Die purpurfarbenen Augen des knienden Drow glühten in einem loderndem Feuer und starrten hinab in die undurchdringliche Finsternis der bodenlosen Grube, die 'Lolths Schlund' geheißen wurde. Die kalte Brise, die aus der Tiefe blies, ließ sein silberfarbenes Haar um die edlen schmalen Züge seines Gesichtes tanzen und umspielten eine glitzernde Träne. Der grelle Schrei der Verzweiflung war schon längst mit seinem Freund in der Tiefe verschwunden, doch es hallte ihm noch immer deutlich in den Ohren. "Duagloth!" formten seine schmalen Lippen den Namen, doch er brachte nur ein leises Stöhnen hervor. Langsam wandte er seinen Kopf der neben ihm stehenden Dunkelelfe zu, die ihn mit einem überheblichen Lächeln betrachtete. Sie genoss offenbar seine Trauer und machte nicht einmal den Versuch, ihre Begeisterung vor ihm zu verbergen. Die Augen des aufblickenden Dunkelelfen funkelten vor Zorn und es benötigte erhebliche Konzentration, ihr nicht an die Kehle zu springen. Auch wenn es den Anschein hatte, waren die beiden bestimmt nicht allein hier draußen, außerhalb Rizzens Heimatstadt Maerimydra. Einer der Wächter, die vor wenigen Minuten abmarschiert sind, hatte sich sicherlich verborgen und beobachtete die beiden. "Nun, Rizzen, hast du auch Duagloth mit deiner Torheit in das Verderben gestoßen." sprach sie, wobei ihre roten Augen kurz aufglühten. Erschrocken sah Rizzen, wie seine Hände begonnen hatten vor Wut zu zittern. Schnell verbarg er sie unter seinem schwarzen Kaputzenumhang, dem sogenannten Piwafwi, doch es war ihm bewusst, daß es Chessintra bereits bemerkt hatte. "Deine Widerspenstigkeit gegenüber unserer Spinnengöttin, der allmächtigen Lolth, wird Schande über unser Haus bringen." fuhr sie fort. "Oberin Zzereezza wird sich dein rebellisches Verhalten nicht länger mit ansehen." Ihre Hand wanderte langsam an die rechte Seite ihres silberfarben glitzernden Gürtels, der ihre dunkelblaue Robe an der Taille eng zusammenschnürte und ihre geschmeidigen Körperrundungen betonte. Auch ohne den Weg ihrer zierlich wirkenden Hand zu verfolgen, wußte Rizzen, was nun folgen würde. "Und das wird dann der Moment sein, den ich schon lange erwarte. Der Moment, da ich die Order erhalte, dich zu töten." Mit einem euphorischen Lächeln riß sie eine vierköpfige Peitsche von ihrer Seite und holte weit aus. Rizzen riss seine Augen weit auf und sein Körper verspannte sich, während er die sich windenden Schlangenköpfe fixierte, die an jedem der vier Peitschenenden zischten und nun auf ihn zuschossen, als die begeistert kreischende Chessintra ihren Arm niederriß. Der kampferfahrene Drow stieß sich mit den Beinen kräftig nach vorne und wäre ihrem Hieb leicht ausgewichen und an Chessintras linker Seite vorbeigesprungen, doch noch bevor er seine Beine ganz ausgestreckt hatte, wurde er von einem gekonnten Feger umgerissen, der aus dem Nichts gekommen zu sein schien, und Rizzen landete vor den Beinen Chessintras. Die gierigen Mäuler der Vipern bissen sich in seinem Rücken und Nacken fest und spritzten ihr lähmendes Gift in die Wunden. Eisige Taubheit beschlich die Gliedmaßen des Gestürzten, dessen Blick nun auf eine Gestalt traf, die sich seitlich von Chessintra langsam aber geschmeidig erhob. "Tathlannar!" kam es Rizzen über die Lippen und sein Gesicht verzog sich vor Zorn. Er hatte also recht gehabt, es gab einen versteckten Wächter, und Rizzen verfluchte sich, daß er nicht gleich darauf gekommen war, er hätte wissen müssen, daß der Waffenmeister des Hauses Everhate ihnen gefolgt war. Seine weiten tiefschwarzen Gewänder verliehen ihm ein mächtigeres Auftreten als der ersten Tochter, Rizzens Schwester Chessintra. Finstere Erinnerungen kamen dem jungen überrumpeltem Drow, als er an die Trainingsstunden dachte, die er mit Tathlannar verbracht hatte und noch verbringen würde. "Bereite dich nun auf dein Kampftraining vor. Ich erwarte dich danach in meinen Gemächern, und wage es nicht, mich warten zu lassen!" warf die erste Tochter des Hauses Everhate Rizzen zu, während sie sich umwandte. An ihrer Stelle erschien Tathlannar in dem getrübten Blick des jungen Dunkelelfen. Wellen des Hasses durchströmten seinen Körper und brachten ihm wieder genug Bewußtsein, um sich zu erheben. "Du enttäuschst mich, wenn du solch einfache Manöver nicht bewältigen kannst, zweiter Sohn." sprach der Waffenmeister mit einem überlegenen Lächeln auf seinen Lippen. Rizzen stellte sich vor Tathlannar auf und starrte ihn aus haßerfüllten Augenschlitzen an. Keiner der beiden Dunkelelfen überragte den anderen in seiner Körpergröße und jeder von ihnen war ein todbringender Kämpfer, doch es war Rizzen bewußt, daß sein Waffenmeister keine großen Schwierigkeiten haben dürfte, ihn im Zweikampf zu besiegen. Tathlannar schien für ihn unbesiegbar und weitaus gefährlicher als seine Schwester Chessintra, obwohl diese in der Gunst der Spinnengöttin stand und mächtige Zaubersprüche wirken konnte. Doch sie war nicht annähernd so gerissen wie der Waffenmeister, und ihre Schlangenpeitsche würde es bestimmt nicht mit Tathlannars Klinge aufnehmen können. Rizzen kannte sich auf dem Gebiet der Magie nicht sonderlich aus, er vermochte nur ein paar angeborene magische Zaubertricks zu wirken, doch die Magie der Waffe war so stark, daß selbst ein Nichtmagier die magische Aura des Degens erkennen konnte. Tathlannar wandte sich langsam um und verschwand ebenfalls hinter einer Gangbiegung. Erst jetzt fiel es Rizzen auf, daß er seine Hände zu Fäusten verkrampft hatte, und er entspannte sich. Das Lähmungsgift der Vipern hatte seine Wirkung verloren und nun spürte er die schmerzenden Bisswunden in seinem Rücken, die seinen Hass gegenüber seiner Familie abflauen ließen. Der Drow wandte sich um und warf noch einen Verzweifelten Blick in die endlose Tiefe der Grube, während sich vor seinem inneren Auge noch einmal die Szene abspielte, die dem einzigen Freund Rizzens das Leben kostete. Chessintra hatte die beiden in einer abgelegenen Höhle überrascht, in der die Werfledermaus hauste. Rizzen hatte gerade berichtet, daß er in ein paar Wochen seinen ersten Lauf machen würde. Er würde zum erstenmal die Oberfläche sehen dürfen, wo er mit seiner Kampfgruppe endlich einmal einen wichtigen Auftrag erhalten würde. Dann stand plötzlich Chessintra hinter Duagloth, kreischte "Quarval-sharess Lolth" und Rizzens geliebter Freund war mit einem Male in Flammen gehüllt und kreischte entsetzt auf. Rizzen brachte es nicht fertig, sich zu bewegen, und er wußte nicht, ob es sich um einen Zauber handelte, oder ob er vor Entsetzen gelähmt war. Binnen weniger Augenblicke waren die Flügel der Werfledermaus zu scheußlichen Stummeln verglimmt und Duagloth wandte sich vor Schmerzen auf dem Boden. Die schrecklich grellen Schreie Duagloths, die er seiner Mutation verdankte, brachten Rizzen an den Rand des Wahnsinns. Sofort stürzten sich fünf Kämpfer der Hausgarde, die Chessintra, eine ihrer Gebieterinnen begleitet hatten, auf den verstümmelten Duagloth und schliffen ihn hinter der ersten Tochter hinterher. Rizzen folgte ihnen, ohne sich seiner Bewegungen bewußt zu sein und schließlich kamen sie an Lolths Schlund an, wo Chessintra die Werfledermaus ohne auch nur die geringste emotionale Rührung in die Tiefe stieß. Nach fast sechs Jahren Freundschaft war es nun vorbei. Rizzen war wieder alleine in einer gefühllosen Welt.
Während er den Rückweg nach Maerimydra, seiner Heimatstadt, antrat, kamen ihm wieder einige Erinnerungen an Duagloth. Früher waren die beiden in der gleichen Kampfeinheit gewesen, doch Chessintra hatte Rizzen den Umgang mit Duagloth verboten, denn dieser entstammte dem Hause Ellbozz, dem zweiundzwanzigsten Maerimydras und war somit zehn Häuser unter dem Haus Everhate, Rizzens Familie. Damals hatte Rizzen erstmals das Klassensystem der Dunkelelfen zu spüren bekommen. Er durfte sich eigentlich mit niemandem außerhalb seines Hauses einlassen, wenn es nicht der Machterweiterung oder der Ausbildung diente. Er traf sich aber dennoch mit Duagloth und sie unternahmen gemeinsam einige Streifzüge durch die Tunnelsysteme außerhalb der Stadt. Bis zu jenem Tage, an dem plötzlich Tathlannar vor den beiden aus den Schatten eines Ganges trat, und hinter ihm Chessintra und Inidil, die dritte Tochter Zzereezzas. Tathlannar war mit einem Satz über die beiden hergefallen und hatte Duagloth schnell entwaffnet, während Rizzen von einem Tritt zu Boden ging, den er nicht einmal gesehen hatte, doch um so deutlicher gespürt hatte. Als er wieder aufsprang, hörte er hinter sich das Klicken von Handarmbrüsten, doch bevor er sich umgewandt hatte, um die Schützen zu stellen, war Tathlannar auch schon wieder vor ihm und schlug seinen Schüler mit dem Knauf seines Degens nieder. Als Rizzen wieder zu sich kam, befand er sich im Kellersystem des Hauses Everhate, in einem Beschwörungssaal. Es war ein großer kreisförmiger Raum, dessen Wände mit silbernen und goldenen Runen versetzt waren. Es gab nur einen Ausgang, ein großes Tor, doch es war nicht zu erkennen, wo es hinführte, denn es war verschlossen. Vor diesem Tor stand Tathlannar mit gesenktem Haupt. Verängstigt blickte Rizzen in das Zentrum des Raumes, und er wünschte sich, dies nicht getan zu haben. Es war ein großer massiver Obsidiantisch, auf dem sich Duagloth wandte. Er war mit Metallbändern festgeschnallt. Um den Tisch standen Chessintra, Inidil, Karbenna, die zweite Tochter und Zzereezza, die Mutter Oberin des Hauses Everhate, Rizzens Mutter. Er sah sie nur selten und noch seltener hatte er sie bei ihren Treffen wirklich angeblickt, denn es war männlichen Drows verboten, in die Gesichter weiblicher zu blicken. Doch Rizzens Zorn war größer als seine Furcht. Verzweifelt versuchte er seinem Freund zur Hilfe zu eilen, doch auch Rizzen war gefesselt. "Laßt ihn..." wollte Rizzen kreischen, doch ein Tritt gegen seinen Schädel ließ ihn wieder verstummen. Er hatte Dalbanozz nicht bemerkt, doch er hatte die ganze Zeit über neben ihm gestanden. Verwundert starrte der junge Drow den edel gekleideten Patron an. Dalbanozz war Rizzens Vater, doch als Patron hatte er nur eine Funktion im Haus: Er war nur für Zzereezzas Vergnügen da, und Rizzen bekam ihn noch seltener als seine Mutter zu sehen. Dann fiel Rizzens Aufmerksamkeit wieder auf den Opfertisch, es mußte zweifelsohne einer sein, wo die Mutter Oberin gerade ihre Hände in die Höhe riß und dabei langsam und mit tiefer Stimme den Namen der Spinnengöttin rief: "LOLTH!" Der Raum schien kaum merklich zu erbeben. Mit einem Male bäumte sich Duagloths Körper gegen die Fesseln und ein tiefes Stöhnen entfuhr ihm. Scheinbar endlos lang warf sich Rizzen Freund auf dem Tisch hin und her und immer wieder schrie er dabei auf, bis sein Körper schließlich erschlaffte. Er wurde von Rizzens drei Schwestern losgebunden und durch das große Tor, hinter dem sich ein finsterer Tunnel erstreckte, fort gebracht. Nun wandte sich Zzereezza an ihren zweitgeborenen Sohn. Sie erschien Rizzen ein wenig erschöpft, doch immer noch fürchtete er sie. Erschrocken senkte er seinen Blick. Das Rascheln ihrer Robe kam näher und hielt direkt vor ihm. "Hör mir gut zu, Zweitgeborener." hallte ihre hohe aber wunderschöne Stimme durch den Saal. "Ich habe dich oft verschont und dir meine Gunst zugute kommen lassen. Auch dieses mal wirst du ungeschoren bleiben. Doch auch meine Geduld hat seine Grenzen. du wirst dir dein eigenes Grab bereiten, denn eines Tages wird man von mir verlangen, dich dem Test zu unterziehen. Gib auf dich Acht!" Dann wurde Rizzen von Dalbanozz auf die Beine gezerrt und durch das Tor geführt, welches sich hinter ihnen schloß. Sie gingen durch einen langen ansteigenden Tunnel mit einigen Türen hier und dort. Schließlich kamen sie in einen Gang, der rechter Hand in die Gemächer der Mutter Oberin führte und links entlang zu Ausgang des Obergeschosses des Hauses Everhate. Bevor Dalbanozz ihm ein Schwebeamulett gab, um ihn sicher die zwanzig Meter in die Tiefe schweben zu lassen, denn es gab keinen anderen Weg hinab, wandte der Patron noch das Wort an seinen zweiten Sohn: "Die Wege der Mutter Oberin sind sogar mir ein Rätsel, doch du scheinst ihren Schutz zu genießen und dieses Privileg ist äußerst selten. Nicht einmal mir ist dies vergolten. Verspiele deine Unsterblichkeit nicht."
Nach einer halben Stunde kam Rizzen in eine große Höhle, die Eingangshöhle Maerimydras. Drei gewaltige, fünf Schritt durchmessende Jadestatuen erwarteten ihn dort. Es waren ornamentale Riesenjagdpinnen, die an den beiden Eingangswänden und der Decke hingen. Ihre schwertlangen Mandibeln waren aus dem grünlich milchigen Jade gefertigt und gaben der Statue ihren Namen. Es war bekannt, daß sich diese Spinnen durch einen uralten Zauber zu Leben erwachen konnten, falls es jemand wagen würde, die Stadt unerlaubt zu betreten. Rizzen war froh darüber, eine Hausinsignie bei sich zu tragen, die es ihm gestattete, sicher die Stadt zu betreten, obwohl er den Wunsch nicht unterdrücken konnte, diese wunderschönen Spinnen einmal in Aktion zu sehen, zumindest aus einhundert Schritt Entfernung. Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen des Dunkelelfen.
Dann stand Rizzen vor den breiten Stufen, die ihn ein paar Schritt hinab nach Maerimydra führen würde. Die gewaltige Stadt lag in einer fast viertausend Schritt durchmessenden Höhle, dessen Deckenhöhe außerhalb der auf einhundertzwanzig Fuß Reichweite begrenzten Nachtsicht der Drow lag. Riesige Stalagtiten ragten zwischen den Dächern hervor und streckten sich nach ihren Brüdern, doch nur zwei hatten ihren Stalagmiten erreicht und bildeten mächtige Säulen, um die sich prunkvolle Treppen wanden. Die größere der beiden, die mit ihren fast vierzig Schritt Durchmesser doppelt so breit war wie ihr Zwilling, wurde von dem ersten Haus Maerimydras bewohnt, dem legendären Haus Arabani. Rizzen hatte noch nie ein Mitglied dieser Familie sehen dürfen. Um die Dächer der vielen Türme der Stadt tanzten violette und blaue Lichtbögen und erleuchteten die vielen Ornamente und Schutzrunen der Häuser. Die Straßen zwischen den Häusern waren immer überfüllt. Rizzen mochte es nicht, sich durch die Massen zu Zwängen, er blieb lieber agil und unbemerkt. Im hinteren Teil der Höhle konnte man schon von der Eingangstreppe aus das Haus Maerimydra erkennen. Es war zwar nur das zwölfte Haus der Stadt, doch die dreißig Schritt hohe Granitspinne war ein Meisterwerk an dunkelelfischer Baukunst. In über zwanzig Schritt Höhe hatte die Spinne ihr Maul weit aufgerissen und bildete den Eingang in die Gemächer der weiblichen Mitglieder des Hauses. Der Bauch der Spinne bildete die Unterkünfte der Söhne und der Garde. Ein tiefer Stalagtit in der Mitte der Höhle bildete die Narbondel, den Zeitmesser der Drow. Der Hochmagier Maerimydras, Roonin, brachte den Stalagtiten magisch zum Glühen und wiederholte diese Zeremonie, sobald der Stein ausgekühlt war, genau alle vierundzwanzig Stunden. Somit konnte jeder Dunkelelf an der verbliebenen Wärme die Zeit einschätzen. Die empfindliche Nachtsicht der Drow, die auf infrarote Spektren reagierte, auf Hitze also, ließ dabei eine sehr genaue Schätzung zu.
Rizzen bewegte sich am Stadtrand entlang, um sich nicht durch die Hauptstraßen zwängen zu müssen. Er trat durch das silberne Tor unter dem Maul der Riesenspinne an vier Drowsöldnern vorbei auf einen Gang der nach zwanzig Metern vor dem Eingang der Gardenquartiere endete, und nahm die vierte Tür zu seiner Linken, gegenüber des Raumes seines älteren Bruders Potorn, dem ersten Sohn. Er war nicht sehr häufig im Haus, er verbrachte jede freie Minute in der Magierakademie und studierte Zaubersprüche. Als Zauberkundiger genoß Potorn besonderen Schutz im Hause Everhate, und seitdem er den Test bestanden hatte, auch besonderes Ansehen. Der Test! schoß es Rizzen durch den Kopf. Damals hatte ihn seine Mutter davor gewarnt. In diesem für Rizzen unbekannten Ritual wurde ein Drow auf seine Loyalität zur Spinnengöttin Lolth geprüft. Bestand man ihn, so war man ein angesehenes Mitglied der dunkelelfischen Gesellschaft, versagte man, wurde man in ein Wesen verwandelt, welches sogar von den Drow zu Tode gefürchtet wurde, man wurde in einen Spinnenelfen verwandelt, in einen Drider. Diese gräßliche Vereinigung von Dunkel-elf und Riesenspinne verlor mit der Zeit seinen verstand und streifte dann nur noch durch die Höhlen, auf der Suche nach Opfern, die sie aussaugen konnten, denn sie wurde von einem Heißhunger auf Blut getrieben. In der Regel mußten sich nur Magier diesem Test stellen, doch gelegentlich kam es vor, daß rebellische Dunkelelfen, die der Spinnengöttin den Gehorsam verweigerten, in diesem Test ihre Seele verloren, und das war nicht selten. Rizzen hatte in seinen einhundertzweiundzwanzig Lebensjahren Dutzende gezählt, aber noch keinen Drider zu Gesicht bekommen, und das war ihm auch ganz recht. Nachdem ein Diener sich um Rizzen Wunden in seinem Rücken gekümmert hatte, und das hatte er nicht zum erstem Male getan, schnallte sich Rizzen wieder sein glitzerndes Kettenhemd um und begab sich zur Akademie des Kampfes, um dort Tathlannar zu treffen. Zeit seines Lebens hatte er dort trainiert und trug nun schon seit fast dreizehn Jahren den Beinamen Oloth Elghinn, den Titel eines schwarzen Todes, er war ein Meuchelmörder.
Rizzen glitt lautlos durch den Eingang der Akademie. Das Gebäude formte eine zwanzig Schritt hohe Fledermaus, deren Flügel zu Boden wiesen, so als hätte sie gerade versucht, abzuheben. Dabei bildeten die beiden Flügel, die sich bis auf vier Schritt nähergekommen waren, den Eingang in das Gebäude. Vorbei an einigen Türen ging Rizzen einen Gang entlang und machte kurz an einer Biegung halt. Nun konnte er die doppelflügelige Tür zur Trainingshalle sehen. Er schlich leicht gebückt darauf zu und achtete dabei auf die drei unscheinbaren Türen, die sich noch zwischen ihm und der Halle lagen. Als er sie erreicht hatte, verharrte er kurz und lauschte, doch seine empfindlichen Ohren konnten nur den Straßenlärm hören. In der Akademie gab es überhaupt keine Geräusche. Wo mochte Tathlannar nur lauern? Vorsichtig schob er die Tür auf und spähte dahinter. Er sah die zehn Schritt lange Trainingshalle. An den Wänden hingen neben ein paar leeren Fackelhaltern die Trainingswaffen aus gehärtetem Leder und einige Schilde. Dann wurde Rizzen in die rechte Seite gestoßen und eine Schmerzwoge ließ ihn aufschreien. Er hatte einen Satz voran gemacht und sich dabei in der Luft umgewandt. Tathlannar kam blitzschnell durch die Tür auf Rizzen zugesprungen und stieß seinen Degen auf Rizzen zu, doch dieser ließ seinen Körper plötzlich erschlaffen und ging zu Boden. Als die magische Klinge über ihm war, packte er zu, doch er griff direkt in die Klinge des kleinen Dolches Tathlannars, der Rizzens Hände bereits erwartete. Blut lief Rizzens Finger hinab, als dieser seine Knie anzog und sie gegen den Brustkorb seines Fechtlehrers stieß. Doch der erfahrene Ausbilder war schon längst beiseitegesprungen. Rizzen wirbelte auf die Beine und war mit einem Satz an die nächsten Übungswaffen gesprungen, zwei Peitschen, ein Säbel und drei Beile. Er packte sich den Säbel und eine Peitsche und wandte sich wieder Tathlannar zu. Dieser gönnte seinem Schüler eine kleine Atempause und umkreiste ihn in leicht gebückter Haltung. Beide starrten sich ruhig in die Augen. Rizzen hatte keine Erfahrung im Umgang mit der Peitsche, doch er wollte sein Gegenüber verwirren. Er schwang die Peitsche über die linke Seite nach Tathlannar und stieß kurz danach mit dem Säbel nach dem einzig möglichen Ausweichweg, der blieb. Doch Tathlannar vollführte mit seinem Dolch einen leichten Bogen, zerschnitt damit Rizzens Peitsche und hieb mit dem Knauf seines Degens kräftig auf den Schädel seines Opfers, welcher seinen Säbel nicht mehr rechtzeitig zurückziehen konnte. Rizzen landete benommen vor Tathlannar und hatte einen Augenblick später die Spitze eines Degens an seiner Kehle. "Ihr seid durcheinander, Zweitgeborener. Wir beenden das Training für heute. Die Mutter Oberin erwartet euch in einer Stunde in ihren Gemächern." sprach der Waffenmeister ernst und verließ den Raum, ohne noch einen Blick auf Rizzen zu werfen.
Es dauerte ein paar Minuten, bis sich die Benommenheit des jungen Drow wieder legte und er in Entsetzen umschwung. Er hatte eine Audienz bei der Mutter Oberin höchstpersönlich. Das machte den Tag perfekt, dachte er sich, doch darüber konnte er nun wirklich nicht lachen.
Mit finsterer Mine hing er den Säbel zurück und rieb sich seine Seite. Es hatte eine Weile geblutet, und es war Rizzen klar, daß er den Dolchhieb als Warnung Tathlannars zu verstehen hatte, doch Rizzens Emotionen gingen in eine andere Richtung, als er an seinen toten Freund dachte.
Der Schüler verließ die Akademie des Kampfes und ging quer über den Hof auf die Magierschule zu, ein weniger imposanter Bau, der über und über mit glitzernden Runen übersät war. Durch das große Tor trat Rizzen in eine kleine Vorhalle, von der aus drei Türen weiterführten. Aus einer kam gerade ein in ein Buch vertiefter Dun-kelelf, den Rizzen noch nicht kannte. Es mußte sich um den neuen Hochmagier der Stadt halten, Brool. Er hatte vor einigen Wochen den Test bestanden und war in die Hochschule aufgenommen, in der es nun vier Hochmagier gab. "Verzeiht mir bitte, Hochmagier Brool. Sprach Rizzen ruhig. Würdet ihr mir den Weg zum obersten Hochmagier Roonin weisen?" Ohne von seinem Buch aufzublicken sagte der Zauberkundige: "Erste Tür links, dann zweite rechts." Und dann verschwand er auch schon hinter der nächsten Tür. Leicht amüsiert ging Rizzen durch die ihm zugewiesene Tür.
Er klopfte nun lauter, nachdem sein erstes Klopfen nicht beantwortet wurde. "Ja, so tretet doch ein!" hallte daraufhin eine entnervte Stimme durch die Tür, und schon war der junge Dunkelelf eingetreten. Er betrat einen größeren Raum, dessen Wände von riesigen Regalen verborgen wurden. Auf den Holzbrettern konnte Rizzen die wundersamsten Gerätschaften erkennen, von eigenartigen in klarer Flüssigkeit eingelegten seltenen Spinnenarten, bis hin zu metallenen Handarmbrüsten, an denen die Spannbügel fehlten. Einige aufgeschlagene Bücher lagen zwischen den Sammlungen, doch die fremdartigen Schriftzeichen verwirrten den Kämpfer nur. In einem kleinen Terrarium erkannte Rizzen zwei kleinere schwarze Spinnen, die sich ineinander verkeilt hatten und sich wild hin und her warfen. "Interessant, nicht?" sprach Roonin als er den Raum durch einen Vorhang betrat und sich sein langes grauweißes Haar aus dem Gesicht wischte. Sein Körper war in ein dunkelblaues Gewand gehüllt, das mit hunderten von bunten Runen bestickt war. Seine linke Hand ruhte auf einem einen Schritt langen Stab, der ihn als den obersten Hochmagier Maerimydras auswies. Dieser Stab bestand aus einem schwarzen Metall, daß aufregend glitzerte, Adamant. Es war das wertvollste Metall, daß die Drow verarbeiteten, leicht, flexibel und annähernd unzerbrechlich. Nur die mächtigsten Drow kannten die Orte, an denen es abgebaut wurde, denn dieses Metall war ideal, um es mit mächtiger Artefaktmagie zu versehen. Der Degen Tathlannars bestand ebenfalls aus diesem Metall. "Ich möchte euch um einen Gefallen bitten, oberster Hochmagier Maerimydras." sagte Rizzen, während sein Blick auf einem seltsamen Bild ruhte, das einen weißhäutigen Dunkelelfen zeigte, der zwischen den Bäumen eines hellen Waldes stand. Als Rizzen kurz lächelte und weiter sprechen wollte, fuhr ihm Roonin dazwischen: "Spottet nicht, Rizzen Zapresh!" und der Hochmagier benutzte dabei den offiziellen Namen des jungen Drow. Alle Söhne der Mutter Oberin des Hauses Everhate außer des Erstgeborenen trugen ihn. "Ihr werdet diese Geschöpfe noch zu Gesicht bekommen." fuhr Roonin fort. Sie werden Goldelfen genannt und bevorzugen die Wälder der Oberwelt als ihre Heimat. Rizzen war sichtlich verwirrt. 'Oberwelt'. Es war erstaunlich, daß jeder Drow diesen Ort andeutete, aber ihn nie näher erklärte. Damals war Tathlannar ebenfalls nicht näher darauf eingegangen, als Rizzen ihn darauf angesprochen hatte. Auch diesmal kam nur ein Ihr werdet diesen Ort sehen. von Roonin. "Was ist es, das ich für euch tun kann, Zweitgeborener des Hauses Everhate?" wechselte der Hochmagier wieder das Thema. Rizzen setzte sich auf ein kunstvoll geschnitzten Hocker neben dem Spinnenglaskasten. "Ich habe vor einigen Monaten eine interessante Studie über die Hypnose gelesen. Dieses Verfahren soll bei Magiern zur Grundausbildung gehören und es soll einem die Erinnerungen des gesamten Lebens wiedergeben, auch die vor der Bewußtseinserlangung. Dies interessiert mich." Roonin runzelte seine Stirn und bedachte sein gegenüber mit einem langen Blick. Der Hochmagier hatte schon einige Falten und sein Haar war ergraut. Er mußte wohl schon dreihundert Jahre auf dem Buckel haben, ein recht beträchtliches Alter, denn Dunkelelfen werden selten vierhundert Jahre alt, vor allem nicht männliche. "Ich werde dazu die Genehmigung eures Hauses benötigen, Rizzen." Die Schultern des jungen Drow sanken herab. Kehr morgen früh wieder. Mit diesen Worten wandte der Magier sich um und verschwand wieder durch den Vorhang, durch den er gekommen war.
Rizzen betrachtete die vier Wächter, die vor dem Eingang in die unteren Quartiere des Hauses Everhate standen. Sie waren erfahrene Dunkelelfenkämpfer, doch hatten keinerlei Rechte. Sie hatten dem Willen ihrer Vorgesetzten uneingeschränkt zu gehorchen. Die meisten der 210 Hauskrieger, so hatte Rizzen in Erfahrung gebracht, stammten aus dem Händlerclan der Schatten-Allianz, der zweitmächtigsten Händlerorganisation, zu der Maerimydra Verbindungen hatte. Die Mutter Oberin mußte mit diesem Clan, der mit einem halben Dutzend Städten Handel betreiben sollte, sehr gute Beziehungen haben, denn es war sehr gefährlich einer Dunkelelfenorganisation soviel Macht über die eigenen Truppen anzuvertrauen. Dann tauchte auf dem Balkon vor dem hohen Spinnenmaul ein Schatten auf, der herabzusinken begann. Es war Dalbanozz, der zu Rizzen hinabschwebte und vor ihm landete. Ausdruckslos übergab er Rizzen ein glitzerndes Adamantamulett mit dem eingravierten Hauswappen, zwei gekreuzten Schwerter. Rizzen schloß kurz die Augen und konzentrierte sich auf die komplizierten Beschwörungsformeln, die den Zauber in dem Amulett zum Leben erweckte. Dann entspannte sich sein Körper und stieg mit seinem Vater in die Höhe. Es war ein wunderbares Gefühl, wenn sich alle Muskeln entspannten, da sie keine Lasten mehr zu tragen hatten. Es kam nicht sehr häufig vor, daß es dem Zweitgeborenen gestattet wurde, die oberen Gemächer zu betreten, doch es ist ihn gelehrt worden, daß er es noch erlernen würde, diesen Zauber wirken zu können, ohne die Hilfe des Amulettes zu beanspruchen, in vielleicht zwei oder drei Jahren. Wie wunderbar doch die Magie für Rizzen war. Die Körper der beiden Drow nahmen wieder ihr ursprüngliches Gewicht an, als sie auf dem Balkon standen. Dalbanozz nahm von Rizzen wieder das Amulett entgegen, und beide schritten in das Innere des gierig aufgerissenen Maules, dem einzigen Zugang zu den Gemächern von Rizzens weiblichen Verwandten, den der junge Drow kannte. Sein Herzschlag raste davon, sogar Dalbanozz mußte das hören. Sie schritten durch das über zwei Mann große Tor, das von zwei Elitekämpfern der Hausgarde bewacht wurde, zwei großen Drow in glitzernden Kettenhemden und wunderbaren Adamant-Schwertern. Gemäß des Brauches senkten die beiden eintretenden männlichen Drow ihren Blick zu Boden und blieben nach ein paar Schritten stehen. Rizzen! ertönte die sanfte Stimme der Mutter Oberin. Der junge Drow konnte sehr viele raschelnde Gewänder hören, von vielleicht vier Anwesenden. Es viel Rizzen sehr schwer, seine Aufregung, die sich bei den Dunkelelfen durch das Aufglühen seiner purpurfarbenen Augen kennzeichnete, unter Kontrolle zu halten, er hatte Angst. "Mein zweitgeborener Sohn, wie ich hörte hast du deiner Ausbildung wieder einmal alle Ehre gemacht." Wie ruhig Oberin Zzereezza klang. "Wer kann schon von sich behaupten das gesamte Haus Everhate einschließlich meiner Töchter fast zwei Jahre lang an der Nase herumzuführen." Rizzen konnte Chessintra schon sehen, wie sie ihn dafür wütend kreischend auspeitschen würde. "Schau mich an, junger Rizzen!" Man konnte die Spannung im Raum förmlich spüren. Mit hell leuchtenden Augen blickte der Zweitgeborene auf und starrte seiner Mutter direkt in ihre wunderschönen purpurfarbenen Augen. Oberin Zzereezza ruhte auf ihrem gigantischen weißen Marmorthron und trug ein aufreizendes halb durchsichtiges Kleid, welches ein Spinnennetz nachahmte. Sie hatte ihre makellosen schlanken Beine übereinander geschlagen und ihre Arme ruhten auf den Lehnen des Thrones. Sie sollte schon weit über zweihundert Jahre alt sein doch wies nicht die geringsten Alterserscheinungen auf. Aus den Augenwinkeln konnte Rizzen seine Schwestern sehen, alle, einschließlich Bareala, der vierten, und Alystin, der fünften und jüngsten Tochter Zzereezzas. Ihre Gesichter waren voller Zorn, als der Zweitgeborene seine Schwestern anblickte. Es war das erste Mal, daß er sie alle zusammen ansehen durfte. Und eines der wenigen Male, daß er seine Mutter anblicken durfte, sie war so wunderschön, das es den jungen Drow erfreute, ihr Sohn zu sein. "Genieße diesen Augenblick, mein Sohn." sprach die Oberin sanft. "Denn du wirst uns bald für längere Zeit nicht mehr zu sehen bekommen." Rizzen erlaubte es sich über die Ironie seiner Mutter zu Lächeln, er bekam sie nur zu selten wirklich zu sehen, doch als sich das Gesicht Zzereezzas verfinsterte, überkam den Zweitgeborenen wieder ein Angstschauer, der ihn dazu veranlaßte, seinen Blick wieder zu senken. "Der Waffenmeister Tathlannar berichtete mir, daß deine Grundausbildung zum Ende kommt. Das ist gut! Es wird in zwei Wochen ein Treffen mit vier weiteren Kampfeinheiten geben." Das hörte sich nach einem interessanten Abenteuer an, dachte sich Rizzen. "Ihr werdet zu einem sogenannten Lauf aufbrechen, das ist ein Kampfeinsatz auf der Oberwelt. Dabei wird jede einzelne Gruppe separat operieren. Interessanter Weise wird nicht der Hochmagier Bree euch begleiten, sondern Yavynn, der oberste Hausmagier des ersten Hauses, Arabani!" Dem Zweitgeborenen stockte der Atem und er starrte seine Mutter ungläubig an. Diesmal sauste Chessintras Geißel nicht auf ihn herab, denn auch sie sah ihre Mutter erschrocken an. "Das ist Selbstmord, Mutter Oberin!" warf sie ungewollt laut ein, doch sie schwieg, als der zornige Blick Zzereezzas sie traf. Aber die Erstgeborene hatte recht, schoß es Rizzen durch den Kopf. Das Haus Arabani war ... unbesiegbar war das einzige passende Wort, das ihm einfiel. Die magischen Künste Yavynns waren unübertroffen, selbst Roonin verneigte sich vor ihnen. Auf der Akademie der magischen Künste wurde gelehrt, daß Yavynn zu den mächtigsten Magiern der Unterwelt gehörte. Doch der Gedanke, endlich die Oberwelt zu erfahren, verlockte Rizzen. Er senkte wieder seinen Blick und hörte konzentriert den weiteren Ausführungen seiner Mutter zu. "Ich habe deinen Bruder Sorn, den Drittgeborenen, in die Gruppe einbringen können, was uns einen entscheidenden Vorteil bringt. Die Kampfgruppe wird aus zwölf Männern bestehen, wobei nur drei aus höheren Häusern als dem unseren stammen. Igruh, Viertgeborener des Hauses Xorm, Pallwa, Zweitgeborener des Hauses Deepblack und Gere, der Viertgeborene aus dem Hause Farani. Du wirst ihnen aus dem Weg gehen müssen, denn sie wären die einzigen, die die Stadtjustiz gegen unser Haus anrufen könnten, wenn sie herausfinden, daß Yavynn durch einen der Unserigen den Tod fand." Rizzen war fassungslos. "Wie sollte ich das bewerkstelligen, Mutter Oberin." Er biß sich auf die Lippen, als er hörte, wie Chessintra sich näherte und ihre Giftzahngeißel zu zischen begann. Doch half Zzereezza ihm zum zweiten Mal. "Belass es diesmal mit einem Schrecken, Chessintra!" sprach sie und die Erstgeborene hielt inne. Rizzen brauchte nicht aufblicken, um zu wissen, daß seine älteste Schwester vor Wut kochte. Unbeirrt fuhr die Mutter Oberin fort. "Ich werde dir die nötige Ausrüstung mitgeben. Ich werde dich in zwei Tagen instruieren. Dein Training wird in nächster Zeit verstärkt. Geh nun, Alystin wird sich noch um deine Wunde kümmern."
Rizzen war froh, wieder in seinem Gemach zu sein. Die Schmerzen waren weg und nur noch eine blasse Schramme erinnerte an den Dolchhieb. Obwohl der junge Drow die Spinnengöttin ablehnte, mußte er zugeben, daß es auch gute Seiten an ihren Priesterinnen gab. Sie waren zwar nicht gerade für ihre magischen Heilungen bekannt, doch Alystins komplizierte Beschwörungsformeln ersparten Rizzen zwei, vielleicht sogar drei Tage der mühsamen Wundenpflege. Und bei der vor ihm liegenden Aufgabe mußte Rizzen sich voll auf sein Training konzentrieren können.
Tag der Veröffentlichung: 08.10.2011
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