Die Hand wird fast wie von selbst nur durch den Kopf gesteuert. Möglich wird dies durch das perfekte Zusam-
menspiel von dutzenden Muskeln, Knochen und Gelenken. Vollendet wird dieses komplexe System durch die Haut. Sie umhüllt die Hand mit tausenden empfindlichen Sensoren, wodurch wir die Welt nicht nur "begreifen", sondern auch ertasten und erfühlen können.
Autorengruppe-Atelierfenster
Hände
Geben und nehmen
Sie streicheln und strafen
Können fassen und fallenlassen
Mal besänftigen, auch erregen
Ruhen und bewegen.
Hände sehen
Hände erzählen
Hände verstehen
Hände wählen
deine…
Gedicht und Collage Helga
Hände
Über Hände lässt sich vieles sagen.
Sind sie jung oder auch alt
Winzig, riesig oder halt
Weiß, schwarz? - viele Fragen
Einiges ist abzulesen
Wessen sind es, welchem Wesen
Sind sie eigen, diese Hände
Sie sprechen oftmals Bände
Text und Bilder von Clara
Ein Universalinstrument,
was doch jeder kennt.
Ich kann nicht drauf verzichten,
nein mit nichten.
Text und Bilder von Clara
Verneigen vor Händen
Hände malen ist mein Wunsch,
doch es bleibt ein Wunsch.
Ich male Bäume, Büsche, Bäche fein,
zeichne das Gesicht und auch ein Bein,
doch die Hände? Nein!
Sie wollen mir nicht gut gelingen.
Fleißig werd’ ich Pinsel schwingen,
bis sie munter winken, deutlich zeigen
und die Köpfe sich verneigen
Vor den Händen.
Bilder und Gedicht Helga
Hände
Hände sagen etwas aus
Sie sind jung oder alt
Sie sind schwarz, sie sind weiß
Sie sind weich oder hart.
Hände gehen in das Leben,
greifen, fassen und probieren.
Hände liegen müde schon im Schoß
Oder sie sind emsig noch im Job.
Ausdruck geben sie beim Reden,
schwingend gestikulieren,
drohen oder Fingerzeig,
klatschen bei Applaus.
Hände geben oder nehmen.
Hände transportieren,
lenken, führen, ziehen.
Undenkbar, sie zu verlieren.
Hände streicheln übers Haar,
sie bewahren Kostbarkeiten,
sind selber ein Juwel fürwahr,
denn sie schenken Zärtlichkeiten.
Text und Bilder von Clara
Hände für Illusionen
Meine Hände schützen meine Welt
Deine Hände schützen deine Welt
Unsere Hände schützen unsere Welt
Alle Hände schützen die Welt!
Das ist Illusion.
Die Gipfel genügen nie.
Alle Hände schon.
Bild Nora, Collage Helga, Text Helga
Hände
Hände brachten sie zur Welt,
Hände versorgten sie
Hände streichelten sie nie
man zeigte ihr
wofür man Hände gebrauchen kann
so fingen ihre Hände mit der Arbeit an
zarte Kinderhände wurden rauh
lernten früh sich zu bewegen
niemals auszuruhn
sie lernten alles was
sie für`s Leben brauchten
schon ganz früh.
Große Hände schlugen auf sie ein,
dabei war sie ja noch so klein,
keine Hand beschützte sie
bis sie immer wieder schrie
Hilfe, Hilfe, ich war es nie,
doch wütende Hände
schlugen ihr ins Gesicht,
sie hat es verziehen und ertragen.
Ihre Hände sind gegen Gewalt
und werden niemals schlagen!
© Klärchen
Was haben diese alten Hände schon getan in ihrem Leben
gelernt, gefühlt, gestreichelt, gearbeitet, niemals geruht,
niemals hat man sie weggegeben weil sie nichts taugten oder nichts taten,
die Hände waren immer da, ganz egal wo in der Welt ,
sie hielten fest an dem was sie halten wollten.
Nun liegen sie manchmal ganz still und beten für sich allein, für dich, für mich!
© Klärchen
Betende Hände
Wer kennt sie nicht, die Betenden Hände
von Albrecht Dürer,
feingemalt mit einem Tuschpinsel
etwa um 1503.
Es ist eine wahre Meisterleistung.
Täglich werden die Hände der Menschen überall auf dieser Welt zum Gebet zusammengelegt oder gefaltet.
Es wird um Vergebung gebeten,
es wird Gott gedankt,
es wird um Schutz gebeten.
Was auch immer es ist.
Text von Clara
Bild aus Unterlagen entnommen und
beschriftet von Clara
Hände
, so widersprüchlich,
unterschiedlich,
vielfältig,
ein Wunder der Natur.
Manchmal begreift man den anderen nur durch seine Hände.
Du Hand, des anderen - ich fass dich an
Hand, ich streichle dich
Hand, ich mag deine Haut
Hand, nein, du bist hoffentlich - niemals laut.
Ein Mensch, der seine Hände nicht mag und pflegt, achtet auch nicht sonderlich auf sein Gesicht und seine Füße.
Was würden wir tun, wenn wir sie nicht hätten?
Taste als Blinder einem Mensch mit beiden Händen in sein Gesicht, er erkennt dich als Ganzes, verleiht der Person ein Gewicht.
Greife mit beiden Händen tief in die dunkle Erde, spüre sie und du wirst merken wie wundervoll sie riecht, sie sich anfühlt, es gibt nichts Vergleichbares.
Ich schaue immer auf die Hände.
Ich mag Hände. Ich hatte immer schon ein Faible für sie.
Alte Hände, die von einem langen Leben erzählen, junge Hände, die das Leben noch vor sich haben.
Die Hand, die auf dich vertraut, von Gott wie jeder Knochen geschenkt, auf dich schaut.
Ich habe immer darauf geschaut.
Irgendwer sagte einmal, ich habe die Hände meines Vaters, lang, schmal, schlank, mit kurzen eleganten Nägeln. Sie passen zu mir, doch manchmal gefallen sie mir nicht. Dann, wenn sie mir eine Ohrfeige geben.
Doch normalerweise vertraute ich meinem Urteil, wenn ich mir bei neu hinzugekommenen Menschen in meinem Leben deren Hände ansah.
Weiß selbst nicht warum.
Es mag ein Instinkt sein, so als wüsste ich, sehen die Hände für mich angenehm aus, sind sie gepflegt und mir irgendwie schnell vertraut, fühlen sich angenehm an, dann vertraue ich diesem Menschen.
Doch man kann sich natürlich auch täuschen, so wie ich es getan habe.
Mich getäuscht.
Zarte, ja fast fragile Hände waren es, die mich einst streichelten und ich machte mir keine Gedanken ob sie mich je betrügen würden.
Doch sie taten es.
Sie täuschten und verletzten mich.
Ließen mich im Stich, zerfetzten mich.
Seitdem vertraue ich keinen Händen mehr.
Nicht ihrem äußeren Anschein und auch nicht ihrem trügerischen Streicheln.
Die Hände meines Vaters kenne ich nicht.
Doch Hände sind auch zuverlässig, tatkräftig, zupackend, verlässlich.
Meine:
Sie sagen mir - wenn ich etwas falsch mache,
dann zeigen sie mir einen Hautausschlag, der sich gewaschen hat.
Sie schälen sich in der Handinnenfläche.
Die Ärztin, zu der ich ging, sagte nur lakonisch: das ist Stress.
Mit großen und kleinen durchlöcherten Blasen erzählen sie mir, dass mein Innerstes sich gegen etwas wehrt, dass ich mit etwas in meinem Leben nicht einverstanden bin, dass sich etwas verrutscht hat, dann sehe ich sie an und bin ihnen dankbar für ihre Sensibilität und ihre Aufmerksamkeit, mit der sie mich anleiten, ja fast zwingen, das in Ordnung zu bringen, was ich vorher übersehen habe oder nicht sehen wollte. Wenn ich das tue, dann ist der Ausschlag wie durch ein Wunder von einer Sekunde auf die andere wieder entschwunden.
Was soll ich sagen:
Danke du Hand, dass du im Laufe meines und deines Lebens gelernt hast genauer als ich hinzugucken.
© Angelface
Hände....
Nach Michelangelo:
Die Erschaffung Adams und damit der Menschen...
Gott berührt Adam und haucht ihm damit Leben ein!
Er hat die Hände bekommen, um Gottes Werk weiterzuführen und neues zu erschaffen, so wie Gott es getan hat.
Doch es gibt zwei Arten von Händen:
Die "gute"
Hand, die neues schafft...
Die Welt verschönert...
Den Kontakt mit Menschen herstellt...
Den Gefühlen Ausdruck verleiht...
Die Liebe verschenkt...
Die Wärme und Geborgenheit vermittelt...
Die "schlechte"
Hand, die zerstört...
Die Menschen tötet...
Die Menschen misshandelt...
Die Angst vermittelt...
Die Schmerzen bereitet...
Die Hass hervorruft!
Welche Hand
DU
hast,
entscheidest du selbst!
@Lilie
Eine Hand wäscht die Andere
und beide das Gesicht
Wer schon einmal den Arm in der Schlinge hatte, vielleicht, weil er sich das Schlüsselbein gebrochen hat, der weiß, wie schwer es ist, sich zu waschen.
Sich mit einer Hand zu waschen scheitert schon daran, dass man den Waschlappen nicht auswringen kann.
Dann fehlt sie so sehr, die zweite Hand.
Nur gemeinsam erfüllen die Hände ihren Dienst. Gemeinsam schaffen sie, was eine Hand alleine nicht kann.
Sie tun sich gegenseitig einen Gefallen, indem sie Hand in Hand arbeiten.
Da wären wir dann bei unserem Sprichwort.
Sich einen Gefallen tun, einen Dienst erweisen, einen Wunsch erfüllen und im Gegenzug natürlich, wenn es erforderlich ist, auch vom Gegenüber ähnliches erwarten – irgendwann.
Wie schön, dass wir sie haben, unsere Hände.
© sissi
Bild Klärchen
Die starke Hand....
Der Maler mit der starken Hand
malt schöne Bilder an die Wand
Der Dichter denkt sich
Geschichten aus
und schreibt mit der Hand
seine Erlebnisse auf.
Die Kinder sind auch sehr gespannt
was so alles tut die rechte Hand,
In der Schule wird sie
ständig gebraucht
auch wenn der Kopf schon lange raucht.
Beim Sport, beim Tanzen
beim Kochen daheim,
überall sollen Hände
die“ Starken „sein.
Waltraud
Liebe Hand, böse Hand
kennt ihr es auch
früher war es Brauch
gebe der Tante das liebe Händchen
und dem Onkel auch
mache einen Knicks
und zwar ganz fix
und Fritzchen, du Schlawiner
mache einen Diener
sonst gib`s was auf die Hand
Der Zauberer braucht seine Hände
aus einer Zeitung macht er ein Tuch
damit nicht genug
er zaubert Mäuse und Tauben
man kann es nicht glauben
aus seiner Hand
entsteht ein Elefant
Im Zirkus der Dompteur
hebt nur eine Hand
und die Tiger schnurren
die Katzen sind ganz brav
mit den Händen dirigiert
er sie hin und her
als ob`s kein Wildtier wär `
Wer leitet unsere Hand
das Gefühl oder der Verstand
das frage ich mich manches Mal.
© Klärchen
der Lehrling
galt bei den Kollegen so wenig
dass er eines Tages Luft für sie war
und keiner ihn sah
von da an stand er allen im Weg
und sie stolperten
über dieses unsichtbare Hindernis
da sperrten sie die Türen zu
und machten Jagd auf ihn
durchs Großraumbüro
aber der Lehrling spielte mit ihnen
Blinde Kuh
der dicke Direktor mit der Zigarre
der kannte einen Trick
er setzte sein bestes Lächeln auf
und streckte die Hand hin ins Leere
der Lehrling nahm den Köder an
und wurde zum Schrecken der Belegschaft
wieder sichtbar
Text Conrad
Zu spät
Ich habe dich verletzt.
Es war nicht so gemeint.
Es tut mir so leid.
Du stehst in der Tür.
Dein Blick ist ernst und kalt.
Ich strecke meine Hand aus.
Du nimmst sie nicht.
Du nimmst meine Hand nicht.
Ich kann es nicht glauben.
Monirapunzel
Bild Helga
Hände
Hände drücken so viel aus. Sie haben eine eigene Gestik. Man sieht ihnen an, ob das Gegenüber offen ist, oder verschlossen, ob jemand froh ist, oder traurig, alle diese Empfindungen können unsere Hände nicht verbergen. Auch Aufregung kann man spüren, wenn die Hände feucht werden. Das muss nicht negativ sein, es kann auch eine übergroße freudige Überraschung sein, die uns die Hände feucht werden lässt, doch meist ist es sicher die Angst, die die Hände ins Schwitzen bringt.
Ein Kenner kann sicher viele Gefühle allein an den Händen erkennen, doch heute sind die meisten Menschen nicht mehr in der Lage, die Sprache der Hand zu erkennen.
Man sagt auch: Kleine Babys, die die Faust ja immer ballen, halten die Welt und das Leben in der Hand. Alte Menschen, deren Hände meist locker und kraftlos hängen, lassen los, sie haben die Welt aus der Hand gegeben.
Hände kann man bisher auch noch nicht künstlich durch Operationen jungendlich machen. Noch sehen wir ihnen das gelebte Leben deutlich an.
Ohne Hände gäbe es auch keine Kunst, denn Hände schreiben, malen, zeichnen, musizieren, komponieren, dirigieren und formen und gestalten. Sie nähen, sticken, stricken, häkeln und stopfen.
Man schneidet mit ihnen, putzt, wäscht, ordnet, ach, sie sind einfach für fast alles unerlässlich!
Hände machen auch Spaß! Sie kitzeln, streicheln, liebkosen, kneten und massieren.
Für kleine Kinder gibt es unzählige Fingerspiele, die man ihnen vormachen kann, angefangen bei „Wie das Fähnchen auf dem Turme“ bis zu „Himpelchen und Dimpelchen“. Kinder, die oft und viele solcher Spiele machen, entwickeln sich auch schneller beim Sprechen lernen.
Natürlich sind auch Handpuppen bei Kindern äußerst beliebt. Mit ihnen kann man Dinge sagen, die das Kind sich vielleicht sonst nicht traut zu sagen. Handpuppen können ein Eigenleben entwickeln, sie werden auch zur Unterhaltung von Erwachsenen in Shows eingesetzt, und sie machen Erwachsenen genauso viel Spaß wie Kindern.
Besonders fingerfertig sind auch sogenannte Magier. Sie sind mit ihren Fingern so geschickt, dass sie unsere Augen überlisten können. Sie lassen Dinge verschwinden und an anderer Stelle wieder erscheinen, und wir können ihnen nicht mit den Augen folgen, so dass wir staunend ihre Kunst bewundern.
Hände sind einfach erstaunlich, und wie wichtig sie sind, wird uns meist erst bewusst, wenn wir aus irgendeinem Grund mal unsere Hände nicht gebrauchen können. Dann wird selbst der ganz normale, einfache Alltag auf einmal ein riesengroßes, schwieriges Unterfangen, das man ohne Hilfe nicht bewältigen kann.
Also achtet auf eure Hände, nehmt sie nicht als selbstverständlich hin! Sie sind ein wichtiges Instrument für euer ganzes Leben!
© GaSchu
Bild Clara
Texte: Mitgewirkt haben:
Helga, Clara, Nora, Klärchen, Angelika, Lilie, Sissi, Conrad, Waltraud, Monirapunzel, Gabi
Tag der Veröffentlichung: 22.11.2009
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