Ich hasste mein Leben so wie es war.
Und diese Schnäpfen von Cheerleader am aller meisten. Es war schon seltsam, dass manche Klischees doch wahr waren, obwohl es immer hieß, man sollte diesen keine Bedeutung beimessen.
Aber in diesem Fall waren alle Klischees wahr. Camille, Leila, Ashley und Donna. Das waren die Hexen der Elko High School. So wenigstens nannten wir, die Ausgestoßenen, die vier.
Zu ihren Gefolge gehörte der großteil der Schule. Alle jedenfalls, die Geld hatten, Schön waren und tataen was sie verlangten. Und neben diesen Vier Mädchen reagirten die Stars der Footballmanschaft, Liam Gaible und Aiden Scott.
Liam Gaible war ein Partyhengst wie jeder andere auch. Allerdings war er es, der diese Partys veranstalltete. Fast jeden zweiten Samstag flossen bei ihm massenhaft Alkohol und die ganze Schülerschaft schien sich bei ihm zu versammeln.
Aiden Scott stand ihm in seiner Partylaune nicht nach. Es hieß, dass jede Party erst dann eine echte Party war, wenn er auftauchte. Ich kann das nicht bestätigen, da ich nie auf solche Feiern ging. Sie waren mir zu voll und es herrschte dort ein zu großes Chaos.
Und wenn ich bedenke, dass ich den Spott der Hexen innerhalb der Woche ausgesetzt war, wollte ich mir diesen nicht noch am Wochenende zu ziehen. Und wenn ich bedenke, dass ich mir gerade auf der Mädchentoilette Leim aus den Haaren wusch, denn mir Ashley im Kunstunterricht übers Haar gekippt hatte, konnte ich wirklich darauf verzichten, ihnen mehr als nötig über den Weg zu laufen.
Es war hier an der Tagesortnung, dass die Vier den Ausgestoßenen Streiche spielten, diese dann verspotteten und die Annerkennung durch das Gelächter der anderen Schüler genossen. Ich hasste das, vorallem deshalb, da die Lehrer für das Treiben dieser "Elite" blind waren.
Und am aller ätzenden fand ich, dass meine kleine Schwester Paula ihnen hinter herrannte wie ein kleines Hündchen, dass unbedingt aufmerksamkeit brauchte. Und nicht nur das. Zuhause gab es nur ein Thema. "Camile sagt dies..., Leila macht dies..., Ashley ist dieser Meinung..., Donna trägt das..." Und nicht zu vergessen: "Aiden ist ja sooo süß." Zum Kotzen.
Meine Eltern ignorierten ihr Gehabe. Was wir taten waren ihnen egal, solange wir anständig blieben. Sprich, solange wir ihnen keine Schande machten. Ich tat dies, indem ich gar nicht daran dachte irgendwas zu machen was andere in meinem alter wollten. Keine Partys, keine Drogen, kein Alkohol und kein Sex.
Paula hingegen wollte ihren Idolen nachahmen, hielt sich aber aus Angst vor Konsequenzen gekonnt scharf an der Grenze. Sie war 14 Jahre alt. Und laut unseren Eltern waren ihr Partys wie die bei Liam verboten. Allerdings übernachtete sie immer an diesen Abenden bei einer Freundin, von der ich jedenfalls wusste, dass sie auf jeder Party auftauchte.
"Das du dich darüber aufregst. Es war ein harmloser Scherz." Paula löffelte ihre Suppe an der Küchenzeile und verdrehte die Augen. Genervt ließ ich mich neben ihr an die Ecke der Küchentheke auf den Hocker fallen. "Ich übertreibe nicht. Es hat eine Stunde gedauert, bis ich den Leim raus hatte. Und damit hab ich die zeit auf dem Mädchenklo nicht mitgerechnet."
Entsetzt sah sie mich an. "Du hast dir auf der Schultoilette die Haare gewaschen? Bist du verrückt? Weißt du wie peinlich das für mich ist?" Paula war wirklich nervig. "Wie peinlich das für DICH ist? ist mir egal." paula ließ den Löffel in die Suppe fallen.
"Mom!" schrie sie und ich schreckte auf dem Hocker zusammen. Von ihrem Geschreie würde ich irgendwann einen Tinitus bekommen. "Paula," ermahnte ich sie genervt, doch sie ignorirete mich. "Mom!" Ich wollte ihr gerade meine Meinung geigen als unsere Mutter um die Ecke kam. Sie trug den braunen Overroll mit dem Abzeichen des Ungeziefferentfernungs Services, den sie mit unserem Vater betrieb.
"Was ist denn? Wir müssen los." Sie schleppte einen großen Metallkoffer mit sich her, der so groß war wie meine Schultasche und mit sicherheit fast genau so schwer. "Wann werdet ihr zurück sein?" fragte ich höfflich, obwohl ich die Antwort eigentlich kannte.
Unsere Eltern würden über das Wochenende zu einer Messe fahren. Dort würden sie ihre Firma vorstellen und hoffentlich neue großkunden gewinnen können. Unser vater träumte schon seit langen davon, nicht mehr Kleine Aufträge von Privat Personen zu erhalten, sondern größere von Firmen oder Hotels.
"Montag Mittag, Schatz. Und ihr braucht wirklich keinen Babysitter?" Paula verdrehte die Augen. "Nein. Das sagt ja auch schon der Name. Babysitter. Die sind nur für Babys." dafür erntete sie natürlich den mahnenden Blick unserer Mutter. "Nicht so frech."
Jetzt polterte auch unser vater in die Küche. Gleich würde es soweit sein. Die Predigt. "Also Mädchen, seit artig. Zankt euch nicht. Seit pünktlich um 10 Uhr Abends zu Hause, wenn ihr weg geht. Und schließt ab, wenn ich beide aus dem Haus geht. Keine Partys, weder hier noch sonstwo. Und kein Herrenbesuch." Wir nickten.
Unsere Eltern vertrauten uns. Und bisher hatten sie nicht erleben müssen, dass dieses Vertrauen unangebracht war. Ich wusste, dass dies, wenigstens bei meiner Schwester fehl am Platz war. Beide wussten nicht, dass Paula wieder bei einer freundin übernachtete, da Liam wieder eine seiner Party veranstalltete.
Ich wartete, bis der Wagen mit ihnen weg war bis ich Paula darauf ansprach. "Du willst nicht schon wieder zu dieser Party?" Paula räumte ihr Geschirr weg und verdrehte nur die Augen. "Das sollte dich nicht interresieren. halt dich einfach aus meinen Angelegenheiten raus. Klar?" Und schon stampfte sie in ihr Zimmer.
Es würde die Party des Jahres werden. Liam feierte seinen 18 Geburtstag und seine Eltern hatten ihm das große Haus für das Wochenende überlassen um so richtig zu feiern und waren in ein Wellness Wochenende gefahren.
Geil. Und das Geld was sie ihm für die Feier da gelassen hatten, reichte aus, damit Aschley älterer Bruder genug Alkohol kaufen konnte um die ganze Schule für ganze zwei Tage vollaufen zu lassen. Und das besste kam noch. Nicht nur, dass es für Liam eine geniale Überraschung geben würde, sondern Camille hatte mir versprochen endlich mit mir zu schlafen, wenn ich ihnen bei dieser Überraschung half.
Im Grunde interressierte es mich nicht besonders bei solchen Aktionen direkt dabei zu sein. Ich saß lieber in der zweiten und sah mir das ganze Spektakel an. Am meisten hatte ich mich heute über das Video vom kunstunterricht ammüsiert. Leim über Kassy Kakerlakenbraut. Prima.
Kassendra Rodney hatte ihren Beinamen Kakerlakenbraut seit der dritten Klasse. Damals hatten einige Kinder ihre Eltern und deren Beruf vorgestellt. An ihrer Stelle hätte ich den Großvater oder irgendeinen anderen Verwandten mitgebracht.
Doch Kassy stand mit ihrem Vater vor der Klasse und erklärte nach dessen Vortrag über die richtige Beseitigung von Kakerlaken, dass sie ihren Vater über alles bewundere und sie genau so werden wollte wie er. Seit dem war sie eine Ausgestoßene, eine Aussenseiterin, mit der man sich besser nicht abgab.
Und Kassy war seit dem regelmäßig das Opfer der Mädchen. Und so mit das Gespött der Schülerschaft. Irgendwie schade. Immerhin war sie ziemlich schlau und hatte prima Noten. Sie würde es weit bringen. Solange sie nicht den selben Beruf wählte wie ihre Eltern.
Mein Handy klingelte und auf dem Display erschien Liams anzügliches Grinsen. "Hey, na. Alles bereit für die Große Party? Oder muss noch was organisiert werden?" Ich vernahm Limas lachen an meinem Ohr. "Ne, alles da. Essen wird Morgen geliefert. Donna wollte sich um die Chips kümmern. Ashley um den Alk. Camille um die Musik, wobei ich dir dankbar bin dass du da ein Auge drauf hast, Alter."
Ich grinste. Camille hatte einen Guten Musik geschmack, aber Liam war und blieb ein Sexist. "Ja, klar. kein Problem," lachte ich und warf einen Blick in den Keiderschrank. Was sollte ich anziehen? "Hey Alter, wann genau kommst du Morgen?" fragte Liam und ich wusste worauf er anspielte.
Erst wenn ich kam, schien die Party erst so richtig in Schwung zu kommen. "Ach, ich werd erst um Elf auftauchen." "Um elf, geht klar." Ich hörte Liams Enttäuschung. Aber darüber ließ ich nicht mit mir reden. Ich tauchte auf wann es mir passte.
"Ich hab noch etwas zu tun, Liam. Also sorry, aber ich leg jetzt auf. Bis Morgen." Ich ignorierte seinen Protest und drückte auf den roten Hörer auf dem Display. Gerne hätte ich mich Stundenlang über den hintern von Ashley und Camille diskutiert, aber ich musste mein Taschngeld retten.
Mein vater war über meine Noten nicht begeistert gewesen und hatte mir gedroht den Geldhahn zuzudrehen, wenn ich Scheiße baute oder meine Noten sich nicht besserten. Und deshalb hatte ich mir eine Zusatzaufgabe in Mathematik geholt um meine Note in dem fach zu verbessern.
Natürlich war ich darauf bedacht, dass die anderen nichts davon erfuhren. Meine Freunde würden sich darüber nur das Maul zerreisen. Und im moment hatte ich keine Lust auf solche Witze.
Ich hasste Mathe. Es dauerte Stunden, bis ich meine miesen Versuche aufgeschrieben und ich irgendein Ergebniss ermittelt hatte, nur nicht das Richtige. Mein einziger Trost war die Party am folgenden Abend. Die würde mich wieder auf andere Gedanken bringen.
Ich schlug Punkt Elf Uhr auf. nach dem ich liam gratuliert hatte schnappte sich Ashley ihren freund und lenkte ihn ab. Jetzt kam mein Part. Camille war so freundlich gewesen mir mein Opfer nicht davon laufen zu lassen. Es machte die Sache wenigstens einfacher.
Und wie es aussah hatte sie dem Mädchen die Lüge bereits aufgetischt. Und die Kleine hatte es ernsthaft geschluckt. "Hey, Paula richtig?" sprach ich das kleine Mädchen mit den Braunen Locken an. Abgesehen von der vielen Schminke sah sie ihrer Schwester ziehmlich ähnlich.
"Äh.. Ja," stotterte sie und wurde knall rot. Ich grinste sie nur verführerisch an. Eins war klar, sie war dämlicher als ihre Schwester. "Ähm, ich würde mich gerne mit dir Unterhalten, aber hier ist es so laut. Lass uns doch nach oben gehen," schlug ich vor.
Sie nickte und lief mir voran die schmale, weiße Treppe hinauf in das Schlafzimmer von Liams Eltern. Ich schloss die Tür hinter mir. "Hör mal, du bist echt hübsch," flüsterte ich und strich dem Dummen Kind mit einem verführerischen grinsen eine Strähne hinters Haar. Paula schmiegte ihr Gesicht lächelnd in meine Hand.
Das war einfacher als gedacht. Ich schmierte ihr noch etwas Honig um den Mund, bevor ich ihr sagte was ich wollte. Und ich war Camille dankbar. Sie hatte gute Arbeit geleistet. Paula wusste was ich von ihr erwartete.
"Ähm, ich hab so was noch nie gemacht. Ich bin noch Jungfrau." Sie stotterte und schälte sich aus ihrem Kleid, während ich ihr dabei zu sah. "Keine Sorge, ich werd vorsichtig sein. Aber... hast du vieleicht ein Kondom da bei? Ich vergess die immer," log ich und trappierte mich auf dem Bett.
paula drehte sich halb Nackt und strahlend zu mir um. "Ja, hab ich. Moment, die sind hier irgendwo." Sie krammte mit zitternden Händen in der Handtasche herum. Plötzlich fiel sie ihr aus der hand und der inhalt entlehrte sich auf dem Boden. Ich staunte nicht schlecht, als unter dem Make up der Inhalt einer ganzen Kondompackung verstreut lag.
Wie mit Camille abgemacht wurde die Badtüre des Zimmers aufgerissen und die Mädchen, liam und einige Jungs aus dem Team drückten sich lachend in das Zimmer. Ich sprang vom Bett und stellte mich neben meine Freunde. "Paula, hast du ernsthaft gedacht, ich würde mit dir schlafen? Du bist echt dämlich, wenn du das ernsthaft geklaubt hast," erklärte ich und lachte mit meinen Freunden.
Die Scham stand der kleinen ins Gesucht geschrieben und es sah aus, als wenn sie gleich heulen würde.
Ich sah es mit unglauben, als Paula aus dem haus ging, aufgetackelt als würde sie auf den Strich gehen wollen. Und das nur, weil sie reifer aussehen wollte. Ich schwieg aber darüber, weil ich wusste, dass jeder Protest oder ermahnung auf taube Ohren stoßen würde.
Außerdem wollte ich mir die Stimmung nicht verderben lassen und setzte mich vor den Computer. Ich hatte mir vorgenommen, alle Fotos auf meinem Rechner und meiner Kamera zu ordnen. Lange schon hat es mich genervt, dass alle Fotos vereinzelt auf dem Rechner herum schwierten.
Ich saß bis elf vor dem Computer und meine Augen schmerzten bereits. Alle Fotos auf dem rechner waren sortiert. Jetzt fehlte nur noch die Fotos auf der Kamera. Ich schaltete das Licht ein und suchte nach dem USB-Kabel mit dem ich die Fotos hinüber ziehen konnte.
Wo war das scheiß Ding den? Bestimmt hatte sich Paula das teil geangelt. Es war eigentlich mein Kabel, aber meine Schwester nutzte es ständig. Nur räumte sie es nie zurück. Fluchend stürmte ich aus meinem Zimmer und in das Zimmer meiner Schwester.
Während ich jede Schublade nach der anderen aufriss und danach zuchte, fiel mir in dem übervollen Papiereimer etwas auf. Ich zog ihn unter dem Schreibtisch vor und dabei fiel die kleine, schwarze Verpackung hinunter, direkt vor mein Knie.
Die Packung war leer und an der aufgerissenen Seite klebten Spuren von Paulas neuem Nagellack, den sie sich gestern gekauft hatte. Misstrauisch drehte ich die Billy Boy verpackung in meinen Händen herum. Wen Paula diese Packung erst seit gestern hatte, wo waren dann nur die ganzen Kondome? Und mit wem und wann wollte sie Schlafen?
Mir fiel ein Gedanke ein, für den ich mich eigentlich schämen wollte. Ihr Tagebuch lag immer unter ihrer Matratze und ich hatte vor einige letzte Einträge zu löschen. Vielicht bekam ich da eine Antwort. Eine, die mir besser gefiel, als mein Bauchgefühl.
Ich holte das Buch hervor und schmiss die Packung auf Paulas rosaner Bettwäsche. Ich fand direkt beim letzten Eintrag meine Antwort:
"Camille hat mir erzählt, das Aiden auf mich steht. Ist das Cool. Er ist der heißeste Typ an der Schule. Und er will mit mir gehen. Grass. Camille sagte aber auch, dass er mit mir schlafen wolle, da ich ja dann ab heute Abend seine Freundin wäre. Naja, Angst habe ich schon davor. Aber er ist älter als ich und ich will unbedingt mit ihm zusammen sein. Und ich wäre die Erste in meiner Klasse, die schon Sex hat. Ich bin so aufgeregt."
Der Eintrag war von heute Mittag. Und er bestätigte meine Befürchtungen. Ich ließ das Tagebuch auf das Bett fallen und rannte aus dem Haus. Hoffentlich kam ich nicht zu spät. Ich kannte die Hexen zu gut. Und ich wollte gerne meiner Schwester diese Plamage ersparen.
Es war halb zwölf und die Party war im vollen gang. Obwohl ich die Abschätzigen Blicke spürte, lief ich einfach weiter in das Haus und keiner hielt mich auf. Es war schon zu einfach, als ich Camille, Leila und Donna im Wohnzimmer fand. In dem Moment war meine Wut und meine Angst um meine Schwetser zu groß und ich stürmte auf die Drei zu. Diese schienen mich nichteinmal zu bemerken.
"Und du hast ihn ernsthaft abblitzen lassen?" höhrte ich Donnas schrille Stimme und das gekicher der Drei. Mir war ihr Gekicher egal oder worüber sie sich unterhielten. Ich sah einfach rot und stürzte mich auf Camille. "Du dreckicke Schlampe, wo ist meine Schwester?" brüllte ich und schlug der aufgetackelten Tussi ins Gesicht.
"Wofür hälst du dich?" Ich schlug erneut zu und Camille brach in tränen aus. Ihre Freundinnen waren ihr keine Hilfe, die kritschten nur und sahen entsetzt zu. "Wo ist sie?" Brüllte ich Camille an und wollte gerade nach ihr greifen, als sich Liam dazwischen stellte. Der Kerl war bereits Hackedicht.
"Deine Schwüester ist escht geiles Luder. Hat nur keine Titis," kicherte er und ich ahnte was gelaufen war. Ich drehte mich auf dem Absatz um und lief in den Garten. Wo könnte sie nur stecken? Ich suchte sie überall. Fand sie aber nicht.
Es war bereits nach zwölf, als ich wieder vor dem Haus stand. Der Vorgarten lag im Dunklen nSchatten der großen Hecken und ich beschloss in den Dunkeln Ecken nach zu sehen. Ein perfekter Ort um ungesehen zu bleiben. Aber da war meine Schwester nicht. Nur Aiden, der gerdae mit heruntergelassenen Hosen ins Gebüsch pinkelte.
Ich hatte ihn zu spät gesehen. Nun stand ich vor ihm und hatte keine Möglichkeit zu fliehen. Aiden war sturzbetrunken und anscheinend schlecht gelaunt. Er griff nach mir und zerrte an eminen Armen und versuchten mich zum Fallen zu bringen.
Ich hätte schreien können. Schreien, während er mich auf den Boden warf, nicht weit von seiner Pisse entfernt. Ich hätte schreien können, als er an meiner Jockinghose zog und sich über mich legte. Die ganze zeit, bis er mir seine Zunge in den Hals bohrte hatte ich Zeit zu schreien. Ich tat es nicht.
Vieleicht war es Angst gewesen. Oder Schock. Aber als er mit mir fertig war und sich von mir runterrollte um dann seine Hose hinaufziehend zu verschwinden blieb ich noch einige Sekunden liegen. Tränen kullerten mir lautlos die Wangen hinunter.
Ich redete mir ein ich hätte nicht um hilfe geschrien, weil ich glaubte dass man mich nur damit gedämütigt hätte statt mir zu helfen. Und vieleicht hätte ich sogar recht damit. Nur würde ich es nicht mehr heraus finden können. Ich schlürfte nach Hause und beschloss eins:
Ich würde niemandem ein Wort sagen und alles vergessen.
Mir war schlecht. Und das schon seit zwei Wochen. Ich wollte nicht darüber nachdenken was es bedeuten sollte. Vorallem deshalb weil ich seit einem Monat überfällig war. Sechs Wochen war der Vorfall her. Niemandem hatte ich ein Wort gesagt und Paula auch nicht.
Paula hatte mich natürlich gefragt gehabt, warum die Packung und das tagebuch auf dem Bett lag. Ich hatte ihr erzählt was passiert war bis zu dem Moment in dem ich vor Liams haus angekommen war. Ab dann hatte ich gelogen.
Sie hatte mir erzählt was passiert war. Aber schon am nächsten Morgen hatte sie Ausreden für das Verhalten der anderen. Sie schwärmte weiter für Aiden und mir wurde dabei schlecht, wenn ich ihr zu hören musste.
Dann fiel mir wieder genau ein, was er getan hatte. Und dass ich meine Sachen verbannt hatte als ich nach Hause kam um die Spuren zu beseitigen.
In den Müll hatte ich meine Sachen nicht einfach schmeißen wollen. Zu oft kam es vor, dass meine eltern nocheinmal in den Tonnen kramten. Entweder weil sie etwas verloren oder versehentlich weggeworfen hatten.
Und leider wusste ich nicht, wie ich die Blutspuren, die an meinen Hosenbeinen der Jogginghose klebten spurenlos rauswaschen konnte. Abgesehen davon würde es auffallen wenn ich Wäsche waschen würde. das tat immer meine Mutter.
Und meine Eltern waren nicht nur sehr Konservativ, sondern auch sehr misstrauisch. Schon bei der geringsten kleinigkeit fragten sie nach. Und ich konnte ihnen sehr schlecht etwas vorlügen. Hoffentlich kamen sie nie dahinter. Sie würden mir einen Strick daraus drehen.
Aiden schien den Abend vergessen zu haben. Wenigstens erzählte man sich das. Und dass er am Tag darauf mit furchtbaren Kopfschmerzen aufwachte, so dass er auch am Montag in der Schule fehlte. Am Dienstag witzelte die ganze Schule über seinen Blackout.
Ich versuchte ihm aus dem Weg zu gehen, denn sein bloser Anblick machten die Erinnerungen zu Schmerzhaft. Nachts hatte ich manchmal Alpträume. Aber zum Glück bekam meine Familie nichts mit. Mehr Sorgen machte mir der Ausfall meiner Periode. Dies war bisher nie vorgekommen.
Ich beschloss einen test zu machen. Allerdings besser nicht zu Hause. Wenn meine Eltern den Test finden sollten, egal ob er positiv oder negativ sein sollte, würde es Ärger geben. Ich besorgte mir den test auf dem Weg zur Schule und noch vor der ersten Stunde schlich ich mich auf die Toilette.
Da diese voll war hoffte ich auf den Beginn der Stunde und kaum hatte es geklingelt leerte sich die Toilette. Ich holte also die Packung aus der Tasche und lass mit zitternden Händen die Beilage.
Zwei Striche positiv. Ein Strich negativ. Bitte nur einer. Bitte nur einer. Ich tat genau alles wie beschrieben und legte dann den Test dann auf den Toilettendeckel.
Ich schloss die Augen und zählte die angegebenen Drei Minuten ab. Als ich fertig war zählte ich noch einmal bis 60. Dann hob ich mit beiden zitternden Händen den Test auf. Zwei Striche.
Camille und ihre Freundinnen hatten einen Streich geplant. Nur tauchte Kassy Kakerlakenbraut nicht auf, um sich auf ihren Platz zu setzen. Der Witz an der Sache war, das Liam alle Schrauben soweit gelockert hatte, dass Kassy mit samt ihrem Stuhl zusammen brechen würde.
Nur Kassy tauchte die ganze Stunde nicht auf. Erst als diese vorbei war und alle Nach draußen schlüpften huschte sie in den Klassenraum um mit Mr Jorden zu sprechen. Ich war neugiereig. Also blieb ich an der halb geöfneten Tür stehen und wartete.
"Miss Rodney. Wo waren sie?" fragte Mr Jordan hochmütig. Jetzt würde sie Ärger bekommen. "Es tut mir Leid, Mr Jordan. Mir war schlecht. Es geht mir jetzt etwas besser. Es tut mir wirklich Leid." Schwache Ausrede.
"Sie sind einer meiner besten Schülerin und ich verstehe nicht warum sie Balu machen sollten. Ich gehe davon aus, dass sie mir die Wahrheit sagen und werde den Vorfall erstmal für mich behalten." Das swar doch nict war? "Aber ich erwarte, dass sie nicht noch einmal fehlen." "Natürlich. Kommt nicht mehr vor," versicherte Kassy leise.
Ich höhrte ihre Schritte aus dem Raum und wartete. Es waren nur noch sehr wenige Schüler auf dem Gang. Und selbst diese machten sich auf in die Unterrichtsräume. "Dir war schlecht? Es gibt schon bessere Ausreden," warf ich ihr spötrtisch an den Kopf.
Kassy zuckte zusammen und beschleunigte um von mir weg zu kommen. Ich lief hier hinterher. "Komm schon. Erzähl mir die Wahrheit. Du hast Blau gemacht. Nicht war?" Kassy ignorierte mich und lief noch schneller. Wir kamen in einen Gang wo wirklich keiner war.
"Kassy, Kassy, Kassy. Ich dachte immer du wärst so brav. Jetzt schwänzt du für nichts. Für einen kinobesuch war die Zeit ja etwas zu Kurz oder?" Ich wollte sie provozieren. Mehr nicht. Etwas sticheln. Und anscheinend funktionierte es. Sie wirbelte herum und funkelte mich wütend an.
"Du hast keine Ahnung, du elender Mistkerl. Halt dich von mir fern, klar?" Erstaunt sah ich sie an. "Was ist den mit dir?" "Du kannst anderen erzählen, dass du dich nicht erinnern kannst, mir machst du nichts vor." Was? Ich verstand kein Wort. Aber ich hatte das Gefühl dass das Gespräch unangenehm wurde.
Ich griff nach ihrem Arm und zog sie durch die nächste Tür. Wir landeten im Vorbereitungsraum des Kunstunterrichts. "Lass deine Pfoten von mir," fauchte Kassy mich an. Ich ließ sie los, wenn auch nur um einen Blick in den Kunstraum zu werfen. Keiner da.
"Was ist los? Woran soll ich mich erinnern können?" Ich lehnte mich gegen einen großen Tisch und sah sie an. Wenn Blicke töten könnten,... "Das weist du ganz genau. liams geburtstag. Ich vergesse dir das nie," fauchte sie. Oh nein.
"Du bist sauer wegen der sache mit deiner Schwester? Das ist es? Mein Gott das war doch harmlos." ich lachte in mich hinein und verdrehte die Augen. Deshalb machte sie so ein Theater? "Ich meine doch nicht meine Schwester. Und damit du es weist, dass was ihr mit ihr abgezogen habt war nicht gerade harmlos."
Ich dachte kurz nach was an dem Abend noch gewesen war. Nach der Sache mit Paula hatte ich Camille darauf angesprochen was sie mir versprochen hatte. Doch sie hatte nur gelacht. "Vergiss es Casanova," hatte sie lachend erwiedert und mich stehe lassen.
Aus frust hatte ich viel zu viel und viel zu schnell getrunken. Dann war alles weg gewesen. Aber was meinte sie nur? "Ich hab keine Ahnung wovon du sprichst." Kassy war den Tränen nahe. Irgendwas stimmte nicht mit ihr. Sie war immer so taff gewesen. Jetzt sah sie aus wie ein Häufchen elend.
"Du hast... Du... Ich war dort. Ich hab sie gesucht. Aber... da warst du. Und du... du hast..." Das Gestammel ging mir auf den Keks. "Raus mit der Sprache!" forderte ich sie auf.
"Du hast mich vergewaltigt!" brüllte sie erstickt. Es traf mich wie ein schlag, obwohl ich daran Zweifelte. Ich würde doch nicht... Schon nicht mit ihr! Aber da war noch etwas anderes. Das fremde Blut an meinen Beinen, dass ich am Sonntag Morgen festgestellt hatte. Vorallem an meinem Ding klebte es.
Und mir war nicht klar gewesen von wem es stammte. "Aha, hast du es irgendwem erzählt?" fragte ich sie. Kassy rutschte an der Tür herunter an der sie gestanden hatte und vergrub das Gesicht in ihren Händen. Ich wartete und dann sah ich wie sie den kopf schüttelte und mich dann ansah.
Ihr Gesicht war blass, ihre Augen gerötet und ihre Wangen nass. Ich wollte das Gespräch beenden. Ich hatte keine Erinnerung und es gab keine Beweise. "Na dann. Wenn ich dich vergewaltigt haben soll, tut es mir leid. Ansonsten halt die Klappe drüber und vergiss es, ja?" fragte ich und war der Meinung sie würde mir zustimmen.
Ich wandte mich zur Tür vor der sie saß und hatte eigentlich vor zu gehen. "Ich bin schwanger," flüsterte sie. Mir lief es eiskalt den Rücken runter. "Nicht dein ernst? Von mir?" Plötzlich sprang sie auf und war auf 180. "Natürllich von dir. Wer sonst hat mich den eifach so vergwealtigt" Sie schlug mir auf den Arm.
"Du hast mich doch auf den boden getdrückt," sie schlug erneit zu. "Du hast mir die Hose herunter gezerrt," Sie schlug wieder zu und ich wandte mich schützend von ihr ab. "Du hast mich vergewaltigt!" Schrie sie und schlug erneut zu.
Mensch hatte das Mädchen eine Kraft. Mein Arm war bereits Taub von den Schmerzen. Es war ihr Ernst. "Hey, schon gut. Hab verstanden. Aber warum bist du schwanger? Schon mal was von der Pille gehört?" fragte ich sie und rieb mir ärgerlich den Arm.
"Spinnst du? Hättest du nicht... dann wäre ich auch nicht schwanger. Meine Eltern sind furchtbar konservativ. Ich kann die Pille nicht nehmen ohne dass es von ihnen Ärger gibt." "Wieso das?" fragte ich verwundert.
"Sie glauben wir sollen uns von den Jungs fernbleiben. Kein Sex. Und wenn wir die Pille nehmen würden wäre der Sex vorprogrammiert." Irgendwie leuchtete mir die Logik ein. "Dann treib ab. Ohne dass sie davon erfahren. Pass auf, wir treffen uns Morgen Nachmittag im Park. Wir gehen zum Arzt und lassen es weg machen."
Ich hoffte, dass sie zustimmte. Und sie nickte. Erleichtert atmete ich aus.
Da ich bereits die zweite Stunde verpasst hatte und Mrs Conroy weniger verständnisvoll war landete ich im anschluss im Büro des Direktors. Meine Mutter betrat kurze Zeit später in ihrem Overroll das Büro. Erst dann nahm Mr Hinks notiz von mir.
"Miss Rodney, ich höre sie neigen heute zum schwänzen? Ich sehe so was gar nicht gern. Schon gar nicht von unserer besten Schülerin." Ich vermied es ihm oder meine Mutter anzusehen und hoffte nur das ich heil darus kam.
"Mir war schlecht. hab wohl was falsches gegessen," flunkerte ich und hoffte dass es klappte. Mr Hinks würde mir sicher glauben. Aber meine Mutter? Ich konnte sie manchmal anflunkern so dass sie mir glaubte. Sie glaubte mir eigentlich sogar ganz gern.
Bei meinem Vater würde das anders aussehen. Er roch eine Lüge auf hundert Mailen Entfernung. Ich hatte also Glück, dass sie gekommen war und nicht er. Schweigend höhrte ich zu wie meine Mutter Mr Hinks versicherte, dass das nicht noch einmal vorkommen würde. Der Direktor schlug vor, dass ich mit ihr nach Hause fahren solle, damit ich mich erholen kann.
Meine Mutter war begeistert und nahm mich mit. Kaum saßen wir im Auto wurde sie wieder Ernst. Sie sprach kaum ein Wort mit mir und zuhause schickte sie mich sofort in mein Bett. Ich tat was sie mir sagte und schlief auch ziemlich schnell ein.
"Kassy wach auf!" Ich hörte die Stimme meiner Mutter und versuchte sie erst zu ignorieren. "Kassendra Rodney, du wachst jetzt sofort auf!" Oho. Das klang gar nicht gut. Ich öffnete die Augen und rappelte mich auf. "Was ist den los?"
Plötzlich fiel mir etwas in den Schoß. Mein Schwangerschaftstest. Scheiße. "Mom, es ist ganz anders, als du denkst." "Na dann erzähl mal," ertönte die Stimme meines Vaters vom Schreibtisch her. Was sollte ich machen? Ich brach in Tränen aus.
"Vor Sechs Wochen war eine Party bei Liam Gaible. Paula war dort. Und dann ahb ich erfahren, dass die einen Streich mit ihr spielen wollten. Ich bin hin um ihr zu helfen. Hab sie aber nicht mehr gefunden," schluchtzte ich.
"Ich hab aber nur noch Aiden Scott gefunden. Im Dunkeln. Er war besoffen und er... Er hat mich vergewaltigt. Ich wollte es vergessen. Mir hätte doch keiner geglaubt. Und dann war mir so schlecht... und... Ich hab den test gemacht...."
"Er hat dich vergewaltig?" fragte mein Vater wütend. Ich sah unter tränen zu ihm rüber und wollte ihm erklären, dass ich nicht log. Aber irgendwas an seinem Blick sagte mir, dass er mir glaubte. "Wir gehen sofort zu ihm. Wir sprechen mit ihm und seinen Eltern. Der kommt nicht soeinfach davon."
Angst rann mir den Rück runter. Das konnte doch nicht sein Ernst sein. "Bitte nicht. Es bringt nichts. Er war so dicht, dass er sich nicht mehr daran erinnern kann," schluchzte ich. Aber mein Vater ließ nicht mit sich reden.
Meine Mutter schlug vor, dass ich noch vorher duschen sollte um mich zu beruhigen. Und es half. Als ich aus der Dusche kam und mir dann saubere sachen anzog fühlte mich mich, wenn auch etwas erschlagen, nicht mehr so am Boden.
Ich wählte mit absicht, den weiten roten Schöabberpulli. Er war warm und weich und in ihm fühlte ich mich immer wohler. Er hatte etwas tröstendes. Auch meine Eltern hatten sich umgezogen und meine Mutter schrieb Paula einen kurzen Zettel.
Ich wusste, das Paula heute nach der Schule ins Kino wollte, also fragte ich nicht nach. Warf aber einen kurzen Blick auf den Zettel. Meine Mutter hatte nichts besonderes darauf geschrieben, nur dass wir weg waren und nicht wussten wann wir zurück kommen.
Wir schwiegen, als wir auf dem Weg zu Aiden waren. Das konnte heiter werden.
Ich saß auf meinem Bett und las. Oder besser ich versuchte den text zu lesen, verstand aber gar nichts. Immer wieder las ich den selben Satz. Es war wie verhext. Die Wörter ergaben keinen Sinn.
Immer wieder dachte ich an Kassy und Liams Geburtstag. Ich versuchte mir daran zu erinnern, aber es war nicht gerade einfach. Ein Ggefühl sagte mir, dass ich sie gesehen hatte an dem Abend. Dass sie vor mir gestanden hatte.
Ich versuchte erneut den text zu lesen und ignorierte das Klingeln an der Tür. meine Eltern würden schon aufmachen. Ich höhrte dumpfe Stimmen. Vieleicht war es wieder irgendso eine Freundin meiner Mutter. Mir war es egal, ich hatte zu tun.
"Aiden! Komm runter!" Brüllte mein Vater von unten und ich stutze. Was war den jetzt los. Selbst wenn meine Freunde da waren brüllte mein Vater nicht, dass ich runter kommen sollte. Sie schickten sie immer hoch.
Überrascht legte ich das Buch weg. Ich machte mich auf den Weg nach unten und sah im Flur Kassy stehen. Was machte sie hier? Hatte sie geplaudert? Sie runinierte mir mein Leben. Mein Vater würde mich dafür noch jahrelang betarfen. Ich war zwar schon 18. Aber fnanziell abhängig von meinem Vater.
Kassy sah betreten zu mir herüber und warf dann einen besorgten Blick nach rechts ins Wohnzimmer. Ich folgte ihren Blick und sah unsere Eltern im Wohnzimmer sitzen. Auf den Wink meines vaters setzten wir uns dazu. Wir setzten uns zwischen unsere Eltern und ich wartete auf meinen Weltuntergang.
"Was führt sie zu uns? " fragte meine Mutter freundlich. Sofort ergriff Kassys Vater das Wort: "Wir wissen, dass unser besuch sehr überraschend kommt, aber meine Tochter hat uns erzählt, dass sie von ihrem Sohn schwanger ist und wir wollten dies mit ihnen klären."
Vieleicht war es doch nicht so schlimm. Bis jetzt hatte ich nur eine Mädchen geschwängert. Aber das Wort Vergewaltigung gefallen. Vieleict kam ich ja doch noch gut weg. Naja fast.
"Dad, du sagst dass als wäre es meien Schuld. Er hat mich vergewaltigt," jammerte Kassy. "Du warst auf dieser Party. Obwohl wir es dir verboten hatten," wies ihr Vater sie zu recht. "Aber nur wegen paula. Ich wollte ihr nur da wegholen," schluchzte sie leise.
Jetzt tat sie mir leid. Ihren Vater wollte ich nicht unbedingt haben. Er drehte ihr einen Strick aus etwas, was nicht einmal ihre Schuld war. "Vergealtigt?" fragte meine Mutter mich entsetzt. Ich zuckte mit den Achseln. "Ich hab nen Filmriss seit diesem Abend. Aber ich würde nie freiwillig mit der Schalfen. Ich will nichts von der Kakerlakenbraut."
"Aiden!" empörte sich meine Mutter und ich sah in die entsetzten Gesichter meiner Eltern. "Wir werden natürlich unseren Sohn zur Rechenschaft ziehen. Und für die Abtreibung etc kommen wir gerne auf," erklärte mein Vater.
Doch Mr Rodney winkte ab. "Keine Abtreibung. Meine Tochter wird das Kind bekommen. Wenn sie nicht glauben, dass ihr Sohn der Vater ist, können wir direkt nach der Geburt einen Vaterschaftstest machen. Aber ich schlage vor, dass er für den Unterhalt und die Erziehung ebenfalls beiträgt."
Das ist nicht deren Ernst. Ich wollte mit der nichts zu tun haben. Wenn meine Freunde davon erführen, wäre ich am Arsch. "Vergiss es, da mache ich nicht mit. Gib es zur Adoption frei, ich will das Kind nicht," protetierte ich. Doch mein Vater reagierte nicht.
"Aiden, geh mit Kassy nach oben!" befahl er und Kassy erhob sich zaghaft. Genervt stand ich auf und ging vor. Sie folgte mir. "Hey, du ruinierts mich. Was solllte das?" fauchte ich sie an. "Es tut mir leid. Meine Mom hat den Schwangerschaftstest gefunden."
"Warum hast du ihn nicht gleich weggeschmissen?" brüllte ich sie an. "Ich habs vergessen, ok." schrie sie mich an. Nicht zu fassen. Wie dumm ist sie eigentlich? "Damit das klar ist: Ich will mit dem Kind nichts zu tun haben. Verstanden?"
"Du bist doch schuld daran, dass ich schwanger bin. Du bist der Vater. Wenn du nicht..." sie brach in tränen aus und schien sich nicht mehr beruhiigen zu können. Ich war so entsetzt über ihre Reagtion, dass mein Zorn verrauchte.
Kassy und ich waren damals Freunde gewesen. Im Kndergarten und in der Grundschule. Bis zum beginn der Dritten Klasse. Wir hatten immer weniger zusammen unternommen, als ich mich mit Liam und den Mädchen angefreundet hatte. Sie hatte sie nicht leiden können und umgedreht war es genau so. Und seit dem Tag, an dem sie ihren Vater und dessen Beruf vorgestellt hatte, hatte er kein Wort mehr mit ihr gewechselt.
"Es tut mir leid," vorsichtig streckte ich meine Hand nach ihr aus. ich wollte sie nur beruhigen. Doch sie zuckte so plötzlich zusammen, dass ich es lieber sein blieb. "Es tut mir leid," flüsterte ich. Ich schämte mich dafür, was ich getan hatte. Und wie es aussah würde ich auch die konsequenzen tragen.
Unsere Eltern hatten beschlossen, dass ich mich um kassendra kümmern sollte. Neben meinem Hausarrest sollte ich meine Freizeit mit ihr verbringen. Wieder gutmachung, nannte es meine Mutter. Kassendra bot mir an, es als Nachhilfe zu betrachten. So müssten wir wenigstens nicht miteinander über das Kind reden. Und über das was passiert war.
Abgesehen davon war mein Taschengeld gestrichen worden. Und wie sollte ich es meinen Freunden erzählen? Ich bekam ein Kind mit der Kakerlakenbraut. Das würde das Topthema der Schule werden.
Mein Vater hatte aber noch andere Bestrafungen für mich auf Lager. Dafür, dass ich Kassy "Kakerlakenbraut" genannt hatte, sollte ich Kassy zu jedem Arzttermin fahren. Und der Erste Termin beim Frauenarzt stand an. Ich hatte ganz und gar nicht vor, mit ihr zum Arzt rein zu gehen, aber sie drohte mir damit meinem vater etwas zu sagen.
Eine Woche war es jetzt her, dass sie mit ihren Eltern bei uns im Wohnzimmer gesessen hatte. Und diese Woche hatte sie jeden Nachmittag bei mir verbracht. Unter den Wachsamen Auge meiner Eltern. Zu allem Überfluss fanden meine Eltern gefallen an ihr. Sie mochten sie viel lieber, als meine Freunde.
"Ich komme mit rein, aber wenn du auf so einen Stuhl musst, bin ich weg," versicherte ich ihr. Als sie nicht reagierte wiederholte ich mich, aber wieder ignorierte sie mich. In der Praxis erwarteten mich rosane und Lialane Wände. Der Warteraum war voll und es saßen nur Frauen da. Einige waren schon etwas älter, einige andere Schwanger.
Ich war der einzige Mann. Genervt schloss ich die Augen und lehnte den Kopf zurück an die Wand. Eine ganze Weile lang lauschte ich den seltsamen Geräuschen. Irgendwann wurde Kassy aufgerufen und sie stieß mich an. Sie bedeutete mir mitzukommen, aber ich schüttelte den Kopf.
Ich wollte nicht mit rein. Als sie mich streng ansah, wusste ich dass sie mir damit mit meinem Vater drohen wollte, also ging ich mit hinein. Es war ein Arzt der uns Empfing. Soviel ich wusste führte er mit seiner Frau diese Praxis. Dr. Wedeling.
Dr. Wedeling war Deutscher, sprach aber perfekt Englisch. Und er war sehr freundlich. Er hörte zu, als wir ihm erklärten, dass Kassy von mir schwanger war. Kassy erklärte, dass es 7 wochen her war, dass wir miteinander geschlafen hätten. Von einer vergewaltigung sagte sie kein Wort.
Aus irgendeinem Grund war ich ihr dafür dankbar. Der Arzt führte uns ins Nebenzimmer. Als ich den Gynäkologischen Stuhl sah, wollte ich umkehren. "Also, dass muss nicht unbedingt sein. Also, dass ich mit rein komme. Ich bin nicht wirklich ihr Freund. Das ganze war ein Unfall." Ich wollte an dem Arzt vorbei ins Sprechstundenzimmer.
Dr. Wedeling lächelte nur und schüttelte den Kopf. "Das ist kein Problem. Pass auf. Miss Rodney legt sich hier hin und sie setzten sich hier, neben und sehen sie an. Auf ihrer linken Seite ist ein Bildschirm, da sehen sie dann den Embryo. Von dem Rest müssen sie gar nichts mitbekommen. Keine Angst."
Ich tat was der Arzt gesagt hatte. Anfangs war mir noch unwohl. Doch als ich das seltsame Pochen auf dem Bildschirm sah und die kleine runde verschwommene Kugel war da ein gefühl, dass ich nicht kannte und, dass ich nicht einordnen konnte.
Ich warf einen Blick zu Kassy. Ihr Blick war etwas verklärt. Und friedlich. Anders als in den anderen Tagen. Ich nahm vorsichtig ihre Hand in meine und Kassy zog diese nicht weg. Das was da pochte war der Herzschlag des Kleinen. Und das pochte jetzt schon kräftig.
Vieleicht hatte ich gehofft, dass es mit den Streichen besser werden würde. Aber es ging genau so weiter wie bisher. Aiden lachte mit seinen Freunden, als wäre nichts gewesen, während diese mir einen Streich nach dem anderen spielte.
fünf Monate vergingen und langsam wurde es sichtbar, dass ich schwanger war. Aiden schärfte mir fast jeden Tag ein, dass ich zu niemanden ein Wort sagen sollte. Und ich hatte bisher den Mund gehalten. Warum sollte ich auch etwas sagen, die Sache war schon nicht angenehm.
Paula hasste mich. Sie ging davon aus, dass ich mich an Aiden herangeschmissen hatte. Die ganze Wahrheit hatte ich ihr nicht erzählen können. Sie war doch erst 14. Noch ein Kind. Sie ging mir aus dem Weg und sprach kein Wort mehr mit mir.
Die Schwangerschaft war gar nicht so einfach. In Sport machte ich extra Übungen auf einem Gymnastik Ball, während die andern Leichtatletikübungen machten oder Irgendeine Sportart spielten. regelmäßig bekam ich Basketbälle oder Federbälle ab, aber ich ignorierte das.
Nach der Schule jedoch, wenn ich bei Aiden war, war er wie ausgewächslet. Er war freundlich und fürsorglich. Wir hörten dieselbe Musik wie ich und sahen die selben Filme und Serien. Es war eigentlich ganz angenehm. An diesem Abend lagen wir nebeneinander auf sseinem Bett und sahen uns Scrubs an.
Die Folgen kannte wir eigentlich beide und so sprachen wir die Texte teilweise nach. "Wie fühlt sich das eigentlich an?" fragte mich Aiden plötzlich und ich sah ihn verdutzt an. "Was?" Aiden druckste noch eine Weile herum, dann wies er mit einem vielsagenden Blick auf meinen Bauch. "Schwanger sein."
Das war eine seltsame Frage. "Wieso willst du das wissen?" fragte ich ihn deshalb. "Ich ... mich interressiert es eben." Aiden setzte sich auf und sah zu mir herunter. "Ich werde immer dicker, nichts passt mir und meine Brüste tun mir weh. In dem einen Moment habe ich Lust darauf irgendwas zu tun. Mir etwas zu kochen, mein Zmmer umzuräumen oder so. Und im nächsten habe ich auf nichts Lust mehr. Es ist ätzend."
Vieleicht habe ich übertrieben, aber mir fiel jetzt nichts positives ein. "Immerzu muss ich daran denken wie es weiter gehen soll. der geburtstermin ist während der Prüfungszeit. Sprich kein Abschluss, kein College. Ich weis nicht wie ich das Kind groß ziehen soll. Und dich die ganze zeit denke ich daran, was ich dem kind sagen soll, wenn es nach dir fragt. Wie ich dich kennen gelernt habe zum beispiel. Soll ich ihm wirklich erzählen, dass sein Vater mich Vergewaltigt hat und es nur deswenigen Existiert?"
Ich wusste, dass ich gerade meinen Frust an ihm ausließ. Aber ich wollte es endlich los werden. Meine Eltern hatten mir untersagt zu dem Psychologen zu gehen, den mir die Scotts angeboten hatten. Und auch so vermied jeder dieses Thema. Ich wollte es los werden, aber es staute sich in mir an und wuchs und ich wurde es nicht los.
"Was genau ist an dem Abend passiert? Erzähls mir." Ich sah ihn empört an. Ich wollte, dass mich jemand das fragte, aber jetzt? Ich hatte einfach das Gefühl mich mit ihm steiten zu wollen. Obwohl ich das nicht wollte.
"Du willst wohl wissen wie gut du warst oder?," provozierte ich und ließ ihm keine Zeit zum antworten. "Du warst furchtbar. Du stands da und hast gepinkelt. Ich hab dich erst gar nicht gesehen. Ich hab Paula gesucht. Nicht dich. Du stands da mit heruntergelassenen Hosen." Ich wollte mich aufsetzten, schaffte es nicht und ließ es bleiben.
"Du hast es irgendwie geschafft mich auf den Boden zu drücken. Direkt neben deiner Pisse. Du hast mir die Hose herunter gezogen. Es hat dich nicht interressiert ob ich wollte oder nicht." Ich schluckte. "Du musst es mir nicht erzählen," flüsterte er, aber ich schüttelte den Kopf.
"Nein, ich hab jetzt angefangen und ich mache jetzt auch weiter. oder ist es dir langsam unangenehm?" Ich schaffte es mich aufzusetzten und sah Aiden herrausfordernd an. "Hast du nicht um hilfe geschrien?", fragte er. Ich spürte seinen besorgten Blick. Und den knoten in meinem Hals.
"Nein," flüsterte ich heißer," Ich konnte nicht. Ich weis auch nicht warum. Aber ich konnte nicht. Und dann hast du mir deine Zunge in den Hals gesteckt. Glaub mir, du bist echt mies im Küssen. Du küsst wie eine Bohrmaschiene." Irgendwie amüsierte es ihn.
Er lachte leise über meinen Vergleich und ich grinste. Der Vergleich war wirklich passend. Dann wurden wir wieder Ernst. "Tat es sehr weh?" fragte er vorsichtig. Ich überlegte kurz schüttelte aber dann den Kopf.
"Am anfang ja. Aber dann nicht mehr. Mir war nur schlecht. Der Gestank. Der Gedanke daran. Ich wollte einfach dass es aufhörte. Und dann warst du fertig. Du bist gegangen als wäre nichts passiert." Ich schwieg. Fühlte ich mich jetzt eigentlich besser?
Plötzlich zuckte ich zusammen. Etwas hatte sich in mir bewegt. Und genau das hatte mich erschreckt. "Was ist?" fragte Aiden besorgt. "Es hat mich getreten," flüsterte ich und sah ihn an. Unsicher sah er mich und meinen Bauch an.
Ich griff nach seiner Hand und legte sie auf meinen Bauch. Genau dort wo der Tritt gewesen war. Es dauerte eine geanze Weile bis etwas geschah. Erst als Aiden die Hand zurück ziehen wollte tart das Kind in meinem Bauch erneut. Überrascht sah er auf meinem Bauch.
"Es trit," flüsterte er und er war hin und weg. In seine gesicht trat ein Fürsorgliches Lächeln. Den Rest des Abends nahm er seine Hand nicht von meinem Bauch.
"Mom, Dad? Könnt ihr den Hausarrest für heute Nachmittag aufheben?" Meine Eltern sahen vom Frühstück auf und mussterten mich. "Wieso?" Ich musste mich daran erinnern wie ich gestern mein Kind spüren konnte. Es war meine Kind, dass da getreten hat.
"Ich wollte mit Kassendra einkaufen. Ein Paar sachen, die ihr passen. Sie wird immer dicker. Wegen der Schwangerschaft. Und vielicht gehen wir dann noch etwas essen." Ich wartete gespannt. "Einkaufen?" fragte mein Vater misstrauisch. Ich nickte.
Mein Vater glaubte mir nicht dass es mir ernst war. Ich sah meine Mutter an und lächelte. "Es hat gestern getreten. Das war unglaublich." Mir fehlten die passenden Worte dafür. Doch meine Mutter schioen begeistert darüber zu sein. Sie erlaubte es mir.
"Aber," mischte sich mein Vater ein, "wenn ich erfahre, dass du irgendwelche Dummheiten gemacht hast..." Er sah mich warnend an und ich verstand. "Verstehen. Ich werde euch nicht enttäuschen." Mein Vater nickte.
Bevor ich aus dem Haus ging drückte mir mein Vater 100 Dollar in die Hand und meine Mutter einen Zettel mit einer Adresse. "Dort gibt schönste Umstandsmode. Dort werdet ihr etwas finden." Sie drückte mich noch einmal und ich machte mich auf den Weg zur Schule.
Bisher wusste niemand, von wem Kassy schwanger war. Und ich hoffte das es so blieb. Die blöden Witze meiner Freunde wollte ich mir ersparen. Ich wäre die Lachnummer der Schule. Als ich jedoch in der Schule ankam, spürte ich die Blicke der anderen Schüler und hörte es hinter mir über all tuscheln.
"Stimmt das?" fragte mich Camille während ich mit ihr und den anderen zum unterricht ging. "Was?" "Das du mit Kassy gepopt ahst und die von dir Schwanger ist?" Erstaunt blieb ich stehen. "Wohher willst du das wissen?" fragte ich und sah mich verstohlen nach Kassy um.
Warum hatte sie jetzt ihre Klappe auf gemacht?Hätte sie diese nicht halten können? "Also stimmt das? Du hast mit der Kakerlakenbraut geschlafen? Wie eklig," antwortete sie und die anderen lachten mit ihr. "Was findest du eigentlich an der? Es gibt tausend andere." Ich antwortete nicht mehr und ließ sie alleine ihre Witze machen.
In der Frühstückspause suchte ich Kassy und fand sie auch promt alleine unetr einem Baum sitzen. "Warum hast du das getan?" fuhr ich sie an und riss sie auf die Beine. "Wasß" "Du hast es allen erzählt," brüllte ich. War sie anfangs blass vor schreck gewesen wurde sie jetzt vor wut rot.
"Wieso ich? Ich hab kein interesse daran es allen zu erzählen," Ich versuchte mich zu beruhigen. Wer war es dann, wenn nicht sie? Plötzlich tauchte Paula mit zwei Freundinnen auf und warf ihrer Schwester einen hämischen Blick zu.
"Na, machst du ein Schäferstündchen? pass auf das dein bauch nicht im weg ist," spottetet sie. Überrascht starrte ich erst die kleine Paula und dann Kassy an, die blass da stand und nichts sagte. "Du warst das," stellte ich fest. Paula lächelte nur süffisant und stolzierte samt Freundinnen von dannen.
Unsicher sah ich Kassy an. Sie sah ziemlich aufgewühlt aus. "Das ich dich angefahren hab... Tut mir Leid," murmelte ich. Doch Kassy schüttelte nur den Kpf und rannte fast davon. Ich ließ es bleiben ihr hinter her zu laufen. Es würde nicht viel bringen.
Den ganzen Tag über beobachtete ich Kassy aus den Augenwinkel und ignorierte die Witze der anderen. Dann kam die letzte Stunde. Sport. Mit dem Rest des Teams ging ich raus aufs Feld. Der rest blieb in der Halle. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass mein Team mich mit Absicht foulte. Ich hielt durch.
Wenn Kassy schlimmere sachen Jahre lang ertragen hat, würde ich einen Tag schaffen. Morgen hätten sie es vieleicht vergessen. Oder auch nicht, aber vieleicht hätte ich mir dann irgendwas ausgedacht. Am Ende des Trainigs, als wir in der Umkleide fertig waren, zog Liam mich zur Seite.
"Jetzt kannst du deinen Ruf wieder herstellen. Komm mit, es gibt was zum Lachen." Er zog mich weiter und zusammen stand ich mit Liam in der Mädchen Umkleide. Die meisten waren schon weg. Nur die Mädchen und zwei andere waren da. Sechs insgesammt.
Ich sah aber sieben Taschen. "Wo ist sie?" fragte Liam und ich sah die vier fragend an. Donna fummelte an einer Bluse herum, die ich heute schonmal gesehen hatte. Nur wo? Ashley kam zu Liam an und drückte uns in eine Ecke. "Sie ist an den Waschbecken. dass sie sich wäscht, ohne dass sie auch nur einen Schweißtropfen vergossen hat." flüsterte sie und sah um die Ecke richtung Duschen.
Plötzlich kam Bewegung in die Vier. Donna hängte die Bluse an einen Hacken und huschte zu ihrer Tasche. Liam drückte mich nach unten und deutete durch einen Spalt zwischen den Jacken der Mädchen auf die blaue Bluse. Dann sah ich Kassy. Sie ging zu ihren Sachen und sah sich kurz misstrauisch um. Aber alle taten so, als würden sie sie nicht beachten.
Kassy streifte ihr weißes T-Shirt ab und legte es neben sich auf die Bank. Dann griff sie nach ihrer weiten, blauen Bluse und wollte sie anziehen, doch plötzlich gaben die Nähte nach. Mir wurde klar, was Donna getan hatte. Sie hatte mit einer Nagelschere die Nähte beschädigt, so dass sie beim kleinsten Zug rissen.
Nun griff Leila nach Kassys weißem T-Shirt und warf es Liam zu, der aus dem Versteck sprang. Das T-shirt war, wie es aussah, Kassys einziges noch ganzes Oberteil. Und das zerriss Liam. Ich wusste, dass ich eigentlich eingreifen sollte, aber das tat ich nicht.
Kassy hatte mich nun auch bemerkt und war den Tränen nahe. Vorallem deshalb, da Liam anzügliche Sprüche riss und einmal versuchte nach ihren Brüsten zu greifen. "Mensch Kakerlakenbraut, bist aber besser ausgestattet als deine Schwetser," lachte er und verließ dann mit den Mädchen die Umkleide. Ich ließ mich auf dem Weg zur Tür zurück fallen und trat dann af Kassy zu.
"Was willst du?" schluchzte sie. "Das du aufhörst zu weinen. Das sind Hyänen die stürzen sich sofort darauf." Kassy zog sich die zerrissene Blus aus und griff nach ihrer Jacke. "Willst du nur die jacke anziehen?" fragte ich und erntete einen bösen Blick. "Ich hab sonst nichts anderes," fauchte sie.
Schnell zog ich mein rotkariertes hemd aus und reichte es ihr. Ich trug darunter ein schwarzens T-shirt, also war es für mich nicht schlimm. "Hier. Dann hast du wenigstens was an. Es könnte etwas eng werden," erklärte ich. Kassy zögerte kurz, nahm aber dann das Hemd.
Wie ich geahnt hatte spannte es um ihren Bauch etwas. Aber ansonsten passte es. Und sie sah echt gut aus darin. "Ich geh dann gleich nach Hause und zieh mich um. Danke," flüsterte sie und packte ihre Sachen zusammen. "Vergiss es nach Hause zu gehen. Wir gehen Shoppen."
Aiden war ein echt guter Fahrer. Er fuhr nicht zu schnell und konzentrierte sich ganz auf die Straße. Ich hatte ihm erklärt, dass ich keine Lust hatte Shoppen zu gehen. Aber er ließ nicht mit sich reden. "Hast du nicht eigentlich Hausarrest?" fragte ich ihn und beobachtete aufmerksam seine Mimik.
"Meine Eltern haben es heute mal aufgehoben. Extra damit ich mit dir shoppen gehen kann," erklärte er. Na toll. Jetzt konnte man sich nicht einmal auf den guten Alten Hausarrest verlassen. "Du, Aiden, ich will wirklich nicht shoppen. Ich hab noch nicht mal genügend Geld mit," versuchte ich es.
"Kassy, ich Zahle. Du such dir einfach etwas schönes aus, ok?" Ich mussterte ihn misstrauisch. Meinte er das Ernst? Bei ihm wusste ich irgendwie nicht so recht, wobei ich bei ihm bin.
Irgendwann hielt er vor einem laden und sprang aus dem Wagen. Ich kam noch nicht einmal dazu die Tür zu öffnen, als er sie auf riss und mir eine hand reichte um mir beim Aussteigen zu helfen. Ich lächelte. "Danke."
Aiden und ich standen in dem Laden für Umstandsmode. Um genauer zu sein, stand ich in der Umkleidekabine und er reichte mir ein Teil nach dem anderen herein. Nach einer Stunde hatte ich drei Umstandsblusen und zwei Umstandshosen, die mir gefielen und die passten. Sie waren sogar noch etwas größer, damit mir die Sachen auch noch in den nächsten Monaten passte.
"Wars das?" fragte ich und Aiden lächelte. "Wenn du es sagst. Hast du noch einen Wunsch?" Ich schüttelte den Kopf. Doch in dem Moment kam die Verkäuferin mit einem Kleid auf dem Arm anstolziert. "Ich hab noch etwas gefunden, das dir vieleicht gefallen würde. Probier es einmal an.
Ich trat seufzend in die Umkleidekabine zurück und zog den Vorhang zu. Das Kleid war dunkelblau mit hellen sprengeln dazwischen. Es fiel locker über meinen gewölbten Bauch. Direkt unter meinen schweren Brüsten lag ein handbreites Blaues Seidenband, dass man Hinten zu einer Schleife binden musste.
Da ich nicht heran kam, rief ich nach Aiden. Er zog den Vorhang zurück und fummelte hinten an dem band herum. Als ich mich zu ihm herumdrehte sah ich ihn lächeln. "Du sieht toll aus. Lass es an, ok?" Ich wieder sprach nicht. Vorallem deshalb nicht, da mir der Anblick im Spiegel zu gut gefiel.
Wie Aiden versprochen hatte zahlte er. Danach kaufte er eine große Pizza und wir aßen sie in seinem Wagen auf der Rückbank. Er hatte den Wagen auf einer Wiese abgestellt. Ein ruhiger Ort um sich zu entspannen. Und den Sonnenuntergang zu genießen.
"Kassy eigentlich ist es viel lustiger mit dir. Das in der Umkleide tut mir leid. Ich wusste ehrlich nichts davon," versicherte er mir. Ich nickte nur und lächelte. Wir saßen uns gegenüber mit dem Rücken an die Tür gelehnt. Die Schachtel mit der Pizza war schnell leer. "Du hast ja Hunger," lachte er.
"Ich esse für zwei, was hast du erwartet?" erwiederte ich und schob mir den letzten bissen in den Mund. Aiden klappte die leere Schachtel zusammen und packte sie weg. Ich schluckte den Bisser herunter. "Und was jetzt? Es wird langsam dunkel. Lass uns nach Hause gehen," schlug ich vor.
Aiden bewegte sich, kniete sich hin und beugte sich über mich. Angst durchströmte meinen Körper. Ich wollte nicht wissen was er vorhatte. "Kassy, ich möchte dich etwas fragen." Er machte eine kurze Pause. dann fuhr er fort: "Darf ich dich küssen?"
Fragend und ängstlich sah ich ihn an. Würde er bei einem kuss bleiben? Hatte ich überhaupt die Wahl. Als hätte er meine gedanken gelesen lächelte er mich freundlich an. "Du kannst auch nein sagen. Ich werde nichts tun, was du nicht willst. Ich will dich nur küssen. Ich werde mir mühe geben, nicht den Bohrer zu spielen. Darf ich?"
"Nur ein Kuss?" fraget ich vorsichtig. Er nickte. Nur ein Kuss. Vieleicht machte er es besser als beim letzten mal. Er wirkte ja auch aders als damals. Ich nickte. "Ok, küss mich!" Dann lagen seine Lippen auf meinen.
Erst war der Kuss nicht mehr als ein Hauch, dann wurde er langsam verlangender. Bei jeder weiteren Berührung überlief mich ein warmer angenehmer Schauer. Oh, was machte ich da? fragte ich mich. Aber das denken fiel mir schwer.
Ich hatte nur einen Gedanken, der mich zu beherschen schien. Aiden sollte nicht aufhören mich zu küssen. Doch Aiden unterbrach und legte mir einen Finger auf den Mund. "Warte kurz." Er fummelte kurz am Rücksitz des Wagens, dann Klappte die Rückenlehen nach hinten und bot mehr Platz.
Aiden runtschte weiter von mir weg, in Richtung meiner Füße. Ich wollte mich aufrichten, doch er drückte mich mit einer Hand wieder zurück. Dabei rutschte ich weiter hinunter und mein Kleid rubelte sich dabei hoch. Aiden schob es weiter hoch und küsste meinen prallen Bauch.
"Ich hoffe, das Kind ist wie du," flüsterte er und ich musste lächeln. "Warum?" flüsterte ich und fuhr ihm durch das dunkle Haar. "Weil du mehr Verstand hast und mehr innere Stärke," flüsterte ich mit rauchiger Stimme und übersehte meinen Bauch mit weiteren Küssen. Dabei wanderte er immer tiefer und zog an meiner Unterhose.
"Aiden, ich bin bereits schwanger," seufzte ich, ließ es aber geschehen. "Ich weiß," hörte ich ihn leise lachen. Ich ließ ihn machen und schloss die Augen. Überrascht öffnete ich die Augen als ich seine Zunge und seine Lippen zwischen den Beinen spürte. "Was..?" stöhnte ich und griff erschrocken in seine Haare.
"Genieß es," forderte er mich auf und ich tat es. Ich lehnte mich zurück und schloss die Augen. Seine Hände wanderten unter meinen Po und drückten ihn näher zu sich. Er saugte, leckte und küsste die stelle zwischen meinen Beinen immer wieder.
So lange, bis ich ein lautes Stöhnen von mir gab, welches lauter war als die anderen davor. Aiden tauchte zwischen meinen Beinen auf und lächelte mich an. "Wie fühlst du dich?" fragte er. Ich lächelte nur und schwieg.
Die Gute Laune hielt nicht lange an, auf dem Rückweg war es, als fiel ich in ein tiefes Loch. Eben noch war alles perfekt gewesen. Mir kam sein lächeln in den sinn, als er mich fragte wie es mir ging und ich nur lächeln konnte. Da war alles gut gewesen.
Jetzt nicht mehr. Schon Morgen wäre alles vergessen sein. Und genau dass wollte ich in dem Moment nicht. Mir lief eine Träne übers gesicht und ich konnte ein Schluchzen nicht unterdrücken.
"Alles in Ordnung? Was ist los?" Ich schüttelte nur den Kopf und wischte mir die Träne weg. "Kassy, hab ich etwas falsch gemacht?" fragte er und Aiden klang ernsthaft besorgt. "Nein, noch nicht," flüsterte ich und sah aus dem Fenster. Wir waren fast da.
"Ich verstehe nicht," gestand er und hielt schließlich vor seinem Haus. "Was Werde ich falsch machen?" Ich sha ihn an. Wusste er es nicht? "Der Abend war schön. Wirklich. Und das ist das Pronlem. Er war zu schön." Verwirrt sah er mich an. "Zu schön?"
"Morgen wirst du alles vergessen haben. Vieleicht bist du nun mal so. Siehst das als dein Spaß an. Ich bin anders. Das was wir gemacht haben, was du gemacht hast, macht man wenn man etwas aneinander findet. Und nicht wenn man es schon Morgen vergessen hat. So aber wird es sein. Du wirst schon Morgen in der Schule vergessen haben was wir gemacht haben und mich wieder wie eine Aussätzige behandeln wie sonst auch."
"Das stimmt nicht Kassy," hauchte er. "Doch," wiedersprach ich, "Wirst du. Du wirst mit deinen Freunden über dieselben Witze lachen wie sonst auch. Du wirst zusehen und lachen wie sie andere demütigen, wie sie mich demütigen. Und du wirst nichts sagen. Du wirst ihnen nicht wiedersprechen. Du wirst ihnen nicht die Stirn bieten oder sie bitten damit aufzuhören. Morgen hast du mich und diesen Abend vergessen."
Ich stieg aus dem Wagen und nahm die Tüte mit den Sachen aus dem Wagen. "Danke für den Abend, Aiden. Danke," sagte ich und wollte gehen. Doch Plötzlich bogen Ashley, Liam, Camille, Leila und Donna um die Ecke und versperrten mir den Weg.
"Sag nicht du warst mit der aus? Du bist doch nicht in sie verknallt oder Aiden?" fragte Liam spöttisch und sie sahen ihn abwartend an. Ich drehte mich nicht um. Ich wollte ihn nicht ansehen. "Sie ist schwanger. Von mir. Deshalb muss ich mich um sie kümmern. Ziemliche Scheiße," erwiederte Aiden nach langem schweigen.
Es brach mir das Herz, obwohl ich gewusst habe wie es Enden würde. Ich trat an seinen Freunden vorbei und lief nach Hause, so schnell ich konnte. Der Schmerz brannte in meiner Brust und es war kaum auszuhalten. Ich wohnte genau Zwei straßen weiter als er.
Es war nicht weit. Trotzdem kam mir der Weg endlos vor, denn ich wünschte mir nichts sehnlicher in diesem Moment als die Sicherheit meines Bettes. Ich wollte mich in meinem Zimmer einschließen und einfach weinen. Und wenn ich Glück hatte auch vergessen können.
Ich fühlte mich unwohl. Unwohl, weil ich durch eine blöde, elende Lüge die Anerkennung meiner Freunde wieder hatte. Unwohl, weil ich etwas falsch gemacht hatte. Unwohl, weil ich sie verletzt hatte.
Und das nur, weil ich wütend auf sie war. Ich hatte gewusst, dass das was sie gesagt hatte gar nicht soweit hergeholt war. Sie hatte recht gehabt mit dem was sie gesagt hatte. Und das hatte ihn wütend gemacht.
Und dann waren meine Freunde aufgetaucht. Hatten gespottet. Sie hatten eine Antwort von mir gewollt. Was wollte ich mit Kassy? Und es hat mich wütend gemacht, dass Kassy sich nicht noch einmal umgedreht hatte. Dass sie sosehr davon überzeugt war, dass ich mich auf die Seite meiner Freunde stellte.
Ich war wütend gewesen und hatte genau das getan was sie von mir sowieso erwartet hatte. Und jetzt fühlte ich mich unwohl. Ich war feige und ging Kassy den ganzen Tag aus dem Weg. Wenn wir uns auf den Fluren sahen, warfen wir uns einen kurzen Blick zu und gingen ind entgegengesetzte Richtungen.
Die letzte Stunde war gerade vorbei und ich war eigentlich ganz froh darüber, bis jetzt hattees keinen Grund gegeben mich mit Kassy unterhalten zu müssen und ich hab es gut vermeiden können sie zu beachten.
"Eure Hausarbeit für nächste Woche ist eine Übung für eure Essays zur Bewerbung an einem College. Ich möchte, dass ihr ein Essay schreibt. 500 Wörter, nicht mehr. Thema: Das größte Ereignis in meinem Leben," erklärte Mrs Thuning unsere Englischlehrerin.
Es klingelte promt zum Stunden Ende und die Mädchen steckten sofort die Köpfe zusammen. "Das größte Ereigniss? Das wird der Abschlussball. Wenn wir beide Ballkönig und Ballkönigin werden," zwistcherte Ashley und küsste Liam.
"Das größte Ereigniss in meinem Leben ist, wenn ich der berühmteste Footbalspieler bin, den Amerika je gesehen hat," prahlte Liam und stieß mich mit dem Ellenbogen an und grinste. Lachend stieß ich ihn spielerisch zurück.
Wir wandten uns gerade um und wollten gehen, als wir an Kassy vorbei kamen, die ihre Bücher auf dem Arm trug und sich gerade ihre tasche über die Schulter hängte. Ich sah wie Leila sie anstieß und die Bücher krachend auf den Boden krachten.
"Na los Walross, heb auf," gackerte Leila und die anderen stimmte mit ein. Stumm sah ich zu, wie Kassy sich umständlich hinkniete um ihre Bücher auf zusammeln. Sie ließ sich nicht anmerken, dass es sie verletzte. Unschlüssig stand ich neben ihr und wusste nicht ob ich ihr helfen soll oder nicht.
Kassy hatte ihre Bücher fast alle zusammen gestapelt und legte sie neben sich auf den Tisch um sich dann hoch zustemmen. Doch kaum hatte sie die Bücher auf den Tisch gelegt stieß Liam sie wieder herunter. Die Bücher fielen herunter und einige trafen Kassy am Kopf.
Das war zu fiel. Ich schubste Liam so stark, das er hinfiel und kniete mich dann hin um die Bücher eilig zusammen zu suchen. "Was soll das?" protestierte Liam und rapelte sich auf. Ich sprang wieder auf die Beine, riss Kassy mit hoch und stürmte mit ihr im Schlepptau hinaus und Richtung Auto.
Eigentlich stolperte sie mir mehr hinterher, da sie nicht mit mir schritthalten konnte. Am Auto angekommen ließ ich sie los und sie stolperte gegen die Beifahrertür. "Steig ein!" knurrte ich und ließ mich auf den fahrersitz fallen. Für meinen geschmack ließ sie sich zu viel zeit um eins´zusteigen und sich anzuschnallen.
Genervt starrtete ich den Motor und fuhr mit Schwung aus der Parklücke. Auf dem Weg nach Hause fuhr ich viel zu schnell. Ich ignorierte Kassys ängstliche bitte langsamer zu fahren. Vieleicht hätte ich auf sie höhern sollen, aber ich hatte eine Wut im Bauch, die einfach nicht verschwinden sollte.
Wäre ich langsamer gefahren und wäre nicht bei der kreuzung über rot gefahren, wäre das nicht passiert. Aber ich fuhr zu schnell, übersah die rote Ampel und auch den Lastwagen der von links kam. Kassys entsetzter Schrei bracht mich dazu zu bremsen. Und hätte ich nicht gebremst, hätte ich es vor dem Lastwagen noch geschafft.
Aber ich bremste. Und so erwischte uns der Lastwagen und schleuderte uns wie einen Kreisel gegen eine Hauswand. Ich war nicht angeschnallt gewesen und so knallte mein Kopf beim ersten aufprall gegen die Fensterscheibe und beim zweiten Aufprall gegen das Lenkrad.
Dann wurde alles schwarz.
Aiden bewegte sich nicht mehr. Das alles ging so schnell und jetzt wo der eigentliche Unfall vorbei war saß ich in meinem Sitz und rüttelte Aiden an der Schulter. "Aiden? Aiden?" Angst durchströmte mich. Bitte lass ihn nicht Tod sein.
Ich rüttelte nocheinmal, aber Aiden bewegte sich nicht. "Aiden!" schrie ich immer wieder. Ich war so verzweifelt, dass ich nicht bemerkte was um mich geschah. Es dauerte eine Ewigkeit in der ich schrie und rüttelte. Mein rütteln wurde immer schwächer und mir liefen immer mehr Tränen über das Gesicht.
Scheiße, warum musste dass jetzt passieren? Warum musste das überhaupt passieren? Ich schluchzte und vor lauter Tränen verschwam alles. "Du kannst mich nicht allein lassen. Ich brauch dich noch. Bitte, Aiden wach auf," flehte ich, aber es passierte nichts.
"Miss? Miss? geht es ihnen gut?" Ich sah auf und sah an Aidens zersplitterten Fenster einen Rettungssanitäter stehen. Ich sah ihn nur verwirrt an. Zwar hatte ich seine Worte verstanden, aber den Sinn nicht begriffen. Der Mann sah mich abwarted an. Dann wandte er sich nach hinten und rief irgendjemanden zu: "Ein Mann und eine Frau. Die Frau ist schwanger und steht unter Schock. Der Mann..."
Er tastete an Aidens Hals herum und wandte sich dann wieder nach hinten. "Der Mann ist Tod." Tod. Aiden war nicht nur bewusstlos, sondern er war Tod. "Nein," flüsterte ich und schüttelte langsam den Kopf. "Nein. Nein. Nein," schluchzte ich und schüttelte immer verzweifelter den Kopf.
"Miss, beruhigen sie sich. Wir werden sie da raus holen," versicherte der Mann. Es dauert eine Weile in der Mir nur ein gedanke durch den Kopf schoss. Tod. Aiden Scott, der Vater meines Kindes war Tod. "Nein, Aiden wach auf bitte. Du darfst nicht Tod sein. Ich liebe dich doch."
Mir rutschte es einfach so hinaus. Aber ich wusste dass es wahr war. Auch wenn mir schleierhaft war, wann ich mich in ihn verliebt hatte. "Ich liebe dich," flüsterte ich niedergeschlagen und weinte.
Ich saß immer noch neben dem toten Aiden Scott. Wie durch Watte bekam ich das Gespräch der Rettungshelfer mit. "Sie ist schwanger, der Unfall war ziemlich heftig. Wir müssen sie so schnell wie möglich ins Krankenhaus bringen." "Wir kommen aber nicht an sie heran." "Von der Fahrerseite schon." "Das dauert zu lange." "Schneller jedenfalls als wenn wir versuchen uns zu ihrer Seite durchzukämpfen."
Dann trat eine Pause ein. "Miss?" Ich hob den Kopf und versuchte mich zu konzentrien was der Mann mir erklären wollte, aber ich verstand einfach gar nichts. Ich nickte nur. Er schien mich irgendwas zu fragen und ich versuchte aufzupassen. "Miss? Wie geht es ihrem Baby?" Ich sah auf meinen prallen Bauch hinunter.
Wie sollte ich wissen, wie es dem Kind ging, wenn ich nicht einmal wusste wie es mir ging. Ich fühlte mich leer. Da war nichts mehr. Nur ein schwarzes Loch.
Ich sah zu Aiden hinüber, der sich Tod an seinem Lenkrad klammerte und wünschte mir so sehr ihn lächeln zu sehen. Ich wünschte mir so sehr, dass er den Kopf hob und mir erklärte dass es ihm gut ging. Aber er bewegte sich nicht.
Die Rettungshelfer schnitten Aidens Tür auf und versuchten ihn heraus zu heben. Es scheiterte aber an seinen Händen, die sich an das Lenkrad klammerten. Dieses klammern war es, was mich für einen Moment glauben lie er würde noch leben. "Aiden?" fragte ich und hoffte er würde reagieren.
"Die Totenstarre hat schon eingesetzt. Bei der Hitze. Wir bekommen ihn nicht so einfach raus," rief der eine Rettungshelfer nach hinten. jetzt tauchte der zweite Mann auf und besah sich Aidens Hände kurz. "Ich versuche ihn heraus zuheben und du versuchst die Hände zu lösen. Du musst viel Kraft aufwenden."
Ich sah zu wie der eine Mann Aiden herauszuheben versuchte und der ander versuchte die Finger um das Lenkrades aufzustemmen. Es knackte und der erste Finger löste sich. Ich zuckte zusammen. Bei jedem weitern Knacken zusckte ich zusammen. Das ich bei jedem Knacken schrie wurde mir nicht bewusst. Auch nicht, dass ich, als sie mich aus dem Wagen hoben weiter schrie.
Das einzige was zu mir durch drang war das Grauen und das Platzen meiner Fruchtblase.
Drei Monate später.
Drei Monate nach dem Unfall, saß ich auf dem großen Sofa von Adam und Melissa Scott, den Eltern von Aiden. Ich fühlte mich hier wohler als zuhause. Es war, als wenn ich Aiden dann näher war, wenn ich hier war. Und dieser Gedanke war irgendwie tröstlich.
Meinen Abschluss habe ich gemacht und heute Abend würde der Abschlussball sein. Ich würde nicht hingehen. Viellicht hätte ich Aiden gefragt wenn er noch Leben würde. Vielleicht hätte er auch ja gesagt. Aber genau das spielte jetzt keine Rolle mehr.
Nach dem Unfall hatte es lange gebraucht bis ich wieder in die Schule ging. Dort waren alle mit Trauern beschäftigt, dass selbst Liam und die Hexen mich vergessen hatte. Ich war ein Tag nach dem Unfal 18 geworden und als ich aus dem Krankenhaus gekommen war hatte es zu hause nur stress gegeben.
Meine Eltern verstand nicht, warum ich um Aiden trauerte immerhin hatte er mich vergewaltigt. Wer trauert schon um den Tod seines Vergewaltigers? Ich hatte es nicht ausgehalten und war zu den Scotts gefahren. Samt Aiden Junior, meinem Sohn.
Das war auch ein Streitpunkt gewesen. Warum gab ich meinem Sohn seinen Namen? Adam und Melissa hatten es verstanden. Sie hatten mir zugehört. Und sie boten mir an bei ihnen einzuziehen. "Naja, du bist ja immerhin die Mutter unseres Enkels," hatte Melissa gesagt.
Ich nahm an. Und so schlief ich in Aidens Zimmer. Ich wollte genau das Zimmer und auch das hatten sie verstanden. "Nach dem Unfall war das Haus so leer," vertraute mir Adam eines Abends an. Ich konnte es mir gut vorstellen wie sie sich fühlten.
In der Schule war Aidens Platz leer. Und der Anblick war verstörend. Es war als wenn in der ganzen Welt etwas fehlte. Ein Loch, dass niemand füllen konnte.
Ich verbrachte den ganzen Abend mit Melissa und Adam. Irgendwann war mir das zu viel, sie redeten von Aiden und erzählten Dinge von ihm die mir ein ganz anderes Bild von ihm gaben. Ich liebte ihn und kannte ihn noch nicht einmal. Ich ging mit der Ausrede ins Zimmer, etwas suchen zu müssen.
Als ich oben war setzte ich mich auf das große Bett und weinte. Ich brauchte eine Weile bis ich mich beruhigte. Ich wollte wieder herunter gehen, da fiel mir das Handy aus meiner hosentasche unters Bett.
Ich legte mich auf den Boden und tastete danach. Und da sah ich etwas. Unterm Bett lag ein schmales Büchlein. Ich holte es hervor und schlug es spontan an der Stelle auf an der etwas lag und die Seiten auseinnander drückte.
Es war ein Umschlag auf dem mein Name stand. Ich warf einen Kurzen Blick hienein und sah eine Geburtstagskarte und zwei Eintrittskarten für ein Konzert. Doch bevor ich mir den Inhalt genauer durchlas wollte ich den Eintrag lesen.
"Ich bin ein Idiot. Ich bin es schön immer gewesen.
Damals waren wir Freunde gewesen, aber ich hatte mich nicht mehr mit ihr treffen wollen,
weil ich andere Freunde hatte. Freunde die nicht das Gespött der Schule waren.
Ich abe Kassy verspottet und verhöhnt, Jahre lang und dabei ist sie das ehrlichste Mädchen das ich kenne.
Und jetzt? DEr Abend war so schön. Es sah so aus, als wären wir
wieder Freunde, oder sogar mehr als das.
Doch sie hat daran gezweifelt, dass ich es ernst meinte. Und sie hatte einen Guten grund dazu.
Doch in dem Moment war ich nur wütend. Und ich hab sie verletzt.
Ich bin ein Idiot. Denn, ich glaube ich habe mich in dieses ehrliche, starke,
taffe Mädchen verliebt.
Nur wie soll ich es ihr Zeigen?"
Obwohl ich weinte war ich überglücklich. Er hatte mir bewisen, dass er mich liebte. Er hatte sich seinen Freunden entgegengestellt. Sich auf meine Seite geschlagen. Und er hatte nach all den Jahren an meinen Geburtstag gedacht.
Ich würde ihn nie vergessen. Niemals. Das versprach ich mir. Und ihm.
Tag der Veröffentlichung: 03.01.2014
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