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Prolog

Haben sie es bequem?“, hallte eine weiche Stimme durch sein Gehör, gab ihm eine unangenehme Gänsehaut, dass sich alle kleinen Härchen an seinem Körper aufstellten. Ein stechender Schmerz in seinen Händen und ein tiefes pochen in seinem Kopf. Es schien ihm unmöglich ein Wort von sich zu geben, die Worte steckten in seinem Hals und er drohte an ihnen zu ersticken. Vorsichtig öffnete er seine brennenden Augen und schloss sie sofort wieder unter der kleinen Lampe die ihn blendete. Ein weiterer Versuch die Sicht zu erlangen, ehe er es mit wildem Geblinzel schaffte die Augen aufzuhalten. „Wo… wo bin ich?“, krächzte der geschwächte Mann auf einem kleinen Stuhl aus kaltem Stahl, welcher sich mitten in einem abgedunkeltem Raum befand und lediglich die grelle Glühbirne ihm das nötige Licht spendete.

Der aufgeregte Blick senkte sich zu seinen Händen, um den Schmerz ausfindig zu machen, als er panisch an dem Stuhl rüttelte. Er konnte sich nicht bewegen, seine Glieder waren schwer und professionell gefesselt. Noch dazu steckte ein alter verrosteter Nagel in seiner Hand, links und rechts. Das Blut rann die Lehne hinab und tropfte auf den kahlen Betonboden. „Was geht hier vor?“ Panische schnapp Atmungen beherrschte den jungen Mann und verwirrt schaute er sich um, rüttelte und riss an den Fesseln seiner Beine und den Schultern. Die Augen füllten sich mit dicken Tränen aus purer Angst und liefen seine Wange hinab.

Sie sind an einem sicheren Ort und niemand wird sie finden können“, ertönte abermals diese warme Stimme einer jungen Dame, die sich nun zeigte. Sie trat aus dem pechschwarzen Schatten, den die Birne nicht erreichte. Ein klacken ihrer Pumps schallte durch den Raum aus Zement und Stahl, als sie mit eleganten Schritten auf den hilflosen Mann zu ging und vor ihm stehen blieb. Er ächzte, schluchzte und flehte sie an, ihn doch gehen zu lassen, doch sie schien das Spektakel gar nicht zu interessieren, ganz im Gegenteil. Ihre dünnen Finger mit langen unechten Fingernägeln daran ,legten sich um sein Kinn und hoben es an, ihre perfekte Gestalt gehüllt in ein Hauch von Thoel beugte sich hinab und drückte ihm einen Kuss auf die zitternden Lippen des Mannes. „Ich habe dich vermisst, Paul.“

Nun hob sich ihre zweite Hand über ihren Kopf und etwas blitzte im Schein der Lampe. Ein scharfes Küchenmesser aus jedermanns Haus. „Oh gott, nein.. nein bitte nicht“, der Mann flehte und weinte, riss an seinen Händen und bemerkte den tiefen Schmerz unter dem heftigen Adrenalin nicht. Die Dame holte aus, lies die Klinge durch die Kehle des unschuldigen Mannes gleiten und sofort begann das dicke Blut zu fliesen. Alles um den Mann herum wurde schwarz, das Blut kroch über seine Zunge und hinterließ einen metallischen Geschmack. Das letzte gurgeln und ächzen, bis alles um ihn herum schwarz wurde.

Kapitel 1

Wieder war so ein verdammt langweiliger Tag und Ich hatte nichts Besseres zu tun als im Internet zu stöbern. Leider ohne erfolg und somit mit der gleichen Langeweile erfüllt, klappte ich den Laptop zu und wischte mir mit der Handfläche über die nasse Stirn. Es war warm, sehr warm draußen, weshalb es kaum auszuhalten war ohne einen Luftzug. Genervt und brummelnd stürmte Daven ins Zimmer rein. Aus irgendeinem Grund hat sich das verhältnis zwischen mir und Daven drastisch geändert, Bros sind wir alle mal nicht mehr. Seufzend und immer noch gelangweilt lies ich meinen Kopf nach hinten in den Nacken fallen, konnte somit alles auf dem Kopf stehen sehen und atmete laut, durch diese unheimliche wärme. Langsam merke ich wie mein Hintern auf dem Holzstuhl einschlief und ich fand,  ich sollte mich mal wieder etwas bewegen. Also rutschte Ich nur hin und her, in der Hoffnung dieses nervige Kribbeln des Betäubens würde aufhören. Was auch sofort geschah und ich erleichtert zurück in den Stuhl sank.

 „Das ist doch nicht mehr auszuhalten“ pöbelte Daven hinter mir rum und konnte wohl seine Füße nicht still halten, da ich das poltern seiner Boots genau hören konnte. Sie wurden lauter und in dem Moment, wo sie am lautesten waren, wurden sie sofort wieder leiser. Ein irres hin und her Gerenne. Blitzartig drehte ich mich herum, was mir zum Verhängnis wurde, da mir für eine Sekunde schwarz vor Augen war. Reflex artig, klatschte meine Hand an meine Stirn und klebte beinahe an dieser fest. „Kannst du jetzt mal stillhalten! Kein wunder, dass dir so heiß ist“ bemerkte ich genervt und sah ihn somit auch an. Plötzlich stockte er und blieb auf der Stelle stehen, den Rücken in meine Richtung und ich neigte den Kopf. „Naja, fest wachsen brauchst du jetzt auch nicht“ redete ich auf ihn leise ein und hoffte dass er nicht wieder ausrastete.

Anscheinend dachte er über etwas nach, so was erkenne ich schnell. Eine Hand  in seine Hüfte gestemmt und die andere an den Mund haftend. Wahrscheinlich hatte er noch den unglaublich schlau aussehenden Blick auf gesetzt, hinter welchem meistens nur wortwörtlich heiße Luft steckte. Meine Hand hebend, wollte ich gerade noch etwas sagen als Daven sich schlagartig umdrehte und mich anstarrte. Etwas verwundert wich ich zurück und kniff mit einer Kritik die Augen zusammen. „Was denn?“ fragte ich etwas unbeholfen und merkte wie Daven sich keinen Millimeter mehr bewegte. „Daven?“ die fragen wurden immer besorgter und ich stand auf, gerade wollte ich zu ihm gehen als er sich auch wieder fing. „Was? Uh, ich..ich war gerade ein wenig in den Gedanken versunken“ versuchte er sich zu verteidigen und ich zuckte stumm mit den Schultern. Ich hatte vor raus zu gehen um mir etwas zu trinken zu kaufen und mir dann diese schöne kühle Dose an die Stirn zu kleben, damit mir wenigstens ein bisschen kühler werden würde. Doch wurde ich von meinem perfekt geschmiedeten Plan aufgehalten, als ich eine feste Hand an meiner Schulter spürte, und Daven mich zurück zog, wobei ich mich drehte. „Was ist los?“ fragte ich besorgt und sah ihn mit einer Verwunderung über sein verhalten an. „Conan…“ fing er leise an mir irgendwelche Bruchstücke an den Kopf zu Schmeißen, welche ich dann wieder zusammen setzen darf um mir einen Satz daraus bilden zu können. „Ja?“ antwortete ich kurz und leise, darauf wartend endlich mal neue stücke des Satzes zu bekommen. „Bring mir was zu trinken mit, ja?!“ bemerkte er nur und sah mich mit einem gestellten grinsen an und nahm die Hand von meiner Schulter. „Ok…klar doch“ gab ich total verwundert von mir, er war so komisch drauf und die art wie er mich zurück riss, dass tat er zuvor nie. Daven nickte, wartete anscheinend bis ich verschwand, was ich lieber auch schnell tat und schon hörte ich die Badezimmer knallen. Durch dieses laute knallen der Tür zuckte ich zusammen und schüttelte den Kopf. „Was hat der nur für Probleme“ nuschelte ich mir selber zu, wie ich es immer wieder gerne tat und es einfach dazu gehörte Selbstgespräche zu führen. Mit hastigen schritten ging ich in eine Tanke, direkt in der Nähe meines Appartements und ging durch diese Star Treck schiebe Tür, die sich immer von selber öffnet. Das ein zigste was fehlt ist das bekannte ‚shhhh’ der Türen, wenn sie auf gehen. Von den Gedanken musste ich mich mal wieder total beherrschen nicht laut los zu lachen und presste die Lippen aufeinander. Schnur stracks steuerte ich auf die Kühle Theke mit den Getränken zu und packte mir gleich zwei Dosen, der billig Cola, als ich eine andere Hand entdeckte, welche zu einer anderen Dose direkt daneben griff. Anscheinend eine junge Dame, da die Hand sehr zart und dünn war noch dazu sah man roten Nagellack auf den Fingernägeln. Also packte ich diese Blechbüchse, drehte mich langsam und blickte direkt in ihr wunderschönes Gesicht. Sie war blass aber ihre unglaublich glänzenden blauen Augen machten dies wieder gut, sie schien einer Göttin. Ihre langen gelockten Haare fielen schwerelos über ihre Schultern und ihre fülligen Lippen wurden von einem hauchrosigen Lippenstift gezückt. Den Kopf schüttelnd, um dieses starren zu beenden ging ich hastig zur Kasse und bezahlte die Cola um einfach aus dieser Tanke zu kommen. Ich habe mich vielleicht nicht in sie verguckt, was daran liegen kann das mein Freund gerade in meinem Zimmer Duscht oder sonstiges tut, dennoch hat sie einen Eindruck hinterlassen und so schnell kann ich sie nicht vergessen. Endlich habe ich es geschafft zu flüchten und wollte nur noch nach hause zu Daven, welcher bestimmt schon auf mich wartet in dieser Bullenhitze. Vor Nervosität lies ich doch glatt meinen Schlüssel fallen, hob ihn hastig auf und schloss die Türen auf. Hinter denen lehnte ich mich gegen die weiße alte Holztür. „Bin wieder da“ gab ich nur eine kurze Info, lies von der Tür ab und ging ins Wohnzimmer, wo ich mich auf dem Sofa nieder lies und mir diese Dose, wie geplant an die Stirn hielt. Das Rauschen des Wassers, was bedeutet dass er wirklich duscht, drängte mich in eine art Trance und ich bekam nichts mehr mit. Gerade dachte ich an diese eine Szene, in der ich diese Hand sah und schließlich die hübsche Dame erblickte , als ich merkte wie irgendwas sich auf der lehne der Couch abstützte und ich die Augen langsam öffnete. Tat Sache, Daven stand an der Couch, mit einem Handtuch um der Hüfte und sah zu mir runter, da er sich an der Lehne hinter mir vergriff. „Also das Duschen tut echt gut“ gab er einfach nur so von sich und ich hob eine Augenbraue. Das ist natürlich unheimlich wichtig, es zu wissen, weshalb ich es gar nicht hören will und ihn einfach über Kopf ansah. Die Haltung des Nackens wurde langsam unangenehm, also drehte ich mich herum und kniete auf den Polstern der eingessenen Couch. „Das ist ja so hilfreich“ spöttisch grinste ich ihn an, als er mir einen kurzen Kuss auf die Lippen drückte und ich ihn danach anlächelte. Eine wirklich gute Ablenkung, also nutze ich sie natürlich aus. „Ich liebe dich“ flüsterte ich einfach auf seine Lippen und grinste frech. Das ein zigste was er jetzt noch sagte war ein „Ich liebe dich auch“ und schon lagen erneut seine Lippen auf meinen. Doch neigte ich den Kopf dieses Mal zur Seite um besser an ihn ran zu kommen und packte die Hände neben seinen auf die weiche Lehne des Sofas. Doch hatte ich einfach das verlangen die Arme über seine Schulter um seinen Hals zu legen und ihn nicht mehr los lassen zu wollen. Den Kuss verlängerte ich mit Absicht und drückte ihm immer wieder sanft einen erneuten Kuss auf, was ein leises schmatzen erzeugte. Wie immer hatten sich meine Augen geschlossen, eine art Reflex, was er natürlich auch tat. Dadurch konnte ich alles nur noch intensiver verspüren und mochte es.Davens Lippen fühlten sich immer unglaublich weich an, als würde er sie mit Lippenbalm behandeln und er roch den ganzen Tag so gut, dieser Duft lies sich schlecht beschreiben aber ich könnte einfach den ganzen Tag an ihm riechen, was vielleicht ein wenig krank aussehen würde.

Total von ihm abgelenkt löste ich mich sehr langsam von ihm und blickte in seine Augen. Dabei lehnte meine Stirn direkt gegen seine, welche noch leicht genässt war und die Arme blieben um seinen Hals geklammert.  Als sich dann wieder die Augen schloss, aus Müdigkeit , da ich die Nacht durchgemacht habe, schoss mir dieses Mädchen wieder durch den Kopf.

Kapitel 2

Für einen Moment lang spielte ich mir diese Sekunden, in denen ich ihre Hand sah immer wieder ab und sah diese dünnen , dennoch eleganten Finger hervor preschen, nach einer Dose greifend. Doch fiel mir in dieser Erinnerung plötzlich ein, wonach sie griff. Eine Dose Bier, billige Marke, aber na klar das ist ja wohl offensichtlich. Und noch dazu fiel mir auf, dass an ihren Finger ein ring förmige Verfärbung sich zeichnete. Ein leichtes grinsen schlich sich auf meine Lippen aber dennoch eine stille Enttäuschung wütete in mir. „Das ist ja fast schon offensichtlich gewesen“ nuschelte ich vor mir hin und öffnete schnell die Augen, um wieder in das hier und jetzt wieder zu kehren. Daven runzelte leicht seine Stirn und kleine Fältchen bildeten sich auf dieser. „Was?“ fragte er nichts verstehend und seinem Ausdruck nach zu urteilen, hatte er keinen Schimmer was gerade in mir vor ging. „Was? Oh...ich hab schon wieder Selbstgespräche geführt“ murmelte ich nur fast unverständlich und lachte unbeholfen.
„Ok, und ich muss mir auch keine sorgen machen?“
"Nein, nein…hehe, uh ich hab wieder zu viel nachgedacht"
„Du denkst doch immer zu viel nach!“ also so langsam fühle ich mich aber verarscht von Daven. Er sollte sich mal eine Scheibe von mir abschneiden, ohne mich würde er doch gar nicht überleben. Den Gedanken, zeigte sich ein etwas brummeliger Ausdruck in meinem Gesicht, welches ich schnell wieder unter Kontrolle kriegen musste und ich lächelte. „Ja ja.“ Innerlich würde ich ihn manchmal am liebsten einen Klebestreifen auf den Mund batschen, damit er einfach seine Klappe hält. Falsch grinsend nahm ich meine Arme weg, gab ihm als kleines Alibi noch einen Kuss und ging in die Küche. Es wurmte mich immer noch, als ich plötzlich einen total lauten Schrei hörte. Eine Frau, mittleren Alters wahrscheinlich hatte sie etwas Schreckliches gesehen. „Was war das?“ hörte ich Daven rufen und lief zu mir in die Küche. So schnell, wie er ankam drehte ich mich herum und sah mich um. „Eine Frau…“ gab ich ihm eine kurze Antwort und stürmte aus der Tür heraus. „Woher kam das nur“ grübelte ich und rannte durch die langen Flure des Hauses, in dem mindestens Hundert Wohnung sich befanden. Ein ziemlich bekanntes Haus hier in der Gegend. Der Schrei hielt inne und plötzlich hörte ich andere schreie, eher Hilferufe. Mit jedem großen Schritt wurden diese lauter und ich konnte deutlich hören woher es kam. „Hilfe! Ich brauche Hilfe!“ rief eine liebliche und dennoch starke stimme. Nicht lange und ich kam an einer offen stehenden Tür an. Keuchend, durch das rennen hielt ich mich am Türrahmen fest um ruckartig stehen bleiben zu können und erblickte eine junge Frau. Wie ich es befürchtet hatte, mittleren Alters, lange schwarze und gelockte Haare. Als sie sich umdrehte stockte mir der Atem.

Kapitel 3

Das kann doch nicht“ kam es aus mir heraus , als ich doch tatsächlich die Frau vor mir sah, welche ich bereits in der Trankstelle erkannt hatte. Sie schien mich jedoch nicht erkannt zu haben, was für ein glück und kam auf mich zu. „Bitte, helfen sie mir“ flehte sie mit dicken Tränen in den Augenwinkeln und griff nach meinem Shirt. „Wobei denn?“ versuchte ich sie zu fragen und stützte sie als sie einen schwäche anfall bekam. Dabei konnte ich endlich entdecken, was hier so einen aufruhr bescherte. Ein Mann, wahrscheinlich ihr Ex-Mann, da sie einen weißen Ring auf ihrer Haut am Ringfinger hatte an dem ihr ehemaliger Hochzeitsring steckte,  lag auf dem Boden und Blut lief aus einer Wunde in seinem Bauch. Er lag auf dem Rücken und das Gesicht schien verschreckt. Ich konnte nicht begreifen, was hier vor ging und half zu aller erst der Frau. Langsam glitten wir beide auf den Boden und ich hielt sie in meinen Armen. „Beruhigen sie sich erst einmal“ versuchte ich mein bestes. Sie verkrampfte sich und ich merkte wie langsam mein Shirt durchnässte, durch ihre Tränen, als sie sich langsam wieder ein kriegte und zu mir hoch sah. Ihre strahlend blauen Augen blickten mich direkt an und ich verlor mich beinahe in ihnen. Zum Glück kam Daven angerannt und ich riss mich wieder ins geschehen. Verschreckt blickte die Dame nach hinten zu ihm und ich tat es ihr gleich. „Da bist du ja….was. Was ist hier passiert?“ erschrocken blickte er mich an und lies seinen Blick über den Tatort schweifen. Sofort griff ich mit einer Streckung an sein Handgelenk und zog ihn runter. „Hör mal Daven, du musst jetzt einen Krankenwagen rufen und die Polizei. Und bringe diese junge Dame bitte erst einmal wo anders hin, das muss sie sich doch nicht weiter mit ansehen“ bat ich ihn jetzt ruhig und sah ihm in die Augen. „Na los“ schrie ich ihn dann an und Daven nickte total angespannt. Hastig rannte er zurück und schien Hilfe zu rufen, also richtete ich mich zur Frau und hielt ihren Kopf schützend in beide Hände, damit sie mich direkt an sieht.

 „Wie heißen sie?“

„Mein Name ist … Yutaki…Yutaki Abe“ gab sie mir verängstigt eine Antwort. Sie schien aus Japan zu kommen, was mir von anfang an auffiel, an ihren Augen. “Mein Name ist Conan“ nickte ich. „Wer…wer war das gerade?“ fragte sie neugierig nach Daven. „Der Mann? Das war Daven..er ist mein..uh, ein guter Freund“ ich konnte es aus irgendeinem Grund nicht zugeben also log ich sie an. Was mir doch irgendwie ein schlechtes gewissen bereitete, doch darum ging es nun nicht. „Ok , hören sie Yutaki , mein Freund wird sie gleich nach unten in die Lobby bringen, wo sie sich erst einmal hinsetzten können, damit die Polizei hier alles absuchen kann“ erklärte ich ihr ,die  ruhe in Person und nahm die Hände von ihr. Vorsichtig stand ich auf, wobei ich ihr half wieder auf die Beine zu kommen. Schon kam Daven wieder an und blieb im Türrahmen stehen. „Die Polizei kommt gleich… kommen sie  ich bringe sie nach unten“ ich nickte ihm zu und die Dame ging mit ihm nach unten. Als ich mir sicher war, dass beide weg waren, ging ich zu dem Mann und betrachtete ihn mir mal genau.

 

Kapitel 4

Seinen Ausdruck nach zu urteilen hatte er seinen Mörder noch erkennen können und wie es scheint wunderte es ihn wirklich, wen genu er vor seinem Tot sah. Was mich nur ein wenig wunderte an der sache war, dass das Zimmer leer war, bis auf einen Stuhl und ein offenes Fenster. Die Wände waren kahl und wahrscheinlich schon seit längerem nicht mehr gestrichen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass hier schon seit längerem niemand mehr gelebt hatte. Als ich versuchte es mir irgendwie erklären zu können hörte ich dumpfe schritte und ich richtete mich auf. „Ihr geht es soweit wieder gut“ ertönte die tiefe Stimme von Daven und ich drehte mich wieder zu ihm herum. Ein langsames nicken lies ihn erkennen, dass ich es gehört habe und ich sah mich noch einmal im Zimmer um. „Ich verstehe es nicht“ nuschelte ich leise und kniff kritisch die Augen zusammen.

„Das ergibt alles keinen sinn“

„Lass das doch lieber die Polizei regeln“

„Nein…die haben doch keine Ahnung davon, was hier wirklich geschieht. Aber ich verstehe nicht, warum in diesem Zimmer und woher wusste Yutaki, wo ihr Ex-Mann lag, noch dazu, was macht sie hier wenn sie hier doch überhaupt nicht wohnt“ versuchte ich mir klar zu werden und sah ihn dann an.

„Woher weißt du , dass sie hier nicht wohnt?“ „Das ist doch offensichtlich, wir leben hier in eine Art Getto und ihre Kleidung ist dafür viel zu Nobel, noch dazu stand auf ihren Kennzeichen , dass sie weit weg wohnt, mindestens drei Stunden fahrt Weg. Ihre Nägel sind nicht echt, also muss sie ein Nagelstudio besuchen und das regelmäßig. Hier gibt es keines, und ich das naheste ist ein-an-halb Stunden entfernt und ich denke nicht, dass sie so lange fahren würde, nur um ihre Nägel neu machen zu lassen.“ Erklärte ich ihm ausführlich und war dabei total in den Gedanken verfallen. Mit einem Kopfschütteln kam ich wieder zu mir und Daven sah mich schief an. „Dieses gesülze von dir habe ich glatt vergessen. Da hat der kleine Sherlock doch einen neuen fall“ spottete er herum. „Das ist nicht der richtige Zeitpunkt um zu spaßen“ sprach ich ernst und sah ihn an. Lächelnd jedoch, ging ich an ihm vorbei durch den Flur. „Na los komm, bevor die Polizei hier auftaucht“ bat ich ihn mit zu kommen und ging in Richtung unseres Zimmers. Doch bevor ich die Tür erreicht hatte hörte ich schritte, tapsende schritte von einer leichten Person. „Warten sie, Conan“ rief mich eine liebevolle stimme und ich blieb stehen um mich umzudrehen. „Yutaki?! Sollten sie nicht unten sein?“ fragte ich überrascht und versteckte die Hände in meinen Hosentaschen. Daven war noch im Zimmer und redete mit der Polizei. „Ja, aber ich wollte ihnen noch einmal danken. Wären sie nicht gekommen, wer weiß was ich gemacht hätte“ lächelte sie verlegen und die strahlenden weißen Zähne zeigten sich. Ihre schwarzen Haare strich sie sich mit einer Handbewegung hinter ihr Ohr und sie kam mir immer näher, was mir ein ungutes warmes Gefühl bereitete. „Ist schon gut… wer würde denn nicht herbei eilen, wenn eine junge Dame schreit“ fast ohne jede Gefühle redet ich zu ihr und lächelte charmant. „Alle bis auf sie“ sagte sie mit einer beachtlich leisen stimme, welche die einer Göttin glich und stellte sich plötzlich auf die Zehenspitzen um mir einen zarten Kuss des Dankes auf die Wange zu hauchen. Schwer musste ich schlucken und ich merkte wie ich langsam rot wurde. „Sie…sie sollten wieder nach unten gehen, aber ich habe da noch eine Frage. Warum sind sie hier?“ ablenkend sah ich sie an und wartete gespannt auf ihre Erklärung. „Ich habe mich hier in einer Wohnung nebenan eingenistet, da ich eine Schriftstellerin bin und gerne die Umgebung wechsele“ gab sie mir zu erklären und ich nickte. „Aber woher wussten sie das ihr Ex-Mann sich in dem Haus befand?“ wirsch sah sie mich an. „Ich wurde von ihm angerufen, da er noch ein letztes mal mit mir reden wollte, doch woher wissen sie das er mein Ex-mann ist?“ ein wenig Nervosität lag in ihrer Stimme und ich nickte ein erneutes mal. „Ok, danke sehr.“ ging ich gar nicht auf ihre Frage ein.

Langsam drehte ich mich herum und ging zurück ins Zimmer. „Werde ich sie je wieder sehen?“ rief sie mir zu guter letzt hinter her, bevor ich verschwand und ich ihr die letzte Antwort gab. „Mit Sicherheit“

Kapitel 5

Mit den Worten verschwand ich hinter meiner Tür und setzte mich sofort ohne zu überlegen einfach auf das Sofa. Daven schien noch bei den Polizisten zu sein, da es sehr ruhig in dem Zimmer war und ich über diese Situation nachdachte. Aus den Gedanken wurde ich plötzlich gerissen, als ich Daven hinter mir hörte und somit die Tür, welche er zu schlug. „Man, die haben vielleicht Fragen gestellt. Da fragt man sich ja, wo die die her haben“ brummelte er rum und sah mich an. „Denkst du wieder darüber nach , wie es passiert sein könnte und wer es war?“ Mit deutlich hörbaren , langsamen Schritten ging auf mich zu und blieb neben mir stehen. „Wie hat er es gemacht? Und was für einen Grund hat er wohl gehabt“ ich grübelte ohne ende und hielt mir schon die Hände vor mein Gesicht, als müsse ich meine Gedanken verstecken. Doch spürte ich wie Daven meine Hände weg nahm, sich auf meinen Schoß setzte und mich ansah. „He, du denkst wieder viel zu viel nach. Entspann dich… denk morgen nach aber jetzt möchte ich die letzten Stunden vor dem Trubel genießen, mit dir“ flüsterte er mir zu und ich sah genau in seine grünen glänzenden Augen. Seine Worte ließen ihn wieder erkennen, warum er ihn so liebte. Ohne den verstand von Conan würde Daven vielleicht nicht überleben aber Conan würde ohne Davens Fürsorge nicht überleben. „Danke…ja, du hast recht“ sah ich ein und atmete tief durch um an was anderes zu denken. In dem Moment schloss ich die Augen und sah ihn danach lächelnd an. „Ich liebe dich“ nuschelte ich ziemlich leise und strich sanft über seine zarten Wangen. Anstatt er darauf antwortete gab er mir einen liebevollen Kuss, welchen ich sofort erwiderte und stützte sich dabei auf meinen Oberschenkeln ab. „Ich liebe dich auch“ hauchte er, in dem Moment in dem sich die Lippen lösten. Ein leises grinsen schlich sich in meinen Ausdruck und meine Hände fuhren von seinen Wangen ab, hinab an seinen Hintern an dem ich ihn anhob, dabei selber auch aufstand und mit ihm ins Zimmer ging. Daven klammerte sich sofort mit den Beinen um meine Hüfte und den Armen um meinen Hals Er musste lachen und ich grinste ihn einfach an. Schnell schlug er mit einer Hand die Tür hinter uns zu.

Kapitel 6

Die warmen Sonnenstrahlen, welche durch das Rollo strahlten weckten mich langsam. Sie kitzelten mich beinahe an der Nase, weswegen ich niesen musste und wach wurde. Als ich die Augen auch öffnete sah ich Davens rücken und gähnte laut und lange auf, wie ein Löwe. Er schien auch langsam wach zu werden, da er sich ein wenig umherwühlte und brummelte leise. Langsam beugte ich mich über ihr und er drehte sich gleichzeitig auf den Rücken. Ihn anschauend gab ich ihm einen kleinen Kuss und lächelte. „Guten Morgen.“ Daven schmunzelte und drehte sich weiter bis wir auf den Seiten lagen und uns gegenüber ansahen. „Guten Morgen!“ gab er mir eine Antwort und ich streckte mich im liegen.

„Ich hab Hunger…“ nörgelte Daven rum und rutschte aus dem Bett. Doch fiel er runter und sprang schnell wieder auf um sich nichts anmerken zu lassen. Das lachen konnte ich mir nicht verkneifen und fing prustend an, wobei ich mir die Faust vor den Mund hielt. „Alles gut?“ fragte ich breit grinsend und hob eine Augenbraue. Nach einem leisen räuspern kriegte ich mich wieder ein und stand auch auf aber ohne mich auf den Boden zu rollen. Sofort griff ich nach meinen Klamotten, welche auf dem Boden verteilt waren , noch vom vor Abend und schlurfte Barfuss in die Küche. Dort machte ich mir sofort einen extra starken Kaffee und trank einen schluck. „Ah..einen Kaffee am morgen, und der Weltfrieden ist für mich geklärt.“ Aus dem Fenster schauend stand ich an der Küchentheke und schlürfte genüsslich mein Morgengesüff, als ich erschrack und die hälfte aus meinem Mund flüchtete. Um schlimmeres zu vermeiden, stellte ich den Becher ab und beugte mich vor um besser aus dem Fenster schauen zu können. „Das gibt’s doch nicht“ nuschelte ich mit aufgerissenen Augen und konnte kaum fassen , wen ich gerade vor dem Laden stehen sehe. „Yutaki…“ sie ging anscheinend in einen Bauladen genau gegenüber von unserem Haus. Daven kam gerade auch in die Küche , wollte mich wohl von hinten umarmen als ich mich umdrehte und er die Arme ausstreckte. „Ich muss weg“ sagte ich schnell, ging gar nicht drauf ein wie er vor mir stand und huschte eng an ihm vorbei. Schnell griff ich zu meiner Jacke, zog sie beim gehen über und schlupfte in meine Schuhe. „Bin nachher wieder da, liebe dich“ rief ich zu guter letzt ehe ich aus der Tür verschwand und ihr unauffällig folgte. „Was zur hölle will so eine feine Dame in einem Bauladen“ führte ich erneut ein Selbstgespräch und ging unauffällig in den Laden rein. Yutaki hatte wirklich elegante schritte, mit so einem stolz erfüllt, das man denken könnte, sie hat vor nichts und niemandem Angst. Es beeindruckte mich aus irgendeinem Grund. Sie beobachtend schlich ich ihr hinterher und versuchte zu erkennen, was sie sich dort besorgte. Ein grinsen und dennoch entsetzten schlich über meine Lippen als ich genau hin sah und erkannte, wie sie zu einem Info stand ging, eine Tüte auf den Tisch legte und bat, es zurück zu geben. Der Mann hinterm Infostand holte ein langes Seil und Klebeband heraus. Nickend stimmte er ihr zu und ich hatte schon genug gesehen. Unauffällig schlich ich mich aus dem Laden heraus und lief über die leere Straße. Doch blieb mir das Herz stehen als ich ihre stimme hörte und ich inne hielt. „Conan?“ rief sie mich und ich hoffte, sie hatte mich nicht vorher gesehen. Langsam drehte ich mich herum, fast in Zeitlupe und musterte sie sicher. „Yutaki?“ tat ich verwundert, sie hier aufzutreffen und sie kam auf mich zu. Ihr Hüftschwung machte sie nur noch eleganter und ihre langsamen stolzen schritte schienen beinahe perfekt. „Was machen sie denn hier?“

„Ich habe nur etwas zurück gegeben, weil es nicht funktionierte“

„Achso, was für ein Ärgernis, wenn es nicht funktioniert hat, hu?“

„Hm“ gab sie nur leise von sich und stellte sich direkt vor mich. Ich sah zu ihr runter und lächelte kalt. „Eigentlich wollte ich sie fragen, ob sie vielleicht das Interesse hätten mit mir mal einen Kaffee trinken zu gehen“ erstaunt über ihre Frage nickte ich langsam. „Aber natürlich, es wäre mir eine ehre, von so einer eleganten Dame einen Kaffee trinken zu gehen“ charmant wie immer lies ich mich auf ein treffen ein. Es wurmte mich irgendwie, was sie wohl vor hatte. „Okay, heute Abend, im Santa Rio um punkt sieben“ gab sie mir vorzuschreiben und bevor sie verschwand hauchte sie mir ein weiteres Mal einen Kuss auf die Wange, doch dieses mal mit mehr druck. Nachdem sie verschwand, ging auch ich weg und schüttelte nur den Kopf. Wenn ich doch wüsste auf wen ich mich da nur einließ.

 

Kapitel 7


Nachdem wir uns ordentlich verabschiedet hatten, tat ich so als würde ich sofort nach Hause gehen wollen. Tat Sache, ich ging zurück ins Haus, jedoch blieb ich im zweiten Stock, ging ins Zimmer 95 und schaute mich dort noch einmal um. In diesem Zimmer fand der Mord statt und ich musste einfach noch einmal nachsehen. „Wie hat der Mörder es angestellt.“ Ich begann wieder einmal mit mir selbst zu reden und blickte mich um. Die Leiche hatte überall Blut am Bauch und dem Hemd, um ihn herum jedoch war kein einziger tropfen Blut. Am Fensterbrett waren noch spuren eines Seiles, welches sich dort befand und der Stuhl. Auf dem Stuhl sind keine spuren. Das Fenster war zu hoch um einfach ran zu gelangen, jedoch groß genug um durch klettern zu können. Also ergibt es so gesehen einen Sinn, warum dieser Stuhl dort stand, doch war dort kein Dreck drauf. Niemand hätte in so einer Situation einfach die Schuhe ausgezogen um keine Spuren zu hinterlassen. Nein, das ergibt keinen sinn. Ich beugte mich auf den Boden und fand ein Haar, ein langes schwarzes Haar. „Wie kommt das denn hier her?“ fragte ich mich leise, da ich dieses Haar zwar auf dem Boden gefunden habe, jedoch lag es unter dem Stuhl. „Aber natürlich…warum ist mir das nicht gleich aufgefallen“ es kam wie ein Blitz und ich huschte zur Leiche. Die Ärmel und Hosenbeine hob ich an und kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Klebeband streifen. „Ha, wusste ich es doch“

Nichts ahnend sah ich mich weiter um, als jemand hinter mir stand. „Wo warst du nur? Und was machst du hier?“ fragte Daven mich verwundert und stemmte genervt die Hände in seine Hüfte. „Ich habe Yutaki nach spioniert und suche nach hinweisen“ gab ich ihm eine ehrliche Antwort und er begann laut zu seufzen. „Dich lässt dieser Fall einfach nicht los, hu?“ er wusste ganz genau was in mir vor ging und kannte mich beinahe viel zu gut, weshalb er mir meistens half. „Ich brauche wieder einmal deine Hilfe Daven“ bat ich ihn und hab es beinahe vermisst, fälle mit ihm zu lösen. „Geh bitte Yutaki besuchen, versuche herauszufinden, was Takasi von ihm wollte und warum sie ihren Ring abnahm , obwohl sie noch verheiratet waren“

 „Woher kennst du seinen Namen?“

„Er steht auf der Innenseite seines Ringes, und jetzt geh!“

„Irgendwann bringst du mich noch mal um“ seufzte er und blieb im Türrahmen stehen. Sofort drehte ich mich zu ihm herum und ging zu ihm, beide Hände packte ich an seine Schultern und blickte ihm in die Augen. „Bitte, tust du das für mich?“ fragte ich ihn jetzt etwas freundlicher und hob die Augenbrauen. Daven nickte langsam als würde er hypnotisiert und lächelte dann leise. „Ja, aber natürlich“ ich schenkte ihm ein lächeln, dankend das er mir doch immer half. „Danke…sei vorsichtig, ja!“ meine Hände glitten von seinen Schultern ab und ich gab ihm als abschied noch ein letzten liebevollen Kuss auf die Wange. Danach schlich ich an ihm vorbei und ging Seelen ruhig durch die Flure, um in den Hinterhof zu gelangen. Die Tat wurde nicht in diesem Zimmer begangen, dass ist schon einmal sicher, doch was für ein Motiv hatte der Täter nur und warum wurde Takasi in diesem Raum gefunden. Ich musste mit Bedrängnis erfahren, wer Takasi ist und was er hier macht, was Daven mir heute bestimmt noch berichten wird. In Gedanken verloren, versteckte ich meine Hände in den Hosentaschen, ging aus der großen Tür und kam in einer kleinen Gasse an. Dort blieb ich stehen und sah hinauf. Die kahle alte Wand des Hauses ragte in den Himmel und viele Fenster zeichneten sich an dieser. Mitten drin, zwischen diesen ganzen großen Fenstern war nur eines offen, das des leeren Zimmers. Den weg zur Glasscheibe bis zum Boden ging ich mit dem Blick nach und hielt vor meinen Füßen. „Es ist niedrig genug um an einem Seil runter zu klettern, doch viel zu offensichtlich. Nein, das kann es nicht sein.“ Grübelte ich nach und machte mich schließlich auf den weg zu dem Baugeschäft. Dort angekommen, fragte ich den jungen Herren nach Yutaki, warum sie diese Gegenstände zurück gegeben hatte und warum sie diese angenommen haben, schließlich fehlt ein stück des Klebebandes und das Seil ist abgenutzt. „Wer sind sie?“ fragte er nervös und wich zurück. „Ich bin Conan, Conan Ridge“ gab ich ihm diese Antwort und sah ihn mit einem ernsten und kaltem Blick an. „D-der Conan Ridge? Der schon des öfteren in der Zeitung stand?“ nun wirkte er noch nervöser und begann zu zittern wie ein nervöses Kind vor einer Prüfung. „Ja, ja der bin ich. Schon lange her, dass ich mich gezeigt habe, ich weiß“ nach diesen Informationen, denen ich ihm gegeben habe hat er mir ebenso welche gegeben und ich bedankte mich bei ihm. Also verschwand ich aus dem Laden, mit dem Wissen und lächelte siegessicher.

Kapitel 8

Die Straßen der Brightstreet waren mit Menschen befüllt, einige liefen umher, als müssten sie ihren Termin noch rechtzeitig einhalten und manch andere hingen nur an ihren Mobiltelefonen, telefonierten oder schrieben Textmails. Ich hingegen schlich beinahe über die Straßen, schaute mich in der Umgebung um und merkte mir einige Kleinigkeiten, die andere wahrscheinlich nie aufgefallen wäre. Das war schon immer so eine Art tick von mir, auf dinge zu achten, auf die andere Menschen nicht im leben drauf gekommen wären. Viele behaupten Zeit ist Geld, doch ist die Zeit unbezahlbar und nicht zu stoppen, egal wie viel Geld man bezahlt. Ich, dem nach, habe noch nie Geld verlangt für einen Fall, welchen ich gelöst habe oder eher geholfen habe, da die Polizei selten drauf kommt.

Irgendjemand verfolgte mich, dass konnte ich gut spüren. Anfangs lies ich mir nichts anmerken und ging stumm weiter, doch drehte ich mich nach einer Zweigung der Straßen, ruckartig um und seufzte leise auf, mit einer Erleichterung. „Daven, wieso sagst du denn nichts?“ fragte ich ihn genervt. Was gibt ihm den Grund mich einfach so zu verfolgen, ohne etwas zu sagen. „Entschuldige Conan, ich kann dich ja nicht einfach so anbrüllen auf offener Straße und du weißt genau, dass ich dir nur ungern hinterher renne“ „Ach quatsch, du hättest mich keines Wegs anbrüllen müssen, ich hätte dich doch gut gehört und somit reagiert“ „Wie dem auch sei, lass uns etwas Essen gehen, ich habe interessante Neuigkeiten.“ Das machte mich natürlich unglaublich neugierig, weshalb ich sofort einwilligte auf das besagte Diner und mit ihm in eines der kleinen Restaurants um die Ecke mich begab. Dort setzten wir uns an einen perfekten Tisch am Fenster und er bestellte sich etwas zum Mahl. Ich jedoch wollte nichts, wie es immer war, bei einem Fall, dazu war ich zu angespannt. „Also, was hast du für tolle Neuigkeiten?“

„Ja genau. Also, ich fragte sie nach ihrem Ring, da ihr Finger dort doch verfärbt war, wie du es sagtest und sie sagte mir , dieser Ring sei verschollen. Sie hätte ihn schon vor längerer Zeit verloren. Noch dazu berichtete sie, Takasi rief sie an dem Abend an und machte mit ihm aus, dass beide sich dort treffen mögen um noch einmal reden zu können.“ Auf jedes einzelne Wort achtend sah ich träumend ins Lokal und schreckte auf. „Aber wie soll Takasi sie denn angerufen haben, er war doch bereits tot!“ „Sie hat es aufgenommen, aus versehen“ diese aussage lies mich grübeln und ich kam wieder richtig zu mir. „Iss schnell auf, ich muss noch einmal zu Yutaki“ drängte ich ihn schnell und warf schon das Geld auf den Tisch. Das passte alles nicht zusammen, was steckt hinter der feinen Dame und was hat sie für ein Motiv. Sofort ist mir klar geworden, dass nur sie es gewesen sein kann, offensichtlicher geht es wohl kaum. Doch wo hat sie die Plane gelassen und was hat sie mit dem Seil beabsichtigt? Ständige Fragen flogen durch meinen Kopf und ich suchte ständig nach der richtigen Antwort. Ohne auf Daven zu achten, der noch an seinem Mahl hängt, sprang ich auf, schwang mir die Jacke über und verschwand sofort aus dem Restaurant. An Daven dachte ich in diesem Moment überhaupt nicht und ging mit schnellen, beinahe hastigen Schritten über die Straßen, durch die dichten Massen. Autohupen, Geschrei der Leute und Abgase, des Wochenmarktes flogen um mich herum und ich versuchte das alles aus zu blenden. Nicht sehr lange und ich erreichte das Haus von Yutaki. Vor der Tür richtete ich alles an mir noch ein letztes Mal um nicht all zu sehr aufzufallen und klingelte schließlich mit einem aufgesetzten charmanten lächeln. Wie erwartet öffnete sie mir die Türe und die wunderhübsche Dame kam zum Vorschein. „Guten Tag Frau Abe.“ „Conan? Was führt sie zu mir?“ fragte sie freundlich und zugleich überrascht mich hier aufzutreffen. „Ich habe mir nur gedacht, dass ich sie etwas früher besuche, wenn es ihnen nichts ausmacht“ 

„Kein problem, das freut mich sehr. Kommen sie doch rein“ mit dieser bitte, Schrat ich elegant an ihr vorbei und ging einfach in ihr prunkvolles Wohnzimmer, setzte mich auf ihre große weiße Couch und blickte mich erst einmal etwas um. Ein Kamin zierte die Wand direkt gegenüber der Couch und ein kleines Tischchen befand sich direkt neben mir, worauf eine zierliche Lampe stand und zur restlichen Deko passte. Ziemlich schlicht und eintönig, dennoch Modern und einladend.

Mit weiteren eleganten Schritten kam Yutaki auf mich zu, setzte sich dann jedoch auf den Sessel und legte ihre dünnen Arme auf die Lehnen ab.

„Möchten sie vielleicht etwas Trinken?“ Freundlich nickte ich bei ihrer Frage hin auf und sie rappelte sich ein erneutes Mal auf um in der Küche zu verschwinden und mir ein kleines Dickes Glas mit einem schönen alten Scotch zu reichen. „Vielen Dank“ bedankte ich mich herzlich, gönnte mir einen Schluck aus diesem und lehnte mich zurück an die Wand des Sofas. Gerade begann sie mir etwas zu erzählen als ich schwach merkte, wie sie plötzlich zu verschwimmen begann. Irgendwas dämmerte mir, dass dieser Scotch nicht ganz in Ordnung war. Tat sächlich, alles um mich herum schien zu verschwimmen und ihre Stimme wich langsam aber sich wie in den tiefen Hintergrund. Mit einigem blinzeln versuchte ich meinen Blick wieder her zu stellen und fasste mir schließlich mit zwei Fingern an den Rücken seiner Nase und kniff die Augen zusammen. „Was haben sie mir gegeben“ quälte ich aus mir heraus und plötzlich wurde mir komplett schwarz vor Augen. Ich wusste nicht mehr was vor mir geschieht und ich sackte auf dem Sofa zusammen. Das letzte was ich gehört oder mitbekommen habe in diesem schwarzen Bild ist ein herrisches leises kichern, das lachen von Yutaki.

Kapitel 9

Es kam mir vor wie stunden oder Tage in denen ich in diesem schwarzen Raum saß und die Stille und ruhe genoss. In Wirklichkeit wurde ich verschleppt, auf einen Stuhl gesetzt und gefesselt und das in weniger als einer Stunde. Eine klirrende Kälte durchfuhr meine Poren im Gesicht und ich rang nach Luft. Ich spürte das Wasser meine Haut hinab gleiten. Es fühlte sich irgendwie ganz angenehm an, im gegensatz dazu, dass ich gefesselt auf einem Stuhl sitze mitten in einem dunklen Raum. Die Hände verkreuzten sich stramm hinter meinem Rücken an der harten Holzlehne. Meine Knochen streckten sich so gut es ging und ich konnte das Knacken in meinem verspannten Rücken deutlich hören und spüren. Reine Folter. Dabei verzogen sich alle Muskeln in meinem Gesicht und es muss ausgesehen haben, als sei ich erstochen worden. „Schon wach?“ drang eine liebliche klare Stimme zu mir durch und mein Kopf erhob sich langsam. In dem Schatten meiner Haare, welche durch das Wasser an meiner Stirn klebten, konnte ich Yutaki erkennen. Wie immer elegant, wie nie zuvor stand sie vor mir und ich hatte das drängende Bedürfnis zu lächeln. Was ich auch tat. Wie ich es mir gedacht hatte, hielt sie das Glas in der Hand. Die Waffe mit der sie mich aus dem Dunkeln Raum zerrte. „Mein Rücken ist etwas verspannt, eine Massage wäre jetzt nicht schlecht“ ihr gegenüber kann und darf ich einfach nicht ernst wie ein Stein sein. Die Knie fühlten sich an als würden sie gleich platzen, wenn ich sie nicht bald bewegen würde und meine Arme schliefen so langsam ein. Das Kribbeln fuhr immer weiter meine Arme hinauf und ich war gezwungen meine Schulter zu bewegen, die Hände anzukrampfen um dieses Betäubende Gefühl los zu werden.

Ihr charmantes verführerisches lächeln zog mich total in den Bann. Und so merkte ich kaum wie sie langsam mit einem schwingen ihrer Hüfte auf mich zu kam. Das Glas hatte sie bereits auf dem Boden abgestellt. Noch mit einer Vorsichtigkeit setzte sie sich auf meine Knie und kraulte mir durchs klammende Haar. Ich hatte in dem Moment keine Ahnung was sie im schilde führte aber bis jetzt, muss ich zugeben gefiel es mir. Gespielte blicke tauschten sich zwischen unseren Augen aus. Ihre blauen Augen strahlten und glänzen wie immer. Schöner als die eines Huskys. Das verlangen sie zu küssen wurde immer größer. Anscheinend spielte auch sie mit diesem Gedanken, da sie es tat. Doch Yutaki dachte darüber nicht nach, sondern tat es einfach. Einige Sekunden in denen ihre vollen Lippen meine zierten schlossen sich die Augen. Endlich löste sie sich wieder und richtete sich von mir auf. Mein Blick haftete auf ihr, auch wenn der Kopf sich Stückchen weise senkte. „War das ein Abschiedskuss?“ fragte ich spöttisch. Ich betrachtete ihren langen hübschen Rücken von hinten und ihre schwarzen gelockten Haare, welche heute geplättet über ihre Schultern hingen. Beinahe in Zeitlupe verließ sie schweigend das Zimmer und ich sah ihre warme Träne den Boden hinab fallen. „Ich weiß warum sie es taten“ hielt ich sie auf. Es klappte und sie blieb im Türrahmen stehen, ohne sich zu zeigen. Stattdessen hob sie ihren Kopf an und wartete gespannt, dass ich fort fuhr, was ich auch tat. „Ich weiß warum sie ihren Mann ermordeten. Ich weiß auch wie sie es getan haben. Sie haben eine Schwester, habe ich recht? Sie haben ihren Ring nicht verloren. Nein ganz im Gegenteil. Ihr Ehering ruht mit Sicherheit in einer Schatulle. Sie wollten ihn nicht mehr tragen, da Takasi sie betrogen hat. Und zwar mit ihrer alles geliebten Schwester. Sie haben beide geliebt, doch Ihre Schwester und Takasi haben nur sich einander geliebt. Wie lange ging das schon, hu? Bestimmt schon mehr als einen Monat. Der gebleichte Fleck ihres Ringes ist beinahe verschwunden. Das braucht so seine Zeit.“ Ich hielt mit meiner Rede inne, als sie sich umdrehte. Einen kalten Blick trug sie mit sich und wollte einfach noch nichts von sich zeigen. Von ihren echten Gefühlen. Also fuhr ich fort. „Anscheinend habe ich in allem recht. Ich kann es sehen. Sie ballen die Fäuste. Sie ärgern sich, dass ich recht habe, sie ärgern sich einen Fehler begannen zu haben. Es muss alles gut geplant gewesen sein. Mit Sicherheit haben sie eine Plane unter ihrem Sofa versteckt, auf welchem noch Blut zu finden ist. Das Seil , das offene Fenster und der Stuhl. Das war alles nur eine fas. Sie wollten mich und die Kollegen der Polizei auf eine falsche Fährte legen, hab ich recht? Aber sie kennen mich nicht. Sie haben ihren Mann einen Tag zuvor bereits ermordet und ihn Luftdicht in eine Plane eingewickelt. Ihn in dieses Zimmer gebracht, da es schon seit Jahren leer stand und sich gut da bot. So warteten sie, bis jemand Takasi findet. Leider war dem nicht so und sie mussten selber in die Rolle der findenden schlüpfen.“ Nicht mehr lange und ich habe sie geknackt. Ihre Risse in der Fassade wurden immer spröder und drohten zu reißen. Ein kleines Zucken im Mundwinkel in die Tiefe und die Fäuste entspannten sich. „ich fahre fort. Das Messer ist so auffällig aufbewahrt, das es überhaupt nicht mehr auffällt. Es steckt in dem Holzblock zwischen ihren Küchenmessern. Auch an diesen wird man Blut finden…“ es war so weit. Dicke warme Tränen preschten aus ihren Augen und sie fiel zu Boden. Ein schwäche Anfall. Die Hände presste sie sich ins Gesicht und sie zitterte am ganzen Körper. „Er hat mich meiner Schwester beraubt, er hat mich betrogen, mich abgezockt“ schrie sie mit einer unglaublich zitternden Stimme, nach einigen Sekunden in denen sie sich langsam fing und mich anschaute. „Meine Schwester hat mich Jahre lang belogen und betrogen, mit meinem Mann. Beide wollten sie mit meinem Geld ein neues Leben anfangen und einen eigenen Laden eröffnen. Das konnte ich nicht zulassen“

 „Das gibt ihnen nicht das recht, einen Mord zu begehen!“

„Ach nein? Was hätten sie an meiner Stelle getan? Ich war verzweifelt, verletzt von Wut erfüllt und innerlich kaputt…ich wollte nie das es soweit kommt“ gab sie immer leiser werdend zu und  musste sich vorne über auf den Händen abstützten. „Es tut mir doch so leid“ schluchzte sie nur noch elend. Weiterhin war ich auf diesem Stuhl gefesselt, konnte somit nicht zu ihr. Doch in diesen Sekunden in denen ich sie auf dem Boden sitzen sah und sie nicht mehr konnte, platze die Polizei in den Raum ein. Alles verging wie in Zeitlupe. Daven rannte auf mich zu, befreite mich der Fesseln und fiel mir in die Arme. Erschöpft legte ich meinen schweren Kopf auf seine Schulter und sah noch ein letztes mal auf. Yutaki wurde abgeführt. Sie zitterte immer noch am ganzen Körper, blickte mich noch ein letztes mal an. Noch ein letztes Mal sah ich in ihre feuchten eisblauen Augen ehe sie hinter der Türschwelle verschwanden. 

 

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Tag der Veröffentlichung: 02.06.2013

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