Gewicht - Wichtigkeit - Das Größte
Die Worte «Gewicht» und «Wichtigkeit» haben denselben Wortstamm. So gewichtet man z.B. auch bei Entscheidungen verschiedene Merkmale, die unterschiedlich stark in die Entscheidung eingehen sollen, weil sie unterschiedlich wichtig sind
Von Geburt an lernen wir, dass es mehr körperliche Anstrengung erfordert schwere im Vergleich zu leichten Gewichten zu tragen: Parallel dazu gilt, dass wir umso mehr geistige Anstrengung in das Abwägen der verschiedenen Alternativen investieren, je wichtiger eine anstehende Entscheidung ist. Da körperliche Erfahrungen, die wir machen, wenn wir uns mit unserer Umwelt auseinandersetzen, eine Grundlage für die Bildung abstrakter Konzepte (wie der «Wichtigkeit» einer Sache) sind, vermuten die Forscher eine Art «Verkörperung» Wenn wir während einer Entscheidungsaufgabe auch körperliche Anstrengung erleben, könnte die Entscheidungsaufgabe als wichtiger beurteilt werden. Dies wiederum könnte dazu führen, dass wir mehr geistige Anstrengung in sie investieren.
„Die großen Taten der Menschen sind nicht die, welche lärmen. Das Große geschieht so schlicht wie das Rieseln des Wassers, das Fließen der Luft, das Wachsen des Getreides.“
Adalbert Stifter (1805-68), östr. Schriftsteller
„Lieber das Kleinste groß malen als das Größte klein.“
Otto Modersohn (1865-1943), dt. Landschaftsmaler
Es gibt heute zahlreiche Künstler, die dicke Figuren bevorzugen und darstellen. Die Proportionen sind überzeichnet, sie entsprechen nicht den gängigen Schönheitsidealen, die uns zum Beispiel in der Werbung vorgeführt werden oder die in der Modebranche Gang und Gäbe sind. Die Werbe- und Modeschönheiten sind alltäglich geworden, auch die Attraktivität der zahlreichen Schönheitswettberber ist kaum noch interessant, eher langweilig und nichts sagend, Persönlichkeitsdefizite sind überdeutlich erkennbar. Vielleicht suchen die Künstler deshalb ihre Modelle nicht mehr unter diesen Schönheiten, die zur Dutzendware geworden sind. Vielleicht drücken sie ihren Protest in den fülligen Formen aus, in Kauf nehmend, dass der Betrachter zunächst schockiert sein könnte. Vielleicht wollen sie den Figuren eines Michelangelos etwas Anderes, etwas Gewichtiges, etwas Zeitgemäßes entgegensetzen. Einen neuen Stil, der Präsenz zeigt, der erstaunt, verwundert, auch amüsiert und mehr als eine bloße Bewunderung von Schönheit und Ästhetik erzeugt.
Fernando Botero hat diesen heute weltberühmten Stil schon in den Fünfzigern gefunden. Sehr bekannt auch die gewichtigen Skulpturen von Gustav Seitz, oder die Nanas von Niki de Saint Phalle Figuren, nur um einige Künstler zu nennen.
Helga
Gewicht und Wichtigkeit
Das Gewicht eines Menschen bzw. einer Persönlichkeit hat viele Bedeutungen.
Das Gewicht des Wortes, einer Rede, sei es in der Politik, in der Wirtschaft und auch in der Kultur hat immer einen großen Einfluss, ist also wichtig.
Gewicht und Wichtigkeit sind also eng miteinander verbunden in dieser o.a. Bedeutung.
Das Gewicht und die Wichtigkeit des Wortes hat schon oft in der Entwicklung unserer Welt Veränderungen hervorgebracht, sei es zum Vorteil oder auch zum Nachteil der Menschen. Ich erinnere an schreckliche Kriege, aber auch an positive Ereignisse, wie Forschung und Fortschritt in der Medizin.
Ich denke auch an die Nobel-Preisträger vieler Großer unserer Welt, die ein Gewicht für die Menschheit haben und von außerordentlicher Wichtigkeit sind.
Gewicht und Wichtigkeit sind kaum voneinander zu trennen.
In der Kultur sei an Shakespeare erinnert, der seinen „Julius Caesar“ sagen lässt: „Lasset wohlbeleibte Männer um mich sein!“. Man hat diesen Wohlbeleibten Gemütlichkeit und Ausgeglichenheit zugeschrieben. Wichtig in vielen Lebenlagen.
(c)Clara
Rubensbilder
Schon in früherer Zeit haben Künstler sich mit der „Gewichtigkeit“ des menschlichen Körpers befasst.
Ein Beispiel dafür ist Peter Paul Rubens, dem es sicherlich nicht allein um die Körperfülle in seinen Werken ging. Dieser großartige Künstler hat es verstanden, die Natürlichkeit und Schönheit des menschlichen Körpers darzustellen, so wie er wirklich war und ist.
Rubens, der mit seiner einmaligen Kunst große Geschichten erzählt hat, ist damit eine wichtige Persönlichkeit.
Text: Clara
Gemälde auf der Folgeseite: Alte Pinakothek, München
Die Welt der Nanas – rund und bunt
Die Wahrnehmung und Annahme des eigenen Körpers ist unter anderem unerlässlich für ein gelungenes Leben. Durch Fragen wie „Wie bin ich, warum bin ich so?“
setzen wir uns mit dem eigenen körperlichen Sein auseinander und beziehen Stellung dazu.
Ein Zugang könnte die kreative Auseinandersetzung mit Mitteln der Kunst sein.
Geeignet ist zum Beispiel das Werk von Niki de Saint Phalles, einer bedeutenden Künstlerin des 20. Jahrhunderts (29.10.1930 – 21.5.2002).
Sie selbst hat persönliche Probleme und seelische Verletzungen, die ihr von anderen zugefügt wurden, durch ihre Kunst positiv verarbeitet.
„Plötzlich war der Schmerz vorüber. Ich stand da und machte Figuren der Freude. Ich wusste nicht, wie mir geschah. Ich hatte einen neuen Weg eingeschlagen, ein neues Kapitel meines Lebens begonnen und das hieß Nanas. Es waren fröhliche Geschöpfe...“
(Niki Saint Phalles in: „ Wer ist das Monster. Du oder ich?“, Film von Peter Schamoni, München 1994)
So schildert die Künstlerin selbst die Geburt ihrer Nanas.
Nanas sind gewichtige Frauenfiguren, sie erinnern an prähistorische Fruchbarkeitsfrauen, sind nur farbenfroher.
Rund und bunt, das trifft es wohl am ehesten.
Durch die Nanas fand die Künstlerin eine Möglichkeit ihren Wünschen, Sehnsüchten und Vorstellungen Ausdruck zu verleihen.
Vom Vater missbraucht, lebte sie als Kind in einer Fantasiewelt mit Fabelwesen, was sie davor bewahrte, völlig zusammenzubrechen. Sie heiratete früh und bekam zwei Kinder. Dies war aber nicht das Leben, das sie sich vorstellte. Von einer unbestimmten Sehnsucht erfüllt, wurde sie seelisch krank. Da begann sie zu malen, löste sich aus den Zwängen der Familie und führte ein – wie sie es selbst darstellte – endlich befreites Leben.
Nana – das bedeutet im Französischen Mädchen oder Frau.
Niki Saint Phalles’ erste Nanas waren aus Drahtgeflecht, das mit Stoffen umspannt wurde. Die Farben waren noch eher weich, die Figuren kleiner, hatten aber schon viel Bewegung in ihren Posen. Später kreierte die Künstlerin dann ihre berühmten Plastiken aus hartem, wetterbeständigem Polyester, die Struktur der Oberfläche ist glatt. Klare Konturen und in Flächen angelegte, sehr bunte Muster sind charakteristisch.
Es gibt keine festgelegte Hautfarbe, allerdings überwiegen blau und schwarz. Die Köpfe sind eher klein. In der Welt der Nanas herrschen andere Gesetzte, es gibt einarmige, genauso wie dreiarmige Figuren, die Beine können unterschiedlich lang sein oder auf dem Kopf stehen.
Immer sind es aber überdimensionale gewichtige Frauenskulpturen, die unterschiedliche Rollen verkörpern.
Es sind befreite Frauen, die Niki Saint Phalles darstellt. Zentral sind Rundlichkeit, Farbe, Liebe und Zärtlichkeit, wie auch ein positives Lebensgefühl.
Sie sind eine Parteinahme für die Weiblichkeit, Zeichen für ein neues matriarchalisches Zeitalter, wie es die Künstlerin selbst ausdrückte.
„Männer waren sehr erfinderisch. Sie haben all diese Maschinen erfunden, das Industriezeitalter, aber keine Ahnung, wie man die Welt verbessert...“
(Niki Saint Phalles in: „ Wer ist das Monster. Du oder ich?“, Film von Peter Schamoni, München 1994)
(Nanas, 1974. Sculpture by Niki de Saint Phalle. Location: Leibnizufer, Hannover,Germany.
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Saint_phalle_hannover2.JPG&filetimestamp=20070316053433)
So gesehen stellen die Nanas auch eine Überwindung der männlichen Einflüsse in unserer Gesellschaft dar.
Die äußere Gewichtigkeit der Nanas spiegeln gleichsam die innere Wichtigkeit, die Bedeutung einmal für die Künstlerin selbst (als Befreiungsakt und Erfüllung von Sehnsüchten) zum anderen auch für den Betrachter, der in der Auseinandersetzung mit den Figuren Anstoß erhalten mag, sich mit seiner eigenen Körperlichkeit, aber auch seiner Lebensführung und Rolle in der Gesellschaft auseinander zu setzen.
Ich selbst nutze diese Auseinandersetzung mit den Nanas, wie auch die Herstellung von eigenen Figuren in meiner Arbeit mit Grundschulkindern dazu, ihre Körperlichkeit positiv zu erleben, unterschiedliche Stimmungen wahrzunehmen und diesen Ausdruck zu verleihen.
Reflektierende Texte unterstützen die Arbeit. Auch Jungs können hier Zugang finden.
„Meine Nana ist Bewegung. Sie bewegt die ganze Welt. Nichts ist mehr starr“(Schülerin,10 Jahre)
„Meine Nana ist stark. Sie macht Mut, ich brauche keine Angst zu haben.“ (Schüler, 9 Jahre)
(c)Enya K.
Gewichtig, wie wichtig?
Das Gewicht scheint ein ewiges Thema. Wie wichtig ist es in unserem Leben, für den Einzelnen.
Ich kenne niemanden, der oder die, das Gewicht nicht wichtig nimmt. Bei jedem Essen, jedem Kaffeenachmittag ist es irgendwann Gesprächsstoff.
Da schiebt man sich ein leckeres Stück Torte in den Mund und spricht über das Ab- oder Zunehmen .
Da vergeht einem doch der Appetit als Genussmensch.
Ich kenne eine Dame, die brauchte sich keine Gedanken über ihr Gewicht machen, konstant hielt sie ihr Gewicht, ob sie wenig oder viel aß, es variierte um ein Pfund mehr oder weniger.
Für die etwas fülligeren Damen, war sie viel zu dünn. Unter schlanken Damen fiel sie nicht auf, sie hatte das Idealgewicht. Ja, Idealgewicht, was ist denn das?
Es gibt doch auch noch das Wohlfühlgewicht, ein gesundes Gewicht.
Wer schreibt es vor, wer bestimmt was ideal ist?
Die Dame nahm irgendwann an Gewicht zu und an Formen. Sie konnte gewichtig mitreden über das Gewicht.
Nun wurde sie in die gewichtige Runde aufgenommen, nicht zu dick und nicht zu dünn.
Die Hänselei hatte ein Ende.
Wenn man sonst keine Sorgen hat.
Junge, schlanke Mädchen halten sich für zu dick, werden magersüchtig.
Die Models knochig auf Stöckelschuhen mit traurigen Gesichtern.
Die Modeindustrie gibt die Größen vor und basta. Hungere oder diäte dich in die vorgeschriebene ideale Kleidergröße 36 -38. wie fatal!
Bis Größe 42 findet man noch Schickes, man ist up to date.
Dann geht es abwärts und die Suche muss ausgedehnt werden, zeitlich und von einem Geschäft zum anderen. Das ist nicht fair.
Im 18.Jahrhundert zwängten sich die Damen in Corsagen, die Pfunde wurden geschnürt.
Maler malten aber gern die wohlproportionierten Damen nackt mit einem leichten Bauch.
aus eigener Ouelle "Buch Kunstgeschichte"
Das waren Schönheitsideale. Immer waren es die Männer, die bestimmten, wie die Frauen zu sein hatten in ihren Augen.
So langsam ändert sich etwas, alles wird weicher, anschmiegsamer, weniger knochig und hart.
Twiggi, die in den 60ger Jahren eine Schlankheitsikone war, ein Vorbild für viele Mädchen.
Heute hat sie rundliche Formen und sieht sehr weiblich aus, freut sich darüber.
Hoffentlich ändert sich im Bewusstsein aller, dass schlank sein nur im gesunden Sinne erstrebenswert ist. Gesund ist, wenn man sich wohl fühlt und nicht hungert um schlank zu sein.
Das Leben genießen, gesund leben, mit offenen Augen durchs Leben gehen.
Wichtiges von wichtigem unterscheiden lernen, das zählt. Da sollte das Gewicht nicht die wichtigste Rolle spielen, sondern der Verstand und das Gefühl den Weg finden bei Frau und Mann.
Eine gesunde Ernährung auch bei Kindern sollte selbstverständlich sein.
© Klaerchen
Bild rechts Quelle Sternbeilage Nr.20
Werbung 1967
Gewicht und Wichtigkeit
Wenn ich das Wort „Gewicht „ lese oder höre, fallen mir zuerst einmal Probleme mit dem Gewicht ein, mit denen wohl schon jeder einmal oder auch öfter konfrontiert wurde.
Ich habe gelesen, dass die häufigsten Ursachen für die Gewichtsprobleme unterdrückte Emotionen wie z., b. Wut, Verzweiflung, Ablehnung, Selbstzweifel, Traurigkeit, Kritik, Selbstzerstörung und Hass sind.
Selbstvorwürfe über die eigene Disziplinlosigkeit und die Verbitterung darüber, dass man obwohl man nicht viel isst ,trotzdem zunimmt . Man findet es ungerecht denen gegenüber, die so viel essen, wie sie möchten und trotzdem nicht zunehmen.
Die Seele weint, man bestraft sich gedanklich immer mehr über sein Unvermögen abzunehmen, und man nimmt im Laufe der Jahre immer mehr zu. Der Focus ist die ganze Zeit auf das Übergewicht gerichtet anstatt auf dessen Ursache, nämlich um die wunde Seele, um die man sich zuerst kümmern sollte.
Der Ratschlag sich so zu lieben, wie man ist und sich nicht darauf zu reduzieren, wie man aussieht und wie viel Pfunde man auf die Waage bringt und welche Kleidergröße man trägt, wird leider nicht immer beherzigt.
Manchmal taucht dann allerdings die Frage auf, ist denn mein Gewicht wirklich von so großer Wichtigkeit? Was ist denn eigentlich von Wichtigkeit?
Eine Nachricht kann von großer Wichtigkeit sein. In dem Wort Wichtigkeit liegt das Wort „Gewicht“. Eine schlechte Nachricht trägt man wie ein schweres Gewicht mit sich herum.
Bewegung an frischer Luft ist wichtig. Man hat etwas Wichtiges zu tun. Eine Sache kann von großer Wichtigkeit sein, z. B. die eigene Person in den Vordergrund drängen.
Da denke ich an unsere Politiker z. B. , die alle meinen von großer Wichtigkeit zu sein. Das Amt, welches sie ausführen ist sicherlich wichtig, sie selbst nehmen sich allerdings oft zu wichtig. Das hat man in jüngster Vergangenheit als normaler Wähler und Bürger erleben können, siehe die letzte Bundespräsidentenwahl.
In dem Wort „Wichtigkeit „ liegt auch der Begriff „wichtig“ und wichtige Persönlichkeiten gab und gibt es immer noch.
Da gab es z. B. den Tudor König Heinrich VIII. (1491 .1547) , der ein sehr wichtiger Mann war und ein Lebendgewicht von 160 Kilogramm auf die Waage brachte.
Heinrich VIII gemalt von Hans Holbein d. J. 1536 -1537
Der englische Staatsmann Sir Winston Churchill (1874 -1965) war ein wichtiger Mann und ebenfalls nicht gerade schlank.
Peter Paul Rubens ( 1577 – 1640) war der bekannteste Maler des Barock. Wenige Künstler haben auf ihre Zeit einen so nachhaltigen Einfluss geübt wie Rubens. Zu seinen Schülern gehörte u. A. van Dyck.
Rubens schuf Akte mit leuchtenden Fleischfarben und bevorzugte dabei Damen mit ein wenig Leibesfülle. Dabei malte er nicht nur ausgekleidete Modelle, sondern schuf Gestalten welche, wie die der Griechen und Römer, an Nacktheit gewohnt waren. Aus dieser Zeit stammt auch der Begriff „Rubensfigur „
Heute ist man dagegen mit einer schlanken Figur attraktiv. Allerdings hätte Rubens für so ein gertenschlankes Modell wahrscheinlich noch nicht einmal seine Staffelei aufgebaut.
Im Orient dagegen gelten weibliche Kurven und Formen und vor allen wohlproportionierte Frauen noch heute als schön und attraktiv. Im Mittelpunkt steht dort das Annehmen der eigenen Figur.
Mein Fazit: Zur Rubens Zeit hätte ich eine Idealfigur gehabt. Zum Orient zieht es mich nicht hin. Also was soll`s, fange ich doch endlich an, mich so zu lieben, wie ich bin. Sind denn ein paar Pfunde mehr oder weniger so von Wichtigkeit?
Dora
Bildnachweis Wiikipedia
Toilette de Venus von Peter Paul Rubens
Gewichtige Tiere in der Kunst - Der Elefant
Der Elefant, dieses mächtige und größte Landtier, ist für den Menschen fast durchweg positiv besetzt. Man schätzt das Tier, fürchtet es aber in der Regel trotz seiner Größe nicht.
In Europa war der Elefant lange nur durch antike Schriftquellen bekannt. So fand er auch relativ spät erst Einzug in der abendländischen Kunst. Erste Bilder findet man in der Renaissance.
Gian Lorenzo Bernini entwarf im 17. Jahrhundert einen Elefanten, nach dessen Vorlage der Bildhauer Ercole Ferrata 1677 einen Obeliskträger baute. Dieser steht vor der Basilika Santa Maria sopra Minerva in Rom.
Bildquelle Wikipedia
In der Renaissance wurde der Elefant meist aus der Fantasie heraus dargestellt. Man kannte keine lebenden Exemplare und konnte sie somit auch nicht als Vorbild oder Modell nehmen. Also stattete man die Tiere beim Abbilden mit Zügen von einheimischen Tieren, zum Beispiel Pferden, Schweinen oder Schafen aus. Es waren zum Teil merkwürdige Bilder.
Holzschnitt, Conrad Gesner,1551
Bildquelle Wikipedia
In der Barockmalerei gab es mehr Elefanten, wenn der afrikanische Erdteil Gegenstand der Kunst war. Bekannt ist hier das gigantische Deckenfresco von Giovanni Battista Tiepolo des Treppenhauses in der Würzburger Residenz.
Fremdländische und exotische Szenen wurden häufig mit dem Elefanten dargestellt, wobei es lange an ikonographischen Darstellungskonventionen mangelte.
In der Historienmalerei des 19. Jahrhunderts taucht der Elefant vermehrt auf.
Im Zuge der Entwicklung von abstrakten Kunstrichtungen tritt der Elefant als Motiv immer mehr in den Hintergrund, um letztlich beinahe völlig zu verschwinden. Außer bei Matisse, Dali und Franz Marc sind kaum Elefanten zu finden.
Franz Marc, Elefant
Bildquelle Wikipedia
Franz Marc, Elefant, Pferd, Kuh
Quelle Wikipedia
Erst gegen Ende des 20.Jahrhunderts mit dem Wiederauftauchen der gegenständlichen Malerei findet man wieder dieses imposante Tier.
Meist lehnen sich die Künstler an die tradierten Darstellungsweisen an.
Aufgegriffen werden kindliche Motive wie Dumbo oder der Elefant aus der Sendung mit der Maus.
Es sind weitgehend spielerische Auseinandersetzungen, mit denen sich dem Thema Elefant angenähert wird.
Volker Kühn, Künstler und Galerist aus Lilienthal, hegt eine große Leidenschaft für diese Tiere. Irgendwann begann er zu sammeln, was er an Elefanten habhaft werden konnte. Auch vor Flohmärkten machte er nicht halt. Langsam entstand eine riesige Sammlung, die der Künstler in seinem Privathaus untergebracht hat.
Heute ist Volker Kühn sehr bekannt. Er unternahm sogar eine Tournee durch Japan.
Er selbst zeichnet immer mal wieder Elefanten. Begehrt sind auch seine Miniradierungen.
Volker Kühn, Miniradierung
Bildquelle: http://www.elefantentreff.de/
(c) Enya K.
Herzlichen Dank an die mitwirkenden Autoren.
Das "Atelierfenster" schließt jetzt sein Fenster.
Wir sehen uns wieder in "Atelierraeume".
(Monirapunzel)
Texte: DeckblattcoverNiki de Saint Phalle Blaue »Nana« vor dem Theater im Hafen Hamburg
Tag der Veröffentlichung: 23.02.2012
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Mitgewirkt haben:
Clara, Klaerchen, Dora, Enya, Helga