Es gab in unserer Geschichte eine Zeit, in der wählten die Elteren die Ehepartner ihrer Kinder. Dieser heirateten auf Wunsch ihrer Eltern. Zwangsehen waren Brauch.
Im 20. / 21. Jahrhundert war dies anders. Man wählte aus Liebe oder anderen Gründen, aber nicht unter Zwang. Und es war sogar verboten unter Zwang zu heiraten, bzw. seine Kinder Zwangs zu verheiraten.
2050 kam ein Gesetz heraus, dass diese Zwangsheirat wieder aufleben ließ.
Es hatte einen Jahrelangen Krieg gegeben, bei dem durch Atomwaffen viele Menschen starben und immernoch darunter litten. Dieser dritte Atomkrieg war es, der die Zahl der Menschen auf nur ein paar tausend geschrumpft hatte.
Die überlebenden bauten eine Einzige riesige Stadt. Rora. und erklärten diese zum Zentrum der Welt.
Und damit die Bevölkerungszahl wieder wächst und eine gesunde wohlhabende Geselschaft entsteht, wurde das Gesetz verabschiedet, dass Ehen nur auf grund staatlich ausgewählter Matches erlaubte.
Genetiker und Soziologen suchen nach passenden Paaren und wählen das Paar aus, welches mit einer Wahrscheinlichkeit von 98% ebenso gesunde Kinder bekommen würde. Diese bekommen einen Standesamttermin, auf dem sie zu erscheinen haben.
Ein nicht erscheinen wird hoch bestraft.
Ebenso Ehebruch.
Sie stand an dem Kleinen Bahnhof und sah sich um. Der einzige Zug, der noch fuhr war schon lange weg und eigentlich hätte sie schon abgeholt werden müssen. Doch sie war die einzige weit und breit. Ihr war schleierhaft, warum sie nicht zum Hauptbahnhof gefahren war. In dem Brief war ausdrücklich dieser kleinen Bahnhof genannt.
Zum wiederholtenmal holte sie den bereits zerknickten Zettel heraus, sah auf die Uhr und suchte nach irgendjemandem der auf jemanden wartete. Es war sowohl das richtige Datum, als auch die richtige Zeit. Naja fast, immerhin wartete sie schon seit über einer Stunde vergeblich. Zum Glück trug sie ihre weichen Wanderschuhe und die dicke Fließjacke. Das und ihre ausgewaschene Jeans war das beste was sie hatte. Das Asylheim in dem sie war hatte ihr auch nichts geboten um an bessere Kleidung zu kommen. Die Betreuer dort waren nur darauf bedacht die Asylanten gesund zu halten und so schnell wie möglich Betten frei zu bekommen. Und das war nur möglich, wenn sie das erste erreichten.
Das kleine Bahnhofshäuschen war verlassen, sah aber ansonsten ganz passabel aus. Die Tür konnte sie leicht auftreten. Und wenn das doch nicht funktionierte wäre da auch noch das Fenster. So hätte sie einen Platz zum Schlafen und wenn morgen der erste Zug zurück fuhr, wurde sie zurück gehen. Sie nahm ihre kleine Reisetasche und trat auf das Bahnhofshäuschen zu.
"Miss Devencor?" Die Stimme kam rechts von ihr und sie musste erst nach dem Mann suchen, der sie angesprochen hatte, denn er stand, im Schatten eines Trägers, in einen schwarzen Schatten gehüllt. "Ja?" Der Mann war um die 40 und trat nun auf sie zu. "Kommen sie. Darf ich ihre Tasche nehmen?" Bevor sie antworten konnte nahm er ihre das Gepäckstück ab und schob sie vor sich her. Ihr blieb nicht verborgen, das der Mann angewiedert auf die Tasche sah.
Er schob sie auf einen schwarzen Luxuswagen zu. Es war einer der Wagen, die nur die supperreichen hatten. Und wie es aussah, war dieser Mann der persöhnliche Cheufeur. Natoll, ich bin doch nicht Aschenputtel. Sie hatte keine Ahnung, wer ihr zukünftiger Ehemann sein würde. Aber eins war sicher, er musste ein bedeutender Mann sein.
Vor einer Woche hatte sie den Brief mit dem Blauen Siegel bekommen. Auf diesem Siegel war ein Vogel mit langen Wellenförmigen Federn zu sehen gewesen. Ein Phönix. Das Symbol der neuen Welt, die nach dem dritten Weltkrieg entstannden war. Und dieser Brief bedeutete nur eins. Gesetzlich angeordnete Eheschließung.
Seit einer Woche verspürte sie immer wieder Panik, wenn sie an das bevorstehende Ereigniss dachte. Dann zog sich ihr Bauch schmerzhaft zusammen und ihr Hals brannte. Sie konnte sogar ihr Herz in ihren Ohren schlagen hören. Trotzdem versuchte sie einen kühlen Kopf zu behalten. Auch wenn sie in der gesamten letzten Woche, von allen anderen in ihrem Alter im Asylheim wie eine Aussetzige behandelt wurde. Nur die älteren hatten sich mit ihr darüber unterhalten. Und sie kannten wirklich kein anderes Thema. Sie hatten versucht ihr klar zu machen, was eine Ehefrau für ihren Mann zu tun hatte. Und das alles klang noch schrecklicher als sie selbst es sich vorgestellt hatte.
Durch die getönten Scheiben des Wagens sah sie die dunklen Umrisse der Umgebung. Und nur am Rande nahm sie war, dass die Häuser immer Großer und die Straßen immer voller wurden. Erst als sie hielten wurde ihr bewusst, dass sie im Zentrum der Stadt waren. Die Tür öffnete sich und sie kletterte umständlich aus dem Wagen. Der Blick, der ihr der Cheufeur zu warf sagte ihr dass sie ein einziger Reinfall war. Ein tollpatschiges Missgeschick. Trotzdem staunte sie über das imposante Gebäude vor dem sie standen. Es war das Thunman Hotel. Das Teuerste und Luxustiöeste Hotel weit und breit. Die Außenfassade bestand aus Mamor und das Möbilar waren ausschließlich edle Desinger Stücke. Es war ein Palast in dem sie eindeutig fehl am Platz war.
"Und wann genau ist es soweit?" Die Frau ließ ihre rotlackierten Fingernägel an ihm hinab wandern. "In drei Tagen." Er legte den Kopf in den Nacken und sah ihr in die Blauen mit viel Schminke betonten Augen. Ihr Roter Mund lächelte. "Dann sollten wir diese Kurze Zeit voll ausnutzen. Nimm dir Frei!" Sie hatte sich soweit vorgebeugt, dasss ihre Finger an seine Hose kamen und daran herum fingerten. Dabei küsste sie ihn. Er drehte seinen Stuhl, damit sie auf seinem Schoß platz nehmen konnte. "Du weist dass ich dass nicht kann. Ich habe Verplichtungen. Diese Hochzeit ist eine perfekte Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen." Sie zog die Augenbrauen hoch und ihr Blick wurde kalt. "Sag nicht du freust dich über diese Hochzeit?"
Er schüttelte den Kopf und seine Hände fuhren ihre Schenkel hoch bis unter ihren Rock. "Du weist, dass ich nicht vor hatte zu heiraten. Und schon gar nicht so ein Kind. Aber es ist gesetztlich vorgeschrieben. Oder willst du dass ich mich weigere?" Sie lächelte. "Nein. Dann hätte ich ja auch keinen Spaß mehr." Sie beugte sich über ihn und küsste ihn erneut.
Es klopfte und er stöhnte genevt. "Keine Zeit" rief er und hoffte, dass der Störenfried ihn in Ruhe lassen würde. Immerhin war er gerade beschäftigt. Es klopfte wieder. Diesmal ernergischer. "Nein. Ignorire es." Seufzte sie. Zugern hätte er eingewilligt. Immerhin würde es soweiso nicht mehr alzu lange dauern. Doch alls es zum Dritten Mal Klopfte schob er sie runter von seinem Schoß. "Ja doch." genervt zog er seinen Anzug zurecht und schloss seine Hose. "Zieh dich an, Rose!" Wütend griff sie nach ihrem String und schob ihren Rock nach unten. sie wandte sich bereits zur Tür, als sie sich mit einem boshaften Grinsen noch einmal zu ihm umdrehte. Sie küsste ihn erneut und stopfte das feine Höschen in seine Brusttasche. "Eine kleine Erinnerung." Und schon rauschte sie davon. Dabei stolperte sie direkt in Erik Hampels Arme, der vor der Tür stand.
"Was gibt es diesmal?" Erik schoß hastig die Tür. "Du hast doch nicht...? Bist du wahnsinnig? Du wirst in wenigen Tagen heiraten." "In drei. Und erinnere mich blos nicht dran." "Hast du denn kein Ehrgefühl? Jason, versteh doch... was du da tust..." "Werde ich spätestens an meinem Hochzeitstag beenden. So ein Schwein bin ich nun auch nicht, dass ich zwei gleisig fahre. Aber wirf mir nicht vor, wenn ich von da an mit einer 17 jährigen schlafe." Er grinste und wusste genau, dass dieser Gedanke seinem Kollegen noch weniger gefiel. Ihm ja auch nicht.
Jason Dean Worth war Vorsitzender der Genetischen technischen Abteilung. Diese Abteilung forschte neben der beseitigung von Erbkrankheiten auch mit den so genannten Matches. Durch DNA Proben wird festgestellt ob Kombinationen vorlagen, die bei der Fortpflanzung vorhandene Erbkrankheiten oder Mutationen mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschlossen. Die Ergebnisse wurden dann an die Soziologische Abteilung für den erhalt der Gesselschaft geschickt. Dort wählte man die besten Matches aus und schickte diesen die Vorladung ins Standesamt.
So war es in seinem Fall auch gewesen. Nur hatte er von seinen Matches nichts erfahren, bis der Brief mit dem blauen Siegel bei ihm eintraf. Er hatte rechachiert und herausgefunden, dass Regina Devencor gerademal 17 Jahre alt war. Noch ein Kind. Und sie lebte in den Asylheimen. Was bedeutete, dass sie aus der Ärmsten Schicht stammte. Aus der Schicht, wo alle alles verloren haben und in den Asylheimen darauf warteten, dass das Leben besser würde. Jason hatte auch nur die Letzten Jahre Ihres Lebens zurückverfolgen können, die Jahre, in denen sie in einem der Asylheime aufgetaucht war. Er rechnete also mit dem schlimmsten.
Heute war der Große Tag. Heute würde sie heiraten. Einen Mann, den sie weder kannte noch von dem sie mehr wusste als nur den Namen: Jason Dean Worth. Aber er schien eine große Persönlichkeit zu sein. Und sehr reich. Denn in den letzten Tagen hatten Stylisten, Modeberater und eine Weddingplanerin um sie herum geschwirrt. Und diese hatten sie mit einem Haufen Klamotten, Beautyatrikeln und Informationen überhäuft.
Jason Dean Worth war Vorsitzender von GenTech, der Genetisch technischen Abteilung. Und diese brauchten für die Forschung viele Sponsoren. Er galt als Vorsitzender von GenTech auch als einer der führenden Persöhnlichkeiten. Deshalb war diese Hochzeit auch als großes Ereigniss geplant. Es blieb also nicht beim eigentlichen Termin beim Standesamt. Es würde eine riese Feier geben. Und deshalb hatte man ihr ein Imposantes weißes Kleid herausgesucht. Der Rockteil bestand aus vielen Lagen weißen Stoffes. Die oberste Lage war hauchdünn und es schimmerte in Regenmorgentönen ein feines Muster aus Rosen. Das Oberteil bestand aus einer reinen Stickerei. Den eigentlichen Stoff konnte man unter den Stickereien nicht mehr sehen. Es war Ärmellos, hatte aber einen hohen Aufgestellten Kragen, der wie ein Weißer Kranz hinter ihrem Kopf stand.
Noch am Vortag hatte sie in einem dunklen Kostüm in einem Laden mit Abendmode gestanden und hatte zugesehen, wie die Weddingplanerin und der Schneider sich über Entwürfe und Kleider beugten. Sie selbst hatte die vielen Kleider bewundert und sich gefragt wie sie in ihnen Aussehen würde.
Ihre langen schwarzbraunen Haare hatten die Stylisten Kunstvoll hochgesteckt und hatten dabei nicht viele kleine, sondern nur ein paar wenige große Spangen gebraucht. Sie hatte protestiert, als diese mit riesen Mengen an Schminke auf sie zu kam. Aber erst als sie behauptete, dass sie den ganzen Tag nicht einmal lächeln würde, ließen sie sich auf einen Kompromiss ein. Eine vertrießliche Braut war für die Größe dieses Ereignissen ein desaster. So legten sie ihr einen feinen Liedschatten und einen pastellroten Lippenstift auf. Zufrieden waren die Stylisten nicht, aber sie selbst gefiel sich so viel mehr. Sie sah aus wie eine Prinzessin.
"Ist die Braut soweit?" Sie stand noch vor dem großen Spiegel und konnte in ihm sehen, wie ein hochgewachsener Mann mit braunen strubbeligen Haaren in das Zimmer trat. Ihr magen zog sich zusammen. War das Jason Dean Worth. Langsam drehte sie sich um. "Miss Devencor, sie sehen bezaubernd aus." Der Mann kam auf sie zu und gab ihr zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange. "Ich beneide gerade Jason." Er lächelte sie mit diesm warmen Lächeln an. "Mein Name ist Erik Hampel. Und meine Aufgabe heute wird so wie es aus sieht die schönste. " Er hielt sie etwas von sich und betrachtete sie von oben bis unten. Ihr stieg das Blut in den Kopf und sie spürte wie ihr warm wurde. "Können wir?" Auf ihr Nicken hin verließen sie das Hotel. Erik musste ihr helfen in die Limosiene anzusteigen, ohne das Kleid zu zerreisen.
Der Raum war voller Menschen die sie nicht kannte. Alles Fremde. Nur Eriks Arm gab ihr den halt. Er war ihr sympathisch. Ein Freund, den sie hier nicht hatte. Er führte sie den schmalen Gang bis zum Tisch des Standesbeamten. Dort stand der grimmig aussehende Beamte und ihm gegenüber ein Mann, der jünger war, als sie ihn erwartet hatte, nach allem was sie in den letzten Tagen über ihn gehört hatte. Als sie vorne angekommen waren setzte sich Erik und der Beamte begann zu sprechen.
"Wir haben uns hier versammelt um Zeuge zu sein, wie zwei Menschen den Bund ihres Lebens eingehen. Zum Wohle der Gesellschaft und im besten Wissen frage ich bist du, Jason Dean Worth bereit, Regina Devencor zu heiraten und mit ihr zusammen in Treue und gegenseitigem Respekt eine Zukunft und eine Familie aufzubauen? Dann antworte mit Ja. "
Jason warf einen kurzen Blick auf das Mädchen neben ihm, dass standhaft versuchte nicht zu ihm hinauf zu sehen. Sie war einen Kopf kleiner, wirkte aber für ihr Alter sehr ruhig und reif. "Ja." In ihm kam ein Gefühl der Hoffnung auf. Vieleicht würde es sogar ganz angenehm sein, sie zur Frau zu haben.
"Und auch dich frage ich, Regina Devencor zum Wohle der Gesellschaft und im besten Wissen bist du bereit, Jason Dean Worth zu heiraten und mit ihm zusammen in Treue und gegenseitigem Respekt eine Zukunft und eine Familie aufzubauen? Dann antworte mit Ja?"
Regina vermied es ihn anzusehen. Spürte aber nicht nur seinen Blick auf ihr. Wieder war da diese Angst. Der bereits bekannte Schmerz im Bauch und im Hals. Das Pochen in ihren Ohren. Sie heiratete gerade einen wildfremden Mann. "Ja" hauchte sie und hoffte, dass ihre Stimme nicht soviel über ihre Angst verriet.
Er ergriff ihre Hand und drehte sie zu sich herum. Die Worte des Standesbeamten gingen für ihn in der Stille in seinem Kopf unter. Jason spürte die zarte warme Hand in seiner und schob ihr sanft den schmalen goldenen Ring an ihren Finger. Noch immer sah sie ihn nicht an und in ihm wuchs der Wunsch, dass sie es endlich tat. Erst als sie ihm den Ring an seinen Finger geschoben hatte sah sie zu ihm auf. Sie hatte fast goldbraune Augen. Und die dichten dunklen und überraschend natürlichen Wimpern umrammten diese Augen und hoben sie hervor. Obwohl sie das verunsichete Kind war, kam er sich klein und unbedeutend vor.
Doch er war eben auch Politiker. Und als solcher wusste er dass gut zu kaschieren. Jason beugte sich hinab und gab ihr einen sanften Kuss auf ihre Wange. Sie auf den Mund zu küssen kam ihm veboten vor. Und dabei war sein Kuss diesem verbotenen Mund so nah. Sie war alles andere als gewöhnlich. Seine gute Menschenkenntnis sagte ihm, dass sie das Gegenteil von dem war, was er befürchtet hatte.
Die kurze Zeremonie war so schnell vorbei, dass es ihr wie ein Augenblick vorgekommen war. Kaum hatte der Beamte sie zu Mann und Frau erklärt, die einzigen Worte, die sich nach ihrem Ja-Wort in ihrem Kopf eingebrannt hatte, drängten sich diese Fremden Leute auf sie zu und gratulierten ihnen. So viele Menschen, mit soviel Persöhnlichkeit war sie nicht gewohnt. Doch Jason hatte seinen Arm um ihre Taile gelegt und schob sie so vorwärts durch die Menge. Er war diesen Rummel gewöhnt und es machte ihm gar nichts aus. Ihr jedoch machte dieser ganze Trubel Angst. Zusammen stiegen sie in die Limousine ein. Stumm sahen sie sich an. Erst als er lächelte lächelte sie zurück. Aber sein Lächeln war weniger warm wie das von Erik.
Der Saal in dem die Feier statt fand war groß und Hell und durch die vielen Spiegel an den Wänden sah der Raum noch größer aus. Es wurde getantz und immer wieder wurde sie einer weiteren Persöhnlichkeit vorgestellt. Es waren viele Politiker und ihre Ehepartner anwesend. Auch Erik kam mit seiner Frau um ihnen zu Gratulieren. Sie bewunderte Reginas Kleid und war einer der freunlichsten Personen die sie bisher kennegelernt hatte. Gerade erzählte Erikas Frau Emma von ihrer eigenen Hochzeit, als sie von Jason unterbrochen wurde. "Tut mir leid Emma, aber ich brauche meine Frau für einen Moment." Und schon schob er sie in die Richtung eines dürren alten Mannes mit mürrischem Blick.
"Mr Thunman, schön dass sie kommen konnten. Darf ich ihnen meine Frau Regina vorstellen? Regina, dass ist Mr Thunman. Er ist der Besitzer des Thunman Hotels und zahlreicher Viersterne Restaurants hier in der Stadt, als auch von zahlreichen Grundstücken um ganz Rora." Sie schüttelte Mr Thunmans Hand und wollte etwas sagen, wurde aber von ihm unterbrochen. "Mr Worth, da haben sie meine Besitztümer aber umfangreich beschrieben. Fehlte nur noch, dass sie meine 25 Millionen erwähnen." Die Stimmung wurde schlagartig Eisklalt.
"Das war nicht meine Absicht." erwiederte ihr Mann kühl. Regina fühlte sich gerade ziemlich unwohl und warf einen Blick zu Emma, aber diese war mit Erik in einem Gespräch vertieft. "Mr Thunman, darf ich ihnen sagen wie schön ihr Hotel ist? Ich habe noch nie ein so großes Gebäude gesehen. das zu Putzen dauert sicher Jahre." Sie hoffte, dass damit die Stimmung umschalgen würde, spürte aber nur den Kalten Blick von Jason. Mr Thunman hingegen schien belusstigt über ihre Kindliche Begeisterung. "Das war ehrlich. Vieleicht sollten sie ihrem Mann etwas davon abgeben. Wenigstens sollte er sich ein Beispiel an ihnen nehmen."
Erleichtert seuftze sie innerlich auf und lächelte dem Mann vor ihr an. "Sie halten mich also für unehrlich? Mr Thunman, ich versicher ihnen, dass jedes Wort dass ich sage, auch genau so meine," erwiederte ihr neuer Ehemann. Der Blick von Mr Thunman wurde wieder kalt und richtete sich auf Jason. "Mr Worth, sie gehören mit zu denen, die dieses Systhem der Eheschließung befürworten. Und gleich werden sie mir erzählen, dass sie ihre Frau lieben und Ehren würden. Dabei kennen sie das Mädchen selbst noch nicht einmal."
Jason schüttelte den Kopf und lächelte. "Das werde ich nicht. Vieleicht werden wir uns nicht gerade Lieben, aber wir werden sicherlich gute Freunde werden. Ich setzte in allem was ich tue, auch in meiner Ehe auf ein Faires Miteinander. Nehmen sie mich beim Wort!"
Den Rest des Abends tanzte Jason mit ihr und lächelte sie mit diesem Lächeln an. Es war kein warmes, aber auch kein kaltes Lächeln. Dieses Lächeln war es, was sie nervös machte. Aber dann redete sie sich ein, dass sie ihn zu wenig kannte um ihn besser zu kennen. Sie wusste nur, dass er sie sicher nicht verletzen würde. Denn sie glaubte ihm, als er gesagte hatte er setze auf ein faires Miteinander.
Langsam ging es auf Mitternacht zu und obwohl es schön war, wünschte sie sich, dass die Feier zu Ende ging. Ihre zwei Gläser Sekt, die man ihr zugestanden hatten wren schon lange alle und ihr blieb nur noch der Orangensaft. Die anderen Gäste torkelten schon langsam Richtung Ausgang. "Entspann dich einfach, Süße. gute Nacht." Emmas Stimme schreckte sie auf und verwirrt blickte sie auf. Emma hatte über ihrem Kleid einen dicken Mantel. "Äh, wie bitte?" Wobei sollte sie sich entspannen.
Doch Emma lächelte nur und sah zu Erik herüber. Der beugte sich zu Jason hinunter und flüsterte eindringlich auf ihn ein. Erst als die beiden zu ihr herrüber Blickten ahnte sie was Emma gemeint hatte. Ihr Magen verkrampfte sich. Eriks Blick machte ihr noch mehr Angst als der ausdruckslose Blick von Jason. Denn Erik sah besorgt aus. Ängstlich tastete sie nach Emmas Hand, aber die griff nachder ihres Mannes und zog ihn davon. "Wir sollten auch langsam gehen." Am liebsten hätte sie laut aufgeschrien. Nein, bitte nicht.
Mit zitternden Beinen stieg sie in den Wagen und hoffte, dass sie nicht ankommen würden. Doch es dauerte gerade mal 20 Minuten und der Wagen hielt vor einem großen Haus. Es war ein zweigeschößiges Haus mit einer Glasfassade im oberen Stockwerk. Er öffnete die schwere Eichentür und sie trat ein. Der Boden war gefließt mit Großen weißen Mamorblatten. Der Flur war groß und Hell und auch die Offene Küche, die sie im halbdunkeln wahrnahm. "Schlafzimmer und Bad ist oben. Deine Sachen sind bereits alle da." Er schloss die Tür und folgte ihr die Treppe hinauf. Regina beschloss ersteinmal ins Bad zugehen. Sie musste unbedingt einen klaren Kopf bekommen.
Er streifte den Anzug aus und ließ sich Zeit. Tausend Schmetterlinge flatterten in seinem Bauch. Die Worte von Erik schwirrten in seinem Kopf. War er wirklich so ein Schwein, dass jeder von ihm nur das Schlimmste befürchtete. Erik hatte ihn ermahnt ihr nicht weh zu tun. Und Jason hatte das auch gar nicht vor. Er schlug die Bettdecke zurück und trat an die Badtür. Ihre Dunklen Haare lagen Offen um ihren Hals. Konzentriert versuchte sie an den Verschluss ihres Kleides zu kommen. Aber entweder kam sie nicht heran oder der Kragen des Kleides war im Weg. Sie versuchte immerwieder an die Knöpfe heran zu kommen. Vergeblich. Leise trat er hinter sie und öffnete die lange Knopfreihe.
Erstaunt sah sie ihn durch den Spiegel an. "Danke" murmelte sie. Das flaue Gefühl in ihrem Magen nahm zu. Krampfhaft versuchte sie jeden Gedanken an das bevor stehende zu unterdrücken. In wenigen Augenblicken würde sie mit einem ihr fremden Mann schlafen. Eine Panikwelle überkam sie.
Als er den letzten Knopf öffnete fiel das Kleid wie von selbst zu Boden. Jason schlang die Arme sanft um ihren Körper und küsste ihren Hals. Er konnte spürten wie sie sich verkrampfte. Langsam drückte er ihr sanft einen Kuss nach dem andern auf den Hals. Erst als sie sich zu entspannen schien führ er langsam mit den Händen unter ihren Dessou.
Als er anfing sie zuküssen zog sich ihr Magen zusammen. Sie konnte nicht anders als sich zu verkrampfen. Emmas Worte fielen ihr ein. Er würde ihr sicher nicht weh tun, dachte sie hoffnungsvoll. Sie entspannte sich und versuchte es zu genießen. Und irgendwie schaffte sie es auch. Sanft zog er ihr die Unterwäsche aus und zog sie dann an sich. Sie ließ es zu und schloss die Augen. Sie konnte seine warme Haut auf ihrer spüren und roch seinen Geruch. Dieser Geruch war es dann auch, auf den sie sich konzentrierte um sich weiter zu entspannen. Er griff nach ihren Beinen und hob sie hoch. Regina schlang ihre Arme um seinen Hals und ließ iheren Kopf in die Kuhle zwischen seinem Kopf und ihrem Linken Arm sinken. Erst als er sich nach vorne beugte und sie los ließ spürte sie dass Bett unter sich und der Schmerz in ihrem Bauch kam zurück.
Er ließ sie auf das Bett sinken und sah ihr in dem schwachen Licht ins Gesicht. Sie mochte noch ein Kind sein, aber sie war schön. Trotz der Tatsache, dass sie nur Durschnittlich war. Unwillkürlich musste er sie mit Rose vergleichen. Rose war sexy, klar. Aber sie war nur so schön durch die viele Schminke. Regina jedoch war natürlich schön. Rein und unschuldig. Fast erschreckend Kindlich. Er küsset sie erneut. Diesmal etwas häftiger, aber immernoch zärtlich. Erst als er ihr ein stöhnen entlocken konnte, fuhr er ihr mit seiner Hand an ihren Beinen lang. Ihre Atmung beschleinigte sich. Er ging immer weiter. Langsam und sanft, immerhin wollte er ihr nicht weh tun.
Sie spürte, wie er immer näher kam. Aber ihre Angst verschwannd immer mehr. Der Schmerz kam erst, als er in sie eindrang. Sie verkrampfte sich und stöhnte vor schmerz auf. "Entspannd dich", flüsterte er ihr ins Ohr und küsste ihr die Träne von der Wange. Regina nickte, entspannte sich aber erst wieder als der Schmerz abklang. "Genieß es! Ich werde auch vorsichtig sein", hauchte er und sie nickte nur. Dann schloss sie die Augen und dachte an etwas schönes.
Als sie am nächsten Morgen wach wurde war sie allein. Verschlafen rieb sie sich die Augen und suchte nach einer Uhr. Das Schlafzimmer war hell und in warmen Holztönen gehalten. Das helle kalte Weiß und das warme Braun ergab einen modernen Kontrast. Neben dem Bett stand ein kleiner flacher Wecker aus Glas auf dem Nachttisch. Er zeigte 10:35 Uhr. Erschrocken sprang sie auf. So spät? Sie brauchte nur ne halbe Stunde um zu Duschen und sich etwas anzuziehen. In die engen Kleider hereinzukommen war jedoch schwerer als gedacht.
Schwere war es jedoch in dieser Hightech Küche etwas zum Essen zu finden. Sie versuchte einfach einen Knopf nach dem anderen. Doch die Ersten paar Knöpfe schaltteten irgendwelche Lichter an. Und die nächsten ließen die Schubladen, die sie nicht allein aufmachen konnte, auf und zu fahren. Und dass immer und immer wieder. Regina wählte einen Knopf nach dem anderen aus. Denn hatte sie noch nicht. Oder hatte sie den Schon gedrückt? Der Wasserhahn sprang an und ließ sich auch nicht mehr abschalten. Doch der Abfluss war ebenfalls verschlossen. Panisch suchte sie nach irgendeinem Knopf, der den Abfluss öffnete. Doch der nächste Knopf stellte nur die Herdplatten an. "Scheiße!"
"Was ist den hier passiert?" Die älter Frau die plötzlich hinter ihr stand starrte entsetzt und kopfschüttelnd auf das Chaos. Das musste die Haushälterin sein. "Ich... Ich wollte nur..." Ärgelich schob die Frau Regina beiseite und schaffte es in wenigen Handgriffen die wildgewordene Küche zur ruhe zu bringen. "Ich wollte nur Frühstück..." Die Frau scheuchte sie beiseite und öffnete eine Tür in dem Putzsachen standen. "Ich mach das schon. Es ist ja meine Schuld..." "Sie haben genug angerichtet. Verlassen sie die Küche. Raus."
Ihr kammen die Tränen. Sie kannte hier niemanden und wusste auch nicht wohin sie sonst gehen sollte. Hier fühlte sie sich so stark verunsichert, dass sie versuchen konnte was sie wollte. Sie schaffte es nicht irgendwie Normalität zu finden. Nach dem die ältere Frau die Küche in Ordnung gebracht hatte putze sie das ganze Haus und warf ihr immer, wenn sie an ihr vorbei kam einen finsteren Blick zu. Regina wusste einfach nichts mit sich anzufangen. Jeder Versuch sich nützlich zumache wurde mit scheuchenden Handbewegeungen und einem missbilligen Schnalzen abgelehnt.
Er saß im Büro und wälzte eine elektronische Akte mit zahlreichen Berichten über die Match Erfolge von GenTech. In einer Woche stand das Galaessen an, an dem er in einer Rede die Sponsoren mit beindruckenden Fakten überzeugen musste. In diesen Berichten stand wie viele Matches seit 2050, also seit bestehen des Gesetztes ermittelt wurden und wieviele Ehen daraus hervor gegangen waren. In einem weiteren Bericht standen die Anzahl der aus den Matchehen hervorgegangenen gesunden Kinder pro Familie. Ihm schwirrte der Kopf von den vielen Fakten.
Es klopfte und Erik Hampel stand in der Tür. "Störe ich?" "Nein, komm rein." Jason mochte Erik nicht besonders, trotzdem freute er sich diesmal ihn zu sehen. Er würde ihn von den Berichten ablenken. "Ich muss nur diese Berichte durchlesen, aber eine Pause würde mir gut tun." Erik nickte und ließ sich ihm gegenüber in einen der Sessel fallen. "Was ist jetzt eigentlich mit Rose?" Jasons Freude verflog sofort. "Was sollte mit ihr sein?" "Läuft da noch was?" Jason ließ sich genervt in seinen Stuhl zurück fallen. "Ich glaube nicht, dass dich das etwas angeht. Aber ich will mal nicht so sein. Nein, ich bin verheiratet." "Und sie weiß es auch, ja?" Eriks sonst so warmer Blick war kalt. "Ich habe ihr selbst gesagt, dass ich heiraten würde." "Ich meine, dass mit euch Schluss ist." Jason lächelte kühl. "Lass dass meine Sorge sein." Er hatte nicht vor sich zu rechtfertigen, schon gar nicht vor ihm. Aber er Versuchte wirklich, die Affäre nicht weiter fort zu führen. Bis jetzt war er Rose auch erfolgreich aus dem Weg gegangen.
"Und was ist mit Regina?" fragte sein Gegenüber. "Was interressieren dich eigentlich meine Frauen? Läuft es nicht mehr so gut zwischen dir und Emma?" Erik schüttelte den Kopf. "Regina ist noch jung. Mich interresiert nur ob du dich entschieden hast ein Schwein zu sein und sie zu verletzten oder ob du noch einen Funken Anstand hast." Jason wollte das Gespräch so schnell wie möglich beenden. "Wenn du es genau wissen willst, ich habe letzte Nacht mit meiner Frau geschlafen. Und es hat Spaß gemacht. Sie war noch Jungfrau. Und jetzt raus, ich hab noch viel zu tun." Er konnte Eriks Missbilligung regelrecht spüren. Doch dieser verließ wenigstens Schweigend sein Büro.
Das Gespärch mit Erik war ihm nicht aus dem Kopf gegangen. Und da er den Bericht bereits durch hatte beschloss er früher zu gehen. So konnte er wenigstens Rose aus dem weg gehen. Doch er schaffte es gerade mal bis zum Fahrstuhl. Denn als er einstieg und die Tür sich bereits schloss, schoben sich die langen perfekt Manikürten Finger zwischen die sich schließenden Türen. Seufend sah er zu, wie diese sich auseinader schoben und die Blondine in den Fahrstuhl schwebte. "Na, hast du mich denn nicht vermisst?" "Rose, ich bin jetzt verheiratet. Du hast es doch nicht vergessen oder?" Rose drängte ihn an die Fahrstuhlwand und schmiegte sich dicht an ihn. "Nein, habe ich nicht. Hast du vergessen, dass ich bisher immer das bekommen habe was ich wollte? Und ich will dich." Sie schob ihre Hand zwischen seine Beine und er musste sich zusammenreißen. Rose war schon verführerisch mit ihren roten Lippen, den prallen Brüsten und dem weit ausgeschnittenen Dekoltee. Und nicht zu vergessen dem viel zu kurzen Rock. Doch er wollte Treu bleiben. Dass hatte er versprochen. Und egal was passierte er wollte es ernsthaft versuchen.
Jason ergiff ihre Hand, die sich an seiner Hose zu schaffen machet. "Nein, Rose. Es ist vorbei." Sie schnaubte wütend. Er wusste zu gut, dass sie kein Nein gelten ließ. Sie war hartnäckig. "Du wirst schon sehen was du davon hast." Die Türen öffneten sich und sie rauschte ab. Das kann was werden, dachte er.
Regina saß auf der Veranda und starrte in die Natur. Doch sie konnte den Anblick nicht wirklich genießen. Hier war alles fremd. Sie schaffte noch nicht einmal sich eine Scheibe Brot zu schmieren. Früher war es einfacher gewesen. Als Kind haben ihre Eltern einen Gasherd gehabt an dem sie gemeinsamm gekocht hatten. Nachdem sie gestorben waren hatte sie sich Jahre lang an einer kleinen Feuerstelle gekocht und warm gehalten. Im Asylheim gab es Elekroherde. Zwei Jahre lang hatte sie in dem Asylheim gelebt und nun vermisste sie es. Sie vermisste das Altte graue Gebäude mit den kaputten Fenstern und den ewig mürrischen Betreuern. Selbst den Arzt der schlecht gelaunt und abgebrannt jede Woche kam um sie alle zu untersuchen fehlte ihr.
Ein Klingeln riss sie aus ihren Gedanken. Suchend betrat sie dass Haus und fand ohne Problem dass schmale Telefon. "Hallo?" "Ist Jason da?" Die Frau am anderen Ende klang ungeduldig. Aber ihre Stimme kam ihr bekannt vor. "Nein. Er müsste im Büro sein. Soll ich ihm was ausrichten?" Sie höhrte ein leises Kichern. "Sagen sie ihm einfach das Rose angerufen hat." Kaum hatte sie dass gesagt ertönte ein piepsen an ihrem Ohr. Aufgelegt. Sie legte das Telefon beiseite. Seltsam.
Jason steckte im Stau. Genevt drückte er auf die Hupe. Als er noch jünger war, hatte er unbedingt Autofahren lernen wollen. Er war immer noch stolz drauf. Doch es nervte, wenn er im Stau hinter dem Steuer saß und nichts mehr weiter ging. Es dauerte insgesammt eine volle Stunde bis es endlich langsam weiter vorwärts ging. Als er endlich auf dem Hof hielt war er erleichert. Endlich zuhause. Die letzte Nacht war dann doch zu lange, dafür, dass er schon in aller frühe aufgestanden war. Er betrat das Haus und Regina kam ihm bereits entgegen. Sie trug heute eines dieser engen blauen Kleider.
Nervös sah er sie an. Sie sah wirklich nicht aus wie ein Kind. Regina war eine Junge Frau, die anscheined keine Ahnung von ihren Reizen hatte, denn sie bewegte sich so natürlich und ganz und gar nicht darauf bedacht aufzufallen. "Rose hat für dich angerufen", begrüßte sie ihn. Eine Gänsehaut rann ihm den Rücken herunter. Sie drehte sich bereits um, als er nach ihrem Arm griff und sie zurück zog. "Was hat sie gewollt?" "Au, lass los!" "Was hat sie gesagt?" Wiederholte er noch lauter. Hatte Rose es wirklich gewagt hier an zurufen? Dieses kleine Missstück, fluchte er innerlich. "Du tust mir weh." Erst jetzt merkte er, dass seine Frau bereits vor Schmerzen in die Knie ging. "Tut mir leid. Tut mir wirklich leid." Er lockerte den Griff und bemühte sich einen klaren Kopf zu bekommen.
"Schon gut. Wer ist diese Rose?" Regina rieb ihren Arm und vermied es ihn anzusehen. "Niemand", flüsterte er. Wie konnte er nur das Thema wechseln? Er hatte wirklich wenig Lust sich ihr zu erklären. Dass leise brummeln, welches aus ihrer Richtung kam lies ihn schmunzeln. Das war ja einfach, dachte Jason. "Hast du schon was gegessen?" Sie schüttelte den Kopf. "Bei meinem Versuch habe ich deine Küche fast zerstörrt." Verwirrt sah er sie an. Wie konnte jemand eine Hightech Küche zerstörren? Alles war automatisch und konnte per Knopfdruck gesteuert werden. Es war eine intelligente Küche. "Wie das?" "Zu viele Knöpfe." Sie sprach so leise, dass er sie kaum verstand.
Sein schallendes Lachen verunsicherte sie noch mehr. Was war so Lustig? Sie folgte ihm in die Küche und sah ihm zu wie er einen Knopf nach dem anderen drückte. "Der hier öffnet den Kühlschrank. Der hier für den Wasserhahn. Direkt daneben für den abfluss. Die hier sind für die jeweiligen Schubfächer." Während er das erklärte holte Jason alles Mögliche heraus. Es dauerte nicht lange und Regina erkannte die Zutaten für Nudeln mit Tomatensoße.
Regina schien eine schnelle Auffaßungsgabe zu haben. Er hatte ihr die Knöpfe einmal erklärt und schon fand sie sich zurecht. Bei ihm war dass anders gewesen. Er hatte noch lange mit Bedriegbsanleitung gekocht. Wobei er froh sein konnte, dass er nur ein Gericht kochen konnte. Nudeln mit Tomatensoße.
"Kannst du kochen?" Er wusste nicht, worüber er sich mit ihr unterhalten sollte. Aber das Mädchen war von nun an seine Frau, daher war es nur von Vorteil etwas über sie zu wissen. "Ja, eigentlich schon. Ich würde aber gerne mehr kochen können." Er reichte ihr die Nudeln und sie warf sie in das heiße Wasser. "Warum machst du dann keine Ausbildung? Du könntest Köchin werden." Es gab zahlreiche Restaurants und gute Köche konnten es weit bringen. Und nicht nur in Restaurants gab es Köche, in einigen Haushalten werden Köche angestellt. Zwar hatte es Regina nicht nötig arbeiten zu gehen, denn er hatte genug Geld, aber eine gute Ausbildung war nicht zu verachten.
"Ich hab aber keinen Schulabschluss" "Du kannst ihn immer noch machen. In welcher Klasse warst du zuletzt?" Als er keine Antwort bekamm sah er zu ihr hinüber. Sie rührte gerade die passierten Tommaten für die Soße um und biss sich auf die Lippen. "Regina, warst du denn jemals in einer Schule?" Ihm kam langsam der Verdacht, dass sie wie einige andere Asylheim Bewohner nicht einmal lesen könnte. Diese Leute kamen aus den verschiedensten Regionen der Erde. Und Erst in den Asylheimen erfuhr man zum ersten mal von ihnen. dort wurde allerdings auch nicht auf eine Schulische Ausbildung geachtet. Sondern nur auf den Gesundheitlichen Aspekt.
Sie schüttelte den Kopf. "Ich kann lesen. Und schreiben. Dass hat mir meine Mutter beigebracht. Und etwas Rechnen. Aber in der Schule war ich nie." "Warum nicht?" Regina erinnerte sich schmerzlich an ihre Kindheit. Ihre Eltern waren sehr liebevoll gewesen. Aber sie lebten in einem Grenzgebiet. Das Leben dort war sehr gefährlich und Schulen gab es dort nicht. Ihre Eltern waren gestorben als sie selbst erst sechs Jahre alt war. Doch sie hatte keine Lust darüber zu reden. Es tat weh. Also schüttelte sie nur den Kopf und ließ es dabei. "Reich mir mal bitte das Salz."
Der Abend verstrich in dem ihr Jason weiter Funktionen des Hauses zeigte. Alles war technisiert. So ließen sich die Fenster auf Knopfdruck öffnen und schließen und sich sogar verdunkeln. Die Dusche besaß mehrere Einstellungen, die durch verschiedene Knöpfe erreicht werden konnten. Doch im Grunde reichte es Regina wenn aus dem Duschkopf Wasser heraus kam. In ihrem Übermut fing sie an die verschiedenen Einstellungen auszuprobieren und dabei Jason nass zu spritzen.
Sie wirkte zwar sehr erwachsen, aber sie konnte sich auch wie ein Kind benehmen. Sie spritze mit dem Wasser herum und ließ es in verschiedenen Stärken und Farben fließen. Erst als er bereits pitsch nass war ging er zum Angriff über. Sie riß mihn mit und es machte ihm wirklich spaß. Er ergiff den Duschkopf und richtete in auf Regina. Lachend schrie sie um Gnade und erst als das Wasser nur so an ihr herabrann, stellter er dass Wasser ab und zog sie an sich heran. "Fertig?" Sie nickte grinsend. Jason erinnerte sich nicht, wann er dass letzte mal, ohne Sex soviel Spaß hatte.
Langsam lebte sie sich ein. Jason besaß zahlreiche Filme und Bücher. Und wenn sie nicht gerade lass, sah sie sich einen der Filme an. Abends kochte sie dann. Bisher war ihr Mann immer Pünktlich von der Arbeit nach Hause gekommen, so dass sie gemeinsam Essen konnten. Miss Lilian, eine Betreuerin aus dem Asylheim hatte gemeint, dass die Liebe mit der Ehe käme. Aber Regina gefiel es um ehrlich zu sein so wie es war. Sie liebte Jason nicht, betrachtete ihn noch nicht mal als einen Freund, aber sie kam gut mit ihm aus. Sie waren freundlich miteinander und ehrlich. Zwar war da noch immer das seltsame Lächeln auf seinem Gesicht, dass sie nervös machte, aber sie gewöhnte sich bereits daran.
An diesem Abend sollte sie ihn auf ein Galaessen begleiten. Und dafür war sie bereits am Vormittag mit Erik und Emma verabredet. Emma hatte ihr versichert, dass sie für sie das schönste Kleid aussuchen würden. Sie hatte Regina bereits in den fünften Laden gezogen, doch ihr hatte nichts gefallen. Emma jedoch war gerade dabei sich in das siebte Kleid zu verlieben und dass hatte zur Folge, dass sie es auch kaufte. Erik lächelte nur über Emmas fast kindlicher Freude. "Regina, dass musst du anprobieren. Ich könnte das nicht tragen, aber für dich ist es Perfekt. oh, sie mal..." Und schon war Emma weg, nach dem diese ihr ein nachtblaues kleid mit feinen Strasssteinen in die Arme gedrückt hatte. "Wie läuft es mit dir und Jason?" Sie sah in Eriks strahlendes lächeln.
"Er ist sehr freundlich. Ich hätte nicht gedacht, dass es so angenehm wäre verheiratet zu sein." "Wenn man Glück hat, kann es dass sein. Ich habe mich damals genau so gefürchtet. Ich war damals gerade mal 21 und Emma 16. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich in dieses quirrliges Mädchen mit den löchrigen Strumpfhosen verlieben würde. " Er lachte. "Das ist wirklich Glück." "Oh ja. Aber es war auch von Vorteil, dass wir uns bereits vorher kannte. Wir wohnten in der selben Straße und sind auf die selbe Schule gegangen. Wenn auch in unterschiedliche Klassen," meinte Emma, sie stand direkt hinter ihnen und drehte sich in einem karmesinroten Kleid vor einem Rießigen Spiegel.
Schnell schlüpfte Regina in die Umkleide um das Kleid endlich anzuprobieren. "Ich weiß gar nichts über Jason. Im einen Moment scheint er der ehrlichste Mann zu sein und im nächsten macht er mich so nervös wie eine Gewitterfront, wenn man keinen Unterschlupf hat." Von der anderen Seite der Umkleidetür ertönte Eriks Stimme: "Dein Vergleich kenne ich nicht, aber ich glaube ich verstehe was du meinst." Regina verließ die Kabine und lächelte verlegen. Emma stand bereits mit den beiden Kleidern an der Kasse und plauderte mit der Verkäuferin. "Ich komme an den Reisverschluss nicht heran." Erik bedeutete ihr sich zu drehen und schloss den Verschluss.
"Jason ist ganz sicher kein so schlechter Kerl. Aber er ist ein von seinen Trieben gesteuerter Mann", flüsterte er. Regina kamen die letzetn Nächte in den Sinn. Jeden Abend, nach dem zubett gehen zog Jason sie zu sich heran und strich mit seinen Händen über ihren Körper. Dabei schien er immer genau diese Stellen zu berühren, die ihr diesen angenehmen Schauer über die Haut jagte. Auch sie hatte sich, wenn auch nur langsam auf dieses Spiel eingelassen. Doch Jason war, kaum dass er einmal angefangen hatte unersätlich und es konnte Stunden dauern, bis er dann von ihr abließ. Dass hatte aber auch zur Folge, dass sie meist so erschöpft war, dass sie sofort einschlief und bis weit nach Mittag nicht aus dem Bett kam. Dass sie es heute doch geschaft hatte verdankte sie der Vorfreude endlich etwas anderes zu machen und das Haus, was ihr wie ein Gefängnis vor kam einmal zu verlassen.
Das Kleid stand ihr wirklich. Es war sehr dunkel, und die Strasssteine schienen auf diesen Untergrund zu leuchten. Der glatte Stoff schmiegte sich an ihren Körper. Es war, als wäre das Kleid extra für sie gemacht. "Es tut mir leid, wenn du schon Erfahrungen damit gemacht hast." Er klang ehrlich. Und besorgt. Sie schüttelte den Kopf. "So schlimm ist es nicht. Nur... anstrengend." Sie drehte sich zu ihm um und sah in Eriks misstrauischen Blick. Hatte sie etwas falsches gesagt? Bevor er irgendetwas erwiedern konnte kam Emma zurück und war von ihrer Wahl begeistert. Den ganzen Weg zurück schwermte sie von Reginas Kleid und war stolz auf sich selbst. Zum Abschied umarmte Emma sie noch einmal und auch Erik beugte sich zur ihr herab und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Wange. "Du kannst jederzeit anrufen, wenn es ein Problem gibt." Sie nickte dankbar.
Er griff erneut zu seiner Rede und ging sie durch. Nur noch vier Stunden. Nervös schritt er auf und ab. Von diesem Abend hing alles ab. Durch die Spalte in der Tür sah er, dass Rose vom Kopierer zurück kam. Bisher hatte er es erfolgreich geschafft ihr aus dem Weg zu gehen und ihre eindeutig aufreizenden Nachrichten zu ignorieren. Doch jetzt waren sie fast alleine, die meisten waren bereits gegangen und der Rest machte sich jetzt auch auf den Weg. Vieleicht war es besser sich ihnen anzuschließen. Jason trat hinter seinen Schreibtisch und fuhr den Computer herunter. Er wollte blos nicht in Versuchung geraten. Und Rose würde diese Gelegenheit sicher nutzen. Kaum war der PC herunter gefahren, sprang er auf und stieß an der Tür mit der aufreizenden Blondine zusammen. "Weist du Jason, du wirst dich sicher über mein Kleid für heute Abend freuen. Ich weis ja genau was dir gefällt." "Ich freue mich am meisten, wenn du mich jetzt durchlassen würdest. Danke." Er trat an ihr vorbei, doch so schnell ließ sie ihn nicht gehen. Wieder versperte sie ihm den Weg. "Oh, ich weis, dass du mir einfach nicht wieder stehen wirst. Ich warte auf dich um Mitternacht auf dem Herrenwc. Die letzte Kabiene. Lass mich nicht warten." Dann stolzierte sie davon.
Sie stiegen aus dem Wagen und wurden von einem regelrechten Blitzgewitter begrüßt. "Immer Lächeln", hatter er ihr kurz vorher gesagt. Und sie gab sich große Mühe. Sie spürte den Drang ihn nicht zu enttäuschen. Sie wollte, dass er stolz auf sie war. Also gab sie sich große Mühe freundlich zu sein. Sie lächelte den ganzen Abend und versicherte jedem, dass was sie hören wollten. Dabei kam sie sich furchtbar schmutzig vor, aber wenn sie zu ihrem Mann sah, und dieser lächelte redete sie sich ein, dass sie das Richtige tat. Gerade hatte sie eine dieser arroganten Damen mit falschen Komplimenten abgelenkt als sie Mr Thunmans Stimme hinter sich hörte:" Sie haben sich also entschlossen dem Beispiel ihres Mannes zu folgen und genau so zu lügen wie er." "Ich bin keine Lügnerin." Mr Thunman mussterte sie abschätzig. "Zu gerne würde ich ihnen glauben, aber wie ich selbst sehe ist dies unmöglich. Eigentlich hätte ich es mir allerdings denken können, dass sie zum Lügen neigen. Aufgrund ihrere Herkunft..."
Wutentbrannt trat sie auf den alten Mann zu. "Sie haben keine Ahnung wovon sie sprechen. Dort wo ich herkomme ist man Ehrlich zu einander, denn es gibt keinen Grund zu lügen. Man hilft einander um zu überleben, anstatt wie sie und alle anderen hier darauf zu vertauen, dass ihnen ihr Geld weiter bringt." Jason stand pllötzlich neben ihr und versuchte sie weg zu ziehen. aber sie riß sich wütend los. "Regina halt den Mund!" raunte er. "Sie nennen mich eine Lügnerin, weil ich versuche mich hier, wo ich niemanden kenne zu überleben. Sie nennen mich eine Lügnerin, dabei stehe ich hier in der Grube voller Schlangen und muss mir die Lügen anhören die sie sich gegenseitig Erzählen. Sie halten sich für so Großzügig und glauben, dass sie uns aus den Asylheimen helfen würden. Dabei befürworten sie lediglich eine Künstliche Selektion, anstatt wirklich zu helfen."
"Es reicht jetzt, Regina. halt den Mund!" Doch sie hate sich so in Rage geredet, dass sie immer lauter wurde. "Ich kannte Menschen, die ihre ganzen Hoffnungen darin setzten, dass ihnen in den Asylheimen geholfen würde. Dass es ihnen besser gehen würde. Gute Menschen, die ihr Letztes hartes Brot mit einem kleinen Mädchen geteilt hatten, obwohl sie selbst nicht davon hätten satt werden sollen. Und diese Menschen wurden abgelehnt und ihnen wurde die Tür vor der Nase zugeschlagen. Und dass nur wegen einem zugroßen Muttermal und einem schlecht verheilten Knochenbruch. Man hat nicht im Traum daran gedacht ihnen zu helfen. Und da stellen sie sich hin, reden von Hilfe für diese Menschen und nennen mich eine Lügnerein?"
"Es reicht jetzt?" schrie Jason und zerrte erneut an ihrem Arm. Wütend drehte sie sich um und sah in ein eben so wütendes Gesicht. Erst jetzt wurde ihr klar, dass sie von allen angestarrt wurde. Jeder im Saal hatte sie gehört. Entsetzen und Scham kam in ihr auf. Sie spürte die Blicke der Anwesenden und wollte nur noch weg. "Bist du wahnsinnig geworden?" Stieß er zwischen zusammengekniffenen Zähnen leise hervor. Ihr kamen die Tränen und sie machte auf dem Absatz kehrt und rannte davon.
Jason wollte ihr hinter her und sie zurechtstutzen. Was fiel diesem Kind ein, sich so daneben zu benehmen? "Mr Thunman, ich möchte mich für meine Frau entschuldigen. Ich werde sofort mit ihr sprechen. Es tut mir leid." Er wollte schon gehen, als ihn Mr Thunman zurückrief: "Mr Worth, ich muss mich bei ihrer Frau entschuldigen. Was sie gesagt hat, hat mich zu dem Entschluss geführt, ihre Forschungen zum Krebs und die Erbkrankheitforschungen großzügig zu unterstützen." Mr Thunmans Worte lließen Jasons Wut schlagartig verrauchen. Regina hatte es geschafft. Sie hatte das von gerade mal 2 Minuten geschafft, was er in innerhalb von mehreren Jahren nicht geschafft hatte. "Danke, Mr Thunman. Wenn sie mich entschuldigen. Ich muss zu meiner Frau." Und schon drängte sich Jason durch die Menge."
Der Krampf der sie schüttelte erfasste sie direkt vor den Toiletten. Sie schaffte keinen Schritt weiter. Also stütze sie sich an der Wand ab und rang nach Atem. Plötzlich wurde sie von der Wand in zwei Starke Arme gerissen. "Danke, danke. Regina ich bin dir nicht mehr böse. Mr Thunman sponsort unsere Forschungen. Danke." Während Jason das sagete küsste er sie. Und er hörte nicht damit auf. Seine Freude über den Erfolg ließ er an ihr aus. Beide stolperten durch die nächste Tür und landeten in der Herrentoilette. Jason jedoch bekamm die Umgebung gar nicht mit. Er stolperte, sie weiter küssend, mit ihr in die erste Kabine.
Er griff nach dem Stoff ihres Kleides und zerrte es nach oben. "Jason? Jason!" Er drückte sie fest gegen die Kabinentür und riss an ihrer Unterwäsche. "Nicht hier", jappste sie. "Regina, ich will dich jetzt." Es dauerte nicht lange, da dran er in sie ein und sie musste sich zusammenreißen um leise zu sein. Ihr wurde heiß und der erregende Schauer rann immer und immer wieder über ihre Haut. "Jason! Warte!" stieß sie noch hervor, bevor seine Lippen sich fest und fast schmerzhaft auf ihre pressten. Regina stöhnte. erschrak aber sofort, als sie die Tür einer Kabine zu schlagen hörte. Kurz darauf knallte auch die Toilettettür. Auch Jason hatte es gehört und ließ von ihr ab. "Das war eine Frau", murrmelte sie erstaunt. "Lass uns gehen. Nach Hause." Er lächelte sie an. "Dort machen wir weiter."
Sie verließen die Toilette und wandten sich Richtung Ausgang. Er sah sich um und sah noch ein Kirschfarbenes Stück Stoff um die andere Ecke verschwinden. Rose. Er warf einen Blick auf die Uhr. Es war fünfzehn Minuten nach Mitternacht.
Sie wurde von einer heftigen Übelkeit geweckt und verzweifelt versuchte sie aus dem Bett zu kommen. Stolpernd gelangte sie ins Bad und übergab sich. Der bitter Geschmack in ihrem Mund löste gleich die zweite Welle aus. Erst als nichts mehr kam, zog sie sich am Waschbecken hoch und putze sie sich die Zähne. Es war noch sehr früh und sie fühlte sie matt und ausgelaugt. Ihre Beine taten weh und sie war fürchtbar müde. Jason war noch da und es war sogar noch Dunkel. also legte sie sich wieder ins Bett und versuchte zu schlafen. Doch zwei Stunden später wurde sie erneut von einer Übelkeitswelle geweckt. Sie klammerte sich an den Rand der Toilettenschüssel und erbrach nur Magensäure. Plötzlich stand Jason hinter ihr. "Alles in Ordnung?" Sie schüttelte den Kopf. "Ich wollte dich nicht wecken." Besorgt rieb ihr Mann ihr den Rücken. "Hast du nicht, ich muss sowieso aufstehen." Sie drückte die Spüllung und ließ sich von ihm aufhelfen. "Ich muss mir Gestern den Magen verdorben haben.
Seit dem Galaessen vor Zwei Monaten hatte Jason viel zu tun gehabt und musste Überstunden machen. Er kam dann immer so spät nach Hause, dass er sofort ins Bett fiel. Er war sogar so müde gewesen, dass er nicht einmal mehr Lust hatte mit ihr zu schlafen. Und sie war deshalb Morgens früher und besser aus dem Bett gekommen. Und weil er nicht mehr pünktlich zum Essen kam hatte sie sich am Vortag etwas zum Essen bestellt gehabt.
"Ich werde heute pünktlich zu Hause sein. Geh bitte zum Arzt." Sie nickte. Und Jason drückte ihr einen Kuss auf das Haar. Regina legte sich noch etwas hin. Sie würde Emma bitte sie zum Arzt zu bringen. Immerhin kannte sie hier ja nichts. Jason sah noch einmal besorgt nach seiner schlafenden Frau, bevor er ging.
Seit Tagen plagte ihn das schlechte Gewissen. Es gab einen Grund, warum er seit dem galaessen Überstunden machte und das war nicht die viele Arbeit. Es war Rose. Sie trug ihm den Vorfall in der Toilette noch nach, genoss aber ihren Erfolg. Denn nach diesem Abend hatte er ihr nachgegeben. Und deshalb hatte er sich bis spät Abend in seinem Büro vergrochen. Selbst nachdem Rose mit ihm fertig war und beide zufrieden waren. Der Sex mit ihr war zwar alles andere als Schlecht, aber das Gefühl welches er danach hatte war mies. Er traute sich auch kaum Regina in die Augen zu sehen. Sie war so Unschuldig und Unverdorben. Ein Mädchen. Ein Mädchen, das er nicht verletzten wollte. Und er war mit ihr verheiratet. Scheidung gab es nicht.
Gedankenverloren sah er aus dem Fenster. Es war bereits weit nach Mittag und Rose hatte sich zum Glück noch nicht Blicken lassen. Wenn er ihr bis heute Abend aus dem Weg gehen würde, wäre sein Gewissen gegenüber Regina bestimmt nicht mehr so schlimm. Und dann könnte er ihr bestimmt heute Abend in die Augen sehen. Das Klingeln des Telefons riss ihn aus seinen gedanken. Er griff nach dem Hörer. Die Nummer auf dem Display kannte er. "Regina?" "Ja. Kommst du heute Abend Pünktlich nach Hause?" Jason fuhr sich durchs Haar. "Ja, natürlich. Wie geht es dir?" "Gut. Ich war Auch beim Arzt. Ich erzähle es dir wenn du nach Hause kommst. Ich koche uns etwas." "Das Klingt toll. " Er versuchte sich auf den Abend zu freuen. Aber er kam sich wie ein Verräter vor. "Dann bis heute Abend."
Sie legte auf und sah auf den blauen Pass. Darauf war das Symbol einer Mutter mit einem Kind. Mutterpass stand mit dicken dunklen Lettern darauf. Regina wusste, dass er sich freuen würde. Soviel sie wusste war bisher alles in Ordnung. Und wenn die Untersuchungen, die die Ärzte heute gemacht hatten keine anderen Ergebnisse brachten, würde Jason sich über ein gesundes Kind freuen können. Sie würde eine Lasagne machen. Das Rezept hatte sie in einem Kochbuch gefunden und es klang gar nicht mal so schwer. In zwei Stunden würde ihr Mann nachhause kommen und sie würden einen gemeinsammen Abend verbringen. Inzwischen fühlte sie sich immer mehr zu ihm hingezogen. Auch wenn es vieleicht nicht wirklich Liebe war, fühlte es sich so an.
Die Tür ging auf und Rose schlüpfte mit verführerischen Blick herein. "Was willst du? Ich hab keine Zet und keine Lust. Ich hab noch was zu tun." Jason fuhr den Rechner herunter und schloss den Schreibtisch zu. Er wollte Pünktlich gehen und zu Regina nach Hause kommen. Denn dieses Unschuldige Mädchen hatte es ihm angetan. "Wir haben genug Zeit", schnurrte die Blondine und drückte ihn auf den Stuhl zurück. "Rose, ich kann wirklich nicht. Regina..." "Wartet nicht mehr auf dich, ich habe ihr Bescheid gesagt, dass du dich verspätest." Verzweifelt versuchte er ihre Annäherungsversuche zu ignorieren und einen klaren Kopf zu bewahren. "Du hast was?" Rose fuhr mit ihrer Hand in seine Hose und und rieb sanft an ihm. Seine Gegenwehr fiel.
Erst als er es an der Tür scheppern hörte, sah er auf und musste zu seinem Entsetzten feststellen, dass seine Frau, Regina, in der Tür stand und ebenso, wenn ncht gar noch mehr entsetzt aus sah als er. Vor ihren Füßen lag ene Auflaufform in Scherben. "Regina..." Die Luft blieb ihm weg und seine Kehle schnürrte sich zu, als das Mädchen aus dem Zimmer stürtzte. genervt schob er Rose von sich und fngerte mit zitternden Händen an seiner Hose. "Du hast das geplant! Verdammt." "Oh, nicht doch. Ich habe dir lediglich verschwiegen, dass sie dich besuchen wollte, da du ja schon ncht nach Hause kommen konntest. Den Rest hast du dir zuzuschreiben," schnurrte sie. Jason sprang auf die Beine und setzte seiner Frau nach. Doch das letzte was er von ihr sah, war wie die Fahrstuhltüren sich hinter ihr schlossen.
Kaum war sie im Fahrstuhl allein, konnte sie die Tränen nicht mehr unterdrücken. Sie kam sich so dumm und unzulänglich vor. Wie hatte sie glauben können, dass ein Mann wie Jason Worth sich auch nur annähernd für sie nterresieren würde. Dass sie, ein Mädchen aus den grenzgebieten ihm, einem reichen erfolgreichen Mann genügen würde. Im Erdgeschoss angekommen stolperte sie in die leere Vorhalle. Nicht einmal der Wachmann, der sie vor eineigen Minuten rein gelassen hatte war noch da. Sie hatte auch ein Taxi genommen, was sie allerdings weggeschickt hatte als es sie vor dem Resigen Gebäude abgesetzt hatte. Warum hätte sie es auch warten lassen sollen, sie war der Meinung gewesen länger als nur ein Paar Minuten zu brauchen. Jetzt bereute sie ihre Entscheidungen. Mit zitternden Händen und mit Tränen in den Augen krammte sie in ihrer Tasche nach ihrem Handy. Als ihr auch noch der gesammte Inhalt dieser auf den Boden fiel brach sie wie ein kleines Mädchen heulend zusammen.
"Regina, es tut mir leid." Seine Stimme erklang hinter ihr und in ihr kam der Wunsch auf einfach zu verschwinden. Deshalb griff sie nur nach dem Handy und stürmte, den Rest auf dem Boden liegen lassend Richtung Tür. "Warte. Bitte. Regina." Er griff nach ihrem Arm und sie knallte ihm das Handy an den Kopf. Oder eigentlich hätte das Handy den Kopf treffen sollen, aber es verfehlte ihn nur knapp. Dieser eine Zentimeter um das es ihn verfehlte, brachte das Fass zum überlaufen. "Du bist der mieseste, verlogenste Bastard aller Zeiten. 'Ein faires Miteinander'? 'Ein faires Miteinader' soll das sein? Darauf kann ich dankend verzichten. Geh doch zu deiner ach so geliebten, heißen Sekräterin mit den Wasserstoff Haaren und ihren Dreifach D Körpchen zurück und lass dir von ihr das Hirn wegvögeln. Wenn sie es nicht schon lägst getan hat. Und fass mich nicht an! Du bist wiederlich..." Sie schnappte nach Luft und gab ihm so unfreiwillig die Gelegenheit zu antworten. "Ich habe einen Fehler gemacht. Alles was du gesagt hast ist war. Ich bin verlogen und wiederlich. Und du bist großartig. Ich habe noch nie jemand gesehen, der sich in einer fremden Umgebung so schnell zurecht findet wie du. Und sich nicht einmal beschwert. Jemand der alles dafür tut um eine perfekte Ehefrau zu sein. Führsorglich, geduldig, nachtragend. Du hast mich nicht verdient, dass ist mir so oft klar geworden. Du hast jemanden verdient, der dir die Liebe und Treue geben kann, die ich dir wie es aussieht nicht geben kann. Glaube mir, ich habe schon so oft versucht diese Affäre zu beenden und es nie geschafft und es liegt nicht an dir. Ich bin der Versager. Du hast jemand verdient, der dir das Frühstück ans Bett bringt, dich nach deinem Tag fragt. Der dich küsst ohne gleich an Sex zu denken. Jemand der dir die Füße küsst wenn du es von ihm verlangst. Wenn es an mir läge, ich würde alles dafür tun, für dich diesen Mann zu suchen. Diese Ehe zu annulieren und dich mit ihm zu verheiraten. Aber das ist leider nicht möglich. Aber ich kann dich um Verzeihung bitten. Jeden Tag. jeden Tag bis zum Ende unseres Lebens, werde ich vor dir auf die Knie gehen und dich um, Verzeihung bitten und ich weis, dass ich sie ihm Grunde nicht verdient habe."
Jason ging auf die Knie, faltete seine Finger um ihre Hände und sah ihr in die Augen. "Verzeih mir, Bitte." "Und was ändert es? Was ändert es, wenn du mich um Verzeihung bittest? Schon Morgen wirst du wieder bei ihr sein." Ihre Stimme versagte und sie musste schlucken. Es tat weh. Sie würde ihm gerne verzeihen wollen, aber es fiel ihr schwer. "Nein, dass kann ich nicht. Allein der Gedanke... Nein." Sie schüttelte den Kopf und drückte die neue Welle Tränen zurück.
Ein schmerzhafter Stich fuhr ihm ins Herz und für einen Augenblick fragte er sich warum er eigentlich nicht starb. Ihm wurde bewusst, dass er trotz allem gehofft hatte, dass sie ihm verzeihen würde. Jason hatte weder nach Ausflüchten gesucht noch gelogen. Er hatte eingestanden was er falsch gemacht hat. Ihm war klar gewesen, dass es nicht leicht für sie war. Doch trotzdem war ihre Ablehnung wie ein Messerstich ins Herz. Das alles hatte er sich aber selbst zuzuschreiben gehabt. "Lass uns nach Hause gehen, Regina", flüsterte er und kam wieder auf die Beine. Sie nickte nur und bügte sich nach ihrem Handy. Jason griff Gedanken verloren nach dem Rest, der sich auf dem polierten weißen Granitboden lag. Dabei fiel ihm ein blaues Heftchen auf. Ein Mutterpass. Sein Herz machte vor Freude einen Sprung. Zugerne hätte er sie darauf angesprochen. Doch sein schlechtes Gewissen hielt ihn davon ab. Ich habe kein Recht mich mit ihr zu freuen, dachte er. Schweigend reichte er ihr die Sachen und sah zu, wie sie alles ohne es auch nur eines Blickes zu würdigen in die Tasche stopfte.
Die Fahrt verlief schweigend und schien Regina Ewigkeiten zu dauern. Kaum das er den Wagen hielt, stieg sie aus und lief zu dem großen Haus. Sie wollte einfach nicht mit ihm reden, oder ihn länger als nötig in ihrer Nähe haben. Als sie ihren Mantel im Schlafzimmer über einen Stuhl warf, fiel ihr Blick auf das große Bett. Irgendwie musste sie ihren Groll herunter schlucken, denn heute Abend würde er wieder neben ihr liegen. Seine Schritte ließen sie auf sehen und das angwiederte Gefühl wurde stärker.
Also griff sie wortlos nach seinem Bettzeug und drückte sie ihm in die Hand. Erstaunt stolperte er rückwärts aus dem Zimmer, was ihr die Gelegenheit bot die Türe zu schließen. Der laute Knall der Tür war das einzige Geräusch im Haus und wirkte dabei noch viel Lauter. Leise lehnte sie sich mit dem Rücken an die Tür und Atmete tief durch. Es dauerte nicht lange und die Verzweiflung kam zurück. Die Tränen rannen ihr übers Gesicht und ihr ganzer Körper schüttelte sich krampfhaft.
Sie war mit einem Mann verheiratet, der weder sie Liebte, noch zu seinem Eheversprechen stand. Zwar liebte sie ihn auch nicht, aber sie hatte sich mit dieser Ehe arrangieren wollen. Und das hatte sie davon. Regina hatte eine Zuneigung und ein Vertrauen zu ihm entwickelt, dass sie bisher niemandem gewehrt hatte. Selbst Emma war ihr nicht so nahe wie Jason. Und dieser hatte ihr das Gefühl gegeben, ihm ebenfalls wichtig zu sein. Und sei es nur als Ehefrau. Doch jetzt stand sie an die Tür gelehnt, bemüht nicht zussammen zu brechen, Und fühlte sich so gedemütigt wie noch niemals zuvor in ihrem Leben.
Nicht einmal, als sie vor einigen Jahren, das Asylheim betreten hatte und man sie aufgefordert hatte sich auszuziehen und sich abspritzen zu lassen, war es nicht so schlimm gewesen wie jetzt. Damals hatte man sie nackt wie ein Tier vor sich her in einen großen weißen gekachelten Raum geführt und mit einem Wasserschlauch von allen Seiten abgespühlt wurde. Das Wasser war eiskalt gewesen und der Druck, den der Wasserstrahl drauf gehabt hatte, war furchtbar schmerzlich gewesen. Außerdem hatte sie ständig beim Luftholen Wasser eingeatmet und furcchtbar gehustet. Ihre Haut war feuerrot gewesen und immer noch nackt und triefend Nass hatte man sie durch das gesammte Gebäude, unter den Augen aller in einen Schlafsaal gebracht. Erst dort hatte sie sich unter den Augen der Betreuerinnen anziehen dürfen.
Damals hatte sie geglaubt, dass es nicht schlimmer kommen konnte. Jetzt war sie eines besseren belehrt worden.
Er hatte den Schmerz in ihren Augen gesehen. Ansonsten war ihr Geischt so Regungslos wie Stein. Seine Brust zog sich schmerzhaft zusammen und er hätte sich zugerne Erschießen können. Was hatte er getan?
Immerwieder hatte er sich von Rose um den Finger wickeln lassen. Hatte sein Wort so oft gebrochen und nur darauf gehoft, dass seine Frau, dieses unschuldige Mädchen, nichts davon erfuhr. Er hätte wissen sollen wie das Enden würde. Er hätte wissen müssen, das Rose früher oder später diesen Schritt auf die eine oder andere weise getan hätte. Sie war schuld, dass Regina das erfahren musste.
Doch er war Schuld, dass es überhaupt etwas gab, dass sie verletzen musste. Ihm fiel nicht ein, wie er diese Situation retten konnte. Wie sie ihm vergeben konnte. Er würde es ja auch nicht tun wenn es anders wäre. Trotzdem wünschte er sich, dass er noch eine Chance bekommen könnte. Doch diese müsste er sich wohl erarbeiten. Und diesmal würde er nbicht versagen. Er würde sich ändern. Für sie. Er würde Treu und führsorglich sein. Rose würde er loswerden müssen. Aber egal was regina von ihm verlangen sollte, er würde es tun, wenn er sie nur damit Glücklich machen konnte.
Dass sie ihn noch nichtmal ihm eigenen Bett schlaffen lassen wollte schmerzte ihn. Aber ganz hinten in seinem Kopf konnte er sie verstehen. Mit dem bettzeug ihm Arm stand er immernoch da und starrte mit Tränen auf die helle Tür vor ihm. Hinter dieser Tür ist sie. Das liebevolle Mädchen, mit den dunklen Haaren und dem sonst so schüchternen Lächeln. Nur dass sie nicht mehr für ihn lächeln würde.
Verzweifelt schluckte er die Tränen herunter. "Ich liebe Dich. Ich bin so ein Idiot. Ich liebe Dich." Seine Worte kamen von Herzen und schneller, als seine Gedanken sie überhaupt erfassen konnte. Doch was brachte ihm es, endlich diese Worte ausgesprochen zu haben. Sie hatte sie nicht gehört. Würde es auch nicht wollen und ihn auch sicher nicht glauben. Mit gesenkten Kopf wandte er sich von der Schlafzimmer Tür ab. Er würde in einem der Gästezimmer schlafen müssen. Morgen würde der Erste Tag sein, in dem er sich beweisen würde.
Es dauerte eine Woche, bis er sie wieder zu gesicht bekam. In dieser Woche schien es so, als wenn sie mit absicht erst dann aufstand, wenn er weg war und sich im Schlafzimmer einschloss wenn er nach Hause kam. Er hatte dabei extra später angefangen und kam früher nach Hause als sonst. Das bedeutete zwar, dass er zuhause noch arbeiten musste, aber er wollte nichts unversucht lassen um mit Regina zu reden. Er wollte sie überzeugen ihr doch noch eine Chance zu geben. Ein weiterer Vorteil dieser Woche war es auch, dass er Rose kaum begegnete.
Allerdingst hatte es Erik geschafft, ihn in der kurzen Zeit, die er in seinem Büro verbrachte aufzusuchen und ihm eine Standpauke zu halten. Schweigend hatte er seinem Kollegen zugehört. Er hatte recht. Und diesmal würde er ihn mehr als ernst nehmen. Zu gerne hätter er Erik um Hilfe gebeten. Aber er wusste, dass er zu stolz dafür war. Also ließ er es bleiben.
Es war ein Freitag, an dem er Abends am Küchentisch vor einem Laptop saß und Statistiken und Untersuchungsergebnisse durcharbeitete. Und es war dieser Abend, als Regina schweigend in die Küche kam, sich aus dem Kühlschrank eine Flasche Wasser nahm und sich ihm gegenüber an den Tisch setzte. Regina sah ihn nicht an, aber dass sie hier saß bedeutete ihm so viel.
"Was jetzt?" Ihre iStimme klang müde und erschöpft. Schnell schob er den Laptop beiseite und griff nach ihrer Hand. "Regina, glaube mir, dass mit Rose... es ist vorbei. Ich werde..." "Das soll ich glauben?" Jetzt sah sie ihm in die Augen und er konnte die dicken Ringe unter ihren Augen erkennen. Sie musste wirklich kaum geschlafen haben, so dunkel und dick waren sie. "Du brauchst dringend schlaf. Es ist nicht gut für dich und..." "Für mich und was?" fuhr sie ihn an. "Für das Kind? Mach dir keine Sorgen darum. Das ist meine Sache."
"Es ist auch mein Kind. Wir sind ein Paar. Wir sind verheiratet." "Das hat dich bisher auch nicht interresiert." Jason zog ihre Hand an seinen Mund und küsste sie. "Es tut mir Leid. Ich war ein Arschloch. Aber versuche mich zu verstehen..." Empört riss sie ihre Hand zurück. Doch bevor sie etwas sagen könnnte schnitt er ihr das wort ab. "Hör mich bitte erst an. Ich will mich nicht herausreden. Ich will dir nur alles erklären." Regina verkreutzte die Arme vor der Brust und lehnte sich zurück.
"Das mit Rose begann lange vor dir. Ich wollte Sex und sie ebenfalls. Es war nie mehr als das. Und an dem Tag an dem ich geheiratet habe wollte ich mein Wort wirklich halten. Ich weis selbst nicht, warum ich immer wieder zu Rose zurück ging. So oft habe ich versucht es zu beenden. Ich gebe zu ich war nicht besonders standhaft. Trotz dass ich ein schlechtes Gewissen hatte und es mir schwer viel dir in die Augen zu sehen. Rose war keine Hilfe dabei, diese Affäre zu beenden. Ich will die Schuld nicht von mir schieben. Aber wenn Rose etwas will, gibt sie nicht auf, bis sie es hat und dabei geht sie über Leichen."
Regina hörte ihm aufmerksam zu. Und je mehr er sagte, um so mehr wurde ihr bewusst, dass sich nichts ändern würde, solange Rose da war. Solange diese Frau seine Sekräterin und immer in seiner Nähe war, hatte sie keine Ruhige Minute mehr. Sie müsste immer wieder fürchten, dass diese Affäre von neuem begann.
"Ich möchte nur dich. Und die Sache mit Rose am besten vergessen. Regina, ich verspreche dir, ich will mich ändern. Ich tu alles dafür, wenn du nur versucht mir zu verzeihen." "Feuer sie!" Jason stockte in seinen Ausführungen und sah sie erstaunt an. Meinte sie das Ernst? "Du hast gesagt du tust alles, wenn ich es versuche. Feuer sie und ich denk drüber nach." "So einfach ist das nicht..." stotterte er. Sie verdrehte die Augen und stand auf. "Nein, warte. Ok. Ich werde sie feurn. Aber lass mir noch etwas Zeit um das in die Wege zu leiten." Regina blieb stehen und sah auf ihn herab. "Warum sollte ich?" flüsterte sie.
"Weil...weil, wenn herauskommt, dass ich eine Affäre hatte, dann wird es nicht lange dauern und ich lande auf einem Labortisch," nervös lachte er. Irritiert sah sie auf ihn herab. "Wie bitte?" Jason sah zu ihr herauf und ihm wurde klar, dass sie keine Ahnung hatte. "Als du damals diesen Brief bekommen hattest, hat man dir irgendetwas darüber gesagt, was die Konsequenzen sind wenn du dich weigerst?" Sie schüttelte den Kopf und setzte sich wieder. Man hatte ihr davon nichts gesagt und sie hatte auch nicht gefragt. Sie wusste nur, dass man das nicht tun sollte.
"Wer gegen ein Gesetz verstößt, dass dem geselschaftlichen Erhalt dient, sprich sich weigert eine Match-Ehe einzugehen oder eben Eine Affäre vor oder während der Ehe hat. Es gibt noch andere Vergehen die gleich bestraft werden. Aber diese Straftäter werden verurteilt und In den Laboren von GenTech ins Koma versetzt. Dort werden ihnen Regelmäßig Samen oder Eizellen entnommen. Entweder werden dann die verbliebenen Ehepartner künstlich damit befruchtet, oder man setzt den weiblichen Straftätern die Befruchtete Eizelle ein. Nach neun Monaten wird die Geburt eingeleitet und das Kind landet beim leiblichen Vater oder im Kinderheim. Oder eben bei einer anderen Familie."
"Wie schrecklich," hauchte sie. Sie musste sich unweigerlich vorstellen, wie Männer und Frauen, schlafend auf metallenen Liegen lagen, an Maschinen und Schläuchen gefesselt. "Das ist es auch. Aber man rechtfertigt das mit dem Nutzen für die Geselschaft." "Du bist der Vorsitzende von GenTech. Du bist derjenige der das zulässt. Der ihnen das antut. Menschen sind keine Tiere, die man aufgrund ihrer Qualitäten züchten kann. Menschen sind keine Brutstationen. Das könnt ihr nicht mit ihnen machen." Jason nickte. Vor einigen Jahren hatte er ebenfalls Zweifel an dieser Vorgehensweise gehegt. Aber im Lauf der Jahre haben ihn die Statistiken eines besseren Belehrt.
Menschen waren keine Tiere. Das ist richtig. Aber das Genmaterial der Menschen steckt voller Mutationen und Fehler. Und um diese zu beseitigen werden aufgrund von genetischen Abdrücken Paare ausgewählt, bei denen die Wahrscheinlichkeit diese Fehler an die Kinder weiter zu geben am geringsten ist. Und diese Methode funktioniert sehr gut. Körperliche Behinderungen haben in den letzten 50 Jahren dadurch stark abgenommen. Geistige Behinderungen konnten zum Teil verringert werden. Aber wie sollte er ihr begeriflich machen, dass es im grunde nur das beste war. Klar es gab zum Teil Unmenschliche Methoden. Aber der Zweck heiligte die Mittel. Wenigstens in diesem Fall.
"Du hast Recht. Aber es ist nicht nur meine Entscheidung. Und dieses Gesetzt lässt sich nicht einfach aufheben. Dir das zu erklären ist zu kompliziert. Was du wissen musst ist nur, dass wenn die Affäre mit Rose irgendwie ans Licht kommt, nicht nur sie, sondern auch ich in eriks Laboren landen werden." "Erik?" Sie konnte sich nicht vorstellen, dass dieser so freundliche liebenswürdige Mensch, so etwas tun würde. Ungläubig schüttelte sie den Kopf.
"Regina, ich verstehe was du denkst. Aber ich denke Erik kann es dir besser erklären. Aber zurück zu mir und Rose. Ich liebe sie nicht. Das mit ihr war rein sexuell. Da waren keine Gefühle. Du jedeoch bist mir wichtiger als der Sex mit Rose. Du bist ganz anders als sie. Du bist das, was ich immer gebraucht habe. Natürlich, Durschnittlich, satt künstlich aufgetakelt. Ich bin ein Idiot, dass mir das nicht früher klar wurde. Ich werde tun was du verlangst. Wenn du es mit mir nochmal versuchst. Und wenn nicht für mich, dann für das Kind. Es braucht einen Vater. Eine Familie."
Sie sah ihm in seine Augen und ihr wurde bewusst, dass sie keine andere Wahl hatte. Er hatte recht. Sie müsste es nochmal versuchen. Für das Kind. Es müsste ja keine Liebe oder Zuneigung sein. Ein faires Miteinander. Seine Worte von damals kamen ihr in den Sinn. Genau das brauchten sie. Sie würden ihr Leben lang zusammen verbringen. Und da war das Notwendig. Sie nickte. "Für das Kind."
Lange lag Jason in dieser Nacht wach. Er schlief immer noch in dem kleinen Gästezimmer. Das Gespräch mit seiner Frau war kurz gewesen. Aber es hatte seine Hoffnungen geschürrt. Seine Hoffnung, dass alles so sein würde wie früher. Wo sie sich zwar nicht gekannt hatten, sich aber trotzdem näher waren als jetzt. Jetzt war es, als wäre eine dicke Glaswand oder irgendetwas Ähnliches zwischen ihnen. Die ganzen Ereignisse standen zwischen ihnen. Trennten sie. Das war ihm klar. schweren Herzens schlief er ein und träumte sehr unruhig von den vergangenen Ereignissen.
Als Jason am nächsten Tag nachhause kam, wurde er von einer Duftenden Welle begrüßt. Es roch nach Kartoffeln und Braten. Und er lang nicht alzu weit daneben. Regina hatte gekocht und sah ihn strahlend an. "Hunger?" fragte sie und ihm wuchs ein Klos im Hals. "Ja," hauchte er. Sie war wundervoll. Er beobachtete sie, wie sie den großen Hackbraten aus dem Ofen holte und ihn auf einem Großen Anrichteteller aufschnitt. Als sie ihn bat den Tisch zu decken, kam er ihrer Bitte sofort nach. Kurz darauf stand eine Schüssel mit Kartoffelecken, brauer Soße und der Teller mit dem Hackfleisch auf dem Tisch. Sanft zog er sie ansich und gab ihr einen Kuss aufs Haar. "Ich hab dich nicht verdient. Danke."
Sie sah ihn lächelnd an, aber Jason merkte dass dieses Lächeln ihr viel abverlangte. In ihren Augen war ein Schatten aufgehuscht, der aber verschwand als sie ihm etwas von dem Essen auftat und sich selbst setzte. "Ich hoffe es schmeckt dir." Er lächelte nur vielversprechend und probierte. Das Hackfleisch schmeckte saftig und besaß einen Hauch süßes. "Interressant. Was ist das? Das süße?" "Erdbeeren. Schmeckt es dir nicht?" Sie klang Ängstlich und so schüttelte er nur bschwichtigend den Kopf. "Das ist es nicht. Ich habe nur noch nie Erdbeeren im Hackbraten gehabt...," weiter kam er nicht, denn plötzlich war sein Teller weg.
"Regina was...?" "Du musst nichts essen was dir nicht schmeckt," antwortete sie beleidgt und hilflos musste er zu sehen, wie der ganze Braten im Müll verschwand. "So war das nicht gemeint. Es ist lecker. Es war lecker. Nur weil ich es bisher nicht so kannte, heißt es nicht dass es mir nicht geschmeckt hat." Misstrauisch sah sie ihn an. "Wirklich?" Jason nickte. Als sie plötzlich wieder Lächelte, war er es, der sie misstrauisch ansah. Was war hier los? Wollte sie es ihm so heimzahlen?
In den darauf folgenden Wochen spileten sich Ähnliche Situationen ab. Doch nicht nur das, es wurde sogar immer schlimmer. In dem einen Moment lachte Regina, in dem anderen war sie wütend oder weinte. So kam es dann auch, dass Jason meist mehrfach in der Nacht das Bett wechseln musste. Lag er im Ehebett schmieß sie ihn irgendwann raus. Und sei es nur wegen irgendeinem Alptraum gewesen, den sie hatte. Und lag er dann im Gästezimmer, kam sie und bat ihn zurück zu kommen. Anfangs ertrug er es schweigend. Vieleicht war es doch so eine Racheaktion von ihr. Seinetwegen sollte sie doch, dachte Jason. Er hatte genug Mist gebaut.
Als sie ihn aber irgendwann gegen Morgen aus dem Bett schmieß und anschrie, er solle zur Hölle fahren platze ihm der Kragen. Seit mehreren Wochen hatte er kaum geschlafen. Er war inzwischen so Übermüdet, da er nicht länger als eine Stunde am Stück geschlafen hatte, dass es ihm egal war, ob sie sich bei ihm zu recht Rächen wollte oder nicht. "Sag mal Spinnst du?", brüllte er sie an. "Ich muss in einer Stunde aufstehen, hättest du da nicht noch warten können? Diese eine Stunde noch? Ich bin müde und muss auf Arbeit. Das Geld verdienen von dem wir Leben. Das fällt nun mal nicht vom Himmel. Und du Miststück weckst mich die ganze Nacht auf und denkst nicht einmal daran, das andere vieleicht schlafen wollen. das ich vieleicht schlafen will." Wütend stürmte er hinaus. Er brauchte nicht lange und er saß in seinem Anzug im Wagen und fuhr zur Arbeit. Das er viel zu früh dran war störte ihn gerade wenig.
"Du siehst ja Richtig müde aus. Dir ist klar, dass heute der Gesundheitsminister kommt und du ihm alles zeigen sollst?" Jason musste sich die Augen reiben um Erik überhaupt zu erkennen. Er war so müde, dass er seine Augen nicht offenhalten konnte. "Ich habs nicht vergessen. Der Mann ist sogar schon da. Noch gibt er eine Pressekonferenz in der Lobie. Regina hat mich seit Wochen nicht schlafen lassen." Unweigerlich musste er gähnen. Der Minister war vor fünf Minuten angekommen und er war jetzt auf dem Weg nach unten. Doch er glaubte nicht, dass er eine besonders gute Figur abgeben würde. "Weshalb das den? So unersättlich? Ich hätte eher gedacht dass sie die Finger von dier lässt und dir die kalte Schulter zeigt. Nach dem mit Rose. "
Müde und erstaunt sah er seinen Kollegen an. "Woher weist du das den schon wieder? Ach ist auch egal. Nein, kein Sex. Alpträume. Und ihre ständigen Stimmungswechsel sind mir auch schleierhaft. Ich frag mich ernsthaft ob bei ihr eine Sicherung durchgeknallt ist." Als Erik neben ihm zu lachen anfing, sah er ärgerlich zu ihm herauf. "Hör auf so dämlich zu lachen. Ich hab ein ernstes Problem." "Du hjast immer ein Ernstes Problem. Aber wie ich hörte wirst du bald Vater. Schon mal daran gedacht, dass es bei ihr die Hormone sind."
"Was jetzt schon? Sie ist doch gerade mal ... Keine Ahnung wie lange, aber so lange ist sie sicher noch nicht schwanger." Erik beugte sich zu ihm herüber. "Und das ist erst der Anfang. Es wird noch schlimmer glaub mir. Aber jetzt viel Erfolg." Die Fahrstuhltür öffnete sich und ein Blitzlicht Gewitter kam ihm entgegen.
Das schlechte Gewissen blagte sie schon, aber er hatte kein Recht, sie so anzubrüllen. Beleidigt schob sie ein Kleid nach dem anderen von einer Seite der Kleiderstange auf die andere. Emma hatte sie heute Morgen überrschend besucht. Und als sie beim Anziehen bemerkte, dass sie in keines ihrer Kleider passte war sie in Tränen Ausgebrochen. Jetzt fand sie die Reagtion lächerlich. Aber Emma hatte ihr vorgeschlagen Einkaufen zugehen. "Du brauchst dringend ein paar Hübsche neue Sachen. Umstandmode, Süße." Hatte sie gesagt. Also hatte sich Regina ein Hemd von Jason genommen und die einzige Hose die ihr zum Glück noch passte und war mit Emma los gefahren. Doch der Vorfall von heute Morgen war ihr nicht entfallen. Emma hatte sie zwar gefragt was los war, doch sie hatte vermieden ihr zu antworten.
"Oh sie mal, ist das nicht süß?" Emma hob eine rosafarbene Spitzen Bluse für Schwangere hoch. Verlegen sah Regina erst von der Bluse zu ihrer Freundin und dann wieder zurück. "Ja schon, aber mir steht Rosa nicht besonders. Das ist mehr was für Blondinen." Kaum hatte sie das gesagt kam ihr Rose in den Sinn. Aber an diese Frau wollte sie jetzt gar nicht denken. "Du Dummerchen, es ist ja nicht für dich. Sondern für mich. Es steht mir perfekt." "Du bist auch Schwanger?" Regina wollte sich schon für ihre Freundin freuen, als diese den Kopfschüttelte. "Nein. Aber wäre mal wieder an der Zeit. Vieleicht sollte ich Erik heute Abend sagen, dass er mir ein Kind machen soll?" sinnierte Emma und lächelte Regina verschwörerisch an.
"Wenn ich ein Kind haben will, gibt es soviel Sex bis es klappt. Egal wo, Egal wann." Erklärte ihre Freundin. Ihr stieg die Röte ins Gesicht. Als Emma das sah musste sie lachen. "Jetzt werd nicht gleich rot, Süße. Das ist das Normalste auf der Welt. Sex meine Ich. Wer also einen Mann hat kann sich Glücklich schätzen." Emma fing Reginas Blick auf und verstummte. Stottern fügte sie ihnzu:" Naja, dass sollte man natürlich nur mit seinem Mann tun und nicht..." "Schon gut, Emma." Sie wollte ungern darüber reden.
Emma schien es ebenso zu gehen, denn sie drehte jetzt richtig auf. In Null Komma Nichts hatte Regina sechs neue Blusen, Vier neue Pullis, ein Umstandskleid, zwei neue Röcke und fünf neue Hosen. Regina hatte Emma irgendwann bremsen müssen, sonst wäre es mindestens dreimal soviel gewesen. Bei der Summe, die die Verkäuferin ihr nannte stockte ihr der Atem. Aber sie Unterschrieb ihre Rechnung. Emma hatte ihr Erklärt, dass sie nur ihren Ausweis vorzeigen und unterschreiben müsste, dann würde die Rechnung von Jasons Konto abgebucht werden. Sie müsste sich also keine Sorgen machen. Regina hatte eine der neuen Blussen gleich anbehalten und bat Emma, sie noch zu GenTech zu fahren. Diese war sofort Feuer und Flamme und meinet, dann könnte sie Erik auch gleich überraschen und ihm von ihren Plänen erzählen.
Bei GenTech trennten sie sich. Emma stieg im Dritten Stock aus und Regina fuhr weiter in den Zehnten. Ohne Emma kam ihr die Fahrt im Fahrstuhl ewig vor. Den Weg zu Jasons Büro kannte sie, also achtete sie auch nicht auf die anderen. Ihre Gedanken Kreisten nur um die Frage ob, Jason noch Böse auf sie war. "Jason ist nicht da", erklang eine Süffisante Stimme und sie wirbelte herum. Rose. "Was machen sie hier?" fragte Regina sie und hätte sich am liebsten Ohrfeigen können. Sie war so naiv. "Arbeiten Natürlich. Und du?" Am liebsten hätte sie Rose die Augen ausgekratzt. "Ich wollte meinen Mann besuchen. Wo ist er?" Sie gab sich gar nicht erst die Mühe freundlich zu sein.
"Nicht da. Aber er kommt bestimmt bald wieder. Solange können wir uns ja Unterhalten. Zum Beispiel über Jasons Vorlieben." Regina ballte die Fäuste und zwang sich zur Ruhe. Sie würde sich nicht von der Schnäpfe Provozieren lassen. "Immerhin hatten wir beide ja das vergnügen mit ihm. Jason liebt es, an den Ungewöhnlichsten Orten zu vögeln. Am allerliebsten hat er es, wenn man ihm einen Blässt. Schon mal gemacht?" Rose sah sie kalt und herausfordernd an. "Nicht? Naja, von einem Kind hätte ich auch nichts anderes Erwartet. Schon gar nicht von so einem Hinterwäldrischen Mauerblümchen." Das war zu viel. "Halten sie den Mund!" "Sonst was?" Rose lachte kurz auf. "Ich hab keine Angst vor so einem kleinen Nichts wie dir. Jason mag vieleicht irgendwas an dir sehen, Kindchen. Aber früher oder später kommt er wieder zu Verstand. Und dann werde ich es sein, die mit ihm Vögeln wird, bis er die Engel singen hört."
Was danach passierte wusste sie hinter her auch nicht mehr genau. Sie hatte einfach nur noch Rot gesehen. Und jetzt floss ein feiner Rinnsal roten Blutes aus der Nase der Blondine. Diese schrie kurz auf und wirbelte dann mit Wutschnaubend zu ihr herum. Schlagartig wurde ihr kalt. Mit nacktem Entsetzten sah sie, wie die Blondine auf sie zu kam und mit ihren perfekt Manikürten Nägeln nach ihr Griff.
Es war Emma, die Erik und Jason mit zusammengesteckten Köpfen fand. Wie zwei Schulmädchen tuschelten sie und verstummten sobald jemand vorbei kam. Also beschloss sie sich heranzuschleichen. "Und das funktioniert?" hörte sie Jason fragen. "Mit Sicherheit. Bei Emma hat das Wunder gewirkt." Lächelnd trat sie an ihren Mann heran und küsste ihn auf die Wange. Überrascht sah er zu ihr hoch. "Emma? Was machst du den hier?" Sie setzte sich auf seinen Schoss und strich ihm über das Haar. "Wir wollten euch besuchen." "Wir?" Jason sah sie durchdringen an. Seine ganze Körperhaltung war angespannt, wie der eines Löwen auf der jagt. Und daran erinnerte er sie auch meist. "Ja, Regina und ich. Regina ist zu deinem Büro hoch gefahren. Wir wussten ja nicht dass du auch hier unten bist." Sie sprach ohne ihn anzusehen, sondern lächelte Erik nur an, der von ihr wie gebannt zu sein schien. Als sein Freund aber aufsprang sah er ihm verdutz nach und schob Emma von seinem Schoß. "Was ist den mit dir?" "Rose. Sie ist oben."
Schon als die Fahrstuhltür sich öffnete hörten sie den Lärm. Jason war bereits kreidebleich. Vor seinem geistigen Auge sah er sich schon auf Eriks Labortischen liegen. Ein Wachmann kam auf sie zu und schien überrascht zu sein ihn zu sehen. "Was ist hier los?" "Mr Worth, ich wollte sie gerade suchen gehen," antwortete der Wachmann. "Vor ihrem Büro gibt es eine Auseinandersetztung zwischen zwei Frauen. Ich glaube eine davon ist ihre Frau." Jason konnte die Tür zu seinem Büro nicht sehen. Eine Menschentraube hatte sich vor der Tür und Rose´s Schreibtisch gebildet. Als er sich hindurch gezwängt hatte sah er, wie Rose und Regina sich auf dem Boden wälzten. Dabei schien Rose eindeutig die Oberhand zu haben.
"Schicken sie die Leute weg!" schnaubte Jason und trat an die beiden Frauen heran. Kaum hatte er Rose von seiner Frau heruntergezerrt schienen die beiden sich zu beruhigen, auch wenn sie immer noch ziemlich aufgebracht wirkten. Und als Regina seine Versuche ihr aufzuhelfen abwies ahnte ihm böses. "In mein Büro alle beide" fauchte er. Zu seiner Überraschung taten die beiden was er verlangte. Während Rose ihre Blonden zersausten Haare zurück war und als Erste ins Büro stolzierte, strich sich Regina mit zitternden Händen die Haare aus dem Gesicht und folgte ihrer Rivalin, ohne jedoch deren Rücken mit vernichtenden Blicken zu drangsalieren.
Jason bildete den Abschluss und schloss die Tür. Erik und Emma blieben draußen und darüber war er auch froh. Er brauchte nicht noch irgendwelche Gaffer. "Erklärt mir bitte einer von euch was da draußen passiert ist?" Er schritt an den beiden Frauen vorbei und setzte sich an seinen Schreibtisch. Rose und Regina standen vor ihm und er musste sich an seine Schulzeit erinnern. Wenn er sich geprügelt hatte, stand er ebenfals wie diese beiden vor dem Rektor. Rose funkelte ihn kalt an und schien kein bisschen verunsichert. Im Gegenteil, sie schien sich ziemlich sicher zu sein, dass es sie nicht betraf. Regina jedoch betrachtete verlegen ihre Hände, auf der getrocknetes Blut klebte. Wie es aussah, aber wenigstens nicht ihres.
"Keiner? Dann versuch ich es mal. Ihr beiden habt euch wie kleine Schulkinder geprügelt, zwei Erwachsene Frauen..." "Du kannst die ja wohl nicht Erwachsen nennen." empörte sich Rose. Regina sah sie wütend an und suchte nach seinem Blick. Er aber hielt es für besser seine Frau nicht zu beachten und funkelte seine Sekräterin böse an. "Das spielt hier keine Rolle. Ihr habt euch geprügelt und das vor MEINEM Büro. Ich bin ein angesehener wichtiger Mann. Was meint ihr wie es klingt, wenn es Morgen in der Presse überall heißt, das meine Frau und meine Sekräterin sich eine Schlammschlacht geliefert haben." Jetzt schwiegen beide. Selbst Rose Selbstsicherheit schien ins wanken zu kommen.
"Tut uns leid," murmelte Regina. Rose, der es ganz und gar nicht zu passen schien, dass seine Frau für sie sprach brauste wieder auf. "Also mir nicht. Diese Schlampe ist einfach auf mich los..." "ROSE" Brüllte er nun. War das nicht jetzt die beste Gelegenheit sie los zu werden? Allerdings würde das sicher nicht ganz reichen. "Du bekommst von mir eine Abmahnung. Und nun geh zurück an deinen Schreibtisch." Wütend stampfte die Blondine davon. "Kann ich auch gehen. bitte," fragte Regina kleinlaut. Hätte sie aufgesehen, sie hätte ihn schmunzeln sehen. Aber sie sah weiterhin auf ihre Finger und rieb an dem Blut, das daran klebte.
"Nein," erwiederte er ernst. "Ich bin Enttäuscht. Von meiner Frau hätte ich mehr erwartet, als dass sie sich wie eine Furie aufführt." Sie sah auf und wollte Protestieren. Doch sein Lächeln verwirrte sie. "Allerdings bin ich auch überrascht. Soviel Kraft hätte ich dir nicht zugetraut." Er streckte seine Hand nach ihr aus und zeigte ihr so, dass sie näher kommen sollte. Als sie direkt vor ihm stand zog er sie auf seinen Schoß und lächelte. "Du musst mir alles bis ins kleinste Detail erzählen. Ich muss wissen, wie du dich gegen diesen Drachen gewehrt hast, meine kleine Monsterjägerin." Auf ihrem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus.
"Du bist mir nicht böse? Wegend dem und das von heute Morgen?" Er schüttelte den Kopf. "Nein. Ich bin zwar nicht begeistert, aber böse bin ich dir nicht. Ich hoffe du bist mir nicht böse nachdem was ich da gesagt hatte." Er lägte seinen Kopf auf ihre Schulter und schloss die Augen. Jason fühlte sich furchtbar müde und ihre Nähe entspannte ihn. "Nein. Bin ich nicht. Ich verspreche dir auch du kannst heute durchschlafen." "Oh ja. Aber selbst wenn nicht, ich denke heute Nacht bekommst du mich nicht mehr wach", brummte er an ihrer Schulter. Er spürte wie sich Regina zu seinem Ohr herunter beugte. "Dann lass uns jetzt sofort nach Hause gehen." Der Gedanke war verlockend. Jason sah auf die Uhr. Es war erst um zwei. "Aber so dass uns niemand sieht." murmelete er. Begeistert zog sie ihm aus dem Stuhl und strahlte. In diesem Moment beneidete er sie um ihre Energie. An Rose kamen sie allerdings nicht ungesehen vorbei, aber er wies sie nur darauf hin, jedem der zu ihm wollte zu sagen er hätte auswärts Termine. Während des ganzen Weges bis nach Hause ließ Regina seine Hand nicht los. Und das strahlen auf ihrem Gesicht verschwand auch nicht. Es war das letzte was er sah, bevor er in seinem Bett einschlief.
Die Monate vergingen und die letzten Mauren zwischen ihnen fielen. Regina blüte sichtlich auf und sie schien Spaß dabei zu haben, dass Kinderzimmer einzurichten und auch sonst alles vorzubereiten. Für das Kinderzimmer hatte sie sich eines der Gästezimmer ausgesucht, das dem Schlafzimmer am nächsten lag. Jason durfte das Zimmer nicht beträten. Regina war von der Idee, ihn mit dem Geschlecht des Kindes zu überraschen gerade zu bessesen. Aber ihm war es egal. Alle Probleme waren vergessen. Und er freute sich riesig darauf endlich Vater zu werden.
Wie schnell die Zeit verging konnte man an Reginas Bauch sehen. Er wölbte sich immer mehr. Auch die Nächte wurden wieder unruhiger. Sie erwachte von den Tritten des Kindes oder rannte auf die Toilette, weil das Kind ihr auf die Blase trat. Dass alles bekam er zwar mit, aber er schlief durch. Durch das Kind war sie in letzter Zeit auch früher wach als er und so wurde er Morgens vom Duft von Frühstück geweckt. "Guten Morgen," grummelte er und besah das Spiegelei und das dampfende Brötchen auf dem Tisch. "Morgen. Iss. Au." Lächelnd sah er sie an. "Alles in Ordnung?" "Nein," ningelte sie. "Ich will das nicht mehr. Ich will nicht mehr Schwanger sein. Es ist furchtbar. Mach das es aufhört." Lächelnd schüttelte er den Kopf. Ob wohl sie über die Schwangerschaft glücklich war, schlechte Momente hatte sie dann doch. "Nein. Du bist im siebten Monat. Die letzten zwei Monaten schaffst du noch." Genervt stöhnte sie auf. Das Gespräch hatten sie bisher so oft geführt. Und langsam machte es ihm richtig Spaß. "Denke bitte daran, Emma holt dich heute Nachmittag ab. Sie hat irgendwas mit dir geplant." Regina nickte nur und ließ sich auf den Stuhl neben ihn fallen.
"Ich bin fett." Er seuftze und ließ das Brötchen sinken. "Du bist schwanger. Zwischen Fett und Schwanger liegt ein Unterschied." Regina nickte. "Ja, und zwar der, das man das eine beenden kann und das andere nicht. Deshalb ist es ja so furchtbar." Er musste lachen. Was ihr jedoch nicht gefiel. Als er dann zur Arbeit fuhr hatte sie es schon wieder vergessen und küsste ihn zum Abschied. Den ganzen Morgen hatte er das Gefühl etwas vergessen zu haben. Aber da ihm nicht einfiel was es war schob er den Gedanken daran beiseite. Dafür zwängte sich ein anderer Gedanke auf. Und zwar in Form von Rose, die ihn in ihrem Roten Miniflitzer überholte und lächelnd zu winkte. Die war ja auch noch da. Er hatte dieses Problem immer weiter aufgeschoben aber langsam schien es Zeit zu werden. Wenigstens war er stolz auf sich, dass er ihr jetzt so lange wiederstehen konnte.
Seit sie von Regina erwischt worden waren hatte Jason sein Wort gehalten. was ihm manchmal schwer fiel. Vorallem deswegen, da seine Frau ihn abwies. War es anfangs wegen Rose wurde mit jedem weiteren Monat ihre Schwangerschaft das Hinternis. Aber Erik hatte ihm versichert dass sich das legen würde. Sobald das Kind da war, wird sich Zeit und Gelegenheit finden und das warten hätte sich gelohnt. Er hoffte für Erik, dass er Recht hatte und sehnte immer mehr der Geburtstermin herbei. Ihn war es egal ober es ein kleines Mädchen oder ein kleiner Junge sein würde. Hauptsache gesund und das liebevolle Wesen von Regina.
Sie hatte sich nochmal hingelegt kaum das er weg war und wollte schlafen, aber der kleine Junge trat immerzu. Obwohl es weh tat lächelte sie. Zugern hätte sie den kleinen im Armgehalten und hätte nach Ähnlichkeiten mit seinem Vater gesucht. Ob Jason ein guter Vater sein würde? Sie musste an ihren Vater denken. Er war nicht fiel älter als Jason gewesen, als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Ihr Vater hatte rotbraune Haare gehabt und wenn er gelacht hatte, hatter er immer ein lautes Grunzen ausgestoßen. Ihre Mutter hatte ihr damals gesagt, dass sie sich in diese Grunzen verliebt hatte. Und nur ein Jahr, nachdem sie sich über den Weg gelaufen waren wäre sie zur Welt gekommen. Am 16. November. Und immer zu ihrem Geburtstag hatte sie diesen leckeren Kuchen gebacken. Es war kein besonderer Kuchen. Aber auf diesem Kuchen lag immer ihr Alter in verschiedenen Waldbeeren. Und sie hatte ihn immer zusammen mit ihrer Mutter gebacken. Irgendwann würde sie ihrem Sohn auch einen Kuchen zum Geburtstag backen können. Mit diesem Gedanken schlief sie dann doch ein.
"Und ist alles bereit?" Emma saß neben Erik auf der Ledercouch in seinem Büro. Er selbst lehnte am Fenster und schielte zur Tür. Er wollte das Problem Rose heute noch lösen. Und vorallem wollte er nicht, dass sie von der Babyparty für Regina erfuhr. Es fehlte ihm noch, dass diese Hexe heute Abend der Überrschungsgast war. "Es ist alles vorbereitet. Die Luftballons, der Kuchen, die Getränke, die Gäste. Und die Geschenke. Dumm nur dass Regina niemandem gesagt hatte was es denn nun wird." Stimmt ja, Emma wusste ebenfalls nichts. Nicht dass es sie irgendwie daran gehindert hätte diese Party zu organisieren. "Du hast es trotzdem ganz wunderbar gemacht, mein Schatz. Sie wird sich freuen." Erik tätschelte Emmas Hand und sie lächelete. "Ich freu mich schon ihren Geburtstag auszurichten. Wann ist der den überhaupt?"
Jason bekamm Emmas frage nur am Rande mit. In seinem Kopf kreiste die Frage wie er Rose loswerden würde. "16. November." "Den haben wir heute, ich weis, ich meine ihren Geburtstag." "16. November." Wie wurde er diese Flittchen nur los. Sie einfach zu feuern wäre nicht gerade geschickt. "Jason. sag nicht du hast ihren Geburtstag vergessen." Erik riss ihn aus den Gedanken. "Nein ich habe ihn nicht vergessen. Es ist der 16. November. Da bin ich mir sicher." Die entsetzend Blicke von Emma und Erik ließen ihn stutzen. "Wir haben den 16. November" betonte Erik und Jason fiel es wie Schuppen von den Augen, dass war es, wass er vergessen hatte. "Scheiße."
Es war spät geworden, als sie von Emmas stürmischen Klingeln geweckt wurde. Erschrocken sprang sie aus dem Bett und rannte so schnell sie in ihrem Zustand konnte zur Tür. Dabei wäre sie fast die Treppe herunter gestürzt. "Emma, komm rein. Ich bin gleich fertig. Warte hier." Und schon stürmte sie die Treppe hinauf. Oben angekommen musste sie sich erstmal setzten. Das war zu viel. Wenn es keine Komplikationen geben sollte, müsste sie vorsichtiger und langsamer sein. Nocheinmal wollte sie nicht fast die Treppe runter fallen. Deutlich langsamer sprang sie unter die Dusche und als sie im Bad fertig war zog sie das Umstandskleid aus dem Schrank. Bisher hatte sie es noch nicht getragen. Aber sie wollte das royalblaue Kleid jetzt unbedingt einmal anziehen. Lange war es ja nicht mehr hin, bis zur Geburt. Zwei Monate hatte Jason gesagt.
Als sie endlich fertig war schien Emma begeistert. Auch sie hatte das Kleid nicht vergessen. "Du siehst toll aus, Süße. Siehst du jetzt bist du mir dankbar, dass ich darauf bestanden habe, dass du es kaufst", sagte sie stolz und hängte sich bei ihr ein. "Warte, ich muss die Alarmanlage noch einstellen. Und abschließen." Emma schien es so eilig zuhaben, dass sie mit ihr gegangen wäre und ihr noch nichtmal die Gelegenheit gegeben hätte die Tür zu zumachen. Was sie aber mehr verwunderte war die tatsache, dass die sonst so geschprächige Emma gewöhnlich still war. "Alles in Ordnung?" "Ja, wieso fragst du?" Emma lächelte sie kurz an und fuhr einfach stumm weiter. "Nur so." Misstrauisch betrachtete sie noch eine Weile ihre Freundin, dann aber vertiefte sie sich in ihren eigenen Gedanken. Sie dachte wieder an das Kind, an den kleinen Jungen. Und so bemerkte sie das erleuchtete Haus mit den vielen rosa und blauen Luftballons erst, alls sie dierekt vor dem Eingang hielten.
"So da wären wir. Sag mal warst du schon mal bei uns Zuhause? Nein, oder? Naja, hier sind wir." Das war die Emma die sie kannte. Emma führte sie in das Große Haus und als sie in der Großen Tür des Wohnzimmers standen, sah sie viele bekannte und fremde Gesichter. In der Ersten Reihe standen Erik und Jason. Und hinter ihnen an der Wand hingen zwei Banner. Auf dem Ersten Stand "Willkommen Baby" in blauer und rosaner Schrift. Auf dem zweiten Direkt darunter, mit Handbemalter Schrift :" Happy Birthday". Vor Freude kamen ihr die Tränen. Es war eine Ewigkeit her, dass jemand an ihren Geburtstag gedacht hatte. Geschweige denn, dass er gefeiert wurde.
"Regina, Schatz, warum weinst du? Wir wollten nur mit dir feiern. Ist was nicht in Ordnung?" Jason stand besorgt vor ihr und versuchte ihr ins Gesicht zu sehen. Von irgendwo hörte sie Gemurmel über ihre Hormone. "Es ist alles in Ordnung. Mehr als das. Ich bin so... Glücklich." Erstaunt betrachtete ihr Mann sie, beugte sich dann aber lächelnd zu ihr herunter und küsste sie. "Happy Birthday. Ich hab es nicht vergessen." Erik spöttisches Kichern über hörte sie. Emma würde ihr sowieso alles Erzählen. Dann begannen alle ihr zu gratulieren. Zum Baby. Zum Geburtstag. Jeder sprach seine besten Wünsche aus. Erst als sie vor Mr. Thunman stand war sie überrascht. Von diesem Mann hatte sie schon lange nichts mehr gehört. Selbst bei den letzten Banketten mit denen sie mit Jason war, war er nicht anwesend gewesen. "Ich freue mich sie gesund und munter zu sehen, Mrs Worth. Die Schwangerschaft steht ihnen ausgezeichnet." Wie ein echter Gentelman küsste er ihr die Hand und verbeugte sich knapp. "Sie lügen mich aber an Mr. Thunman. Ich habe zugenommen und muss furchtbar Übermüdet aussehen." gab sie lächelnd wieder. "Aber nein. Ich sage die Wahrheit. Sie wissen doch, wie wichtig mir das ist. Verraten sie es nicht meiner Frau, aber sie sehen besser aus als sie bei iherer Schwanegerschaft", kicherte der Alte.
Den ganzen Abend verbrachte sie unter diesen Menschen, die sie zum Teil nicht kannte. Aber sie fühlte sich nicht einmal von ihnen beträngt oder fremd. Auch die Geschenke, alles für das Kind, waren in neutralen Tönen gehalten. Und auf die häufigen Fragen, was es den werden würde, antwortete sie nur: "Gesund."
Er hatte sie lange nicht mehr so glücklich gesehen. Und schon gar nicht wenn es um diese Schwangerschaft ging. Rose hatte er vergessen. Auch dass er sie feuren wollte. deshalb war er ziemlich überrascht, als es klopfte und als er öffnete Rose vor ihm stand. Er trat aus dem Haus und schloss die Tür hinter sich. "Was zum Teufel machst du hier?" "Ich wollte deiner Frau nur das beste Wünschen", antwortete sie übertrieben scheinheilig. "Mach das du weg kommst, diese Feier ist nur für geladene Gäste." Rose trat noch näher an ihn herran und sah ihm kalt in die Augen. Diese Frau schien zu alllem fähig.
"So leicht wirst du mich nicht los. Jason, ich verspreche dir, früher oder später kommst du zu mir zurück. Verlass dich drauf." Sie lächelte ihn böse an und machte dann auf dem Absatz kehrt. Er musste sie los werden. bevor sie seine Ehe und sein Familie zerstörte. Koste es was es wolle. Er zwang sich sich zu beruhigen und sah Rose Wagen hinterher. Erst als er ihn nicht mehr sehen konnte ging er wieder rein.
"Wo warst du? Du bist ja ganz kalt." Regina stand lächelnd mit einer gelben "Willkommen Baby"-Krone vor ihm. "Ich brauchte etwas frische Luft." Er hatte nicht vor Rose zu erwähnen. Regina glaubte, dass diese schon längst über alle Berge wäre. Und das, fand er, war auch besser so. "Komm, Jetzt seid ihr Männer mit Windeln dran. Meinst du du bist schneller als Erik." Seine Frau sah zu ihm auf und in ihm stieg der Wunsch auf sich ihr zu beweisen. "Beim Windeln? Erik hat keine Chance gegen mich."
In Gedanken hatte er sich eine Liste gesetzt mit Dingen die er heute Unbedeigt erledigen wollte. Punkt eins war Rose feuern. Und diesmal gab es keine Ausrede. Er würde es durchziehen. Und ihm war egal, wie es aussehen mochte. Rose musste weg. Und wenn er dann heute Abend nachhause kam, würde Regina auf ihn warten und sich weiter darüber Lustig zu machen, wie er am Vorigen Abend, beim Windeln nicht nur gegen Erik, sondern gegen alle anwesenden Männer verloren hatte. Er hatte die Puppe sogar fallen lassen und es geschaft sich mit den Klebestreifen an der Windel so zu verhädern, dass er sie am Ende zerrissen hatte. Für den Rest des Abend war er das Gesprächsthema Nummer eins. Wie konnte jemand nur solche Blöden Dinger Erfinden.
Im Büro war noch niemand, selbst Rose war noch nicht zusehen. Also setzte er sich an seinen Tisch und ging die Berichte durch. Wie es aussah, stand das Labor, was die Genmanipulation betraf vor einem Durchbruch. Sie glaubten Ergebnisse erziehlt zu haben, bei denen sie Erbkrankheiten aus dem Zellmaterial einer befruchteten Eizelle Löschen konnten ohne dass die Zelle großen Schaden nahm. Er war so vertieft, dass er Rose erst bemerkte, als diese Hinter ihm stand und ihm den Nacken massierte. "Lass das!" Er fegte ihre Hände von seinem Nacken und deutete auf den Besucherstuhl gegenüber. "Aber schön dass du da bist ich muss mit dir reden." "Also hast du es dir Überlegt? Bist du ihr jetzt doch endlich überdrüßig." Sie ließ sich auf den Stuhl sinken und überschlug die Beine so Aufreizend, dass ihr knapper Rock noch weiter hochrutschte.
Er versuchte ihr ins Gesicht zusehen und jede Ablenkung zu vermeiden. Fehlte ja nur noch, dass sie es doch noch schaffte ihn um den Finger zu wickeln. "Nein, deshalb will ich nicht mit dir reden. Dass ich mich von Regina abwende und zu dir komme, dass wird nicht passieren." Wie war das noch Ich-Botschaften. Dann ist es für den Gegenüber leichter. "Also, ICH haben bemerkt, dass unsere Zusammenarbeit... nicht mehr so funktioniert wie gedacht. Und deshalb habe ICH mich entschieden, dich zu feuern." Alles Ich- Botschafte. Prima. Naja, fast. Rose machte ihm nahezu Angst wie sie ihn ansah. Wie war das, wenn Blicke Töten könnten.
"Das wagst du nicht!" "Doch." Wutschnaubend beugte sie sich zu ihm rüber. "Das wirst du büßen", brüllte sie und stürtze sich auf ihn. Das letzte was er noch schreien konnte war: "Security!" Rose machte sich über ihn her wie eine Tollwütige Hyäne. Mit ihren langen Fingernägeln schlug sie auf ihn ein. In ihren Augen brannte ein kaltes boshafts Feuer. Und sein Glück war, dass er jeden ihrer Schläge mit seinem Arm auffangen konnte. Ansonsten hätte sie ihn ernsthaft verletzt. Als der Wachmann sie dann von ihm herunter zerrte rappelte er sich auf. "Verweisen sie sie des Hauses. Sie ist gefeuert." Der Wachmann nickte und begleitete die immer noch wütende Rose hinaus.
"Das sieht schlimm aus." Erik besah sich den dicken roten Kratzer an Jasons Hals. "Du wirst zwar nicht daran sterben, aber schön sieht es nicht aus. Und du hast sie wirklich gefeuert?" Erika betupfte den Kratzer mit Jod und Jason verzog das Gesicht. Das Zeug brannte. "Ja, sie war nicht begeistert." Erik sah ihn nachdenklich an. "Vieleicht solltest du nach Hause fahren." Jason winkte ab. "Wegen einem Kratzer? Jetzt übertreibst du." Er Knöpfte sich den Obersten Knopf zu und zog seine Krawatte zurecht. "Nicht wegen dem Kratzer. Wegen deiner Frau. Wenn Rose so auf dich los geht, Was wird sie mit ihr erst machen." "Meinst du echt?" Erik nickte. Zuzutrauen wäre es ihr. "Ok, Lass uns gehen. Du kommst doch mit, oder?" Erik war warf sich seinen Mantel über und Nickte erneut. Seinen Freund jetzt allein zu lassen kam für ihn nicht in frage.
Sie war allein und genoss die Ruhe. So konnte sie wenigstens die neuen Sachen im Kinderzimmer verstauen. Auch das "Willkommen Baby"-Banner hatte Emma ihr mitgegeben. Es würde sich Prima über dem Bett machen. Sie war gerade dabei Zwei Nägel in die Wand zu hauen, als es stürmisch klingelte. "Einen Moment," rief sie, aber das Klingeln hörte nicht auf. Als sie dann genervt die Tür öffnete staunte sie nicht schlecht. Die Vollbrüstige Blondine stapfte einfach an ihr vorbei ins Haus und ins obere Stockwerk. "Hey, was fällt ihnen ein? Was wollen sie hier? Jason ist nicht da." Rose war ins Schlafzimmer gehuscht und begann mit einem Taschenmesser sämtliche Kissen aufzuschlitzen. "Hören sie sofort auf damit oder ich rufe die Polizei!" Doch die Frau lachte nur über Regina. Perplex sah sie die Irre an. Als diese dann auch noch an ihr vorbei ins Kinderzimmer stürmte, reichte es ihr entgültig.
Sie packte die Blondine und zog sie Richtung Treppe. "Sie gehen jetzt." "Oh nein, ich bin noch lange nicht fertig." Rose riss sich los und packte Regina. Mit einem kräftigen Stoß beförderte sie sie die Treppe herunter. Als Regina fiel spürte sie als erstes die Treppe und dann den schmerzhaften Zug in Ihrem Unterleib. Unten angekommen drehte sie sich auf den Rücken und versuchte auf zu stehen. Aber sie schaffte es nicht. Dafür spürte sie aber, wie sich eine warme klebrige Flüssigkeit sich zwischen ihren Beinen ausbreitete. Panisch und verzweifelt versuchte sie danach zu greifen. Als sie die Hand zurück zog war diese rot.
"Oh, nein." Sie wusste dass sie von Rose keinen Hilfe zuerwarten hatte. Jason würde erst heute Abend kommen. Und bis zum Telefon kostete sie diese Kraft, die sie mit jedem Atemzug verlor. "Jason gehört mir und nicht so einem dummen Gör wie dir. Ich habe ihn jahrelang befriedigt und dann kommst du und machst alles kaputt." Rose beugte sich über sie und funkelte sie voller Hass an. "Er will mehr als nur Sex," brachte Regina heraus und merkte, dass ihre Kräfte mehr und mehr schwanden. Die Ränder ihres Blickfeldes schrumpften immer mehr und Rose Stimme klang jetzt ganz weit weg. "Was weist du schon? Du kennst ihn nicht so lange wie ich. Du bist nur ein Kind. Jason gehört mir, mir allein. Was hast du was ich ihm nicht auch geben könnte?" Um sie herum wurde es schwarz. Das Letzte woran sie dachte, war die Antwort auf Rose Frage:
Liebe.
Jason fuhr wie der Teufel. Erik hatte schon aufgegeben sich bei seinem Freund zu beschwehren. Regina war nicht ans Telefon gegangen und auch an ihr Handy ging niemand ran. "Sie wird unterwegs sein." versuchte es Erik erneut. "Mit wem? Sie kennt doch nur Emma. Und die hat auch nichts von ihr gehört." Ein roter Wagen kam ihnen entgegen, aber Jason achtete nicht darauf. Erik sah sich nach dem Wagen um. Die Frau am Steuer könnte Rose gewesen sein. Er schüttelte den Gedanken von sich. Er sah bestimmt nur Gespenster. Die Reifen quietschten, als Jason vor dem Haus hielt. Das Haus lag still und verlassen da. Für einen Moment glaubte er ebenfalls Sie sei unterwegs. Doch die Tür war nicht abgeschlossen, stand sogar einen Spalt weit offen. "Die Tür ist offen. Sie lässt die Tür nie auf." Paik stieg in ihm auf. Die schlimmsten Befürchtungen schossen ihm durch den Kopf. "Lass uns nachsehen," flüsterte sein Freund neben ihm. Jetzt beschlich auch Erik ein ungutes Gefühl. Es war einfach zu still.
Im Haus sah es für einen Moment so aus wie immer. Erst beim genaueren Hinsehen, sahen die beiden weiße Daunenfedern auf dem Weißen Boden. Schweigend gingen sie weiter, bis sie an der Treppe waren. "Regina." Jason starrte entsetzt auf seine am Bodenliegende Frau. Unter ihr breitete sich eine Blutlache aus und ein Fremdes Taschenmesser lag neben ihr. "Jason ruf einen Krankenwagen!" Erik kniete sich neben sie und suchte an ihrem Hals nach einem Puls. Als er einen fand versuchte er sie wach zu bekommen in dem er ihren Namen rufend ihr sanft auf die Wange schlug. "Jason, jetzt ruf endlich einen Krankenwagen."
Langsam erwachte er aus seiner starre und griff nach dem Telefon. "Notruf, guten Tag." "Meine Frau." "Wie heißen sie?" "Worth, Jason Dean Worth." "Ok, Mr Worth was ist mit ihrer Frau." "Regina. Sie muss die Treppe heruntergefallen sein. Sie ist schwanger. Soviel Blut", stotterte er. Ihm kam alles so unwirklich vor. Regina, seine Frau lag da und sah aus wie tod. Er durfte sie nicht verlieren. "So blass." "Mr. Worth, ist ihre Frau bei Bewusstsein?" "Nein." Die Frau am Telefon beruhigte ihn und fragte ihn, ob die Andresse, die sie im Computer sah stimmte. Als er bejahte, meinte sie der Krankenwagen müsse bald eintreffen und legte auf. "Er kommt," hauchte er.
Erik sah besorgft zu seinem Freund auf. Er sah fast so blass aus wie Regina. Sie musste viel Blut verloren haben. "Es wird alles gut, mein Freund. Regina?" Ihre Augenlieder flatterten und Jason, der sich jetzt auf ihre andere Seite kniete griff nach ihrer Hand. "Schatz?" "Rose?" fragte sie und verlor gleich wieder das bewusst sein. Den Männern lief es eiskalt den Rücken herunter.
Jason saß still da und sagte kein Wort. Als der Krankenwagen kam zog Erik seinen Freund, der vollkommen Apathisch wirkte, von der jungen Frau weg, damit die Sanitäter Platz hatten. Sein Freund war immer noch nicht ansprechbar, als der Krankenwagen mit Regina weg war. "Jason? Jason." Er wurde von Erik kräftig geschüttelt, doch es half nichts. Seine Gedanken rasten und ergaben keinen Sinn. Erst als es neben seinem Ohr knallte und seine Rechte Wange brannte, kam er langsam zu sich. "Regina." Erik nickte. "Rosa war da. Sie hat was damit zu tun. Wir fahren jetzt ins Krankenhaus. Pack ein paar Sachen." Es kostete ihm eine rießige Überwindung an der Blutlache vorbei ins verwüstete Schlafzimmer zu gehen und Reginas sachen zu packen. Wenigstens ein paar Sachen.
Diesmal fuhr Erik. Besorgt warf er seinem Freund regelmäßig Blicke zu. Natürlich hatte er ebenfalls Angst um das Mädchen, aber er konnte sich nicht einmal vorstellen wie es in Jason aussah. Wenn Emma das passieren würde... Er wollte nicht daran denken. Doch das Schlimmste war nicht die Fahrt ins Krankenhaus, die für die beiden unendlich lang zu sein schien, sondern das Warten auf einen Arzt. Es vergingen Stunden, in denen Emma auftauchte und sie und Erik abwechselnd versuchten ihm Mut zu machen. Aber umso länger es dauerte um so verzweifelter wurde er. Was sollte er ohne sie machen? Irgendwann kam ein Arzt im Grünen OP-Kittel aus der großen Schwingtür mit der Aufschrift "Operationssäle Zugang nur für Personal"
"Mr Worth? Mein Name ist Dr. Gayver." "Wie geht es ihr? Und dem Kind?." Der Mann vor ihm sah ihn ernst an und drückte ihn schließlich auf eine der harten Plastik Stühle. Er selbst setzte sich neben ihn, ohne aber die Hand von Jasons Schulter zu nehmen. "Die Plazenta hat sich bei dem Sturz ihrer Frau abgelöst. Sie hat viel Blut verloren, aber Sie dürfte es ohne weitere Schäden schaffen." "Und das Kind?" Jason machte sich auf das Schlimmste gefasst. Trotzdem trafen ihn die Worte des Arztes hart. "Ihr Sohn hat es nicht geschafft. Nachdem die Plazenta sich gelöst hatte ist die Blut und Sauerstoffzufuhr des Kindes abgebrochen. Es war bereits Tod, als sie hier eintraf." Der Arzt sprach noch weiter, aber er hörte nicht mehr zu. Irgendwann unterbrach er ihn. "Ich will zu meiner Frau." Misstrauisch sah der Arzt ihn an. Dann aber nickte er.
Regina lag wie friedlich schlafend da. Die vielen Schläuche und Kabel erinnerten ihn daran, dass es anders war. Sie war nur knapp dem Tod entkommen. Und er war Schuld daran. Er war es gewesen, der Rose in ihr Leben gebracht hatte. Und das hatte sie auch in Gefahr gebracht. Sanft strich er ihre Wange. Es schmerzte ihn sie so zu sehen. Und vorallem wenn er daran dachte es ihr zu Erzählen. Sie wirkte so zerbrechlich. Wie sollte er ihr erklären, dass das Kind, worauf sie sich so gefreut hatte Tod war? Ihr kleiner Sohn? Ihm brach es bereits das herz. Wie würde sie es überhaupt verkraften können.
"Jason?" Erik stand hinter ihm und trat an das Bett. "Sie wirkt zierlicher als sonst," flüsterte er. Regina lag seit einer Woche im Koma. Sie wollte einfach nicht aufwachen. Jason saß jeden tag an ihrer Seite und wartete darauf, dass sie die Augen aufschlug. "Danke Erik." Erstaunt sah sein Freund zu ihm auf. "Wofür?" "Das du all die Jahre mein Freund warst und ich es dir bisher nie gedankt habe." Auf Eriks Gesicht erschien ein müdes Lächeln. Dann wurde er wieder Ernst. "Rose ist abgetaucht. Die Polizei sucht nach ihr. Aber Sie hat ihre Sachen gepackt, ihre Konten geplündert und ist verschwunden. Dachte das willst du vieleicht wissen." Jason nickte. "Es ist also immer noch nicht vorbei?"
Erik schüttelte den Kopf. "Nein, leider nicht."
Tag der Veröffentlichung: 18.11.2013
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