Das Heimweh, welches die vier Menschen schon fast vergessen hatten, kam wieder in einer anderen, unerwarteten Gestalt über sie. Sie sehnten sich nicht mehr nach der Vergangenheit, sondern sie träumten in den heißen Stuben hinter dicht verhangenen Fenstern von dem leichten, luftigen Dorfsommer, dem die kühlen Winde so nachbarlich sind. Von den hellen Feldwegen, über welche die jungen Obstbäumchen ihre ruhend dünnen Schatten legen, so daß man drüber hin wie auf einer Leiter geht, von Strich zu Strich. Von den schweren, reifen Feldern, die so breit und prächtig zu wogen beginnen gegen den Abend zu, und von den Hainen, in deren dunkelnder Stille die schweigsamen Teiche liegen, von denen niemand weiß, wie tief sie sind. Und dabei dachte jeder von den vier Menschen an irgendeine bestimmte unbedeutende Stunde, deren kleines Glück man einst, ohne es zu werten, ebenso mitgenommen hatte. Und umso schmerzlicher war dieses Sehnen, als es nicht ein Unwiederbringliches betraf, als jeder fühlte, wie der heitere Heimat-
sommer ihn erwartete und traurig wurde, wenn keiner kam.
Rainer Maria Rilke, (1875 - 1926), eigentlich René Karl Wilhelm Johann Josef Maria, österreichischer Erzähler und Lyriker
Hochsommerliches von Angelface
Passt die KUNST und ein Wetterbuch zusammen?
Ich bin mir da nicht so sicher und konzentriere mich auf das aktuelle Sommerwetter.
Hoffe, ich liege damit richtig im Trend.
Jammern oder sich freun?
Sommer 2011-07-29
Sommerwetter oder eher frühsommerliches Herbstwetter, manchmal fragt man sich das wirklich.
Denn: was soll man zu diesem Wetter im hochsommerlichen Juli/August 2011 schon sagen!
Bei dem Wort Sommer denken wir an Wärme, Sonnenbaden, Strand – vielleicht an lauen Sommerabenden quer durch die warme Altstadt surfen, um in einem Straßencafe ein Eis zu löffeln, irgend so etwas ähnliches, oder?
Hochsommerlich? - Badespass, Sommerfreuden - Was ist denn das für ein Wort?
Ganz sicher nicht eins, das auf die mittlere Hessenregion zutrifft.
Und wenn, dann nur an einzelnen Tagen. Die sucht sich dann Petrus aus!
Da guckt dann die Sonne aus den Wolken, blendet dich, zwinkert dir zu und sagt; zieh dich aus, zieh dich aus, - schnell - schnell, - denn morgen bin ich wieder weg!°
Manchmal dauert es auch nur Stunden, dass sie da ist und scheint.
Die übrigen Tage des bisherigen Juli’s waren erfüllt mit:
Regen – auch gern schon mal DAUERREGEN – viele Winde;
oft Kühle,
dann wieder Schwüle.
Mal auch nur 10° wenn es Petrus so wollte, und man holte auch schon mal die Heizdecken und Wollsocken heraus, und dachte sich: "Ach, was für ein Sommer, soll das wirklich schon alles gewesen sein?“
Müssen wir wirklich weit weg fahren, nur um den Sommer zu erwischen?
Als hätte der Himmel die kläglichen Hilferufe gehört, ließ er am nächsten Tag die Sonne wieder scheinen,
trocknete Wiesen und Felder, blies uns warmen Wind um die Nase und täuschte uns eine kleine erneute Hitzewelle vor. 30° wouw...nicht zu fassen.
Sommer
Sonne
Wind
und die Ähren langsam reifen....
Was soll das Wettergewitter dachten sich viele an solchen Tagen und erinnerten sich sehnsüchtig zurück, als früher die Monate Mai, Juni, Juli, August noch zuverlässige Sommermonate voller feuchter Badefreuden waren, wir an den Seen entzückt entblößt im Schilf lagen, uns unter dem Schatten der Bäume abzukühlen versuchten; - seufz, lang, lang, ist’s her. Und nischt war's bis jetzt.
Keine langen Grillabende auf dem Balkon, keine leisen Stimmen in der Ferne, keine Lichter und kein Lachen in schwülwarmen Sommernächten, nein eher ein Spaziergang mit dicken Jacken und langen Hosen zu den Pferden.
Und doch, wir genießen auch dies. Denn Sommer heisst ja nicht nur schönes Wetter, sondern auch frische Luft und leiser Wind, Hauptsache außen sein.
Ach, was ist das? Höre ich da etwa eine Grille singen?
Jaaaaaaaaaaaaaaaaa, - stimmt, im März da war es so schön, dass ich mir den ersten Sonnenbrand holte, als ich meine Nase aus der Balkontür steckte.
War das nun darauf der erste Sonnenbrand? – Oder gar verführerische Bräune auf Bauch, Po und Schultern, geschweige denn auf winterlichen Käsebeinen?
Utopie? - Wunsch oder Ziel?
Vielleicht, wer weiß, nur weil der Wettergott heute verrückt spielt, muss das längst nicht für morgen, übermorgen oder gar auch noch nächste Woche gelten.
Laßt uns zuversichtlich sein und daran glauben.
In Bremen las und hörte ich heute, die Keller laufen über, die Straßen wurden zu endlosen Wasserstraßen in denen die Autos schwammen…verrückte Welt, ein Glück wohne ich weder in irgendeinem Tal, noch in einer Stadt, in der das Wasser statt Straßen das Sagen hat.
Jeden Abend wartet man gespannt auf den Wetterbericht für morgen und die nächsten Tage, doch: kann man sich darauf verlassen?
Natürlich nicht, je nachdem in welcher Region du gerade zuhause bist, kann das, was gemeldet wird – gerade auf dich nicht zutreffen.
Also – abwarten – bei Kühle den warmen Tee, bei Hitze den kalten bereiten.
Übe dich in Geduld, sei gelassen, und nimm das was du kriegst, das Wetter kannst du nicht beeinflussen, nur deine Stimmung, die oft aus diesem kommt, und:
Eines ist sicher:
Es gibt kein schlechtes Wetter, nie, - zu keiner Jahreszeit, es gibt –
Richtig:
Nur die falsche Kleidung.
Eines aber habe ich in diesem nicht überschaubaren Sommer nicht getan, die Winterklamotten allzu weit weg gehängt. Und denke mir oft wenn das Wetter nicht ganz sicher ist:
„Also – zieh im Sommer halt auch mal einen langärmeligen Pullover und meinetwegen auch abends dicke Socken an...“
Zu diesem Sommer gehört für mich ganz persönlich die Regenabdeckplane von Aldi mit dazu. Die 4,50 dafür hab ich gerne bezahlt, denn die zahlt sich dieses Jahr aus.
Jeden Abend, auch wenn der Tag relativ schön war, gehe ich vorsichtshalber kein Risiko ein und ziehe meinen Balkonmöbeln ihre Häubchen an und verstecke sie darunter, - Mimi, meine kleine Rotscheckglückskatze kriecht zum schlafen und sich wärmen darunter, denn sie sagt - und damit hat sie ja nicht unrecht, - im Sommer sollte man, wenn man es kann – draußen unter freiem Himmel schlafen.
Die Balkontür ist in diesen Sommertagen nur angelehnt und höre ich die ersten Regentropfen in die Nacht gluckern und sich auf meinem Dachfenster zu einem kleinen See versammeln, dann stehe ich auf und zurre alles an den Planen fest, damit sie mir der Wind nicht davon weht. Am Morgen stehe ich dann auf, gucke nach meinen Blümchen und Böhnchen und Tomaten, denen ich ein extra Haus auf der Terrasse gebaut habe,
frage sie, “Na, genug getrunken oder seid ihr schon ertrunken“? Und vertröste sie auf den Monat August, denn ich hörte vom Hören Sagen, es soll wieder schöner und erneut sommerlicher werden Doch wer sagt es den Bauern? Die mähen nämlich schon seit Juni das Gras zum HEU und der Raps ist längst kaputt.
© Angelface
Foto: Clara
Im Sommer
,
wenn sich Knospen zu Blüten entfalten,
wenn der Duft der Rosen unsere Sinne erreicht,
wenn Blüten zu Früchten gedeihen,
wenn Rapsfelder leuchten wie das Sonnengold,
wenn gelbe Kornfelder sich wiegen wie Wellen auf dem Meer,
wenn Beeren an den Sträuchern reifen,
wenn Bienen und Falter die Blüten umschwirren,
dann ist Sommerzeit.
(c)Clara
Der verbogene Sonnenschirm
(eine ergreifende Geschichte)
gelb und hell der Sonne trotzend
standhaft, kraftvoll, wonnig strotzend
steht er fest auf dem Balkone
lächelnd drunter die Matrone
ein leichtes Lüftchen sich erhebt
der Sonnenschirm ganz sachte bebt
das Frauchen blickt verwirrt zum Himmel
ein Wölkchen fliegt als wär’s ein Schimmel
der Schirm nun plötzlich lauter knarrt
die Dame mit den Füßen scharrt
und ehe sie die Sach’ begreift
ein Windstoß um die Ecke pfeift
die arme Frau nicht sehr behände
zerrt an dem Schirm, es ist sein Ende
so war der Ehemann ihr nicht gewogen
der schöne Schirm, er ist verbogen
P.S.
Das Leben der Menschen kann wie ein Sonnenschirm sein!
Bild und Gedicht Helga
Wenn die Sonne vom Himmel strahlt
Wenn die Sonne vom Himmel strahlt und Schäfchenwolken über das Azurblau wandern, dann zieht es auch mich meist immer mit meiner kleinen Taschenkamera hinaus in Feld und Flur. Man kann dort so vieles Schöne und Kleine entdecken, wenn man die Augen öffnet und sich etwas Zeit nimmt.
Sehr oft entdeckt man Neues, was man bisher nicht beachtet hat.
Manchmal kommen auch Phantasien auf, wenn sich in der Natur etwas in Bewegung setzt, wie hier die "Fallschirmchen", deren Samenkörnchen sich irgendwo ein fruchtbares Plätzchen suchen, um sich zu einer neuen Pflanze zu entwickeln.
Man möchte mitschweben irgendwo hin und sich an einem schönen Ort niederlassen.
(c) Clara
Regen bringt Segen
Auch Regen braucht der Sommer. Zwar möchten wir kein Unwetter mit Gewitter und Sturm, aber dennoch kann auf Mutter Erde nur dann etwas gedeihen, wenn sie auch Feuchtigkeit bekommt.
So sollten wir nicht auf vermeintlich schlechtes Wetter schimpfen. Es ist ein Segen, wenn der Boden genügend Wasser bekommt.
Nach dem ersehnten Regen sehen wir, wie schnell sich die Pflanzenköpfchen erheben und sie erstrahlen in den schönsten Farben.
(c) Clara
Sommersonne - braun gebrannt!
Die Sonne ist in den letzten Jahren immer schädlicher geworden.
Aber die Sonnenanbeter stört es nicht.
Sie tun alles für ihre Bräune und setzen sich den schädlichen Strahlen aus.
Ich frage mich, hebt Bräune das Selbstbewußtsein bei ihnen so stark,
können sie sich nicht so lieben wie sie sind, auch mit weniger Bräune?
Bei uns wird nach jedem Sonnenstrahl gelechzt, besonders in diesem Sommer, der so richtig keiner ist.
In den südlichen Ländern wird Siesta gehalten, sie meiden die Sonne.
Die Urlauber liegen am Strand in der Mittagssonne wie die Heringe und finden es erholsam.
Sie braten - braungebrannt - Sonnenbrand.
Ein Kampf gegen die Strahlen und die Hitze findet im Körper statt.
Sie stöhnen aber bewegen sich kaum, na ja, mal ein Spaziergang am Strand.
Aber auch bei uns gibt es die ausgesprochenen Sonnenhungrigen, die nur wegen der Bräune auf der Terrasse oder dem Balkon sitzen. Na, sollen sie von mir aus runzelige Haut bekommen, das kann man ja im Winter sehen, wenn die Bräune nichts mehr versteckt!
Dann geht es eben unter das Solarium.
Mein Sommer ist ein Sommer mit Sonne und Bewegung, aber ohne Sonnenbrand.
Ich bin gegen die Sonne allergisch geworden und muss Kompromisse schließen.
Seit 40 Jahren spüre ich die schädlichen Strahlen immer mehr auf meiner Haut.
„Wat de een sien Uhl, is de anner sien Nachtigal,“ also jeder so wie er will.
Ein wenig gebräunt finde ich mich schön, aber ich muss es nicht bis zur Grenze übertreiben, schon lange nicht um anderen zu zeigen dass ich in Urlaub war.
Am frühen Morgen und am Abend im Garten die Blumen gießen, mit meinen beiden Hunden spazieren gehen. Mittags Siesta halten auf der Terrasse unter der Markise und im Garten unter einem Baum im Schatten lesen.
Im Urlaub am Strand spazieren und unter dem Sonnenschirm ruhen.
Den Wellen zuschauen, die Schwäne gleiten über das Wasser, die Vögel singen,
Wolken am Himmel, Augen schließen und träumen.
Das Schöne ist, ich bekomme eine gesunde Hautfarbe, meine Haut bleibt glatt, mein Haar wird ein wenig blonder, ich erhole mich und genieße die wenigen Sonnentage hier im Norden.
In südlichen Gefilden verbringe ich viel Zeit im Schatten.
Komisch, Sommer wird immer mit täglichem Sonnenschein verbunden.
Ein Sommer am Meer, kann stürmisch sein, regnerisch und wechselhaft. Hat man die richtige Kleidung an ist alles halb so schlimm.
Ich bin ein Ostrfriesisches Land - und Stadtmädel, mir macht auch ein regnerischer Sommer nicht soviel aus, ich liebe auch den Sturm, bin eine Ausnahme unter vielen.
Wie sagt man so schön, nach Regen folgt Sonne, und beides ist für die Natur, die Haut und den Bauern gut.
© Klärchen
Ein Sommertag.
Gar nicht sonnig,
auch nicht heiß,
sind die Sommertage.
Wann ist endlich Badezeit
eine gute Frage!
Ja, es ist wohl kein Verlass,
auf die Herrn Propheten,
Wetter machen geht noch nicht,
da hilft auch nicht „das Beten“!
Noch ist aber nichts vorbei,
freuen wir uns und hoffen,
auf einen späten Sommertag
es ist noch alles offen!
Im August wird Bade – Wetter,
sagen die da „Oben“!
Ich warte aber etwas noch,
mit danken und mit loben.
Es ist in dieser "Sommerzeit"
der Regen uns gewogen.
Waltraud
Waltraud
Ganz woanders
Fern der düstre kahle Wald
Weit die tiefen Wellen kalt
Wir haben uns
Und es hat uns
Gefangen im Sonnenlicht
Nah der warme satte Rasen
Bütenduft für unsre Nasen
Es hat uns
wir haben es
Empfangen im Sonnenlicht
Fern die Last der Alltagsräume
Weit die schwarzen Vogelträume
Ganz woanders
Haben wir erreicht
Schweres ist so leicht
Im Sonnenlicht
Gedicht Helga
Bild Helga
Mein Sommertag
Der Himmel ist in ein wunderschönes Hellblau gekleidet,
über ihn tanzen übermütig weiße Schäfchen.
Ich liege auf einer sattgrünen Wiese, sehe ihnen beim Tanze zu.
Die Luft ist würzig, es riecht nach frisch gemähtem Gras. Gleichzeitig
weht ein Duft von Pfannkuchen in meine Nase.
Mhm,…sicher werden irgendwo hier in der Nähe gerade
welche gebacken.
Müßig überlege ich, ob ich auch welche bekommen könnte…
Man hört Vögel zwitschern, Grillen zirpen,
doch sonst ist es mittäglich still.
Alle scheinen Siesta zu halten, doch nein,
- da beginnt das Mittagsgeläut der Kirchenglocken.
Ich schließe die Augen und träume…
Entspannung breitet sich in meinem Körper aus.
Ich fühle mich zeitversetzt,
zurückversetzt in eine alte, bessere Zeit.
Eine Zeit ohne die großen, drängenden Fragen
unserer Gegenwart.
Mein Körper spürt die Wärme des Bodens,
die Kraft der Sonne.
Alles an mir ist nun entspannt.
Ein Augenblick der Ewigkeit,
des Einklangs mit mir und der Welt,
ach, wenn er doch ewig anhalten könnte…
© GaSchu August 2011
Alles ist plötzlich so leicht
Nach dem langen Bürotag
ist der Himmel noch blau.
Die Sonne lacht noch!
Am Wegesrand blühen
Gräser und Wildblumen.
Überall spielen Kinder
und die Menschen sehen
endlich wieder froh aus.
Sommer, es ist Sommer!
Singen, tanzen, springen,
hüpfen, toben und tollen.
Auch die alten Herzen
schlagen Purzelbäume.
Sie schauen in die Ferne
und möchten fliegen können.
Alles ist plötzlich so leicht.
Monirapunzel
Texte: Cover von Clara
Tag der Veröffentlichung: 13.08.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
mitgewirkt haben:
Clara, Angelika, Helga, Waltraud, Klärchen, Monirapunzel, GaSchu