„ Hey Lea komm mal schnell ans Fenster !“ rief Hanna dem Mädchen zu. Die schaute verdutzt von ihrem Englischbuch auf „Was ist denn?“ „Komm einfach schnell ans Fenster!“, antwortete Hanna. Lea stand auf ging dorthin und schaute auf den Schulhof. Auf dem Boden stand:
„ Lea ich liebe dich!
Dein Colin.“
Nach der Schule fuhr Lea mit ihrem Fahrrad zu der Wiese, auf der sie sich mit Colin verabredet hatte. Colin
wartete schon. Schnell stieg sie vom Rad und rannte auf ihn zu. „Hi meine Süße!“ empfing Colin sie und gab ihr einen Kuss. „Hi, was sollte das mit dem Spruch auf dem Schulhof, du weißt schon?“ „Eine weitere Art dir zu sagen, dass ich dich liebe“, sagte er vorsichtig. Lea antwortete nur: „Das ist schön.“ Sie lächelte und gab Colin einen Kuss. „Ach du, ich wollte dich noch etwas anderes fragen. Hättest du Lust mit mir, Stev, Andreas und Paula zum Zelten an den Baggersee zu fahren?“ „Ja klar, gerne!“ „Gut, ich hol dich dann Samstagfrüh ab.“
Am nächsten Tag konnte Lea nur an den Campingausflug denken. Dabei ging der Tag für sie wie im Flug vorbei. Samstagfrüh stand sie vor ihrem Schrank und fragte Colin, der auf ihrem Bett lag, was sie zum Anziehen mitnehmen solle. Colin fand es nach einiger Zeit nervend und fragte, ob er ihr die Sachen heraus suchen solle. Lea stimmte zu und nach einiger Zeit fragte er: „ Sind die ausgewählten Klamotten akzeptabel für dich?“ „Ja!“ „Gut, ich warte dann im Auto auf dich.“ Lea stopfte schnell alle Sachen in ihren Rucksack und rannte hinterher. Die anderen waren schon am Baggersee. Auf dem Zeltplatz bauten sie ihre Zelte auf. Am Abend saßen alle noch beim Lagerfeuer zusammen und erzählten sich Geschichten. Lea hörte nur mit halben Ohr zu, denn sie dachte darüber nach, ob Colin sie noch liebte. In letzter Zeit benahm er sich so komisch. So merkte sie auch nicht, dass sie jetzt an der Reihe war und eine Geschichte erzählen sollte. „Hey, Lea noch da?“, fragte Stev, „ du kannst doch immer die besten Geschichten erzählen.“ „Wie? Was? Nein! Ich bin müde, ich gehe schlafen.“, entgegnete Lea „Aber es ist noch nicht einmal 22.00 Uhr,.“ sagte Andreas „Ist doch egal, ich gehe schlafen.“, und ging los. Als sie im Schlafsack lag, dachte sie noch lange darüber nach, ob Colin sie noch liebte. Dies tat sie solange, bis sie einschlief. Am nächsten Morgen war noch keiner wach, außer Colin. „Komm Lea, zieh dich an und lass uns runter zum See gehen!“ Lea beeilte sich. Als sie am See ankamen, setzten sie sich auf einen Steg. Colin sagte, dass er ein Gedicht geschrieben hätte und Lea bat ihn, es ihr vorzutragen. Colin las:
„ Wenn man einen Menschen nicht richtig kennt,
aber trotzdem etwas verspürt, wenn er nicht mehr da ist,
dann glaube ich, nennt man das Liebe.
Man sieht ihn Tag für Tag und man glaubt nicht,
dass er irgendwann nicht mehr da ist.
Man denkt, man ist ihm sehr nah,
aber in Wirklichkeit ist er nicht da.
Und, wie hat dir das Gedicht gefallen Lea?“ „Sehr gut! Hast du das ganz allein geschrieben?“ „Ja!“ „ Wahnsinn!“, sagte Lea noch ganz beeindruckt.
Colin seufzte tief. „Was ist?“, fragte Lea. „Ach, du musst wissen, dass du die erste bist, der ich das erzähle.“ „Was denn?“, fragte Lea. „Ich werde mit meinen Eltern in einer Woche umziehen. Wohin, kann ich dir noch nicht sagen, aber ich werde dir schreiben.“
Entsetzt brach Lea in Tränen aus. Colin nahm sie in seine Arme und tröstete sie. Lea fragte mit unterdrückten Tränen und heiserer Stimme: „Also, ist das dein letztes Wochenende hier?“ „Ja, mein letztes.“ „Aber wieso hast du mir das denn nicht schon früher erzählt?“ „Ich habe es selbst erst am Anfang dieser Woche erfahren!“ „ Deshalb dieser Spruch auf dem Schulhof?“ „Ja, damit wir uns nie verlieren.“ Sie saßen noch eine Weile auf dem Steg bis Colin meinte, dass sie wieder zu den anderen zurück müssten. Vor dem Frühstück überbrachte er die schlechte Nachricht auch noch ihnen. Dabei waren alle still, denn sie mussten diese Neuigkeit erst einmal verkraften. Später bauten sie die Zelte ab und machten sich auf den Heimweg. Colin brachte Lea nach Hause. „Bis morgen Lea!“, sagte Colin. „Ja bis morgen!“, antwortete sie. Als sich die Haustür hinter ihr schloss, rannte sie so schnell es ging in ihr Zimmer. Dort warf sie sich auf ihr Bett und weinte bis zum nächsten Tag. In dieser Woche unterhielten sich Colin und Lea kaum. An seinem letzten Tag fragte er Lea: „Treffen wir uns nach der Schule auf unserer Wiese?“ „Wieso?“ „Lass dich überraschen.“ Nach dem klingeln, lief Lea zu „ihrer“ Wiese. Colin wartete schon. Er begrüßte sie und gab ihr einen Briefumschlag. Er meinte, dass sie ihn erst am nächsten Morgen öffnen sollte. Dann wünschte Lea, Colin viel Glück in der neuen Stadt, wo immer diese auch sei. Sie ging lieber schnell nach Hause um nicht noch trauriger zu werden. Am nächsten Morgen öffnete sie vorsichtig Colins Briefumschlag. Sie öffnete ihn vorsichtig. Darin war ein Zettel und ein Foto, auf dem Colin Lea im Arm hielt. Auf dem Zettel stand: Ich liebe dich!!! Dein Colin
P.S. Meine Telefonnummer: 9 12 15 22 5 25 15 21
P.P.S. Ich werde dich vermissen.
P.P.P.S. Das Foto soll dich immer an uns erinnern.
P.P.P.P.S. Wir werden uns bald wiedersehen.
Tag der Veröffentlichung: 27.10.2011
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