Die Wertung der Kunst
Von: concortin
Gleich um welche Art von Ausdruck es sich handelt, Malerei, Musik, Tanz, die Handschrift oder nur eine Handbewegung. Jeder hat seine nur ihm spezifische Eigenart, an der wir ihn wieder erkennen. Die Kriterien, an denen man eine Art von Wertung u.a. bei Kunstwerken oder künstlerischem Ausdruck oder Sprache oder Schrift usw. vornehmen kann, wären u.a. Originalität, Lebendigkeit, Rhythmus, Grad der Eigenart, Formtreue, Ebenmaß im Unterschied zu Gleichmaß.
Beispiel für positiven Rhythmus: elastisch, natürlich etc.
im Gegensatz dazu: verhärtet bis schlaff usw.
Eindruckscharakter; ursprünglich, lebendig, dicht, reich, warm
im Gegensatz dazu: banal, schablonenhaft, kalt, leer usw.
Das sind nur wenige Stichworte.
Die Voraussetzung für eine Wertung dieser Art hat nicht jeder.
Aber ein Kunstliebhaber eignet sich diese im Laufe der Zeit an.
Erstellt: am 25.10.2009 um 11:52:24
Von: gaschu
Ja Conrad,
deine Theorie mit der "speziellen Eigenart" jedes Künstlers ist nach meiner Meinung richtig! Wichtig für einen Künstler ist sicher seine "Einzigartigkeit", sein hoher Wiedererkennungswert. Und das gilt für Sänger, Tänzer genauso wie für Schriftsteller und Maler! Selbst Möbeltischler können einen eigenen Stil haben und werden dadurch einzigartig. - Dieser Lernprozess, den du ansprichst, da befinde ich mich gerade mittendrin, lach! Dabei helft ihr mir hier alle! LG, Gabi.
Erstellt: am 26.10.2009 um 10:41:48
Von: helgas.
Conrad sagte:
Die Voraussetzung für eine Wertung dieser Art hat nicht jeder.
Aber ein Kunstliebhaber eignet sich diese im Laufe der Zeit an.
Dem stimme ich zu, dennoch möchte ich zu bedenken geben, dass auch ein absoluter Laie zu beurteilen vermag und für sich wertet, also für gut oder schlecht befindet, was sich ihm darbietet. Er macht es einfach, ohne von der Kunst die blasseste Ahnung zu haben und manchmal denke ich, dass dieses von vielen Künstlern auch gefragt ist. Was wäre auch die Kunst ohne die vielen Menschen, die in ihre Ausstellungen und Vorstellungen strömen.
Die Künstler buhlen geradezu um ihre Anerkennung, der Applaus ist ungeheuer wichtig, nicht nur das Eintrittsgeld oder die hochgestochene Laudatio von Professor sowieso, die kaum jemand versteht.
Natürlich kann man im Vergleich und über die Zeit anders urteilen, ist nicht mehr so schnell zu verblüffen. Erstaunlich oder sicher auch normal ist, dass die Begeisterungsfähigkeit manchmal dann auch nachlässt, weil man kritischer wird.
Das naive, fast kindliche Staunen zieht sich etwas zurück. Das finde ich aber auch ein wenig schade.
Erstellt: am 26.10.2009 um 11:12:56
Von: klaerchen
Die Menschen sind alle Individualisten, so auch die Künstler mit Ecken und Kanten.
Somit auch die Menschen, die Bewertungen zur Kunst abgeben.
Natürlich sieht ein Professor der Kunst ein Objekt anders als ein Laie. Ich bin mit Helga einig, dass auch ein Laie zu beurteilen vermag und für sich wertet, also für gut oder schlecht befindet, was sich ihm darbietet.
Damit sind natürlich die so genannten Kunstbanausen, die sich für Kunst nicht interessieren und zufällig damit konfrontiert werden, nicht gemeint.
Ich sehe z.B. einen Kunstgegenstand, auf den ersten Blick empfinde ich ihn als schön oder hässlich. Ich verstehe trotzdem nicht ganz, was der Künstler mit seiner Kunst mir sagen will.
Ein Kunstkenner steht neben mir und erklärt mir das Objekt inhaltlich. Ist seine Sicht richtig? Bewerte ich das Kunstobjekt deshalb anders? Lerne ich dadurch auch etwas von verschiedenen Seiten zu betrachten?
Der Künstler allein weiß, was er aussagen will, also gibt er uns Rätsel auf. Das ist das Spannende an der Kunst. So komme ich auf die Bewertungen zurück, richtig oder falsch, gibt es doch in dem Sinne nicht. Spontaneität ist oft ein Eindruck, der nicht täuscht, kann aber auch ein Fehler sein.
Von wem bewertet wird, ist doch nur für den Künstler individuell relevant.
Alle suchen Anerkennung für ihre Arbeit, und die Freude darüber, Beifall wie Helga sagt, ist der Lohn!
Oh, je, hoffentlich habe ich mich verständlich ausgedrückt, manchmal verzettele ich mich...lach
Erstellt: am 26.10.2009 um 11:52:17
Von: concortin
Liebe Klärchen
Um Inhalte geht es mir gar nicht, bei dem was ich meine. Auch nicht um den Professor, ein Schafhirte kann mehr Gespür für Kunst entwickelt haben als ein Professor. Und natürlich sieht jeder ein Kunstwerk anders. Wie jeder auch anders schreibt und daran zu erkennen ist. Also am Ausdruck gleich welcher Art.
Wer dieses Gespür hat, von dem die Rede ist, orientiert sich nicht an Äußer- oder Innerlichkeiten. Es ist eher eine ganzheitliche Schau, und er orientiert sich - ohne dass dies im Einzelnen bewusst sein muss, an ganzheitliche Kriterien, wie ich sie oben nannte.
Nehmen wir zwei chinesische Vasen, das Original und die Kopie. Sie sehen gleich aus. Der Mensch, der das Original erkennt, muss kein Professor oder gelernter Begutachter sein. Die irren sich oft genug. Fallen selbst auf Hitlertagebücher herein.
Es geht also um ganzheitliche Eindruckscharaktere, wie die Lebendigkeit, Lebensfülle, Frische, usw. Etwas ganz und gar Konventionelles kann aber ebenso durch seine "Wesenstiefe" begeistern. Überhaupt verliert sich die Begeisterungsfähigkeit nicht, sie wird eher mobilisiert bei der Begegnung mit hoher Qualität. Genug der Worte. Wir sind uns doch ohnehin einig.
Erstellt: am 26.10.2009 um 12:15:53
Von: gaschu
Ja, da gehe ich mit Klärchen und Helga konform!
Ich glaube auch, dass nicht jeder Kunstkenner unbedingt richtig liegt mit seinen Interpretationen. Manchmal kann ein unvoreingenommener Laie den Sinn viel schneller sehen, als ein Profi, der den Künstler in eine bestimmte Schublade gesteckt hat.
Ich glaube jedoch nicht, dass der Künstler immer Beifall will, manchmal will er nur Beachtung finden, will aufrütteln und zum Nachdenken anregen, jedenfalls stelle ich es mir so vor, !
Erstellt: am 26.10.2009 um 12:24:09
Von: klaerchen
Gabi, Conrad
ich meinte auch mehr die Anerkennung..., den Beifall für die Künstler auf der Bühne, dem Parkett!
Also bewahren wir uns den Sinn für das Schöne, egal in welcher Form es uns begegnet!
Erstellt: am 26.10.2009 um 12:59:09
Von: helgas.
Beifall im Sinne von Wahrnehmung
genügt zumindest dem Laien und als der spreche ich, vorausgesetzt man macht sich keine Illusionen und erkennt seinen Horizont.
Ein Profi, einer, der Geld möchte, weil er von seiner Kunst leben will, braucht natürlich ganz andere Dimensionen von Anerkennung und Beifall.
Nur wenn ein Besucher meine Bilder nicht wahrnimmt, dann bin ich immer ein bisschen enttäuscht, weil es doch so offensichtlich ist, dass ich etwas versuche mit eigener Kreativität darzustellen. Wenn ich kein Lob ernte, dann bin ich weniger enttäuscht als wenn meine Bilder total ignoriert werden. Aber ich schlucke und muss anerkennen, dass jeder Mensch andere Interessen und natürlich einen anderen Geschmack hat, auch was Freizeitgestaltung anbelangt.
Schön, dass wir uns einig sind, was die Bewertung von Kunst anbelangt. Jeder sieht sie mit seinen Augen.
Zur Begeisterungsfähigkeit noch ein Wort: Ich meinte es so:
In den letzten Jahren bin ich durch viele Galerien und Ausstellungen gepilgert und habe festgestellt, dass vielfach auch von namhaften Leuten mir persönlich Nichtssagendes angeboten wurde oder Nachahmer Ähnliches zeigen, dann falle ich nicht auf die Knie bloß weil es ein Sowieso ist, der seine depressive Phase ausleben musste. Ich schaue überall viel genauer hin und vieles empfinde ich als Kitsch, was mir früher noch Anerkennung abgefordert hat.
Ich denke hier an die Malerei für Touristen, zum Beispiel die in der Provence oder in der Toskana. Eine Menge wird da auf den Markt geworfen. Die kleinen Galerien weiter hinten offenbaren ganz andere Stücke, dann sieht man im Vergleich erst Unterschiede. Dann strahle ich und die Begeisterung lebt wieder auf. Über die Preise sollte man aber lieber nichts sagen!
Erstellt: am 26.10.2009 um 13:17:06
Von: clara.c.
Habe eure Kommentare zur Kunst gelesen und
sehe es zum größten Teil auch so wie ihr.
Helga, wie du schreibst:
..Ich denke hier an die Malerei für Touristen, zum Beispiel die in der Provence oder in der Toskana. ...
halte auch ich diese Bilder für ziemlich langweilig und gleichförmig. Sie kommen mir oft vor, wie aus einer Serienproduktion.
Qualität auf die Leinwand zu bringen funktioniert nur dann, so empfinde ich es, wenn man große innere Freude an der Arbeit empfindet und das Bedürfnis hat, damit etwas auszusagen.
Die Beurteilung eines Bildes kann meiner Meinung nach jeder (auch Laien), wenn das nötige Gespür und das Einfühlungsvermögen vorhanden ist.
Erstellt: am 26.10.2009 um 13:45:56
Von: gaschu
Ja, Helga, das kann ich gut nachvollziehen!
Es ist enttäuschend, wenn das Werk nicht wahrgenommen wird! Mir würde es so wie dir gehen: Lieber eine Auseinandersetzung, als nicht beachtet zu werden!
Ich bin ja kein Künstler, doch wenn ich z.B. den ganzen Vormittag gekocht habe und dann alle nur schnell essen ohne ein Wort zu sagen, dann bin ich auch sauer!
Und wenn ich so "Touristengemälde" sehe, kaum ist es verkauft, schwupps hängt genau dasselbe da, Mann, dann bin ich echt sauer! Doch zum Glück gibt es ja auch ganz viele Individualisten, die so etwas niemals machen würden!
Erstellt: am 26.10.2009 um 16:39:59
Es folgte eine längere Pause und dann
meint Clara:
Das Thema "Die Wertung der Kunst"
sehe ich u.a. so, dass die Ausführung eines Kunstwerks zu bewerten wäre, in der Malerei beispielsweise, Pinselführung, Farbmischung, Farbwahl, Formgebung, Licht und Schatten bis hin zum Ausdruck und Stimmung eines Bildes.
Bei der Ausführung in der Bildhauerei kommt noch die Dreidimensionalität hinzu, die in der Ausführung und Darstellung zu bewerten wäre.
Auf dem Gebiet der Musik bewerte ich persönlich, das muss nicht bei jedem so sein, die zum Einsatz kommenden Instrumente für ein bestimmtes musikalisches Werk. Sind sie passend aufeinander abgestimmt, so dass die Musik beim Zuhörer gut ankommt.
"Wertung der Kunst" ganz allgemein, sehe ich so, dass sie einen hohen Stellenwert für die ganze Menschheit hat, auch wenn viele sich vermeintlich nicht für Kunst interessieren, sie aber ständig mit Kunst konfrontiert werden und von Kunst umgeben sind. Sie würden sie erst vermissen und wertschätzen, wenn sie nicht mehr da ist.
Erstellt: am 12.07.2011 um 13:05:47
Von: Roswitha
Kunst
liegt meines Erachtens auch im Auge des Betrachters, ein wirklich dehnbarer Begriff
für vieles Kreative Darstellen im Leben.
Erstellt: am 07.07.2011 um 13:27:56
Von: angelface
die Ansichten und Sichten über Kunstobjekte, Malereien und Gegenstände...
sind so vielfältig/unterschiedlich und dem Geschmack unterlegen, dass sich viele nicht wagen sich dazu detailliert zu äußern...
Vielleicht aus der Furcht heraus als dumm zu gelten..???
Das ist natürlich völliger Quatsch, schon wer fragt ist niemals dumm und Wissen erweitert den Horizont.
Ich habe hier schon so einiges gesehen, was ich nicht unbedingt mit dem Verstand
verstand, aber mit dem Gefühl und einer starken Emotion erfasste...
Ich merke es daran, w i e ich mit " Gänsehaut" reagiere, wie mich ein Bild, eine Skulptur anspricht.
Wen man in dieser Gruppe sieht, hat oftmals Sachverstand, der andere ein Interesse,
ein Gefühl dafür, den Wunsch zu lernen, etwas völlig Neues zu sehen...
Erstellt: am 30.07.2010 um 09:28:10
Von: clara.c.
Auch ich halte die Diskussion für interessant und sie eignet sich in Ausschnitten (passend zusammengestellt) für eine Fortführung.
"Ästhetik des Hässlichen" ist ein so spannender Punkt, den man unbedingt noch fortführen sollte.
Noch nie habe ich so intensiv über Kunst nachdenken können, wir hier in unseren Gesprächen. Ich denke, dass ich dabei viel lerne.
Bisher habe ich mich nur mit dem in der Kunst befasst, was mich anspricht (schön, hässlich, originell, witzig etc.).
Erstellt: am 16.07.2011 um 17:26:42
Von: concortin
alles mal durchgeschaut
Was haltet ihr davon, diese interessante Diskussion als Buch zu veröffentlichen. Den letzten Punkt "zur Ästhetik des Hässlichen" könnte man noch fortführen. Allerdings ist das Lektorieren eine Menge Arbeit.
Erstellt: am 08.08.2010 um 17:57:28
Von: helgas.
Es ist ein unendliches Streitthema. Es bilden sich Gruppen und jeder vermeint, das Ei des Kolumbus in dieser Frage gefunden zu haben.
Ja, alles liegt im Auge des Betrachters, meint Roswitha.
Aber damit ist so ziemlich das ganze Thema in einen Sack getan. So einfach ist es nicht (eine Diskussion wäre so auch schon am Anfang abgewürgt), denn die Betrachter haben unterschiedliche Erfahrungen und Kenntnisse über das betreffende Objekt.
Ich denke, um ein wenig dazu sagen zu können, muss man sich üben und sich informieren, sein Auge schärfen, ein paar Regeln beachten. Conrad hat sie oben angedeutet.
Erstellt: am 17.07.2011 um 19:43:16
Von: klaerchen
Die Wertung der Kunst
Mit der Bewertung der Kunst tue ich mich schwer.
Einmal ist es die Ausführung, Technik, Farben, Pinselführung, in der Malerei,
und dann der Gesamteindruck, z.B. auch in der Musik, Skulpturen, Bildhauerei.
Kunst, meine ich, wurde immer unterschiedlich in der Zeit wo sie entstand, bewertet.
Architektur beeindruckt uns durch das Monumentale, z. B. der Petersdom, die Kathedrale von Orleans, da gibt es ja viele Gebäude in der Welt. Stehen wir davor sind wir von der Größe fasziniert. Wenn wir es in einem Buch oder Bild anschauen, so geht es mir, eher von der Schönheit, dem Gesamteindruck.
Die Feinheiten sieht man erst auf den zweiten Blick, man geht auf Entdeckungsreise.
Ich denke es ist auch so in der Musik, man hört die Melodie, entweder sie berührt uns, und wir hören gebannt zu bis zum Schluss, oder wir lassen es über uns ergehen.
Beim zweiten Hören, wenn man es mag, hört man die Instrumente, die Details.
Sieht den Dirigenten, wenn es eine Opernaufführung oder Operette, Musical, ist.
Erst dann kann ich halbwegs darüber urteilen und meine Wertung abgeben, eher für mich.
Bei Kunstwerken hat auch oft die Person, die es erschaffen, schon einen Bonus, wenn ein gewisser Bekanntheitsgrad vorhanden ist, und er auf der Beliebtheitsscala oben steht.
Weniger Kunstinteressierte sprechen eher aus, wenn ihnen ein Bild von einem berühmten Künstler nicht gefällt.
Kunstkenner unter sich werden es sich kaum trauen und eher versuchen zu analysieren.
Wenn Picasso einen Strich malte, war es Kunst, von einem studierten Anfänger ist es nur ein Strich.
Das meine ich, das Werk wird oft mit seinem Künstler bewertet.
Was ist mit den Kunstsammlern, die oft von Kunst null Ahnung haben, aber Geld um sie sich zu kaufen?
Wird ein Werk gut bewertet, steigt die Nachfrage und sein Wert, bei alten Meistern ins unermessliche.
Mein Werturteil fällt nach meinen Empfindungen aus, z. B. berührt es mich menschlich, fällt das richtige Licht ins Bild, die Farben, hat es ein Geheimnis, ein Milieu in das ich mich hinein versetzen könnte.
Conrad schreibt ja schon, wie man ein Bild bewerten kann, daraus sollte man lernen und mit anderen Augen sehen.
Kunst liegt nicht einfach so im Auge des Betrachters, das wäre zu einfach, sondern wie man es betrachtet, eben auf Entdeckungsreise gehen, wenn man Lust hat an der Kunst, sie ist ja vielseitig genug und wie Clara schon schreibt, um uns herum.
Darum - man muss kein Kunstkenner sein um zu diskutieren.
© Klärchen
Erstellt: am 20.07.2011 um 18:26:06
Von: helgas.
Werk und Künstler
Das meine ich, das Werk wird oft mit seinem Künstler bewertet.
Dem schließe ich mich an. Namhafte Künstler werden völlig anders beurteilt als ein namenloser Laie. Man wird daran nichts ändern können. Die übergroße Ehrfurcht vor den Großen überwiegt. Man betrachtet dabei ganz sicher natürlich auch das Gesamtwerk, welches bereits Millionen einspielte. Große Künstler können mehr als sie in einem Bild zeigen, sie beherrschen das Schulmäßige und nehmen sich vermutlich auch nach dem Durchlaufen vieler Etappen ihres Schaffens die Freiheit heraus, das zu malen, was ihnen in den Sinn kommt...auch Striche oder nur Kleckse. Der Kommerz, die Galeristen, die Kenner der Szene loben es hoch, nicht zuletzt um davon zu profitieren.
Ich werte und bewerte natürlich auch anders. Ist es gegenständliche Malerei, dann möchte ich, dass das Bild mir eine Geschichte erzählt, dass es mich damit gefangen nimmt. Ich möchte Kunstfertigkeit sehen und die Farben sollten mich ansprechen, mir nicht weh tun. Das ist natürlich Geschmacksache. Ich möchte mich vertiefen können. Die Kunst sollte mich nicht gleichgültig lassen. Ich möchte staunen können. Das sind aber ganz individuelle Geschichten, doch so gehe ich meist als Nichtfachmann damit um.
Erstellt: am 20.07.2011 um 18:48:23
Von: Helga
Die Wertung oder Bewertung von Kunst ist ein immer aktuelles Thema. Ich hoffe, dass Ihr Lieben, die Ihr Euch noch nicht geäußert habt, dazu etwas sagt. Meinetwegen können wir es auch an einem Beispiel diskutieren. Es liegt an Euch, wohin die Diskussion geht.
Füllen wir das Sommerloch mit Gedanken über die Kunst
Helga
Erstellt: am 21.07.2011 um 12:49:06
Von: clara.c.
Die Wertung eines Kunstwerkes
,
ganz gleich welcher Kategorie (Musik, Malerei, Architektur, Bildhauerei, Literatur und Poesie) bedeutet für mich immer: was gibt mir dieses Kunstwerk? Spricht es mich an? Löst es bei mir etwas aus (Freude, Emotionen, Staunen, Bewunderung, Begeisterung oder gar Liebe).
Erstellt: am 21.07.2011 um 18:58:14
Von: klaerchen
Wertung eines Kunstwerkes
Liebe Helga, auch ein unbekannter Künstler kann ja mal groß werden.
Alle haben irgendwann klein angefangen. Die Frage ist, gibt man ihnen eine gerechte Chance?
Des Künstlers Brot ist Not!
Die Motive ändern sich ständig und auch der Zeitgeschmack.
Junge Leute hängen sich heute Abstraktes und farblich zu den Möbeln passendes ins Wohnzimmer, und Graffiti wird gesellschaftsfähig.
Clara,
Begeisterung oder gar Liebe).
das wurde noch nicht so erwähnt, aber es gibt wirklich Kunstwerke die man liebt und das ist eine sehr hohe Wertung, sehr persönlich.
Erstellt: am 21.07.2011 um 20:22:20
Letzte Änderung: am 21.07.2011 um 20:24:47
Von: angelface
... wenn helga z.B. sich trotz ihrer uns...
... wenn helga z.B. sich trotz ihrer uns gezeigten Bilder einen "Nichtfachmann" nennt, was sind dann wir, die wir selbst die Kunst des Malens nicht ausüben.; - sondern sie uns nur ansehen....bewundern, manchmal beurteilen möchten oder einfach sagen: gefällt oder gefällt weniger/nicht! - ? Ich grüble darüber nach und denke sie meint eher sie ist eventuell kein Kunstkenner weil sie nicht alle Maler die im Gespräch und en voge sind?...kennt und damit auch nicht beurteilt wobei letzteres sowieso sehr schwer weil reine Geschmackssache ist...
ich würde nie wagen einen schwarzen Klecks auf weißem Grund eines "Berühmten" zu bewerten weil er mir nichts sagt...ich nicht sehe WAS mir der Künstler, der ja so bekannt - sagen will...
versteht ihr was ich damit meine?...
...hingegen: gegenständliche Malerei sagt mir weitaus mehr, da kann ich mich sowohl in die Farben als auch in das Motiv hineinknien, im Bild selbst meine eigenen Phantasien entwickeln und schon ziemlich klar erkennen ob und wie es mich anspricht....
aber auch Phantastisches spricht mich manchmal an, auch wenn ich kein deutliches Motiv darin erkennen kann, da sind es dann eventuell die Farben die mich begeistern...
Erstellt: am 21.07.2011 um 20:52:34
Von: helgas.
Die Bewertung der Kunst
Das stimmt. Der Geschmack ist unterschiedlich, auch die Einstellung zu unseren Fragen dürfte vielfältig sein. Die Frage nach der Bewertung bleibt.
Wenn alles zusammenpasst und ein abstraktes Bild fügt sich gut in die Wohnung ein, dann hat es zumindest eine dekorative Funktion erfüllt, ob es als Kunst zu bewerten ist, bleibt damit unbeantwortet.
Ohne das Bild selber zu sehen, kann man schwerlich etwas sagen. Es gibt z.B. in den Baumärkten Bilder in Hülle und Fülle. Ich würde sie nicht als Kunst bewerten, eher als Massenware, die ohne Zweifel auch einen Raum verschönen kann.
Grafitti: da gibt es eine französische Künstlerin, deren Werke sind inzwischen weltberühmt....muss mal schauen, ob ich den Namen finde...
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BOMB IT Miss.Tic. Ausstellung vom 30. Juni bis 18. September 2011 im Institut Français Berlin
Die französische Street-Art-Künstlerin, die seit 1985 mit ihren schwarz-roten Schablonen-Graffitis die Pariser Straßen "verziert", stellt zum ersten Mal in Deutschland ihre Werke in einer Einzelausstellung vor.
Liebe Angel, ich bin ein Laie, auch in meiner privaten Malerei. Das ist einfach so. Was ich weiß und kann, habe ich mir selber angeeignet. Es ist das Wissen eines interessierten Menschen, mehr nicht. Ich bin mir meiner Grenzen sehr bewusst. Durch unsere Diskussionen u.a. suche ich sie aber weiter zu stecken.
Erstellt: am 22.07.2011 um 13:45:34
Von: klaerchen
Die Bewertung der Kunst
ich bin überrascht über die "Miss tic", wusste nicht dass es eine Graffitiausstellung gibt. Gut recherchiert, Helga!
Wenn alles zusammenpasst und ein abstraktes Bild fügt sich gut in die Wohnung ein, dann hat es zumindest eine dekorative Funktion erfüllt, ob es als Kunst zu bewerten ist, bleibt damit unbeantwortet.
Natürlich ist das keine Kunst für mich im eigentlichen Sinne, aber es gibt ja Vorlagen für die Drucke, und dahinter steckt ein Künstler.
Erstellt: am 22.07.2011 um 22:42:49
Von: concortin
Mehrmals sind meine Bemerkungen dem PC-Ausstieg zum Opfer...
Mehrmals sind meine Bemerkungen dem PC-Ausstieg zum Opfer gefallen.
Zum Thema Bewertungen habe ich mich eigentlich schon in einem Text geäußert.
Kurz gesagt gibt es zweierlei Arten von Bewertungen
a) Die "subjektive Bewertung (die Es-gefällt-mir- oder Es-gefällt-mir-nicht-Bewertung).
b) Die "objektive" Bewertung, sie läßt sich auf das Kunstwerk ein, vergisst die eigenen Vorlieben, hört auf die "Nebengeräusche" seiner Wahrmehmung, die Ober- und Untertöne. Verfügt über Kunstverstand, kennt oder erforscht die Techniken, die Terminologie das Umfeld, den Zeitgeist usw.
Erstellt: am 24.07.2011 um 01:53:47
Von: helgas.
Die objektive Bewertung
ist anstrengender aber sicher erstrebenswert, wenn wir bei allem Drang zur Objektivität nicht vergessen, dass dieses "gefällt oder gefällt nicht" immer einhergeht und vermutlich den allerersten Eindruck wiedergibt. Dieser entscheidet vielleicht, ob mit einer objektiven Bewertung überhaupt begonnen wird.
Frage: Würde ein Galerist oder ein Mensch, der sich professionell mit Kunst beschäftigt, sich freiwillig einem Werk intensiv widmen, das ihm nicht gefällt, das ihn nicht anspricht?
Erstellt: am 26.07.2011 um 16:02:55
Von: klaerchen
Vielleicht ein Kunstkritiker!
Zur Frage:
Würde ein Galerist oder ein Mensch, der sich professionell mit Kunst beschäftigt, sich freiwillig einem Werk intensiv widmen, das ihm nicht gefällt, das ihn nicht anspricht?
Es kommt sicher auf die Motivation und auf das Thema an.
Intensiv beschäftigen wird sich dann wohl keiner damit.
Da gab es ja auch schon alte Meister, die spät oder als sie starben, berühmt wurden.
Wer in der Kunst nicht beliebt ist, quer schlägt, hat schlechte Kritiken und fällt runter. Da wird auch der Künstler und sein Werk zerrissen.
Es kann niemals objektiv bewertet werden, das glaube ich!
Erstellt: am 26.07.2011 um 19:09:45
Von: clara.c.
Beiträge Die objektive Bewertung eines Kunstwerkes
müsste man meiner Meinung nach völlig trennen von dem Begriff "gefällt oder gefällt nicht". Wie Helga hier schon erwähnt, ist es sicherlich der allererste Eindruck.
Um ein Kunstwerk objektiv zu bewerten, kommen viele Dinge in Betracht, z.B. die Ausführung (die handwerkliche Arbeit), die aber auch wieder sehr unterschiedlich bewertet werden sollte. Dann kommt die Auswahl der Materialien hinzu. Das Thema sollte auch, wie ich meine, bewertet werden.
So ganz allgemein kann man nach meiner Auffassung ein Kunstwerk nicht bewerten.
Erstellt: am 23.08.2011 um 13:45:50
Von: helgas.
Jetzt wirds philosophisch...
Es kann niemals objektiv bewertet werden, das glaube ich!
meint Klärchen
Gibt es Objektivität oder nicht?
Vermutlich nicht eine absolute, denn es bewerten immer Menschen. Auch die, die professionell herangehen, sind Menschen, die eine eigene individuelle Meinung haben. Sie wird einfließen.
Man kann sich an den von Conrad erwähnten Kriterien orientieren, sie bei der Bewertung berücksichtigen. Damit nähert man sich einer objektiven Bewertung aber mehr nicht. Das ist meine Auffassung.
Selbstverständlich wird die Bewertung durch einen Kunstsachverständigen immer einen höheren Stellenwert haben als die eines einfachen Kunstliebhabers wie Du und ich.
Man muss auch schauen, was mit einer Bewertung für Ziele verbunden sind.
Erstellt: am 23.08.2011 um 14:36:48
Von: klaerchen
Welches Ziel ist damit verbunden?
Wer wirklich objektiv, das ist wertfrei, unparteilich unvoreingenommen, vorurteilsfrei und dann noch die Gefühle fast ausschalten kann, der wächst über das normale Verhalten eines Menschen hinaus.
Ich kann es mir nicht vorstellen.
Erstellt: am 23.08.2011 um 16:09:53
Von: helgas.
Ziele
Wenn es um den Verkauf geht, wird sicher Anderes einfließen als wenn ein Kunstwerk in einem Museum dem Publikum näher erklärt wird oder wenn die Kunst Schülern oder Kindern nahe gebracht werden soll.
Die Galeristen werden ihre Bilder und alles, was sie verkaufen wollen, dem Kunden sicher in den höchsten Tönen anpreisen.
Nö, Klärchen (lach), das, was Du da alles aufzählst, das kann sicher keiner auf sich vereinen.
Erstellt: am 23.08.2011 um 16:54:49
Von: kariokariologiker
Hatte ich mich dazu wirklich noch nicht geäußert?
Das ist aber äußerst komisch, oder?
Wenn ich Conrad richtig verstanden habe, dann geht es ihm bei der objektiver Bewertung um das Handwerkliche, das Technische. Dazu gibt es eindeutige Maßstäbe und Vorgaben, an denen sich jeder orientieren kann. Warum sonst kann man Kunst studieren? Nicht um sich die subjektive Bewertbarkeit anzueignen, sondern um über die Technik eine Möglichkeit zu haben zu einem Werk eine klare Aussage machen zu können.
Man kann natürlich auch alles weg lassen und sich einzig der Schönheit widmen. Doch sind diese Kriterien dafür recht fließend und ändern sich heute so oft, dass man mehrmals in einem Jahr eine neue Definition verfassen könnte.
Erstellt: am 23.08.2011 um 18:54:56
Von: helgas.
Das sagte Conrad:
Gleich um welche Art von Ausdruck es sich handelt, Malerei, Musik, Tanz, die Handschrift oder nur eine Handbewegung. Jeder hat seine nur ihm spezifische Eigenart, an der wir ihn wieder erkennen. Die Kriterien, an denen man eine Art von Wertung u.a. bei Kunstwerken oder künstlerischem Ausdruck oder Sprache oder Schrift usw. vornehmen kann, wären u.a. Originalität, Lebendigkeit, Rhythmus, Grad der Eigenart, Formtreue, Ebenmaß im Unterschied zu Gleichmaß.
Beispiel für positiven Rhythmus: elastisch, natürlich etc.
im Gegensatz dazu: verhärtet bis schlaff usw.
Eindruckscharakter; ursprünglich, lebendig, dicht, reich, warm
im Gegensatz dazu: banal, schablonenhaft, kalt, leer usw.
Ich sehe da noch mehr als die Bewertung des Handwerklichen. Es geht um die Bewertung des Gesamteindruckes, der mit Hilfe dieser Blickwinkel noch besser gewonnen werden kann, bzw. näher beschrieben wird. Vermutlich lernt man das auch, wenn man Kunst studiert...kann man sich als Laie in Grenzen bestimmt auch aneignen.
Die Technik des Künstlers, was und wie er es gemacht hat, interessiert vielleicht sogar nur am Rande ...es sei denn man will selber künstlerisch tätig werden und daran kommt man als Kunststudent gewiss nicht vorbei.
Aber wir sind Laien und sehen oder machen alles von dieser Plattform aus ...natürlich auch das Bewerten.
Schön, dass Kario sich "einmischt"! Ich dachte fast, ich könnte unser Buch über diese Diskussion abschließen (sind schon 34 Seiten).
Erstellt: am 23.08.2011 um 19:34:43
Von: Helga
Ich überlege gerade, womit wir unsere Diskussion ausklingen lassen könnten.
Ich weiß nicht, ob es Sinn macht ein Bild mal als Beispiel zu bewerten?
Denkt mal mit nach.
Oder schlagt auch ein Bild vor, welches wir unter die Lupe nehmen.
Ich mache mal den Anfang und habe spontan zwei Bilder als Opfer ausgewählt, die man nach Conrads Kriterien auseinander nehmen könnte, schonungslos und ohne Tabus.
,
Erstellt: am 24.08.2011 um 11:12:51
Von: clara.c.
Einem Künstler geht es doch
eigentlich um die Freude, Ideen mit Hilfe seines Talents und seinen Fähigkeiten, seien sie erlernt oder von Natur gegeben, umzusetzen.
Er will etwas damit aussagen und ausdrücken. Wie er es dann bewerkstelligt und wie gut es ihm gelingt, ist vom Betrachter, von Fachleuten und auch von Laien zu bewerten.
Helga, die beiden von dir hier gezeigten Bilder sind sehr ausdrucksstark. Das liegt an der dargestellten Szenerie, aber auch an den kräftigen Farben.
Das obere Bild, ein Kirmesplatz, sieht fröhlich und heiter aus. Es macht Laune, dieses Bild zu betrachten.
Das untere Bild, in die Ferne über das Wasser hinweg blickend, wirkt eher beruhigend, träumend, vielleicht voller Fernweh. In dieses Bild, mit der Bank zum verweilen am Steilufer, kann man sich verlieben.
Erstellt: am 24.08.2011 um 11:48:29
von: klaerchen
Die Bilder bewerten,
da muss ich sie jetzt auf mich wirken lassen.
Die Farben sind sehr kräftig gewählt, der Himmel dunkelblau. Es scheint Abend zu werden, die Lampen brennen und auch die Karussells sind beleuchtet. Auf dem Platz wirkt alles heiter und fröhlich, keiner will nach Hause gehen. Das Pärchen, oder sind es die Eltern, schauen gemütlich auf der Bank sitzend der Szene zu.
Es ist insgesamt ein fröhliches Bild. Vorherrschend sind Blautöne, der Himmel ist besonders kräftig dargestellt, dadurch hat das Bild für mich eine Abendstimmung.
Das zweite Bild in Grautönen gehalten, zeigt einen Spaziergang bei bedecktem Wetter am Meer entlang. Lässig lehnt jemand am Baum mit einem Blick auf das weite Meer.
Eine schöne Bank lädt zum Ausruhen ein. Das gesamte Bild strahlt Ruhe aus. Es kommen ähnliche Situationen aus der Erinnerung hervor, man hört das Meer unten rauschen.
Gerade habe ich festgestellt, dass meine Bewertung von dem Gefühl, den Farben und Assoziationen, die es in mir auslöst geleitet wird. Das fachliche, die Aufteilung, die Pinselführung, die Farbmischung kann ich nicht bewerten, weil jeder Maler seine eigene Technik hat.
Ob kräftig oder Pastell, wenn ein Bild meine Sinne im Positiven anspricht, ich erkenne was gemeint sein kann, ist es ein gutes Bild für mich.
Erstellt: am 24.08.2011 um 13:59:44
Von: helgas.
Danke, dass Ihr Euch die Mühe gemacht habt...
etwas länger über die vorgestellten Bilder nachzudenken.
Ich glaube schon, dass diese Bilder Assoziationen erwecken. Ähnliches hat fast jeder schon gesehen. Die Vorlage waren ja immerhin auch Reisefotos.
Inhaltlich gibt es keine Missverständnisse, kein Rätselraten. Ich versuchte nur Stimmungen einzufangen: eine nächtlich und eine am Tage.
Genau wie Ihr es auch gedeutet, es ist eine gelöste und fast heitere Szenerie abgebildet und eine eher fast melancholische, mit Fernweh getragene.
Die Bänke sind ein Sinnbild für Ruhe.
Die Farbwahl ist kräftig. Das stimmt. Ich habe eine Vorliebe dafür, hoffe aber, dass dennoch das Ganze nicht aufdringlich oder hektisch wird.
Es ist schwer sein eigenes Bild objektiv zu beurteilen. Man liebt ja seine "Babies".
Zur Technik: es sind beides Aquarelle. Ich hoffe, man sieht das.
Erstellt: am 25.08.2011 um 12:33:22
Von: clara.c.
Natürlich sieht man, dass
es Aquarelle sind und aufdringlich wirken sie überhaupt nicht, weil sie eine heitere und schöne Stimmung darstellen. Mir gefallen sie beide.
Erstellt: am 25.08.2011 um 19:03:46
Von: Dora
Ich habe mir gerade die beiden
Bilder von Helga angeschaut. Ich bin ein absoluter Laie auf dem Gebiet und taste mich, dank eurer Hilfe so langsam an die Kunst heran. Deshalb kann ich auch nur schreiben, wie die Bilder auf mich wirken.
Von Pinselführung und sonstiger Technik habe ich keine Ahnung. Ich beschreibe die Bilder so, wie ich sie sehe.
Beim ersten Bild fiel mir sofort die kräftige blaue Farbe auf und erregte meine Aufmerksamkeit. Die Abendstimmung, die Karussells, die beiden Kinder und das entspannt auf der Bank sitzende Paar wirkten auf mich ausgeglichen und heiter.
Das zweite Bild in nicht so kräftigen Farben, eher in Grautönen erinnert mich mit dem Mann am Ufer des Sees oder des Meeres an Fernweh, die leere Bank animiert zum Ausruhen und träumen. Ich finde es ein wenig melancholisch.
Wie gesagt, ich bin ein Laie und habe von dem künstlerischen Wert keine Ahnung. Ich finde sie so, wie sie sind, einfach nur schön.
Erstellt: am 25.08.2011 um 22:41:50
Die Bilder bewerten
ich fühle mich von den ersten Bild angezogen, wegen der mystischen Stimmung. Es ist üppig und kontraststark. Auf was ich meine Aufmerksamkeit lenke, ist der Leuchter mit den drei Lampen, die ein Kreuz darstellen.
Eine Bank mit zwei Menschen. Daneben zwei Kinder! Sie beobachten die Natur und das große Rad, das sich zu drehen scheint. Je länger ich schaue, desto mehr Details kommen zum Vorschein.
Das zweite Bild, etwas melancholisch. Über der See steigt der Nebel auf. Der Weg dürfte beim letzten Baum zu Ende sein. Es schaut so aus, als würde der Mann einfach die Stimmung aufnehmen.
Es macht Sinn, sich in Bilder hinein zu denken.
von: helga
Meine Lieben ...
Es spielt in dem Fall für mich keine Rolle, ob Laie oder nicht. Ich bin auch einer. Wir müssen es nicht betonen, es ist einfach so und völlig in Ordnung.
Wir schauen auf ein Bild und entdecken das Eine oder Andere, eine Stimmung überträgt sich oder wird assoziiert. Die Farbwahl des Malers kann hier einen entscheidenden Beitrag leisten.
In diesen Bildern ist das ganz deutlich:
Das Dunkle und Nachtblaue im Kontrast zu dem Licht der Karussells lässt keine traurige Düsternis aufkommen.
Das eher Graue, der Mann, der in die Weite des Meeres schaut, lässt an Melancholie oder Fernweh glauben.
Euer Urteil ist freundlich, Ihr empfindet die Bilder sogar als schön. Was will ein Maler mehr?
Wollte ich aber schöne Bilder malen?
Ich wollte "gute" zustande bringen, Aquarelle, die auch mit kräftigen Farben als Aquarell erkannt werden und ich wollte Stimmungen festhalten.
Alles bleibt sicher immer eine individuell zu beantwortende Frage. Wie diese Bilder nun ein Fachmann mit geübtem und kritischem Auge sehen könnte, bleibt unbeantwortet.
Die Wertung der Kunst nimmt jeder für sich nach eigenen Gesichtspunkten vor, bei aller Berücksichtigung von Kriterien und Maßstäben. Sie wird etwas Individuelles bleiben und somit unterschiedlich ausfallen.
Tag der Veröffentlichung: 27.08.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Mitdiskutiert haben:
Conrad, Clara, Angel, Klärchen, Helga, Gabi, kario, Dora, Roswitha, Waltraud