H
allo, mein Name ist Astoria Blair Malfoy. Ich bin 28 Jahre alt und lebe mit meinem Mann Draco Malfoy und meinem 11-Jährigen Sohn Scorpius Hyperion Malfoy zusammen im Malfoy - Manor. Ich bin eine geborene Greengrass, also stamme ich aus einer reichen, hoch angesehenen und vorallem reinblütigen Zaubererfamilie. Ob ich stolz darauf bin wollt ihr wissen? Haha! Wenn ihr wüsstet. Natürlich bin ich es nicht! Ich war nie so, wie es sich mein Vater gewünscht hatte. Zum einen wünschte er sich nach seiner ersten Tochter, meine Schwester Daphne, endlich einen Greengrass- Erben. Doch er wurde bitter enttäuscht. Zum anderen verhielt ich mich ganz und gar nicht wie eine Mädchen aus einer stolzen und reinblütigen Zaubererfamilie. Zwar besaß ich den Anstand, nett zu anderen reinblütigen Zauberern und Hexen zu sein, dennoch sollte dies noch lange nicht bedeuten, dass ich auch abseits der Öffentlichkeit etwas mit ihnen zu tun haben möchte. Außerdem stand ich nicht, wie alle anderen Zaubererfamilien mit Todessern hinter dem dunklen Lord. Ich verabscheute ihn für all seine Taten. Wie kann ein einziger Zauberer so viel Unheil in der Zauberwelt verbreiten?! Einzig und Allein meine Mutter und meine Schwester hielten zu mir und das, obwohl sie ebenso ticken wie alle anderen reinblütigen Zauberer und Hexen. Doch meine Mutter war nicht immer für mich da. Als ich fünf Jahre alt war starb sie bei einem Autounfall. Dies war der wohl schwerste Schicksalsschlag in meinem Leben. Aber vielleicht sollte ich euch meine Lebensgeschichte von Anfang an bis ganz zum Ende erzählen. Mich Kurzzufassen fiehl mir schon immer schwer. Alles fing am...
A
lles fing am 31. Dezember 1982 an. An diesem Tage bin ich nämlich geboren. Meine Mutter erzählte mir immer wieder wie es war, als ich geboren wurde. Sie saßen gerade zusammen beim Abendessen, als meine Mutter einen schrillen Schrei von sich gab, sie fuhr sofort mit ihren Händen an ihren Bauch. Mein Vater sprang sofort auf und griff nach der Hand meiner Mutter. Daphne, meine zwei Jahre ältere Schwester hatte sich erschrocken auf ihren Stuhl zusammengerollt. Sie konnte noch nicht verstehen, was hier gerade vor sich ging. "Geh in dein Zimmer, Prinzessin
", befahl mein Vater und meine Schwester sprang natürlich sofort auf und rannte die Treppen zu den Schlafsälen hinauf. "Es ist zu spät, um noch ins Krankenhaus zu zu fahren, Ruf einen Arzt
", keuchte meine Mutter und sofort tat mein Vater wie ihm geheißen und trug meine Mutter in eines der Gästezimmer. Es wäre zu riskant gewesen, sie die Treppen hinauf zu führen. Die Haushelfen kamen sofort in das Zimmer gestürmt und brachten Handtücher und Schüsseln mit warmen Wasser. Es dauerte nicht lange und schon stand der Arzt vor der Haustüre. Er war schon ziemlich alt und trug eine Brille. Dazu einen weißen Kasack. Er sah genauso aus, wie man sich einen Doktor vorstellte. Einen Muggeldoktor! Wie sich herausstellte, war an diesem Tage kein Zauberer-Arzt, der sich um eine Hausgeburt kümmern konnte, zur Stelle. Also musste schnell ein anderer Arzt her. Meine Mutter schrie immer wieder auf's Neue auf. Die Schmerzen waren fast unerträglich, doch der Arzt spendete meiner Mutter immer wieder neuen Mut in dem er sagte, dass sie ruhig bleiben soll, dass es bald vorbei sei. Nach einigen Stunden war es endlich vorbei. Die schrecklichen Schmerzen die meine Mutter empfunden hatte, waren schon fast vergessen, als meine Mutter mich endlich in ihren Armen hielt. "Es ist ein Mädchen
", sagte der Arzt und lächelte meine Mutter und meinen Vater an. Meine Mutter war so stolz, denn sie hatte ein weiteres hübsches Mädchen gebaren. Doch meinem Vater war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. "Stimmt etwas nicht, Mister Greengrass?
", hatte der Muggelarzt gefragt, doch mein Vater hatte nur heftig den Kopf geschüttelt, mir kurz über den Kopf gestrichen und sich dann in eines der Sessel hineingesetzt. Der Arzt schien nicht zufrieden mit dieser Antwort gewesen zu sein, doch er schien sich auch nicht mit meinem Vater auseinandersetzen zu wollen, also wandte er sich an meine Mutter und fragte sie, wie ich denn nun heißen soll. Er hielt ein Klammbrett in deiner einen und einen Kugelschreiber in der anderen Hand, um sich meinen Namen sofort zu notieren. Dabei sah er meine Mutter erwartungsvoll an. "Astoria. Astoria Blair Greengrass
", sagte meine Mutter mit einem Lächeln im Gesicht. Verdutzt sah mein Vater zu ihr. Er hatte natürlich mit einem Erben, also eine Sohn gerechnet oder wohl eher auf einen gehofft. Und so hatte er sich auch keinen Gedanken um einen Mädchennamen gemacht. Er dachte wohl, dass meine Mutter ebenfalls mit einen Jungen gerechnet hatte und sich wahrscheinlich auch keine Gedanken um einen Mädchennamen gemacht hatte. Doch so war es nicht, denn meine Mutter hatte sich Tag und Nacht den Kopf darüber zerbrochen, bei welchen Namen das Kind gerufen werden sollte, sei es ein Mädchen. "Gefällt er dir nicht?
", fragte meine Mutter, doch mein Vater sah sie nur stumm an. Dann fing meine Mutter an zu Lachen. Ich weiß nicht wie so etwas möglich war, denn es ist nicht normal, dass sich Baby's an etwas kurz nach ihrer Geburt erinnern, doch das herzhafte Lachen meiner Mutter hat sich damals bei meiner Geburt in meinem Kopf verewigt. "Du weißt doch, dass Astronomie schon immer mein Lieblingsfach gewesen ist. Ich habe den Namen Astoria von der Tochter des Gottes Zeus, die Astraea hieß abgeleitet. Der Name bedeutet also soviel wie >Das Sternen-Mädchen
", sagte sie und sah mich liebevoll an. Ihr Blick schweifte zu eines ander vielen Fenster des Zimmers. Der Himmel war übersät mit Sternen. Vorsichtig setzte meine Mutter sich in bewegung, setzte sich zuerst an den Bettrand und stand dann vorsichtig auf. Mein Vater war natürlich sofort zur Stelle und half ihr dabei an das Fenster zu treten, indem er sie stützte. Ich lag noch immer in den Armen meiner Mutter, doch gab ich keine Laute von mir. Ich habe noch nicht einmal geschrien. Noch kein einziges mal seit meiner Geburt. Ist das nicht ungewöhnlich? Als wir drei endlich das Fenster erreicht haben, bat meine Mutter meinen Vater, das Fenster zu öffnen. Er tat was ihm geheißen und öffnete es. Nun konnten wir den Sternenhimmel besser bewundern. "Sieh dir die Sterne an, Astoria. Der Stern, der am hellsten leuchtet, den schenke ich dir. Er leuchtet genauso hell wie du, mein Sternen-Mädchen
", sagte meine Mutter leise und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Plötzlich erleuchtete etwas anderes das Himmelszelt. Es explodierten bunte Lichter im Himmel: Rote, gelbe, grüne, blaue,...! Plötzlich sprang die Türe hinter uns auf und meine Schwester stürmte ins Zimmer. Sie war total aufgeregt. "Feuerwerk, Feuerwerk
", schrie sie und stellte sich neben meine Mutter, um aus dem Fenster sehen zu können. Doch ehe sie dazu kam blieb sie stehen und sah das Bündelchen im Arm meiner Mutter mit großen Augen an. "Das ist deine kleine Schwester, mein Engel. Astoria
", sagte meine Mutter und kniete sich vor meiner Schwester nieder, damit sie mich besser in Augenschein nehmen konnte. "Schwester? Asch toria?
", fragte Daphne und strich vorsichtig mit einem Finger über meine kleinen Händchen. Genau in diesem Moment gab ich meinen ersten laut von mir. Ein Lachen! Dabei streckte ich Daphne meine Arme entgegen. Ich schien schon damals gewusst zu haben, dass meine Schwester später die wichtigste Person in meinem Leben sein wird...
I
ch rannte den steinigen Weg, der zum See führte entlang. Die Hände an mein Gesicht gepresst. Ich konnte nichts sehen, doch es war mir auch egal. Mir war in diesem Moment alles egal. Ich wollte nur noch allein sein, vor mich hin leiden. Das darf doch alles nicht wahr sein. Nein, das ist nicht wahr. Das ist nur ein Albtraum. Ein böser Traum, aus dem ich jeden Moment wieder aufwachen würde. Bitte, bitte, bitte, lieber Gott, bitte lass mich aus diesem verdammten Traum aufwachsen. Mir liefen die Tränen unaufhörlich aus den Augen über meine Wange, bis sie dann geräuschlos auf den Boden landeten. Meine Mutter ist tod! Der große große Mann mit der dunklen Haut und dem völlig kahlen Kopf meinte, sie würde nie wieder kommen. Wieso?! Wieso ausgerechnet Meine Mutter? Ich brauche sie doch. Sie ist die einzige, die zu mir hält, mich versteht und mich liebt, so wie ich bin. Die mich nicht bestraft, sobald ich einen Fehler begangen habe, die mich wieder aufmuntert, wenn ich einen miesen Tag habe. Diese Person wird mir nun einfach so ohne weiteres weggenommen, aus meinen Leben gezogen? Wieso, lieber Gott? Wieso hast du mir meine Mutter weggenommen? Sie ist doch noch so Jung. Ich bin noch so Jung, ich brauche sie doch! Plötzlich stolperte ich über irgendetwas, dass sich als Ast entpuppte und fiel mit dem Kopf voran, auf meinem Bauch. Es schmerzte. Es tat gut. Ich brauchte den Schmerz. Ich musste den Verlust über meine Mutter überwinden. Schmerz! Doch ich brach es nicht über mich, mir selbst Schaden zuzufügen. Ich lag auf dem kalten Boden und vergrub mein Gesicht in den Dreck. Meine Hände hatte ich zusammengeballt und schlug auf den Boden ein. Autounfall! Mum! Ich schrie unaufhörlich. Immer wieder. Ich schlug auf den Boden ein. Immer wieder. Ich weinte und weinte. Unaufhörlich. Ich weiß nicht, wie lange es gedauert hatte, bis ich mich beruhigte, aber irgendwann lag ich auf meinem Rücken, die Hände auf meinem Bauch ruhend und in den nachtschwarzen Himmel starrend. Genau über mir die Sterne. Einer heller als der andere. Doch ein Stern leuchtete ganz besonders Hell. Es war der Stern, den meine Mutter mir zu meiner Geburt geschenkt hatte. Er sollte mich beschützen und mich in schwierigen Zeiten begleiten. Mit kullerten wieder Tränen über meine Wange. Dieser Stern war nun meine Mutter, sie ist mein Schutzengel. Sie wacht über mich. Ich starrte noch stundenlang in den Himmel, so kam es mir zumindest vor. Bis ich plötzlich Schritte vernahm. Schritte und das knacken der Äste, die beim gehen zertreten wurden. Panik stieg in mir auf. Was habe ich mir eigentlich dabei gedacht? Man hört doch immer wieder, wie kleine Mädchen entführt werden. Und ich bin mit meinen 5 Jahren noch ein kleines Mädchen. Die Schritte wurden immer lauter, die Person näherte sich mir immer mehr. Ich sprang auf und versuchte die Flucht in die entgegengesetzte Richtung zu ergreifen. Doch plötzlich packte mich eine starke Hand am Arm. "Nein!
", schrie ich laut und versuchte mich zu wehren. "Astoria, beruhig dich
", sagte die Person, die mich festhielt. Ich erkannte die Stimme meines Vaters und wehrte mich nicht mehr. "Warum musste Mum gehen?
", fragte ich meinen Vater und sah ihn mit vom weinen geröteten Augen an. "Ich weiß es nicht
", sagte er mit seiner üblichen kalten Stimme und zog mich am Arm mit. "Das machst du nicht nocheinmal!
", sagte er streng. "Ich habe mir Sorgen gemacht!
", fügte er ebenso streng hinzu. Ich wusste, dass er sich keine Sorgen gemacht hatte. Er wäre froh, wenn er mich losgeworden wären. Aber da es seine Pflicht als Vater war, nach seinen Kindern zu sehen, blieb ihm keine andere Wahl. Daphne war seine Prinzessin. Sie liebte er über Alles. Mich vernachlässigte er. Ich bin nich das Kind, dass er sich gewünscht hatte. Es dauerte nicht lange und schon standen wir vor unserer Haustüre. Er riss sie auf und zog mich in das Haus. "Aua!
", schrie ich auf. Doch er schmiss mich nur auf dem Boden und schloss die Türe. "Steh auf und dann gehst du sofort auf dein Zimmer!
", schrie er mich an und deutete auf die Treppe. Ich tat wie mir geheißen und sprang schneller als der Wind auf, um dann mit schnellem Tempo die Treppen hinauf und in mein Zimmer zu rennen. Geräuschvoll ließ ich die Türe hinter mir ins Schloss fallen und dann schmiss ich mich auf mein Bett. Mum, wieso aufgerechnet du? Wieso konnte Dad nicht sterben?, fragte ich mich selbst in Gedanken und sofort bekam ich ein schlechtes Gewissen. Obwohl ihr mich jetzt mir sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht verstehen könnt, aber wir Reinblüter wünschen den anderne Zauberern und Hexen keinen Tod und den eigenen Eltern schon gar nicht. Aber ihr habt Recht, ich habe allen Grund dazu. Doch dies sollte nur der Anfang sein. Der Anfang von allem. Denn die Hölle würde noch folgen. Der Teufeln befand sich schon im Haus. Gott's schlimmster Feind. Bildlich gesehen natürlich! Ich lag noch lange auf meinem Bett und weinte mir die Augen aus. Den Tod meiner Mutter würde ich nie verkraften können. Als ich mich wieder ein wenig beruhigt hatte ließ ich den Blick durch mein Zimmer schweifen, bis er dann am Fenster hingenblieb. Der Stern, Mein Stern leuchtete noch immer hell am Himmelszelt. Meine Mutter sah also gerade zu mir hinab und versuchte mich zu trösten. Und es gelang ihr. Mir kullerten keine Tränen mehr aus den Wangen und kaum 5 Minuten sind vergangen, da schlossen sich meine Augenlider und ich fiel in einen tiefen Schlaf.
"L
ass mich in Ruhe!
", schrie ich panisch und ging rückwärts in mein Zimmer zurück. Ich hatte panische Angst! "Komm zu mir
", kam es von meinem Vater und er streckte seine Arme nach vorne, um mich festzuhalten, doch ich konnte noch rechtzeitig reagieren und machte einen großen Sprung nach rechts. Ein lauter Knall war zu hören, als ich mit meiner linken Schulter gegen die Schranktüre meines Kleiderschrankes stieß. Ich musste mich ziemlich zusammenreißen, um nicht laut auzuschreien. Es tat schrecklich weh. Ehe ich mich jedoch versah, stand mein Vater plötzlich genau vor mir. Eigentlich schon zu nahe. Ich konnte jede einzelne Narbe auf seiner Wange sehen und auch die kleinen Mitesser, die sich auf seiner Nase gebildet haben waren für mich gut sichtbar. Außerdem stieg mir der ecklige Geruch von Alkohol in die Nase- Bier, um genau zu sein. Einfach abartig! Seit dem Tod meiner Mutter hatte er sich wenig um sein Aussehen gekümmmert und das, obwohl ihm dies vor einigen Jahren noch sehr wichtig gewesen ist. Er hat immer viel Wert auf Aussehen gelegt, vorallem, da unsere Familie oft in der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Der reiche Erbe Allistair Greengrass und Leiter der Mysteriumsabteilung im Zaubereiministerium mit seiner Gemahlin Victorire Greengrass (geb. Sinclaré), die nicht nur aus Frankreich kommt, sondern auch eine Veela und sehr hübsch war. Nicht zu vergessen ihre zwei Bildhübschen Töchter Daphne und Astoria, die ihre Schönheit definitiv von ihrer Mutter geerbt haben. Der Tod meiner Mutter nahm ihn sehr mit.Vor einem Jahr verlor mein Vater seinen Posten im Ministerium und ein viertel Jahr später verlor er entgültig seinen Job. Seitdem geht er jeden Abend in irgendeine Kneipe, die sich in der Winkelgasse befindet und betrinkt sich dort. Wenn er dann mitten in der Nacht und manchmal sogar früh morgen heim kehrt, macht er so einen radau, dass Daphne und Ich sofort aufwachten. Oftmals betrat er dann auch einfach unser Zimmer, während wir am schlafen waren. Als ich eines Morgens aufwachte lag mein Vater plötzlich neben mmir im Bett, ihr könnt mir gar nicht glauben, was für ein Schock dies für mich war. Ich bin natürlich sofort auufgesprungen, habe meine Sachen gepackt und bin sofort ins Badezimmer gelaufen.
"Verschwinde sofort aus meinem Zimmer, du Psychopat!!
", presste ich gerade noch mit vor Schmerz verzerrten Gesicht heraus. Und ehe ich mich versah war ein lauter Aufschlag zu hören und ich spürte einen unerträglichen Schmerz an meiner Wange. Ich fuhr sofort mit meiner Hand an meine rot glühende Wange. Hat mein Vater mich gerade tatsächlich geschlagen? Hat er gerade tatsächlich seine eigene 7- Jährige Tochter geschlagen? Mir stiegen die Tränen in die Augen und ich fing nun wirklich an zu weinen. "Was ist hier los?!
", hörte ich eine weitere Stimme. Sofort sah ich in die Richtung, in der die Stimme herkam und ich sah meine ältere Schwester Daphne am Türrahmen stehen. Sie sah fassungslos in unsere Richtung. Fassungslos und erschrocken zugleich, denn plötzlich rannte mein Vater auf meine Schwester los, dabei hob er seine Hand, holte aus und schlug Daphne ebenfalls auf die Wange. Im Gegensatz zu mir schien sie die Fassung zu behalten, griff nach den Arm unseres Vaters und versuchte ihn mit sich zu zerren. "Ich bringe dich in das Schlafzimmer
", sagte sie ruhig. Und mein Vater gab nur ein brummen von sich, denn er schien noch immer nicht ganz bei sich zu sein. Als die beiden dann verschwunden waren, glitt ich mit meinem Rücken die Schranktüre hinab und setzte mich auf den Boden. Ich zog meine Beine näher an meinen Körper und schlung meine Arme um meine Beine. Dann fing ich fürchterlich an zu weinen. Mir wurde das alles wirklich zu viel. Unser Vater hat gerade seine eigenen Töchter geschlagen!
Doch es sollte nicht das erste und letzte mal gewesen sein, dass unser Vater uns schlug, denn immer, wenn er Nachts nach Hause kam und vollkommen betrunken war, schlug er wieder zu. Irgendwann jedoch stellte eine Schwester Daphne sich beschützend vor mich. Sie wollte nicht, dass unser Vater mich schlug. Sie ließ die Schläge über sich ergehen, während ich nur bestürzt zusah. Ich wusste, dass ich einen großen Fehler begann, denn ich konnte doch nicht zulassen, dass meine Schwester zusätzlich noch die für ich bestimmten Schläge über sich ergehen ließ. Oft suchte ich das Gespräch mit meiner Schwester. Doch diese blockte bei meinen Aussagen ständig ab. Ihre einzige Antwort war immer: "Du bist meine kleine Schwester, Mum's und mein Sternenmädchen. Du bist mein Ein und Alles und ich möchte nicht, dass dir etwas zustößt. Das hätte Mum auch nicht gewollt
", dann nahm sie mich immer in den Arm und strich mir über meine langen blonden Haare. Sie wusste ganz genau, dass unsere Mum meine Schwachstelle war. Ich brauchte also gar nicht mehr versuchen, Daphne zu widersprechen. "Du bist auch mein Ein und Alles
", antwortete ich ihr dann und erwiederte ihre Umarmung. Ich wollte meine Schwester nie verlieren. Sie musste immer bei mir bleiben. Doch haben wir die Rechnung nicht mit Hogwarts gemacht, denn 2 Jahre später bekam Daphne einen Brief:
Daphne hat sich natürlich total gefreut. Mum hatte uns schon viel von Hogwarts erzählt, von den Lehrern, die dort heute noch immer unterrichten, von dem großen Schloss und natürlich auch, weshalb sie diese Schule besuchen musste: Sie war eine Hexe. Also sind Daphne und Ich auch Hexen. Zuerst haben wir natürlich überhaupt nicht verstanden, was sie meinte, aber je mehr Mum uns von unserer >Identität
Wir sehen uns in den Weihnachtsferien, mein Sternenmädchen
", sagte meine Schwester und schob mich dann leicht von sich, um mir in die Augen sehen zu können. "Du schaffst das schon
", fügte sie so leise hinzu, dass unser Vater dies nicht hören. konnten. Mutlos nickte ich und Daphne drückte mich nocheinmal fest an sich. Ich sah ihr zu wie sie in den roten Hogwartsexpress stieg und winkte ihr zu. Es vergingen nur wenige Sekunden und schon fuhr der Zug um die Kurve und er war nicht mehr zu sehen. Nun würde ich ein ganzes halbes Jahr alleine mit meinem Vater zu Hause sein müssen, bis Daphne wieder bei uns war. Wie sollte ich dies nur überstehen? Aber ich hatte schließlich keine andere Wahl.
Ich schmiss mich auf mein Bett und fing fürchterlich an zu weinen. Schon wieder hatte mein Vater mich geschlagen. Ein Jahr ist vergangen, seit Daphne in den Hogwartsexpress gestiegen ist. Also schreiben wir gerade Sommer 1992. Daphne würde morgen endlich wieder nach Hause kommen. ein Vater hatte ihr verboten in den Weihnachtsferien nach Hause zu kommen. Anfangs hatte ich überhaupt keine Ahnung das Dad sie nicht zu Hause haben wollte, da sie mich sonst wieder beschützen würde. In diese einen Jahr, in dem meine ältere Schwester in Hogwarts war, habe ich mehr Schläge bekommen, als in den letzten 9 Jahren.
Plötzlich wurde meine Zimmertüre aufgerissen. Sofort setzte ich mich aufrecht auf mein Bett und sah mit schockierte Gesichtsausdruck in Richtung Zimmertüre. Dort stand wieder mein Vater. Natürlich immer noch Sturzbetrunken. Doch diesmal wankte er nicht betrunken auf ich zu, sondern lehnte sich gegen den Tührrahmen. Er hatte ziemlich viel Mühe sich so lässig wie möglich gegen meinen Tührrahmen zu lehnen. Das Bier hatte ihm also ziemlich zugesetzt. Ein hämisches Grinsen hatte sich auf seinen Lippen gebildet und doch sagten seine Augen etwas anderes aus. Etwa Mittleid? Nein! Das kann gar nicht sein. "Deine Schwester wird über die Sommerferien nicht nach Hause kommen, sie ist bei den Malfoy's
". Ich sah ihn erschrocken an. Und zeitgleich war ich auch ziemlich enttäuscht. Wieso um Merlins Barte wollte Daphne nicht nach Hause kommen? Sie hatte es mir doch versprochen. Ich vermisste sie fürchterlich. Sie war die einzige Person, die mich versteht, zu mir hält und mir immer wieder versprochen hat, mich nie alleine zu lassen. Habe ich mich so in meiner großen Schwester geirrt? Aber das konnte einfach nicht sein, sie hat mich damals immerhin immer vor den Schlägen unseres Vaters beschützt. Hatte sie vielleicht die Nase voll und war überall lieber als zu Hause? Ich konnte es ihr jedoch nicht übel nehmen. Ich an ihrer Stelle hätte mich wahrscheinlich auch dazu entschieden. Wird sie denn in den Weihnachtsferien wieder heim kommen?", fragte ich meinen Vater und sah ihn erwartungsvoll an. Er jedoch drehte sich einfach nur um und ließ meine Zimmertüre ins Schloss fallen. Hatte ich wirklich mit einer Antwort gerechnet? Wie leichtsinnig von mir. Ich wünschte, ich könnte Daphne schreiben, jedoch habe ich keine Eule und somit konnte ich auch kein Kontakt mit ihr aufnehmen. Wieder quollen Tränen aus meinen Augen und kullerten über meine Wange. "Ich kann nicht mehr
", sagte ich leise, schmiss mich zurück auf mein Bett und versteckte mein Gesicht in mein Kissen. Ich weiß nicht wie lange ich noch so auf mein Bett lag und vor mich hin weinte, doch irgendwann bin ich mit dem Gewissen eingeschlafen, dass der Sommer fürchterlich sein würden. Die Monate vergingen. Und der Sommer, sowie der Herbst vergingen ziemlich schnell. Nun hatten wir schon Winter und die Landschaft draußen wurde von einer schönen weißen Decke aus Schnee bedeckt. Ich durfte das Haus nicht verlassen. Also beschäftigte ich mich damit ein Buch zu lesen. Es war ein Muggelbuch, also musste ich dieses Bch immer gut verstecken, damit mein Vater dieses Buch nicht findet. Er hält, wie alle anderen Reinblüter, nichts von Muggelzeug. Ich jedoch finde, dass die Muggel die wohl besten Bücher schreiben. Das Buch hatte den Titel >Alice im Wunderland
Dad!
", sagte ich ziemlich überrascht. Ich dachte er sei auf dem Weg zum Bahnhof gewesen, um Daphne abzholen. "Was ist das?
", fragte er, als er langsa auf ich zukam und auf das auf dem Boden liegende Buch deutete. "Ein Buch?
", sagte ich wohl ein klein wenig kleinlaut und schon wurde ich für meine unpassende Antwort bestraft. Wieder spürte ich seine Hand an meiner Wange und der Scherz fuhr drch meinen ganzen Körper. Mir standen die Tränen in den Augen. "Wieso tust du soetwas immer?
", fragte ich meinnen Vater mit gebrochener Stimme. "Schwererziehbare Kinder müssen bestraft werden!
", sagte er mit seiner üblichen Kalten Stimme und ich sah fassungslos zu meinem Erziehungsberechtigten auf. Ich sei schwererziehbar? Er bemerkte meine Fassungslosigkeit natürlich und fügte noch hinzu: "Du bist nicht so, wie ich dich gerne hätte. Du warst ungewollt. Deine Mutter und ich haben uns einen Jungen gewünscht. Dies hätte unseren guten Stand halten können und ich hätte meinen lang ersehnten Erben gehabt
", er drehte sich um und verließ mein Zimmer. Seine Worte waren wie ein Messerstich in meinem Herzen. Es tat weh meinen eigenen Vater soetwas sagen zu hören. Ich weiß, dass er eiskalt sein konnte, immerhin schlug er seine eigenen Töchter, aber dass er zu soetwas fähig war, konnte ich einfach nicht verstehen. "Das war's
", sagte ich nach einer Weile festentschlossen und stand von meinem Bett auf, um dann daraufhin mein Zimmer zu verlassen und dann festzustellen, dass es sehr ruhig im Haus war. Mein Vater holt also gerade Daphne vom Bahnhof ab. Noch immer festentschlossen ging ich den langen Gang entlang bis ins Badezimmer und schloss die Türe hinter mir ab. Ich sah mich im Badezimmer um bis ich endlich den Gegenstand gefunden habe, der mich von meinem Leiden erlösen wird.
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Niemand braucht Angst vor dem Tod zu haben?
Denn keiner weiß, ob er bringt Glück oder Schaden!
Man fürchtet ihn ohne zu wissen,
Ob man dort froh ist oder das Leben wird missen
Tag der Veröffentlichung: 30.01.2012
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