Cover

Charaktäre




Die Charaktere:

Da ich hin und wieder Langeweile habe und dann gerne mal rumkritzel:

hier ein paar (ziemlich durch das Fotografieren verschwommene) Skizzen zu den vier Jungs:











Umbrella*




Der Blonde war nervös. Kurz vor sieben. Hoffentlich war Aleks pünktlich. Hoffentlich kam er überhaupt.
Aufgeregt kaute er an seinen Fingernägeln, zwang sich jedoch zur Ruhe, als er seine Nervosität bemerkte.
Er war lächerlich.
Das Date war seine Idee. Wenn auch eine spontane.
War es ein Fehler?
NEIN!
Verdammt. Bleib ruhig, mahnte er sich und erkannte schließlich auch den Brünetten, als dieser aus seinem Auto stieg.
Er war hier. Alles war okay.
Hoffentlich blieb das so.
“Hey”, kam es etwas steif von Aleks, der zwanghaft versuchte sein Hemd zu richten.
“Hey.” Auch Joel setzte zu einer Begrüßung an, wusste jedoch nicht was angebracht war. Dem anderen um den Hals zu fallen war bestimmt keine gute Option. Obwohl er das zu gerne getan hätte.
“Wir sollten rein gehen, oder?” Unsicher schaute der Blonde an dem anderen nach oben.
Kurz nickte dieser, stockte dann jedoch kurz, ehe er mit dem anderen den “Keller” betrat. Der Name “Keller” führte etwas in die Irre. Weder war das Lokal im Keller, noch sah es so aus. Der Blonde hatte nie herausgefunden warum es “Keller” hieß. Hauptsache war ja auch, dass es schmeckte, oder?
“Hast du gut hergefunden?”
Ein blöder Start für eine Konversation, dachte Joel sich, doch immerhin war es ein Anfang.
Aleks nickte. “Ja, der Berufsverkehr hatte mich vorher erwischt, auf dem Weg nach Hause. Konnte ja schlecht in Jeans und Schlabbershirt hier antanzen.”
Leise lachte der Blonde. Gekonnt hätte es der andere, aber zugetraut hätte er es ihm nicht.
Immer wenn er ihn gesehen hatte sah er recht schick aus.
Außer betrunken im Bett, korrigierte er seinen Gedanken, verdrängte das sich bietende Bild jedoch augenblicklich.

Am Eingang wurden sie freundlich begrüßt, suchten sich dann einen Tisch etwas abseits der anderen Gäste, die doch recht überschaubar waren.
Der “Keller” war ruhig. Leise Musik dudelte im Hintergrund, ein sanftes Plätschern, von einem Indoor-Wasserfall an der Rückseite des weitläufigen Raumes, war zu hören. Durch kleine, buntbemalte Paravents waren die einzelnen Tische voneinander abgeschirmt, ließen jedoch genug Licht hindurch um eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen.
“Nett hier”, bemerkte Jo leicht lächelnd, während er den Blick schweifen ließ.
“Hmm”, brummte der andere zustimmend, ließ seinen Blick jedoch mehr über seine Gesellschaft schweifen als über den Raum.
Enge schwarze Hosen- er musste sich mehr als einmal zwingen wegzusehen, wenn das kein Zeichen war das da irgendwas bei ihm schief lief- und ein dunkelgrünes Hemd. Das Teil sah aus wie eines dieser teuren Designerstücke, die es in der Boutique seiner Mutter gab. Nur sah das hier nicht ganz so, hässlich und langweilig aus. Vermutlich weil hier jemand drin steckte, der doch interessanter war als Schaufensterpuppen.

Ihr Essen war schnell bestellt und wieder herrschte Schweigen.
Langsam kotzte Joel es an.
“Warum kriegen wir kein Gespräch zustande? Letztens nach dem Kino ging es doch auch…”
Verlegen kratzte der Brünette sich am Kopf. Jo hatte ja recht. Aber irgendwie war das Aufwachen neben ihm doch etwas beklemmend. Dies machte er auch deutlich.
“Stimmt wohl… aber vergessen wir das doch einfach.” Lächelnd sah er zu dem Kellner auf, welcher ihnen ihre Getränke brachte.

“Wie kamst du eigentlich dazu im Krankenhaus zu arbeiten?”
Etwas besseres wollte Jo nicht einfallen. Alle anderen Themen scheiterten bis jetzt ja kläglich und schweigend an der Vorspeise zu knabbern war nicht unbedingt seine Art. Am Telefon konnten sie schließlich auch reden.
“um meinen Vater zu ärgern. Er wollte das ich irgendwas langweiliges mache wir er. Hab ihm ‘nen Strich durch die Rechnung gemacht und Kranken- und Gesundheitspfleger, wie es neuerdings heißt, gelernt. Außerdem fand ich es recht interessant. Hab es bis heute nicht bereut.”
Interessiert hörte der Kleine zu, vergaß sogar zu essen. “Wo bist du jetzt eigentlich? Also auf welcher Station?”
Über seine Arbeit schien Aleks gerne zu reden. Also nur nicht den Faden verlieren.
“Momentan in der Notaufnahme. Angefangen hab ich aber auf der Intensivstation. In meinen drei Ausbildungsjahren war ich aber auch recht lange in der Psychiatrie, leider auch auf der Gynäkologiestation. War nicht so toll. Eher verstörend. Einmal musste ich bei ‘ner Entbindung zusehen… als der Kopf raus war bin ich weggetreten. OP- Helfer fänd ich auch interessant, aber da durft ich ja nicht hin. Andere Stationen brauchen dringender Personal als die.” Mit einem Schulterzucken beendete er seinen Satz und widmete sich endlich seinem Essen. Auch wenn Salat nicht kalt werden konnte wollte er ihn nicht länger als nötig stehen lassen.
“Und du? Du machst Abi richtig?”
“Ja. Ist aber nicht interessant. Ist ein stinknormales Abi halt. Kunst und Englisch Leistungskurse. Dreizehnte Klasse Abschluss… Das übliche halt.” Auch wenn dreizehn Jahre sonst nicht üblich waren. An seiner Schule war es aber so festgelegt, deshalb dachten viele, es seine Schule eine Art berufliches Gymnasium ist. War es aber nicht.
“Kunst und Englisch?” Etwas skeptisch zog Aleks die linke Augenbraue nach oben. “Ernsthaft? Ich hab mich damals immer durch diese Fächer durchmogeln müssen…” Er klang sichtlich beeindruckt, auch wenn er versuchte sich nichts anmerken zu lassen.
Joel tat dies jedoch mit einem Schulterzucken ab. “Passt schon.” Er fühlte sich zwar geschmeichelt, aber es war ihm auch immer etwas unangenehm.
“Was machst du sonst so?” Aus diesem Grund wechselte er auch schnell das Thema. Er hasste es über sich selbst zu reden. Außerdem hatte der andere eine wirklich angenehme Stimme wie er feststellen musste. Das war ihm vorher nie so aufgefallen. Vermutlich weil er versucht hatte sich auf Daniel zu konzentrieren.
“Puuh…” Mit der Frage überfordert stieß der Gefragte die Luft aus. “Also, was mach ich sonst so? Dank diverser Überstunden nicht mehr viel. Bücher Krieg ich nie zu Ende, DVDs laufen die meiste Zeit ohne mich, da ich einfach einschlafe, Kochen kann ich zwar aber meistens hab ich keine Lust und weggehen… wenn dann nur selten.” Ein seufzen entkam Aleks. “Gott, ich bin so langweilig geworden”, stellte er resigniert fest und fuhr sich durch die Haare. “Eigentlich fehlen nur noch die grauen Haare und ich bin wie meine Tante Agnes…”
Ein leises Lachen entkam dem Blonden. “Du übertreibst doch. So langweilig bist du doch gar nicht. Immerhin sitzt du mit mir hier.”
Fast konnte Aleks schwören, der Kleine würde ihm verschwörerisch zuzwinkern, aber nur fast! Das war bestimmt nicht so ernst gemeint wie es klang.
Oder doch?
Er war sich mehr als unsicher.
Auch das “unauffällige” nippen an seiner Cola machte es nicht besser. Der Kleine konnte ihm doch bestimmt auf 100 Meter Entfernung ansehen wie nervös er war.
Man musste ihm doch ansehen wie viel Bammel er hatte. Man, ihm ging der Arsch definitiv auf Grundeis. Schlimmer als damals in der achten Klasse. Und damals hatte er schon schiss. Aber das hier war schlimmer für seine Nerven als die stunde Wartezeit die er beim Direktor seiner Schule absitzen musste, auf seine Eltern wartend, nachdem er einem Mitschüler definitiv die Nase gebrochen hatte. Dieses unschöne Geräusch konnte er heute noch hören. Gruselig.
“Alles okay mit dir?” Erschrocken fuhr Aleks zusammen, als der andere in ansprach und so aus den Gedanken riss.
“Ich… ja… alles… passt schon” stammelte er vor sich hin und kam sich dämlich vor. Warum stammelte er. Verflucht, er war erwachsen! Warum konnte er sich nicht artikulieren? Er drückte sich aus wie ein pubertierender, hormongesteuerter und völlig verwirrter Teenager. Total daneben. So schlimm stand es doch früher auch nicht um ihn.
Seufzend fuhr Joel sich durch die Blonden Haare, zerzauste so die heute doch recht ordentlich wirkende Frisur. Dann stand er ruckartig, ebenfalls aufseufzend auf und musterte sein Gegenüber kurz. “Wenn du das hier nicht willst dann sag es einfach… Ich komm mir tierisch verarscht vor gerade…”
Täuschte er sich oder klang der Kleine beleidigt? Aleksander wusste es nicht genau zu sagen, zum nachdenken hatte er wirklich keine Zeit; war sein Date -es bereitete ihm irgendwie Bauchschmerzen ihn so zu nennen, aber ebendies war Jo. Sein Date!- doch gerade dabei frustriert ein paar Geldscheine auf den Tisch zu knallen und den “Keller” fluchtartig zu verlassen.
“Jo…” Seine Stimme stockte, doch dann raffte er sich auf. “Warte!” Energisch griff er nach dem anderen und hielt ihn am Handgelenk vom weitergehen ab. “Ich… tut mir leid…”, murmelt Aleks schließlich leise, traute sich jedoch nicht in die grünen Augen zu schauen die ihn so verwundert musterten. “Das… ich hatte ewig kein Date mehr… und mit einem Kerl noch nie also…” Nun sah er doch auf. Nervosität, im Moment strahlte er nur Nervosität und Unsicherheit aus.
“Ist gut”, etwas irritiert von Aleksanders Verhalten ließ Jo sich zurück zu ihrem Platz bringen und ließ sich erneut auf seinem Stuhl nieder.

“Geh das ganze doch locker an”, schlug Joel vor, als die Nervosität des Brünetten nach einiger zeit noch immer nicht abgeklungen ist. “Hier steht nichts auf dem Spiel oder so. Stell dir einfach vor du wärst mit Daniel hier.”
Ach verdammt, dachte Aleks sich. Wenn er das könnte wäre es definitiv einfacher. Aber wegen Daniel musste er bestimmt nicht jeden Morgen kalt duschen!
“Hm?” Verwundert blickte ein Paar grüne Augen vom Hauptgang auf.
“Was?” Erst verstand er nicht was Joel mit dem verwundert klingenden ‘hm’ meinte, doch dann, nachdem sich auf dem Gesicht des Kleinen ein breites Grinsen ausgebreitet hatte, welches so schnell bestimmt nicht mehr verschwinden würde, wurde ihm schlagartig klar, dass er aufhören sollte laut zu denken.
In manchen Situationen konnte dies definitiv gefährlich werden.
Augenblicklich schoss ihm das blut in den Kopf. Er konnte jeder Tomate Konkurrenz machen, was den Blonden jedoch nur noch mehr grinsen ließ.
“Was machst du denn nachts, dass du morgens wegen mir kalt duschen musst?” Herausfordernd blitzten grüne Augen ihn an. Fragte er das wirklich?
Peinlich berührt sah der Angesprochene zur Seite. Ob Joel nicht weiter fragen würde, wenn er einfach so tat, als hätte er die Frage überhört?
“Glaub mir, ich würde weiterfragen.”
“Laut Gedacht?” Aleks hätte sich am liebsten vor die Stirn geschlagen, doch die Gabel in seiner Hand hielt ihn davon ab. Er sollte besser unter Kontrolle bekommen was er laut aussprach und was nicht.
GANZ SCHNELL!!!
“Na los. Spucks aus”, drängte der Kleine ihn erneut, sodass er schließlich nachgab.
Zu beginn druckste er etwas herum, wurde dann jedoch dazu gedrängt Klartext zu reden.
Wie unangenehm für ihn.
“Ich kann mich um ehrlich zu sein nicht dran erinnern was in… naja in der Nacht nach Daniels Geburtstag halt alles passiert ist. Und irgendwie will mein Gehirn Szenarien zusammen spinnen was alles gewesen sein könnte.”
Erneut begannen seine Wangen sich rosa zu verfärben.
“So? Und was spinnt dein Heterohirn dir zusammen?” Joel war wirklich neugierig. So neugierig, dass er sogar sein Besteck zur Seite legte und das Essen vergaß. Dabei liebte er es zu essen. Irgendwann würde sich das bestimmt auch rächen und er würde aufgehen wie ein Hefekloß, doch das war ihm meist egal. Essen war so lecker.
“Naja… also…” Diverse Bilder tauchten vor Aleksanders innerem Auge auf. Bilder auf denen der Blonde sich sichtlich erregt auf seinem bett räkelte, die Finger nicht ganz jugendfrei über seine helle Haut gleiten ließ; Bilder auf denen er sich vielsagend gegen ihn bewegte, sich wohlig aufstöhnend auf seinen Schoß gleiten lässt und…
“Nichts weiter….” Verlegen starrte Aleks auf seinen Teller. Er wusste das sein Kopf glühen musste, doch der andere fragte nicht weiter nach, warf ihm jedoch erneut ein Grinsen zu, welches immer wieder spöttisch fragte, ob er jetzt auch gerne kalt duschen würde.
Scheiße, ja! Er wollte dringend kalt duschen gehen, oder sich anders behelfen. Aber sie waren beim Essen. In der Öffentlichkeit. Er musste sich zusammenreißen.

Nach diesem so offenen Geständnis des Brünetten- Jo hätte ihm so was wirklich nicht zugetraut- entspannte sich ihre Situation etwas. Sie konnten etwas ungezwungener miteinander reden, auch wenn es etwas merkwürdig war.
Doch Joel hatte nichts dagegen. Sie vertieften sich so in ihr Gespräch, dass er selbst den Nachtisch vernachlässigte, ebenso die Zeit.

“Ernsthaft?” Ungläubig, dennoch ein Lachen ausstoßend sah er über den Tisch. “Das hast du bestimmt nicht gemacht. Gibs zu du übertreibst!”
“Ich spinne nicht. Frag Daniel. Ich hatte deswegen ewig Hausarrest und vom Direktor gabs auch mächtigen Anschiss”, hielt Aleks dagegen. Als würde er übertreiben!
Na gut, er hatte das ganze vielleicht etwas dramatisiert, aber er hat es wirklich gemacht! Das schwor er. Hoch und heilig.
“Hattest du es wirklich SO nötig deine Sportlehrerin zu bespannen?”
“Erstens”, tief atmete Aleks durch- warum hatte er mit dem Thema angefangen? Er wusste es nicht mehr.- redete dann endlich weiter um sich zu verteidigen. Die Hand die dabei, fast unbemerkt, mit seinen Fingern spielte nahm er schon sein einer halben Stunde nur noch am Rande wahr. Am Anfang war es ihm etwas unbehaglich, doch nun fand er es… in Ordnung. “ich hatte es bestimmt NICHT nötig, aber die Frau war der Hammer! Und zweitens, es war nicht meine Lehrerin sondern die der Mädels.”
Als hätte das einen Unterschied gemacht.
“Sicher. Hat es sich wenigstens gelohnt?”
Auf die Frage hin musste Aleks kurz überlegen. Bedauernd verzog er das Gesicht.
“Nicht wirklich. So gut sah sie ohne Klamotten nicht aus. Mit Klamotten wirkte sie straffer.” Leicht schüttelte er mit dem Kopf. Sich heimlich Pornos angucken hätte ihm eindeutig weniger Ärger eingehandelt und hätte sich vermutlich mehr gelohnt.
“Was hast du peinliches angestellt?”
“Ich?” Unschuldig sah der Blonde seinen Gegenüber an, verdrehte dann jedoch die Augen.
“Gut, zum Ausgleich muss ich dir wohl was erzählen. Lass mal überlegen…”, murmelte er ergeben und dachte wirklich für einen Moment nach, jedoch ohne die Tätigkeit seiner Hand zu stoppen. Für einen Kerl hatte Aleks wirklich weiche Hände. Ob das am Beruf lag? Aber eigentlich war seiner doch ziemlich anstrengend, nichts Finger schonendes. “Okay, das hier dürftest du ertragen… Meine Stiefmutter hat mich damals mit meinem ersten Freund erwischt bei… na du weißt schon… ziemlich heiklen Angelegenheiten… Eigentlich nicht SO schlimm, aber sie kam dann wirklich noch mal rein, besieht sich das ganze und kritisiert seine Technik… Gut sie war wirklich mies, im nachhinein betrachtet, aber das dann noch am Esstisch zu analysieren ist doch…”, kurz schüttelte er mit dem Kopf. Rita konnte wirklich, anders sein, aber dafür liebte er sie. Irgendwie.
“Alles in Ordnung?” Besorgt mustert Jo den anderen, der etwas bestürzt dreinblickte.
“Zu peinlich?” fragte er nach, als der Angesprochene nicht reagierte. “Nur …merkwürdig…”
Zustimmend nickte der Blonde. Deshalb schloss er seitdem immer ab oder verkniff es sich zuhause Sex zu haben.
“War seine Technik echt schlecht? Muss man da irgendwas beachten?” Dem Brünetten ging das einfach nicht mehr aus dem Kopf. Hatte er vielleicht irgendwas falsch gemacht?
War seine Technik auch mies? Hatte er überhaupt eine?
Und oh scheiße, warum fragte er sich das? Nur weil sie Hand in Hand hier am Tisch saßen?
Ein leises Lachen verscheuchte seine Bedenken. Joel hatte sich heute Abend vermutlich dran gewöhnt, dass er Dinge sagte die er eigentlich nicht sagen wollte. “Ja. Er war mies… also… gut ich hab nichts gemerkt, aber genau da lag das Problem. Wenn da nix bei raus kommt muss ich so was ja auch nicht über mich ergehen lassen, oder? Also ja, gewisse Technik braucht man schon, aber eigentlich kriegst du mit was richtig ist und was nicht… glaub mir.”
“Okay… Gut zu wissen…” Erneut schießt ihm das Blut in den Kopf. Warum antwortete der Kleine auch immer auf seine Fragen? “können wir über was anderes reden? Vielleicht?”
“Sicher.” Grinsend nickte der Blonde. Irgendwie war es schon süß wie peinlich Aleks das war. Meistens hätte er so ein Verhalten nervig gefunden, aber bei ihm, nun ja, es war neu für den armen Kerl und er war schon süß wenn er so bedröppelt dreinblickte.

“Wir schließen gleich.”
Etwas erschrocken über diese Aussage schauen beide zu der Bedienung. Nicken jedoch nur und machten sich auf den Weg, nachdem sie gezahlt hatten.
War es wirklich schon so spät?
Jo wollte noch gar nicht wieder nach Hause. Ob Aleks das verstand? Sollte er vielleicht etwas sagen?
Unsicher blickte er zu dem anderen, brachte jedoch nichts hervor.

“Wollen… wollen wir vielleicht noch, ich weiß nicht… etwas rumlaufen?” Überrascht hob Joel erneut den Blick. Sicher! Leicht nickte er, konnte sich ein breites Lächeln nicht verkneifen, traute sich jedoch nicht wirklich etwas zu sagen oder wieder nach Aleksanders hand zu greifen. Er war schon erstaunt, dass er das im “Keller” zugelassen hatte.
Doch darüber brauchte er sich keine Gedanken zu machen, denn, auch wenn es den anderen Überwindung kostete, griff dieser von ganz alleine nach Joels Hand, hielt seinen Blick jedoch solange gesenkt, bis er merkte, dass keine weitere Reaktion, außer der leichte Druck um seine Finger, folgen würde.

Schweigend liefen sie nebeneinander her, der eine tief in Gedanken, der andere leicht dümmlich lächelnd; die Finger dabei fest umschlungen.
Ob er es wagen konnte näher an den anderen heran zu rutschen? Wieso war er nur so unsicher? Sonst war er doch nie so? Was ist jetzt anders? Diese Gedanken krauchten durch die Köpfe der beiden, doch keiner äußerte sich dazu.

“Darf…”, sich endlich aufraffend sah der Blonde zu Aleks auf, unterbrach sich jedoch sogleich und verzog das Gesicht. Unangenehm nass und kalt traf etwas sein Gesicht, wieder und wieder, bis dieses leise Plitsch-Platsch zu eine Rauschen anstieg und die dicken grauen Wolken über ihnen sich fast ohne Vorwarnung begannen zu entladen.
Ehe die zwei sich versahen, waren sie durchnässt bis auf die Haut und nirgends konnten sie eine Unterstellgelegenheit finden.
“Ich bin so doof…”, kam es plötzlich von Jo, der sich leicht gegen die Stirn schlug und einen Schritt von Aleks weg machte.
Dabei ist er grade so schön nah rangerutscht, dachte dieser sich leicht mürrisch, konnte nun jedoch den anderen genauer betrachten, während dieser in seiner wirklich unmännlich aussehenden Umhängetasche wühlte.
Der dünne, durch den Regen grau wirkende Stoff klebte an dem schmalen Körper darunter. Der sanft geschwungene Rücken, dessen Anblick unerwünschte Bilder hervor rief, die gekonnt zurück in ihren Käfig gesperrt wurden.
Der Wassertropfen, der sich aus den tropfnassen Haaren löste, über seine Wange nach unten zu seinem Hals wanderte und schließlich ohne zu zögern im nassen Hemdkragen verschwand, zog seinen Blick auf sich, ließ ihn die guten Vorsätze, alle schweinischen Gedanken zu verscheuchen, kurzzeitig vergessen. Er beneide diesen Wassertropfen zutiefst.

“Guck mal!” Ein leises Klicken ertönte und der Regen hörte auf, auf sie nieder zu prasseln. “Ich Dussel hatte doch einen Schirm eingepackt. Paps hat mich nicht gehen lassen ehe ich das Ding mitgenommen hab. Regen bekommt mir nicht so gut.”
Etwas verwundert musterte er den Blonden, der nun noch näher gerückt ist, damit sie beide unter den grellgrünen Schirm passten.
Ein Schauer rann Aleks Rücken hinunter. Der Kleine konnte einen schon in den Wahnsinn treiben.
“So? Nicht das du deswegen noch krank wirst…”, kam es recht lahm von dem Brünetten. Nur schwer konnte er seine Gedanken in ruhige Bahnen lenken.
“Och”, ein breites Grinsen legt sich, nicht zum ersten Mal heute, auf das Gesicht des Kleinen. “Hab doch hier eine Krankenschwester, die sich gut um mich kümmern würde. Oder?”
“S-Sicher…”
“Gehen wir weiter?”
Jo wartete gar nicht die Zustimmung seiner Begleitung ab, sondern hakte sich bei ihm ein, genoss diese Nähe sichtlich und zog ihn mit sich.

“Jo…”
“Hm?”
“Ach nichts…”
“Jo?”
“Ja?” Ein fragender Blick richtete sich auf Aleks.
“…”
“Wenn du jetzt ‘Ach nichts’ sagst komm ich mir verarscht vor…”
“Tschuldige…” murmelte Aleks leise, sah zu Boden, schaffte es dann jedoch weiter zu reden.
“Es ist schön mit dir. Danke…”
Jo war gerührt von diesen Worten. Dennoch versuchte er, das ganze mit einem Grinsen abzutun, jedoch strafte ihn die leichte Röte auf seinen Wangen lügen.
“Mit dir ist es auch nicht übel…”, gab er zu, ließ das grinsen gerade zu einem sachten Lächeln werden… als er plötzlich genervt das Gesicht verzog und das laut piepende Handy aus seiner Tasche zog.
Oh er hasste dieses Ding. Er hasste es so sehr. Wenn es in ungünstigen Momenten störte. Sonst liebte er es. Ohne sein Handy wäre er aufgeschmissen.
Missmutig nahm er den Anruf entgegen. Wusste er doch schon, was ihn erwartete.
“Ja Mama?” Innerlich zählte er bis drei. Länger dauerte es auch nicht, bis seine Mutter begann hektisch auf ihn einzureden.
“Mama bitte. Mir geht es gut. Ich hab nur nicht auf die Zeit geachtet. Ja tut mir leid, ja ich denke auch an den Besuch bei Oma. Ja doch… Mama… Mum. Mutter!!!” Tief atmete er durch. “Beruhige dich doch. Ich bin schon groß. Ich pass auf mich auf und ich wird zum Frühstück pünktlich am Esstisch sitzen und dann mit euch zu Oma fahren. Okay. Ja? Ja Mama. Gute Nacht. Ja ich mach nicht mehr zu lange… Ja…” Leicht verdrehte er die Augen. “Ja, ja… ich dich auch. Ja. Ach Mum nicht jetzt bitte? Bis später. Schlaf gut!!”
Er dachte schon sie würde nie auflegen, dennoch ließ sie sich endlich abwimmeln.
Er liebte seine Familie, vor allem seine Mutter. Aber manchmal wünschte er sich einfach einen Ausschalter für diese Frau. Er war keine 5 mehr, dennoch sorgte sie sich ständig um ihn.

Verlegen sah Jo zu Aleks auf. Dieser stupste ihm jedoch nur leicht in die Seite und sagte nichts zu dem Telefonat.
“Es ist schon spät, oder?” Aleks vermutete es, wusste es jedoch nicht genau zu sagen, da seine Uhr noch neben seinem bett lag und er zu faul war sein Handy zu suchen.
“Kurz nach zwei…”, nickte dieser zustimmend. Klang jedoch nicht so, als wollte er schon gehen, obwohl er dies vielleicht besser sollte.
“Ich nehm an du musst nachher zeitig raus?”, vermutete Aleks weiter und traf wieder ins Schwarze. Weshalb er den kleineren auch fragte, ob er ihn vielleicht nach Hause bringen sollte.
“Gern… aber…” Leicht irritiert ließ er die grünen Augen schweifen. “Wo sind wir eigentlich?” Er kannte diese Gegend beim besten Willen nicht. Zumindest nicht bei Nacht, wenn die Straßen mehr als schlecht beleuchtet waren.
“Keine Ahnung… Aber dahinten ist eine Bushaltestelle. Dort können wir nachsehen wo wir sind.” Er deutete auf das grün-gelb-weiße Schild, was man trotz der Dunkelheit recht gut ausmachen konnte.

“Wie zum Henker kommen wir hierher? Der “Keller” ist gute fünf Haltestellen von hier weg, inklusive zwei Mal umsteigen.” Irritiert besah Joel sich die Karte im Bushäuschen. So weit konnten sie doch gar nicht gelaufen sein. Sie wäre über eine Stunde unterwegs gewesen bis hierher.
Verdammt, sie WAREN über eine Stunde unterwegs gewesen. Der Keller schloss um halb eins. Jetzt war es nach zwei.
“Hm, in zehn Minuten kommt der Nightliner der fährt bis zu meiner Haltestelle durch. Aber dein Auto steht ja noch auf dem Parkplatz”, sinnierte Jo leise vor sich hin. “Dann nehmen wir den Bus. Wenn ich hier aussteige kann ich in die 140er Linie umsteigen und komm zu mir. Mein Auto kann ich im hellen abholen. Bis wohin musst du eigentlich?” Fragend richtete Aleks den Blick auf den Blonden, der zur Antwort auf das Musikviertel deutet.
“So ein Zufall”, leise lachte der Brünette auf. Dort musste er umsteigen um in das Dichterviertel zu kommen, wo sich seine Wohnung befand.

Zehn Minuten später saßen die beiden, zusammen mit drei andere Fahrgästen, im Bus Nummer 125. Leise gähnend warf sich der Blonde auf einen Platz in der Mitte, lehnte sich leicht gegen den anderen, als dieser sich zu ihm gesetzt hatte. Der ließ es ohne Proteste zu, traute sich sogar soweit dem Blonden einen Arm um die Schultern zu legen und abwesend über seinen Arm zu streicheln.

“Komm aufwachen. Unsre Haltestelle ist die nächste.”
Sacht rüttelte er, eine dreiviertel Stunde später, an dem Kleineren, riss diesen damit aus dem leichten Schlaf, in den der verfallen war, kurz nachdem der Bus losfuhr.
“Hn?” Blinzelnd richtet sich der geweckte auf, sah sich um, da er für den Moment nicht richtig wusste wo er war, nickte jedoch als es ihm wieder einfiel.
Gemeinsam und zumindest einseitig gähnend stiegen sie aus dem Bus, versteckten sich sogleich jedoch erneut unter Joels Regenschirm, da der Wolkenbruch einfach kein Ende finden wollte.
“Tolles Wetter.” Grummelnd wandte Aleks den blick gen Himmel. Er hasste Regen. Dann war alles viel zu Nass, zu Matschig. Er mochte es warm und trocken. Immer. Auf Schnee konnte er ebenso gut verzichten wie auf Regen oder Gewitter oder Hagel. Er hasste einfach jede Art von schlechtem Wetter.
Ein leises Lachen war die Antwort auf seine gegrummelten Worte und den missmutigen Blick. Zu Herrlich fand der Kleine diesen Anblick.

An der Mozartstraße, Ecke Bach Allee, verlangsamten Sich ihre Schritte. Jo würde in die Mozartstraße einbiegen müssen, doch irgendwie wollte er noch gar nicht nach Hause.
Schweigend standen sie an der Ecke, schafften es nicht sich direkt anzusehen ohne verlegen zur Seite zu sehen.
Reiß dich doch endlich zusammen, mahnte Aleksander sich. Redete sich immer wieder ein, dass er doch verdammt noch mal erwachsen sei und sich nicht so affig aufführen müsste.
Dennoch konnte er sich nicht überwinden zu gehen. Dann würde er nass werden und ihr Date wäre endgültig vorbei und irgendwie wusste er nicht was werden würde. Was erhoffte er sich, was wollte er wirklich?
Das Date hatte ihm nicht wirklich Klarheit gebracht. Ihn eher noch mehr verwirrt, auch wenn ihm der Abend gefallen hatte. Sehr sogar.

“Gute Nacht”, brach Joel schließlich die Stille, stellte sich kurzerhand auf die Zehenspitzen und zog Aleks kurzerhand zu sich.
Erstaunt über den plötzlichen Druck an seinen Lippen riss Aleks die Augen auf, starrte den Kleinen vor sich an, kann irgendwie nicht ganz verstehen was hier grad ablief.
Küsste ihn der Kleine wirklich gerade?
Ein Schauer überlief ihn.
Ja tat er.
Und wie.
Doch gerade als er den Kuss erwidern wollte zog Jo sich zurück, lächelte ihn entschuldigend an und ließ ihn stehen.
Der Regen durchweichte den Blonden von neuem. Doch den schien es nicht zu stören.

“Was… Jo! Warte doch dein Schirm!”, rief Aleks ihm perplex nach. Der Kleine konnte doch nicht einfach abhauen. Das war doch unfair.
“Gib ihn mir bei Gelegenheit wieder!” Ohne stehen zu bleiben drehte er sich zu ihm um, schenkte ihm ein verzücktes Lächeln und verschwand schließlich in einem weiß gestrichenem Haus mit schmalem Vorgarten.
Bei Gelegenheit…
Das hieß wohl, dass sie sich noch mal treffen mussten.
Also lief der Abend doch nicht so schlecht. Ganz und gar nicht.
Nun doch recht zufrieden mit sich machte er sich auf den Weg zu seiner Bushaltestelle am Ende der Bach Allee.


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So fast 20 Seiten in Word...
Hilfe... Das Kapitel hat sich gezogen wie Kaugummi...
sollte gar nicht ZU lang werden...

*Umbrella- Rihanna

Bessere Titelvorschläge werden gerne angenommen.

Wie immer. wer ne info will, der brauch mir nur ne Freundschaftsanfrage senden.

Falls ihr das vor 0 Uhr lest: guten Rutsch
wenn ihr es danach lest: Ich hoffe ihr habt schön reingefeiert.

U and Ur Hand*





Der Regen hatte noch immer nicht nachlassen wollen, doch dank Joels Schirm, so grell er auch war, hatte Aleks es relativ trocken nach Hause geschafft.
Die Wohnungstür fiel leise hinter ihm ins Schloss.
Fast vier Uhr zeigte ihm seine Uhr auf der Kommode an. Hatte er sie doch hier vergessen? Dann hatte er sie heute ja weit gebracht. Normal vergaß er sie schon auf seinem Nachtschrank.

Wollte er jetzt noch duschen gehen? Kurz überlegte er wirklich es zu tun, doch er war viel zu müde. Er würde sich einfach hinlegen und dem Hygienedrang nach dem Aufstehen nachgehen. In seinem bett wartete eh niemand der sich aufregen konnte wenn er jetzt nicht duschte.
Unachtsam verteilte er die dünne graue Jacke, sein ebenso graues Shirt und schließlich die weiße Jeans auf dem Weg ins Schlafzimmer auf dem Boden.
Aufräumen konnte er auch später.
Viel später.

Nur in Unterhosen, die Socken ist er noch vor dem Bett losgeworden, er hasste es mit Socken schlafen zu gehen, selbst im Winter bei minus 20° Celsius, ließ er sich ins Bett fallen, verkroch sich irgendwie unter der dünnen Bettdecke und kam langsam zur Ruhe.

Er hatte den Abend überstanden.
Das Date war kein Reinfall wie er befürchtet hatte. Mit der Zeit hatten die zwei sich sogar ganz gut unterhalten, sogar über seine miesen Witze hatte Jo gelacht.
Auf seiner hand konnte er immer noch die streichelndes Finger fühlen, die sich fast unbemerkt auf seine geschlichen hatten.
Was diese Finger wohl noch alles konnten?
Wie es sich wohl anfühlen würde wenn er…
“Reiß dich zusammen!”, vehement wehrte er sich gegen die aufkommenden Gedanken.
Aber es hat sich gut angefühlt. Nicht so falsch wie er immer gedacht hatte.
Warum hatte er das eigentlich immer geglaubt? Weil seine Eltern es ihm eingebläut hatten? Oder seine Großeltern? Weil seine Freunde, außer Daniel natürlich, immer abfällig über so was geredet hatten?
Es konnte einfach nicht falsch sein.
Vor allem dieser Kuss nicht.
Leise aufseufzend ließ er ihn Revue passieren.
Jos Lippen waren mindestens genauso weich wie seine Finger gewesen. Eigentlich war es nur eine zaghafte Berührung gewesen, dennoch löste sie ein heftiges Kribbeln in dem Brünetten aus. Ein Kribbeln begleitet von einem allzu bekannten Ziehen, welches ihn augenblicklich aufstöhnen ließ.
Warum nur immer wieder?
Warum?
Er dachte an einen Kuss, nicht an die versauten Träume die er seit neuestem hegte.
Missmutig öffnete er die Augen, schielte nach unten. “Verräter…”, murrte er leise, brauchte nicht einmal die Decke anzuheben um zu sehen, was seine untere Hälfte von diesem Date und von dem Kleinen hielt.
Sollte er vielleicht doch noch duschen gehen?
So konnte er doch nicht schlafen.
Kurz überlegte er wirklich aufzustehen, doch der Gedanke an kaltes Wasser schreckte ihn ab.
Da wirkte seine eigene Hand doch viel verlockender.

Krampfhaft hielt er die Augen geschlossen. Stockend begannen seine Finger kleine Kreise auf seiner Haut zu ziehen. Sie waren nicht annähernd so weich wie die seines Kleinen. Das er Joel gerade als “seinen Kleinen” bezeichnet hatte, bekam er nicht ganz mit.
Mit viel Fantasie, welche von alleine in Kraft trat wenn er an den Kleinen dachte, wurden seine Finger langsam zu denen des anderen, wirkten zarter als seine eigenen.
Erneut kam ein Seufzen über seine Lippen, leiser als zuvor, sehnsüchtiger.
Langsam konnte er es nicht mehr abstreiten. Er stand auf das blonde Kerlchen.
Je weiter die Finger nach unten wanderten, desto mehr breiteten sich wohlige Schauer in seinem Körper aus.
Fast schon unangenehm spannte der Stoff über seinem Schritt, doch er war kein pubertierender Teenie meht, der es nicht aushalten konnte. Er war alt genug um es genießen zu können, jedes einzelne Bild in seinem Kopf, auch wenn er langsam die Befürchtung hegte, dass alleine diese Bilder ausreichen würden um sein Problem zu lösen.
Bilder die nicht real waren. Nur einmal hatte er den Kleinen nackt gesehen, ein einziges Mal und das auch nur von hinten.
Der süße, kleine Hintern ließ ihn erneut aufseufzen. Wie er sich dort wohl anfühlen würde? So weich wie er ihn in Erinnerung hatte?
Länger hielt er es nicht mehr aus, endlich, fast quälend langsam schoben seine Finger sich ganz nach unten, entfernten den störenden Stoff, entließ seine schmerzende Erregung in die Freiheit.

Zielsicher kämpften die Finger sich durch das dunkle kurze Haar zu seiner Erregung, strichen fahrig über seine Hoden umschlossen schließlich´, das vor Vorfreude zuckende Glied.
Wie wäre es wohl, sich in dem schmalen Körper zu versenken? Wie würde es sich anfühlen?
Dank Daniel wusste er was beim Sex zwischen Männern abging, auch wenn er soviel nie wissen wollte.
Doch jetzt erregte ihn der Gedanke. Welchen Unterschied würde es zu einem Frauenkörper machen?

Stöhnend bewegte er sich gegen seine Hand, bog den Rücken leicht durch, als er seine empfindliche Eichel reizte, sich vorstellte sich in der Enge des Kleinen zu versenken, sich fordernd in ihm zu bewegen, bis dieser sich stöhnend und um Erlösung bettelnd unter ihm wand. Zu fühlenden wie der andere sich zuckend um ihn verenkte, wenn dieser seinen Höhepunkt erreichte und ihn schließlich mit sich riss.
Schmerzhaft biss er sich auf die Lippe, ergoss sich zuckend, mit unterdrücktem Keuchen in seiner Hand und sank schwer atmend zurück in die Laken.

Fahrig säuberte er sich, vergrub den Kopf in seinem Kissen.
Verflucht noch eins.
Was hatte der Kleine ihm angetan? Er stand ganz offensichtlich auf ihn, was die ganze Sache hier nicht unbedingt weniger peinlich für ihn machte. Wenn Joel das jemals erfahren sollte, würde er wahrscheinlich vor Scham im Erdboden versinken.
Er sollte nicht so an ihn denken während er sich einen runter holte. Aber er konnte einfach nicht anders.

“Blöder Mist”, murmelte er gedämpft in die Kissen. Heute Nacht würde er vermutlich kein Auge zu tun. Soviel war ihm klar.


~~~

*U and ur Hand - P!nk

erschien mir irgendwie passend.

Das Kapi war eigentlich nicht geplant... aber damit ihr auch mal was versautes zu lesen bekommt *hust*
Im nächsten Kapitelchen lernt ihr nun auch endlich das "böse" Zwillingsbrüderchen kennen

Crazy in Love*



Fröhliches Pfeifen begann ihn zu irritieren.
Irgendwas musste hier in der Wohnung kaputt sein. Irgendwas wichtiges! Das Pfeifen versuchte nämlich dieses miese Lied im Radio nachzuahmen.
Als Daniel in die Küche kam, war er sich dessen vollkommen sicher. Das Pfeifen und das eindeutige Hüftwackeln seines besten Freundes mussten durch einen schwerwiegenden Fehler in der Software herrühren.
Aleks hatte noch nie gepfiffen oder mit dem Hintern gewackelt.
“Was stimmt mit dir nicht?” Irritiert starrte Daniel noch immer seinem Freund auf dessen Rückseite.
Ob er starke Schmerzen hatte?
Gefährlich sah es auf jeden Fall aus.
“Alles bestens. Warum fragst du?” Aleks schien gar nicht zu wissen worauf der größere ansprach oder ließ es sich zumindest nicht anmerken.
Irgendwie wirkte er, fröhlicher als normal.
Hatte er Urlaub? Daran zweifelte Daniel, das hätte er doch gewusst. War die Oberschwester vielleicht krank? Nee, der Drachen war resistenter als Ungeziefer, die würde den Weltuntergang lachend überstehen und fröhlich weiter fies sein.
Doch was war dann los?
Aleks benahm sich wie… wie…
Plötzlich begann es Daniel zu dämmern, was ihm ein eindeutig zweideutiges Grinsen ins Gesicht trieb.
“Wie lief dein … Date.”, wie die Katze seiner Mutter, die ein feines Fresschen witterte, begann er zu schnurren, jedoch nicht ohne ebenjenes Fresschen aus den Augen zu lassen.
“Gut… Etwas nass vielleicht, aber gut.”
“Gut?”
“Ja, gut.”
“Gut wie, oh Gott ich will den Kerl nie wieder sehen. Oder gut wie, Himmel, wenn ich ihn nicht noch mal ins Bett kriege dann sterb ich?”
Kurz schien gefragter zu überlegen, stellte sogar das zum Takt wackeln ein. “Weder noch”, kam schließlich die überschwängliche Antwort, mit dem Fuchteln des Kochlöffels unterstrichen.
Nun war Daniel vollends verwirrt. Was sollte dieses verdammt gut denn sonst heißen?
“Ich hab erstens vor ihn wiederzusehen und zweitens bin ich nicht mit ihm im Bett gelandet, nicht dieses Mal…”
“Zweites date?”
“Möglich.”
Verflucht. Daniels Gedanke schien richtig zu sein.
Sein Freund war eindeutig verliebt. In einen Kerl.
Das er das noch erleben durfte. Auch wenn es sein Ex war freute es Daniel eindeutig.
Auch wenn Aleksanders fröhliche Art ihm anfing ganz gewaltig auf den Keks zu gehen. Das Schnitzel sah ihm eindeutig zu sehr nach einem Herzchen aus.

“.. tut mir Leid Frau Werners, ich muss heute leider pünktlich weg. Aber morgen trinke ich Tee mit Ihnen, einverstanden?”, wimmelte Aleksander die ältere Dame ab, auch wenn es ihm leid tat. Er mochte sie. Wirklich. Sie hatte es faustdick hinter den Ohren, ihr Humor war so schwarz wie den Kaffee den sie heimlich trank, wenn sie dachte keiner würde es sehen, doch konnte er ihr heute keine Gesellschaft leisten. Morgen wieder. Vielleicht.

Leise fluchend bahnte er sich durch den Stadtverkehr.
Warum war auch gerade jetzt die Innenstadt verstopft? Er hätte doch die Bahn nehmen sollen, nun war der Gedanke jedoch überflüssig. Er war eingepfercht zwischen zwei Lastern und einem VW Bus. Ein entkommen gab es nur über den Bürgersteig, jedoch nur wenn er etliche Schwerverletzte oder Tote in Kauf nahm.
Einmal erwischte er sich dabei wirklich diesen Fluchtweg zu scannen. “Reiß dich zusammen…”, mahnte er sich selbst. “ich wird schon pünktlich kommen.”

Er hatte sich vorgenommen Jo zu überraschen. In letzter zeit hatte er ihn kaum sehen oder sprechen können, da die Nachtschicht ihnen dazwischen gefunkt hatte. Aber heute würde er ihn einfach von der Schule abholen und entführen. Sie konnten ja essen gehen oder ins Kino, oder wozu der Kleine Lust hatte. Sogar in den Streichelzoo würde er gehen, wenn es sein musste, obwohl ihm die kleinen Pelztiere noch nie geheuer waren.

Zehn Minuten zu spät!
Mürrisch belegte er gleich zwei Parkplätze vor der Schule; spähte suchend über den Schulhof, konnte jedoch keinen Jo erkennen. Hatte er ihn schon verpasst? Aber an der Bushaltestelle hatte er ihn auch nicht gesehen.
Und wenn er mit seinen Freunden weggegangen ist?
Unnötigerweise stieg Panik in ihm auf. Er hatte sich so einen schönen Nachmittag ausgemalt und nun das.
Genervt trat er gegen einen Stein neben seinem Auto und war schon dabei die Fahrertür unsanft aufzureißen, als ihm ein bekannter Blondschopf ins Auge fiel.

War er doch noch da.
Der Ärger in Aleks verpuffte von einer Sekunde auf die andere. Der Nachmittag war gerettet.
“Yay!”, hätte er am liebsten ausgerufen, wenn ihm nicht noch ein kleines Bisschen Würde und Männlichkeit geblieben wäre.
Zielsicher überquerte der Brünette den Schulhof, direkt auf das Objekt seiner Begierde zu. Jo jedoch bemerkte ihn anscheinend nicht, denn er unterhielt sich weiter angeregt mit den zwei Mädels rechts und links neben ihm.
“Hey Jo.” Versuchte er den Blonden auf sich aufmerksam zu machen, doch der reagierte im ersten Moment nicht.
Erst als das Mädel zu Joels Linken diesen anstupste und auf Aleks deutete sah dieser auf.
“Hey…” Wäre Daniel anwesend gewesen hätte er Aleksanders Blick als definitiv verliebt-dümmlich bezeichnet. Doch er war nicht hier, weshalb ihm diese Erkenntnis erspart blieb.
“Hey…” Eine der blonden Augenbrauen wanderte nach oben, verlieh dem hübschen Gesicht einen fragenden Ausdruck, während Jos Begleitung leise giggelte.
“Sag mal kennst du den Süßen?” Es war wieder die Linke.
“Sicher kennt er mich. Immerhin ist er mein Freund”, wollte Aleks antworten, doch Jo stieß ihn unsanft aus Wolke sieben.
“Nee. Lasst uns gehen.”
Nun begann auch die Rechte zu grinsen und zog Jo mit sich, welcher noch einmal kurz zurück sah und Aleks erneut einen skeptischen Blick zuwarf.
“Jo…?” Mehr als nur verwirrt schaute er ihm nach. Seit wann trug Joel so viel schwarz? Und warum küsste der die Kuh rechts von sich. Und warum, das beschäftigte Aleks am meisten, WARUM, leugnete er das sie sich kannten?
Aus der Verwirrtheit wurde schnell Wut.
Wut auf seine Dummheit, wie konnte er sich nur einbilden das da irgendwas lief und Wut auf den Blonden, der nicht mal den Arsch in der Hose hatte ihm zu sagen das da nichts war.

“Gott…” Außer Puste hetzte Jo in Richtung Bushaltestelle. Warum musste der Pauker ausgerechnet mit ihm noch länger reden wollen? So ein Mist aber auch. Wenn er Pech hatte durfte er nun eine Stunde auf den nächsten Bus in seine Richtung warten, oder zig mal umsteigen.
Schöner Mist.
“Verdammt. Nein…” Genervt, so viel Pech konnte man an einem Tag doch gar nicht haben, warf er seinen Rucksack auf den Plastiksitz im Bushäuschen. Fröhlich blinkten ihm die Rücklichter seines Busses entgegen.
Und was sollte er die Stunde über machen?
Hausaufgaben konnte er bei dem Wind heute kaum rausholen.

Kurzerhand zückte er sein Handy. Eine neue Nachricht. Sein Vater würde heute Abend essen mitbringen.
“Besser als wenn er selbst kocht.” Kurz angebunden tippte er eine Antwort, nicht das sein Vater ihm irgendwelchen Mist mitbrachte.
Was Aleks jetzt wohl grad machte? Ob er fragen sollte? Nicht das er noch im Krankenhaus war?
Dennoch schrieb er ihm. Wenn dem so war, dann würde er die Nachricht nach Feierabend lesen.

Eine Stunde später saß er im Bus. Immer noch keine Nachricht von Aleks erhalten. Dafür jedoch Daniel an der Strippe, der ihm berichtete, das Aleks Frühschicht hatte und schon längst zuhause sein musste. Eine Nachricht hatte er von diesem auch schon bekommen. “Glaubst du ihm ist was passiert?” Besorgt sah er aus dem Fenster, knabberte unbemerkt an seinem Fingernagel.
Beinahe verpasste er seine Haltestelle, vor lauter Aufregung. “Ach quatsch. Der wird auf der Couch eingepennt sein und heute Abend total verpeilt aufwachen.”

Ganz recht wollte Joel das nicht glauben. Sonst schrieb Aleks ihm doch auch, selbst während der Nachschicht hatte er geschrieben wenn er im Krankenhaus oder zuhause angekommen ist. Es musste irgendwas passiert sein.
“Ich werd paranoid…”, murmelte er zu sich, als er, zuhause angekommen, die Schultasche in seinem Zimmer verstaute.
Daniel hatte bestimmt recht.
Aleks schläft bestimmt nur. Er hatte einfach vergessen sich zu melden. Nichts tragisches.

Doch als nach sieben noch immer nichts kam und er vor sorge keinen Bissen vom italienischen Essen hinunter bekam reichte es ihm. Kurzerhand wählte er die, ihm allzu bekannte Nummer.
Einmal tutete es, zweimal, drei… dann wurde er weggedrückt.
“Was…?”
Er schüttelte etwas mit dem Kopf. Er hatte bestimmt nur den falschen Knopf erwischt. Wenn Aleks müde war kam das schon mal vor. Letztens hat er nicht mal den roten Hörer getroffen und so konnte Jo ihn die ganze Nacht beim schlafen zuhören.
Also wählte er noch mal, wurde jedoch erneut weggedrückt. Und noch einmal.
Nun kam es ihm doch seltsam vor.

-Alles in Ordnung? Warum drückst du mich weg?- tippten seine Finger flink.
Keine Antwort.
Irgendwas stimmte hier doch garantiert nicht. Hatte er irgendwas falsch gemacht?
Was dummes gesagt?
Vielleicht hatte der andere auch nur schlechte Laune?
Aber das könnte er doch sagen…
Ein Seufzen entkam Joel, er wusste einfach nicht, was nun richtig war. Abwarten oder nachhaken?
Für heute beschloss er, das er es gut sein lassen würde.
Wenn Aleks Frühschicht hatte würde dieser jetzt bestimmt im bett liegen und schlafen. Aber morgen nach der Schule würde er der Sache auf den Grund gehen.

“Kommst du noch mit ins Einkaufszentrum?” Lisette aus Joels Mathekurs sah ihn fragend an, verabschiedete sich jedoch ohne zu murren von ihm, als er ablehnte und aus dem Zimmer verschwand.
“Komm schon … geh ran…”, murmelte er leise, wie ein eingesperrter Tiger auf dem Schulhof auf und abgehend.
Wie am Vortag wurde der Anruf abgeblockt.
-Was soll das? Red gefälligst mit mir!-
Als erneut keine Antwort kam versuchte er es erneut mit anrufen.
Diesmal schien es zu glücken. Immerhin wurde er nicht wieder weggedrückt.
“Was willst du?”, kam es gereizt von der anderen Seite.
Oha, dem hatte einer aber gewaltig die Petersilie verhagelt, dachte der Blonde sich.
“Mit dir reden. Warum drückst du mich ständig weg? Und antworten tust du auch nicht.”
“Ich seh keinen Grund mich mit dir zu unterhalten.”
“Was?”
“Nerv mich einfach nicht. Ich muss mich von so was wie dir nicht verarschen lassen. Halt dich von mir fern und lass mich in Ruhe, mit Leuten die mich angeblich nicht kennen und lieber mit irgendwelchen Schnepfen rumknutschen muss ich mich nicht abgeben!”
Das Tuten am Ende der Leitung bekam der Blonde kaum mit. Was zur Hölle war das?

Auf dem Heimweg ging ihm das gesagte nicht aus dem Kopf.
Er wusste nicht was das sollte, warum Aleks sauer war und warum er ihn so angeschrien hatte.
Doch eins war ihm mittlerweile klar.
Er hatte es versaut.

“Scheiße…” Wütend schlug er auf sein Kissen ein. Warum versaute er es nur immer? Jedes Mal machte er was dummes.
Dabei hatte er Aleksander wirklich gern gehabt.
Doch warum dieses mal?
Er verstand es nicht.
Ein Kloß bildete sich in seinem Hals. So ein blöder Mist. Er wollte nicht heulen. Nicht wegen Aleks.
Nicht weil er es wieder saut hatte.
Dennoch tat er es.

“Jo?”
Der Angesprochene reagierte nicht, vergrub sein Gesicht nur noch weiter im Kissen und schluchzte leise vor sich hin.
“Was ist los Kleiner?” Der gut gelaunte Ausdruck verschwand aus Noels Gesicht, als er seinen Bruder so sah.
Er hatte ihn ewig nicht mehr so gesehen.
Und eigentlich wollte er das auch nicht wieder, doch sein Brüderchen war immer so nahe am Wasser gebaut.
“Nichts… hau ab.”
Das Nuscheln ignorierend setzte Noel sich zu Jo aufs Bett. “Vergiss es. Erzähl schon. Was ist los.”
Verheult sah Joel auf, nickte leicht und begann zu erzählen was passiert war.
Immer wieder unterbrach er sich selbst, musste sich sammeln um nicht wieder in Tränen auszubrechen, was ihm jedoch eher schlecht als recht gelang.

Sich von Hinten an seinen Bruder kuschelnd, wie sie es seit frühester Kindheit taten wenn es einem von beiden nicht gut ging, hörte Noel ihm zu, stockte jedoch als Jo zu Ende erzählt hatte.
Jemanden der mich nicht kennen will und mit Schnepfen… Schnepfen knutschen. Nicht kennen. Brünetter Kerl. Verliebt dreinschauender Kerl.
“Ups…” Ein paar grüner Augen, eine fast exakte Kopie von Joels, weiteten sich ein Stück, als er seinen Fehler realisierte.
Vermutlich hatte er wohl Mist gebaut. Großen Mist.
Und nun heulte sein kleiner Bruder wegen ihm…
“Jo…”
“Hm?”
“Ach… nichts.” Er konnte es ihm unmöglich sagen. Das würde ihnen doch keiner abkaufen und ihm selbst nur Schläge einbringen.
Aber er konnte Jo doch nicht weiter so leiden lassen.
Schöne Zwickmühle in die du dich gebracht hast No… schöne Zwickmühle…

...
omg entschuldigt bitte...
Das Kapitel existierte... und dann das...
das Kapi ist leer.
Tut mir wirklich leid...
so ist Toxic irgendwie zusammenhandlos...

+crazy in Love- beyonce

Danke!!!!


und hier wie versprochen ein kleines Bildchen der vier Jungs.

es ist irgendwann in der Berufsschule entstanden.
Viel spaß damit.


Toxic* Teil 1


Unruhig wälzte er sich auf der Couch. Toller freier Nachmittag. Aber er konnte ihn einfach nicht genießen.
Vor zwei Wochen hatte er Jo das letzte mal gesprochen. Besser gesagt er hatte ihn angeschrien und nun tat es Aleks irgendwie leid. Der kleine hatte sich zwar scheiße verhalten, dennoch vermisste er ihn.
Unschlüssig nahm er sein Telefon zur Hand, wählte die Nummer des Blonden, legte jedoch auf ehe das erste tuten ertönen konnte.
Das war doch dämlich. Er sollte sich den Kerl aus dem Kopf schlagen und normal weiter machen.
Sich ne süße Freundin angeln irgendwann Kinder kriegen und als vorzeige Ehepaar sterben.

So ein Schwachsinn. Heiraten wollte er nie, zum vorzeigen taugte er auch nicht und eine Freundin plus Kinder interessierten ihn im Moment herzlich wenig.
Eigentlich wollte er doch nur diesen kleinen Blödmann wiedersehen. So dämlich es auch klang.

Doch dann war er eben dämlich.
Es war ihm völlig egal, weshalb er keine halbe Stunde später auch vor dem weißen Gartenzaun stand, hinter dem Joel nach ihrem ersten Date verschwunden war.
“…”
Fast weitere zehn Minuten brauchte er, um sich dazu durchzuringen den Klingelknopf zu drücken und zu hoffen das Jo da war und ihm die Tür nicht vor der Nase zuwerfen würde.
Langsam wurde er nervös.
Warum machte ihm denn niemand auf?
Die Tatsache, dass es möglich war, dass keiner zuhause ist, ignorierte er gekonnt, denn just in diesem Moment schwang die Haustür leise auf und ein verwuschelter, verpennt wirkender Jo blickte ihm entgegen ohne die Miene zu verziehen.
“Joe… ich.”, setzte er an, besah sich seine Finger und traute sich kaum aufzusehen, sodass ihm nicht auffiel, wie der Blonde verwundert die Augenbraue hob und ihn schließlich zu erkennen schien.
Warum hielten die Leute sie nur immer für den anderen? Eine Frage die Noel ständig beschäftigte. Nur weil sie Zwillinge waren hieß das noch lange nicht das sie gleich waren. Innerlich zumindest nicht.
“Ähm…” Verzweifelt kramte Noel in seinem Hirn nach dem Namen des Typen. Verdammt, warum war sein Namensgedächtnis nur so mies? Ach komm schon… Alwin? Lenny? Verdammt.
War ja auch egal wie der Typ hieß.
“Hör mal… ich bin ni…”
“Bitte hör mir zu Jo, es tut mir leid. Ich wollte dich nicht anschreien… aber ich war so sauer in dem Moment und… ich hab dich schrecklich vermisst.”
Verzweifelt sah der Dunkelhaarige auf.
Oh man, da entschuldigte der Kerl sich schon und dann auch noch bei dem Falschen. Eigentlich sollte Noel ihn wirklich aufklären. Das hatte er auch wirklich vor, aber er tat es nicht. Wozu auch? Dieser Typ -Aleks, endlich fiel ihm der Name wieder ein- hatte seinen Bruder nicht verdient, er konnte ihn ja nicht mal von seinem Zwilling unterscheiden. Und wenn man genau hinsah waren sie gar nicht so gleich. Joe hatte mehr Sommersprossen als sein Bruder und ihr Geschmack was Klamotten anging war auch entsetzlich weit von einander entfernt. Das konnte jeder Blinde erkennen.
“Sicher?” Skeptisch blickte Noel sein Gegenüber an, der Kerl musste wirklich dämlich sein. Er klang nicht einmal wie sein Bruder.
Leicht nickte Aleks, zu aufgeregt um seinen Fehler zu bemerken.
“Willst du reinkommen?” Ein lächeln schleicht sich auf Noels Gesicht, jedoch sollte es nicht ganz so lieb erscheinen, wie Aleks es deutete.

Wer vorgab seinen Bruder gern zu haben, sollte den unter Tausenden erkennen. Doch der Kerl hier konnte es nicht mal wenn nur ein falscher Jo vor ihm stand. Er hatte seinen Bruder nicht verdient und das würde er ihm auch deutlich zeigen.

“Willst du mit reinkommen? Noch haben wir ruhe…” Noch immer lächelnd hielt der Blonde Aleks seine Hand entgegen und zog diesen, nach einem erleichterten lächeln seinerseits, mit sich ins Haus.

Hallo zusammen.
Momentan steh ich etwas im Stress... deshalb kann ich nicht zu oft schreiben.

Um euch nicht zu lange warten zu lassen wie beim letzten mal hab ich das Kapitel geteilt.
Demnächst kommt der 2te Teil von Toxic.
Manche werden Noel deswegen hassen.
Ich lieb ich trotzdem.

Toxic ist wie ihr euch sicher denken könnt von Britney Spears.

Toxic Teil 2*


Zielgerichtet bewegte Noel sich auf seine Zimmertür zu, hielt jedoch inne, lächelte den etwas irritiert dreinblickenden Aleks an und zog ihn schließlich mit in das Zimmer seines Bruders, welcher er, in Aleksanders Augen, ja nun war.
“Nett…” Der Brünette ließ den Blick schweifen, scannte Joels Heiligtum und befand es schließlich für äußerst passend.
Etwas Chaotisch, aber soweit aufgeräumt, dass man überall hinkam. Bücher stapelten sich bereits vor den überquellenden Regalen. Der Schreibtisch mit dem neongrünen Laptop war ebenfalls mit diversen Büchern, Zeitschriften und Blättern übersät, die er jedoch nicht näher betrachten konnte, da der Blonde ihn zu sich zog und in einen Kuss verwickelte.

“Bist du sicher, dass wir das tun sollten?” Verunsichert, durch das plötzlich so stürmische Verhalten seines Freundes, schob Aleks diesen ein Stück von sich.
“Deine Eltern…” - “…sind bis morgen Abend nicht da. Die Zwerge sind bei ihren kleinen Freunden. Niemand wird uns stören”, unterbrach Noel ihn, verzog bei der offensichtlichen Lüge, immerhin konnte der echte Joel jeden Moment hier aufschlagen, keine Miene, sondern zog ihn erneut an sich.
Wenigstens küssen konnte der Kerl, wenn er schon blind und dämlich war…

Mit geübten Handgriffen befreite Noel den anderen von seinem Hemd, während er diesen zu dem fremden Bett schubste.
Hoffentlich hatte Jo diesen alten, schmuddeligen Teddy entsorgt oder wenigstens versteckt und nickt im Bett gebunkert, hoffte Noel innerlich und war froh, das Vieh nicht zu sehen als er mit dem anderen auf dem Bett landet.
“Bist du etwa nervös?” Beim hektischen schlagen des Herzen vor sich musste Noel leise lachen. Wie konnte ein verwachsener Mann nur so nervös werden.
Von dem bisschen Gefummel…
“Irgendwie schon, ja”, gab Aleks leise zu und wurde sichtlich rot, konnte er sich doch denken wo das hier enden würde. Mit so was hatte er nicht gerechnet als er hierher gekommen ist. Eher mit Geschrei oder einem kräftigen Tritt in schmerzhafte Regionen. Ist doch klar das er da nervös wurde. Nebenbei war Joel sein erster Freund. Bei Frauen wusste er was er zu tun hatte, aber bei einem Kerl doch nicht.
In diesem Moment wünschte er sich, wenigstens einmal bei Daniel zugehört zu haben, wenn es um solche Themen ging.
“Musst du nicht sein.” Ein leichtes Lächeln legt sich auf das Gesicht des Blonden, dieses ähnelt nun zum erstem Mal wirklich dem seines Bruders.
“Ich zeig dir schon, was du zu tun hast.” Die Stimmlage seines Freundes ließ Aleksanders Gesichtfarbe erneut ungesund rot werden. Schwer schluckend nickte er jedoch nur, versuchte sein Herzrasen unter Kontrolle zu bekommen.
Das hier war doch nichts schlimmes oder falsches. Konnte es doch gar nicht sein. Nicht wenn es sich so… richtig anfühlte.
“Oh Mist…”, leise keuchte der Dunkelhaarige auf. “Mit meiner Hand wird es nie wieder getan sein…” Nicht nachdem die Hand des vermeintlich richtigen Zwillings in seiner Hose verschwand und ihn ein Stücken näher gen Himmel trieb.

“Fieser Kerl.”
“Warum?”
“Weil du einfach aufhörst”, murrend biss Aleks dem Blonden in den Hals, welcher dies mit einem leisen lachen quittierte und seine Finger wieder nach unten wandern ließ, jedoch nur um ihm die störenden Hosen von den Beinen zu streifen.

Blaue Augen folgten dem Blonden bei jeder Bewegung, als dieser aus dem Bett stieg, für einen kurzen Moment aus dem Zimmer verschwand und schließlich, die Hände hinter dem Rücken, zurück kam.
“Was hast du da?”
“Reine Vorsichtsmaßnahmen…” Das schlichte Schulterzucken ging in eine Wurfbewegung über. Verwundert fing Aleks das Geworfene auf, wurde erneut etwas rot um die Nasenspitze und schluckte schwer.
“Sicher, dass du das willst?”
“Angst? Oder einfach keine Ahnung wie man die Dinger benutzt?”
Natürlich wusste Aleks wie man Kondome benutzte. Er hatte in der Schule aufgepasst und bei seinen Liebschaften auch, soweit hatte er immer gedacht. Aber Angst hatte er irgendwie. Was wenn er was falsch machte. Was musste er denn überhaupt tun? Jo würde ihn doch auslachen wenn er sich so doof anstellte wie er sich das gerade ausmalte.
Das Gesicht des Dunkelhaarigen sprach Bände, denn beruhigend fuhr Noel ihm über die Wange, ehe er sich von der lästigen schwarzen Jogginghose befreite und erneut zu ihm ins Bett stieg.
“Ich zeig dir schon was du tun musst”, flüsterte er dem anderen leise ins Ohr, biss in dieses, während er sich, erstaunt aufkeuchend, gegen den Unterleib des anderen bewegte.

Dem Kerl eins auszuwischen wurde ja doch spaßiger als Noel sich das vorgestellt hatte, auch wenn nun langsam leise Zweifel an ihm nagten. An aufhören konnte er aber schon längst nicht mehr denken, dazu war er viel zu erregt. Dabei stand er ganz und gar nicht auf so unerfahrene verschüchterte Kerle.

Das unerfahren strich der Zwilling aus den gedanklichen Notizen zu Aleks, kurz nachdem der ältere erstaunt festgestellt hatte, dass Sex unter Männern weder eklig noch schmerzhaft sein musste und sich nun, zufrieden mit er Situation, so gut es ihre Position zuließ, in dem Blonden bewegte.

“Gaah”, ungehalten schlug Joel die Tür hinter sich zu. An Tagen wie diesen wusste er wieder, warum er Straßenbahn fahren hasste. Doch was nahm man nicht alles in Kauf, damit der Filmeabend mit seinem Bruder glatt lief. Der faule Sack hatte ja keine Lust mitzukommen, weshalb er alleine die Filme und das Essen schleppen durfte.
“Noel?”
Erstaunt niemanden auf der Couch herumlungernd vorzufinden zog er die Augenbrauen zusammen.
Normalerweise hätte Noel sich nicht vom Sofa wegbewegt. Außer er bekam Hunger, doch die Küche war leer, außerdem hatte er ja das Essen bei sich. Im Bad fand er den anderen auch nicht vor, was ihn erneut stutzen ließ.

Ein undefinierbares Geräusch ließ ihn nach oben sehen. Er wusste zwar nicht, was sein Bruder da oben trieb, aber er sollte lieber schnell hier runter kommen, sonst würde er alles alleine futtern. Oder es wegwerfen, da er nicht einmal seine Portion schaffen würde, geschweige denn alle beide.
“Noa. Nono. Penntüte!” Joel ging so ziemlich jeden Namen durch, der ihn für seinen Zwilling einfiel, doch er erhielt noch immer keine Antwort und Noels Rumpelkammer- wie konnte man sich hier drin nur wohl fühlen?- war auch leer. Wo war dieser Mistkerl nur?
Doch hoffentlich nicht…
Jo ahnte schlimmes. Er hasste es, wenn Noel ohne seine Erlaubnis in seinem Zimmer herumlümmelte.
“Man Blondi, wie oft hab ich dir schon gesa…” der Rest des Satzes blieb ihm im Halse stecken, als er seine Zimmertür aufriss und das, was sich hier abspielte, ihm ins Auge fiel. “Was wird das bitte?”
Noel sackte unter einem leisen Aufstöhnen auf dem Brünetten zusammen, welcher die Augen zusammen gekniffen hatte- der Blonde hatte ihn einfach fertig gemacht-, diese jedoch erschrocken aufriss, als er Joel Stimme hörte.
“Wa…” fast schon entsetzt wanderte sein Blick von dem Blonden in der Tür, zu dem schnurrenden Knäuel auf seinem Bauch.
“Was… was aber… du… er … du…” Noch nicht ganz bei sich, stammelte Aleks leise vor sich hin. Hatte er aus versehen die Medikamente eine Patienten geschluckt? Warum zur Hölle sah er doppelt?
Und warum zur Hölle sah Joel so aus als wollte er gleich platzen?
Die grünen Augen seines Freundes, falls er das denn nun noch war, schienen Funken zu sprühen- mit viel Fantasie- und ihm die Pest an den Hals zu wünschen.
“Was… was ist das hier?”
Ungläubig versuchte er Noel von sich zu schieben, dieser grinste ihn jedoch nur an und klärte ihm mit viel zu zufrieden klingender Stimme auf. “Zwillinge. Und du hast den Falschen flachgelegt. Und im übrigen auch angeschrien…”
“Zwillinge…”
Das konnte doch nicht sein. Jo hatte nie von einem Zwilling erzählt. Das ging doch nicht…
Aber jetzt wo er es wusste, fiel ihm auch auf, dass Noels Gesicht nicht ganz so weich wirkte wie Joels, auch schien er weniger Sommersprossen auf der Nase zu haben, dafür mehr auf den Schultern, außerdem bemerkte er nun auch, dass Jo nicht wirklich der Typ für ein Bauchnabelpiercing war oder für ein Eidechsentattoo in der Leistengegend.
Wie konnte er nur so blind sein?
“Joel ich… das…”
“Verschwinde.”
“Aber…”
Joels Hände ballten sich zu Fäusten. Außer sich vor Wut, wie konnte sein Bruder ihm so was an tun? Und wie konnte Aleks nur den Unterschied zwischen ihm und Noel nicht sehen? Vermutlich war es ihm einfach egal.
“Ich sagte geh. Sonst vergesse ich mich!” Beinahe schon schrie er den Brünetten an.
“Aber Joel bitte… ich”
Keine Entschuldigungen. Er wollte sie nicht hören. “Halt die Klappe! Was fällt dir eigentlich ein?! Erst schreist du mich an, behandelst mich wie Luft, ignorierst mich und treibst es dann mit meinem Bruder in meinem Bett! Was ist bei dir falsch gelaufen? Was hab ich dir bitte getan das du so scheiße zu mir bist?!” Nun war er definitiv den Tränen nahe, was Aleks von einer Antwort abhielt. Irgendwas musste wirklich bei ihm schief gelaufen sein. Er hätte ihn nicht anschreien sollen, hätte sehen müssen, dass Joel gar nicht Joel war sondern Noel. Beide male.
Dem blonden Übel, welches für die ganze Misere die Verantwortung trägt, begann langsam sich schlecht zu fühlen. Sicher, er dachte Aleks wäre nicht der Richtige für seinen Bruder. Sicher, er wollte die Zwei auseinander bringen, aber bestimmt wollte er das ganze nicht so sehr genießen, dass er das Bedürfnis hat das ganze gleich noch mal tun zu müssen.
Jetzt gleich.
Auf der Stelle.
Egal ob sein heulender Bruder zusah oder nicht.

“Nimms nicht so tragisch Kleiner. So was kommt halt vor. Ist nun mal nicht alles rosa wenn man verliebt ist.” Noel wollte cool klingen, anders als er sich gerade fühlte, doch der Blick seines Bruders; nun nicht mehr der Verzweiflung nahe, sondern eindeutig wieder zornig bis aufs Blut; ließ seine Stimme kurz. Ebenso stockend konnte er nur reagieren, als sein Bruder sich auf ihn stürzte.
Irgendwie bereute er seine spontane Scheißidee gerade wieder ganz stark.

so damit wäre das toxic Kapi zuende...

Ist es eigentlich normal mit 21 immernoch rot zu werden wenn man Sauereien schreibt und diese dann wieder löscht, weil man sie doof findet?

Ich hoffe ihr mögt Noel?
XD
Ich liebe den kleinen Fiesling...
und es wird auch noch sehr lange weiter gehen mit den dreien...

Wer informiert werden will wanns weiter geht: wie immer ne Freundschaftsanfrage stellen und ihr kriegt ne Mail.

PS wer Rechtschreibfehler findet darf mich gerne drauf hinweisen.. oder sie einfach behalten. Ich hab noch mehr davon...

Drückt die Daumen, dass das nächse Kapi schneller geschrieben ist.

Achja: das nächste Kapi kommt denk ich mal in Teil 3... evtl zusammen mit einem bildchen für euch Lieben Leserchen und Kommischreiberlinge.

My life would suck without you

Noels Lippe prickelte an der Stelle, an der sie aufgeplatzt war. Jo war dieses Mal wirklich nicht gerade zimperlich gewesen. Er vermutete sogar, dass selbst der arme Aleks, ehe er unsanft aus dem Zimmer befördert wurde etwas abbekommen hatte. Joel rastete selten aus, aber wenn dann richtig.

Blaue Flecken waren da nicht selten. Doch so lädiert war Noel schon lange nicht mehr gewesen. Klammheimlich warf er einen Blick aus den Augenwinkeln zu seinem Zwilling hinüber, der neben ihm vor dem Bett hockte und sich ein Taschentuch oder irgendein Shirt, ganz zu erkennen war das nicht mehr, auf die Nase presste.Vielleicht war Noel auch etwas rabiater gewesen als sonst.Fast tat es ihm leid. Aber nur fast. Immerhin tat ihm so einiges weh, da konnte sein Bruder auch eine demolierte Nase haben.

“Warum?”, kam es leise von Joel, der nicht aufsah, sondern weiter seine Finger musterte. Das getrocknete Blut spannte an den Fingern. War es sein eigenes? Oder doch das von Noel? Genau konnte er das nicht sagen. War ja sowieso fast egal.

“Was warum?”, wollte Noel erst fragen, doch er wusste worum es ging. Worum sollte es auch sonst gehen.

“…ich war eifersüchtig…”, gab er stattdessen leise zu, hob nun den Blick und sah seinen Bruder direkt an.

“Eifersüchtig? DU? Worauf?” ein abfälliges Schnauben entkam Jo. Sein Bruder kannte das Wort doch gar nicht. Worauf sollte er auch bitte eifersüchtig sein. Er hatte doch alles was er wollte. Hatte er schon immer.

“Auf ihn.”

“Auf ihn? Hättest du dir nicht einen eigenen suchen können? Seit wann stehst du eigentlich auf Kerle? Bist du nicht mit Jana zusammen?” Aufgebracht sah er ihn an.Warum musste der Kerl sich immer alles nehmen was ihm in den Sinn kam? Konnte er ihm nicht auch was lassen?Wenigstens dieses eine Mal?

“Ach vergiss Jana”, Noel machte eine wegwerfende Geste, lehnte sich seufzend gegen das Bettgestell und betrachtete die Decke.Jo konnte sich noch immer nicht von diesen hässlichen Plastikleuchtsternen trennen. Er selbst hatte sie, als sie 13 geworden sind abgerupft und im Müll deponiert. Was hatte ihre Hippistiefmutter sich nur bei so was gedacht?

“Die war… nicht das wahre. Und so richtig steh ich nicht auf Kerle. Nur manchmal. Aber es war noch nie irgendwas Ernstes dabei, also wozu sollte ich es an die große Glocke hängen. Und außerdem”, kurz stockte er, kniff die Augen zusammen ehe er seinen Bruder direkt ansah.

“Ich wollte gar keinen eigenen. Ich wollte ja nicht mal ihn… ich wollte nur, dass er dich nicht hat…”

“Was?” Etwas mehr als nur verwirrt starrte Joel zu seinem lädierten Abbild. Hatte der irgendwas eingeworfen? Er klang in Jos Ohren mehr als nur unlogisch.

“Er hat dich mir weggenommen. Ich will dich nicht teilen…” Die aufgeplatzt Lippe verzog sich zu einem ausgewachsenen Schmollen, während der Blonde sich gegen den anderen sinken ließ, seinen Kopf auf der Schulter seines Zwillings legte und ihn wie ein trotziges Kind ansah.Joel sollte ihn hassen, ihn definitiv noch mehr als einmal schlagen… aber er konnte es nicht.Sein Bruder war scheiße, fies, das Allerletzte und doch brachte er diesen unschuldigen Blick zustande, dem er einfach nicht böse sein konnte. Zumindest nicht lange. “Blöder Kerl”, murrte er daraufhin nur kurz, wollte sich dieses Mal nicht einfach so geschlagen geben, obwohl sie beide wussten, dass der jüngere der Zwillinge bei der Schmolllippe jedes Mal weich wurde und Noel seinen Willen bekam oder ihm zumindest verziehen wurde. Früher oder später.

„Du Jojo?“ Fragend blickten grüne Augen auf. „Glaubst du er würde nochmal… mit mir und so?“„Was soll die Frage?“ Blonde Augenbrauen zogen sich skeptisch zusammen. Warum hatte Joel nur wieder das Bedürfnis seinen Bruder zu schlagen? Er glaubte zu wissen warum. „Aleks ist immer noch meiner!“ Nicht ganz so harsch wie geplant hing Jo seinen Besitzanspruch auf den Brünetten an. Nicht das Noel noch auf falsche Ideen kam.„Echt? Aber er hat…“„Ja hat er! Trotzdem!“ Dass die ganze Situtaion die Schuld des älteren Zwillings waren musste nicht erneut erwähnt werden. Dachte der Jüngere der beiden zumindest.

Kurz tauschten sie stumme Blicke, beide schienen zu überlegen was als nächstes kommen würde, doch keiner wusste so recht, wer den ersten Schritt wagen konnte.

„Warum hast du gefragt?“, wiederholte Joel die Frage von gerade, jedoch schärfer als zuvor. Die Blicke des anderen verhießen nichts Gutes.„Naja…“ langgezogen seufzte Angesprochener auf. Blickte abwesend auf die Plastiksterne an der Decke und grinste dümmlich. Anders konnte dieser Gesichtsausdruck definitiv nicht gedeutet werden.

„Es war irgendwie schön mit ihm. Er war so lieb und alles…“„Boah, ich fass es nicht!“ Unsanft schubste Joel den immer noch halb nackten, nur in eine –SEINE!- Decke gewickelten Blonden von sich, welcher mit einem leisen quieken, wie ein nasser Sack zur Seite fiel.

„Lass ja die Finger von ihm! DU… DU!!!!“ Sein Schreien ging in seinen Überlegungen unter, wie er diesen miesen Arsch von Bruder betiteln konnte. Nichts war auch nur annähernd hart genug.„Und was wenn er dich gar nicht mehr will?!“ Mit aufgeplusterten Backen erhob sich der umgeschubste und baute sich vor seinem Bruder auf, ignorierte gekonnt, dass die Decke verloren am Boden lag. „Was wenn er mich besser findet als dich!?“ Wenn Joel schreien konnte, dann konnte er das auch. Wäre doch gelacht! Hmpf!„Tut er nicht!“„Woher willst du das wissen?!“„Ich… ähm… ich…“

Ja woher wusste er das?Man hatte ihm den Wind aus den Segeln genommen. Unsicher schien er zusammenzuschrumpfen. Und wenn Noel recht hatte? Wenn Aleks ihn lieber hatte? Dann war er definitiv dämlich und oberflächlich… aber…„Fragen wir ihn halt! Aber er wird sowieso mich nehmen! Kein so verlogenes Miststück wie dich!“ Ehe die Unsicherheit sich noch tiefer in ihn fressen konnte, machte er kehrt und stürmte aus seinem Zimmer.

Wäre ja noch schöner wenn Aleks sich für Noel entscheiden würde und nicht für ihn! Auch wenn Noel einen Pluspunkt ihm gegenüber hatte. Der hatte ihm definitiv keine reingehauen, mehr oder minder unabsichtlich…Stampfenden Schrittes näherte er sich der Treppe, nur ein verwirrtes „Jojo?“ ließ ihn mit einem gereizten „Was?!“ innehalten. Konnte er nicht wann anders nervig sein. Er hatte hier was zu erledigen!

„Liebst du mich trotzdem noch?“ Schon wieder dieser verfluchte Hundeblick. Wie Jo seinen Bruder manchmal hasste.„Als hätte ich eine andere Wahl, du Arsch!“ Aber wirklich nur manchmal. Wenn man sich in der Gebärmutter aneinander kuscheln musste erzeugte das vermutlich, ob man wollte oder nicht, eine Bindung, die man bei bestem Willen kaum ignorieren konnte. Selbst jetzt nicht.Zufrieden lächelt Noel den immer noch angepissten Joel an, stockte jedoch als dieser weiter nach unten stapfte, erneut wild entschlossen.

„Wohin gehst du?“ Zwei irritierte grüne Augen schauen dem anderen nach.„Zu Aleks, wohin denn sonst?“

„Was? Warte gefälligst! Ich komm mit!“

„Nackt?“

„Was?“

„Ob du nackt mitkommen willst?“Kurz musterte sich Noel selbst, zuckte dann jedoch mit den Schultern. „Steigert meine Chancen, nehm ich an.“

 

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* von Kelly Clarkson.

 

Ich liebe die beiden. Sie können nicht mit aber auch nicht ohne einander.

Ich hab endlich meienn Lappi wieder, jetzt geht es hoffentlich schnell weiter (mit Teil 3)

Wer ne Benachrichtigung haben mag: wie immer eine Freundschaftsanfrage stellen.


PS: was meint ihr? Altes COver behalten oder ein neues machen?

Impressum

Texte: N.K. - AugustDaemon
Bildmaterialien: N.K. - AugustDaemon
Tag der Veröffentlichung: 31.12.2012

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