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Was ist Kunst?



Kunst ist zum einen ein Wort, dieses Wort bezeichnet einen Begriff. Dieser Begriff gehört zu den Endbegriffen wie zum Beispiel der Begriff Freiheit, darüber hinaus sind das meiner Meinung nach sog. Leerbegriffe, im Unterschied zu Begriffen wie Baum, einem Sammelbegriff. Leerbegriffe aber haben keinen realen Bezug. Man kann über solche Begriffe endlos debattieren, kommt nie auf einen grünen Zweig. Real gibt es also Kunst nicht, sondern nur den Künstler, der künstlerische Objekte herstellt, die dem einen mehr, dem andern weniger gefallen. Das ist aber ein anderes Thema.





Die Kunst als Unterscheidungsmerkmal



Das mit der endlosen Debattiererei ist leider wahr. Jeder möchte da etwas definieren und auf den Punkt bringen. Im Großen und Ganzen sehe ich es auch so wie Conrad. Spitzfindig wäre es davon abzuweichen.


Real gibt es also Kunst nicht, sondern nur den Künstler, der künstlerische Objekte herstellt, die dem einen mehr, dem andern weniger gefallen. Das ist aber ein anderes Thema



meint Conrad.

Ich denke Kunst gibt es auch real inzwischen genug, sie wurde ja geschaffen, die Güte sei mal außer acht gelassen. Der Knackpunkt ist dabei immer der Mensch, so wie Conrad es sagt, ohne ihn gibt es die Kunst nicht. Von Tieren, die Kunst schaffen können, hat man ja noch nie etwas gehört. Die Kunst macht uns u.a. zum Menschen. Vielleicht sagt man besser: Kunst und Mensch gehören zusammen.


Michelangelos Hände

In Erweiterung der nüchternen Definition von Conrad, habe ich nochmal kurz recherchiert, was man so ergänzend noch im großen Internet sagt:

Das Wort Kunst bezeichnet im weitesten Sinne jede entwickelte Tätigkeit, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition gegründet ist (Heilkunst, Kunst der freien Rede). Im engeren Sinne werden damit Ergebnisse gezielter menschlicher Tätigkeit benannt, die nicht eindeutig durch Funktionen festgelegt sind. Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses, ausgeübt durch einen Künstler. Das Kunstwerk steht meist am Ende dieses Prozesses, kann aber seit der Moderne auch der Prozess selber sein.

Seit der Aufklärung versteht man unter Kunst vor allem die Ausdrucksformen der Schönen Künste:

Bildende Kunst

mit den klassischen Gattungen Malerei und Grafik, Bildhauerei, Architektur, und etlichen Kleinformen sowie seit dem 19. Jahrhundert dem Kunstgewerbe oder Angewandte Kunst genannten Grenzbereich zum Kunsthandwerk,
Darstellende Kunst

mit den Hauptsparten Theater, Tanz und Filmkunst,
Musik

mit den Hauptsparten Vokalmusik und Instrumentalmusik,
Literatur

mit den Hauptgattungen Epik, Drama und Lyrik.
Ausdrucksformen und Techniken der Kunst haben sich seit Beginn der Moderne stark erweitert, so mit der Fotografie in der Bildenden Kunst. Bei den Darstellenden Künsten, Musik und Literatur lassen sich heute auch Ausdrucksformen der Neuen Medien wie Hörfunk, Fernsehen und Internet hinzuzählen. Die klassische Einteilung verliert spätestens seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhundert mit der Suche nach dem Gesamtkunstwerk an Bedeutung. Kunstgattungen wie die Installation oder der Bereich der Medienkunst kennen die klassische Grundeinteilung nicht mehr.










Ja die Kunst

,

Ja die Kunst, ein endloses Thema, wo die Gemüter auseinander gehen. Sogar im Internet findet man viele unterschiedliche Definitionen. Die Künstler untereinander sind sich auch nicht einig. Vor längerer Zeit gab es im Forum schon eine Diskussion, "wer ist ein Künstler", ein Thema sehr
verwandt.
Gehe mit Conrad und Helga insoweit konform. Kunst ist ein Produkt der Schaffenskraft und Ausdrucksform des Menschen.
Wie Helga auch schreibt, Kunst und Mensch gehören zusammen. Über Qualität des Produktes lässt sich streiten,
meint auch Klärchen.




Kunst ist ein Produkt der Schaffenskraft und Ausdrucksform des Menschen.
Die Fähigkeit, Perfektion von Farben und Formen darzustellen, halte ich auch für Kunst, wobei da die Qualität sehr breit gefächert ist. Was die Natur und die Naturwissenschaften (Chemie und Physik)zaubern, würde ich nicht als Kunst, sondern als Wunder bezeichnen. Natürlich sind diese Wunder unübertrefflich. Viele große Künstler haben es versucht, der Natur so nahe wie möglich zu kommen. Es kann aber nicht gelingen.
Wie Helga schon sagte, Kunst und Mensch gehören zusammen. Aber die Natur ist weit abgehoben dagegen,
das sagt Clara.




die Ansichten und Sichten über Kunstobjekte, Malereien und Gegenstände...

sind so vielfältig/unterschiedlich und dem einzelnen Geschmack unterlegen, dass viele nicht wagen, sich dazu detailliert zu äußern...
vielleicht aus der Furcht heraus als dumm oder unwissent zu gelten..???
Das ist natürlich völliger Quatsch
schon wer fragt ist niemals dumm
und jedes Wissen erweitert den Horizont.
Ich habe hier schon so einiges gesehen und gelesen, was ich nicht unbedingt mit dem Verstand
aber mit dem Gefühl und einer starken Emotion erfasste...
ich merke es daran, w i e ich mit "Gänsehaut" auf etwas reagiere was ich sehe, erspüre und deute,
wie mich ein Bild, eine Skulptur anspricht,
wen immer man in dieser Gruppe sieht, hat oftmals Sachverstand
der andere ein natürliches Interesse, oder nur ein Gefühl dafür
aber jeder, glaube ich, den Wunsch zu lernen
etwas völlig Neues und für ihn Unbekanntes zu erleben...
meint Angelface




Ernst Haeckel

,

der auch das biogenetische 'Grundgesetz aufgestellt hat,
hat sich auch mit den "Kunstformen der Natur" beschäftigt, das unter diesem Namen als Buch erschienen ist. Heutzutage werden so etwas wie Kunstformen mit Computern erzeugt.
Beides hat natürlich mit dem künstlerischen Ausdrucksvermögen und - Können des Menschen nichts zu tun. Insofern handelt es sich auch nicht um Kunstwerke. Auf den Menschen kommt es indes an. Jeder Mensch hat seinen ihm eigenen Ausdruck,
Wenn ich den nicht rausspüren kann, weil kein Mensch dahinter steht, ist
der Gegenstand kein Kunstwerk. Es gibt darüber hinaus auch genug sog. Kunstwerke, die von Menschen erzeugt werden, und nichts erkennen lassen von eigenem Ausdrucksvermögen. Wie Gebirgslandschaften im Kaufhaus als Massenprodukte angeboten, oder irgendwelcher Heiligenkitsch usw.



ich denke auch, die Natur ist uns weit überlegen, was Formen und Farben betrifft.Das sind wohl die Wunder der Natur.
Clara ich gebe Dir recht, die Fähigkeit Formen und Farben darzustellen ist auch eine Kunst. Die Frage ist..., eine erlernte Fähigkeit oder angeboren? Alles entsteht ja im Kopf!
Was Physik und Chemie betrifft, rein naturwissenschafftlich, ist für mich keine Kunst.



Klaerchen, ich denke, dass ein gewisses Gefühl für Farben und Formen da sein muss, sicherlich etwas Talent, was man oft auch in die Wiege gelegt bekommen hat. Vieles kann man erlernen (verschiedene Techniken)und natürlich ist Übung und Erfahrung auch eine wichtige Sache (perspektivisches Sehen und Umsetzen).
Man sollte sich immer wieder die großen Meister als Vorbild nehmen. Mir hat es jedenfalls geholfen.
Eine ganz andere Richtung ist das Spielen mit Farben und Formen ohne etwas Gegenständliches darin zu sehen, einfach nur die Harmonie auf sich wirken lassen.



Die Frage nach der Kunst des Menschen der...

Die Frage nach der Kunst des Menschen der Frühzeit ist mit ein paar Worten nicht abgetan. Betrachtet man die Artefakte dieser Mensche, so erstaunt einen das Gefühl für Form und Rhythmus, das sie aufweisen. Für mich lässt das den Schluss zu, sie konnten gar nicht anders, der unmittelbare Gestaltungsdrang ließ es nicht anders zú. ´Man versuch nur einmal einén Büffel aus einer der alten >Höhlenmalereien nachzuzeichnen. Dann spürt man die Lebendigkeit. Aber Kunst wollten sie bestimmt nicht schaffen. Die deuten wir aber und erleben sie, wenn wir diese Werke betrachten
jetzt müsste ich eigentlich auf das Eingehen, was man mit Menschwerdung bezeichnet.
Darin liegt ja der Úrsprung dieser ureigenen ´menschlichen Begabung.
Dazu nur ein Stichwort-.
Es ist das Phänomen der Polarität. Die Natur hat die Tendenz Polaritäten auszubilden. Fließgleichgewichte mit wechselnden oder permanenten Dominanzen der Pole. Irgendwann fand eine solche Verschiebung der Dominanz statt. Der seelische Pol dominierte den physischen. Die Welt öffnete sich einem schauenden Wesen. Dem Schauen gesellte sich das Gestalten zu, Dies also nur Stichworte.
Der spätere Mensch hat durch die Überbetonung des Intellekts davon wieder viel verloren.



Entwicklung ist selbstverständlich,

die Richtung nicht immer. Ich denke dass trifft für die Kunst auch zu. Die Höhlenzeichnungen bewegen uns heute noch, ob sie nun als Kunst bewusst geschaffen wurden oder der Geisterbeschwörung dienten oder beides, mag vielleicht nicht mehr ganz so wichtig sein.



Wir mutmaßen immer wie verrückt, wenn wir nicht wissen. Jedenfalls wurde Mühe aufgewendet und Kreativität eingesetzt für etwas, was die Natur so und selber in dieser Art und Weise nicht hervorzubringen vermag.
Eine Reproduktion aus der Natur heraus kann durchaus Kunst sein, auch wenn der Frühzeitmensch vermutlich den Begriff als solchen noch nicht kannte.

Ich bin der Ansicht, dass in der Natur nichts überflüssig ist, selbst wenn es uns so erscheint. Alles hat einen Sinn und muss sich durchsetzen, wenn dieses nicht gelingt, dann verschwindet es wieder. Die Männchen sind auf Grund ihres auffälligen Aussehens und "Getue" gewiss keine Künstler. Sie wollen halt die Aufmerksamkeit der Weiblichkeit.

Ha, daran hat sich nichts geändert!!!Es scheint ja bis heute von Erfolg gekrönt zu sein. Manchmal gebärden sich die Menschenmädchen ähnlich.



Liebe Helga, wenn man den Envolutionsbioligen(wie...Pinker)glauben darf, so fällt sehr wohl Überflüssiges an, das nicht im Plan der auf Überleben orientierten Gene liegt.
Es ergibt sich sozusagen als Nebenprodukt. Er schadet nicht und stört nicht. Dieser Luxus führt zu Nebenlinien der Evolution, er unterliegt wiederum einer Auslese. Bei den Paradiesvögeln ist es das Imponiergehabe und der prachtvolle Federschmuck. Beim Menschen sehr vieles andere und wie - verkürzt gesagt - sein Geist.
Es gibt natürlich noch andere Denkweisen. Wie die des Lebensphilosophen Ludwig Klages und der Philosophen der Romantik wie Schleiermacher usw.
Einen anderen Ansatz, der sehr ergiebig ist, werde ich mich gesondert widmen.

grenzgaengerin




darf ich euch mal meine Definition von Kunst nahe bringen?
Ich habe sie nicht wissenschaftlich ergründet, sondern bin einfach meinen Gefühlen gefolgt...

lg helen






so ist es wie Grenzgaengerin schreibt.
Das Kunstwerk ist ein Geschenk des Künstlers an den Kunstliebhaber.
Wer schenkt will keine Gegenleistung. Sonst wäre es kein Geschenk, sondern ein Tauschgeschäft.

Natürlich lebt der Künstler nicht von der Luft. Aber er ist kein Geschäfts-
mann und überlässt den Verkauf lieber einem Galeristen.
Wenn Menschen aus falsch verstandenem Christentum sich für ihre guten Taten einen angenehmen Platz im Jenseits erhoffen, so machen sie aus der guten Tat ebenfalls bloß ein Tauschgeschäft.
Es war mehrfach schon die Rede von der Tendenz innerhalb der Biosphäre Pole auszubilden.
Zum Beispiel die Pole Genom und Gehirn,weiblicher und männlicher Pol,und Beruf und Liebe (allgemein Berufliches-Ernährerisches und Liebe in allen ihren Variationen von geschlechtlicher bis zu platonischer Liebe)
Die Vermischung von Liebe mit Geschäft nennt man Prostitution.
Ebensowenig wie ein wirklich Liebender denkt ein Künstler an das Geschäft, wenn er sein Werk produziert. Er prostituiert sich nicht.




Ich glaube, wenn ein Künstler unter Druck steht, d.h., wenn das sein Lebensunterhalt bedeutet oder bei Aufträgen mit Forderungen und Bedingungen des Bestellers, ist es schwieriger für den Künstler, seine Arbeit frei auszuführen. Die Entfaltung ist am besten gegeben, wenn der Künstler nach seiner "Eingebung", seiner Vorstellung und seinen eigenen Wünschen arbeitet und natürlich aus Idealismus heraus und nicht, um eine Gegenleistung zu erwarten. Aber welcher Künstler macht das schon? Es werden wohl die wenigsten sein.



Ein Künstler wie Michelangelo musste sicher auch auf...

Ein Künstler wie Michelangelo musste sicher auch auf die Wünsche seiner Auftraggeber eingehen. Verrat an sich selbst hat er nicht begangen,
auch nicht Leonardo oder El Greco.
Anhand der beiden Pole "Beruf" und "Platonik" lässt sich das leicht erkennen.
In jedem Pol ist auch ein wenig von dem andern enthalten. Wie im Yin eine Spur Yang, Und einer der sich aufführt wie ein 100%iger Mann ist ähnlich unerträglich wie das Gegenstück.
Wenn aber einem Künstler nur sein pekuniärer Erfolg vorschwebt, dann spielt der eine Rolle im Prozess des Gestaltens, die diesen verdirbt bzw. verfälscht.
Ähnlich beim Ehrgeiz. Sachbezogener Ehrgeiz, ob bei künstlerischer, wissenschaftlicher oder anderweitiger Tätigkeit, achtet nicht auf persönlichen Erfolg. Sobald das eigene Ich im Zentrum steht, beeinträchtigt dies die Leistung und überhaupt den Charakter




Josef hat es noch einmal in seiner Rezension zu Klärchens Buch zusammengefasst:

"Tiefe Gedanken
Liebe Klärchen,

in der Fülle Deiner Gedanken, hat mich einer ganz besonders beeindruckt; die Freude am künstlerischen Wirken ist wichtiger als das Werk. Es sind durchweg sympathische Menschen, die sich mit kreativem Tun leidenschaftlich befassen. Zutiefst unsympathisch solche, die sich in Foren aufspielen,oft ohne eine beachtenswerte Liebe zur Kunst zu zeigen. Wir "Ungelernten": früher hatte die Bezeichnung einen sehr positiven Inhalt. Der Liebhaber der Kunst, der fast professionelles Niveau erreicht. Heuss und Hesse dilettierten auf hohem Niveau. Schade, dass der Begriff zum "Stümper" verkommen ist."




Dem schließe ich mich an, schreibt Helga.

Über die wichtige Frage, die Klärchen aufwirft, könnte man noch einmal gründlich nachdenken:


Woher kommt Kunst?



Im nächsten Tagebuch äußern sich noch mehr kunstinteressierte Gruppenmitglieder, die im "kleinen Atelier" eine interessante Plattform gefunden haben.


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 10.07.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dabei waren: Conrad, Helga, Klärchen, Clara, Angelika, Grenzgaengerin

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