Busch, Wilhelm (1832-1908)
Im Herbst
Der schöne Sommer ging von hinnen,
Der Herbst, der reiche, zog ins Land.
Nun weben all die guten Spinnen
So manches feine Festgewand.
Sie weben zu des Tages Feier
Mit kunstgeübtem Hinterbein
Ganz allerliebste Elfenschleier
Als Schmuck für Wiese, Flur und Hain.
Ja, tausend Silberfäden geben
Dem Winde sie zum leichten Spiel,
Sie ziehen sanft dahin und schweben
Ans unbewußt bestimmte Ziel.
Sie ziehen in das Wunderländchen,
Wo Liebe scheu im Anbeginn,
Und leis verknüpft ein zartes Bändchen
Den Schäfer mit der Schäferin.
Das Herbstwetter - Altweibersommer
"Herrliches Wetter im September und Oktober wird als Altweibersommer bezeichnet. Der Name dieser Wettererscheinung, kommt aus dem Altdeutschen. Spinnen segeln mit ihren Fäden durch die warme Luft und das spinnen eines Netzes wurde im Altdeutschen als weiben bezeichnen. Daraus entwickelte sich im Laufe der Jahre und Jahrzehnte der Begriff des Altweibersommers.
Im Volksglauben wurden diese Spinnweben aber auch für Gespinste von Elfen, Zwergen, der Nornen oder der Jungfrau Maria („Marienfäden“, „Mariengarn“, „Marienseide“, „Marienhaar“ oder „Unserer Lieben Frauen Gespinst“, „Mutter Gottes Gespinst“) gehalten. Weitere Bezeichnungen sind Ähnlsummer, Frauensommer, Mädchensommer, Mettensommer, Mettkensommer, Metjensommer, Witwensömmerli, Liebfrauenhaar und fliegender Sommer. Im Volksglauben nahm man an, dass es baldige Hochzeit verheißt, wenn sich fliegende Spinnfäden im Haar eines jungen Mädchens verfangen.
Das Landgericht Darmstadt hat im Jahr 1989 festgestellt, dass die Verwendung des Ausdrucks Altweibersommer durch die Medien keinen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte von älteren Damen darstellt."
(Wikipedia)
Ein altes Weib, das Haar voll Spinnenweben.
Auch das soll’s geben.
Das Witwensömmerli viel Freude bringt den Männern,
den jungen Knaben und den alten Kennern.
Kleine Sprüche und Collage mit Bildern von Helga
Herbstgedanken
Am 22. Oder 23. September steht die Sonne genau über dem Äquator und geht an diesem Tag genau im Osten auf und genau im Westen unter. An diesem Tag beginnt astronomisch gesehen der Herbst.
Das bedeutet Abschied vom Sommer nehmen, obwohl wir in diesem Jahr noch einen schönen Spätsommer hatten und haben. Der September ist ein Monat für die Wanderer.
Die Blumen des Herbstes sind die Pilze, die mit Vorliebe im September wachsen.Im September lassen sich verschiedene Wildfrüchte sammeln. Typisch für den September sind u. a. die Herbstzeitlosen, Lein und Wilde Malve, Ackerrettich und Johanneskraut. Die Birnen und Äpfel sind nun reif. Als letzte Blumen im Garten stehen die Astern.
Viele Schwalben sammeln sich auf Leitungsdrähte, bevor sie die Reise nach Afrika unternehmen.
Der September ist schon lange vorbei. Wir haben heute den 26. Oktober, und wenn ich aus dem Fenster schaue , sehe ich bunt gefärbte Bäume, blauen Himmel und die Temperaturen liegen heute am 26. Oktober bei 16° plus.
Eine Wetterprognose besagt, wenn sich im Oktober der Himmel blau und auch der Nachthimmel klar und voller Sterne zeigt, bedeutet das, dass es sehr schnell kalt wird.
Eine Bauernregel heißt : „Oktoberhimmel voll Sterne, hat warme Öfen gerne.“
Jede Jahreszeit hat ihren Reiz, und im Herbst liebe ich es einen Spaziergang durch einen buntgefärbten Wald zu unternehmen. Früh morgens ist es oft noch neblig und allmählich bahnt sich die Sonne einen Weg durch die Zweige, und ich bewundere die Spinnennetze an den Gräsern und Sträuchern, die wie gesponnenes Gold aussehen. Aus dem Rasen schieben sich die langen lila-weißen Blüten der Herbstzeitlosen und der Spaziergänger merkt, dass wieder ein Sommer vorbei ist.
Besonders schöne bunte Herbstfärbung zeigt der Spitzahorn. In einem Laubwald mit viel Ahorn lässt sich das Farbfeuerwerk besonders gut genießen.
Im goldenen Oktober bis etwa zur Monatsmitte findet auch die Lese statt. Nach der offiziellen Lese kann noch eine Spätlese eingebracht werden. Manchmal gibt es dann noch die so genannte Eislese nach dem ersten Frost, die wertvolle Eisweine erbringt.
Wenn es schon gefroren hat, ist es Zeit, vitaminreiche Schlehen zu pflücken. Der Frost erzeugt den herben Früchten, die wie kleine Pflaumen aussehen, ein wenig Süße. Zu empfehlen ist der Schlehenwein.
Im Oktober machen die Bienen ihren Stock langsam dicht, um aneinandergedrängt zu überwintern.
Die Krähen, die schon immer als Winterboten galten verhalten sich auffällig und lautstark.
In den Bergwäldern hört man tagsüber nun das unwillig klingende Röhren der Hirsche. Wenn der Frühnebel sich verzogen hat, tritt der Platzhirsch auf die Lichtung, wirft das Haupt in den Nacken und lässt sein markiges Röhren erschallen.
Viele Maler haben den Herbst künstlerisch festgehalten, z.B. Vincent van Gogh, um nur einen zu nennen, aber der größte Maler für mich istdie Natur selbst.
Text Dora
Foto Werner Frese
die Kraniche ziehn, Foto Klaerchen
Herbst 2011
Es ist der Herbst,
er macht alles so trübe,
obwohl ich seine Farben liebe.
Das Sonnenlicht es blendet,
Versuche, den letzten Strahlen Licht zu geben,
ins Gemüt zu scheinen.
Der Sonne will es nicht so recht gelingen, Wärme zu erzwingen.
Oktober ist der Monat mit dem bunten Kleid.
Langsam ziehen sich die Bäume aus,
kleine Stürme fegen schon ums Haus.
Blätter tanzen wild umher,
machen nirgendwo Rast,
hier und da ein kahler Ast.
Mein Wintermantel schaut mich an,
morgens leichter Frost,
er wärmen kann.
Nein –
an den Winter will ich noch
keinen Gedanken verschwenden
Er war letztes Jahr so lang,
alles kann sich wenden.
Nun gehe ich hinaus,
die Sonne scheint auf unser Haus.
Ich will spazieren gehen,
die Kunst des Herbstes,
die letzten grünen Blätter sehen.
Freue mich heute, an diesen Tag,
was morgen ist… wer weiß?
Ich frage nicht danach.
© Klaerchen
Der goldene Herbst, Foto Klaerchen
umseitig >>>>>Bild Nora
Der Wind
Der Wind,
er fliegt mit seiner Braut nun über bunte Wälder.
Ganz unten sieht er Drachen steigen,
die Kinder rennen über Stoppelfelder.
Der Wind,
er braust und pfeift nun übers Land.
Ganz oben sich noch Sonnenstrahlen zeigen.
Die Wolken bauen eine dunkle Wand.
Der Wind,
er ist des Herbstes schneller Bote.
Er wirbelt Blätter, gelbe, rote
bis alles kahl und stumm und still,
dann kommt der Winter, wenn er will.
Gedicht und Bild von Helga
Herbst und Kunst
Jetzt endet sie, die Biennale
Bilder, Lichtkunst und Skulpturen
Kuriose Installationen.
Ich verfolgte ihre Spuren,
sie erzeugten Illusionen
so erlebt’ ich das Finale.
LoMa
Foto: Clara
(Richard Wagner, der lange Zeit in Venedig lebte)
Asiatisches Exponat aus Getreidekörnern
Herbst
Rot, braun und gold
ist der Wald angemalt.
Das Rascheln der Blätter
unter meinen Füßen
erinnert wohltuend an
die schöne Kinderzeit.
Kastanien und Eicheln
suchen und sammeln.
Basteln zusammen mit
meinen Geschwistern.
Männchen, Püppchen,
Tiere, ein ganzer Zoo.
Dabei sich Geschichten
erzählen und träumen.
Dazu Apfelkuchen und
heißen Kakao genießen.
Familie und Geborgenheit
spüren und sich lieben.
http://www.flickr.com/photos/ahd/5150653033/
(Text Monirapunzel)
Herbstliches
Es ist Herbst, mal wieder.
Der Sommer verging wie im Flug und hat uns enttäuscht. Kalt war er und nass….hat das richtige Sommerfeeling gar nicht erst aufkommen lassen. Eigentlich war der Sommer
herbstlicher als es nun zu sein erscheint.
Dieser Herbst zeigt sich von der besten Seite. Er ist mild, warm, erwärmt noch mal unsere
nach Sonne lechzenden Seelen. Der Himmel ist so blau, dass er schon unecht wirkt.
All das wird dann noch getoppt von bunten Laubbäumen, die untereinander zu wetteifern
scheinen, wer denn nun die schönsten Farben hervorbringen kann. Rote, braune, orange und
leuchtend¬gelbe Bäume wechseln einander ab.
Wie kann die Welt so schön sein? So schön, dass man sich schon wundert und einfach nur noch staunend und andächtig steht und sich erfreut, wie vor einem wunderschönen Gemälde,
das man eben unerwartet entdecken durfte.
Ich gehe durch den Herbstwald und denke, dass dieses wohl die schönste aller Jahreszeiten sein muss. Eine solche Farbenpracht hat selbst das Frühjahr nicht bereit, alles strahlt, leuchtet und die Luft riecht würzig nach Früchten des Waldes und Pilzen.
Wir sammeln Esskastanien und Nüsse, die anderen Früchte gönnen wir dem Wild, es muss sich ja eine ordentliche Speckschicht für die karge Winterzeit anfuttern. Alles scheint zur Zeit im Überfluss vorhanden zu sein. Keiner muss hungern, alle Tiere des Waldes brauchen sich nur die richtige Stelle zu suchen und können sich richtig satt und rund fressen.
Doch bald wird dies anders sein, die Ahnung davon, die spürt man schon am Abend, wenn es, sobald die Sonne verschwunden ist, dunkel wird. Denn dann wird es schon empfindlich kalt,
Nebelschwaden wabbern über die Wiesen und die Sonne braucht morgens immer länger, um diese wieder aufzulösen. Schade, dass auch diese schöne Zeit so schnell vergehen wird, dass dann die Zeit des Regens, der nassen Kälte und der Farblosigkeit kommen wird. Im Spätherbst und Winter ist es hier nämlich meist einfach nur Grau in Grau…. Kein Reiz für das Auge, keine Farbe, die die Seele lächeln lässt. Dann müssen wir sehen, dass wir uns an anderen Dingen erfreuen…..
Genießen wir diese geschenkten bunten Tage. Ein Spaziergang durch den Herbstwald kommt mir oft vor, wie der Besuch einer Galerie voller impressionistischer Gemälde… Einfach wunderschön anzusehen, Lebensfreude ausstrahlend, die Seele in Einklang bringend.
Macht euch auf und genießt diese Zeit, staunt wieder wie Kinder über die Farben und vielleicht inspiriert es euch ja auch, diese Farbenpracht mal nachzumalen, wer weiß?
GaSchu© November 2011
Foto von GaSchu
Herbst im Park 2008
Texte: Coverbild von Klärchen
Tag der Veröffentlichung: 04.11.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Mitgewirkt haben:
Klärchen, Helga, Dora, Nora, Clara, monirapunzel, GaSchu