Seitenverkehrt
Ich bin zu dir
wie du zu mir
voll scheuer Wut
voll Energie
vermeiden wir
ein Wortgefecht
ein Bibelkampf
sind Disjunktion
sind Konjunktion
und beides gleich
nur ganz allein
sagst du zu mir
und ich zu dir
'Ich liebe dich'
als Abstraktion
und Illusion
in unsrer Welt
ist alles wahr
Im Kreis
Wind,
Brise,
ein Nichts
Unwirklich treiben
meine Gedanken
in anderen Sphären
halten fest an
Momenten,
Träumen,
Sekunden
Soll ich verweilen und
warten?
Soll ich auf dich warten?
deine
Geborgenheit,
Hände,
dein Atem
Außer dir scheint
nichts zu sein
nichts zu existieren
Ich bin voller
Hoffnung,
Unruhe,
Angst
Lächelnd bleibe ich
stehen
ich hoffe auf dich
Und bekomme doch nur -
Schneespaziergang
Ich atme kalte Feuchte
Knistere mit klaren Diamanten
Figuren in den Schnee
wo eishungrige Füße
Rutschbahnen ihren Weg
finden und Ebenen
wie herausgestreckte Zungen
suchen nach der kalten Lust
nasen Hunde aufgeregt
ihren Herren weit vorraus
in blassblauen Eisschatten
entstehen giftgrüne Glasberge
Meine Hände formen Grüße
an rötenden Wangen heran
wirkt freundlich in der Einsamkeit
lässt erkennen sich leise spüren
Eiskalter Reinheit folgt glasklarer Verstand
Unter dem Leben
Die Welt scheint
ein Zwischen
die Mitte
ein Ich
Ich gehe
an den Grenzen
mein Leben
scheint fern
scheint fremd
von der Welt
Bücher, Filme,
Illusionen
dienen schattengebend,
lichtspendend
und ich wanke
in mir selber
Die Welt scheint
ein Über
die Mitte
ein Nichts
Nähe
Gleich Ameisen tragen
ihre Worte lasten
in sich verkehrt
heißt die Welt
mit punktierten Scherzen
ändern Farben
ihre Form
in visuellen Gärten
klingelt eine Glocke
während Pawlow bellt
sieht sie das grün
in ihrem Atem
wirkt die Welt
einem Picknick gleich
während Weintrauben laufen
Schmelzkäse fließt
zerbricht ein Klöppel
Immergrün
Leere Räume
Ein Funkeln in meinem Atem
ein Schauder
durchfährt meinen ganzen Körper
und ich verliere
mich selber
beschränken nur meine eigenen Grenzen
nur in flüchtenden Sekunden
streift mich
ein sanfter Hauch
Stöckelschuhe
laufen lange Gänge
meines Herzens
Wunsch ist es
zu bleiben
doch es läuft
immer wieder
auf dasselbe
hinaus in die
weiten leeren Räume
Seltsame Spiele
Sie sind hier
und doch so fern
abstrakte Gebilde
in Worthülsen gefangene Assoziationen
kreisen wie Geier über Aas
die Luft brennt
der Boden ist kalt
Vergangenes ist Zukünftiges
und die Gegenwart zu Eis erstarrt
so weit weg
lenken sie die Bahnen
eines Lebens
ein Spiel der Puppen
Der Tanzende ist ausgliefert
und die Fäden führen ins Gestein
Le(e/h)re
Sitzen in
einem Raum voller Menschen
Gänge hallen
logisch, pragmatisch, dogmatisch
in meinen Gedanken wieder
die Welt ist Theorie
versivenitudo
ein Teil
synaptischer Evolution
mit Kratzen und Knistern
rinnt die Zeit
zwischen zwei grünen Blättern
rieselt Kreide wie Sand
lauschend
wandernd umher
bis erlösende Formeln erklingen
als nächstes
scheint die Lösung
der Stunden
Ende
und Wege öffnen sich
auf ein Wieder
sehen
Nachtgedanken
Sein
wie ein Schall
verraucht
ein Dschinn
aus seiner Lampe
leuchten Sterne
im Zenit
arbiträr
erscheint die Welt
der Gedanken
nun genug
heißt es
stückchenweise
explizit
vergeht die Zeit
in einem Kopf
entsteht die Welt
in auf und ab
mit für und wieder
kompliziert er
den Gedankengang
nur Chaos
liest
Übergang
Erstarrte Angst
Du sagst zu mir
im Schatten
einer Lerche stehend
Die Nacht bricht an
kein Weg und breit
kein Licht zurück
nur noch allein
sind Stimmen
wispern Worte
Reime, Verse
Liedersingen
Stille lassen
Angsterklingen
Freiheit naht
zu dir zurück
in Dunkelheit
im Mondenschein
ist alles gleich
der Albtraum
naht
Spurensuche
Ich scheine nur
verzweifle nicht
an mir in dir
seh ich nur mich
als Egolicht
als Projektion
verspiele ich
das Grenzenspiel
ein Flurraum
mit Possenspiel
in mir
in dir
nur musenhaft
nicht existent
doch Energie
Identität
Im Anderen
das gleiche Lied
seh ich nur mich
verspielt
verrannt
vereint
Tod durch Krebs
Träumend und
ohne Verstehen
dasitzen
Das Denken
unterbrochen
Rastlos verfolgt von
Chimären durch
haushohe Gefilde
Kein Licht
reiner Vernunft
erreicht die Unruhe
belügen -
Silencio
Freiheit
Wir sitzen
zusammen bei
Wein, Brot und Ewigkeit
Haben bereits
unsere Kräfte gemessen
Sind frei, rein, gleich
Bewegung im Raum
im Kreis
geschlossen, beschlossen
zu Schweben
sich frei zu entfalten
und doch gebunden
durch das -
Selbst
du musst einsehen
Entscheidungen entrinnen
wie Zeit durch ein Glas
ist es schwer nur
ein Körnchen zu wählen
im Auge ein Glitter
der Freiheit genug
besteht, gestehst
Manchmal
sagst du
Trinke ich Wein
und schmecke
Blut
Tag der Veröffentlichung: 26.01.2009
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