überraschung.
„John was machst du denn hier?“
John Beer kam zu mir und küsste mich auf jede Wange kurz.
„Schön dich zusehen Sahra
Ich werde dafür sorgen dass es dir richtig gut gehen wird.
Als erstes wirst du richtig gut und sanft massiert.
Dann bekommst du Peelings und Masken.
Das nächste wird ein Ölbad für dich sein.
Dann wirst du dich umziehen und manikürt.
Im Anschluss werde ich deine Haare waschen und steilen.
Und zu guter Letzt werde ich dich noch schminken.
Heute haben wir richtig viel Zeit für alles.
Komm mit ich bringe dich zu Rosa.
Sie wird dich massieren.
Ich werde in der Zwischenzeit deine Sachen mit Bill holen gehen.“
„Ja mach das.
Da ich so wieso nicht nach meiner Meinung gefragt werde.
Aber das du hier bist ist sehr schön John.“
Er strahlte über sein ganzes Gesicht und verschwand.
Die Massage war wirklich gut und entspannend.
Auch das Ölbad war schön. Es duftete nach Lotus und
Jasmin und auch ich roch nach dem Bad so.
Danach sollte ich mich noch eine halbe Stunde in einen Ruheraum legen. Ich fühlte mich richtig wohl so. Als nächstes zog ich mir die Unterwäsche und die halterlosen Stümpfe an. Danach zog ich das Kleid vorsichtig an. John kam rein als ich gerade fertig war.
„Das steht dir sehr gut Sahra.
Auch wenn das nicht von Chantal ist.
Komm jetzt machen wir dir deine Haare zu Recht.
Nachdem waschen drehte er meine Haare auf viele kleine Wickler. Dann stellte er einen Haartrockner darüber.
„Hier ist ein Tee für dich Sahra.
Wenn du ihn ausgetrunken hast werde ich dich schminken.
Und wie fühlst du dich?“
„Ach ich fühle mich sehr gut es war richtig schön bis jetzt.“
Ich genoss den Tee und dann schminkte mich John.
„Sahra deine Augen sind ja wirklich unglaublich.
Warum trägst du jetzt goldene Kontaktlinsen?“
„John das ist meine neue Augenfarbe.
Früher hatte ich doch Blaubraune Augen.
Doch mit der Zeit sie sind immer mehr Goldfarben geworden.
Und nach dem Koma sind sie jetzt nur noch Goldfarben.
Ja ich weiß das ist nicht normal aber das ist ab jetzt wohl meine Augenfarbe mit der ich leben muss.“
„Oh, na dann werde ich das berücksichtigen.“
John machte sich ans Werk und nach über einer halben Stunde war er fertig.
Toll sah mein Gesicht aus. John hat mir meine Augen Lila und Golden geschminkt und schwarz umrandet.
Einen dunkelroten Lippenstift hat er für meinen Mund benutzt. Der Teint meines Gesichts war jetzt gleichmäßig leicht Braun. Ich wirkte gleich etwas jünger so schön zu Recht gemacht.
„So jetzt mache ich deine Haare zu Ende.“
John wickelte vorsichtig die Haare aus und nahm seine Hände um sie aufzulockern.
„Bitte steh auf Sahra und schmeiße deine Haare über deinen Kopf nach vorne.“
Schnell tat ich was er mir auftrug und John nahm eine Flasche Haarspray. Er sprühte meine Haare großzügig damit ein. Danach musste ich die Haare wieder nach hinten schmeißen und er ging mit seinen Fingern noch ein paarmal durch meine Haare. Dann sprühte er noch mehr Spray darauf.
Zu guter Letzt legte er mir meine neue Kette um meinen Hals. Dann steckte er mir die Ohrringe an.
Begeistert schaute ich noch einmal in den Spiegel nachdem ich meine Schuhe angezogen hatte.
Toll sah ich aus. Meine Haare vielen in kleinen Locken hinab. Und alles passte gut zueinander. John legte mir noch das Tuch um meine Schultern und meinte zu mir.
„So jetzt bist du fertig Sahra für deinen Alex.“
Er schmunzelte und auch gerade in diesem Moment betrat Bill den Raum.
„Sahra..., du bist ja schon fertig.
Dann können wir ja gleich durch starten.
Es ist schon spät.
Ich muss dich zu Alex bringen.“
Also gab ich John schnell einen Kuss zum Abschied und wir gingen zum Auto.
Mittlerweile war es schon 20 Uhr durch. Oh mein Gott wie schnell die Zeit so verrinnt.
Bill fuhr weiter durch die Stadt, New York ist wirklich sagenhaft und gigantisch groß.
Irgendwann hielt er an und wir stiegen aus.
Wir beraten den Fahrstuhl des Hochhauses und Bill drückte auf den Knopf der uns ganz nach Oben fahren ließ. Über fünf Minuten fuhren wir bis wir endlich Oben ankamen.
Dort stiegen wir aus und Bill sagte.
“Gehe durch diese Tür dort.
Dahinter wartet Alex auf dich.“
Er stellte sich auf eine Seite und zeigte auf eine schwarze Tür.
Ermutigend seufzte ich und ging langsam auf die Tür zu.
Sie öffnete sich kurz bevor ich sie erreichte alleine.
Dahinter konnte ich einen gedeckten Tisch mit Kerzen sehen. Alexander sah ich zuerst nicht aber als ich weiter in den Raum vortrat entdeckte ich ihn.
Er stand da mit dem Rücken zu mir und schaute aus dem Fenster. Er hatte einen schwarzen Seidenanzug an und sah von hinten einfach schon zum wegschmelzen aus. Die Hose betonte seinen Knack Popo. Er drehte sich langsam um, weil er wusste dass ich da war.
Ein atemberaubendes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Schnell schritt er durch den Raum und stand ganz nah bei mir. Sanft nahm er meine Hand in seine.
„Sahra mein Herz.
Ich hoffe es geht dir jetzt gut.
Du siehst wunderschön aus.
Hat dir der Tag gefallen?“
„Ja danke es war sehr schön.
Aber ich brauche das alles doch überhaupt nicht Alex.
Mir reichen Kleinigkeiten um mich zu freuen.“
„Ja ich weiß aber ich möchte dich verwöhnen.
Mir ist schon aufgefallen das du nicht auf Luxus bestehst.
Doch ich bin der Fürst der Vampire und habe genug Geld um dir alles zu schenken was ich möchte.“
Er zog mich in eine Umarmung und schaute mir tief in die Augen. Dann küsste er mich kurz und sinnlich.
„Weißt du dass du mich ganz um meinen Verstand bringst?
Du bist so wunderschön Sahra.
Und ich möchte dich am liebsten nie mehr los lassen.
Komm du hast bestimmt Hunger.
Das Essen habe ich uns schon bestellt.“
Vor lauter Rührung brachte ich keinen Ton heraus.
Alex zog mich sanft mit sich zu dem Tisch. Er rückte mir den Stuhl zurecht und setzte sich mir gegenüber.
Ein junger Mann brachte uns einen Salat und einen Rotwein. Alex schenkt uns Wein ein und hob sein Glas in meine Richtung.
„Auf uns mein Herz.“
Sprachlos nickte ich nur und stieß leicht mit meinem Glas das seine an. Es war ein lieblicher Wein so wie ich ihn mochte, vollmundig und köstlich.
Aufgeregt nahm ich mir ein bisschen Salat.
Danach brachte der Kellern uns jeden ein Steak mit einer gebackenen Kartoffel und Quark.
Es schmeckte gut doch ich ließ über die Hälfte über.
„Sahra schmeckt es dir nicht?“
„Doch aber ich dachte wir wollten reden und nicht essen.“
Alex stöhnte auf.
„Immer mit dem Kopf durch die Wand was Sahra.
Ich dachte zuerst sollten wir etwas essen.
Aber du hast recht es wird höchste Zeit.
Wir haben viel zu besprechen.
Komm ich möchte dir aber noch erst etwas draußen zeigen.“
Alex stand schon neben mir und reichte mir seine Hand. Zögernd gab ich ihn meine Hand und er zog mich fest in seine Arme. Seine grünen Augen sprühten förmlich Funken. Und er küsste mich wieder. Doch dieser Kuss war anders, so voller Verlangen und Sehnsucht. Seine Zunge suchte einen Weg in meinen Mund und ich ließ sie ein. Mir wurde immer heißer und ich wünschte dieser Kuss würde nie enden. Doch irgendwann löste Alex unsere Verbindung.
Er hauchte mir ins Ohr.
„Komm mein Schatz ich möchte dir doch etwas zeigen.“
Er führte mich auf die Dachterrasse.
Wir hatten einen unglaublichen Blick von hier oben über New York.
Er zog mich noch ein Stück weiter und dann blieb er stehen.
„Bitte schließe für einen Augenblick deine wundervollen und einmaligen Augen Sahra.
Denn ich habe noch eine kleine Überraschung für dich.“
Ungeduldig holte ich kurz tief Luft und Alex schmunzelte amüsiert in mein Ohr.
„Na ich sehe schon ich brauche noch viel Zeit, um dir beizubringen einfach nur zu genießen was ich dir biete.
Deine Augen, bitte mach sie zu.
Wenn ich es dir sage kannst du sie wieder öffnen.“
„Na gut Alex aber wir müssen wirklich noch über sehr viel sprechen.“
„Ja mein Herz das werden wir auf jeden Fall.“
Überredet schloss ich meine Augen und bemerkte wie Alex sich von mir weg bewegte.
Einige Minuten stand ich nun einfach so da.
Fast nichts hören konnte ich außer den weit entfernten Straßenlärm und den Wind er leise wehte.
Dann ganz sanft hörte ich Alexanders Stimme.
Als ob er Angst hat etwas zu sagen.
„Sahra du... kannst deine Augen wieder öffnen.“
Langsam öffnete ich sie und traute ihnen nicht.
Um mich herum waren hunderte von Kerzen angezündet worden. Rote Rosenblüten lagen verstreut auf dem Boden. Auf einen Hochhaus gegenüber stand in großen Leuchtbuchstaben = Sahra ich liebe dich über alles für immer dein Alexander=
Oh mein Gott was wird das hier?
Dachte ich mir. Tränen stiegen in meinen Augen ganz sachte auf. Suchend schaute ich mich um.
Und dann sah ich Alexander.
Er kniete vor mir auf dem Boden.
In der einen Hand hielt er eine langstielige rote Rose.
Schnell schluckte ich und befeuchtete meine Lippen.
Heiß und kalt wurde mir auf einmal.
Alex nahm meine Hand und auch er schluckte einmal.
Dann blickte er mir tief in meine Augen und sagte mit fester deutlicher Stimme.
„Sahra ich liebe dich mehr als mein Leben.
Noch nie hatte ich solche tiefen Gefühle,
wie ich sie jetzt für dich habe.
Ich weiß du bist meine Seelenverwandte und meine fehlende Hälfte.
Deshalb brauche ich dich für immer an meiner Seite.
Ich möchte dich bitten werde meine Frau.
Nicht nur vor dem Gesetzt der Vampire.
Nein ich möchte dich vor Gott und der ganzen Welt zu meiner Frau machen.
Bitte Sahra heirate mich.“
Sein Blick für mich war einfach zum Steine erweichen.
„Ich ähm..., nein...doch.
Alexander ich...“
Plötzlich stotterte ich einfach nur noch. Keinen Satz brachte ich zu Ende. Mein Gehirn und meine Stimme fanden nicht zusammen. Alex schaute etwas enttäuscht zu mir auf.
„Sahra wenn es dir alles zu schnell geht können wir auch noch warten.
Du musst dich nicht gezwungen fühlen mich zu heiraten.
Ich werde warten wenn du es möchtest.“
Jetzt begann ich am ganzen Körper zu zittern und meine Beine drohten ein zu knicken. Alex bemerkte es und stand schnell aufrecht neben mir. Er drückte mich an seine breite und starke Brust. Dann hob er mich hoch in seine Arme. Auf eine Bank am Rand setzte er sich und mich platzierte er auf seinem Schoß. Er streichelte mir leicht über den Rücken und meine Haare.
„Sahra es ist Ok,... wir vergessen das hier wohl am besten.
Denn ich will dich nicht drängen wenn du noch nicht so weit bist.“
Ein paarmal holte ich Luft und blinzelte die Tränen weg die sich in meine Augen unaufhörlich schlichen.
„ Alex es ist..., einfach unglaublich.
Das alles hier ist überwältigend schön.
Du bist der atemberaubendeste Mann der ganzen Welt.
In den letzten Monaten ist so viel passiert und ich habe so viel erlebt.
Weißt du meine Gefühle und meine Gedanken kommen da einfach nicht immer mit.
Oft fühle ich mich als ob ich in einer Achterbahn wäre, immer auf und ab.“
Vorsichtig drehte ich mein Gesicht zu Alexander und sah in seine wunderbaren Augen in denen ich Trauer sah. Ich hob meine rechte Hand an seine Wange und streichelte ihn sanft.
„Alexander ich bin einfach überwältigt von deinem Antrag.
Noch vor ein paar Wochen wolltest du mich nicht an deiner Seite haben.
Und jetzt, machst du so etwas einmaliges für mich.“
Alexanders Augen weiteten sich und Hoffnung flammte in ihnen auf. Er lächelte mich zuckersüß an.
„Meinst du das ernst?
Es hat dir gefallen?
Ich hoffte so sehr, dass ich deinen Geschmack treffe.
Du bist einfach einmalig und sehr bescheiden.
Ich liebe dich Sahra.“
Alexander legte seine Lippen auf meine Stirn und küsste sich sachte runter zu meinem Mund. Unsere Lippen trafen aufeinander und ich stand in Flammen.
Einfach sagenhaft wie Alex küssen konnte.
Bekommen Vampire Unterricht wie sie einen um den Verstand küssen oder können die das ganz Automatisch?
Doch dieses Mal unterbrach ich unseren Kuss.
Langsam küsste ich mich zu seinem Ohr hin. Während ich sein Ohr leicht anknabberte hauchte ich ihn etwas hinein.
„Alexander McFraeser ich liebe dich auch und ja ich möchte deine Frau werden.
Lange habe ich gewartet dass du dich endlich zu mir bekennst. Jede Faser meines Körpers und meiner Gedanken gehören dir.“
Alexander nahm mein Gesicht in seine Hände und drückte meinen Kopf etwas weg von sich.
Fassungslos schaute er mich ganz genau an.
„Habe ich das eben nur geträumt oder hast du wirklich gesagt dass du mich liebst und dass du mich heiraten willst.“
„Nein du hast nicht geträumt Alex.
Ja ich sagte ich liebe dich und möchte deine Frau werden.“
Diesmal sprach ich es laut und deutlich aus.
Alexanders Augen weiteten sich und er lachte laut und freudig auf. Ganz fest drückte er mich an sich und rief glückselig.
„Du machst mich zum glücklichsten Mann und Vampir auf der ganzen Welt.
Oh ich habe ja noch etwas für dich Sahra.“
Er holte eine kleine samtene Schachtel aus seiner Jacke. Die er geschickt mit einer Hand öffnete.
Darin war ein Ring. Er war Golden und hatte einen grünen Smaragden in seiner Mitte eingebettet.
Er passte sehr gut zu dem Schmuck den ich mir am Morgen ausgesucht hatte, was für ein Zufall. Alexander steckte ihn mir an meine Hand und küsste diese leicht.
„Jetzt sind wir verlobt Sahra.“
Er küsste mich stürmisch und um uns herum klatschten viele Hände Beifall. Verwirrt sah ich mich um. Alle waren da. Will, René, Bill, John, Rico, Stefan, Michael, Christopher, Tamara, Boris und selbst die hochschwangere Xenia.
Verlegen schaute ich zu Boden.
Alex nahm mein Kinn in seine Hände.
„Du brauchst dich nicht zu schämen Sahra.
Schau immer aufrecht in die Welt.
Nie wieder sollst du dich verstecken.
Du bist die schönste und einmaligste Frau auf der ganzen Welt.
Du gehörst an meine Seite und schon bald wirst du für immer meine Frau sein.
Alle werden dich mit Respekt behandeln und auch so betrachten.
Also gewöhne dich daran mein Herz.“
„Ich werde es versuchen Alex.“
Kaum hatten wir zu Ende gesprochen da stürmten die Anwesenden auf uns zu. Alle drückten uns und gratulierten uns herzlich. Es wurde Champagner für alle gebracht und wir stießen auf unser Wohl an.
Wir besprachen noch einige Sachen und dann fuhren alle zurück zum Haus.
Mittlerweile war es schon nach Mitternacht.
Alexander und ich wurden von Bill mit der Limousine gefahren.
Alexander zog mich gleich zu sich ran und streichelte mir über meinen Rücken. Dann küsste er mich sehr fordernd und hart. Seine zweite Hand wanderte von meinem Knie langsam aber unaufhörlich immer weiter nach Oben in die Mitte meiner Schenkel.
Mir wurde nicht nur warm, nein richtig heiß wurde mir. Überall wo er mich berührte hinterließ er eine brennende Spur.
Auch ich streichelte ihn und zog seinen Kopf noch näher zu mir ran.
Meine Hand suchte sich einen Weg runter von seinem Kopf über seinen Hals zu seiner Brust.
Von da ließ ich sie noch weiter hinab gleiten.
Seine Brust fühlte sich durch sein rotes Seidenhemd fest und hart an. Noch tiefer wollte ich meine Hand wandern lassen bis zu seinem Bauch schaffte ich es doch dann fing Alexander sie ab.
„Sahra bitte…, du bringst mich um meinen Verstand.
Wenn du weiter machst dann kann ich für nicht garantieren.
Und ich möchte dich nicht hier in Auto verführen.
Mir ist das Bett für den Anfang viel lieber.“
Mein Herz raste und mein Puls war bestimmt sehr erhöht. Seine Worte brachten mich auf erotische Gedanken. Schwer schluckte ich und flüsterte Alex zu.
„Na dann kann ich mich ja freuen das wir in einem verdammt großen Bett schlafen.
Du bringst mich nämlich auch um meinen Verstand.“
Jetzt war es an Alex zu schlucken.
Er grinste sexy und sagte.
„Ja ich bin auch sehr froh dich in meiner Nähe zu wissen.
Wie gut das wir nicht mehr lange bis nach Hause brauchen.“
Wir küssten uns den ganzen Rest der Fahrt über voller Leidenschaft. Nachdem wir im Haus angekommen waren verabschieden wir uns so schnell wie es ging von den Anderen. Als wir von keinem mehr gesehen werden konnten, nahm mich Alex auf seine Arme und eilte super schnell zu seinem, ups, unserem Zimmer.
Er schloss die Tür hinter uns ab und ließ mich sanft runter. Seine Lippen fanden die meinen und schon suchte seine Zunge die meine. Hastig zog ich ihn seine Jacke aus und er machte sich daran mein Kleid zu öffnen.
Ich knöpfte sein Hemd so schnell auf wie ich es schaffte. Dann streifte ich es ihm ab. Auf seiner Brust waren schwarze Haare verteilt. Aber nicht zu viele. Sanft streichelte ich mich von Oben sachte runter zu seinem Bauchnabel. Von dort aus folgte ich den feinen Flaum an schwarzen Haaren runter bis zu dem Bund seiner Hose. Da stand ich ja schon in Unterwäsche vor Alex. Er küsste mich kurz dann schnappte er mich plötzlich und brachte mich zum Bett, er legte mich darauf ab. Und schneller als ich gucken konnte stand er nur noch in schwarzen Boxersthorts vor dem Bett. Seine Brust hob sich sehr oft und er knurrte leise.
Und schon lag er neben mir auf dem Bett. Er zog mich an sich und strich mir über meinen ganzen Körper. Eine brennende Spur hinterließ er dabei. Er senkte seinen Kopf und küsste sich zu meinen Hals hinunter. Dann knabberte an meinem Ohr und hinter meinem Ohr. Oh wie gut das sich anfühlte. Langsam glitt sein Mund tiefer. Seine großen sanften Hände umschlossen meine Brüste. Er streichelte meinen Busen durch meinen Spitzen BH und knetete sie leicht. Vor lauter Erregung stellten sich meine Brustwarzen auf. Alex hob seinen Kopf und lächelte mich an. Seine Augen glänzten vor Verlangen. Er zog mir meinen BH mit flinken Händen aus. Dann küsste er meinen Busen und nahm meine Brustwarzen nacheinander in seinen Mund. Diese wurden immer härter. Seine Hände suchten sich ihren Weg zu meinen Hüften. Und sein Mund folgte ihnen. Er küsste und streichelte mich durch meinen Slip zwischen meine Beine. Voller Lust stöhnte ich auf. Denn ich wollte Alex spüren, auf mir und in mir. Alles wollte ich mit ihm teilen. Nichts anderes als meine Sehnsucht und mein Verlangen nach ihm interessierte mich jetzt. Schon stöhnte ich wieder auf vor Verlangen. Mein Slip flog gerade im hohen Bogen durch die Luft. Und Alex Küsse trafen jetzt meine nackte Haut. Sachte drückte er meine Beine auseinander. Und senkte seinen Kopf dazwischen nieder. Er verwöhnte mich mit seinem Mund. Immer weiter fachte er mein Verlangen an. Mein Körper bog sich Alexander entgegen. Er drückte mich zurück auf das Bett. Plötzlich trafen seine Lippen wieder auf meine Lippen. Ungeduldig streichelte ich ihn über seinen Rücken seine samtene Haut war weich und hart zugleich. Unglaublich viele Muskeln spürte ich unter seiner Haut. Dann lies ich sie weiter hinunter über seinen wahnsinnigen Po wandern. Er war vollkommen Nackt. Ich hatte nicht bemerkt dass er sich ganz ausgezogen hatte. Aber er ist halt sehr schnell und mir ist es nur recht so. Meine rechte Hand suchte sich einen Weg nach vorne. Doch er stoppte sie bevor sie ihr Ziel erreichte.
„Nein Sahra, wenn du ihn auch noch mit deinen Händen berührst dann kann ich für nichts garantieren.
Aber ich möchte dir Freude bereiten und mit dir zusammen den Weg zu den Höhen der Lust erklimmen.“
„Dann komm und nimm mich.
Lass mich nicht länger warten.
Ich vergehe noch vor lauter Verlangen nach dir.“
„Ich wollte dich nur richtig verwöhnen bevor ich in dich eindringe.
Denn ich will dir nicht wehtun Sahra.“
„Du kannst mir nicht wehtun Alex.
Bitte ich will nicht länger auf dich warten müssen.Und ich bin mehr als bereit.“
Alexander küsste mich und seine Zunge spielte mit meiner Zunge. Gleichzeitig schob er sein Glied vorsichtig in mich hinein. Erst da bemerkte ich was er meinte, mir nicht wehtun zu wollen. Er war nicht nur gut gebaut und sexy, nein er war richtig groß, ebenso sein bestes Stück. Alex verharrte einige Sekunde und schaute mir tief in die Augen.
Sexy lächelte ich ihn an und er bewegte sich wieder. Immer weiter und tiefer füllte er mich aus. Seine Bewegungen wurden immer schneller und schneller. Laut stöhnte ich auf. Schon kam ich meinem Höhepunkt immer näher. Alex stöhnte auch auf und sein Atem ging immer schneller. Sein Mund wanderte zu meinen Hals und er biss sanft zu.
Er trank von mir und meine Lust steigerte sich ins unermessliche. Plötzlich fühlte ich mich unglaublich und mit jeden Schluck den er von mir nahm, wuchs er in mir immer mehr an. Er zog seine Zähne in dem Augenblick aus meinen Hals als ich zum Höhepunkt kam.
Ich schrie auf und er erstickte meine Schreie mit seinem Mund. Immer schneller stieß er in mich und dann ergoss er sich in mich. Er stöhnte in meinen Mund. Alex zog sich aber nicht gleich aus mir zurück. Nein er stütze sich mit einem Arm neben mich ab und blickte mich glücklich an. Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Ich liebe dich Sahra.
Bitte ich möchte dich jetzt zu meiner Frau machen.
Trinke von meinem Blut und ich spreche die Verbindungsworte.
Denn ich möchte nicht länger warten, bitte erlaube es mir.“ Kurz schloss ich die Augen um zu überlegen. Er zog sich aus mir zurück und verschwand kurz im Bad. Alex kam mit einem Handtuch wieder und trocknete mich sanft ab. Danach kniete er sich neben mich und ich setzte mich auch auf. Voller Erwartung und Sehnsüchtig schaute er mich an.
Jetzt versuchte ich ihn liebevoll anzuschauen.
„Hm, ja ich denke es ist richtig wenn wir es jetzt gleich machen.
Und ich freue mich schon darauf aber wir müssen trotzdem noch vieles Besprechen Alex.“
„Ja Morgen werden wir uns dafür Zeit nehmen.
Und bist du bereit Sahra?
Du musst auch nicht viel Blut trinken.“
„Ja ich weiß aber habe ich nicht schon genug Blut von dir in mir?
Ich dachte es würde reichen.
Da ich dich doch schon jetzt immer und überall erreichen kann.
Außerdem sehe ich was du siehst und du doch auch.“
„Ja schon aber es ist einfach der Brauch und ich will nur Sicher gehen dass wir auch alles richtig machen Sahra.“
„Dann bin ich bereit Alexander.“
Er legte sich sein Handgelenk an seinen Mund und biss zu. Dann hielt er mir sein leicht blutendes Gelenk hin. Langsam beugte ich mich hinab und leckte einige Tropfen weg die sich schon gebildet hatten. Sein Blut schmeckte süßlich. Sanft legte ich meinen Mund über seine Wunde und er stöhnte laut auf. Genussvoll saugte ich sein Blut und trank es. Alex stöhnte noch einmal auf und dann fing er an zureden. Leise sprach er in einer fremden Sprache. Die Worte hörten sich nach einer Weile doch irgendwie bekannt an. Ehrfürchtig und doch voller Stolz, sprach er die Worte. Ein Kribbeln, das durch meinen ganzen Körper wanderte verspürte ich, welches immer mehr anschwoll. Eine starke uralte Macht umhüllte uns. Jetzt fühlte ich mich wie auf Wolken. Geborgen, geschützt, geliebt und aufgenommen in einer riesigen Gemeinschaft. Ich war glücklich und selig. Goldenes Licht umhüllte uns. Wir strahlten beide auf. Alex seine Wunden schlossen sich unverzüglich. Ein noch helleres Leuchten war in seinen Augen zu sehen. Als es verblasste hinterließ es um Alexanders grüne Augen einen goldenen Rand und goldene Sprenkeln. Sein Blick war dadurch noch sagenhafter als vorher. Er küsste mich voller Inbrunst und Besitzergreifend.
„Jetzt gehören wir auf immer und ewig zusammen mein Herz.
Du meine Seele und mein kostbarster Schatz.
Dich gebe ich nie mehr her.
Du bist mein und ich bin dein für alle Zeit.
Ab heute trägst du meinen Namen.
Für alle Vampire bist du jetzt Lady Sahra McFraeser meine Frau.“
Nun weinte ich mal wieder.
Aber nur weil ich so glücklich war.
Seine Worte waren mir tief in die Seele eingedrungen.
Alex drückte mich an seine starke Brust. Sanft streichelte er meinen Rücken.
„Noch... nie hat jemand solch schönen Worte zu mir gesagt.
Es ist fast zu schön um wahr zu sein.
Ich glaube manchmal das ich das nur alles Träume.
Weißt du eigentlich das sich deine Augenfarbe verändert hat Alexander.“
Voller Liebe und warmherzig blickte er mich an.
„Nein das kann nicht sein Sahra.
Ich bin ein Vampir und schon lange Tod.
Ich kann mich nicht verändern.
Das Drachentattoo habe ich nur bekommen weil ich der Sohn des Vampirfürsten bin.
Auch Christopher hat eins aber an einer anderen Stelle.
Auch unsere Söhne werde eins bekommen.“
„Wenn du mir nicht glaubst dann schau doch selber nach mein geliebter Skeptiker.“
Sagte ich zu ihm.
Alex erhob sich zögerlich und ging langsam Kopf schüttelnd ins Bad.
Was für ein Anblick bot er mir. Sein Adoniskörper war einfach nur zum Anbeißen. Mein Blick wanderte von seinem Knackpopo hinauf zu seinem breiten Muskel bepackten Rücken. Und da stockte mir der Atem. Nicht nur seine Augen hatten sich verändert. Sein Drachentattoo sah jetzt auch anders aus. Seine Drachen waren jetzt auch miteinander verschlugen. Der eine Drachen war Smaragdgrün mit goldenen schimmerten Sprenkeln und der andre Drache war nur rein Golden und schimmerte auch.
Mir kam eine Ahnung und ich folgte Alex ins Badezimmer. Alex stand vor dem Spiegel und starrte mit offenem Mund seine Augen an. Ich schluckte und wand mich selber zu Spiegel um. Meine Drachen hatten sich auch verändert und sahen jetzt genauso aus wie die von Alexander. Nur das seine mehr zu der Mitte seines Rücken lagen und meine auf der linken Schulter. Und seine waren auch noch um einiges größer als meine. Ich keuchte leise auf. Doch es war laut genug für Alexander. Sein Kopf wandte sich schnell zu mir um. Auch er schaute auf meinen Rücken und schmunzelte.
„Na dann bin ich ja nicht alleine mit den seltsamen Veränderungen.“
Leicht verwundert merkte ich an.
„Ich müsste es ja eigentlich langsam gewöhnt sein.
Zuerst verpasst du mir das Tattoo, das später farbig wurde und dann verändern sich meine Augen immer mehr. Und zu guter Letzt nochmal das Tattoo.
Aber Schatz riskiere doch mal bitte einen Blick auf deinen Rücken.
Da erwartet dich noch was Neues.“
Jetzt grinste ich ihn frech an.
Alex drehte sich so das er seinen Rücken sehen konnte und keuchte auch auf.
„Das darf nicht wahr sein.
So etwas gab es noch nie.
Wie ist das möglich?“
„Ähm ich glaube das ich eine Erklärung dafür habe.
Du sagst dass so etwas noch nie vorgekommen ist.
Und so etwas wie mich gab es auch noch nie auf dieser Welt.
Du darfst nicht vergessen, ich bin auch zu einem Teil ein Engel.
Es war schon immer geplant gewesen das ich deine Frau werde Alexander.
Dafür bin ich unter anderem erschaffen worden.
Ich bin also Genetisch einmalig.
Und wir sind jetzt nach euren alten Gesetzten verbunden und das in jeder Hinsicht.
Also bist du doch auch ein Teil von mir nicht wahr?
Deshalb bist du jetzt auch zu einem Teil ein Engel mein Schatz.
Oder bereust du etwa unsere Verbindung?“
Gespielt böse war mein Blick für ihn.
Er seufzte auf und dann grinste er ziemlich hinterhältig.
„Das was ich bereue ist, dass ich nicht schon vor Monaten bemerkte dass du zu mir gehörst und dass du wegen mir viel Leid erfahren musstest.
Aber was ich ganz und gar nicht bereue ist das was ich jetzt mit dir anstellen werde Mrs. McFraeser.“
Sein Grinsen wurde immer hinterhältiger. Er nahm eine Jagdhaltung ein. Ich wich einen Schritt zurück und weiter kam ich schon nicht mehr. Alex hatte mich schon gepackt und zog mich an seinen Körper.
„Was hast du vor?“
Alex antwortete mir nicht.
Nein er lachte nur auf und zog mich zu der Dusche. Rasch öffnete er die Tür und drückte mich hinein. Er folgte mir nach. Dann drückte er mich gegen die kalte Wand.
Ich schrie kurz auf als ich die Kälte an meinem Rücken spürte. Alexander küsste mich wild und begierig. Plötzlich wurde ich Nass. Warmes Wasser wärmte mich und die Wand hinter mir. Alex Küsse wurden immer fordernder. Seine Hände spürte ich auf meinem ganzen Körper. Mein Verlangen schürte er mit seinen Berührungen wahnsinnig an. Meine Hände wanderten schnell zwischen seine Beine. Bevor er es merkte und es verhindern konnte schlossen sie sich sanft um sein Glied. Es war schon sehr groß und hart. Langsam massierte ich sein bestes Stück. Alex stöhnte laut auf.
„Oh mein Gott Sahra was machst du nur mit mir?“
Ich lächelte ihn nur schelmisch an. Er küsste mich stürmisch und knetete meine Brüste etwas fester. Während ich in weiter streichelte. Urplötzlich knurrte er gewaltig auf und hob mich hoch. Meine Beine legte er um seine Hüften und meine Hände die ich vor Schreck bei seinem Knurren weggenommen hatte legte er auf seine Schultern. Im nächsten Moment war er schon tief in mir drinnen und stieß heftig zu. Überrumpelt von seiner Härte und seinem Verlangen schrie ich noch einmal auf. Alex verharrte für eine Nanosekunde und dann stieß er umso härter zu. Ich stöhnte immer wieder laut auf. Die pure Lust hatte auch mich gepackt. Schnell faste ich in seine Haare und zog seinen Kopf zu mir. Auch ich küsste ihn stürmisch und voller Verlangen. Immer schneller wurde er in mir. Die Wand drückte hart in meinen Rücken aber es störte mich nicht mehr. Nur noch Alex und unsere Leidenschaft zählten in diesen Augenblick. Sein Mund suchte sich einen Weg zu meinem Hals. Dann versenkte er seine Reißzähne in mein Fleisch. Meine Lust steigerte sich ins unermessliche, weil ich jetzt auch Alexanders Lust verspürte, zusätzlich zu meiner eigenen Lust. Ich glaube durch unsere Verbindung spürte jetzt jeder die Lust des Anderen. Alex stöhnte an meinem Hals auf. Und dann kamen wir unter sehr lautem Stöhnen gleichzeitig. Alexander stieß noch ein paarmal sanfter zu bevor er sich aus mir zurückzog. Sanft stellte er mich auf den Boden ab. Mit einem sehr zufriedenen Ausdruck im Gesicht lächelte er mich an. Dann wusch er mich sanft mit Wasser ab. Das gleiche tat ich mit ihm. Er stellte das Wasser aus und wir verließen die Dusche. Alex nahm schnell aus einem Regal ein Handtuch und wickelte mich darin ein. Dann holte er mir noch ein kleineres und rubbelte zuerst meine Haare und dann meinen Körper trocken. Dann trocknete er sich ruck zuck ab. Er legte die Handtücher weg und hob mich hoch. Sachte trug er mich zum Bett und legte mich sanft hinein. Alexander legte sich neben mich und ich kuschelte mich mit meinen Rücken an ihn. Alexander deckte uns zu.
„Ich liebe dich mein Herz.
Du bist einfach einmalig.
Es war genial mit dir dieses Verlangen zuteilen.
Ich denke davon werde ich nie genug bekommen.
Aber jetzt sollten wir eine Weile schlafen.
Träum was Schönes Sahra.
Wenn du aufwachst werde ich da sein.“
„Ich liebe dich auch mein Liebling.
Ich fand es auch wundervoll.“
Sanft küsste ich ihn auf seinen Arm auf den mein Kopf gebettet war. Er küsste mich auf meine Haare.
Langsam kuschelte ich mich noch enger an ihn und glitt glücklich und erschöpft ins Reich der Träume.
Als ich wieder erwachte lang mein Kopf auf der muskulösen Brust von Alexander und einen Arm hatte ich über sein Bein gelegt. Alex atmete gleichmäßig und ruhig. Seine eine Hand lag über meinen Rücken und seine andere Hand lag auf meinem Kopf. Tief zog ich den Geruch von Alex ein. Wahnsinn warum ist der mir noch nie vorher aufgefallen. Sein Duft war berauschend und anziehend. Betört legte ich meine Nase auf seine Haut und schnupperte an ihm.
Ein leises Lachen erklang hinter mir.
„Na mein Schatz hast du genug an mir geschnuppert?
Das ist ja eine Begrüßung.
Ich hatte eher an einen Kuss gedacht.
Aber das ist ja wohl ein Traum.“
Schnell drehte ich meinen Kopf zu ihn um und ich sah ein amüsiertes Lächeln im seinem wunderbaren Gesicht. Alexander zog mich hoch und schon lagen unsere Lippen aufeinander. Sofort fachte sich meine Vulkan wieder an, was für ein Wahnsinn. Mein Magen knurrte ziemlich laut und unterbrach unser Tun. Alex seufzte auf und murmelte an meinen Lippen.
„Ahhhh ich denke das werden wir erst einmal verschieben müssen.
Meine kleine Wildkatze braucht dringend Futter.
Außerdem habe ich die letzten Stunden sehr oft von deinem Blut getrunken.
Du musst also auf jeden Fall etwas essen.
Wir stehen auf und umso schneller können wir hier her zurückkehren.“
„Alex wir wollten heute alles genau besprechen.
Wir müssen so viel Planen.
Du weißt ich habe auch noch René und mein Leben in Deutschland.“
„Ja mein Herz wenn wir frühstücken können wir auch reden.
Ich weiß dass du ohne René nicht bei mir bleibst.
Außerdem würde ich das auch nicht wollen.
Er ist ein toller junger Mann.
Jetzt gehe ich schnell duschen bevor ich mich umziehe.
Ich würde ja gerne mit dir zusammen duschen aber wir haben jetzt wichtigeres zu tun.“
Mit diesen Worten verschwand Alex seufzend ins Bad.
Tief holte ich einmal Luft und stieg aus dem Bett.
Zügig sammelte ich unsere Sachen ein und brachte sie ins Umkleidezimmer. Dort suchte ich meine Tüten vom gestrigen Einkaufen fand sie aber nicht. Genauso war mein Koffer weg. Kurz entschlossen machte ich ein paar Türen auf. Auf der rechten Seite waren Alexanders Sachen und als ich auf der linken Seite Türen öffnete fand ich da hinter Bekleidung für mich. Endgeistert öffnete ich jetzt einfach alle linken Türen und stand fassungslos im Raum. In den Schränken gab es alles was ich brauchen konnte oder auch nicht.
Alles war schön sortiert und unterteilt.
Von hinten umschlossen mich sanft zwei Arme und Alex legte sein Kinn auf meinen Kopf ab.
„Oh ich hoffe es gefällt dir Sahra.
Ich habe alles einräumen lassen als du Unterwegs warst.
Wenn etwas fehlt dann besorgen wir es noch.
Du sollst dich hier zuhause fühlen.
Auch für René habe ich einige Dinge besorgt.
Ich liebe dich und du kannst dir alles kaufen was dir gefällt und was du benötigst.“
Zu perplex um zu antworten nickte ich nur.
Alexander küsste mich kurz auf mein Haar und machte sich daran anzuziehen.
Noch immer durcheinander ging ich erst einmal unter die Dusche.
In mir stiegen kurzzeitig die Erinnerungen der letzten Nacht auf.
Oh mein Gott. Ich habe mich mit Alexander verbunden. Nun bin ich seine Frau. Was mache ich nur mit René? Ich will nicht ewig Leben und zusehen wie er irgendwann stirbt. Was bin ich nur für eine Mutter? Ich habe nur an mich und mein Glück gedacht.
Wie in Trance duschte ich mich schnell. Wickelte mich in ein Handtuch und setzte mich auf den Wannenrand und heulte los. Irgendwann hockte dann Alex vor mir und streichelte meine Beine.
„Sahra was ist denn los?
Was hast du?
Bitte weine nicht mehr und erzähl mir was dich bedrückt.“
Langsam zog er meine Hände aus meinem Gesicht.
Er schaute mich traurig an.
„Ich..., ich habe … nur an mich gedacht.
Was..., was wird aus René?
Ich... lebe jetzt... für immer ...und er?
Oh ich bin eine...eine schlechte Mutter.“
Stammelte ich nur vor mich hin.
Alex setzte sich auf den Boden und zog mich auf seinen Schoß.
„Sahra bitte mach dir nicht so viele Sorgen.
Wir werden eine Lösung finden.
René ist ein guter Junge und du bist keine schlechte Mutter hörst du.
Meinst du nicht das es einen Grund hat warum du Peter ein Kind geboren hast?
Wenn du doch meine Frau werden solltest und eigentlich nicht seine.
Außerdem ist er noch so jung.
Also bleibt uns allen noch sehr viel Zeit um dafür eine Lösung zu finden mein Herz.“
Alex streichelte mir die ganze Zeit beruhigend über meinen Rücken und seine sanfte Stimme tat den Rest. Mir ging es jetzt besser.
Auf einmal lachte Alex auf.
„Ich denke ich werde mich noch einmal umziehen müssen.
Jetzt bin ich fast genauso nass wie vorhin.“
Ich sah auf ihn runter und lachte auch.
„Ja ich denke da hast du Recht.
Meine Haare haben dich, deine Sachen und das Bad fast unter Wasser gesetzt.
Schnell werde ich sie trocken Föhnen.“
Alex gab ich einen kleinen Kuss und stand auf.
Auch er erhob sich schnell und ging leicht amüsiert.
Meine Haare rubbelte ich erst mit einem Handtuch und nach dem durchkämmen, föhnte ich sie. Ja schnell ging das ja mal wieder nicht. Mit Zähneputzen zusammen brauchte ich über eine halbe Stunde dafür.
Ich musste mir auch noch Sachen raus suchen.
Doch zu meiner Verwunderung lagen neben Alex auf dem Bett schon Klamotten.
„Ich war so frei und habe dir schon mal etwas heraus gesucht.
Bitte ich möchte das du das heute trägst.“
Stirn runzelnd ging ich zu ihm hin und beachtete die Sachen genauer.
Alex hatte mir einen roten Spitzenslip hingelegt.
Eine schwarze Jeans mit einem roten Blumenmuster an den Seiten. Rote Seidenstrümpfe und dazu schwarze Pumps. Doch was mich umhaute war das Oberteil. Es war eine rote ärmellose lange Korsage die vorne mit schwarzen Bändern zum verschnüren war. Sie glitzerte leicht.
Ich blickte Alex mit weiten entsetzenden Augen an.
„Bitte du wirst wunderschön darin aussehen
Zieh es mir zu liebe an Sahra mein Herz.“
Ich holte einmal tief Luft. Wie konnte ich Alex diese Bitte abschlagen. Also ließ ich mein Handtuch fallen und zog mir nacheinander die Sachen an. Alles passte mir perfekt. Beim zubinden der Korsage half mir Alex der mir die ganze Zeit verträumt zuschaute. Er küsste mich auf den Mund und dann langsam runter zu meinen Brustansatz.
„Ich kann es kaum erwarten dir wieder aus den Sachen zu helfen.“
Ein Lächeln schenkte ich ihm als mein Magen laut knurrte.
„Ähm ich werde mir noch schnell die Haare machen.“
Schon stand ich im Bad vor dem Spiegel.
Wie gut das ich so lange Harre habe wenn ich sie auf lasse dann habe ich ein bisschen mehr um die Schultern. Alex hat zwar recht das es nicht schlecht aussieht aber ganz wohl fühle ich mich doch nicht.“
Ich bürstete meine Haare durch und schminkte mich leicht. Dann ging ich zurück zu Alex.
Er pfiff einmal kurz auf und stand schon bei mir. Sachte zog er mich an sich und flüsterte mir ins Ohr.
„Eigentlich dürfte ich dich so überhaupt nicht aus diesem Zimmer lassen.
Aber wir sind ja Zuhause und nur unsere Familie und unsere Freunde sind hier.
Außerdem möchte ich allen zeigen das du meine wunderschöne Frau bist.“
Er zog mich mit sich aus dem Zimmer. Kaum war die Tür hinter uns zu hob er mich hoch und flitzte mit mir in die Küche. Dort stand alles was man für ein fürstliches Mal brauchte. Ich setzte mich hin und Alex schenkte mir Tee ein. Wir aßen erst einmal ohne etwas zu sagen. Dann fiel mir etwas ein.
„Alex deine Mutter ist sie noch hier?“
„Ja wie kommst du denn jetzt auf meine Mutter?“
„Mir ist nur gerade eingefallen das Xenia mir vor ein paar Tagen sagte das sie hier wäre.
Nur das ich sie noch nicht gesehen habe.
Und ich hatte die Hoffnung dass sie schon weg ist und ich sie deshalb nicht gesehen habe.
Ich kann es ja verstehen dass sie mich meidet.
Aber jetzt zu uns beiden wie soll es weiter gehen?
Mein bisheriges Leben habe ich in Deutschland verbracht, außerdem hat René gerade mit seiner Ausbildung angefangen.
Außerdem möchte ich eigentlich nicht weg von meinem Haus.“
„Sahra mein Schatz ich kann das alles sehr wohl nachvollziehen.
Aber ich kann nicht nach Deutschland ziehen.
Um Urlaub zu machen ja aber nicht für immer.
Hier in Amerika können wir besser alles regeln und steuern was mit unserer Welt zu tun hat.
Und du gehörst an meine Seite.
Für René werden wir eine andere Ausbildung finden.
Und dann verkaufen wir dein Haus.
Ihr werdet ja hier bei mir leben.
Ohne dich kann ich nicht lange sein.
Denn ich muss regelmäßig von deinem Blut trinken.
Und das wichtigste ist ich würde dich schrecklich vermissen.“
„Nein Alex ich werde nicht von René verlangen sich etwas anders zu suchen.
Es ist schon lange sein Traum in dieser Firma zu arbeiten.
Und mein Haus werde ich nicht verkaufen.
René soll es später einmal bekommen.
Und ich liebe meinen Garten und das Haus.
Jetzt denke ich das wir ein sehr großes Problem haben.“
Traurig und Enttäuscht starrten wir beide auf den Tisch keiner sagte mehr ein Wort.
So fanden uns später Will, René, Rico und Stefan.
Sie betraten lachend die Küche und erzählten sich irgendwas Lustiges.
Nur kurz blickte ich einmal auf als sie näher traten.
Doch ich konnte ihnen jetzt nicht in die Augen schauen.
„Was ist denn mit euch beiden los.
Hey ich würde sagen wir sollten eine Hochzeit vorbereiten und nicht Trübsal blasen.“
Will stand schnell neben mir und zog mich in seine Arme.
„Meine kleine Sahra was ist los?“
Er schnupperte an mir und schluckte laut.
Dann knurrte er markerschütternd in Alex Richtung.
„Sag mal bist du verrückt geworden?
Warum hast du das gemacht?
Sahra brauchte bestimmt noch mehr Zeit und du hast sie gleich in der ersten Nacht zu deiner Frau gemacht.
Du hast sie bestimmt überrumpelt, weil du es ja mal wieder nicht abwarten konntest.
Sie wusste bestimmt nicht was du da mit ihr machst Alexander.“
Will wurde immer lauter und schrie schon fasst. Er zitterte vor Wut und drückte mich noch stärker an sich.
Alex hatte seinen Kopf bis jetzt noch nach unten gehalten doch jetzt hob er ihn an.
Alle im Raum keuchten auf als sie seine Augen sahen.
Auch Christopher, Bill und John die eben in der Küche eingetroffen waren.
„Alexander was ist mit dir los?
Deine Augen sie haben sich verändert.“
Fragte Christopher voller Unglauben.
Alex lachte laut und ärgerlich auf.
„Nicht nur meine Augen Leute.“
Er riss sich sein Hemd von seiner Brust und zeigte ihnen seinen Rücken danach zischte er ziemlich sauer.
„Da glotzt ihr blöde was.
Ja ich habe Sahra zu meiner Frau gemacht.
Ich konnte es nicht ertragen, dass sie noch nicht zu mir gehört.
Jeder soll es sehen dass sie mein ist.
Und keiner soll ihr mehr ein Leid zufügen können.“
Er griff nach meinem Arm und zog mich fest zu sich ran mit den Rücken zu den Anderen.
Dann nahm er meine Haare und legte meinen Rücken frei.
„Seht ihr, wir gehören einfach zusammen.
Ich wusste aber nicht dass ich mich auch verändere.
Noch nie gab es so etwas.
Aber meine Frau ist auch ganz anders als alle Menschen auf der weiten Welt.
Und damit ihr es alle wisst ich habe sie zu gar nichts gezwungen.“
Verwundert schaute ich auf in Alexanders Gesicht dort stand die Trauer geschrieben über diese Anschuldigungen und unsere ganzen Probleme.
Sachte legte er mir mein Haar wieder über meine Schulter. Sachte hob ich meine Hand und zog seinen Kopf zu mir herunter. Jetzt küsste ich ihn lange und immer leidenschaftlicher wurde unser Kuss.
Hinter uns räusperten sich einige der Anwesenden.
Hochrot im Gesicht unterbrach ich was ich angefangen hatte. Einen kurzen Blick erhaschte ich noch von Alex amüsierten Gesicht bevor ich mich umdrehte.
„Alexander hat mich nicht dazu gezwungen seine Frau zu werden.
Er hat mich gefragt ob ich es möchte.
Obwohl ich bereue, nicht vorher mit René über alles gesprochen zu haben.
Bin ich sehr gerne und aus freien Willen mit Alexander verbunden.
So wie es schon immer sein sollte.
Wir haben nur einige Probleme entdeckt die wir nicht einfach so ändern können.“
Traurig lies ich mich an Alexanders Brust sinken und er nahm mich fest in seine Arme.
„Na dann erzählt mal, wo drückt denn der Schuh?“
Meinte Will und wir setzten uns alle an den großen Tisch.
Alexander und ich erzählten über unsere Probleme.
Ich saß neben René und drückte die ganze Zeit seine Hand.
Will und er grinsten sich plötzlich bis über beide Ohren an.
„Oh man, wenn es weiter nichts ist Ma.
Ich habe ja die letzten Tage sehr viel Zeit gehabt.
Und mit Will habe ich über vieles nachgedacht.
Wir hatten zwar gehofft das du Überlebst aber dann war da ja auch noch Alexander.
Ich habe jeden Tag gesehen wie sehr er um dich in Sorge war Ma.
Als du noch nicht bei uns warst.
Er hat so viel zu regeln gehabt und wenn er nachts völlig fertig nach Hause kam ging er gleich zu dir.
Er rief auch über den Tag verteilt immer wieder an um zu hören wie es dir geht.
Wenn ich zu dir kam und Alexander war da hörte ich wie er mit dir redete und selbst im Schlaf an deiner Seite rief er deinen Namen.
Ich denke mir dass er dich wirklich liebt Ma und ich will euch nicht im Wege sein.
Deshalb habe ich auch so einiges geklärt in den letzten Tagen.
Das erste Jahr meiner Ausbildung werde ich in Deutschland absolvieren und dann kann ich in einem Firmensitz hier in New York weiter machen.
Will wird bei mir sein, wenn du hier bei Alex bist.
Rico und Stefan werden auch weiterhin bei mir bleiben Ma.
Also brauchst du dir deswegen keine Gedanken machen.
Ich werde mich um das Haus kümmern solange ich
dort bin Ma.“
Geschockt schaute ich mir meinen Sohn an.
Er ist so schnell erwachsen geworden.
Er machte sich Gedanken wie kaum ein anderer
Jugendliche in seinem Alter.
Wo ist mein kleiner Sohn geblieben der er noch vor einigen Monaten war?
Sein Leben hat viel zu früh angefangen sehr ernst zu werden.
Doch ihn hat es nicht umgehauen.
Nein René steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden.
Ich schluckte und zog ihn an mich.
„René ich bin so unendlich stolz auf dich aber ich kann dich doch nicht alleine in Deutschland lassen.“
„Sahra das tust du doch überhaupt nicht.
Du kommst ja so oft wie du kannst und wir sind immer für ihn da.“
Beruhigte Will mich.
Jetzt wusste ich nicht mehr was ich sagen sollte.
René drückte mich jetzt fest an seine Brust.
Er küsste mich auf die Wange und sagte:
“Und für dein letztes Problem habe ich auch schon die Lösung.“
Er zwinkerte mir zu.
Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen was er meinen könnte.
„Woher...wieso weißt du das?“
„Ich denke das nicht nur du dich veränderst, Ma.
Manchmal kann ich die Sorgen und Nöte von Anderen spüren.
Seit du zwischen den Welten schwebtest ist das so.
Und von dir kann ich es sehr stark fühlen Ma.
Ich werde nicht sterben Ma.“
Tief blickten wir uns in die Augen und ich wusste was er damit meinte denn jetzt sah ich seine Zukunft.
Somit war auch diese Hürde genommen.
Glücklich schaute ich in die Runde.
„So und jetzt zu wichtigen Dingen.
Alex und Sahra wann wollt ihr heiraten?
„Ähm darüber haben wir noch nicht gesprochen Will.
Sahra was meinst du mein Herz?“
„Oh ich weiß nicht recht.
Alles geht so schnell.“
„Nun ich würde sagen ihr werdet am besten am 31. Oktober heiraten.
Das ist ein guter Tag und sehr kraftvoll.
Er zeigt allen an das ihr viel Macht habt und zusammen steht.“
Perplex und mit weiten Augen starrte ich Will an.
„Aber das doch schon in zwei Monaten.
Das ist doch verrückt.
Wie wollt ihr so schnell eine Hochzeit auf die Beine stellen.
Zumal wir noch nicht mal besprochen haben wo wir heiraten wollen.
Man das ist so viel Arbeit und verdammt viele Sachen um die man sich kümmern muss.“
Aufgelöst und panisch saß ich jetzt da, zwischen diesen Vampiren die sich jetzt alle durcheinander unterhielten.
War ja mal klar mal wieder geht alles über meinen Kopf hinweg und ohne mich einzubeziehen.
Na dann kann ich ja gehen.
Ohne ein Wort zu sagen stand ich auf und ging.
Ich achtete auf Niemanden und betrat den Garten.
Ohne dass es mir Bewusst war führte mich mein Unterbewusstsein an den See.
Dort sank in ins Gras.
Ich zog meine Knie so dicht an mich ran wie es ging.
Oh mein Gott was passiert nur mit mir.
Ich bin jetzt unsterblich.
Nach dem Vampirgesetz bin ich schon Alexanders Frau und jetzt will er mich auch in einer Kirche ehelichen. Geht das überhaupt?
Und jetzt planen sie alles ohne mich.
Nicht mal mein Sohn braucht mich mehr.
So erwachsen ist er schon.
Und was ist mit seiner Mutter?
Ich kann verstehen dass sie mich hasst.
Denn ich bin Schuld dass ihr Mann nicht mehr lebt.
Ich habe ihn vernichtet und nicht gerettet.
Oh ich mache so viel Falsch.
Und mal wieder heulte ich hemmungslos.
Gut das mich niemand hier sieht.
„Wein doch nicht Sahra.
Du solltest doch glücklich sein.
Du bist jetzt die Frau meines Sohnes.
Alexander ist so glücklich und froh wie noch nie in seinem Leben.
Er hat so lange auf dich gewartet.
Er erzählte mir genau was alles wirklich passiert ist.
Er möchte dich doch glücklich sehen und eine Braut sollte nicht weinen müssen.“
Perplex schaute ich auf und auf der Liege neben mir saß Alexanders Mutter. Ein leichtes Lächeln zierte ihr Gesicht. Ich schluckte ein paar Mal und holte auch so oft tief Luft. Hastig wischte ich die Tränen weg und stand auf.
„Es tut mir sehr leid, was mit ihrem Mann passiert ist.
Gerne hätte ich ihn gerettet aber es stand nicht in meiner Macht.
Ich weiß dass ich ihnen Kummer bereite und ich kann sehr gut verstehen wenn sie mich dafür nicht mögen.
Deshalb werde ich versuchen ihnen aus dem Weg zu gehen.“
Schnell drehte ich mich um und war schon ein paar Schritte gegangen als mich Alexanders Mutter anhielt.
Mit einer Hand griff sie meine Schulter sanft.
„Bitte geh nicht Sahra.
Alle erzählten mir wie liebenswürdig du bist.
Wie sehr du dich um Andere sorgst.
Doch konnte ich das einfach nicht Glauben.
Damien mein Mann hat erzählt das du nur allen etwas vormachst.
Das es deine Masche ist die Leute um deinen Finger zu wickeln.
Das du damit angibst dass du angeblich ein Engel bist.
Er hat nicht nur mich mit seinem Gerede zu deinen Ungunsten beeinflusst.
Doch jetzt wo ich so viel selber gesehen habe und mit angehört habe wie du wirklich bist,
war es mir möglich ein eigenes Bild von dir zu bekommen.
Du bist Bescheiden und machst dir Sorgen um Andere.
Mit keinem Wort erwähnst du was du durch meinen Mann und auch durch Alexander erleiden musstest.
Du bist wirklich ganz besonders.
Ich weiß dass du Alexander sehr liebst.
Und er liebt dich auch.
Ich hasse dich nicht Sahra.
Nein ich habe dich erst einmal von weiten beobachtet.
Weißt du es fällt mir nur nicht so leicht alles hinter mir zu lassen.
Ich habe lange voller Glück an der Seite meines Mannes gelebt.
Jetzt werde ich dich wieder alleine lassen Sahra.
Ich wollte nur das du weist das ich nichts gegen dich habe.
Nein ganz im Gegenteil.
Mit dir hat Alexander eine sehr gute Wahl getroffen.“
Sie lächelte mir noch einmal zu und ging.
Mit offenem Mund blickte ich ihr hinterer.
Denn ich wusste nicht was ich damit jetzt anfangen sollte. Ich ging einfach immer weiter auf den Wald zu ich brauchte Zeit für mich alleine.
Doch als ich ein paar Meter in dem Wald war hörte ich ein komisches zischen und schwirren hinter mir.
Und dann wurde ich von irgendetwas von hinten getroffen was vorne auf meiner Brust wieder austrat. Wie in Zeitlupe verging die Zeit plötzlich.
Ich sank auf meine Knie und sah auf. Vor mir stand Marika Blue die ehemalige Verlobte von Alex und in ihrer Hand war eine Waffe. Sie richte sie weiter auf mich und schrie mich mit einem wahnsinnigen Blick in ihren Augen an.
„So du altes Miststück.
Jetzt wirst du mir nicht mehr im Wege stehen.
Alex will doch nicht so eine alte fette Kuh wie dich haben.
Ich bin seine Braut, so hat sein Vater es bestimmt.
Und ich lasse mir Alex und die Macht die ich als seine Frau habe nicht von dir Miststück wegnehmen.
Ich werde mit ihm über die ganze Welt herrschen.
Wenn du nicht mehr bist wird er mich endlich als Ehefrau nehmen.“
Sie lachte laut auf und fuchtelte mit der Waffe vor mir auf und ab.
Dann hörte ich plötzlich lautes Knurren.
Und schon standen Alexander, Will, Bill und John bei uns. Bill hatte Marika fest an seinen Körper genagelt und John hatte ihr die Waffe abgenommen.
Sie schrie weiter und versuchte sich zu befreien.
Alexander und Will hockten sich neben mich.
„Sahra mein Herz wie geht es dir.“
Völlig entsetzt war Alexanders Gesichtsausdruck.
Er zog mich vorsichtig in seine Arme und legte meine Wunde frei.
Ich sah ebenfalls runter auf meine linke Brust.
Die Schusswunde schloss sich langsam wieder.
Unter einem leichten goldenen Glühen.
Mein Blut klebte an mir und die Korsage war dadurch ruiniert. Ich lächelte Alex und Will an.
„Mich werdet ihr nicht mehr los.
Ich war schon auf der anderen Seite und da wollten sie mich nicht haben.“
Alex knurrte noch einmal auf und küsste mich sehr stürmisch.
Für einen Augenblick vergaß ich was gerade passiert war. Doch lautes Gezeter und Gemotze holte mich schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
Ich löste mich von Alex und stand auf. Alex und Will folgten mir. Traurig war ich als ich Marika anblickte.
„Weißt du Marika du tust mir sehr leid.
Alexander ist schon immer mein Gefährte gewesen.
Ich bin seine Seelenverwandte und auch schon seine Frau.
Also kannst du mich nicht töten.
Aber ich kann dich vernichten.
Du weißt doch was ich mit Damien gemacht habe oder?“
Ich bewegte mich auf Marika zu.
Sie zappelte und schlug um sich.
Sie war völlig Panisch.
Ich blieb kurz vor ihr stehen.
„Aber ich werde etwas ganz anderes mit dir machen.“
Sachte berührte ich ihre Wange und schon wurde sie ganz ruhig. Dann nahm ich sie fest in meine Arme.
„Ich schenke dir deinen Seelenfrieden.
Du sollst das Leben bekommen was für dich gut ist.
Voller Glück und Liebe sollst du leben.“
Ich küsste sie auf jede Wange und auf ihre Stirn. Kurz war sie in goldenes Licht getaucht, was aber wieder schnell verlosch.
Sie weinte und dann sackte sie zusammen.
Alle starten mich an.
„Marika wird nur eine Weile schlafen und dann wird es ihr sehr gut gehen.
Bringt sie zu ihren Eltern zurück.
Sie wird schon sehr bald ihr wahres Glück finden.“
John nahm sie Bill ab und er verschwand gleich mit ihr. Erstaunt war ich über die prompte Ausführung meiner Anweisungen.
Alex lachte als er mein Erstaunen sah.
„Sahra mein Herz du bist meine Frau und die Fürstin der Vampire.
John ist genauso dein Untergebener wie meiner.
Also wird er auch machen was du sagst.
Komm mein kleiner Engel wir müssen eine Hochzeit planen.
Und ohne meine Braut werde ich nichts vorbereiten.
Ich will dich nicht übergehen oder außen vorlassen.
Hör nicht auf das was die anderen sagen.
Es ist nur wichtig was wir wollen.“
Er nahm mich auf seine Arme und filzte mit mir unter dem Lachen der Anderen weg.
Zuerst brachte er mich ins Schlafzimmer damit ich mich waschen und umziehen konnte. Als ich fertig war seufzte er einmal und zog mich hinter sich her.
Er brachte mich ins Kaminzimmer und schloss die Tür hinter uns. Er setzte mich auf ein Sofa und machte den Kamin an. Er platzierte sich mir gegenüber und fing an zu reden.
„Sahra ich möchte dich wirklich so schnell wie es geht heiraten.
Ich finde den 31. Oktober wirklich gut als unseren Hochzeitstag denn es ist ein Machtvoller Tag.
Natürlich ist das sehr schnell aber wir bekommen alles hin, wenn wir nur wollen.
Kannst du dich noch erinnern als du mich überrascht hast und ich auf dich etwas sauer war?
Da war ich in meinen Haus in Schottland.
Dort in der Nähe bin ich geboren worden und ich würde gerne unsere Hochzeit dort feiern.
Es ist sehr schön dort und eine wundervolle Kirche gibt es dort auch.
Ich weiß dir wird es dort bestimmt gefallen.“
Er lächelte mich ganz lieb an.
„Du meinst das Haus in dem noch nie eine Frau war.
Dort möchtest du unsere Hochzeit wirklich feiern?
Aber wenn es dein Wunsch ist so soll es mir recht sein.“
Alex strahlte jetzt über sein ganzes Gesicht.
„Du hast nicht dagegen in Schottland zu heiraten?
Das ist einfach toll.
Es wird wunderschön werden.
Nachher werde ich dafür sorgen dass alles hergerichtet wird.
Und was sagst du zu dem Termin Sahra?“
„Wenn du meinst das es ein guter Tag dafür ist und wir alles schaffen können in der Zeit dann von mir aus gerne.
Aber sag mal können wir überhaupt Kirchlich heiraten?
Und werden wir Evangelisch oder Katholisch getraut?“
„Oh darüber haben wir ja noch gar nicht geredet.
Ich bin Katholisch getauft worden und würde dich auch gerne so ehelichen.
Natürlich wenn du nichts dagegen hast mein Herz.“
„Nein mein Schatz, ich habe nichts dagegen.
Ich bin auch im gleichen Glauben getauft worden wie du.
Nur bin ich nicht sehr gläubig erzogen worden.
Und ich werde auch nicht gläubig werden.
Denn ich wusste schon immer dass es da draußen etwas Größeres und Höheres gibt.
Auch wenn wir es nicht sehen können.“
„Das musst du auch überhaupt nicht werden Sahra.
Ich liebe dich genauso wie du bist.
Aber eine Sache muss ich dir noch sagen.
Bei meinen letzten Verhandlungen wurde beschlossen dass ich in einer offiziellen Zeremonie gekrönt werden soll.
So erfahren alle Vampire dass ich der neue Fürst bin.
Da möchte ich gerne bekannt geben dass du meine Frau bist und ich dich auch kirchlich heiraten werde.
Du wirst dann auch ganz offiziell meine Vampirgefährtin und die Fürstin aller Vampire. “
Mal wieder stöhnte ich auf und rieb mir über mein Gesicht.
„Du meinst da werde ich mich der ganzen Meute stellen müssen.
Mir bleib ja mal wieder nichts erspart oder.
Aber ich denke das bekomme ich auch noch hin.“
Seufzte ich noch einmal und blickte in seine sagenhaften Augen.
Er schmunzelte mich breit an. Er zog mich in seine Arme dann küsste er mich lange und ausführlich.
Dann besprachen wir noch alles Mögliche.
Ganze zwei Stunden brauchen wir um alles genau zu planen. Es ging wirklich schnell voran, weil Alex und ich in etlichen Dingen den gleichen Geschmack hatten. Und unsere Vorstellung über eine Hochzeit doch nicht so extrem auseinander lagen. Alex hatte sich einen Block und einen Stift geholt. Er schrieb alles auf was wir besprachen.
Keiner störte uns dabei. Alex bestand auch darauf dass ich rund um die Uhr Schutz bekam. Er wollte mir Bill und einen anderen Vampir an die Seite stellen. Er selbst wird John und mindestens fünf andere Wachen haben. Mir wurde immer bewusster dass wir immer etliche Vampire um uns haben müssen. Alex stellte sogar Rico und Stefan für René als Bodyguards ein. Für mich blieb dann noch über mit Chantal zu reden. Da sie für mich schon so wunderschöne Sachen entworfen hat wollte ich dass sie mein Brautkleid schneiderte. Nach alldem planen und überlegen bekam ich Hunger. Also gingen wir in die Küche und machten uns etwas zu essen. Dann gingen wir ins Wohnzimmer und schauten uns mit René, Will, Michael, Bill, John, Stefan, Rico und Tamara Eis Age 3 an. Auch Christopher und Xenia kamen nach einiger Zeit dazu. Wir lachten viel und ich fühlte mich sehr wohl und geborgen.
Ich kuschelte mit Alexander. Und Tamara lag an René gelehnt. Christopher hatte Xenia auf seinen Schoß und strich immer wieder über ihren Rücken und ihren runden Bauch. Wir wirkten wie eine große Familie und das waren wir auch. Doch wir waren noch lange nicht vollständig. Die Männer wollten hinterher noch einen anderen Film anschauen. Doch ich bekam nicht sehr viel von dem Actionfilm mit.In Alexanders Armen schlief ich ein. Irgendwann bemerkte ich, das mich Alex hoch hob.
„Schlaf ruhig weiter mein Schatz ich bringe dich nur ins Bett.
Es war ein harter Tag für dich.“
Mit halb geöffneten Augen schaute ich ihn an. Alex wirkte sehr zu Frieden. Flüchtig bekam ich noch mit wie er mich auszog und mich unter einen seufzten und leisen knurren an seine nackte Brust zog. Er deckte uns zu dann küsste er mich auf meine Stirn. Mit meinen Kopf an seine wundervolle Brust gebetet glitt ich wieder ins Reich der Träume. Als ich wieder erwachte lag ich immer noch so wie ich eingeschlafen bin. Alex betörender Geruch berauschte meine Sinne. Ich küsste seine Brust und streichelte ihn sanft. Alex wurde wach und knurrte leise. Plötzlich lag ich unter Alexander und er auf mir. Seine Augen glühten und versprühten fast Funken. Unter seinem Blick schmolz ich dahin.
„Ach meine Sahra, so möchte ich jeden Morgen aufwachen.
Dich in meinen Armen zu halten ist einfach schön.
Dein Geruch bringt mich um meine Sinne.
Am liebsten möchte ich dich den ganzen Tag nur lieben und glücklich machen.
Ich will dich jetzt.
In dir möchte ich versinken und mit dir zusammen in Ekstase verfallen.“
Ich nickte nur und zog seinen Mund zu meinen. Hastig küsste ich ihn und spielte mit seiner Zunge.
Alex streichelte mich sanft und brachte meinen ganzen Körper zum Glühen.
Und schon liebten wir uns wieder und erlebten einen unbeschreiblichen gemeinsamen Höhepunkt.
Danach duschten wir und zogen uns an. Nach dem Frühstück was wir dieses Mal mit fast allen zusammen einnahmen, mussten Alexander und Will ins Hauptquartier. Alexander küsste mich noch einmal und dann hatte ich Zeit für mich.
Nach einem längeren Gespräch mit René unterhielt ich mich noch mit Xenia und Alexanders Mutter Marie. Beide fanden es wunderschön das ich und René jetzt zu ihrer Familie gehörten.
Ich erzählte ihnen einiges von unseren Plänen für die Hochzeit und sie waren begeistert davon.
Später verabschiedete ich mich von den beiden und ging mit meinen Handy in den Garten ich musste dringend bei Chantal anrufen. Verträumt setzte ich mich an den kleinen See und wählte ihre Nummer.
„Hallo Chantal, ich bin es Sahra.“
„Sahra wirklich?
Geht es dir wieder gut?
Wir hatten alle solche Angst um dich.“
„Ja Chantal mir geht es sehr gut sogar.
Ich und René fühlen uns hier sehr wohl.
Aber ich habe eine Bitte an dich meine Liebe.
In vier Tagen werde ich mit René nach Deutschland kommen und ich möchte mich mit dir treffen.
Du musst mir etwas ganz bestimmtes Entwerfen.“
„Was brauchst du denn?
Ein Kleid für den Krönungsball von Alexander?“
„Ja dafür auch denke ich.“
Woher weiß sie so etwas immer?
„Aber für etwas wichtigeres brauche ich auch ein Kleid.“
„Etwas was noch wichtiger ist als die offizielle Krönung des Vampirfürsten?
Spann mich nicht auf die Folter Sahra.
Sag mir was du brauchst dann kann ich mir schon einige Gedanken machen.“
„Na schön aber du erzählst niemanden auch nur ein Wort.
Alexander gib es erst bei seiner Krönung bekannt.
Wir werden heiraten.
Im Oktober in Schottland werden wir kirchlich getraut und dafür brauche ich ein Brautkleid.
Und ich möchte das du es für mich entwirfst.“
„Waaaaaaaassssss das ist ja der Wahnsinn.
Du wirst die Fürstin der Vampire!
Mein Gott ich kenne die Fürstin der Vampire.
Und ich habe die Ehre für dich Kleidung zu entwerfen.
Das ist mehr als ich mir je vorstellen konnte.
Ich wusste ja schon gleich als ich dich sah dass du etwas ganz besonders bist.
Oh mein Gott ich werde mich gleich an die Arbeit machen Sahra.
Wenn du wieder hier bist melde dich bei mir.
Wir sehen uns und ich werde dich in Erstaunen versetzen.
Mach es gut Sahra bis bald.“
Und schon hatte sie aufgelegt.
Chantal war völlig aus dem Häuschen und überdreht.
Über ihre Reaktion schmunzelte ich.
Sie wird sich wieder unglaubliche Sachen ausdenken.
Bei der Vorstellung rollte ich mit den Augen.
Auch sollte ich Igor anrufen, er hat sich ebenfalls Sorgen um mich gemacht.
Also rief ich ihn an.
„Hallo mein Riesen Vampir wie geht es dir und Marika?“
„Sahra bist du es wirklich?
Man ich hatte gedacht du bist Tod.
Es tut mir sehr leid dass ich nicht an dich geglaubt habe.“
„Igor es ist schon gut.
Für eine Weile war ich ja auch nicht hier.
Außerdem bist du nicht mein Gefährte.
Alexander ist mit mir durch so viele Dinge verbunden.
Er liebt mich wirklich von ganzem Herzen.“
„Du meinst es ist wirklich so.
Er hat dich doch die ganze Zeit nicht gewollt.
Und jetzt liebt er dich plötzlich.
Ich weiß wie er all die vergangenen Jahre war Sahra.
Er spielt nur mit dir.
Wenn er genug hat wird er dich fallen lassen wie eine heiße Kartoffel.“
Igor sprach voller Hohn und Wut von Alexander.
„Igor ich weiß es ist nicht leicht für dich zu glauben.
Alexander hat sich wirklich geändert.
Er wird nie wieder so sein wie er mal war.
Nie wird er mich fallen lassen.
Wir lieben uns für immer Igor.“
„Wie kannst du dir nur so sicher sein
Sahra?
Er nimmt sich was er will und wenn er dich in seinem Bett hatte lässt er dich alleine.“
„Igor es ist süß von dir, dass du dir Sorgen um mich machst aber das ist nicht nötig.
Ich weiß was ich tue.
Er hat mich schon in seinem Bett gehabt.
Ich schlafe da jede Nacht Igor.
Bitte glaube mir er kann mich nicht gehen lassen.
Nicht das ich das je wieder machen würde.
Ich liebe Alexander mit ganzem Herzen Igor.“
„Du hast mit ihm geschlafen Sahra warum nur?“
Schrie Igor schon fast ins Telefon.
„Du hast doch selber zu mir gesagt ich muss mich meinem Schicksal stellen.
Und meine Bestimmung ist es nun mal an seiner Seite zu sein.
Es war schon immer so für mich vorherbestimmt Igor.
Ich bin Alexanders Seelenverwandte und seine Frau.
Und ich bin sehr glücklich Igor.
Ich werde in ein paar Tagen nach Deutschland fahren um ein paar Dinge zu regeln.
Dann werde ich zu Alexander zurückgehen.
René wird erst einmal in Deutschland bleiben und dann auch zu uns kommen.
René hat Alexander auch akzeptiert.
Bitte du bist mein bester Freund gönne mir mein Glück.“
„Sahra ich weiß nicht so Recht.
Ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen.
Wir sehen uns ja dann wohl auf der Krönungsfeier Sahra.“
Grummelte er am anderen Ende der Verbindung.
„Ja ich denke schon Igor.
Grüße Marika....“
Ausreden brauchte ich nicht mehr. Am anderen Ende der Leitung hörte ich nur noch ein Tuten.
Igor hatte einfach aufgelegt.
Er war sauer auf mich aber warum?
Enttäuscht schluckte ich meine Tränen herunter.
Er braucht Zeit um zu akzeptieren dass ich zu Alex gehöre. Aber was fällt ihn so schwer daran? Seine Gefährtin bin ich nicht. Ihn liebe ich wie einen großen Bruder und ich konnte bis jetzt mit ihm über alles reden was mich bedrückt. Meine Grübeleien schob ich erst einmal bei Seite. Ich suchte Christopher nachdem ich ins Haus zurückgekehrt war und fand ihn im Labor.
„Hallo Christopher ich möchte dich um einen Gefallen bitten.“
Er lächelte mich an und küsste mich auf beide Wangen.
„Was soll ich für dich tun Sahra?“
„Ich möchte dass du mir die nächsten Tage Blut abnimmst.
Da ich für einige Tage nicht hier bin möchte ich auf Nummer sicher gehen.
Leider weiß ich nicht wie lange Alexander ohne mein Blut auskommen kann.“
„Sahra du musst dir keine Gedanken machen Alexander kann bis zu zwei Wochen ohne frisches Blut von dir auskommen.
Aber wenn es dir lieber ist nehme ich dir Heute und Übermorgen etwas ab.
Lege dich bitte auf die Liege Sahra.“
Zügig trat ich zu der Liege und hatte mal wieder meine Probleme darauf zu kommen.
Christopher stand schon neben mir und nahm mich sachte hoch. Er setzte mich auf die Liege.
Etwas angespannt legte ich mich hin und Christopher hatte schon etwas zum Desinfizieren. Als er damit fertig war, nahm er eine Nadel, an der ein Schlauch und ein Beutel befestigt waren. Meine Augen wurden größer als er über meinem Arm war. In mir kam die Erinnerung hoch was beim letzten Mal passiert war. Mein Herzschlag wurde schneller und Christopher hielt inne.
„Sahra du musst keine Angst mehr haben.
Dein Blut ist nur noch für Alexander anziehend und berauschend.
Ihr seid jetzt verbunden.
Für keinen anderen Vampir ist dein Blut jetzt von Interesse.
Du bist zwar nicht giftig für uns Andere aber dein Blut ist auch nicht mehr besonders schmackhaft für uns.“
Er lachte amüsiert auf und machte weiter.
„Es dauert ungefähr eine halbe Stunde bis der Beutel voll ist.
Du kannst dich ein bisschen Ausruhen.
Und du sorgst dafür das Alex heute kein Blut mehr von dir trinkt verstanden Sahra.“
„Ja ganz wie du meinst.“
Zögerlich machte ich meine Augen zu und versuchte mich zu entspannen.
„Hey Sahra wir sind fertig.
Setzte dich bitte langsam auf.“
Sachte setzte ich mich auf und musste noch ein paar Minuten warten bevor ich gehen durfte.
Eine Weile lass ich noch im Kaminzimmer und später aßen wir alle zu Abend. Alex und Will kamen etwas später. Es wurde ein sehr schöner Abend.
Alex drängte mich um ca. 22 Uhr auf unsere Zimmer. Dort liebten wir uns lange und ausführlich.
So vergingen die nächsten drei Tage ziemlich schnell.
Am letzten Abend gab es ein tolles Essen für uns alle und wir lachten viel. Da wir schon sehr früh aufbrechen musste verabschiedeten sich alle von René, Will, Rico, Stefan, Bill und mir. Alexander hatte noch keinen zweiten Leibwächter für mich gefunden. Aber da ich in Begleitung so vieler Vampire war hatte Alex nicht so große Bedenken mich gehen zulassen. Alexander liebte mich in dieser Nacht hart und wild voller Verlangen. Er trank viel von meinem Blut und auch ich trank von seinem. Völlig erschöpft und ausgelaugt schlief ich in seinen Armen ein. Am frühen Morgen weckte mich Alex mit vielen heißen Küssen.
„Wie sehr ich dich vermissen werde kann ich dir nicht beschreiben mein Herz.
Komm schnell zu mir zurück hast du verstanden.
Ohne dich bin ich nicht vollständig.
Ich werde mich auf die Arbeit stürzen um mich so gut wie es geht abzulenken.
Aber in der Nacht gehörst du mir mein Herz.
Da wir eine Zeitverschiebung haben werde ich versuchen dich am frühen Morgen Deutscher Zeit zu mir zu holen.
Ich hoffe du hast dieses Mal nichts dagegen mein Herz.“
Das alles hauchte er mir ins Ohr als ob er nicht wollte dass jemand anderes das mit bekam.
Verliebt lächelte ich ihn an und zog seinen Mund zu meinen.
„Nie wieder habe ich etwas dagegen dass wir uns auf diese Weise sehen.
So muss ich nicht ganz auf dich verzichten mein Schatz.
Oh ich werde dich auch sehr vermissen Alexander.
So schnell wie ich kann werde ich wieder bei dir sein.“
Widerwillig standen wir auf und zogen uns an. Da ich keine Sachen mitnehmen musste brauchte ich auch keinen Koffer. Die Andere hatte ihre Sachen bei sich und nach einen kleinen Frühstück fuhren wir los.
Da Alex den Jet selber brauchte flogen wir mit einem normalen Flugzeug nach Hannover. Alex und seine Wachen brachten uns ohne Probleme sogar bis zur Gangway. Dort verabschiedeten wir uns alle noch einmal. Alex zog mich in seine Arme und drückte mich noch einmal fest an sich.
„Mein Herz ich habe noch etwas für dich.“
Er schnippte mit den Fingern und einer seiner neuen Wachen legte ihn ein Päckchen in die Hände.
„Hier für dich aber mach es erst im Flugzeug auf wenn du in der Luft bist.“
Er küsste mich noch ein letztes Mal und schob mich zu dem Stuart, der auf mich wartete.
Traurig blickte ich ihn noch einmal an und ging ins Flugzeug.
Wir hatten Plätze in der ersten Klasse, was für ein Wahnsinn, aber total bequem.
Nachdem wir ca. 20 Minuten in der Luft waren packte ich das Geschenk aus.
Es war in silberne Geschenkfolie eingepackt und größer als ein Taschenbuch. Ich legte das Papier weg und öffnete den roten Karton. Darin entdecke ich ein grünes Handy mit vielen Steinen darauf. Und eine Karte lag noch dabei. Als ich sie öffnete steckte hinter einem roten Herz eine Kreditkarte. Alex hatte mir noch etwas geschrieben. = Mein geliebtes Herz ich vermisse dich schon jetzt unendlich. Und hoffe dich sehr bald wieder in meinen Armen zu halten. Mit dem Handy kann ich dich immer und überall erreichen. Es lädt sich bei Licht selber auf. Die Kreditkarte wird überall auf der Welt ohne Probleme angenommen. Ich weiß dass du bestimmt jetzt wieder mit deinen einmaligen Augen rollst. Doch ich möchte dich doch nur gut versorgt wissen mein, Herz. Ich liebe dich über alle Maßen dein Alex =
Und ich rollte wirklich mit den Augen. Glaubte Alexander ehrlich dass ich sein Geld brauchte? Seine Geste fand ich ja nett aber auch übertrieben. Mit einem letzten seufzten schaute ich mir das Handy genau an. Aber ich kannte mich mit so etwas nicht aus. Und ich vermute dass es bestimmt Teuer war. Beides legte ich wieder zurück in den Karton. Dann genoss ich einfach den Flug und den Services. Wir landeten pünktlich und wir mieteten uns ein Großraumtaxi das uns nach Hause brachte. Es war ein eigenartiges Gefühl zurück zukommen. Wir machten alle Fenster und Türen auf um zu lüften. Es musste sauber gemacht werden und der Garten brauchte auch Pflege. Ich stöhnte auf denn ich war eigentlich sehr geschafft aber es musste ja getan werden. Also holte ich das Putzzeug aus dem Schrank. Als Rico zu mir trat.
„Hey Sahra lass mal gut sein.
Ich werde sauber machen.
Du kannst mit Bill Einkaufen fahren.
Jetzt will ich dir zeigen das wir alles auch ohne dich in Schuss halten können.“
Rico schob mich zu Bill und grinste uns an.
„Hey Bill du kannst mit Sahra Vorräte einkaufen.
Ich und die Anderen werden sauber machen.
Und bringt viel mit ich habe einen Bärenhunger.“
Rico grinste und Bill brummte nur.
Ich holte tief Luft und ergab mich. Mir war nur zu genau bewusst das Rico recht hatte. Also fuhr ich mit Bill los um Futter für die hungrige Meute einzuholen. Bill fand meinen Caddy nicht besonders toll.
„Sag mal Sahra willst du dir nicht ein anderes Auto zulegen?
Der ist ja wohl nicht angemessen für die Fürstin der Vampire.
Besonders schnell ist er nicht und noch dazu sehr auffällig.“
„Bill ich weiß ja das du nur um meine Sicherheit besorgt bist.
Aber das ist mein Wagen und ich liebe ihn.
Mir reicht er und keiner weiß hier was ich bin Bill.
Lass uns schnell einkaufen und dann nach Hause, ich bin echt geschafft.“
Bill nickte nur und wir beeilten uns wieder Heim zu kommen.
Rico hatte nicht zu viel versprochen sie hatten alles sauber gemacht. Und das in nur kurzer Zeit Wahnsinn.
Stefan kochte ein tolles Essen für uns alle. Total müde und gesättigt verabschiedete ich mich von den Männern. René gab ich einen Kuss und ging in mein Schlafzimmer. Die Männer hatten sich geeinigt das Bill im Gästezimmer nächtigt. Da es gleich neben meinen liegt. Sofort schlief ich tief ein. Am frühen Morgen holte mich Alex in unsere Traumwelt. Es war sehr schön aber halt nicht echt. Die nächsten Tage regelte ich viele wichtige Dinge. René arbeitete wieder und hatte viel Freude daran. Da er sich mit seinem Freund Leroy treffen wollte beschloss ich mich von Markus und dem V1 zu verabschieden. Nach einer heißen Dusche machte ich mich zurecht.
Dazu zog ich eine blau-schwarze Jeans an für die ich jetzt einen Gürtel brauchte und ein rotes langes Shirt. Das einen großen schwarzen Drachen aufdruckt hatte. Der sich von hinten nach vorne erstreckte. Ich schminkte mich leicht und ließ die Haare offen. Als ich nach unten kam knurrte Bill mich an.
„Du willst doch nicht so ins V1 gehen Sahra.
Das werde ich nicht gestatten.
Wie soll ich dich ganz alleine beschützen wenn du so unter lauter fremde Vampire gehst?“
„Was ist denn jetzt schon wieder Bill.
Ich habe mich nur ganz einfach angezogen.
Wenn du mich nicht begleiten willst dann ist das so.
Aber ich werde gehen. Dort sind Freunde von mir und ich möchte ihnen Lebewohl sagen.
Von mir aus kannst du Alex anrufen aber das wird an meinen Endschluss nichts ändern.“
Sagte ich nur und nahm mir meine Autoschlüssel.
Bill hielt mich für ein paar Momente an Handgelenk fest. Er sah mir in die Augen und murrte noch einmal kurz und schnaubte. Dann schnappte er sich die Schlüssel aus meiner Hand. Er fuhr mich und es wurde ein schöner Abend im V1. Es gab keinerlei Zwischenfälle. Markus war zwar nicht erfreut darüber dass ich kündigte aber er nahm es hin. Ich erzählte ihm nicht den wirklichen Grund für mein Weggehen. Ich meinte nur zu ihm dass ich nicht länger unter so vielen Vampiren sein will und dass ich Ruhe brauche. Er erwähnte nicht einmal meine goldenen Augen. Markus sagte nur das er sich freut mich wieder zusehen und das ich gut aussehe. Nachdem ich ihn versprochen hatte ihn wieder zu besuchen fuhren wir wieder. Am nächsten Tag war ich ab mittags mit Chantal verabredet und das würde bestimmt kein Zuckerschlecken werden. Ich lächelte in mich hinein und legte mich hin. Alexander besuchte mich wie jeden Morgen und nach dem Aufstehen telefonierten wir wie jeden Tag. Wie sehr ich Alexander vermisste und mich nach ihm sehnte konnte ich nicht beschreiben. Nach einem tollen Frühstück machte ich noch Wäsche fertig und dann fuhren wir auch schon los zu Chantal. Bill fuhr mich wie immer. Er sagte dass es sich nicht schicken würde wenn ich selber fahren würde. Ich ließ Bill seinen Willen in dieser Sache. Chantal freute sich sehr das ich sie endlich wieder besuchte.
„Sahra mein Gott es ist so schön dich zu sehen.
Sag mal hast du noch mehr abgenommen?
Und deine Augen sind wirklich der Hammer.
Ich muss neue Maße von dir nehmen komm mit nach hinten.“
Sie zog mich mit sich und als Bill uns folgen wollte meinte sie nur schroff zu ihm.
„Nein du bleibst schön hier.
Auch wenn du ihr Wachhund bist hast du kein Recht Sahra ohne Sachen zu sehen.
Ich glaube nicht das das Alexander gefallen würde.“
Bill brummte etwas in einer fremden Sprache. Doch er setzte sich wieder hin. Ich lächelte ihn schnell einmal zu bevor mich Chantal hinauszog.
Sie nahmen Maß und dann durfte ich mein Kleid für die Krönungsfeier anprobieren. Es war einfach nur sagenhaft. Es war smaragdgrün mit einem goldfarbenen transparenten Überstoff. Es hatte keine Ärmel und ging unter dem Busen weit auseinander. Das Dekolletee war tief ausgeschnitten aber nicht zu tief. Es war wie ein grün-goldener Wasserfall der meinen Körper umspielte. Mein Drachentattoo wurde nicht verdeckt das bedeutete dass ich meine Haare offen tragen musste. Ich fand das Kleid einfach nur wunderschön. Chantal hatte noch die passende Unterwäsche und tolle Schuhe dazu für mich.
„Oh Chantal das ist einfach zauberhaft.
Wie du das immer wieder schaffst ist toll.“
Ich umarmte sie fest und gab ihr einen Kuss auf jede Wange. Sie war glücklich dass ich mich so freute über ihre Einfälle. Nachdem ich wieder angezogen war und sie noch einmal mein Tattoo bewundert hatte zeigte sie mir die Entwürfe für mein Brautkleid. Ich teilte ihr mit was mir an den unterschiedlichen Kleidern gefiel. Chantal wollte die Kleider noch einmal überarbeiten und dann eins für mich machen.
„Sahra lass dich Überraschen.
Bis jetzt hat dir immer alles gefallen was ich für dich gemacht habe.
Du möchtest kein weißes Kleid das ist Ok.
Es wird Cremefarbig werden, die Farbe passt sehr gut zu dir Sahra meine Liebe.
Alles andere überlasse bitte mir.
Ich werde dir alles eine Woche vor deiner Hochzeit nach Schottland bringen um eventuelle Änderungen machen zu können.
Du wirst die schönste Braut sein die es je gegeben hat.
Jeder wird dich anschauen und den Engel der Liebe der du bist sehen.“
Ich weinte über diese Aussage von ihr.
Unter Tränen der Rührung drückte ich sie fest an mich.
„Weißt du Chantal eine bessere Freundin wie dich hatte ich noch nie.
Keine verstand mich so wie du und keine habe ich so gerne um mich wie dich.
Wir weinten beide über eine lange Zeit.
Nachdem wir uns ausgeweint hatten verabschiedete ich mich von ihr.
Bill sah mich grimmig an als ich zu ihm trat.
„Was ist Sahra?
Du hast geweint, warum?“
„Alles ist Gut Bill.
Du brauchst dir keine Sorgen machen.
Chantal und ich haben uns nur Unterhalten.
Ich habe einige Sachen die gleich nach Hause geschickt werden müssen Bill.“
„Aber wir fahren doch gleich dorthin Sahra.
Warum können wir es nicht mitnehmen?“
Ich schaute ihn wohl sonderbar an und dann schlug er sich an die Stirn.
„Sahra das ist schon gut ich werde sie selber zu dir nach New York schicken.
Wenn du zurück bist wirst du alles haben.
Bis bald Sahra.“
Beendete Chantal unsere Diskussion.
Wir drückten uns noch einmal und Bill brachte mich Heim.
Da ich fast alles geregelt hatte beschloss ich dass ich in zwei Tagen abreisen könnte. Auch wenn mir die Trennung von René nicht wirklich leicht fiel. Wusste ich doch dass es ihm gut gehen würde.
Am nächsten Tag besuchte ich noch einmal Peters Grab mit einem großen Strauß roter Rosen. Ich erzählte ihm wieder einige Sachen die mir auf dem Herzen lagen. Dann fuhr ich wieder Heim. Bill und ich feierten mit Allen unsere Abreise. René versprach mich oft anzurufen und die Anderen das sie gut auf ihn Acht geben. Etliche Sachen hatte ich schon vor Tagen zusammen gepackt und nach New York geschickt. Jetzt hatte ich nur noch zwei Koffer und eine Tasche mitzunehmen. Stefan brachte uns zum Flughafen und als Bill den Schalter für unser Flugzeug ansteuerte hielt ich ihn zurück.
„Nein Bill wir fliegen nicht gleich nach New York.
Ich habe für uns Flüge nach Moskau gebucht letzte Nacht.
Dort muss ich noch vorher dringend etwas klären.
Und du brauchst nicht zu brummen und zu toben.
Denn ich habe das mit Alexander besprochen.
Er versteht warum ich fahren muss.“
Bill knurrte mich an und griff zu seinem Handy.
Er redete mit Alex geschlagene fünf Minuten. Sein Gesichtsausdruck wurde immer mürrischer und dann grinste er triumphierend. Bill steckte sein Handy weg und wandte sich zu mir.
„Du hast Recht Alexander wusste das.
Aber du hast es mit ihm auch erst heute Morgen besprochen.
Aber die Tickets hast du schon Gestern umgebucht.
Wenn du noch einmal so eine Aktion machst, darf ich dich über das Knie legen.
Alexander ist auch nicht begeistert über dein Vorgehen.
Weil ich dich ganz alleine beschützen muss.
Ich weiß dass du zu diesem Igor Ragur willst.
Und ich werde mich um einen Leihwagen kümmern Sahra müssen.
Und ab jetzt wirst du nicht mehr solche waghalsigen Sachen machen.
Du bist nicht mehr nur eine einfache Frau.
Du bist die Fürstin und ich muss dich mit meinem Leben beschützen.
Alex würde mir nie verzeihen wenn du in Gefahr gerätst und ich mir auch nicht.
Bitte Sahra ich weiß es ist für dich ungewohnt und lästig aber wir wollen immer nur dein Bestes.“
Bill schaute mich sehr verzweifelt an. So kannte ich ihn überhaupt nicht. Er muss sich wirklich Sorgen um mich machen.
„Bill es tut mir Leid das ich so unüberlegt gehandelt habe.
Ich werde versuchen in der Zukunft nicht mehr ohne Absprache mit dir zu handeln.
Komm wir müssen zum Schalter das Flugzeug startet bald.“
Ich schenkte Bill ein Lächeln und er zog seine Augenbraue hoch.
„Mich brauchst du nicht zu umgarnen Sahra, dass hebe dir für deinen Mann auf.
Denn ich habe dir schon einmal gesagt mich kannst du nicht täuschen.“
Er lachte leise und seine Augen glühten leicht auf.
Wir checkten uns ein und kurze Zeit später saßen wir im Flugzeug. Der Flug war angenehm und ich schlief einige Zeit. Dann schickte ich an Will, René und Rico die Nachricht, dass ich nicht gleich zu Alexander flog sondern einen Abstecher zu Igor machte. Ich wollte dass sie sich keine Sorgen machten. Und das ich mich melde wenn ich auf dem Weg nach Hause bin. Da wir erster Klasse flogen bekamen wir wirklich ein super Essen. Als ich auf die Toilette ging, bemerkte ich die Blicke der anderen Gäste der ersten Klasse. Aber es sind bestimmt meine goldenen Augen die sie irritieren. Mit Alexander und Christopher hatte ich darüber gesprochen. Beide wollten dass ich Kontaktlinsen trage um nicht so aufzufallen. Doch ich meinte nur dass die Leute denken dass ich solche in Gold tragen würde. Heutzutage ist so etwas nicht mehr unmöglich. Als ich zurück auf meinen Platz ging sprach mich ein Mann an, der im Gang stand.
„Entschuldigung kenne ich sie nicht von irgendwo her?“
„Nein ich glaube nicht dass wir uns kennen.“
„Doch, doch ich habe sie schon einmal gesehen.
Mir fällt nur nicht mehr ein wo das gewesen sein könnte.
Aber wenn sie mir ein wenig von sich erzählen würden, fällt es mir bestimmt wieder ein.“
„Ich wüsste nicht warum ich ihnen von mir erzählen sollte.
Einen wildfremden Mann auf den Flug nach Moskau.“
„Oh mein Name ist Benedikt Schneider.
Ich bin Architekt und auf den Weg um mein Neustes Bauvorhaben zu überwachen.
Eine so reizende Frau wie sie muss ich einfach näher kennen lernen.
Verraten sie mir ihren Namen?“
Ich machte große Augen über seine Aussage.
Und wollte ihm schon eine passende Antwort geben als Bill hinter dem Mann auftauchte. Bill sah leicht säuerlich aus und seine Stirn lag in Falten.
„Sahra was will der da denn von dir?“
Dieser Benedikt drehte sich ruckartig um.
Ich hörte ihn schwer schlucken bevor er sagte.
„Oh Entschuldigung Sir.
Ich dachte ich kenne ihre Frau von irgendwo her.
Und wollte sie nicht aufhalten.“
„Das hat für mich aber eher ausgesehen als wenn sie mit ihr flirten würden.
Sahra ist nicht meine Frau aber die Frau von meinem Boss und besten Freund.
Ich an ihrer Stelle würde einen großen Bogen um Sahra machen, wenn sie auf ihre Gesundheit Wert legen.“
Bill grinste richtig dreckig und knackte mit seinen Händen.
„Ähm... es tut mir Leid wenn ich sie belästigt habe Sahra.
Dann werde ich mich mal wieder auf meinen Platz setzten.“
Benedikt verschwand schnell zu seinem Platz und schaute nur noch starr aus dem Fenster.
Ich glaube dass er sehr froh war weiter weg von uns zu sitzen. Erstaunt runzelte ich nur meine Stirn und glitt selber auf meinen Platz.
„Bill ich wollte ihm gerade selber sagen dass ich schon vergeben bin und kein Interesse an einer Bekanntschaft habe.
Denkst du denn ich würde mit anderen Männern flirten?
Ich gehöre zu Alexander und ich liebe ihn sehr.“
„Aber ich konnte einfach nicht widerstehen diesen Kerl in seine Schranken zu weisen.
Dir würde es doch im Traum nicht einfallen Alex zu hintergehen daran würdest du nie denken.
Aber du hast eine eigenartige Anziehungskraft auf verdammt viele Männer. “
Bill sah mich sehr ernst an und seine Mundwinkel zuckten leicht, als er meinen offenen Mund bemerkte.
Mürrisch verbiss ich mir einen weiteren Kommentar und schnallte mich an.
Nach der Landung hatten wir auch schnell unseren Leihwagen. Bill hatte einen Geländewagen von BMW für uns organisiert. Der große schwarze Wagen hatte glaube ich alles was ein Mann in einem Wagen nur haben möchte.
Bill fuhr schnell und zügig aber nicht so verrückt wie Will oder Igor. So konnte ich mich entspannen und nachdenken.
Ich wusste ganz genau dass Igor etwas auf dem Herzen hat und dass ich mit ihm darüber reden muss. Sein Verhalten ist übertrieben und so konnte unsere Freundschaft nicht weiter gehen. Wenn ich mit Igor und Marichka alles geklärt habe, kann ich Boris und seinen Clan besuchen. Auch hier muss ich etwas regeln. Gabriel hat sein Leben für mich geben und ich musste mich dafür bedanken. Und demnächst muss ich auch mit Michael reden auch er verhält sich eigenartig mir gegenüber. Denn ich glaube ihm nicht wirklich, wenn er meint meine Freundschaft reicht ihm. Nur weiß ich nicht wo er eben ist.
Bill holte mich aus meinen Gedanken zurück.
„Sahra wir sind bald da.
Dort links kannst du schon das Anwesen sehen.“
Ich hatte nicht bemerkt wie schnell die Zeit verrann.
Und freute mich darauf Allen wieder zu begegnen aber ich war auch etwas angespannt. Als wir vor der Tür anhielten, kamen Vladimir und ein paar Andere auf uns zu. Bill und ich stiegen aus. Vladimir machte eine Armbewegung und die Männer verschwanden wieder.
„Sahra schön dich gesund und munter wieder zu sehen.
Aber was machst du hier und warum bist du in Begleitung einer der Leibwachen des Fürsten?“
Vladimir hatte mich an seine Brust gedrückt und mir einen Kuss auf jede Wange gegeben, bevor er mit mir sprach. Er wirkte erleichtert mich zusehen.
Bill knurrte neben uns und sah aus als ob er Vladimir gleich an die Kehle gehen wollte.
„Bill es ist alles gut.
Vladimir ist der Bruder von Igor.
Da ich in die Familie aufgenommen wurde, ist er jetzt auch mein Bruder.
Es ist gut wenn du achtsam bis aber ich werde auch in Zukunft andere Männer umarmen.
Also werde bitte etwas ruhiger ja.“
Bill schnaubte laut auf aber er wurde wieder etwas lockerer.
„Vladimir ich muss mit Igor und Marichka sprechen.
Ich glaube ich muss einiges richtig stellen.“
„Oh das ist sehr gut.
Marichka ist schon am verzweifeln und Igor ist seit Tagen immer auf Hundert-achtzig und sehr reizbar.
Und noch schlimmer ist Michael drauf seit er hier angekommen ist.
Den meiden wir zurzeit lieber, nur Igor kann ihn jetzt noch in seine Schranken weißen.“
„Oh ich denke es ist besser wenn ich erst mit Marichka rede, dann mit Igor und mit Michael wohl auch gleich.“
„Marichka ist da aber Igor und Michael kommen erst heute Nacht wieder.
Ich bringe dich gleich zu meiner Schwägerin und lasse eurer Sachen auf eure Zimmer bringen.“
Wir folgten Vladimir zügig.
Marichka war im Garten mit Igors Mutter Anuschka.
Beide sahen auf als wir uns näherten.
Schon jetzt konnte ich sehen dass sie beide geweint hatten.
„Hallo Marichka und Frau Ragur.
Leider habe ich mich nicht angemeldet aber ich glaube es gibt einiges Klar zustellen.“
Zügig setzte ich mich auf einen Stuhl gegenüber von ihnen.
Beide Frauen hatten einen wütenden aber auch gleichzeitig traurigen Ausdruck in den Augen.
Kurz sammelte ich mich noch einen Augenblick und dann redete ich.
„Marichka ich weiß das du sehr traurig bist.
Und ich möchte dir sagen, dass du keine Angst haben musst deinen Mann zu verlieren.
Ich liebe Igor sehr...“
Allen stockte der Atem als ich das sagte.
„Aber nur wie einen großen Bruder.
Bei Igor fühle ich mich geborgen und kann mit ihm über alle meine Probleme reden.
So habe ich mir immer einen Bruder für mich vorgestellt.
Wisst ihr Igor und ich brauchten einander für eine kurze Zeit sehr.
Doch nie waren wir für einander bestimmt.
Er ist dein Mann für immer Marichka.
Warum sollte ich so grausam sein und ihn dich finden lassen, um dann zwischen euch zu stehen?
Etwas verbindet Igor und mich für immer.
Doch was immer das auch ist, es steht euer Beziehung nicht im Wege.
Außerdem liebe ich mit ganzen Herzen einen anderen Mann.
Ich bin Fürst Alexander McFraeser Gefährtin.
Ihn liebe ich und werde seine Frau.
Doch mein Herz ist sehr groß und ich finde für jeden darin einen Platz.
Nur werde ich für keinen Mann auf der ganzen Welt das Empfinden, was ich für meinen Alexander tief in meinem Herzen spüre.
Ich bin zu einem Teil ein Engel und Engel haben ein großes Herz voller Liebe für alle.
Bitte ihr müsst mir glauben, dass ich nicht hier bin um eine große Liebe zu zerstören.
Ganz im Gegenteil ich werde diesem riesen Vampir meine Meinung sagen und ihm den Kopf waschen.
Und seine Gefühle wieder ins richtige Lot bringen.
Bitte Marichka sein nicht mehr traurig und verletzt.
Denke an euer gemeinsames Kind.
Es bekommt alles mit was dich bewegt.“
Ich versuchte sie anzulächeln ohne dass es zu aufdringlich wirkt.
„Woher weißt du dass ich schwanger bin?
Ich weiß jetzt zwar was du denkst aber Igor liebt dich trotzdem Sahra.
Er versucht zwar mich aus einem Teil seiner Gefühlswelt raus zu drängen aber ich spüre was er für dich empfindet.
Er liebt auch mich aber du bist immer da.
Und ich weiß durch die Verbindung zu Igor, dass du schon längst die Frau unseres Fürsten bist.
Er ist stocksauer und wütend auf den Fürsten.“
„Ja ich weiß es.
Nur weiß ich nicht warum Igor und ich eine so sonderbare Verbindung haben.
Von Anfang an ist da etwas gewesen.
Doch hoffe ich noch dahinter zukommen.
Aber sei dir Hundertprozentig sicher dass ich nichts von Igor will, außer seiner Freundschaft.
Ihr seid für einander bestimmt und das für alle Ewigkeit.
Wenn ich mit ihm gesprochen habe wird er auch bestimmt wieder normal werden.
Du kannst ihn dann auch sagen dass ihr ein wunderbares Kind bekommt.
Ich freue mich so für euch beide.
Und dass du so schnell ein Kind von Igor bekommst habe ich schon gesehen, als ich das letzte Mal hier war.
Oft bekomme ich Einsichten in die Vergangenheit und die Zukunft von Personen die ich berühre.
Und auch so erfahre ich ob diese Leute eher Negativ oder Positiv sind.
Aber ich kann es nicht immer steuern.
Ich hoffe wir beide können Freundinnen werden Marichka.“
„Das bist du glaube ich schon Sahra.
Aber darf ich denn überhaupt so mit dir reden?
Ich meine du bist doch unsere Fürstin.“
„Bitte erzählt es nicht herum dass ich das schon bin.
Alexander will es erst bei seiner Krönungsfeier bekannt geben.
Und mir ist egal ob sich das ziemt oder nicht.
Erstens gehöre ich zu eurer Familie und zweitens bin ich mit wem auch immer ich will befreundet.“
Marichka stand auf und ich auch, dann lagen wir uns schon in den Armen.
Wir drückten uns und heulten vor Freude.
Auch Igors Mutter kam dazu.
Später aßen wir mit aller der Familie die da waren zu Abend. Ich hatte wieder das Rosenzimmer bekommen und Bill als mein Bewacher das grüne Zimmer neben mir. Da ich mich auf eine lange Nacht einstellte ging ich später noch duschen. Schnell zog ich mir eine einfache blaue Jeans an und ein weißes T-Shirt. Nachdem ich meine Haare trocken hatte setzte mich mit einem Buch aufs Bett. Vladimir wollte mir Beschied geben wenn Igor und Michael zurück sind. Ich weiß nicht wann ich eingeschlafen bin aber als ich erwachte hörte ich ein schnaufen ganz in meiner Nähe. Es war dunkel im Zimmer, nur der Mond sandte ein bisschen Licht durchs Fenster.
„Ich werde noch verrückt.
Überall wo ich bin rieche ich dich und spüre dich Sahra.
Und jetzt bilde ich mir auch noch ein dich zu sehen.
Ich träume bestimmt bloß.
Denn das kann einfach nicht echt sein.
Du bist bei diesem Schweinehund und nicht hier in Igors Haus.
Diese Zimmer wird auf Ewig nur für dich bestimmt sein, hat Igor gesagt.
Hier bin ich dir so nah wie schon lange nicht mehr.
Denn ich bekomme dich nicht aus meinem Kopf und meinem Herzen.
Auch wenn ich dir erzählt habe das mir deine Freundschaft reicht.
Ich habe es nur getan um dich nicht ganz zu verlieren.
Wenn ich mir vorstelle das dieser... dieser Großkots dich in seinem Armen hält oder deine Haut streicheln darf.
Ober was noch viel schlimmer ist, seinen Rammbock in dich versenkt.
Dann könnte ich ihn auf der Stelle umbringen.
Er hat dir so viele Schmerzen zugefügt und jetzt soll das alles nicht mehr von Bedeutung sein?
Ich habe dich in meinen Armen gehalten, als er dich von sich gestoßen hat.
Deine Seele hat er so tief verletzt und jetzt hat er dich doch an seiner Seite.
Als Igor mir berichtete dass du mit ihm zusammen bist, zerbrach ich fast daran.
Ich bin hierher zu meinem besten Freund gekommen um ihm und der Familie mitzuteilen dass es dir wieder gut geht.
Und kaum bin ich weg, da steigst du mit ihm ins Bett Sahra. “
Kaum hatte Michael voller Verachtung zu Ende gesprochen, lag er auch schon auf mir.
Ich keuchte erschrocken auf. Michael lag mit seinem ganzen Körper über mir. Vergeblich versuchte ich ihn von mir zu bekommen doch er war viel zu schwer und zu stark für mich.
„Wenn ich schon so einen Wahnsinns Traum habe dann werde ich ihn auch auskosten.
Vielleicht werde ich dann wieder normal.“
Ich wollte etwas sagen doch Michaels Mund traf im selben Moment meine Lippen.
Er küsste mich stürmisch und hart.
Seine Hände fingen meine ein.
Ich hatte meine mit voller Wucht und Kraft tief in seine nackte Brust gekrallt.
Er drückte sie in seine linke Hand und die fixierte meine beiden Hände über meinen Kopf. Ich strampelte mit meinen Beinen und wand mich unter ihm so gut ich konnte.
„Aber Sahra das ist mein Traum und in dem solltest du dich eigentlich nicht gegen mich wären.
Aber vielleicht wünscht sich mein Unterbewusstsein das ja doch und um ehrlich zu sein macht mich das ganz schön an, die Wildkatze in dir zu erleben.“
Säuselte mir Michael an meinen Mund.
„Michael du Idiot las mich los und geh runter von mir.
Ich bin wirklich hier, um mit dir zu reden und nicht um mit dir ins Bett zu steigen.“
Zischte ich Michael zornig ins Gesicht.
Der schaute mich an, wie eine Fata Morgana.
Er schien nicht wirklich zu begreifen dass ich echt war.
„Ich sage dir noch einmal, geht runter von mir du verrückter Vampir.
Sonst kann ich für nicht garantieren.
Bill wird bestimmt gleich ihr rein stürmen und dich auseinander reißen.“
Michael schüttelte seinen Kopf und lies ganz langsam meine Hände los. Wie in Zeitlupe rutschte er von mir runter. Ruck zuck setzte ich mich auf und holte aus.
Und schon hatte ich Michael eine Backpfeife verpasst.
Und im selben Moment stürmte Bill unter Furcht erregendem Knurren ins Zimmer. Er wollte sich auf Michael stürzen, als ich ihn stoppte.
„Bill es ist jetzt alles Ok.
Michael wird mir jetzt bestimmt nicht mehr zu nah kommen.
Er ist keine Gefahr mehr.
Bitte gehe und las uns alleine.
Wir zwei haben da noch so einiges zu klären.
Ich danke dir das du immer an meiner Seite stehst Bill und mich schützt.“
Er zögerte mich alleine zu lassen.
Ich konnte das Mienenspiel auf seinem Gesicht gut beobachten, weil er in der Zwischenzeit das Licht angemacht hatte. Nach bestimmt fünf Minuten ging er unter Murren in sein Zimmer.
Jetzt konnte ich meine Aufmerksamkeit wieder Michael schenken.
Er saß am anderen Ende vom Bett und starrte mich unentwegt an.
„So jetzt zu dir mein Lieber.
Was in aller Welt hast du dir dabei gedacht das zu tun?
Michael ich bin eine gebundene Frau.
Wir sind nicht für einander bestimmt Michael.
Ich bin Alexanders Frau und das war ich schon immer.
Wir lieben uns und ich bin sehr glücklich mit ihm.
Er ist nicht mehr so wie du ihn kennst, dass war er nie.
Alex hat sich hinter einer Maske versteckt.
Michael ich kann in sein Herz und seine Seele sehen.
Ich werde dich immer in meinem Herzen behalten doch du bist nicht meine große Liebe.
Du hast kein Recht auf mich.
Sei kein Narr und werde wieder vernünftig.“
Ich stand auf und ging langsam zu Michael hin.
Er sagte nichts und starrte mich nur einfach an. Ich glaube das er unter Schock stand über das was er machen wollte. Als ich direkt vor ihm stand legte ich meine Hände auf seine Stirn und über sein Herz. Ich hatte das starke Gefühl das, dass jetzt richtig ist.
Goldenes Licht durchflutete uns beide für ein paar Minuten.
Da wusste ich warum er mich mehr liebte als normal.
Warum wir ein starkes Band zueinander hatten.
Vor sehr langer Zeit waren Teile unserer Seelen in einem Ehepaar verschmolzen. Diese Paar lebte sehr lange und in vollkommener Harmonie miteinander.
Sie schworen sich kurz bevor sie starben, dass sie sich wiederfinden, egal wie lange es auch dauern würde.
Jetzt hatten sie sich gefunden, nur das wir nicht mehr für einander bestimmt waren. Die Sehnsucht nacheinander und die Erinnerung an die alte Liebe ist das was uns für immer verbindet.
Dieses können wir nicht ändern. Wir müssen lernen damit um zugehen.
Michael und ich weinten gemeinsam. Er hatte seine Arme um mich geschlungen und sein Kopf lag unter meinem Kopf und ich lag mit meinem Kinn auf seinen Kopf. So verbrachten wir bestimmt über eine halbe Stunde. Dann gab ich Michael einen Kuss auf seinen Kopf und löste mich von ihm. Ich wischte die Tränen aus meinem Gesicht und sagte.
„Jetzt wissen wir warum wir für den andern so empfindsam sind.
Wir werden es nicht ändern können.
Da wir beide sehr, sehr lange auf dieser Welt bleiben werden.
Wenn du in dein Herz schaust, siehst du dass du eine andere Frau so lieben kannst wie mich damals.
Ich liebe Alexander schon eine ganze Zeit, so wie dich damals und sogar von Tag zu Tag noch mehr.
Michael nickte und dann stand Igor auch schon in meinem Zimmer. Und als ob das nicht reichte stand auch wieder Bill an der Tür. Ich seufzte laut auf und meinte nur.
„Bill es ist gut.
Michael und ich haben alles besprochen und jetzt kommt mein Riesen Vampir dran.
Bitte Michael und Bill lasst uns alleine.“
Igors wütender Ausdruck wechselte in Verständnislosigkeit. Als die beiden weg waren befahl ich Igor.
„Setzt dich mein Großer.
Ich will mit dir über dein unangebrachtes Verhalten sprechen.“
Igor wollte etwas sagen doch ich war nicht bereit ihn jetzt Gehör zu schenken. Erst wollte ich ihm meine Meinung sagen. Also hob ich meine Hand um ihm zum Schweigen zu bringen.
„Erst rede ich und dann darfst du etwas sagen.
Igor so geht das nicht weiter mit uns.
Du bist mir ein Freund, ein großer Bruder und ich bin so froh dass ich dich an meiner Seite hatte, als es mir nicht gut ging.
Ich danke dir von ganzem Herzen für deine Freundschaft, doch mehr wird es nie sein.
Ich weiß es ist etwas Tiefes zwischen uns und das muss in unserer Vergangenheit liegen.
Bitte lass es uns jetzt herausfinden was uns verbindet.
Du stehst neben der Spur Igor, deine Frau und deine Familie leiden darunter das ist nicht richtig.“
„Aber Sahra ich liebe dich doch und will dich Beschützen.
Du bist so gut und freundlich.
Viel zu viel Kummer musstest du schon ertragen,
aber ich will das du glücklich bist Sahra.“
„Ich bin jetzt glücklich Igor,
nur du bereitest mir noch Sorgen.
Alexander ist jetzt mein Mann und wir sind für immer verbunden wie du und Marichka.
Ich habe sehr lange Zeit darauf warten müssen dass er merkt dass ich an seine Seite gehöre.
Du selber hast mir erzählt dass ich meinem Schicksal nicht entkommen kann.
Warst du es nicht sogar der mir erzählt hat, dass es sehr schön ist mit einem Vampir zu schlafen?
Und du hattest so Recht damit Igor.
Ich genieße jede Sekunde in Alexanders Nähe.
Aber jetzt möchte ich wissen was uns beide verbindet.“
Sachte setzte ich mich zu Igor aufs Bett und nahm seine Hand.
Alles wurde Taghell um uns herum.
Igors Augen begannen zu glühen und ich versank in der Tiefe der Erinnerung.
Ich sah Igor und mich zusammen im dritten Jahrhundert nach Christi Geburt.
Wir waren Wikinger und er war mein Vater.
Er verheiratete mich mit einem reichen jungen arroganten Wikinger. Ich wollte nicht weg von Zu Hause, denn der Mann machte mir Angst. Doch ich musste mit ihm gehen. In dem fremden Dorf wurde ich von Allen sehr schlecht behandelt und geschlagen. Mein Mann wollte mich nur für den Haushalt und um ihm kräftige Kinder zu gebären. So wie das in meiner Familie üblich war. Er hatte viele Frauen neben mir, doch die Kinder waren alle Krank. Ich schenkte drei gesunde Kinder das Leben, doch das reichte ihm noch lange nicht. Eines Nachts als ich mich ihm wieder mal verweigerte schlug er mich Tod. Als Igor mein damaliger Vater das hörte holte er meine Kinder zu meiner Familie und schwor sich, nie wieder soll eines seiner Kinder oder Kindeskinder so Leiden wie ich es getan hatte.
Igors Seele erkannte meine Seele wieder und will sie im Jetzt und Hier beschützen.
Nachdem das Licht erloschen war waren wir beide Sprachlos. Wir waren Vater und Tochter in der Vergangenheit. Was haben sich die Engel nur dabei gedacht. Meine Seele bestand aus so vielen Einzelteilen die mit Anderen in meiner Nähe verwoben sind. Was soll das nur? Ist das ein Teil ihres Planes? Uns so Alle miteinander zu verbinden? Ich wusste zu Zeit keine Antwort darauf aber jetzt klärte sich doch so einiges auf. Ich umarmte Igor fest.
„Jetzt wissen wir was uns verbindet Igor.
Doch du bist nicht mehr mein Vater und ich bin mit Alexander wirklich glücklich.
Wir müssen uns nur noch beide dem Anderen etwas angleichen.
Für mich ist es nicht leicht umzudenken.
Ich bin jetzt die Fürstin der Vampire und ich muss so einiges Umstellen im meinem Leben.
Aber Alexander muss sich auch auf Veränderungen einstellen.
Wir brauchen dafür Zeit und Freunde die uns zur Seite stehen.“
„Ich versehe jetzt was du sagst und ich glaube dir das du glücklich bist Sahra.
Denn ich bin jetzt dein Freund und dein Bruder nicht mehr und nicht weniger.
Wenn ich wieder über die Strenge schlage sage es mir bitte kleine Schwester.“
„Ich das werde ich machen großer Bruder.
Wie froh ich bin dass du wieder richtig tickst.
Geh jetzt zu deiner Frau mein Großer.
Sie braucht dich so sehr wie du sie.
Ich werde Morgen zu dem Werwölfen fahren und dann abreisen.“
„Sahra du bist... ich muss einfach lernen das du auch sehr gut ohne mich zu Recht kommst.
Ich liebe dich aber du hast recht Marichka ist die Frau die ich jetzt Liebe und die ich in meinem Herzen trage.
Sie macht mich glücklich und wenn du mit Alexander glücklich bist dann bin ich zufrieden.
Du... du bist wirklich ein Engel und du siehst auch so aus.
Deine Augen waren vorher schon schön aber jetzt sind sie der Hammer.
Das Alexander dich überhaupt alleine weg lässt grenzt
doch schon an ein Wunder.
Ich werde dich Morgen mit Vladimir begleiten wenn du zu Boris fährst.“
Grimmig war mein Blick jetzt für ihn.
Er schluckte und meinte mit belegter Zunge.
„Nein ich werde hier bei Marichka bleiben und sie um Vergebung bitten.
Außerdem werde ich sie verwöhnen und ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen.“
Jetzt lachte ich freudig auf.
„So ist es richtig mein Großer und lässt du mich bitte noch eine Mütze voll Schlaf kriegen.
Wir sehen uns spätestens auf dem Krönungsball und bringe ja Marichka mit.“
Igor lachte befreit auf und gab mir noch einen leichten Kuss auf die Stirn bevor er ging.
Bill schaute einmal kurz um die Ecke, als er sah dass es mir gut ging verschwand er wieder.
Ich zog mich schnell um und war auch schon in einem tiefen Schlaf gefallen. Alexander merkte dass ich erschöpft war und kuschelte mit mir nur in unserer Traumwelt. Bevor ich dort auch einschlief flüsterte er mir nur noch leise ins Ohr.
„Wenn du wieder hier bist müssen wir über einige Dinge dringend reden.
Ich vermisse dich so sehr, also komm gefälligst schnell zu mir zurück.
Du bist jetzt schon fast 14 Tage weg mein Herz.“
„Mein Schatz ich muss mich nur noch um diese eine Sache bei den Wölfen kümmern und dann komme ich zu dir nach Hause.
Ich vermisse dich auch sehr und werde mich beeilen.
Ich liebe dich Alexander.“
Murmelte ich bevor mir meine Augen zufielen.
Am nächsten Morgen weckte mich Bill um acht Uhr.
„Sahra es wird Zeit aufzustehen.
Wenn wir heute noch zu den Werwölfen wollen und du noch nach New York fliegen willst musst du dich sputen.“
Verschlafen rieb ich meine Augen.
„Ja Bill, danke dass du mich weckst.
Ich springe kurz unter die Dusche um richtig wach zu werden.
Viele Sachen muss ich ja zum Glück nicht einpacken.“
Bill rollte mit den Augen.
„Wenn du meinst das die Zeit dafür reicht.
Ich werde nebenan auf dich warten.“
Ich suchte mir frische Unterwäsche, Hose und Shirt raus. Dann begab ich mich ins Badezimmer.
Meine Haare wusch ich dieses Mal nicht also steckte ich sie mir hoch. Etwas kühler als sonst duschte ich schnell. Ich trocknete mich ab und zog mich an. Ich putzte meine Zähne und schminkte mich leicht.
Nach nur 15 Minuten war ich auch schon fertig.
„Wow wie hast du das geschafft?
Du bist ja richtig schnell.
Ich bringe unsere Koffer zum Wagen.
Du kannst schon mal zum Frühstücken gehen.
Du bist hier ja sicher.“
Ich grinste ihn wissend an und ging nach Unten.
Nach einem guten und zügigen Frühstück verabschiede ich mich von Allen die da waren.
Michael verabschiede mich als erster und dann schnell der ganze Rest.
Ich ließ Igor und Marichka liebe Grüße ausrichten.
Da die beiden ihr Zimmer noch nicht verlassen hatten.
Mit der Gewissheit, dass sie das bestimmt nicht so schnell machen würden fuhren wir los.
Vladimir und Darian zeigten uns den Weg mit ihrem schwarzen Hummer. Mir kam es dieses Mal nicht so lang vor bis wir auch schon auf einen Wagen der Wölfe stießen. Vladimir stieg kurz aus um unser Anliegen vorzubringen und dann ging es auch schon zum Dorf. Dimitri begrüßte mich sehr herzlich was Bill wieder zum knurren brachte.
Dimitri zog seine Augenbrauen hoch und sah leicht amüsiert aus.
„Sahra ist das dein Mann oder warum führt der sich so auf?
Schön dass du es geschafft hast zurück zukommen in unsere Welt.
Unser Schamane hatte nicht sehr viel Hoffnung.
Aber du bist schon immer eine sehr starke Frau gewesen Sahra.
Du siehst sehr gut aus und deine Augen sind wirklich einmalig.
Was führt dich denn zu uns? “
„Du darfst dass Bill nicht übel nehmen.
Er ist mein Leibwächter und ein Freund.
Bill ist immer besorgt wenn mir ein anderer Mann zu nahe kommt.
Ich würde gerne mit Boris reden und mit der Familie von Gabriel.
Ich weiß das ihr alle miteinander Verwandt seid aber ich meine seine engste Familie.“
„Komm mein Vater ist drinnen und wartet mit den Anderen auf dich Sahra.“
Wir gingen zum Haus von Boris.
Ich trat in den Raum als mir Dimitri die Tür aufhielt.
Bill und er folgten mir nach.
Boris und die anderen Männer standen auf.
Sie kamen um den Tisch und verneigten sich vor mir.
„Es ist uns eine sehr große Ehre die Fürstin der Vampire erneut bei uns begrüßen zu dürfen.
Wir freuen uns das es euch gut geht Lady Sahra.“
Boris sah mich irgendwie unterwürfig an.
„Vater was sagst du da.
Sahra ist doch nicht die Fürstin der Vampire.
Das würde ja heißen das sie die Frau von Alexander McFraeser ist.“
„Boris bitte nicht.
Ihr seid viel älter als ich und ich müsste mich vor eurer Weisheit und vor eurem Alter verbeugen.
Ich bin eigentlich immer noch die Sahra die ich vorher war.
Nur weil ich Alexanders Frau bin möchte ich nicht wie jemand besser gestelltes behandeln werden.“
Dimitri machte große Augen als er hörte was ich sagte.
„Aber du bist in jeder Hinsicht anders als alle anderen Wesen dieser Welt.
Und wir möchten dir nur unseren Respekt erweisen.
Wegen dir haben wir das Böse bezwungen und vernichtet.
Du hast dich für uns geopfert und bist zurückgekommen.“
„Bitte, nicht ich habe mein Leben lassen müssen sondern Gabriel tat dies.
Ich möchte mich bei seiner Familie dafür bedanken und auch entschuldigen dass sie jetzt um ihn Trauern müssen.
Kann ich mit seiner Familie sprechen und wenn es möglich ist würde ich gerne sein Grab besuchen.“
„Wir werden seine engsten Familienangehörigen gleich über dein Anliegen informieren.
Doch auch wir haben eine Bitte an dich.
Wir möchten dass du einen anderen unserer Männer mitnimmst als deine Wache.
So können wir immer schnell mit dir in Kontakt treten oder du uns erreichen.
Ich hatte auch schon mit Fürst Alexander darüber gesprochen und er meinte nur das er das mit dir besprechen muss.“
„Ähm Alexander hat zu mir noch nichts gesagt aber wir hatten auch in letzter Zeit viele andere Dinge zu klären.
Bill hat er mit dir darüber gesprochen?“
„Ja Alexander hat erwähnt dass die Werwölfe dir einen zusätzlichen Schutz durch einen von den Ihren anbieten.
Er meinte das, dass keine schlechte Idee sei.
Er wollte es dir aber überlasen ob du es annimmst.“
„Ach ja wartet mal kurz ich muss da etwas klären.“
Ich schloss meine Augen und suchte den Kontakt mit Alex.
„Alex mein Schatz ich muss sofort mit dir reden.“
„Ja mein Herz was hast du denn mit mir zu bereden?“
„Du hast mit Boris über einen zusätzlichen Personenschutz durch einen Wolf gesprochen und es mir gegenüber nicht erwähnt.“
„Oh Schatz das hatte ich total vergessen mit dir durch zu sprechen.
Ja Boris hat das angeboten und ich finde die Idee nicht schlecht.
Wölfe haben auch sehr gute Eigenschaften und du wärst noch besser beschützt als nur mit Vampiren.
Außerdem würde das unser neues Bündnis mit den Wölfen stärken.
Aber ich überlasse dir ganz alleine die Endscheidung mein Herz.
Ach übriges habe ich dir heute schon gesagt wie sehr ich dich liebe?“
„Ja hast du mein Geliebter Ehemann.
Aber was hält Bill davon mit einem Wolf an seiner Seite über mich zu wachen?“
„Oh Bill murrte etwas darüber aber er sagt dass es auch Interessant sein kann.
Bill wird sich deinem Willen fügen Sahra.
Er wird den Wolf alles was nötig ist beibringen und zusammen werden sie dich gut behüten.“
Ich bemerkte das grinsen und die Freude von Alexander über meine Wahl. Er wusste im selben Moment wie ich das ich mich für den Werwolf Babysitter entschieden hatte. Er gab mir noch schnell einen mentalen Kuss und betonte noch einmal dass er mich schnell wieder bei sich haben wollte. Schmunzelt wandte ich mich wieder den Wölfen zu.
„Ich bin damit einverstanden dass ihr mir einen eurer Männer als Schutz und Verbindungsmann an die Seite stellt.
Aber er untersteht dann auch Bill.
Bill ist mein Bodyguard Nummer eins und das wird er auch bleiben.“
„Oh damit sind wir vollauf zufrieden.
Wenn du bei Gabriels Familie warst werden wir dir deinen neuen Begleiter vorstellen Lady Sahra.
Komm Dimitri wird dich jetzt zur Familie meiner Schwester bringen.“
„Danke Boris.“
Ich folgte mit Bill zusammen Dimitri durch das Dorf zu einem anderen Haus.
Vladimir und Darian blieben bei Boris.
Vor dem Haus spielten einige Kinder und einer der Jungen schaute mich durchdringend an als wir näher kamen.
„Du bist doch die Frau die mein Bein und meinen Papa wieder gesund gemacht hat oder etwa nicht?“
„Hallo kleiner Mann, schön dass ich dich wieder sehe.
Ja ich bin diese Frau.
Aber das habe ich nicht ohne die Hilfe der Engel schaffen können.
Du darfst ruhig Sahra zu mir sagen wenn du willst.
Ich würde gerne zu deinem Papa und deiner Mama reingehen und mit ihnen sprechen.“
„Ich weiß dass du zu ihnen willst.
Es wurde vorhin gesagt dass du kommst.
Aber Mischa hat gesagt die Fürstin der Vampire kommt, von dir hat er nichts erzählt.“
„Nun was soll ich sagen.
Mein Mann ist der Fürst der Vampire und somit bin ich wohl die Fürstin.“
Mit großen Augen guckte mich der Junge an. Dann senkte er seinen Kopf verschämt nach unten.
„Du brauchst dich nicht zu schämen.
Wie heißt du eigentlich?“
„Ich... mein Name ist Veit und ich bin der jüngste Sohn von meinen Eltern.
Mein Bruder Mischa und meine Schwester Tascha sind mit meinen Eltern im Haus.“
Ich nickte ihm zu und streichelte kurz über seinen Kopf bevor ich zur Tür ging.
Ich musste nicht klopfen denn gerade als ich meine Hand heben wollte wurde sie geöffnet.
Ein Mann der fast genauso aus sah wie Gabriel machte sie auf. Ich schluckte einmal.
„Guten Tag ich würde gerne reinkommen und mit der Familie reden.“
„Bitte treten sie doch ein, Fürstin.
Mein Sohn Mischa hat uns schon mitgeteilt das sie kommen würden.“
Ich und Bill traten ein Dimitri blieb bei den Kindern draußen. Zwei Frauen standen in der gemütlichen Stube. Eine war noch sehr Jung und die Andere war so in meinem Alter. Ein junger Mann stand neben ihnen.
Gabriels Vater stellte sich dazu. Alle sahen mich an.
„Ich möchte ihnen Allen sagen wie unendlich traurig ich über den Verlust von Gabriel bin.
Er hat sein Leben für mich gegeben und das beschämt mich sehr.
Ich wollte dass er geht und sich in Sicherheit begibt.
Doch er war zu stolz und viel zu Mutig um zu gehen.
Ich wünschte ich hätte ihn retten können.
Doch an diesem Tag war es mir nicht möglich.
Gabriel war ein sehr mutiger und willensstarker Mann.
Er wusste dass er keine wirkliche Chance gegen die vier Vampirkrieger hatte und doch stellte er sich ihnen mutig und entschlossen in den Weg.
Ich bin sehr dankbar dass ich Gabriel kennenlernen durfte.
Wenn es ihnen nichts ausmacht möchte ich sein Grab besuchen.“
Die Familie war wohl gerührt von meinen Worten. Alle hatten sie Tränen in den Augen. Gabrieles Vater fand als erstes seine Fassung wieder.
„Es ist uns eine große Ehre dass Gabriel an ihrer Seite stehen durfte.
Für ihn war es selbstverständlich sich dem Feind in den Weg zu stellen.
Wir werden so alle erzogen, niemals aufzugeben egal wie aussichtslos die Situation auch sein mag.
Er war schon immer ein Kämpfer und so wollte er auch einmal von uns gehen.
Er war sehr stolz das man ihn auserwählt hatte mit ihnen zu gehen.
Er wird jetzt für immer in unserer aller Herzen weiter leben.
Alle unsere Kinder werden seine Geschichte erzählt bekommen.
Sein Name und seine Heldentat wird nie vergessen werden.
Wir werden ihnen jetzt sein Grab zeigen.
Bitte folgen sie mir.“
Wir gingen zusammen hinaus und folgten einem Weg der weg vom Dorf führte. Nach ca. 10 Minuten erreichten wir den Friedhof der Werwölfe. Gleich vorne am Eingang war ein frisches Grab. Es gab noch keinen Grabstein nur ein paar Blumen lagen dort und ein schlichtes Holzkreuz stand da.
Mich überkam die Traurigkeit.
Tränen schlichen sich in meine Augen.
Ich holte tief Luft doch ich weinte immer mehr.
Ich sank auf die Knie vor Gabriels Grab.
Meine Gedanken waren bei ihm.
Ich danke dir lieber Gabriel für dein großes Opfer.
Du hast dich gegen die Feinde gestellt, obwohl du wusstest dass du nicht siegen konntest.
So tapfer bist du gewesen.
Bist nicht von meiner Seite gewichen,
obgleich ich dich darum gebeten habe.
Ich wünschte dass ich irgendetwas machen könnte um es rückgängig zu machen.
Doch ich kann dir nur für immer dankbar sein.
Meine Hände legte ich auf die Erde des Grabes.
Durch meine Tränen hindurch konnte ich sehen dass sie anfingen zu leuchten.
Das ganze Grab war jetzt in goldenes Licht getaucht.
Den Anwesenden stockte der Atem.
Auf dem Grab bildete sich immer mehr Licht.
Es formte einen Engel der eine große Tafel hielt.
Auf der Tafel war ein Werwolf zu sehen, der sich vor eine Frau stellte und vier Vampire mit erhobenen Schwertern, die sie bedrohten.
Der Engel sah genauso aus wie Gabriel. Er war auch so groß wie er und er hatte weiße Flügel. Es sah so echt aus. Die Abbildung auf der weißen Marmortafel wirkte wie eine Fotografie. Ich konnte mich erkennen und auch die Vampirkrieger. Auch Gabriel in seiner Wolfsgestalt war sehr gut zu erkennen.
Auf der Tafel stand in goldenen Lettern.
Hier ruht Gabriel Lakur.
Der sein Leben gab um einen Engel zu retten.
Er stellte sich ohne zu zögern gegen eine Übermacht von Feinden.
Voller Mut und Kampfgeist ging er in den Tot.
Nie werden wir ihn vergessen,
denn auf ewig er tief in unseren Herzen ruht.
Ich stand auf und war einfach nur perplex.
Die Engelskraft hatte für Gabriel eine Gedenkstätte errichtet. Das ganze Grab war mit weißem Marmor eingefasst und schöne Blumen und kleine Sträucher zierten es jetzt.
Hinter mir hörte ich die Anderen.
„Oh mein Gott was war das?“
„Das ist... einfach wunderschön.“
„Sieh mal der Engel sieht aus wie unser Gabriel.“
„Sahra was hast du gemacht?“
Ich drehte mich um und sah das Erstaunen Aller.
Es waren mittlerweile noch andere Dorfbewohner zum Friedhof gekommen. Alle bestaunten was die Engel geschaffen hatten.
Bill nahm meine Hand und führte mich zu Boris zurück.
„Sahra was hast du nur wieder gemacht.
Dafür das du keine Aufmerksamkeit willst und so bescheiden bist trumpfst du ganz schön auf.“
„Das war ich nicht.
Die Engel haben das gemacht.
Sie wollten sich bedanken für Gabriels Tat.
Es hat mich selber sehr überrascht.
Aber ich finde es wunderbar was sie gemacht haben.“
Als wir gerade in Boris Haus treten wollten kam der kleine Veit angerannt und schlang seine Arme um mich.
„Danke, das ist so lieb von dir gewesen.
Jetzt weiß wirklich jeder was mein großer Bruder gemacht hat.
Niemand wird ihn vergessen und jeder kann sehen wie er ausgesehen hatte.
Und ich kann so viel besser mit ihm reden.
So habe ich das Gefühl das er noch hier bei mir ist.“
„Oh Veit es freut mich sehr dass es dir gefällt.
Aber nicht ich habe das gemacht, sondern die Engel waren das.
Ich alleine hätte nie die Macht so etwas zu tun.
Ich wünschte mir nur dass ich mich irgendwie bei Gabriel und euch bedanken könnte.
Und das haben die Engel auf diese Weise für mich getan.
Ich werde deinen mutigen Bruder nie vergessen Veit.“
Der kleine Junge und ich weinten eine Weile und in der Zwischenzeit hatte Dimitri seinem Vater schon von meiner Tat berichtet.
Er stand jetzt mit den anderen Alten auf der Veranda vor seinem Haus.
„Sahra du ehrst unser ganzes Dorf mit deinem Wunder.
Wir danken dir von ganzen Herzen.
Du bist ein wahrhaftiger Engel in Menschengestalt.
Komm wir haben ein reichliches Mahl herrichten lassen du musst doch hungrig sein.
Beim Essen werden wir dir und deinem Beschützer Bill deinen neuen Begleiter vorstellen.“
Boris schritt neben mir her zum Dorfplatz.
Dort waren wieder viele Tische und Stühle aufgebaut wurden. Ich bekam den Platz gleich neben Boris.
Bill saß auf meiner anderen Seite.
Wir ließen es uns schmecken. Nachdem ich fast fertig war trat ein Mann vor meinen Tisch.
Er hatte hell blonde Haare und war auch sehr groß.
Seine braune Lederhose zeigte die Muskelbepackten Beine sehr gut. Das braune T-Shirt spannte sich über seine starke Brust und seine Bodybilderarme.
Er lächelte mich und Bill offen und herzlich an.
„Das, Lady Sahra, ist dein neuer Beschützer Titus Putinisch.
Er ist 28 Jahre alt und spricht fließend Englisch und er lernt gerade Deutsch.
Er ist einer unseren besten Männer.“
„Es ist mir eine sehr große Ehre euch Fürstin Sahra McFraeser zu dienen und zu beschützen.
Ich freue mich schon sehr darauf von euch Bill Wold viel zu lernen.“
Er sprach alles in Englisch und ich freute mich sehr einen netten Wolf an meine Seite gestellt bekam.
Ich schenkte Titus ein Lächeln und reichte ihm meine Hand. Titus gab mir seine und ich hielt ihn einen Augenblick fest. Ich wusste das er sich ehrlich freute mit mir zu gehen. Titus brannte darauf so viel wie möglich zu lernen und Erfahrungen zu sammeln. Er wollte ein sehr guter Bodyguard werden.
„Ich denke du wirst ein sehr wertvolles Mitglied an unseren Hof werden Titus.
Und was denkst du Bill?“
„Wir werden sehen wie sich der Jungspund so macht.
Aber er scheint doch einige gute Voraussetzungen mitzubringen.“
Meinte Bill nur knapp.
Wir aßen auf und dann machten wir uns auf den Weg zum Flughafen. Titus hatte seine Sachen schon zeitig in unseren Wagen gebracht und seine Verabschiedung von den Andern viel sehr knapp aus. Er saß vorne mit Bill und ich machte es mir hinten bequem. Ich machte die Augen zu und träumte von Alexander. Solche große Sehnsucht hatte ich nach ihm.
Als der Wagen anhielt wunderte ich mich. Wir standen nicht am Flughafen in Moskau sondern an einem kleinen Flughafen.
„Überraschung Sahra.
Alexander hat uns den Jet geschickt.
Er möchte dich so schnell wie möglich bei sich haben.
Den Wagen bringt Vladimir zurück.
Also können wir gleich losfliegen.“
Wie sehr ich mich freute, konnte ich überhaupt nicht sagen. Schnell stieg ich aus und ging zum Jet.
Ich sagte noch Vladimir und Darian Lebewohl und begab mich ins Flugzeug.
Bill und Titus folgten mir mit dem Gepäck nach.
Es dauerte auch nicht lange und wir waren in der Luft.
Bill brachte mir etwas zu trinken und setzte sich dann wieder zu Titus. Die beiden hatten viel zu besprechen. Ich war nicht Böse darüber dass ich meine Ruhe hatte.
Denn ich war doch geschafft von dem Tag.Schnell schickte ich René, Will und Rico eine kurze Nachricht dass ich jetzt auf dem Weg zu meinen Alexander war. Und das ich sie alle sehr vermisste. Müdigkeit überkam mich also schlief ich auch bald ein.
Wir mussten auf Grönland nachtanken und in der Zeit gingen wir dort etwas essen. Bill hatte mich geweckt weil er meinte ich sollte etwas zu mir nehmen. Als es endlich weiter ging war ich sehr aufgekratzt.
Bill legte mir einen Film ein. Ich blickte zwar auf den Bildschirm aber was für ein Liebesfilm das war registrierte ich nicht wirklich.
Wir landeten irgendwann und wechselten in die große Limousine die uns erwartet. Nach einer guten Stunde waren wir endlich zu Hause. Alexander stand schon an der Tür und ich lief in seine Arme.
Ich küsste ihn voller Leidenschaft und Sehnsucht.
„Hallo mein Herz.
Ich habe dich auch sehr vermisst.
Ich begrüße nur deinen Wolf und Bill dann bringe ich dich gleich in unser Zimmer.“
Mit einem zwinkern seiner Augen drehte er seinen Kopf zu Bill und Titus.
Ich vergrub mein Gesicht an Alexanders Brust. Ich inhalierte seinen Wahnsinns Geruch und spürte seine Muskeln unter seiner Haut. In mir stiegen Bilder der Erinnerung hoch, wie wundervoll sich seine nackte Haut angefühlt hat. Mein ganzer Körper kribbelte vor Spannung.
Alexander wechselte ein paar Worte mit beiden Männern und schickte sie fort.
„So und jetzt zu dir mein Herz.
Ich hoffe du bist nicht zu müde.
Denn ich habe nicht vor dich viel schlafen zu lassen.
Wir müssen noch sehr viel nachholen.
Und für den Anfang habe ich schon Wasser in die Badewanne einlaufen lassen.“
Er grinste schelmisch und küsste mich sehr fordernd.
Dann hob er mich auf seine starken Arme.
Wir flogen geradezu zu unserem Zimmer.
Kaum hatten wir es erreicht stellte mich Alex ab.
Er verschloss die Tür und ehe ich mich versah stand ich nackt vor ihm. Auch er zog sich in Windeseile aus. Alexander führte mich ins Bad. Hier standen überall verteilt viele Kerzen und erleuchteten das Bad mit einem zauberhaften romantischen Licht.
Sanfte Musik spielte im Hintergrund. Aus der riesigen Wanne stieg Dampf auf. Es roch nach Lotus und Jasmin einfach betörend. Alex schlang seine Arme um mich und küsste mich. Seine Zunge suchte meine und sie spielten ein berauschendes Spiel. Seine Hände glitten über meinen Körper. Ich brannte vor Verlangen nach ihm. Sachte schob er mich so zum Wannenrand. Er ließ kurz von mir ab um ins Wasser zu steigen.
„Komm mein Engel zu mir ins Wasser.
Ich brauche dich so sehr.“
Seine Augen glühten vor Begierde.
Ich folgte ihm ins Wasser. Und schon war ich wieder in seinen Armen. Voller Leidenschaft küssten wir uns.
Alexanders Hände wanderten meinen Körper hinauf zu meinen Busen. Er streichelte meine Brüste und knetete sie leicht. Eine Hand wanderte weiter zwischen meine Beine. Dort strich er mir sanft über meinen Venushügel und glitt mit einem Finger in mich.
Sein Mund küsste sich zu meinen Busen hinab. Er verwöhnte ausgiebig meine beiden Brüste. Meine Hände wanderten auch über seinen unglaublichen Körper. Sein Knackpopo fühlte sich einfach nur super an. Ich suchte mit meinen Händen den Weg nach vorne zu seinem besten Stück. Alexander hielt mich dieses Mal nicht auf. Meine Hände umschlossen sein Glied sanft. Es war schon sehr groß und hart. Langsam bewegte ich meine Hände auf und ab. Alex stöhnte laut auf. Seine Zunge strich sich zu meinem Hals hinauf und stoppte an meiner Halsschlagader.
„Sahra du bringst mich um meinen Verstand.
Aber ich liebe es wenn du mich so streichelst.“
Ganz rau klang seine Stimme aber unglaublich sexy.
Er hatte mittlerweile einen zweiten Finger in mir drinnen. Mir wurde immer heißer und mein Verlangen ihn in mir zu spüren wuchs ins unermessliche. Ich bewegte meine Hände schneller über sein Glied und Alexanders Stöhnen wurde noch lauter. Er versenkte seine Zähne in mein Fleisch und trank von mir. Er zog seine Finger aus mir und ich ließ ihn auch los. Er legte meine Beine um seine Hüften und versenkte seinen
großen Penis in mich. Wilde harte Stöße machte er und trieb uns beide sehr schnell zum gemeinsamen Orgasmus. Ich schrie laut auf als es mir kam und Alex knurrte sehr Ohrenbetäubend.
Sein Mund suchte meine Lippen und ich schmeckte mein eigenes Blut.
„Sahra du darfst mich nie wieder so lange alleine lassen.
Ich wurde fast verrückt ohne dich an meiner Seite.
Meine Gedanken spielten mir schlimme Streiche.
Überall habe ich Männer gesehen, die dich in ihre Arme zogen und küssten.
Doch nur ich darf dich küssen.
Du bist meine Frau Gott sein Dank ist meine Krönungsfeier schon in vier Tagen.
Ich will, dass endlich alle wissen, dass du mein bist und dass du meinen Vater, der sich mit dem Bösen verbunden hatte vernichtet hast.
Bis jetzt wussten alle nur das eine starke gute Macht, uns Alle vor der Unterjochung durch das Böse bewahrt hat.“
Ich lächelte Alex nur zuckersüß an. Er sollte meinen Kummer über diesen Ausgang des Kampfes nicht sehen.
Dann gab ich ihm noch einen leichten Kuss und legte meinen Kopf auf seine Schulter.
„Ja ich liebe dich auch über alles.
Aber ich werde trotzdem weiterhin ab und zu andere Männer umarmen und ihnen einen Kuss auf die Wange geben.
Ich habe schon zu Bill gesagt das, das ab und an passieren kann.
Bitte rege dich nicht auf, mein Schatz.
Denn den größten Platz in meinem Herzen nehmen du und René ein.
Der einzige Mann mit dem ich so etwas wie eben machen möchte bist nur du ganz alleine.
Ich wusste nicht dass es noch nicht die Runde gemacht hat, dass ich deinen Vater auf dem Gewissen habe.
Es waren doch so viele Vampire anwesend.“
Sanft flüsterte ich Alex meine Meinung zu.
Er spannte sich für kurze Zeit an doch dann entspannte er sich aber auch schnell wieder.
„Mein Herz keiner von den Anwesenden hat auch nur eine Kleinigkeit davon weiter erzählt was genau an diesem Abend passiert ist Sahra.
Sie Alle verdanken dir ihr Leben mein Herz.
Ich habe ihnen gesagt das sie darüber stillschweigen müssen so lange wir nicht alles geklärt haben.“
Ich hatte einen großen Kloß im Hals, deshalb konnte ich nur nicken. Doch ich ließ mir nichts von alledem anmerken.
Wir blieben noch eine Weile in der Wanne und dann trockneten wir uns gegenseitig ab. Alex bürstete meine Haare sanft durch und er wollte sie auch trocken föhnen. Im gefiel es sehr mit seinen großen Händen durch meine Haare zu streichen und mir erst recht.
„Mein Herz deine Haare sind wundervoll, so wie der Rest deines Körpers.
Bitte du darfst sie nie abscheiden.
Sie sehen aus wie flüssige Seide und genauso fühlen sie sich auch an.“
Als er sie trocken hatte bürstete er sie noch einmal durch und wir gingen ins Bett.
„Sahra ich denke du solltest noch einmal von meinem Blut trinken.
Es kann nicht schaden wenn du es öfters machst.“
Ich nickte Alex mit einem wissenden Lächeln zu.
Er biss sich selber leicht ins Handgelenk und hielt es mir hin. Ich um schloss seine Wunde mit meinem Mund und begann sein köstliches Blut zu trinken.
Alex stöhnte und in mir flammte sofort das Verlangen nach ihm erneut auf.
Wir liebten uns in dieser Nacht bis zum Morgengrauen drei Mal und als die Sonne aufstieg schlief ich ausgelaugt und erschöpft in Alexanders Armen glücklich ein.
Ausgeruht erwachte ich irgendwann wieder.
Meine Augen öffnete ich langsam und sah in das strahlende Gesicht von Alex.
„Hallo mein Herz hast du ausgeschlafen?
Du hast jetzt bestimmt Hunger nicht war.“
Tatsächlich knurrte mein Magen gerade sehr zustimmend. Alex’ Lächeln wurde noch breiter.
„Na das ist ja kein Wunder deine letzte Mahlzeit ist schon sehr lange her.
Wir machen uns fertig und gehen runter Essen.
Die Köchin hat uns bestimmt etwas Leckeres zubereitet.
Flink zogen wir uns um. Na ja wenn man von dem ständigen küssen und streicheln mal absieht.
Als wir es endlich ins Esszimmer geschafft hatten war der große Tisch nur für zwei eingedeckt. Mehre Kerzenleuchter standen dort, blutrote Kerzen spendeten ein schönes Licht. Goldene Platzteller warteten auf ihren Einsatz. Wir setzten uns nebeneinander an diese Stirnseite des großen Tisches.
Dann brachten drei Männer das Essen rein. Alles was ich mir nur vorstellen konnte brachten sie. Kartoffeln, Nudeln, Reis, Fisch, Schweineschnitzel, Putenfleisch, Rinderbraten, etliche Gemüsesorten, verschiedene Soßen und Salate. Mit offenem Mund blickte ich auf den Tisch.
„Alexander was soll das denn.
Kommt gleich noch eine Armee die hungrig ist?
Oder soll das alles nur für uns sein?
Ich finde das ist eine unglaubliche Verschwendung.“
„Sahra die Köchin weiß doch nicht was du gerne isst und da hat sie verschiedene Sachen gemacht. Sie meint es nur gut mit dir. Wenn sie weiß was du gerne magst wird sie das kochen oder du stellst mit ihr einen Speiseplan auf.
Aber jetzt lass uns essen mein Herz.“
Ich schnaufte nur und ergab mich.
Dann musste ich einen Plan aufstellen müssen.
Es schmeckte alles gut. Denn ich probierte von allen eine Kleinigkeit. Doch dann brachten die Männer noch Nachtisch rein und ich platzte fast nachdem ich auch von denen gekostet hatte.
„Alex bitte können wir nicht einen kleinen Spaziergang im Garten machen?
Ich muss mich ein bisschen bewegen nach all dem leckeren Essen.“
„Oh ich wüsste eine viel bessere Bewegung für dich Sahra.“
Frech grinste Alex mich an. Ich stupste ihn mit meinen Ellenbogen an.
Er lachte nur und wir gingen in den Garten. Die Luft war einfach warm und angenehm. Wir schlenderten durch den nur vom Mond und den Sternen erleuchteten Garten. Alex hatte keine Probleme auch jetzt genug zuerkennen. Es war eine schöne Nacht.
„Sahra mein Herz ich muss leider die nächsten zwei Tage noch eine Menge arbeiten.
Also wirst du den Tag über mich nicht sehen.
Doch ich komme jede Nacht zu dir und werde den lagen einsamen Tag dann wieder gut machen.
Wenn du willst kannst du einkaufen gehen oder was immer du machen möchtest.
Bill und Titus werden dich immer überall hinbringen.
Ich möchte dass du dich amüsierst und deine Freiheit genießt.
Wenn in drei Tagen der Krönungsball ist wissen alle das du meine Frau und somit ihre neue Fürstin bist.
Dann kannst du nicht mehr ohne weiteres durch die Gegend laufen.
Außerdem wird es für dich viel zu tun geben Sahra.
Du wirst etliche Ratschläge geben müssen und du wirst auch Einladungen bekommen zu Kaffeekränzen oder andere Veranstaltungen.
Und wenn wir erst einmal Kinder haben wird es richtig turbulent werden, mein Herz.“
Alex strahlte über sein ganzes Gesicht, das wusste ich ganz genau, auch wenn ich es nicht richtig sehen konnte. Ich stöhnte nur als Antwort. Dann schnappte mich Alex einfach und rannte mit mir los.
„Hey was soll das?“
Fragte ich ihn erschrocken.
„Na ich dachte wir machen da weiter wo wir aufgehört haben.
Du wolltest dich doch bewegen und ich weiß auch schon sehr genau wie.“
Ich hörte die Erregung die in seiner Stimme mitschwang.
Sehr schnell waren wir in unserem Schlafzimmer. Und bevor ich es richtig realisierte lagen wir beide schon vollkommen nackt auf dem Bett. Alex küsste sich von meinen Händen hinauf zu meinem Mund. Eine Feuerspur legte er damit auf meine Haut. Er drehte mich auf den Bauch und küsste meinen Rücken entlang. Dann liebkoste er meinen Nacken nachdem er meine Haare zur Seite gelegt hat. Ich brannte lichterloh und wollte ihn auch verwöhnen. Ich drehte mich um und gab Alex zu versteh das er sich auf den Rücken legen sollte. Mit großen Augen machte er aber was ich sagte. Ich küsste mich von seinem Mund langsam hinunter über seine Brust. Dann machte ich auf dem Weg über seinen Bauch noch weiter hinab. Meine Hände umfassten sein schon hochgeragtes Glied. Sanft streichelte ich Alex und dann umschlossen meine Lippen sachte seinen großen Liebesstab. Alex stöhnte auf und keuchte nur schwach.
„Sahra... was machst du da?
Du …. du brauchst das nicht...wirklich.
Ich …liebe dich auch so schon wie verrückt.“
Ich hörte kurz mit meiner Handlung auf und lächelte Alex an. Leise meinte ich nur zu ihm:
„Ich weiß das alles, aber ich möchte das jetzt machen.“
Und schon schlossen sich meine Lippen wieder und machten da weiter womit ich gerade aufhört hatte. So verwöhnte ich Alex eine Zeit lang. Er stöhnte immer wieder und dann knurrte er plötzlich. Er zog mich mit einer einzigen Bewegung auf sich und drang in mich ein. Jetzt stöhnte ich auf vor Sehnsucht. Wir liebten uns so bis wir beide zum Himmel fuhren. Erschöpft sank ich auf Alex zusammen.
„Sahra mein Herz das war... unglaublich heiß so mit dir zu schlafen.
Ich liebe dich für immer und ewig und davon, mit dir zu schlafen und zusammen zu sein, werde ich nie und nimmer genug bekommen.“
Er küsste mich ausgiebig und dann holte er schnell ein Handtuch um seinen Samen von uns zu entfernen.
Danach zog er mich in seine Arme und ich kuschelte mich mit meinem Rücken an seine starke Brust. Wie sehr ich es doch liebte so einzuschlafen. Ich war glücklich und selig. Mein Schlaf war sehr erholsam und tief. Im halb Schlaf bemerkte ich, das Alex mich küsste und aufstand. Ich murrte leise darüber. Er kam nach kurzer Zeit zurück.
„Sahra mein Herz ich muss jetzt fahren.
Wir sehen uns heute Abend wieder.
Ich wünschte ich könnte bei dir bleiben.“
„Es ist schon Ok Alexander es ist nun mal deine Pflicht, dich um alles zu kümmern.
Ich liebe dich und freue mich auf heute Abend.
Gib mir noch einen Kuss und dann darfst du gehen.“
Meinte ich leise und voller Verständnis zu ihm.
Alex zog mich in seine Arme und er küsste mich fast um meinen Verstand. Mit einem seufzten löste er unsere Verbindung und verließ das Zimmer. An der Tür flüsterte er.
„Ich liebe dich mein Herz.“
Mit einem Lächeln im Gesicht schlief ich wieder ein.
Doch nur kurze Zeit später erwachte ich erneut und stand auf.
Ich duschte lange und machte mich fertig.
Ich zog eine einfache Jeans an. Dazu eine lange schwarze Seidenbluse und schwarze Pumps. Nach dem Zähneputzen schminkte ich mich nett. Meine Haare flocht ich zu einem Zopf. Als ich fertig war ging ich in die Küche. Die Köchin machte große Augen als ich mich an den Tisch setzte. Bill und Titus kamen auch gerade in die Küche. Nach einer Verbeugung und einem „Guten Morgen Mylady“
setzten sie sich auch an den Tisch. Wir aßen ein leckeres Frühstück und ich erfuhr dass die Köchin Elena hieß. Ich unterhielt mich kurz mit ihr über meine Essgewohnheiten und dann räusperte sich Bill.
Er wollte mit mir reden. Also gingen wir in das Kaminzimmer.
„Sahra du darfst nicht so mit dem Personal umgehen.
Du bist die Fürstin und Alle stehen unter dir.
Du kannst nett sein aber nicht so freundschaftlich.
Du musst lernen das du über allen anderen stehst und sie dir mir Respekt und Ehrfurcht begegnen.
Eigentlich solltest du auch mit mir anders umgehen aber da ich schon sehr lange im Dienste der Fürsten stehe und auch zur Familie gehöre ist das mit mir etwas Anderes.
So was möchtest du heute machen Sahra?“
„Ich würde gerne Einkaufen gehen.
Ich möchte ein paar Sachen für einige Zimmer einkaufen und auch Grünpflanzen brauche ich.
Außerdem brauche ich einige Pflegeartikel und dergleichen.
Es ist für mich einfach nicht so leicht damit um zugehen das ich jetzt die... die Fürstin der Vampire sein soll Bill.
Wie würdest du dich denn fühlen wenn du an meiner Stelle wärst?
Ich versuche mein Bestes doch ich werde leider bestimmt immer wieder in Fettnäpfchen geraten.
Ich bin sehr froh das du an meiner Seite stehst Bill.“
Versöhnlich lächelte ich Bill an.
Er grinste zurück und zwinkerte mir zu.
„Gut dann werden wir in einer halben Stunde los fahren.
Ich muss nur noch ein einiges Organisieren.
Wir treffen uns in der Eingangshalle Sahra.
Ich werde versuchen dir dabei zu helfen dich schnell an alles zu gewöhnen.“
„Ja ich freue mich schon auf den Tag.“
Bill ging zuerst und dann auch ich.
Nach einem Abstecher ins Bad holte ich mir eine Jacke und eine Tasche in der ich das nötigste einpackte. Bill und Titus erwarteten mich schon als ich die Treppe runterkam. Draußen stand eine rote Limousine.
„Was für ein Auto ist das denn Bill?“
„Oh das ist dein Wagen Sahra.
Der ist für dich wenn du unterwegs bist.
Alexander meinte dass dir Rot etwas besser gefallen würde als schwarz.
Er ist sehr sicher und du kannst sogar Fernsehen schauen wenn du magst.“
Ich holte tief Luft den das war echt mal wieder ein Hammer für mich.
Noch ein Brocken den ich schlucken musste.
Ich stieg hinten ein. Titus hat mir die Tür aufgehalten.
Drinnen war alles aus schwarzen Leder und Rosenholz ausgestattet. Mir gefiel es gut. Bill fuhr den Wagen und Titus saß neben ihm vorne. Wir fuhren eine Ewigkeit und dann hielten wir vor einem großen Einkaufcenter.
„Sahra steige mit Titus schon einmal aus.
Ich bringe den Wagen weg und komme zu euch.“
Titus öffnete für mich die Tür und ich stieg aus.
Im Eingangsbereich warteten wir auf Bill. Titus und Bill hatten beide Jeans, Hemd und Sakko an und sahen wirklich gut aus.
Nachdem Bill zu uns gestoßen war begann mein Einkaufmarathon. Hier fand ich wirklich alles was ich suchte. Meine Kreditkarte lief heiß, so viel kaufte ich ein. Wir ließen viele Sachen nach Hause liefern so war es leichter für uns. Zwischendurch brachte Bill auch schon einige Tüten und Schachteln zum Wagen. Später aßen wir in einem kleinen Restaurant etwas bevor es weiter ging. Am späten Nachmittag waren wir alle Drei geschafft und froh, das ich alles gefunden hatte was ich wollte. Wir fuhren Heim und verstauten meine Einkäufe im Schlafzimmer. Danach tischte Elena ein leckeres Abendessen für uns auf. Alex kam leider nicht dazu denn er war noch unterwegs. Das auspacken beschränkte ich auf das nötigste. Da morgen die anderen Sachen geliefert wurden, wollte ich das alles dann auch erledigen. Ich ging ins Kaminzimmer und machte es mir dort mit einen Buch gemütlich. Bill und Titus gesellten sich zu mir. Bill machte den Kamin an und Titus brachte mir eine Kanne Tee. Später gingen die beiden wieder um Übungen mit Titus zu machen. Hier im Haus war ich ja Sicher. Überall waren Wachposten verteilt und alles war Hightech abgesichert. Schnell war ich in Buch vertieft und bekam nichts mehr um mich mit. Das nächste was ich vernahm war das sich zwei starke Arme um mich legten und ich auf eine sehr weiche Unterlage gelegt wurde. Ich schlug meine Augen auf und sah Alexander der über mich gebeugt war.
Er blickte mir tief in meine Augen. Seine Augen glühten und entflammten mich sofort. Er verband sich mit mir Mental und zeigte mir was er jetzt machen wollte. Alex hatte viele weiche Tierfelle und Kissen aus Fällen vor dem Kamin auf den Boden verteilt. Er hatte eine Weinflasche und zwei Gläser auf dem Boden stehen. Er schenkte mir einen leidenschaftlichen Kuss und dann tranken wir denn süßen Wein. In dieser Zeit kuschelte ich mich nah an Alex.
„Oh meine Süße ich habe dich so vermisst.
Und ich habe mir vorgestellt dass ich dich vor dem Kamin hier lieben möchte.
Das hat mich den ganzen Tag über nicht losgelassen.
Und so werde ich dich heute hier lieben.
Keiner wird uns stören mein Herz.
Und was hast du heute alles gemacht mein Schatz?
Du hast mich ja nicht zuschauen lassen.“
„Oh ich habe ganz viel Eingekauft und ich will nicht, dass du es vorzeitig siehst.
Ich habe dich auch sehr vermisst und ich liebe dich.
Du bringst mich noch um meinen Verstand.
Denn ich kann nur fast immer daran denken wie es ist mit dir zu schlafen.
Ich bekomme auch nicht genug von dir.
Jedes Mal wenn du mich berührst oder küsst muss ich mich sehr zusammen reißen nicht gleich über dich herzufallen Alexander.
So wie ich bei dir fühle habe ich noch nie in meinen ganzen Leben gefühlt.“
Alex zog mich fest in seine Arme und strahlte überglücklich.
„Dass es dir genauso geht wie mir finde ich wunderbar.
Ich weiß nicht wie ich dich verdient habe.
Nach allem was du wegen mir durchmachen musstest liebst du mich trotzdem so wie ich dich.
Sahra ich habe so viele Jahrhunderte auf dich gewartet.
Du bringst mich dazu mir den ganzen Tag über Gedanken zu machen wie ich dich verführen und verwöhnen kann.“
Wir küssten uns voller Verlangen. Ohne groß mit den Küssen auf zuhören zogen wir uns gegenseitig aus. Als wir beide nackt waren streichelte er mich überall und ich brannte lichterloh. Doch Alex liebkoste erst noch ausführlich meine beiden Brustwarzen und erst dann versenkte er sein großes Glied in mich. Tief stieß er in mich. Er füllte mich vollkommen aus. Erst ließ Alex es langsam angehen und dann wurde er immer schneller. Er brachte uns beide zum gemeinsamen Höhepunkt. Alex stieß seine Zähne in meinen Hals und trank unter lautem Stöhnen von mir. Ich schrie seinen Namen laut als es mir kam. Dadurch dass er von mir trank dauerte mein Höhepunkt sehr lange an. Es ist einfach unbeschreibbar mit Alex zu schlafen. Er küsste mich nachdem er genug von meinem Blut getrunken hatte. Wir kuschelten uns aneinander und Alexander legte eine Felldecke über unsere Körper.
Mein Gesicht lag auf seiner Brust und ich atmete seinen Duft ein. So glitt ich ins Reich der Träume. In der Morgendämmerung erwachte ich in seinen Armen. Alex schlief und er sah sehr entspannt und zufrieden aus. Ich küsste ihn sanft und wollte mich aus seinen Armen ziehen. Doch er hielt mich fest. Er schlief immer noch doch sein Unterbewusstsein wollte mich nicht gehen lassen. Er murmelte im Schlafen.
„Nicht... ich will Sahra nie wieder los lassen.
Sie ist mein Leben und ich war so oft kurz davor sie für immer zu verlieren.
Ich brauche sie, denn sie ist mein Herz und meine Zukunft.“
Noch fester wurde sein Griff und er seufzte. Ich seufzte auch und ergab mich. Ich schmuste mich einfach wieder an seine Brust. Doch schlafen konnte ich nicht mehr. Ich beobachtete Alex einfach weiter. Seine Atmung war gleichmäßig und er roch so gut.
So verging die Zeit gemächlich. Als Alex die Augen öffnete lächelte ich ihn lieb an und schenkte ihm einen Kuss. Er genoss meinen Kuss ausführlich. Er schmunzelte als er sagte.
„Na das ist ja eine Begrüßung mein Herz.
Bist du schon lange wach?“
„Eine Zeit lang habe ich dir schon beim Schlafen zugesehen.
Du hast mich ja nicht aufstehen lassen.
Ich müsste aber jetzt wirklich mal wohin Alex.“
Zuerst schaute er mich komisch an doch dann wusste er dass ich auf die Toilette musste. Lachend ließ er mich los und ich konnte mir meinen Slip und meine Bluse anziehen. Die anderen Sachen nahm ich nur so auf die Arme und dann ging ich hinaus. Ich beschloss gleich in unser Zimmer zu gehen weil ich mich ja sowieso fertig machen musste. So betrat ich den Flur nur mit meiner Bluse, die mir bis knapp über den Po reichte, meinen Slip, Barfuß und mit einem sich auflösendem Zopf. Ich erschrak sehr, denn im Flur standen drei Männer die ich nicht kannte. Sie spannten sich an als sie mich sahen. Einer knurrte laut und ging auf mich zu. Im selben Moment kamen Bill und Titus in den Flur gerannt. Alexander stürmte nur in Boxershorts aus dem Kaminzimmer. Bill und Titus standen schützend vor mir. Alex stellte sich vor den Männern auf. Obwohl er nur in Unterhose dastand versprühte er so viel Macht, dass es einen schon einschüchtern konnte.
„Jeremias was machst du hier in meinem Haus und zu so früher Stunde?
Wir wollten uns erst in drei Stunden im Hauptquartier treffen.“
Der große schlanke blonde Mann verneigte sich vor Alexander und bedachte mich dabei mit einem giftigen höhnischen Blick.
„Mein Fürst, ich muss aber sehr dringend schon jetzt mit Euch sprechen.
Ich wusste nur nicht, dass ich euch bei einem Schäferstündchen mit na ja, sagen wir mal so einer Dame antreffe.
Ihre Braut Marika Blue wird nicht gerade erfreut darüber sein denke ich.“
„Es ist alleine meine Sache was ich mache Jeremias.
Ich werde mich jetzt ankleiden und wir können uns über dein Anliegen und deine Anmaßung hier zu erscheinen unterhalten.“
Mental sagte er mir.
„Mein Herz es ist wichtig das ich das mit dem Graf Jeremias de Ormadis klären.
Er wird Morgen sein blaues Wunder erleben wenn er erfährt wer du wirklich bist.
Du gehst über einen anderen Weg in unser Zimmer Sahra.
Bill und Titus werden dich begleiten.
Aber vorher ziehst du dich richtig an.“
„Wenn du es möchtest mein Schatz.
Bitte passe auf dich auf ja.
Ich traue diesem Typen nicht.“
In diesen Moment kam John mit noch drei anderen Vampiren in den Flur. John verdrehte seine Augen als er sah was ich an hatte, dann zuckten seine Mundwinkel leicht bevor er wieder sehr mürrisch blickte. Bill knurrte leise und schob mich in das Zimmer zurück. Titus blieb vor der Tür stehen und Bill drehte sich weg von mir, so zog ich mir schnell meine Hose an und schlüpfte in meine Schuhe.
„Bill ich bin fertig wir können dann gehen.
Wer war dieser anmaßende Mann eben?“
„Das liebe Sahra war der Minister der Geheimhaltung der Existenz der Vampire.
Er denkt er hat viel Macht und spricht Alexander immer wieder in alle möglichen Angelegenheiten rein.
Er ist ein Schleimer und Alex mag ihn nicht besonders.
Komm ich denke die Luft ist jetzt rein.“
Bill ging vor und ich folgte ihn hinaus. Dann brachte er und Titus mich auf einen Weg quer durch das ganze Haus zum Schlafzimmer. Hier schaute Bill erst noch mal nach dem Rechten und dann konnte ich endlich reingehen.
Ich duschte schnell und zog mich um. Mein Frühstück wurde durch die Anlieferung der bestellten Sachen unterbrochen. So verbrachte ich den Tag damit, mit Bill, Titus und noch ein paar anderen Wachen alles zu verteilen. Am Ende habe ich durch einfache Veränderungen einen Hauch von mir ins Haus gebracht. Die meisten Kleinigkeiten machte ich im Schlafzimmer. Das schwarzweiße Bild tauschte ich gegen ein Bild in Rottönen. Das flammende Herzen und Drachen zeigte. Einige Grünpflanzen brachten eine harmonische Wärme mit. Die Vorhänge tauschte ich auch gegen Rote aus. So machte ich das Zimmer heimlicher. Außerdem hatte ich einen schwarzen Leseledersessel ans Fenster im Kaminzimmer gestellt.
Hier und da habe ich einige Pflanzen im Haus verteilt.
Auch in Wohnzimmer brachte ich durch ein bisschen Farbe, durch einige rote und orange Kissen.
Das Abendessen nahm ich alleine ein da Alex noch unterwegs war. Und Bill mit Titus unbedingt üben musste. Ich telefonierte mit René, Will und Igor.
Michael erreichte ich leider nicht. Dann telefonierte ich noch mit Xenia. Sie war mit Christopher und den Kindern wieder nach Hause gezogen. Als ich auflegte klingelte mein Handy. Es war Chantal.
„Sahra meine Liebe ich versuche dich schon seit Stunden zu erreichen.“
„Oh Chantal schön dich zu hören.
Ich war den ganzen Tag beschäftigt und dann habe ich mit meiner Familie telefoniert.
Was möchtest du den meine liebe Chantal?“
„Ich wollte dir erzählen dass ich sehr gut mit deinem Kleid voran komme und dass Morgenmittag John zu dir kommt. Dein Mann will dass er sich um dich kümmert. Er freut sich sehr nur Marcus ist etwas verstimmt weil John in letzter Zeit so oft in New York ist.
Wie geht es dir eigentlich so in der Fremde und mit einem mächtigen Mann an deiner Seite?“
„Mir geht es sehr gut.
Nur das ich doch René und Will sehr vermisse.
Alex muss viel Arbeiten und ich bin halt oft alleine.
Doch wenn er bei mir ist verwöhnt er mich.
Ich liebe ihn unbeschreibbar.
Auch Deutschland fehlt mir ab und zu.
Doch so langsam mache ich es mir auch hier gemütlich.
Es ist nur alles so neu und ungewohnt für mich.
Ich freue mich schon John wieder zusehen.
Wann werde ich dich sehen Chantal?“
„Wir sehen uns erst in Schottland wieder meine Liebe.
So ich will dich jetzt nicht länger aufhalten Sahra.
Ach eins noch dein Kleid wird dir bestimmt gefallen.“
Und schon hatte sie aufgelegt, wer weiß was sie sich wieder ausdenkt. Ich ließ mir Wasser in die Wanne laufen und machte Musik an. Das Licht konnte ich dämmen und in der Wanne gab es auch einige Lampen. Ich stieg in das warme Wasser und genoss die Wärme. So konnte ich mich sehr gut entspannen. Mittlerweile war es schon kurz vor 22 Uhr und so langsam machte ich mir doch Sorgen um Alexander. Mental konnte ich ihn nicht erreichen, denn er schloss mich bewusst aus, das merkte ich sehr genau. Ich hatte genug vom Wasser also machte ich mich trocken föhnte meine Haare und zog mir ein rotes Seidennachthemd an. Dann legte ich mich schlafen. Unruhig wälzte ich mich im Bett hin und her. Irgendwann schlief ich dann ein. Die Morgensonne weckte mich auf. Ich setzte mich im Bett auf um mich umzusehen. Alex lag nicht neben mir ich war alleine. Aber er musste dagewesen sein denn seine Bettdecke war zerwühlt. Gerade wollte ich aufstehen als die Schlafzimmertür aufgemacht wurde. Alexander, Bill und Titus brachten einen Tisch, zwei Stühle und ein großes Tablett rein. Schnell zog ich mir die Bettdecke über meinen Körper. Alle drei grinsten von einem Ohr zum anderen Ohr.
„Guten Morgen mein Herz.“
Sagte Alex zu mir und küsste mich sanft. Nachdem er das Tablett Bill gereicht hatte und zu mir kam.
„Guten Morgen Mylady.“
Grüßten mich Bill und Titus mit einer leichten Verbeugung.
„Ähm guten Morgen Bill und Titus.“
Titus und Bill deckten den Tisch noch schnell und dann verließen sie das Zimmer wieder leise.
„Sahra mein Herz ich bin untröstlich das ich nicht zurückgekommen bin bevor du tief und fest geschlafen hast.
Du hast so friedlich ausgesehen wie du im Bett gelegen hast. Ich habe mich ohne dich zu wecken auch schlafen gelegt.
Heute Morgen war ich vor dir wach und wollte dich mit einem Frühstück hier im Zimmer Überrachen.
Weißt du, auch heute haben wir leider nicht viel Zeit füreinander.
Ich muss am Nachmittag schon ins Hotel wo der Ball stattfinden wird.
Dort habe ich eine Konferenz und dann kleide ich mich da ein.
Du wirst dich hier fertig machen und Bill wird dich mit Titus zum Hotel bringen.
Du wirst dort in einem Nebenraum warten bis ich dich holen lasse.
Ich möchte nicht dass dich jemand vorzeitig sieht.
Es ist nur zu deinem Schutz Sahra.
Ich habe immer noch Gegner unter den Vampiren und solange keiner etwas von dir weiß bist du sicher, mein Herz.
Komm wir sollten jetzt etwas essen denn, ich gedenke dich danach ausgiebig zu Lieben.“
Alexander zog mich lächelnd zu sich hoch und küsste mich leicht auf den Mund. Er rückte mir den Stuhl zurecht, als ich mich setzte.
„Sahra, du bist so still.
Bist du sehr gekränkt, weil ich so viel weg bin?
Bitte sprich mit mir mein Herz.“
Alex kniete neben mir und hatte einen sorgenvollen Blick. Seine Stirn lag in vielen Falten und eine Augenbraue zog er hoch.
„Alex ich bin nicht gekränkt wegen deiner Abwesenheit.
Nein nur sehr traurig bin ich darüber.
Ich verstehe ja dass du viel zu tun hast aber du schließt mich aus deinem Leben aus.
Du sprichst nicht mit mir über deine Arbeit und ich kann dich nicht wirklich erreichen wenn du unterwegs bist.
Es ist für uns beide ein neues Leben und ich dachte ich könnte dir eventuelle zur Seite stehen.
Bei diesem Jeremias habe ich kein gutes Gefühl Alexander.“
Er nahm meine Hand und küsste sie sanft.
„Du hast Recht ihn nicht zu mögen.
Ich traue ihm auch nicht über den Weg.
Ich hätte nicht gedacht dass dich meine Arbeit interessieren könnte.
Aber wenn du möchtest werde ich dich in Zukunft auch an ihr teilhaben lassen.
Bitte verzeih mir ich, hätte mit dir reden sollen.
Ich habe dich immer gespürt wenn du mich riefst, aber dann konnte ich aber keine Ablenkung durch dich gebrauchen, mein Herz.
Und dass du mich ablenkst kannst du nicht leugnen.
Komm ich habe Hunger.“
Wir aßen unser Frühstück und dann liebten wir uns voller Zärtlichkeit. Dann schmusten wir solange miteinander bis Alexander aufbrechen musste. Er zog sich einen schwarzen Anzug an und ging ins Badezimmer. Als er zurückkam setzte er sich noch einmal zu mir.
„Sahra ich habe dir ja auch noch nicht gesagt das mir deine Veränderungen sehr gefallen.
Mit diesen Kleinigkeiten hast du das Haus richtig schön gemacht.
Ich liebe dich für immer.“
Ich schaute in seine Augen und dort sah ich, das seine Augen wieder ganz grün waren.
„Alexander was ist mit deinen Augen los?“
„Sahra das sind nur Kontaktlinsen.
Es sollte doch noch niemand sehen dass sie sich verändert haben.
Ich trage sie bis heute Abend in der Öffentlichkeit.
Gestern hatte ich sie schnell in meine Augen getan bevor ich in den Flur kam.
Du hast mich ja nur noch von hinten gesehen.“
„Ja ich kann das verstehen mein Schatz.
Ich werde dich vermissen bis wir uns heute Abend wiedersehen.
Ich hoffe doch sehr, das dann einiges leichter geht.
Bis dann mein geliebter Mann.“
Mit einem letzten Kuss verabschiedete ich mich von ihm. Dann seufzte ich in den leeren Raum hinein.
Ich zog mich an und ging zum Mittagessen.
Und da kam auch schon John um mich herzurichten.
Ich ließ ihn auch essen und dann wollte ihm Bill ein Gästezimmer zeigen wo er schalten und walten konnte wie er wollte.
Ich duschte mich und zog mir die Unterwäsche an. In einem Morgenmantel ging ich zu John. Er schminkte mich und rollte meine Haare auf sehr viele Wickler.
Dann trocknete er sie. Er hatte wieder einen Friseursaloon mitgebracht. Als ich in mein Zimmer gehen wollte um mir das Kleid anzuziehen hielt mich John zurück.
„Sahra ich habe das Kleid was du heute Abend tragen sollst hier.
Chantal meinte, das andere sei doch nicht ganz so wie sie es wollte.“
Er holte aus einem großen Kleidersack ein grün-goldenes Kleid heraus.
Es sah fast so aus wie das was ich bei Chantal anprobiert hatte. Nur dieses war viel enger an meinem Oberkörper anliegend. Es stand mir aber auch sehr gut. Es war auch Schulterfrei und zeigte meine Drachen sehr deutlich. Nachdem ich die Schuhe an hatte machte John mein Make-up fertig und dann machte er mit den Haaren weiter.
„Sahra ich muss deine Haare hochstecken.
Das hat der Fürst so angeordnet.
Er will, das jeder frei Sicht auf die Drachen hat.
Und du sollst deinen Schmuck tragen den du dir ausgesucht hast.“
Mal wieder rollte ich mit den Augen und dachte mir meinen Teil.
Als John meine Haare fertig hatte gab er mir noch einen grünen Umhang. Dieser war mit dem identisch den ich bei Igor gelassen hatte.
So konnte mich doch keiner erkennen. John hatte mir grün-goldene Augen geschminkt und einen blutroten Mund. Ich sah wirklich aus wie Ende Zwanzig und nicht wie Vierzig. Da fiel mir ein was Will mir erzählt hat.
= Die Frauen werden durch die Verbindung in das Alter gebracht wo sie am besten Kinder gebären können. Also können sie durchaus jünger oder älter werden. =
Ob das wirklich so ist?
Ich werde mich mal genauer betrachten wenn ich nicht geschminkt bin.
Ich bedankte mich bei John und holte noch meinen Schmuck. Ich legte ihn an und dann mussten wir auch schon los fahren. Auf der Fahrt war ich doch sehr nervös und hibbelig. Ich wusste ja nicht was mich erwartete.
Nach fast zwei Stunde kamen wir in einem sehr vornehmen und teureren Hotel zum Stehen. Bill parkte den Wagen an einer Nebentür. Eine von Alexanders Wachen erwartete uns schon. Er fuhr das Auto weg und ich folgte Bill ins Haus. Titus ging hinter mir. Wir liefen fast 10 Minuten bis wir endlich den Raum erreichten in dem wir warten sollten.
Oh mein Gott bin ich nervös.
Bald werden alle Vampire wissen dass ich Alexanders Frau bin.
Sollten sie auch erfahren was meine Herkunft ist?
Ich bin schon echt gespannt wie die Vampire reagieren.
Ich liebe Alexander ja so sehr, sonst würde ich hier gar nicht stehen.
Bill und Titus wirkten auch angespannt. Von Nebenan konnte man Stimmen hören und ab und zu Hände klatschen. Ich konnte zwar nicht verstehen was gesprochen wurde, doch hörte es sich für mich an als ob Reden gehalten wurden. Bill gab mir dann irgendwann ein Zeichen das ich ihm folgen sollte. Wir beraten einen großen Saal wieder durch eine Seitentür am Rand einer sehr großen Menschenmenge. Alle Vampire standen mit dem Rücken zu uns und keiner bemerkte unsere Anwesenheit. Durch die Massen hindurch hatte ich doch einen sehr guten Blick nach vorne. Auf einem hohen Podest stand Alex mit dem Ältestenrat der Vampire. Alle sahen sehr festlich aus. Der Rat hatte dunkelblaue Umhänge über ihre grauen Anzügen an. Alexander hatte einen schwarzen Anzug an der glänzte wenn er sich bewegte. Gerade legte ihm Pascale Varini einen roten Umhang mit einem weißen Kragen um. Dann kniete sich Alexander hin und Ivan Ragur setzte ihn eine große goldene Krone, die mit grünen und roten Steinen besetzt war, auf den Kopf. Alex stand auf und Ivan sagte zu den Vampiren.
„Hier steht nun unser aller Fürst.
Alexander McFraeser ist nun der neue Fürst der Vampire.
Und jetzt bezeugt euren Respekt für ihn, bevor wir seine Frau begrüßen.“
Die Vampire waren gerade dabei auf die Knie zu gehen als ein Schrei im Saal er schwoll.
„Da Marika Blue ist zusammen gebrochen.
Sie ist doch die zukünftige Frau unseres Fürsten.“
Hörte ich die Leute reden.
„Da der Bruder des Fürsten Christopher eilt zu ihr um ihr zu helfen.“
„Bill ich muss weiter nach vorne gehen.
Ich muss wissen was mit Marika los ist.
Mich wird keiner erkennen, da ich ja den Umhang auf lasse.“
Bill brummte nur aber er nahm meine Hand und zog mich nach vorne. Titus deckte mir den Rücken. Nach etlichen Minuten haben wir es zu Christopher und Marika geschafft ohne groß aufzufallen. Alexander und der Ältestenrat standen auch schon bei ihr.
Christopher sagte gerade zu ihnen.
„Ich weiß nicht genau was sie hat aber ich denke sie ist vergiftet worden.
Sie ist schon sehr schwach und ich weiß nicht wie ich ihr helfen kann.“
„Ja das ist ja aber überhaupt nicht gut oder Fürst Alexander McFraeser.
Laut unseren Gesetzen hast du nur Anrecht auf den Thron wenn du deine Gefährtin an deiner Seite hast.
Aber so wie es aussieht wird deine nicht überleben.
Nach unserem Recht sollte dir dein Bruder folgen aber er hat sich schon vor Ewigkeiten für die Medizin entschieden und somit fällt er als Fürst aus.
Und somit bin dann wohl ich der Nächste, der für den Thron bestimmt ist.
Ich habe meine Gefährtin und habe mit ihr Kinder.“
Jeremias stand ganz in meiner Nähe doch er konnte mich nicht sehen. Er klang sehr Sieges bewusst und überheblich. Wie er das so überbrachte und breitbeinig dastand.
„Ah ja, willst du damit sagen das du für Marikas Zustand verantwortlich bist oder wie sollen wir deine Äußerungen interpretieren?
Meinte Alexander nur sehr kalt zu Jeremias.
„Oh nein mein Fürst das wollte ich nicht damit sagen.
Ich wollte nur damit auf euer Dilemma hinweisen.“
Mit einer angedeuteten Verbeugung wandte er sich zu dem Ältestenrat. Als ob er warten würde, was sie zu sagen hätten. Doch sie schwiegen nur dazu. Aber ein Lächeln lag auf ihren Gesichtern. Sie blickten kurz zu Alexander und dann hörte ich ihn auch schon in meinem Kopf.
„Sahra mein Herz denkst du das du Marika helfen kannst?
Ich hätte mir eigentlich das alles anders vorgestellt.
Ivan wird dich jetzt bitten Marika zu helfen.
Wir werden dann abwarten was als nächstes passieren wird.
Ich liebe dich mein Herz und auch wenn ich dich jetzt noch nicht richtig sehen kann, bis du für mich einfach zauberhaft.“
Einen kurzen Blick auf ihn zeigte keinerlei Regung seinerseits.
Ivan räusperte sich laut und alle im Saal wurden schlagartig ganz still.
„Nun wie ich sehe haben wir hier einen Notfall denn nicht einmal unser bester Arzt bewältigen kann.
Oder Christopher McFraeser kannst du dieser Frau doch noch helfen?“
„Nein Mylords.
Ich weiß nicht wie ich ihr helfen kann, da ich das Gift nicht kenne.
Außerdem geht es ihr schon sehr schlecht.“
„Na dann ist es ja gut das wir jemanden unter uns haben, der ihr auf jeden Fall helfen kann.“
Alle im Raum schauten sich um, ob sie sehen könnten wer denn gemeint wäre. Doch keiner trat nach vorne.
„Ich bitte dich komm jetzt zu uns und zeige uns allen deine Heilkräfte Lady Sahra.“
Ich schluckte einmal schwer und holte tief Luft dann ging ich zu Marika. Allen im Raum stockte der Atem als ich mich zu ihr hin kniete. Ich sagte kein Wort und mein Umhang schützte mich vor den Blicken der Anwesenden. Christopher zog sich zurück und ich legte meine Hände auf den Körper von Marika. Sofort begann sie zu leuchten. Dann breitete sich das Leuchten auf ihren ganzen Körper aus. So verbrachte ich einige Zeit damit, sie durch die Engelskraft zuheilen. Das Licht erlosch und Marika schlug die Augen auf.
„Was mache ich hier auf dem Boden?
Warum schauen mich alle so komisch an?
Sahra warum kniest du neben mir?“
Ich erhob mich und reichte ihr meine Hand.
Sie nahm sie und ich zog sie hoch. Bevor ich etwas sagen konnte meldete sich Ivan zu Wort.
„Marika meine Liebe geht es dir wieder besser?“
„Ja mir geht es sehr gut.
Mir war plötzlich schlecht und dann ist mir schwarz vor Augen geworden.“
Ein leises Fluchen hörte ich hinter uns. Deshalb drehte ich mich um. Jeremias stand fast hinter mir und verzog wütend sein Gesicht.
„Es freut mich sehr zu hören, dass es dir gut geht dann können wir ja weiter machen.
Bitte Lady Sahra und Lady Marika würdet ihr mit uns nach vorne kommen.“
Stimmen murmelten im Saal aber ich konnte nicht verstehen was sie sagten. Marika, Ich, Bill und Titus folgten Alexander, Ivan, Antonio und Pascale nach oben auf das Podest.
Ivan drehte sich zu den Anwesenden um.
„So jetzt bitte ich euch unserem Fürsten Alexander McFraeser euren Respekt zu erweisen.“
Alle verbeugten sich jetzt vor Alexander.
„Ich freue mich sehr dass ihr mich als euren rechtmäßigen Fürst anerkennt.
Ich möchte euch jetzt auch die Frau vorstellen, die ich für immer an meiner Seite haben möchte und die mein Herz in ihren Händen trägt.
Meine Damen und Herren hier ist eure neue Fürstin Lady Sahra McFraeser meine Gefährtin.
Sahra mein Herz, bitte zeige dich jetzt allen hier in Saal.“
Alexander hatte sein atemberaubendes Lächeln aufgesetzt und hielt mir seine Hand hin.
Glücklich lächelte ich ihn an und zog mir meinen Umhang aus. Dann ging ich zu Alexander und er nahm mich in seine Arme und küsste mich kurz sanft.
Ein Gemurmel ging durch den ganzen Saal das immer mehr anschwoll.
„Aber mein Fürst so viel wir alle wissen solltest du Marika Blue heiraten und nicht deine Gespielin.
Ist sie überhaupt eine Gefährtin?“
Höhnte Jeremias nun lauthals.
„Nun und du bis sehr anmaßend und respektlos Jeremias.
Sahra ist eine Gefährtin und zwar meine.
Wenn du mir nicht glaubst dann frage wir doch unseren Rat.“
„Lady Sahra ist eine sehr außergewöhnliche Gefährtin Jeremias.
Sie hat sehr viel Macht und einmalige Gaben.
Wir alle durften neben selber Zeugen einer ihrer Fähigkeiten werden.
Lady Sahra und unser Fürst haben sich auch schon verbunden.
Bitte zeigt die Zeichen eurer Zusammengehörigkeit.“
Ivan sprach das voller Ehrfurcht aus. Alexander entfernte die Kontaktlinsen und die Leute zogen scharf die Luft ein als sie seine grün goldenen Augen sahen. Ich drehte mich mit dem Rücken zu Allen und ein Ah und Oh machte seine Runde.
„Ich habe dieselben Drachen auf meiner Schulter und Sahra ist meine Seelenverwandte.
Ihr wisst doch dass mein Vater sich mit dem Bösen verbunden hatte und dass eine mächtige Macht ihn vernichtet hat.
Diese Macht ist meine Frau Sahra.
Sie konnte meinen Vater nicht retten auch wenn sie das gerne getan hätte.
Obwohl er sie fast umgebracht hat, hätte sie gerne ihr Leben gegeben um ihn zu retten.“
„Diese Frau soll deinen Vater und mit ihm das Böse vernichtet haben noch dazu alleine?
Sie mag zwar diese Frau geheilt haben, von was auch immer.
Aber das andere hat sie bestimmt nicht getan.“
Dieser Jeremias wurde immer unverschämter und mir reichte das langsam.
Ich fragte Alexander in Gedanken.
„Alex bitte ich möchte ihn in seine Schranken weisen.
Und dir rate ich das du dir schnellst möglichst einen anderen Minister suchst.
Den darfst du nicht im Amt lassen.“
„Ja mein Herz ich habe auch schon einen anderen für diesen Posten im Auge aber er kann erst in ein paar Monaten diese Aufgabe übernehmen.
Bitte jetzt kannst du ihm gerne zeigen was du an Macht besitzt mein Herz.
Ich freue mich schon darauf zusehen was er macht.
Angst habe ich nicht um dich, weil ich weiß wie stark du bist Sahra.“
Ich lächelte mit ihm um die Wette und dann ging ich um diesen Jeremias in seine Schranken zu weisen.
Alle machten mir Platz und staunten über meine goldenen Augen.
Ich stand bald direkt vor diesem Jeremias, er hatte nur verächtliche Blicke für mich.
„So du meinst also dass ich nicht die Macht hatte Damien und das Böse zu vernichten.
Nun das hast du schon Recht.“
Er grinste breit und triumphierend.
„Aber ich kann zu jeder Zeit und jedem Ort auf eine Macht zugreifen die stärker ist, als alles was du kennst.“
„Dann bist du eine Hexe und arbeitest mit Magie.“
„Nein vollkommen falsch.
Ich bin ein Engel Jeremias und ich weiß dass du eine hinterhältige Ratte bist.
Ein Blick hat mir schon gereicht um dich zuerkennen.
Ich zeige dir einen kleinen Teil der Macht die auf meiner Seite ist.“
Eine große goldene Blase bildete sich um uns und alle rücken von uns weg. Jeremias wollte auf mich zu gehen doch er konnte sich nicht bewegen.
„Ich warne dich Jeremias nur einmal.
Ziehe dich zurück und mache nichts schlechtes mehr.
Außerdem solltest du mehr Respekt vor Alexander und mir haben.
Also behalte deine falschen und bösen Gedanken und Anschuldigungen für dich.
Denn, wenn wir uns wieder so nah gegenüberstehen, dann ziehst du den kürzeren.
Auch Damien wollte nicht hören und jetzt ist er nicht mehr am Leben.
Du brauchst auch nicht denken dass du mir oder meiner Familie schaden kannst.
Denn sie alle stehen unter dem Schutz der Engel.“
Jeremias zog einen Dolch und wollte ihn in meine Schulter stoßen und doch seine Hand blieb in der Luft stehen. Ich lächelte ihn nur einfach an und lies den goldene Schutzschild zerfallen.
Viele Vampire stürzten sich auf ihn und hielten ihn fest. Ich zog den Dolch aus seiner Hand und schnitt mir damit über meine Handfläche. Unter einem kurzen goldenen Aufleuchten verschwand die Wunde.
Ein Keuchen füllte den Raum.
„Weist du Jeremias das haben schon viele andere vor dir versucht doch es nützt überhaupt nichts.
Wie du selber gesehen hast, kann ich nicht nur Andere heilen sondern mich selber auch.
Doch ich kann auch Leben nehmen wenn es sein muss.
Außerdem war schon einmal Tot und vom Himmelsreich schickten sie mich zurück zur Erde.
Ich werde nicht sterben und das für eine sehr, sehr lange Zeit.“
Ich sagte es so laut das mich alle Anwesende verstehen konnte. Ich wollte endlich meine Ruhe vor solchen Angriffen haben.
Ich schickte neues Licht an die Decke des Saales und dann fielen unendlich viele kleine goldene Sterne auf alle Anwesenden im Saal herab. Ich schritt durch den Raum zurück zu meinen Alexander und die Vampire an denen ich vorbei schritt, gingen vor mir in die Knie. Als ich oben auf dem Podest stand kniete wirklich jeder im Raum vor mir. Auch Alexander und der Rat.
Ich war bestürzt darüber und ging in die Hocke.
Erschüttert sagte ich.
„Bitte nicht, steht doch auf.
Ihr müsst doch nicht vor mir knien.“
Langsam erhoben sich der Rat und Alex.
„Wir haben nur unsere Fürstin unseren Respekt gezollt.
Du bist die erste Frau die Alle vereinen könnte Sahra.
Ich bin so stolz auf dich Sahra mein Herz.“
Alexander zog mich in seine Arme und küsste mich unter tobenden Applaus. Wir feierten in dieser Nacht ausgiebig. Wir aßen wundervoll und tanzten viel. So viele Hände musste ich schütteln von Leuten die mir vorgestellt wurden. Ich konnte einige Minuten mit Igor und Marichka verbringen bevor ich wieder viele neue Hände schütteln musste. Es wurde eine sehr lange Nacht die erst um sechs Uhr morgens endete. Mit einem letzten Tanz verabschiedeten wir uns von den Gästen. Ich dachte wir würden jetzt nach Hause fahren aber Alexanders Leibwachen und auch Bill und Titus brachten uns zu einem Fahrstuhl.
„Du hast doch nicht wirklich gedacht dass wir Heim fahren?
Wir verbringen die nächsten Stunden hier im Hotel.
Für uns habe ich die Präsidentensuite buchen lassen mein Herz.
Ich dachte mir das es besser ist, wenn wir uns ausruhen können nach diesem rauchenden Fest.“
Alex lachte fröhlich und beschwingt. Schnell waren wir ganz Oben angekommen wo unsere Suite war. Nachdem die Leibwachen kontrolliert hatten dass alles in Ordnung war, konnten Alex und ich unser Schlafzimmer betreten. Hier standen zwei Taschen auf dem Bett.
„Ich habe uns Sachen zum Wechseln eingepackt und was wir sonst noch so brauchen.
„Du bringst mich auch immer wieder zum Staunen mein Geliebter.
Ich finde es wunderbar dass wir nicht jetzt noch nach Hause fahren.
Es war ein langer Tag und ich fühle mich doch ein wenig angeschlagen.“
Ich gab ihm einen langen Kuss und wand mich aus seinen Armen. Doch Alex holte mich zurück. Er zog mich aus und dann sich. Nachdem er die Taschen weggelegt hatte schlug er die Decke zur Seite dann legte er mich ins Bett. Er legte sich neben mich und deckte uns zu. Er zog mich in seine Arme und löschte das Licht.
„Schlaf schön mein Herz, meine Fürstin, mein Engel.
Ich liebe dich bis in alle Ewigkeit.“
Hauchte er mir ins Ohr.
Glücklich und müde flüsterte ich nur.
„Ich liebe dich auch mein Schatz.“
Dann schlief ich schnell ein.
Geweckt wurde ich durch zärtliche Küsse, die meinen Körper bedeckten und in Flammen aufgehen ließen.
Ich sah das Alex mich verwöhnte und seine Hände mich sanft streichelten. Alles an mir reagierte auf ihn unverzüglich. Und so stöhnte ich auf, um Alex zu zeigen wie sehr ich ihn begehrte. Er brachte mich an die Schwelle eines Höhepunktes und glitt in mich hinein. Mit schnellen festen Stößen brachte er mich dazu seinen Namen zu rufen. Dann stieß er seine Zähne in meinen Hals und trank von mir. Er lies mich sein Verlagen und seine Lust spüren. Ich fühlte, was er fühlte und dass er kurz vor seinem Höhepunkt stand. Dies alles brachte mich auch wieder zu einem Höhepunkt. Und so kamen wir gleichzeitig. Alex lag mit seinem erhitzten und schwer atmenden Körper über mir und schenkte mir in so liebevollen Blick der mich zum Schmelzen brachte.
„Ich bin so dankbar das ich dich an meiner Seite habe mein Herz.“
Ich lächelte Alex an und küsste ihn.
Wir schmusten noch eine Weile bevor wir duschen gingen. Nachdem ich meine Haare trocken hatte und meine Zähne geputzt hatte wollte ich mich anziehen.
Also nahm ich mir die Tasche und schaute was Alex für Sachen für mich eingepackt hatte. Ich fand rote Spitzenunterwäsche, rote Pumps, ein rote Seidenkleid und einen schwarzen langen Mantel.
Alexander stand schon in einem schwarzen Seidenanzug vor mir und sein Seidenhemd hatte die gleiche Farbe wie mein Kleid.
Ich zog mir die Sachen an und Alex zog mir den Reißverschluss des Kleides hoch. Er küsste mich kurz auf meine Schulter und dann ging ich mich noch ein wenig schminken. Meine Haare ließ ich offen nur an beiden Seiten flocht ich mir zwei kleine Zöpfe. Ich ging wieder zu Alexander und seine Augen weiteten sich.
„Mein Gott Sahra du bist einfach wunderschön.
Ich bin so stolz darauf dass du meine Frau bist.
Alle werden mich beneiden weil ich dich an meiner Seite habe.
Komm ich habe einen Tisch für uns bestellt.
Wir sollten etwas essen gehen.
Hinterher werde ich dir das ganze Hauptquartier zeigen mein Herz.“
„Eine gute Idee.
Ich habe wirklich Hunger und deine Arbeit interessiert mich sehr mein Schatz.“
Wir verbrachten den restlichen Tag damit zuerst lecker zu Essen und im Hauptquartier war es sehr spannend.
Während Alex einige Dinge kurz klären musste telefonierte ich mit René, Will und Michael.
Allen ging es gut und Michael hatte viel zu tun.
Es war sehr gut, so war er abgelenkt. Wir hatten einen schönen Tag zusammen. Dann ein paar Tage später kam René mit Will und Stefan zu uns, um Renés 17. Geburtstag zu feiern. Er bekam eine riesige Torte und viele Geschenke von der ganzen Familie. Aber am meisten freute er sich über unsere Geschenke. Ich schenkte ihm den Führerschein für beide Länder und von Alexander bekam er einen Sportwagen geschenkt. Es war eine tolle Feier und René flog zwei Tage später wieder nach Deutschland.
So vergingen die nächsten Wochen schneller als es mir lieb war. In dieser Zeit musste ich viele Bekanntschaften schließen und mich um einige Dinge kümmern. Etliche nette und nicht so nette Gefährtinnen lernte ich so kennen. Auch ihre Männer wurden mir vorgestellt, wenn ich mit Alexander zusammen zu Einladungen ging. Eine schöne Abwechslung von allen war aber war die Geburt meines Patenkindes Gordon McFraeser. Ich war zufällig bei Xenia zu Besuch als ihre Wehen einsetzten. Cosmeea und meine Schwiegermutter Marie waren auch da. Christopher wurde von Alexander nach Hause begleitet. Christopher und Cosmeea kümmerten sich um Xenia. Ich spielte mit Nora und Nickolas um sie abzulenken. Auch Alex tat dies und mir wurde sehr bewusst, dass er ein sehr guter Vater sein wird für unsere Kinder. Nach wenigen Stunden war der kleine Mann auf der Welt. Wir alle bestaunten das kleine Wunder der Natur. Christopher und Xenia waren überglücklich.
„Chris, gib Sahra mal Gordon.
Sie ist schließlich seine Patentante und sie hat uns das Leben gerettet.“
Christopher legte mir das Bündel sachte in die Arme.
Er hatte zuvor noch gegängelt doch jetzt wurde er ganz ruhig. Seine blauen Augen schauten mich groß an.
„Hallo kleiner Gordon.
Ich kenne dich schon eine ganze Zeit.
Du hast deine Eltern schon weit vor deiner Geburt in Sorge versetzt.
Doch jetzt bist du gesund und munter.
Du hast noch viel vor dir kleiner Mann.
Aber du schaffst es, denn du bist nicht alleine.“
Ich küsste ihn auf seine Stirn und legte eine Hand sachte auf seine Wange. Ein sanftes goldenes Licht erschien und hüllte Gordon ein. Alex trat zu mir und nahm mich von hinten in die Arme. Seinen Kopf legte er auf meine Schulter und schaute lächelnd auf Gordon hinab.
„Also ich finde das steht euch beiden sehr gut.
So ein kleines Baby passt auch zu euch und ich kann noch viel mehr Enkelkinder gebrauchen.“
Meinte seine Mutter lachend.
„Kommt Zeit, kommt Rat Mutter.
Wir haben noch so viel Zeit.
Wir genießen erst einmal unsere Zweisamkeit.
Aber wir spielen gerne mal den Babysitter wenn einer gebraucht wird.“
Antwortet er grinsend. Doch ich spürte dass er tief in sich wünschte, dass auch er ganz schnell Vater wird.
Seinen Wunsch versuchte er tief in sich zu verbergen.
Er wollte mich aber nicht bedrängen, sondern mir so viel Zeit geben wie ich brauchte. Ich nickte nur zustimmend und küsste Gordon noch einmal. Dann legte ich ihn Xenia in den Arm. Ich küsste auch sie auf ihre Stirn und schloss die Augen. Das ganze Zimmer leuchtete sanft auf und alle die sich in ihm befanden.
Die Engel gaben allen einen Segen, so wie ich vorher Gordon. Alex und ich verabschiedeten uns nach einer Weile von der Familie und fuhren Heim. Die ganze Fahrt über schwieg ich und Alex bemerkte sehr wohl, das mich etwas bewegte doch er bedrängte mich nicht.
Ich verschloss mich ihm gegenüber, er sollte meine Gedanken nicht mit bekommen. Alexander war so lieb zu mir und erwähnte nicht einmal dass ich ihn ausschloss. In dieser Nacht liebten wir uns voller Zärtlichkeit und Gefühl. Die nächsten zwei Tage machte ich mich daran einzukaufen was ich noch für Schottland brauchen konnte. Auch für René und Alexander kaufte ich einige Sachen. Ich hatte mich sehr gut daran gewöhnt mir keine Gedanken um Geld machen zu müssen. Und doch kaufte ich nicht ohne Sinn und Verstand ein. Am Abend bevor wir aufbrachen nach Schottland faste ich mir ein Herz und zog Alex in das Kaminzimmer. Ich hatte Titus gebeten den Kamin anzumachen und einen guten Rotwein hinzustellen. Nachdem ich Alexander und mir eingeschenkt hatte trank ich einige Schlucke. Alex nippte an seinem Wein und sah mich erwartungsvoll an. Ich holte tief Luft und schluckte dann begann ich Alex meine Gedanken der letzten Tage mitzuteilen.
„Alexander ich liebe dich wirklich sehr und es tut mir Leid das ich dich die letzten Tage aus meinen Gedanken fern gehalten habe.
Ich weiß das du dir so schnell wie möglich eigene Kinder wünscht.
Das konnte ich schon vor langer Zeit in deinen Gedanken lesen.
Du willst mich nur nicht drängen und dafür danke ich dir mein Schatz.
Es gibt etwas was du nicht von mir weißt und das möchte ich dir heute erzählen.
Ich war drei Jahre nachdem ich René bekommen hatte noch einmal schwanger geworden.
Doch ich habe das Kind leider wieder verloren.
Und danach wollte ich kein Kind mehr haben.
Der Schmerz war so groß und ich brauchte sehr lange um ihn zu überwinden.“
Alexander schluckte schwer und sein Blick wurde traurig.
„Alexander das heißt aber nicht, dass ich mir keine Kinder mit dir wünsche.
Ich habe lange mit mir selber diskutiert und auch die Engel haben sich dazu geäußert.
Und jetzt bin ich zuversichtlich, dass wir einige gesunde und starke Kinder zusammen bekommen können.“
Alexander zog mich in seine Arme und küsste mich stürmisch.
„Du sagst dass du gerne von mir Kinder bekommen möchtest.
Für mich überwindest du deine Angst.
Oh mein Gott wie sehr ich dich liebe Sahra.
Ich weiß unsere Kinder werden die hübschesten und klügsten der ganzen Welt werden.
Denn du wirst ihre Mutter sein mein Herz.
Ich hoffe sie ähneln im Charakter René.
Denn er ist ein sehr guter Junge.
Du und Peter habt ihn sehr gut hin bekommen.
Aber es eilt nicht mit den Kindern ehrlich.
Erst einmal genießen wir unsere Zweisamkeit. “
Stolz war ich über seine Worte und weinte vor Glück.
Alexander brachte mich auf seinen Armen in unsere Schlafzimmer. Dort liebten wir uns bis in den Morgen.
Voller Vorfreude brachen wir mit einem riesigen Tross an Leuten auf nach Schottland. Da Alexanders Jet dafür nicht ausreichte, hatte er einen ganzen Jumbojet gemietet. Wir landeten mitten in der Nacht in Inverness. Dort warteten etliche Wagen auf uns. Ich war doch sehr geschafft von der langen Anreise. So bekam ich nicht sehr viel mit wohin wir fuhren.
Alexander muss mich auf seinen Armen ins Haus gebracht haben. Denn als ich die Augen wieder öffnete legte er mich auf ein großes Himmelbett. Einige der Männer brachten unser Gepäck rein und gingen dann schnell wieder.
„Mein Herz du kannst ruhig weiter schlafen.
Ich schaue mich kurz in Haus um und Teile alle auf ihre Posten ein, dann komme ich auch schon zurück zu dir Sahra.
Ich habe dich in unser Schlafzimmer gebracht.
Das Badezimmer ist links und nach rechts geht es ins Ankleidezimmer.
Bis gleich mein Engel.“
Er küsste mich sanft und ich schloss meine Augen wieder. Aber nach einer guten halben Stunde wurde ich wieder wach. Ich ging ins Badezimmer um mich zu erleichtern. Das Bad war wunderschön alles war aus weißen Marmor gefertigt. Eine große Ovale Badewanne stand auf acht goldenen Füßen mitten im Raum. Eine Dusche war in eine der Seitenwände eingelassen die auch sehr viel Platz bot. Zwei Waschbecken standen auf langen goldenen Beinen vor einem langen Spiegel der mit goldenen Rosen umrankt war. An der Decke waren viele kleine Lichter eingelassen die man dimmen konnte. Eine große Palme stand in einer anderen Ecke des Raumes und daneben war eine halbhohe Marmorwand, die die Toilette versteckte. Ich erleichterte mich und dann kehrte ich ins Schlafzimmer zurück und schaute mich in Ruhe hier um. Der Holzboden war dunkel und sah sehr alt aus. Das große Himmelbett war aus Kirschholz gefertigt. Grüne schwere Vorhänge hatte das Bett, die an den Pfosten befestigt waren. Die vielen Seidenkissen und Überdecke waren auch in grün-rot gehalten und wunderschön mit Ornamenten bestickt. Die Wände aus dunklem Holz wurden immer wieder durch eine rote Stofftapete unterbrochen auf der das gleiche Muster wie auf den Kissen war. Auch in diesem großem Zimmer standen zwei Palmen. Sie fassten eine Tür ein die auf einen Balkon führte. Die weißen Gardinen und grünen Vorhänge passten schön in das Zimmer. Es gab auch einige Bilder an den Wänden die wunderschöne Landschaften zeigten. Doch das beste war der Kamin, der in diesem Zimmer war. Er schien noch nicht so alt zu sein wie der Rest des Zimmers. Ich fühlte mich sehr wohl hier. Ich schnappte mir meine Koffer und betrat das Umkleidezimmer. Hier war alles in hellem Gelbgrün gehalten. Die linke Seite war eindeutig für Alexander bestimmt denn als ich hier einige Türen öffnete hingen hier schon einige Sachen für ihn. Also öffnete ich die Türen und Fächer der anderen Seite. Auch hier hingen und lagen schon einige Sachen für mich. Viele schöne Kleider gab es hier für mich aber auch Hosen, Blusen, Pullover, jede Art von Unterwäsche, Shirts, verschiedene Schuhe und Jacken. Ich stöhnte laut auf über diese Verschwendung
aber so war Alexander und Chantal unterstützt ihn auch noch dabei. Leise vor mich hin murmelnd verstaute ich meine und später auch Alexanders mitgebrachte Sachen. Als ich fertig war hatte ich großen Durst. Ich ging aus dem Schlafzimmer raus und stand in einem langen Flur. Niemand war zu sehen und das wunderte mich doch. Ich wusste nicht in welche Richtung ich gehen musste und doch wandte ich mich nach links. Ein bisschen bedrückend wirkte der nur schlecht beleuchtete Flur auf mich. Ich versuchte Alexander mental zu erreichen doch er verschloss sich vor mir. Immer weiter ging ich bis ich eine Treppe erreichte. Dieser folgte ich weiter in die Tiefe hinab. Viele Meter ging es hinunter und dann stand ich in einem anderen Flur. Dieser war hell erleuchtet und hier standen auch Wachen rum. Als die Männer, die ich nicht kannte, mich sahen verbeugten sie sich vor mir.
„Ich suche meinen Mann.
Wo ist er?“
„Mylady er ist in einer wichtigen Besprechung und wir dürfen ihn unter keinen Umständen stören.“
„Nun wenn er nicht gestört werden will dann werde ich es auch nicht tun.
Ich möchte gerne etwas trinken und eine Kleinigkeit essen.
Außerdem möchte ich wissen wo meine Leibwachen Bill und Titus sind denn ich möchte sie sprechen.“
„Ähm ich werde ihnen etwas auf ihr Zimmer bringen lassen und ihren Wachen bescheid geben.
Ian wird sie auf ihr Zimmer bringen Mylady, hier kann man sich so schnell verlaufen.“
Ich wurde ärgerlich, denn ich brauchte keine Begleitung. Es stand ja auch vorher keiner bei mir an der Tür.
„Ich brauche keine Begleitung.
Ich habe auch den Weg hier her alleine gefunden.
Und ich erwarte das unverzüglich meine Wünsche erfüllt werden.“
Ärgerlich war meine Stimme. Wütend drehte ich mich um und ging einfach zurück. Einer der Wachen ein junger Mann der wohl etwas älter war als René lief einfach hinter mir her. Als wir in dem dunklen Flur traten wurde dieser durch ein goldenes Licht erleuchtet. Erst jetzt bemerkte ich dass es aus meinen Händen kam. Zügig und zielstrebig fand ich mein Zimmer und schmiss die Tür diesem Ian vor seiner Nase einfach ohne ihn zubeachten.
Oh mein Gott so gereizt war ich ja noch nie.
Wegen dieser Kleinigkeit mich zu ärgern ist doch nicht mein Ding. Ich bin wohl doch noch nicht ausgeschlafen.
Mit einem seufzten trat ich auf den Balkon. Es war dunkel und sehr frisch. Doch ich konnte das Meer riechen und auch leises Rauschen hörte ich. Leicht frösteln rieb ich mir über die Arme und starrte in die Nacht. Zwei warme starke Arme umschlingen mich langsam von hinten. Ich wurde an eine wunderbar warme Brust drückt. Alexander legte seinen Kopf auf meinen ab.
„Mein Herz es tut mir Leid das Niemand in deiner Nähe war.
Ich dachte du schläfst wieder richtig ein.
Leider hatte ich eine sehr wichtige Besprechung und deshalb habe ich dich nicht zu mir reingelassen.
Ich habe dir etwas zum Essen und zum Trinken mitgebracht.
Bill und Titus schlafen sich mal richtig aus, so wie ich es ihnen befohlen habe.
Die nächsten Tage werden sie nicht so viel Schlaf abbekommen.
Ab jetzt wird immer eine Wache bei dieser Tür stehen
wenn ich nicht da bin.
Komm setzt dich ins Zimmer du bist schon ganz kalt.
Ich habe den Kamin angemacht und dir einen kleinen Tisch ran gestellt.“
Alex zog mich ins Zimmer. Mir war gar nicht aufgefallen das mir so kalt war. Im Zimmer war es schon schön warm und ein kleiner Tisch stand ganz nah am Feuer. Auf ihm standen ein paar Sachen zum Essen und ein Rotwein stand neben einer Flasche Wasser. Alex schob mich auf einen der Stühle und setzte sich auf den anderen. Ich nahm mir einige Sachen und aß aber jetzt ohne wirklich Hunger zu haben und trank nur Wasser, nach Wein war mir nicht zu mute. Ich blickte ins Feuer und mir kamen Tränen hoch. Alexander stand auf einmal neben mir und zog mich in seine Arme.
„Mein Herz was hast du denn?
Du bist ja ganz durch den Wind.
Machst du dir Sorgen wegen der Hochzeit?“
Alex Stimme klang sehr besorgt deshalb schaute ich zu ihm auf.
„Nein Alexander es ist nicht wegen der Hochzeit.
Ich habe die Männer im unteren Flur sehr barsch behandelt und diesem Jungen habe ich sogar die Tür vor der Nase zugeknallt.
Noch dazu regte ich mich auf nur weil keiner denn ich kenne in meiner Nähe war.
Das ist nicht richtig und so etwas mache ich nie.
Ich weiß einfach nicht was das ist Alexander.“
„Sahra das kommt bestimmt durch die ganzen Umstände.
Die letzten Monate waren einfach nicht leicht für dich.
So viel hat sich für dich verändert und jetzt bist du auch noch meine Frau.
Außerdem heiraten wir auch noch.
So wirst du für die ganze Welt Lady Sahra McFraeser.
Dann bist du auch noch die Fürstin der Vampire.
Das alles wäre sogar für einen alten Vampir wie mich ein bisschen viel auf einmal.
Du hältst dich so wundervoll Sahra.
Du weißt immer wie du dich in ungewohnten und gefährlichen Situationen verhalten musst.
Probleme meisterst du einfach ohne zu klagen.
Du hast die Beziehungen zu den Werwölfen um ein vielfaches verbessert.
Und etliche andere Wolfsclans wollen dich jetzt auch kennenlernen.
Auch der Hexenrat möchte dich sprechen.
Was du vollbringst grenzt an ein Wunder Sahra.
Die Beziehungen zu beiden Arten, war schon immer sehr schlecht und kompliziert.
Und ich habe die Ehre dich an meiner Seite zu wissen für den Rest meiner Existenz.
Ich weiß nicht wie ich dir zeigen soll, wie stolz ich bin das du meine Frau bist.
Nie in meinen Leben habe ich mir auch nur annähernd vorstellen können das ich einen Engel an meine Seite bekomme und noch dazu so einen verführerischen wie dich mein Herz.
Du bist wie eine Droge für mich, von der ich niemals genug bekommen kann.
Wenn ich nicht bei dir bin sehne ich mich nach dir.
Es ist in Ordnung wenn du auch ab und zu mal nicht perfekt bist.
Keiner kann immer alles im Griff haben mein Herz.“
Ich vergrub mein Gesicht in seine Brust und weinte vor Erleichterung. Alex war nicht sauer auf mich.
„Bitte sage den Männern dass es mir Leid tut wie ich sie behandelt habe.“
„Das werde ich gerne machen aber du wirst Ian und Ducall die nächsten Tage eh sehen.
Sie werden für vier Tage deine Leibwachen sein.
So lange werden sich Bill und Titus ausruhen und vorbereiten für die Hochzeit.
Es sind gute Männer und Ian ist sehr Mutig trotz seiner Jungend mein Herz.“
Ich blicke ihn irritiert an. Er hatte ein schmunzeln im Gesicht. Er sah aus als ob er gleich los lachen wollte und es unterdrückte.
„Ducall hat mir erzählt wie du ausgesehen hast, als du hörtest dass ich nicht zu sprechen sei.
Deine Augen haben geglüht und in deinen Händen hast du goldenes Licht getragen.
Außerdem sahst du verdammt wütend aus.“
Er zeigte mir ein Bild von mir. Unten im Flur hängt ein Spiegel vor dem ich mich umdrehte, bevor ich wirklich sauer nach oben ging. Ich hatte ihn nicht gesehen aber Alex mich in ihm. Ich sah wirklich nicht gerade nett aus, eher zum Fürchten. Jetzt wusste ich was er damit meinte dass Ian mutig war. Ich wäre ganz bestimmt nicht neben mir selber hergegangen.
„Warum wollen mich die Werwölfe und die Hexen kennen lernen.
Ich bin, soviel ich weiß, noch nie einer Hexe begegnet und anderen Wölfen als denn von Boris Clan auch nicht.“
„Nun, es spricht sich sehr schnell rum, was du so gemacht hast mein Herz.
Boris hat vielen Clans berichtet was du im Dorf für Gabriel getan hast und was auf Igors Hochzeit genau passiert ist.
Und er hat noch so einiges Anderes erzählt von dir also wollen sie dich jetzt persönlich sprechen.
Auch zu den Hexen sind einige dieser Dinge vorgedrungen und hat eine gewisse Neugier in ihnen geweckt.
Aber ich habe ihnen Allen gesagt dass sie sich gedulden müssen, weil wir erst einmal heiraten und danach noch Zeit für uns alleine brauchen.
Aber unseren guten Willen habe ich ihnen gezeigt und Vertreter beider Arten zu unserer Hochzeit eingeladen.
Also wirst du dort schon einmal einige kennen lernen.
Bist du jetzt nicht doch langsam müde mein Herz?“
„Ja ich glaube du hast Recht das wir uns schlafen legen sollten.
Mir raucht der Kopf und ich muss zur Ruhe kommen.“
Also machten wir uns fürs Bett fertig. Dann legte sich Alexander hin und ich kuschelte mich an ihn. Er zog mich fest an sich und küsste mich sanft bevor wir einschliefen. Ich wachte in der Nacht auf, geweckt durch einen sehr verwirrenden Traum. Ich träumte von vier Kindern, einem Mädchen mit blau-goldenen Augen und rot-braunen Haar. Drei Jungen mit grün-goldenen Augen und ebenfalls rot-braunen Haaren. Sie waren wunderschöne Kinder stark, klug, mutig und voller Liebe. Sie wuchsen schneller heran als normal und wurden so schnell erwachen. Sie lächelten mich an und dann standen wir vor einer riesigen Armee und mussten um unser Überleben kämpfen. Dann sah ich Alexander, Will, René, Bill, John, Igor und noch so viele mehr. Sie waren Alle hinter uns, um mit uns zu kämpfen. Und dann hörte ich die Wölfe heulen und der Angriff begann. Ich schreckte hoch aus meinem Traum Schweiß überströmt und mein Herz und mein Atem rasten. Angst und Panik durchfluteten mich. Alexander sollte nichts bemerken und so flüchtete ich ins Bad. Mir wurde schlecht und ich übergab mich mehrmals. Ich fror und lies mir Wasser in die Wanne. Dann legte ich mich in die Wanne und schloss die Augen. Langsam kam ich zur Ruhe. Ich dachte noch einmal über meinen Traum nach.
Ich habe in die Zukunft gesehen. Nur weiß ich nicht wann, das geschehen wird. Aber es wird auf jeden Fall passieren. Ich kann mich auf meine Träume verlassen das weiß ich ja. Es wird eine große Schlacht geben und diese werde ich mit vielen Wesen die ich liebe bestreiten. Meine Kinder, mein Mann und meine große Familie werden Seite an Seite mit mir den Tod ins Auge sehen. Ich muss mich dieser Tatsache stellen, denn sie ist eine meiner Aufgaben hier. Oh mein Gott ihr wollt das ich meine Kinder, meine Liebe und meine Familie in solche Schlacht schicke. Wie soll ich weiter leben wenn ich auch nur einen verliere? Ihr verlangt unmögliches von mir.
Hart schluckte ich den großen Kloß der sich in meinem Hals gebildet herunter. Kummer und Trauer breitete sich in mir aus. Ich seufzte und verdrängte meine Angst in die hinterste Ecke meines Herzens und meines Kopfes. Dann stieg ich aus der Wanne und trocknete mich ab. Zuckrück im Schlafzimmer sah ich das Alexander noch tief und fest schlief. Leise suchte ich mir bequeme Sachen und zog mich um. Ich verließ leise das Zimmer. Der Flur war verlassen und so ging ich einfach weiter. Dieses Mal schlug ich aber einen anderen Weg ein wie letztes mal. Ich weiß nicht wie lange ich durch dieses Haus lief. Aber es war absolut kein Haus, sondern ein Schloss war das. Irgendwann stand ich hoch oben in einem Turm und sah der Sonne dabei zu wie sie den neuen Tag erhellte. Die Landschaft war wunderschön anzusehen. Meine Sorgen hatte ich jetzt erfolgreich verdrängt und war bereit zurück zugehen. Doch sehr weit kam ich nicht.
Alexander stand auf einem Treppenabsatz im Turm.
Er sah wütend und enttäuscht aus.
„Sahra was hast du dir nur dabei gedacht?
Einfach wegzugehen ohne ein Wort zu sagen.
Ich erwachte und du warst nicht da, mein Herz.
Vergeblich versuchte ich dich zu erreichen, doch du hast dich vor mir verschlossen.
Bitte sage mir, warum bist du hier, Sahra.“
Ich konnte ihm jetzt noch nicht erzählen was mein Herz bekümmert. Und so erfand ich eine Begründung.
„Ich konnte nicht mehr schlafen und wollte dich aber nicht wecken, also bin ich spazieren gegangen.
Durch Zufall landete ich hier und sah mir diesen wunderschönen Sonnenaufgang an.“
Für einen Augenblick war Alexander noch misstrauisch doch dann wurde sein Blick sehnsüchtig.
Er teilte mir seine Gedanken mit und schon entfachte er mein Verlangen nach ihm aufs Neue. Er brachte mich schnell in unser Zimmer und dort liebten wir uns mit einer sagenhaften Zärtlichkeit.
Die nächsten Tage zeigte mir Alexander seine Burg und die unglaubliche Umgebung. Dann machten wir noch einige Ausflüge zu den Sehenswürdigkeiten in der Nähe. Es war sehr schön und wir hatten viel Spaß. Dann kamen auch schon René, Will, Rico und Stefan an. Dann reisten Christopher mit der ganzen Familie und meiner Schwiegermutter an. Danach folgten Igor und seine Familie. Es wurde langsam richtig lebendig in dieser riesigen Burg. Und dann traf auch schon Chantal ein. Ich freute mich sie wieder zu sehen und war auch auf mein Kleid gespannt. Alexander wollte mir nicht sagen was er und die Anderen tragen würden bei der Hochzeit. Er meinte es sei eine Überraschung und auch nur gerecht, weil er mein Kleid auch nicht vorher sehen durfte. Will würde mich zum Altar bringen und mich dort Alexander übergeben. Will fühlte sich halt wie mein Vater und so benahm er sich auch. Chantal bekam ein sehr großes Zimmer, weil sie mein Kleid und alles was dazu gehörte bei sich hatte.
Ziemlich aufgeregt ging ich am nächsten Morgen zu Chantal. Sie wollte heute eine Anprobe machen falls sie noch etwas ändern müsste. Sachte klopfte ich an ihre Tür. Bill und Titus schauten sich kurz im Zimmer um und dann warteten sie vor der Tür auf mich.
„Hallo Chantal es tut mir Leid aber das machen die beiden seit ein paar Tagen immer.“
Meinte ich zu ihr entschuldigend.
„Ach ist nicht so schlimm ich kann das ja sehr gut verstehen.
So dann zieh dich mal aus Sahra dann können wir deine Sachen gleich anprobieren.“
Ich lächelte schwach und zog mich aus.
Chantal kramte in dieser Zeit in einigen Schachteln herum.
„Hier ist deine Unterwäsche Sahra.“
Sie reichte mir einen cremefarbigen Spitzenslip denn ich schnell überzog. Dann gab sie mir passende halterlose Strümpfe, die ich auch anzog. Dann übergab sie mir einen Traum von Korsage. Sie war auch cremefarbig und aus Spitze und Seide. Aber sie hatte aufgestickte goldene Engelsflügel die überall auf ihr verteil waren. Sie schimmerten schön wenn Chantal die Korsage bewegte. Sie wurde hinten mit goldenen Bändern zugeschnürt. Die Korsage passte super und ich fühlte mich gut darin. Nachdem Chantal sie fertig verschnürt hatte ging sie und holte einen wirklich sehr großen Kleidersack. Vorsichtig legte sie ihn auf Bett und machte ihn auf. Sachte holte sie ein wunderschönes cremefarbenes Seidenkleid heraus.
Die Seide schimmerte sanft goldig und sah wunderbar aus. Sie half mir ins Kleid zusteigen. Da dieses auch zum zuschnüren war machte sie das gleich. Das Kleid hatte einen tollen Ausschnitt und war leicht gerafft im Oberteil. Die Ärmel waren aus einem hauchzarten Stoff und schimmerten zauberhaft in den Regenbogenfarben. Sie waren lang und so weit, dass sie wie Flügel aussahen wenn ich die Arme hob. Das Unterteil war weit geschnitten und aus mehreren Lagen Seidenstoff gefertigt. Auch war der ganze Saum auch leicht gerafft. Hier waren kleine Steine eingearbeitet die genauso wie die Ärmel schimmerten. Das Kleid sah wirklich Traumhaft aus.
„Oh Chantal das Kleid ist so wunderschön.
Es ist einfach zauberhaft.
Du hast meinen Geschmack getroffen.“
„Aber es ist doch noch nicht ganz fertig Sahra.“
Ich hob meine Augenbrauen hoch und sah sie mit großen Augen an.
Chantal kramte noch einmal ein einer großen Schachtel und dann hatte sie eine Schleppe in der Hand. Der Stoff war der gleiche hauchzarte wie die Ärmel und schimmerte wie ein kleiner Regenbogen. Kleine Drachen und Engelsflügel waren aus den gleichen Steinen am Rand eingearbeitet wie am Saum des Kleides. Chantal machte die Schleppe an meinen Rücken fest.
„Die Schleppe ist fast sieben Meter lang und nach dem Empfang können wir sie abmachen.
Dann stört er dich später nicht.
Einen Schleier brauchst du nicht aber wir werden einen Teil deiner Haare hochstecken und dann habe ich einen schönes Diadem für dich Sahra.“
Ich wollte schon fragen warum sie es mir nicht gleich zeigt da sagte sie zu mir.
„Ich kann es dir noch nicht zeigen weil es noch nicht fertig ist.
Ich bekomme es auch erst am Samstag meine Liebe.
Dir fehlen jetzt noch die Schuhe und die hole ich sofort.
Hier sind sie schon, zieh sie mal an und gehe ein paar Schritte durchs Zimmer.
So sehe ich ob die Länge von Kleid richtig ist.“
Die Schuhe schmiegten sich gut an meine Füße an.
Sie waren aus cremefarbigen Leder und Seide gefertigt. Die Absätze waren nicht so furchtbar hoch. Ich schritt langsam durch das Zimmer und Chantal klatschte begeistert in die Hände.
„Oh Sahra, alles passt perfekt.
Ich brauche überhaupt Nichts ändern und du siehst einfach nur zauberhaft aus.
Wir ziehen jetzt alles wieder aus und ich verstaue es.“
Oh gut das wir so schnell fertig sind.
Ich muss mit Alexander in einer Stunde aufbrechen um den Pfarrer der uns traut zu treffen.
Der möchte ein kurzes Gespräch mit uns führen.
Ich danke dir von ganzen Herzen für dieses wunderschöne Kleid Chantal.“
„Aber Sahra ich bin dir dankbar das ich für dich Sachen entwerfen darf.
Und weißt du was die Frauen auf der ganzen Welt kaufen die Sachen auch gerne.
Am Sonntag musst du aber schon um 10 Uhr hier sein.
John wird auch kommen und dich mit mir zusammen fertig machen.
Duschen wirst du dann hier, dann musst du nicht mit nassen Haaren durch die Burg laufen.
Wir sehen uns dann später noch Sahra.“
Ich küsste Chantal auf jede Wange und ging hinaus.
Ich hatte mich ja schon angezogen während wir uns unterhalten hatten. Bill und Titus freuten sich darüber das ich so schnell fertig war. Wir tranken noch etwas und dann trafen wir uns mit Alexander und seinen Leibwächtern. Mit zwei großen Wagen fuhren wir zum Pfarrer. Das Gespräch war wirklich schnell vorbei und ich fand Pfarrer McKey sympathisch. Auch wenn er und Alexander einiges in Gallisch besprachen und sich verschwörerisch zu zwinkerten.
„Sahra mein Herz was hältst du davon einfach mit mir ein bisschen Bummeln zu fahren. Inverness ist nicht sehr weit von hier.“
„Ja von mir aus können wir uns Inverness anschauen.
Ich habe ja von der schönen Gegend noch nicht so viel zu Gesicht bekommen.“
„Du hast ja Recht Sahra.
Leider ist meine Arbeit sehr Umfangreich und mein Vater hat doch ein großes Chaos hinterlassen.
Aber nach unserer Hochzeit nehme ich mir Zeit und fahre mit dir weg.
Ich habe für uns eine schöne Hochzeitsreise geplant.
Mit der möchte ich dich aber Überraschen.
René sagte mir dass es dir bestimmt dort gefallen wird.
Bitte werde nicht sauer auf mich wenn ich doch so ein paar kleine Geheimnisse habe denn ich möchte dich glücklich machen mein Herz.“
Alexander schenkte mir ein liebes Lächeln und so konnte ich nicht wirklich böse auf ihn sein. Er küsste mich sanft und schon fuhren wir los. Die Stadt war wirklich schön und es gab einige nette Läden die wir betraten. Wir kauften einige Antiquitäten und schöne Sachen für unser Haus in New York. Dann betraten wir einen Juwelierladen. Hier kaufte mir Alexander ein paar Schmuckstücke die mir gefielen. Obwohl ich dagegen protestierte das er alle kaufte.
„Sahra mein Herz ich möchte dich doch verwöhnen und der Schmuck ist wirklich wunderschön anzusehen wenn du ihn trägst.
Jetzt weiß ich auch ungefähr was dir gefällt mein Schatz.
Komm hier gibt es ein kleines Restaurant wo wir gut essen können.
Ich möchte dich heute nicht mehr mit den anderen Teilen.
Und möchte es genießen nur Zeit mit dir alleine zu verbringen.“
Ich rollte mit meinen Augen und zog meine Stirn hoch.
„Alexander wirklich alleine sind wir nur in unseren Zimmer und nicht hier.
Schau dich doch mal einmal um.
Hier sind deine Sechs Leibwachen und meine Beiden,
damit sind es acht Männer die immer um uns herum sind. In der Öffentlichkeit sind wir nie mehr alleine mein Schatz.“
„Mein Herz, das kann ich nicht ändern.
Du bist meine Frau und ich bin der Fürst der Vampire.
Doch wir haben leider immer irgendwelche Feinde.
Ich versuche sie mit deiner Hilfe zu verringern aber auch wenn wir uns noch so anstrengen wird es immer welche geben.“
„Ja Alex ich weiß das und ich finde mich ja damit ab.
Es ist nun einmal so.
Aber zusammen werden wir viele neue Freunde und Verbündete finden.“
„Ja mein Herz und ich weiß dass wir etliche nur bekommen weil du an meiner Seite stehst.
Keine andere Frau kann die Menschen und alle Wesen so in ihren Bann ziehen wie du Sahra.
Und ich bin sehr dankbar das ich dich habe.“
Alexander drückte mich an sich und hielt mich fest.
Nach unendlichen Minuten ließ er mich los und wir gingen essen. Das Restaurant war wirklich nicht groß doch es gab einen sehr großen Tisch an dem wir alle sitzen konnten. Den neuen Wachen und auch Titus gefiel das nicht so, da sie das nicht gewohnt waren.
Doch nach kurzer Zeit entspannten sie sich. Uns schmeckte das Essen gut. Nur mir wurde schlecht als wir auf den Nachtisch warteten. Und so flüchtete ich auf die Toilette. Bill, Titus und auch Alex kamen mir nach. Was ich nicht so toll fand. Ich übergab mich und drei Männer standen im Raum und hörten mir dabei zu. Als ich mich fertig übergeben hatte hielt mir Titus ein Glas mit Wasser hin. Ich trank es dankbar und wurde so den scheußlichen Geschmack los.
„Sahra geht es dir wieder besser?“
„Ja Alexander jetzt geht es wieder.
Ich glaube ich habe einfach zu viel gegessen.
Es hat mir so gut gemundet.“
Ich versuchte ihn anzulächeln um Alex zu beruhigen.
„Sahra wenn wir von unserer Reise zurück sind möchte ich das Christopher dich gründlich untersucht.
Aber wenn das noch öfters passiert dann macht er es gleich hast du mich verstanden Sahra?“
„Ja mein Liebling ich weiß das du dir Sorgen um mich machst aber es geht mir gut, wirklich.“
Alexander sah mir tief in die Augen. Er wollte bestimmt sehen ob ich log und er suchte auch in meinem Kopf doch nach kurzer Zeit glaubte er mir endlich.
Wir setzen uns wieder und ich bestellte mir einen Tee.
Wir kamen so spät Heim das die meisten schon in ihren Betten waren. Auch wir legten uns eng aneinander gekuschelt auch schlafen. Am Morgen erwachte ich wieder durch diesen Zukunftstraum geweckt. Wieder war ich nass geschwitzt und zitterte am ganzen Körper. Schlecht war mir auch wieder und ich rannte ins Badezimmer. Nachdem ich fertig war mit dem Übergeben fühlte ich mich doch etwas angeschlagen. Ich duschte so lange bis Alex kam. Er zog seine Augenbrauen hoch, er war misstrauisch. Doch ich wusste wie ich ihn schnell ablenken konnte und das tat ich dann auch. Alexander hatte heute noch einige Verhandlungen auf der Tagesordnung und ich beschloss mit Bill und Titus noch einmal in die Stadt zu fahren. Also sagte ich zu Bill nachdem Frühstück.
„Bill ich möchte jetzt noch mal nach Inverness fahren.
Und ich will das ihr beide darüber zu keinem ein Wort verliert was ich da mache.“
„Aber Alexander wird fragen warum wir noch einmal dorthin fahren.“
„Nun wir werden noch einmal zu dem Juwelier fahren dort habe ich eine schöne Kette für Alexander gesehen und dann will ich zu einer Frauenärztin.“
Bill machte große Augen und wollte etwas sagen.
Ich hob die Hand um ihn daran zu hindern.
„Kein Wort hast du verstanden.
Bitte suche mir eine Ärztin, die mich noch heute dran nimmt.“
Bill nickte nur und machte sich gleich daran zu telefonieren. Nach einer halben Stunde kam er wieder und sagte dass er alles geregelt hatte und ich um 13 Uhr bei einer Frauenärztin einen Termin hätte. Wir machten uns gleich auf den Weg und ich besorgte für Alexander die Kette.
Ich wollte sie ihm zur Hochzeit schenken. Dicke goldene Kettenglieder hat sie und einen goldenen Drachen Anhänger. Der Drache hat ein grünes Smaragdauge und grüne Smaragdschuppen. Ich ließ sie mir schön einpacken und schon war es an der Zeit zu der Ärztin zu fahren. Ich war sehr nervös denn ich hegte den Verdacht schwanger zu sein. Ich hatte nachgerechnet und meine Periode war schon einige Wochen überfällig. Ich wusste nicht warum es mir nicht eher aufgefallen war. Doch wahrscheinlich war ich einfach zu abgelenkt gewesen. Ich nahm die Pille seit Peters Tod nicht mehr und ich habe mit Alexander immer ungeschützten Sex gehabt. Das letzte mal meine Tage hatte ich kurz vor der Hochzeit von Igor und Marichka. Die Ärztin war sehr nett und sie hatte viele Fragen an mich. Ich beantwortete sie ihr so gut ich konnte. Sie machte einen Schwangerschaftstest und nahm mir Blut ab. Dann machte sie eine Ultraschalluntersuchung bei mir.
Sie zeigte mir den Bildschirm und ich konnte dort ganz deutlich etwas erkennen.
„Ja Frau McFraeser ich kann ihnen gratulieren, sie sind in der siebten Woche schwanger.
Sie bekommen Zwillinge das kann man hier sehr genau sehen.
Die wievielte Schwangerschaft ist das bei ihnen noch einmal?“
„Es ist meine dritte Schwangerschaft, doch das letzte Kind habe ich im vierten Monat verloren.“
„Und sie sagen dass sie 40 Jahre alt sind.
Das kann ich gar nicht glauben.
Sie sehen jünger aus als ich und ich bin gerade erst 33 Jahre alt geworden.
Ich werde ihnen einen Mutterpass ausstellen und hier ist das erste Foto von ihren Babys.
Sie sollten bei sich zu Hause zu ihrem Frauenarzt gehen.
Eine Zwillingsschwangerschaft in ihrem Alter sollte gut kontrolliert werden.
Wenn das mit der Übelkeit nicht bald aufhört sollten sie noch einmal zu mir kommen, dann schreibe ich ihnen etwas dagegen auf. “
Sie überreichte mir alles und dann nahm ich ihre Hand. Tief schaute ich in ihre braunen Augen.
„Sie werden vergessen dass ich hier war.
Außerdem werden sie sich niemals an mich erinnern und auch nicht das mein Freund bei ihnen angerufen hat.
Alles werden sie für immer vergessen.
Es tut mir Leid ihnen einige Stunden ihrer Erinnerung zu löschen aber nur so kann ich sie schützen.
Sie werden jetzt mit Bill alles aus ihrem Computer löschen was mit mir zu tun hat.“
Ein helles Licht umgab sie und wir gingen nach draußen zu Bill und Titus.
Beide machten große Augen als sie uns sahen.
„Bill du löscht mit ihr alles was mit mir und unseren Besuch hier zu tun hat.
Es darf nichts mehr darauf hinweisen das wir jemals hier waren.“
Bill machte sich an die Arbeit und schon bald konnten wir wieder fahren. Zu Hause angekommen führte mich Bill in das Kaminzimmer. Titus blieb vor der Tür stehen.
„Sahra was hat die Ärztin dir gesagt?
Ich muss wissen wenn du ein Kind erwartest.
Dann müssen wir uns noch mehr in Acht nehmen.
Und ich muss anfangen einen neuen Leibwächter an zu lernen.“
„Bill ich weiß das du dir mal wieder über alles Gedanken machst aber wenn ich etwas zu erzählen habe dann werde ich das erst einmal Alexander erzählen.
Ich hoffe du verstehst das Bill.
Doch wenn es etwas gibt zum Erzählen wirst du es als zweiter erfahren, dass verspreche ich dir.“
Ich drückte Bills Hand fest und lächelte ihn an.
„Damit bin ich sehr einverstanden meine Fürstin.“
Ich stöhnte auf, denn ich hatte Bill gesagt dass er Sahra zu mir sagen soll wenn wir alleine sind. Bill grinste frech und wir gingen ins Wohnzimmer. Hier waren fast alle versammelt und alle waren sehr ausgelassen und fröhlich. Ich spielte ein bisschen mit den Kindern und unterhielt mich mit Allen. Ich beschloss Alexander noch nicht zusagen das er Vater wird. In zwei Tagen ist unsere Hochzeit und ich wollte es ihm erst am dem Abend erzählen. Ich würde in Mai zwei Kinder zur Welt bringen. Kinder die schneller wuchsen als normal. Wuchsen sie auch während der Schwangerschaft schneller? Mir fiel ein was die Ärztin zu mir sagte.
Sie sehen jünger aus als ich und sie war über 30 Jahre alt. Ich ging zu Christopher und bat ihn mit mir in den Garten zu gehen.
„Chris kannst du eigentlich feststellen wie alt ich jetzt bin?“
„Ja das kann ich aber für die Testergebnisse brauche ich eine Woche.
Warum willst du denn wissen wie alt du bist Sahra?“
„Ach weißt du so viele sagen mir dass ich nicht aussehe wie Vierzig und ich bin halt neugierig.“
„Na das kann ich doch gut versehen.
Die Leute haben aber auch Recht wenn sie das anzweifeln Sahra.
Ich selber denke mir das du jetzt so Ende Zwanzig bist.
Wenn ich bedenke wie sehr du dich verändert hast in den letzten Wochen.
Ich will aber nicht damit sagen das du vorher alt ausgesehen hast.“
Er lächelte mich zaghaft an.
„Ist schon gut Christopher, ich weiß wie du es meinst.
Können wir den Test nicht gleich machen?“
„Doch natürlich Sahra.
Komm wir gehen ins Labor.
Ich muss dir Blut abnehmen und eine Gewebeprobe nehmen.“
Wir verschwanden schnell im Keller und Chris machte sich gleich daran alles zu erledigen. Er wollte nach dem Abendessen gleich anfangen mit der Auswertung. Ich dankte ihm und wir gingen wieder hoch. Schnell machte ich mich auf den Weg zu unseren Schlafzimmer. Dort duschte ich mich noch einmal kurz und zog mich um. Heute sollten Vertreter der Hexen und der Werwölfe zum Abendessen kommen. Wie gut das diese Burg so groß ist und für Alle Platzt bot. Da ich gut aussehen wollte zog ich mir ein langes schwarzes Samtkleid an das super meinen Körper umspielte. Meine Haare ließ ich offen weil ich wusste dass es Alexander so gefiel. Er spielte oft mit meinen Haaren auch wenn es ihm nicht so bewusst war nahm er oft eine Strähne zwischen seine Finger. Ich legte mir eine der neuen Ketten um meinen Hals und auch neue Ohrringe steckte ich an. Schminken brauchte ich mich nur sehr leicht. Schnell war ich fertig mit allem.
Danach sztete ich mich kurz aufs Bett um einen Augenblick meine Augen zu schließen. Einen Moment der Ruhe brauchte ich jetzt. Dann spürte ich etwas was nicht hierher gehörte. Es war nicht böse aber sehr neugierig. Als nächstes hörte ich Alex der mich in Gedanken rief
„Sahra mein Herz kommst du bitte runter.
Ich bin mit unseren neuen Gästen gerade angekommen.
Und ich möchte das du sie begrüßt.“
„Ja mein Liebling ich komme schon.“
Keine zehn Minuten später betrat ich die Eingangshalle mit Bill und Titus an meiner Seite.
Zügig eilte ich auf Alexander und unsere Gäste zu.
„Ich freue mich sehr sie hier bei uns begrüßen zu dürfen und hoffe das sie eine gute Anreise hatte.
Das Abendessen wird in wenigen Minuten serviert.“
Die Wölfe waren alle groß und voller Muskeln.
Die Hexen waren nicht nur Frauen nein auch Männer gab es bei ihnen. Das überraschte mich doch sehr. Höflich gab ich allen die Hand und dann spürte ich wieder diese Präsenz, nur das sie jetzt sehr viel stärker war. Ich wusste das es eine der Hexen war die versuchte in meine Gedanken zu kommen. Es war die älteste der Hexen und ihre Anführerin. Ihr Name ist Sajara Elennor Ablaß. Freundlich lächelte ich sie an und meinte zu ihr.
„Wenn sie Fragen haben werde ich sie gerne beantworten so gut ich kann aber ich würde es doch begrüßen wenn sie nicht mehr versuchen in meinen Kopf einzudringen.
Und für ihre Magie bin ich auch nicht empfänglich. Ich und alle die meines Blutes sind, können von euch nicht beeinflusst werden.“
Alle machten große Augen und die Hexe sagte zu mir.
„Mein Kind die Gerüchte sind also war.
Du bist wirklich ein Engel.
Noch nie gab es ein Wesen mit deiner Kraft.
Deine Aura ist so rein und klar wie ich sie noch nie sah.
Deinen Mann konnten wir schon nicht beeinflussen aber dich können wir nicht einmal unbemerkt abtasten.
Deine Augenfarbe ist unglaublich.
Bitte sei mir nicht Böse Fürstin Sahra aber ich musste dich Testen.
In all den vergangen Jahrtausenden gab es viel Hass und Misstrauen zwischen uns und den Vampiren.
Doch ich denke mit dir wird sich alles zum Guten wenden.
Wenn die Vampire von so einem reinen und voller Liebe angereicherten Wesen gelenkt werden, wird sich vieles ändern können.
Wir haben so lange darauf gewartet das es endlich Frieden zwischen unseren Rassen gibt.“
„Ähm danke für dieses Vertrauen in mich.
Ich werde mein Bestes geben damit wir Freunde werden können.
Das gleich gilt natürlich auch für alle Werwölfe.
Ich weiß dass es einfach richtig ist wenn wir lernen uns allen zuvertrauen.
Wir müssen zusammen halten und aufeinander aufpassen.
Jede unserer Arten hat besondere Fähigkeiten die anderen nicht haben und so können wir uns gegenseitig unterstützen.“
„Eine bessere Rede wurde noch nie gehalten.
Fürst du hast wirklich eine kluge und außergewöhnliche Frau an deiner Seite.
Boris hat nicht übertrieben als er uns von dir Fürstin Sahra berichtete.
Ich denke dass wir auf eine gute Zusammenarbeit freuen können.
So wird es uns allen leichter fallen positiv in die Zukunft zu blicken.“
„Danke Cristobal für deine Unterstützung.
Wenn du und Boris auf unserer Seite stehen dann werden bestimmt noch andere Clans eurem Beispiel folgen.
Wie meine Frau euch schon mitteilte zusammen sind wir stärker gegen unsere Feinde.
Ich denke das Abendessen wird gleich fertig sein.
Also lasst uns zu Tisch gehen.
Dort könnt ihr auch den Rest unserer großen Familie kennenlernen.“
Alexander wirkte erleichtert als er sprach.
Er zog mich in seine Arme küsste mich sanft auf die Wange und nahm meinen Arm. Wir gingen mit unseren Gästen und den Leibwachen zum Speisesaal.
Dort aßen wir alle gut und unterhielten uns lange ausgiebig über viele Sachen. Zwischendurch wurde mir wieder etwas Schlecht aber ich musste nicht ins Bad rennen. Ich trank einfach nur noch Tee und dann ging es mir auch schon besser. Irgendwann wurde ich langsam Müde und unterdrückte immer wieder ein Gähnen. Alexander bemerkte es nicht, er war ihn ein Gespräch mit den Wölfen vertieft. Die Hexe Sajara erhob sich und sagte laut in den Saal hinein.
„Ich denke es ist jetzt an der Zeit sich zur Ruhe zu begeben. Morgen wird eine große Hochzeit hier gefeiert und da sollten wir den heutigen Tag nutzen um uns ein wenig zu entspannen und auszuruhen.
Mein Kind würdest du mich noch ein Stück zu meinem Zimmer begleiten?“
Schlagartig war ich wieder wach.
„Ja aber selbstverständlich gerne Sajara.
Da ich mich dann auch in mein Schlafgemach begebe sage ich jetzt schon einmal Gute Nacht euch Allen.“
Ich gab noch schnell Alexander, René und Will einen Kuss. Dann folgte ich mit Bill und Titus Sajara. Zwei von ihren Begleitern gingen mit uns hinaus. Keiner sagte ein Wort bis wir vor ihrem Zimmer standen.
Sajara machte eine Handbewegung und flüsterte einige Worte die ich nicht verstand.
„So mein Kind jetzt können wir reden ohne das es Jemand hören kann.
Du musst dich etwas mehr schonen Sahra.
Ich weiß dass du schwanger bist.
Deine Kinder sind schon jetzt mächtig und stark.
Ihr Kräfte kann ich schon jetzt sehr gut war nehmen.
Noch keine Gefährtin der Vampire hat bisher Zwillinge ausgetragen, soweit wir wissen bist du die erste und brauchst Ruhe und Schonung.
Warum hast du es deinem Mann noch nicht mitgeteilt das er Vater wird?“
Sehr erstaunt war ich das die Hexe wusste das ich guter Hoffung war und meine Lippen wurden Staubtrocken. Einmal holte ich etwas tiefer Luft und befeuchtete meine Lippen bevor ich antwortete.
„Ich weiß es auch erst seit heute Mittag mit Gewissheit dass ich schwanger bin.
Und mir gefiel der Gedanke es Alexander erst in unserer Hochzeitsnacht zu erzählen.“
„Du hast noch etwas auf dem Herzen mein Kind.
Auch wenn du es versuchst zu verbergen, spüre ich etwas bei dir und das macht dir Angst und Kummer.
Sag es mir vielleicht wird dir das helfen damit besser umzugehen.“
Ich kämpfte mit mir ob ich es ihr erzählen sollte oder nicht. Noch nicht einmal Alexander hatte ich davon erzählt und jetzt sollte ich es einer fast Fremden erzählen. Ich wusste nicht was ich tun soll. Sajara lächelte mich freundlich an.
„Wenn du es mir nicht erzählen willst ist das auch kein Problem mein Kind.
Es ist deine Entscheidung ganz alleine.“
Sie drehte sich schon um und da fiel meine Entscheidung.
„Warte Sajara vielleicht hast du Recht.
Ich hoffe dass es mir dann leichter fällt damit fertig zu werden.
Meinem Mann konnte ich es noch nicht erzählen ich weiß einfach nicht wie.
Seit ich eine Gefährtin geworden bin Träume ich oft von der Zukunft.
Seit einiger Zeit träume ich von einer Begebenheit in der Zukunft die mir Angst macht.
Ich sehe mich meinen Mann, meine Kinder und meine ganze große Familie.
Zu der auch ihr und die Wölfe dann zählen werdet.
Wir sehen dem Tot ins Auge, denn vor uns steht eine riesige feindliche Armee.
Wie kann das sein, dass die Engel mich dazu zwingen Alle die ich liebe in einen grausamen Krieg ziehen zulassen.
Wie soll ich weiter Leben damit, wenn auch nur einer von euch fällt?
Es war für mich schon kaum zu ertragen, dass der Werwolf Gabriel sein Leben für mich ließ, als wir gegen Damien kämpften.
Mir macht es nichts aus wenn ich gehen muss, um euch Alle zu schützen aber einen von Euch zu verlieren zerreißt mein Herz.
Auch wenn es noch lange dauern wird bis diese Schlacht beginnen wird habe ich Angst um euch.“
Ich weinte leise, als ich es ihr erzählte und sie nahm mich in den Arm.
„Mein Kind du trägst eine sehr schwere Last auf deinen Schultern.
Doch du musst sie nicht alleine tragen.
Wir alle werden geschlossen hinter dir stehen wenn es so weit ist.
Zusammen sind wir Stärker als jeder Feind.
Doch du musst es auch deinen Mann und den Wölfen erzählen.
Es ist wichtig dass du es sofort erledigst.
Dein Herz und deine Gedanken brauchen eine Entlastung Sahra.
Komm die anderen sind alle noch im Speisesaal nur die Kinder sind schon fort.
Wir gehen jetzt gleich zu ihnen.“
Ich nickte nur und Sajara flüsterte wieder einige Wörter und schwenkte ihren Arm.
Ich hörte ein Knurren und fauchen. Bill und Titus waren ziemlich sauer.
„Bill, Titus es ist alles in Ordnung, ich habe nur mit Sajara etwas besprochen.
Wir gehen alle noch einmal zurück zu den Anderen.
Denn ich muss ihnen sofort etwas sehr wichtiges erzählen.“
Bill und Titus schauten skeptisch zu mir. Doch machten wir uns auf den Weg. Angekommen im Saal waren die Anwesenden etwas verwirrt das wir zurück kamen. Alexander eilte zu mir.
„Sahra was ist passiert?“
Sorgenvoll war sein Blick für mich.
Ich lächelte ihn lieb an.
„Es ist..., ich muss euch Allen etwas sehr wichtiges erzählen.
Alexander es tut mir Leid..., dass ich es dir nicht schon früher berichtet habe,
Doch ich wusste nicht wie, weil es etwas ist was erst in der Zukunft geschieht.“
Mir wurde wieder schlecht und ich begann zu zittern.
Alexander nahm mich sanft in den Arm und hob mich hoch. Titus brachte mir eine Decke und Alexander wickelte mich darin ein. Dann setzte er sich und platzierte mich auf seinen Schoß. Er hielt mich fest und meinte leise zu mir.
„Sahra was immer du uns sagen willst mache es ruhig.
Nie werde ich dir Böse sein können was du auch immer machst.“
Er wischte die Tränen weg die sich auf meine Wangen
verteilten. Ich schluckte noch ein paarmal und begann allen von meinem Traum zu erzählen. Auch meine Sorgen um den eventuellen Verlustes auch nur eines Einzigen von Ihnen berichtete ich. Fassungslose Gesichter sah man nun im ganzen Raum.
„Aber Sahra mein Herz wie kannst du das nur für dich behalten?
Meinst du wirklich ich könnte Leben wenn du nicht mehr bist?
Keiner wird sich Opfern.
Wir alle werden Seite an Seite stehen wenn es so weit ist.
Wir wissen jetzt ja was auf uns zu kommt und können uns vorbereiten.
Ich kann nicht oft genug sagen wie Dankbar ich bin dich an meiner Seite zu haben Sahra.
Mit dir verändert sich alles zum Guten.
Viele unnötige Kämpfe und Auseinandersetzungen vermeiden wir schon jetzt und das ist sehr gut so.“
Nie wieder wirst du so etwas für dich behalten mein Herz.
Wir sind eine Einheit für immer Sahra vergiss das bitte nie wieder.“
Ich nickte zustimmend und legte meinen Kopf auf seine Brust. Ich war erschöpft und müde.
Sajara meinte zu Alexander.
„Fürst McFraeser ich glaube das eure Frau jetzt wirklich Ruhe braucht.
Sie ist sehr blass und kann kaum noch ihre Augen offenhalten.“
„Ja das dachte ich mir auch schon und wollte bald mit ihr in unsere Zimmer gehen.
Nun ich denke wir werden uns noch ausführlich unterhalten können, doch jetzt werde ich mich mit meiner Frau zu Nachtruhe begeben.“
Alex stand mit mir auf und ich hauchte nur noch.
„Danke mein Liebling.“
Schnell war er mit mir in unserem Zimmer. Er legte mich aufs Bett und wickelte mich aus der Decke in der ich die ganze Zeit eingekuschelt war. Er tauschte mein Kleid gegen ein Nachthemd und legte mich unter die Decke. Er zog sich auch um und legte sich neben mich. Ich schmiegte mich an Alex und konnte so gut und schnell ins Reich der Träume gleiten. Sanft weckte mich Alex am nächsten Morgen in dem er mich küsste und an meinem Ohr knabberte.
„Sahra wenn du jetzt ins Bad gehst, erwartet dich ein schönes Frühstück hier im Zimmer.
Ich wollte dir noch ein bisschen mehr Ruhe gönnen.“
Liebevoll war sein Blick für mich und ich küsste ihn auch kurz. Lächelnd stand ich auf und ging ins Bad. Alexanders sehnsüchtiger und schmachtender Blick folgte mir die ganze Zeit. Die Dusche war wundervoll und ich fühlte mich auch sehr gut. Mir war nicht schlecht und nicht übel. Ich föhnte meine Haare trocken und putzte meine Zähne. Da ich keine Kleidung mitgenommen hatte wickelte ich mich in ein großes Handtuch und ging ins Schlafzimmer. Hier stand schon alles für unser Frühstück bereit. Nur von Alexander war nichts zu sehen. Dann stand er auf einmal hinter mir und zog mich in seine Arme.
„Ich habe dich zum fressen gerne mein Herz.
Dein Duft, dein ganzer Körper und Wesen rauben mir den Verstand.
Ich will dich mit Haut und Haaren verschlingen.“
Er küsste meine Schulter und wanderte zu meinem Nacken. Von dort zu meinem Ohr wo er genüsslich daran knabberte. Und dann biss er zu und trank von mir. Er hob seinen Arm und biss kurz hinein. Dann hielt er ihn mir hin, damit auch ich trank. Sofort stand mein ganzer Körper in Flammen. Das Frühstück war jetzt Nebensache. Erst einmal liebten wir uns voller Leidenschaft. Nicht im Bett nein der Teppich war unsere Unterlage. Nachdem wir beide gleichzeitig gekommen waren zog sich Alexander zurück und trocknete uns mit meinem Handtuch ab. Dann zogen wir uns um und genossen das Frühstück.
Denn Rest des Tages verbrachten wir mit der Familie und unseren neuen Freunden. Alexander wollte keinen Junggesellenabschied machen und ich auch nicht. Also verbrachten wir den Abend mit Allen zusammen. Es gab ein Buffet wo sich jeder das nehmen konnte was er wollte. Igor setzte sich zu mir und wollte mit mir einen Wein trinken.
„Igor das ist ja sehr lieb von dir aber ich möchte jetzt keinen Wein trinken.“
Er rollte mit seinen Augen und sah mir tief in die meinen.
„Kleines du hast sonst immer gerne Wein getrunken.
Erlaubt dir dein Alexander nicht mehr zu trinken?“
„Nein Igor das ist nicht der Grund und jetzt hör auf zu stänkern.
Ich will jetzt einfach nicht.
Marichka würdest du doch auch nicht kritisieren wenn sie nicht trinkt.
Jetzt musst du einfach zwei Gläser Wein trinken mein Großer.“
Wir lachten beide über uns und alle schauten zu uns rüber. Alex wirkte leicht ärgerlich. Ich schenkte ihm ein sinnliches Lächeln und sagte ihm mental.
„Bist du eifersüchtig mein Schatz?
Ich finde das schön aber es ist unbegründet.
Denn ich liebe niemanden so wie dich Alexander.“
Er wirkte jetzt sehr zufrieden. Irgendwann machten wir uns auf den Weg in unser Zimmer. Wir legten uns ein letztes Mal hin bevor Morgennachmittag um 15.30 Uhr unsere Hochzeit stattfindet. Unruhig schlief ich in dieser Nacht. Immer wieder wurde ich wach. Ich war aufgeregt wie bei meiner ersten Hochzeit und machte mir über alles Mögliche und unmögliche meine Gedanken. Um ca. fünf Uhr morgens konnte ich überhaupt nicht mehr einschlafen. Ich setzte mich auf und bewunderte Alexanders Körper. Er lag auf dem Bauch und hatte nur eine enge schwarze Boxersthorts an. Sein Knackpopo kam so sehr gut zur Geltung. Das rote Licht der aufgehenden Sonne ließ seinen Körper sanft schimmern. Sanft streichelte ich über seine samtene Haut. Die Muskeln unter der Haut fühlten sich wie Stahlseile an. Es gab nicht ein Gramm Fett an seinem Wahnsinns Body. Alles an seinem 191cm war makellos und so schön. Sein Kreuz war breit und stark. Seine großen Hände waren unglaublich stark und doch konnten sie sagenhaft zärtlich sein. Er ist mein Fels in der Strömung. Manchmal kam mir das hier immer noch wie ein Traum vor. Wie konnte so ein sexy Mann mich lieben? Ich hatte mich zwar durch unsere Verbindung verändert doch war ich immer noch nicht schlank. Etliche Kilos hatte ich noch zu viel auf den Rippen. Jetzt trug ich sogar unsere ersten gemeinsamen Kinder unter meinen Herzen und darüber war ich so froh. Ich legte meine Hände auf meinen Bauch dann schloss ich meine Augen. Meine Gedanken wanderten zu diesen kleinen Wesen in mir.
Hallo ihr Kleinen.
Ich freue mich schon sehr auf euch.
Und wenn ich es euren Vater erzähle das es euch gibt
wird auch er sich freuen.
Ihr habt auch schon einen großen Bruder, mal sehen, was er sagt das er endlich Geschwister bekommt.
Ich werde versuchen euch immer eine gute Mutter zu sein.
Doch ihr müsst nicht denken dass ihr uns auf der Nase herum tanzen könnt.
Ihr seid etwas ganz besonderes und ihr habt sehr viel Verantwortung.
Durch euch wird sich in der Zukunft viel ändern.
Ich öffnete meine Augen wieder und war glücklich.
Alexander lag jetzt auf der Seite und
schaute verträumt zu mir.
„Guten Morgen mein Schatz.
Ich liebe dich über alle Maßen Sahra.
Und ich freue mich dass du mich heute heiratest.
Damit machst du mich zum glücklichsten Mann der Welt.
Wann habe ich dir eigentlich das letzte Mal gesagt wie wunderschön du bist?
Du strahlst geradezu von innen heraus.“
Ich beugte mich zu ihm und küsste ihn.
Alex zog mich in seine Arme und streichelte mich während er mich weiter küsste. Ein zaghaftes klopfen unterbrach uns. Alexander lies mich aber nicht aus seinen Armen, nein er hielt mich weiter fest. Nur die Decke zog er über uns bevor er rief.
„Herein“
Bill und John traten ein und verbeugten sich kurz vor uns.
„Mein Fürst, meine Fürstin, es wird Zeit das ihr zum Frühstück kommt.
Chantal erwartet die Fürstin schon und auch ihr, mein Fürst, sollte euch langsam fertig machen.“
Ich stöhnte auf und Alexander sagte,
“Wir werden in wenigen Minuten fertig sein.“
Bill und John verließen uns wieder. Einen letzten Kuss gaben wir uns und standen auf. Wir zogen uns um und gingen zu einem schnellen Frühstück.
Ich erhob mich als erste von Tisch und beugte mich noch einmal zu Alexander runter.
„Bis heute Nachmittag mein Geliebter.
Ich kann es kaum erwarten wieder an deiner Seite zu sein.“
Hauchte ich in sein Ohr und küsste ihn sanft auf dieses.
„Ja bist Nachher meine Gefährtin, mein Herz.
Ich würde am liebsten Mäuschen spielen denn ich kann es kaum erwarten dich in deinem Kleid zu sehen.
Nur noch wenige Stunden und du bist auch vor Gott und der ganzen Welt meine Frau.
Er schenkte mir eines seiner zum dahin schmelzenden Lächeln bevor ich den Raum verließ.
Mit Bill und Titus begab ich mich zu Chantal.
„Hallo Sahra da bist du ja.
Bitte geh duschen John kommt auch gleich um dich fertig zu machen.
Und bist du schon sehr aufgeregt?
Bestimmt bist du das.
Ich freue mich ja so für dich Sahra.“
„Danke Chantal.
Ich bin sogar sehr aufgeregt und werde gleich unter die Dusche gehen.“
Nach dem Duschen zog ich mir einen seidenen Morgenmantel über. Dann ging ich ins Zimmer zurück und Chantal gab mir die Unterwäsche. Sie half mir sie anzuziehen und die Korsage schnürte sie zu.
Dann zog ich den Morgenmantel noch einmal über und setzte mich auf den Stuhl den John mir zu Recht rückte.
„Guten Morgen Sahra.
Ich finde es unglaublich das du und Alexander heiratet.
Aber ihr seid ein wunderbares Paar.
Ich wünsche euch alles Gute für eure gemeinsame Zukunft.
Wir wickeln deine Haare heute auf ganz kleine Wickler Sahra.
Ich habe alles mit Chantal durch gesprochen und du wirst die schönste Braut sein die es je gegeben hat.“
„John ich danke dir für deine Glückwünsche und ich bin froh dass du da bist.“
John nickte mir zu und wischte sich einige Tränen von seinen Wangen während er einen kleinen Wagen holte auf dem ein großer Korb mit kleinen Wicklern stand.
Er verteilte noch einen Festiger in meine Haare und dann fing er auch schon an meine Haare in kleine Strähnen auf zu wickeln. Ich weiß nicht wie lange das ganze gedauert hat aber für mich verging eine Ewigkeit. Zwischendurch bekam ich auch ein paar Tassen Tee zu trinken. Allmählich wurde ich auch wieder ruhiger. Bill und Titus waren jetzt auch wieder im Raum und sie spielten Karten um sich abzulenken.
Endlich war John mit dem aufwickeln fertig und er fing gleich mit dem Schminken an. Dann machte er mir meine Nägel fertig. Es klopfte an der Tür und Bill schaute nach wer es war. Marie, meine Schwiegermutter, kam mit einem Tablett und zwei Dienern herein.
„Sahra es ist schon Mittag und ich denke du und alle hier sollten etwas Essen.
Ich habe hier Hühnersuppe und Weißbrot für alle.“
Sie brachte mir einen Teller voll und sagte zu mir leise.
„Bitte iss ein bisschen Sahra.
Ich weiß dass du eigentlich nicht hungrig bist aber bis zum richtigen Essen heute Abend ist es noch lange hin.
Außerdem will ich dir sagen dass Alexander noch viel Aufgeregter ist wie du.
Er ist richtig hibbelig und brüllt rum.
Aber er wird dir gefallen wenn du ihm am Altar stehen siehst.
Ich freue mich so sehr das du liebe Sahra meine neue Tochter sein wirst.
Du wirst die beste Fürstin der Vampire aller Zeiten sein.
Und ich möchte wetten dass ihr beide mir viele Enkelkinder schenken werdet.
Wir sehen uns später noch.“
Sie küsste mich sanft auf jede Wange und ging mit den Dienern wieder.
Ich seufzte und dann aß ich meinen Teller leer.
Die Suppe schmeckte sehr gut. Nachdem alle auf hatten wollte Chantal mir das Kleid überziehen. Dafür mussten Bill und Titus kurz vor die Tür gehen. John half ihr mir das Kleid vorsichtig über den Kopf zu ziehen. Geschickt zog sie die Bänder der Verschnürung zusammen und band alles mit einer Doppel Schleife zu. John starrte mich mit offenem Mund eine Weile an bevor er meinte.
„Sahra du bist zauberhaft schön.
Chantal du bist einfach die beste Designerin der Welt.“
Beide strahlten wir über diese tollen Komplimente.
Ich setzte mich wieder und John wickelte vorsichtig meine Haare aus. Unglaublich viele kleine Korkenzieherlocken hatte ich jetzt. John steckte die meisten Haare mit unzähligen Haarklammern hoch. Doch er ließ auch sehr gekonnt einige Haare einfach nach unten fallen. Alles sprühte er mit sehr viel Haarspray noch zigfach ein damit auch ja alles an seinem Platz und in der Form bleib. Er schminkte mich zu Ende und dann kam Chantal mit einem kleinen Kästchen zu mir.
„So jetzt machen wir noch das Diadem in deinen Haaren fest.“
Sie öffnete das Kästchen und zeigte mir das Schmuckstück. Es war wunderschön, aus Gold gefertigt und es waren unzählige mittelgroße Diamanten in das verspielte Muster eingearbeitet.
„Oh Chantal es ist einfach traumhaft.“
„Ja das ist mein Geschenk für dich zur Hochzeit.
Es soll dir Glück bringen.“
Ich drückte Chantal fest an mich und weinte.
„Danke Chantal.“
Hauchte ich in ihr Ohr.
„Wie gut dass ich Wasserfeste Kosmetik verwendet habe, sonst müsste ich noch mal von vorne anfangen.
Hier Sahra habe ich noch etwas für dich.
Eine Braut braucht etwas Neues zur Hochzeit.
Nun ich denke davon hast du genug und dann braucht eine Braut noch etwas Blaues und etwas geliehenes.
Ich habe hier für dich zwei Blau-goldenen Strumpfbänder die leihe ich dir.
So schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe.“
„Oh danke John daran habe ich ja überhaupt nicht mehr gedacht.“
„Wozu hat man denn Freunde.“
Wir alle lachten jetzt, auch Bill und Titus fanden es sehr lustig. Nur als John sich vor mich kniete um sie mir über zu streifen wurden beide böse.
John stand sofort wieder auf und lies Chantal es machen. Bill und Titus ernteten für diese Aktion einen grummelnden Blick von mir. John versprühte noch einmal Glimmerspray über meine Haare und mein Dekolletee dann durfte ich mich endlich ansehen. Zuvor zog ich aber noch die Schuhe an. Vor einem großen Spiegel bewunderte ich mich. So schön sah das Kleid an mir aus oder ich in ihm? Mir gefiel was ich sah. Meine goldenen Augen hatte John durch ein dunkles Make up hervorgehoben und mein Mund war Blutrot geschminkt. Einen gleichmäßigen leicht braunen Teint hatte ich im Gesicht und im Dekolletee.
Als Schmuck trug ich nur das Diadem und die Armbänder von Will und Igor. Ich wollte sie nicht ablegen den ich war ein Teil ihrer Familie und wollte alle zeigen das ich sehr stolz darauf war. Alexander akzeptierte und verstand es auch. Aber den Ring von Peter hatte ich in meinen Schmuckkasten gelegt.
Es klopfte wieder und dann kam Will herein. Er hatte eine Schottische Tracht an, einen Kilt mit roten Karos ein kleiner Beutel hang mit einem breiten schwarzen Gürtel befestigt in der Mitte seiner Schenkel.
Darunter hatte er ein weißes Seidenhemd an und ein Ende des Kilts ging über seine rechte Schulter hinter seinem Rücken zurück zu seiner linken Hüfte, hier wurde alles mit einer großen Brosche befestigt. Die Brosche bestand aus zwei Drachen die sich umschlingen und das Herz in ihrer Mitte trugen. Es war ja sein Wappen. Will sah unglaublich gut aus in seiner Aufmachung. Er hatte ein samtenes Kästchen bei sich. Er kam auf mich zu und ich sah den Stolz und die Trauer darin. Einige Tränen kullerten seine Wangen hinab. Ich lächelte ihn freudig an und wischte ihm die Tränen sanft weg.
„Will du siehst wirklich staatlich aus in deinem Kilt.“
„Sahra du bist wunderschön meine Kleine.
Ich dachte mir wenn du schon hier in den Highlands heiratest, wo ich geboren wurde dann kann ich dich auch in traditioneller Tracht zum Altar führen.
Hier meine Kleine ich habe noch etwas für dich.
Dreh dich einmal bitte um.“
Ich tat um was er mich bat und drehte mich um.
Er legte mir eine Halskette um die zu dem Diadem passte. Dann steckte er mir noch passende Ohrringe an.
„Das ist alles von deinem Mann.
Ich soll dir ausrichten dass er dich liebt und er schon sehr ungeduldig ist.
Alexander kann es kaum abwarten dich zusehen Sahra.
Er ist verdammt nervös.
Männer ihr könnt euch dann auch schnell umziehen gehen ich bleibe jetzt bei Sahra.“
Bill und Titus nickten Will zu dann waren sie auch schon fort.
„Und jetzt Sahra bekommst du noch etwas nur von mir alleine.
Gebe mir bitte deine rechte Hand.“
Fragend schaute ich ihn an doch hielt ich ihm die Hand hin. Will strahlte über sein ganzes Gesicht
Er legte mir ein Armband um das zu dem anderen Schmuck passte. Auch hier waren viele Diamanten eingearbeitet. Ich wollte gar nicht wissen was das alles zusammen kostete. Aber es waren bestimmt viele Hunderttausende Euro die ich da jetzt trug.
„Will ihr seid ja alle verrückt mir so schönen und teuren Schmuck zu schenken.
Aber er ist einfach traumhaft und er gefällt mir sehr.“
Ich küsste Will auf seine Wange um ihn zu zeigen wie sehr ich mich freute.
„Sahra komm wir müssen deine Schleppe befestigen.
Wir müssen gleich aufbrechen um zur Kirche zu gehen.“
Meinte Chantal lieb zu mir.
Oh Gott wo war die Zeit nur geblieben. Bill und Titus kamen auch gerade wieder und auch sie hatten eine Schottische Tracht an nur ihre war in grünen Tönen gehalten. Sie sahen auch gut darin aus. Chantal hatte die Schleppe endlich festgesteckt. Dann kamen Tamara und Nora zu uns. Beide hatten rote Seidenkleider an. Nora sah richtig süß darin aus und Tamaras Kleid ließ sie sehr hübsch aussehen. Tamara hatte zwei Blumensträuße bei sich. Den einen gab sie mir. Er war wunderschön mit weißen Orchideen, roten Rosen und Efeu. Er war wie ein Wasserfall hergerichtet wurden der mir bis runter zu den Knien ging und lag gut in meiner Hand. Tamaras war sehr viel kleiner als meiner aber sonst sah er genauso aus. Nora hatte einen großen Korb in der Hand mit vielen weißen und roten Blütenblättern.
Tamara war meine Brautjungfer und Nora das Blumenmädchen.
„Ihr seid beide wunderschön.
Es gab noch nie hübscher Mädchen wie euch.“
„Sahra wir müssen losgehen
Es ist besser deinen Mann nicht länger warten zu lassen.“
Drängte Will dann plötzlich.
Ich schluckte kurz und holte einmal tief Luft.
Will trat neben mich und legte meinen linken Arm in seine rechte Armbeuge. Er drückte aufmunternd meine Hand und lächelte.
„Komm Kleines es wird Zeit.“
Wir gingen also los. Bill vorne weg dann Nora, Tamara folgte ihr nach. Als nächstes Will und ich Titus und Chantal kamen hinter uns her. Ein goldener Teppich lag auf dem Flurboden und zeigte uns den richtigen Weg. Ihm folgten wir bis zur Kirche.
Im Vorraum hielten wir noch einmal kurz an. Chantal richtete die Schleppe noch einmal und Bill gab ein Zeichen in das Kirchenschiff und schöne Musik setzte ein. Will drückte ein letztes Mal meine Hand Chantal huschte mit einem Lachen durch die Tür. Nora stellte sich vorne hin und dann Tamara. Bill und Titus standen jetzt beide hinter uns. Die Türen öffneten sich und langsam gingen wir das große Kirchenschiff bis zum Altar runter. Die Kirche war schön geschmückt. Weiße und Goldene Tücher hangen überall verteilt. Rote Rosen, weiße Orchideen und Efeu verschönerten die ganze Kirche und den Altar. Der goldene Teppich
lag auch hier bis zum Altar. Alle Anwesenden standen auf als wir die Kirche beraten. Und einen raunen erklang je weiter wir kamen umso lauter wurde es. Nachdem wir die halbe Kirche durchschritten hatten konnte ich endlich Alexander sehen. Er sah sagenhaft und zum dahin schmelzen aus. Er trug auch einen Kilt in verschiedenen grünen Tönen und sein weißes Seidenhemd strahlte mit ihm um die Wette. So sexy sah er aus wie er da stand. Macht und Selbstvertrauen spürte ich von ihm ausgehend. Ich strahlte ihn mit der ganzen Liebe die ich für ihn hatte an. Dann sah ich René auch er hatte einen Kilt an. Und Christopher, er ist Alexanders Trauzeuge, war auch in einem Kilt gehüllt. Ungewohnt sahen sie aus aber auch sehr sexy. Mein Blick haftete sich wieder auf Alexander und dort blieb er jetzt stehen. Sein Kilt wurde von einer Engelsbrosche zusammen gehalten und seine Beine steckten in schwarzen Schuhen und weißen langen Socken. Seine Haare schimmerten wunderschön und dann sah ich wieder in seine Augen. Seine Wahnsinns Augen hielten mich gefangen. Irgendwann waren wir vorne bei meinem Alexander angekommen. Will drückte mir noch einmal die Hand und küsste mich auf die Wange. Dann gab er meine Hand Alexander. Ich sah zu ihm auf und entdeckte Tränen auf seinen Wangen. Ich wischte sie ihm sanft weg.
„Ich liebe dich so sehr Sahra und du siehst einfach zauberhaft aus wie ein Engel der auf die Erde gekommen ist um uns alle zu verzücken.
Ich bin einfach glücklich.“
Ein räuspern weckte unsere Aufmerksamkeit.
Der Pfarrer wollte anfangen und wir drehten uns zu ihm um. Alle Gäste setzten sich wieder hin und der Pfarrer fing mit unserer Trauung an. Nach einer Ewigkeit war es endlich soweit und wir sagten beide Ja. Dann tauchten wir unsere Ringe. René hielt uns die Samtschachtel hin, so konnte jeder von uns den richtigen Ring heraus nehmen. Tamara hielt solange meinen Blumenstrauß. Alexander steckte mir als erster den Ring an. Mein Ring bestand aus Platin und Titan mit einem riesigen Diamanten in der Mitte. Ich hatte ihn vorher noch nicht gesehen, es sollte eine weitere Überraschung für mich sein. Jetzt steckte ich Alexander seinen Ring an. Seiner war aus den gleichen Edelmetallen hergestellt wie meiner, nur war sein Diamant um einiges kleiner als meiner. Der Pfarrer sagte noch einige Dinge, die ich aber überhaupt nicht mehr mit bekam. Ich versank immer tiefer in Alexanders Augen. Nachdem der Geistliche fertig war beugte sich Alex zu mir runter. Wir durften uns wohl endlich küssen. Das taten wir auch sehr ausführlich und innig. Alle klatschten Beifall und wir hörten lachend auf und trennten uns. Aber Alexander beugte sich noch einmal zu meinem Ohr und sagte.
„Jetzt bist du offiziell meine Frau Sahra.
Für Immer und ewig bist du jetzt Fürstin Sahra McFreaser.“
Er hielt meine Hand fest und nachdem Tamara mir meinen Strauß zurückgegeben hatte konnten wir zum Empfang rüber gehen. Nora stellte sich vor uns und verstreute ihre Blütenblätter auf den Weg den wir jetzt beschritten. Die Fotografen machten seit ich aus der Burg geschritten war hunderte von Fotos. Und jetzt hörten sie überhaupt nicht mehr auf. Doch es störte uns nicht im geringsten. Alexander führte mich voller Stolz in den großen Festsaal. Auch der war wunderschön geschmückt. Mit weißen und goldenen Tücher auf den Tischen und an den Wänden. Die Blumengestecke waren aus Efeu, roten Rosen und weißen Orchideen gefertigt. Wir stellten uns auf ein Podest und begrüßten unsere Gäste. Unzählige Hände musste ich jetzt drücken und Wangenküsse über mich ergehen lassen. Viele Freunde waren da und noch mehr Leute die ich nicht kannte. Die wahnsinnigen Berge an Geschenken wurden alle auf einen langen Tisch in unsere Nähe aufgestellt. Ich rollte mit meinen Augen bei der Vorstellung diese alle anzusehen und auszupacken. Nach gefüllten Stunden hatten wir es endlich geschafft und jeden unserer Gäste begrüßt.
Wir bekamen von Bill und John ein Weinglas in die Hand gedrückt um mit unseren Gästen anzustoßen. Ich stöhnte innerlich auf.
Wein wo ich doch nichts Alkoholisches trinken will wenn ich schwanger bin. Aber wenn ich nur einen kleinen Schluck zu mir nehme wird das hoffentlich nicht so schlimm sein.
Alexander räusperte sich laut und es wurde still im Saal.
„Unsere lieben verehrten Gäste, es freut uns sehr dass sie alle so zahlreich zu unserer Hochzeit kommen konnten.
Wir sind unendlich Glücklich dass wir nun für immer Mann und Frau sind.
Ich wünsche uns allen noch einen wunderschönen Abend, der uns für immer im Gedächtnis bleiben wird.“
Er wollte schon das Glas an seinen Mund heben als Will sich zu Wort meldete.
„Ich möchte euch meinen Fürst und meine Fürstin sagen wie Stolz wir sind das ihr unsere neuen Herrscher seid.
Ihr werdet uns in ein neues Zeitalter führen.
Wo wir viele alte Fehden in viele neue Freundschaften umwandeln werden.
Es leben hoch das neue Fürstenpaar Alexander und Sahra McFraeser.“
Jetzt riefen Alle.
„Es lebe hoch unser neues Fürstenpaar.
Hoch, Hoch, Hoch.“
Jetzt konnten wir alle etwas trinken.
Ich nippte an meinen Wein und stellte fest es war Traubensaft. Ich blinzelte zu Bill hinüber und er grinste nur wissend vor sich her. Ich atmete erleichtert auf den ich hatte wirklich großen Durst. Ich trank mein Glas schnell leer und Bill brachte mir ein neues.
Leise sagte ich zu ihm.
„Danke Bill.“
Er verbeugte sich nur knapp und ging wieder.
Alexander beugte sich zu mir dann zog er mich mit einem Arm an seinen Körper und küsste mich unter tosenden Beifall stürmisch. Ganz langsam löste er sich von mir und sagte dann.
„Wir werden uns jetzt zum Essen begeben und das reichliche Mahl genießen.“
Er zog mich an seine Seite und wir gingen zu unserem Tisch. Hier schob er mir den Stuhl zu Recht und setzte sich neben mich. Wir hatten viele große Tische herrichten lassen. An unserem saßen Will, René, Maria, Christopher, Xenia, Tamara, Nora, Nicolas, Igor, Marichka, Ivan, Vladimir, Cosmeea und Michael. Das Essen war genial und lecker. Zwischen den ganzen Gängen gab es immer wieder neue Reden und wir mussten uns sehr oft küssen. Dagegen hatten wir nichts aus zusetzten. Bill brachte mir den ganzen Abend lang immer wieder alkoholfreie Getränke.
Nach einem sehr intensiven Kuss fragte mich Alexander unter Augenbrauen hochziehen.
„Sahra warum trinkst du überhaupt keinen Alkohol
heute Abend?“
„Das mein Schatz werde ich dir erzählen wenn wir auf unserem Zimmer sind.
Und außerdem möchte ich mich an alles von diesem unbeschreiblichen Tag erinnern.
Aber sag mal du bist doch in richtiger Schottentracht gekleidet oder nicht?“
„Ja warum fragst du mich das?
Gefällt es dir nicht?“
„Oh das fragst du doch nicht wirklich oder?
Du machst mich ganz hibbelig in deinem Rock mein Schatz.
Wenn ich mir vorstelle das du nichts darunter an hast möchte ich dich am liebsten gleich in unsere Zimmer ziehen.“
Alexander lachte laut auf und streichelte mich lieb über die Wange.
„Ich kann es auch kaum abwarten dich aus deinem Kleid zu schälen und dich bis zum um fallen lieben.
Aber komm wir müssen jetzt gehen und unseren ersten Tanz des Abends absolvieren.“
Alexander zog mich hoch und wir stellten uns in die Mitte des Saales. Schöne Musik setzte ein und Alexander wirbelte mich in großen Kreisen über den Tanzbereich. Dann wurde gewechselt und Will drehte mich im Kreis. Uns so ging es immer weiter, mal tanzte ich mit René, Igor, Michael und dann wieder mit Alexander. Und auch mit einigen der Werwölfe und der männlichen Hexen. Oder auch mit anderen Gästen. Zwischendurch gönnte ich mir auch mal kurze Pausen, um danach wieder mit neuem Elan weiter zu feiern. So verbrachten wir viele tolle Stunden mit unseren alten und neuen Freunden. Doch so gegen halb vier Morgens merkte ich das mir doch allmählich ganz die Energie ausging. Ich tanzte gerade mit meinem Sohn und sagte zu ihm.
„René mein Großer ich möchte mich setzten ja.“
Er schaute mich eigentümlich an und antwortete mir.
„Aber Ma ist dir nicht gut?
Du siehst etwas blass aus.
Ich bringe dich zu unserem Tisch.“
Kaum saß ich da kam auch schon Alexander zu uns.
„Sahra mein Schatz was hast du?“
„Ach Alex ich bin doch sehr müde und geschafft von diesem tollen Tag.“
„Na gut mein Herz, dann werden wir uns jetzt auf unser Zimmer zurückziehen.
So wie du dir das schon vor vielen Stunden gewünscht hast.
John bitte hole doch Will zu uns ja.“
Alex schenkte mir ein atemberaubendes Lächeln.
Was mich zum Kribbeln brachte.
John ging und kam nach wenigen Minuten mit Will wieder.
„Will Sahra ist müde und deshalb werden wir uns jetzt auf unsere Zimmer begeben.
Bitte sorge dafür das alle Gäste solange wie sie möchten weiter feiern ja.“
„Aber selbstverständlich Alexander.
Ich wünsche euch eine schöne restliche Nacht.
Sahra meine Kleine ich liebe dich und du wirst immer meine Tochter sein denke daran.“
Will gab mir einen Wangenkuss und wir erhoben uns. Alexander nahm meine Hand und wir bahnten uns einen Weg durch unsere Gäste. Unzählige Hände mussten wir schütteln und dann hatten wir es endlich geschafft in den Flur zu kommen. Nachdem wir so weit weg waren das wir keinen mehr sahen. Beugte sich Alexander zu mir runter und küsste mich sinnlich. Dann hob er mich sachte auf seine Arme und trug mich in unserer Zimmer. Leise schloss er die Tür hinter uns. Ich hörte ein sachtes Knistern und drehte mich um. Im Kamin brannte ein Feuer und auf dem Boden davor lagen unzählige Kissen und Decken. Außerdem waren auch viele Kerzen im Zimmer verteilt und zauberten so eine romantische Atmosphäre. Alexander lachte auf und ging zur Musikanlage. Schöne Musik erklang leise im Hintergrund.
„Sahra mein Herz endlich sind wir alleine.
Seit ich dich an Wills Hand den Gang hab herunter
schreiten sah, wollte ich dich in meine Arme reißen und mit dir alleine sein.
Dich ganz langsam aus deinen Sachen pellen und so in Verzückung zu setzten das du Sterne siehst.“
Er küsste mich wieder und streichelte mir über den ganzen Körper. Langsam glitten seine Lippen über meine Schultern hinauf zu meinem Hals. Dort verweilte sie und saugte er sich fest. Sanft stieß er seine Zähne in mich und trank begierig von mir. Unbändiges Verlangen durchströmte mich. Alexander
zeigte mir wie sehr er mich begehrte. Er schnürte mein Kleid auf und streifte es mir ab. Er stöhnte auf als er sah dass auch die Korsage verschnürt war.
„Chantal weiß wirklich wie sie einen Mann zum Verzweifeln bringen kann.
Da möchte man so schnell wie es geht seine Frau nackt vor sich haben und dann so etwas.
Aber mich heizt das auch ungemein an.“
Mit geschickten Händen löste er auch diese Bänder
und schon schmiss er die Korsage aufs Bett. Seine warmen Lippen suchten meine Brüste die sie dann liebkosten. Seine Hände zogen mir die Strumpfhose gleich samt Slip aus. Ich war jetzt splitterfasernackt und Alex hatte noch alles an. Meine Hände wanderten nach unten zu seinem Kilt. Ich zog ihn hoch und dabei bemerkte ich schon sein steil aufgerichtetes Glied. Alex half mir dabei ihn zügig zu entkleiden. Wir steuerten auf die Kissen vor den Kamin zu und setzten uns hinein. Jetzt küsste ich ihn langsam von seinem Mund hinab über seine Brust zu seinem Bauch. Immer weiter hinab hauchte ich meine Küsse auf seinen Wahnsinns Körper. Bis ich mit meinen Lippen sein Glied umschloss. Ich verwöhnte ihn und er stöhnte immer lauter auf. Dann setzte er sich auf und drückte mich in die Kissen. Seine Hände kneteten meinen Busen und seine Lippen meine Brustwarzen. Jetzt erklang mein Stöhnen. Er brachte mich an den Rand kurz bevor ich dahin schmolz, indem seine Finger immer tiefer hinunter wanderten. Er streichelte meine
Schamlippen immer wieder nur sachte. Dann drangen zwei seiner Finger in mich ein. Es fehlte nicht mehr viel und ich würde einen Höhepunkt bekommen. Ich wand meinen Unterleib hin und her. Alexander merkte durch unsere Verbindung dass ich fast so weit war zu Explodieren. Seine Finger verschwanden und sein riesiges Glied füllte mich aus. Anfangs waren seine Stöße noch sachte doch sie wurden immer schneller und härter. Viel zu schnell kamen wir beide zusammen. Ich reif laut seinen Namen und er den meinen.
Wie glücklich ich in diesem Augenblick ich war konnte ich nicht beschreiben. Ich wollte auch Alexander glücklich machen. Alexander rollte sich von mir runter und ich stand auf.
Seine Augenbrauen hoben sich als er mich fragend ansah.
„Mein Schatz ich habe noch etwas für dich und außerdem hole ich ein Handtuch.
Sonst machst du das immer und heute bin ich mal dran.“
Er knurrte auf und ich lachte leise.
Zuerst ging ich ins Badezimmer und trocknete mich ab. Dann schmiss ich ihm das Handtuch zu bevor ich ins Ankleidezimmer verschwand.
„Mein Herz ich habe dich gerade erst ausgezogen und ich dachte so bleibst du bis wir unser Zimmer wieder verlassen.“
Hörte ich ihn leicht sauer rufen. Ich antwortete ihm nicht sondern öffnete eine meiner Schranktüren. Dahinter hatte ich das Kästchen mit der Kette für ihn und den Mutterpass versteckt. Beides hatte ich schön eingepackt und nahm es heraus. Mit beiden Geschenken ging ich fröhlich summend zu Alexander. Ich glitt neben ihm auf die Kissen und küsste ihn.
„Ich liebe dich über alles mein geliebter Ehemann.
Hier habe ich etwas für dich.
Ich hoffe das es dir gefällt.“
Ich gab ihm zuerst das eingepackte Kästchen in die Hand.
Er schien erstaunt zu sein. Doch schnell zerriss er das Papier und öffnete das Kästchen. Die Kette nahm er sanft heraus und drehte sie zwischen seinen Fingern.
„Sahra die ist wundervoll.
Machst du sie mir gleich um den Hals?“
Ich nickte und freute mich, das ihm das erste Geschenk schon mal gefallen hat.
Er gab mir einen leichten Kuss.
„Alexander da ist noch ein Geschenk für dich.
Es ist nicht so schillernd wie die Kette, doch ich hoffe es macht dir ein wenig Freude.
Alexander ließ sich dieses Mal mehr Zeit mit dem öffnen. Als er das kleine Buch in seiner Hand hielt wusste er zuerst nichts damit anzufangen. Doch dann blätterte er auf die ersten Seiten und starrte auf das Bild und die Worte die dort standen. Völlig neben der Spur war er. Endgeister blickte er immer wieder mich und das Buch an. Sein Lächeln war einem Ausdruck gewichen den ich nicht deuten konnte aber Freude sah ganz anders aus. Schmerz machte sich in mir breit.
Hatte ich mich so getäuscht.
Wollte er jetzt noch keine Kinder.
Meinte er wenn er sagte, dass er gerne Kinder mit mir haben möchte, erst in vielen Jahren?
Mir wurde plötzlich schlecht und ich stürmte ins Badezimmer.
Dort übergab ich mich in die Toilettenschüssel. Feftig zitterte ich wieder am ganzen Körper und würgte immer noch als schon nur noch Galle hochkam. Warme Hände streichelten mir über dem Rücken. Doch ich schüttelte sie ab. Durch mein Würgen hindurch krächzte ich.
„Geh weg und lass mich alleine.
Ich brauche kein Mitleid von dir.“
Und schon spuckte ich wieder Galle. Schon konnte ich deutlich spüren dass er mit mir mentalen Kontakt aufbauen wollte doch ich stieß ihn geistig hart weg.
„Sahra..., mein Herz... hör mir doch zu.“
Ich wollte ihn nicht hören und hielt meine Hände vor meine Ohren. Alexander seufzte schwer auf und dann hörte ich ihn noch fluchen. Und nach ein paar Minuten knallte er die Tür hinter sich zu. Dumpf vernahm ich seine barschen Befehle die er den Männern zu brüllte. Unter zittern zog ich mich auf die Beine dann wusch mir mein Gesicht und meinen Mund. Wie unter zwang zog mir eine Jogginghose und ein T-Shirt an und legte mich auf das Bett. Dort heulte ich wie ein Schlosshund. Ich fühlte mich einfach nur elend und hintergangen.
Jedes Zeitgefühl ging mir veloren und ich weiß nicht wie lange ich so dagelegen habe als ich bemerkte das ich von starken Arme an eine breite Brust gedrückt wurde. Warme Hände streichelten mir sanft über den Rücken. Und meine Tränen versiegten langsam.
„Sahra meine Kleine was ist denn mit dir los?
Alexander sagte du weinst und lässt dich nicht von ihm trösten.
Mir kannst du doch sagen was ist.“
Will sprach leise und sehr behutsam mit mir.
„Er will. Er will...“
Ich brach ab. Ich konnte es einfach nicht aussprechen diese Abfuhr war unaussprechlich.
„Was will Alexander Sahra?“
Harkte Will eindringlich nach.
Ich schluckte und versuchte den Klos, der sich in meinen Hals gebildet hatte weg zu bekommen. Was mir aber nicht gelang. Dann kamen Alexander und Christopher ins Zimmer. Schnell huschte mein Blick zurück von der Tür zu Wills Brust. Keiner sprach nur mein Atem war zu hören.
„Sahra was will Alexander?“
Fragte Will jetzt schon etwas böse.
„Er will...sie nicht.“
Ein lautes auf keuchen konnte ich von Alexander hören. Er wollte etwas sagen doch Will schnitt ihn mit einer Handbewegung das Wort ab.
„Sahra, wenn will Alexander nicht?
Du musst mir schon deutlich sagen was du meinst.
Wenn du in Rätseln sprichst, kann ich ihn nicht zur Schnecke machen.“
Ich zitterte wieder stärker und Will zog mich noch enger an sich. Das gab mir den Halt den ich brauchte. Ich drehte meinen Kopf in Alexanders Richtung und antwortete dieses mal laut und deutlich.
„Er will unsere Kinder nicht haben.“
Ein knurren war zu hören, dass alle drei Männer gleichzeitig ausstießen.
„Sahra was sagst du da über Kinder und das Alexander sie nicht will.“
Mein Blick ruhte immer noch auf Alexanders Gesicht sein Blick war reumütig oder täuschte ich mich wieder?
„Ich gab ihm vorhin ein paar Geschenke unter anderem habe ich ihm einen Mutterpass gegeben.
Er wusste zuerst nicht was es war doch als er das Foto gesehen hat und gelesen hatte was dort steht zeigte er keine Freude.
Nein eher das Gegenteil zeigte er mir.
Ich dachte er will Kinder mit mir, dass hatte er mir gesagt doch ich wusste nicht das er jetzt noch keine Kinder haben will.“
Alexander machte einen Schritt auf mich zu doch Will stoppte ihn.
„Sahra meine Kleine willst du sagen das du ein Kind erwartest?“
„Nicht nur ein Kind.
Wir bekommen Zwillinge.
Ich bin in der siebten Schwangerschaftswoche.
Und Alexander will unsere Kinder nicht haben.“
Christopher räusperte sich damit wir ihn betrachteten.
„Sahra noch nie hat eine Gefährtin mehr als ein Kind auf einmal zur Welt gebracht.
Die Ärztin muss sich geirrt haben.
Ich finde es herrlich dass du ein Kind erwartest und ich möchte dich gerne gründlich untersuchen.
Es geht nicht das du zwei Kinder unter deinem Herzen trägst.
Alle unsere Kinder sind so stark und verbrauchen mehr Kraft und Energie als normale Menschenkinder.
Keine Gefährtin würde eine Zwillingsschwangerschaft überleben.“
„Ich bin aber keine normale Gefährtin, dass wisst ihr doch.
Und ich werde wohl stark genug sein, sonst würde ich nicht zwei Babys auf einmal bekommen.“
Alexander schwieg die ganze Zeit über, doch jetzt platzte ihm der Kragen.
„Es stimmt nicht.“
Wir schauten ihn alle an. Und er fixierte mich mit seinem Blick. Ich konnte nicht mehr weg sehen.
„Es stimmt nicht das ich unsere Kinder nicht will Sahra.
Es tut mir sehr leid, dass ich dir mal wieder unnötigen Kummer bereitet habe.
Ich konnte nur nicht fassen was ich dort in diesem Buch sah.
Da steht wir werden Eltern und noch dazu von Zwillingen.
Ich dachte ich träume das nur alles.
Meine Frau schenkt mir schon jetzt Kinder.
Kinder auf die ich erst in einigen Jahren zu hoffen wagte.
Ich konnte in diesem Augenblick nicht zeigen was ich füllte, weil ich es erst einmal realisieren musste das ich Vater werde.“
Ich setzte mich aufrecht hin und lauschte jedem Wort was er von sich gab. Alexander kam auf uns zu und kniete sich vor mich auf dem Boden. Sachte streckte er seine Hand nach meiner aus und ich gab sie ihm.
„Sahra ich liebe dich mehr als mein Leben.
Du machst mich zum glücklichsten Mann der ganzen Welt.“
Er senkte seinen Blick und richtete ihn auf meinen Bauch.
„Hallo meine Kleinen.
Hier ist euer Vater, ich freue mich dass es euch gibt.
Ich liebe euch schon jetzt auch wenn ich euch noch nicht kenne.
Bitte seit lieb zu eurer Mutter und macht es ihr nicht so schwer.“
Mit einem Lächeln das von einem Ohr zum anderen ging schaute er meinen Bauch und mich an. Dann legte er eine seiner Hände auf meinen Bauch und streichelte ihn sanft. Ich lies mich von Wills Schoß runter in die Arme von Alexander gleiten. Ich heulte mal wieder aber dieses Mal vor Freude.
„Es tut mir so leid Alexander das ich es falsch verstanden haben.
Aber ich konnte keine Freude bei dir sehen.
Ich dachte du willst jetzt noch keine Kinder,
dass es dir zu schnell damit geht.
Das hat mir wehgetan Alexander.
Ich bin ja so froh dass du dich doch auf unsere Kinder freust.
Ich liebe dich auch über alles.“
Alexander zog mich an sich und stand mit mir in seinem Armen auf.
„Na dann haben wir ja erst einmal alles geklärt.
Wir sehen uns dann heute Nachmittag.“
Will hob seine Hand kurz und ging.
Christopher meinte noch.
„Alexander, Sahra später möchte ich dich aber wirklich gründlich untersuchen ja.
Wir wollen doch das es euch auch gut geht nicht war.
Ach und Alexander ich gratuliere euch und ich wünsche dir viel Spaß für die Zukunft.
Sahra ist voller Hormone und das auch noch doppelt,
das heißt es können extreme Stimmungsschwankungen auftreten.
Also bis später.“
Meinte er freudig und ging auch.
Alexander legte mich aufs Bett und sich dazu. Nachdem er mich an seine Brust gezogen hatte kuschelte ich mich an ihn. Er küsste mich sachte in den Nacken und hauchte mir ins Ohr.
„Wir schaffen alles wenn wir nur zusammen halten mein Herz.
Schlaf jetzt du brauchst viel Ruhe Sahra.
Später werden wir viel zu planen haben.“
„Ja mein Schatz aber erst später.“
Murmelte ich nur noch leise. Glücklich und entspannt glitt ich ins Reich der Träume. Ich wusste dass alles irgendwie gut gehen wird. Ich hatte die Engel auf meiner Seite und den besten Ehemann der Welt. Außerdem bekamen wir mit jedem neuen Tag neue Freunde und Verbündete dazu. Egal was die Zukunft auch bringen mag, wir werden es zusammen schaffen alles zu meistern. Das Böse würde kein leichtes Spiel mit uns haben.
Das war meine Geschichte Gefährtin Widerwillen.
Ich hoffe dass sie euch gefallen hat.
Auch wenn sie doch sehr viel länger geworden ist als ich jemals gedacht hätte.
Doch die Figuren haben sich während des Schreibens einfach immer weiter entwickelt.
Mir hat es sehr viel Spaß gemacht meine Geschichte zu schreiben.
Vielleicht werdet ihr der in der nächsten Story einige der Figuren wiedertreffen.
Das werde ich euch jetzt aber noch nicht verraten.
Ich wünsche euch allen einen schöne Zeit.
Eure Sabine Frese
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Texte: Alle Rechte an der Handlung und den Personen liegen alleine bei der Autorin.
Tag der Veröffentlichung: 12.06.2011
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