»Was soll denn das? Wollen sie mich verarschen Grabowsky« brüllte der dicke Büroleiter. Er wollte noch entgegnen dass es Karabowsky hieß, doch er hielt lieber seinen Mund. Wild mit den Blättern seines eben geschriebenen Briefes fuchtelte der Mann vor seinem Gesicht rum. »Das ist die größte Scheiße die mir hier je abgeliefert wurde« hochrot brüllte der Dicke weiter. Ein leichter Geruch von Testosteron getränktem schweiß drang an die Nase von Tim Karabowsky. Leichter Ekel kam in ihm auf als er die Nasse stelle unter den Armen seines Chef erblickte. Die Stirn schweißnass war dieser immer noch am toben. »Aber ich wollte…« wollte er gerade zu seiner Verteidigung sagen aber der Dicke schnitt ihm das Wort ab »Das ist mir scheiß egal was sie wollten Karlowsky, ich muss für ihren Mist gerade stehen! Der Brief sollte heute raus, es geht um einen großen Auftrag unserer Amerikanischen Klienten« unter diesen Worten senkte Tim langsam den Kopf.
Verdammt dieses hässliche Gesicht dachte sie sich und betrachtete die Junge Frau. Hass stieg in ihr auf. Am liebsten würde sie sie in der Luft zerreißen. Hastig versuchte Sie die Pinselstriche zu Korrigieren, was ihr eher schlecht als recht gelang. Der nächste Strich den sie setzte brachte ihr Gemüt zum kochen und sie krallte mit beiden Händen den Rahmen auf dem die Leinwand gespannt war. »Verdammt« brüllte sie laut und schüttelte das Gemälde wie eine überforderte Mutter ihr schreiendes Baby. »Warum bist du so hässlich« fragte sie sich selbst und warf das Bild gegen die Wand. Krachend zerlegte der Aufprall den Rahmen und das Bild fiel auf die bemalte Seite. Weinend fiel sie auf die Knie und kroch in Richtung Bild. Mit zwei Fingern hob sie vorsichtig die Leinwand an. Alles verschmiert! Ein Weinkrampf durchfuhr sie und sie brach neben dem Bild zusammen. Schluchzend presste sie die noch feuchte Leinwand an ihre Brust. Träne über Träne rann ihre Wange herunter und benässte ihre Bluse.
»Aua so ein Mist« schimpfte er laut. Das war nun schon der zehnte Versuch diese dumme Schraube abzudrehen. Er war wieder abgerutscht und hatte sich den Handrücken an dem Spitzen Metallteil aufgeschnitten. Noch ein versuch! Mit größter Konzentration versuchte er den Schlüssel auf der Schraube anzusetzen. Gerade als er mit viel Kraft drückte ging es wieder schief. Mit voller Wucht knallte die Hand gegen den Unterbau des Autos. Vom Schmerz getrieben knallte sein Kopf gegen den Unterboden. »So eine dreckige Scheiße« brüllte er und stieß sich mit der einen Hand unter dem Auto hervor, während er die andere gegen die Stirn gepresst hatte. Der Schraubenschlüssel flog quer durch den Raum und flog auf die Tür im hinteren Teil der Werkstatt zu. Diese öffnete sich genau in dem Moment. Ein dumpfer Schlag ertönte, gefolgt von einem Stöhnen und dem Geräusch das nur ein Körper der zusammensackt macht. »Oh mein Gott« drang leise aus seinem Mund.
»Wer bitte wann« fragte er sich leise selbst. »Ruhe da hinten« war die prompte Antwort. Zitternd legte er den Stift zur Seite. Langsam griff er nach der Wasserflasche und befeuchtete seine trockene Kehle mit einem großen Schluck. Wieder griff er zum Stift. Die nächste vielleicht, war der rettende Gedanke. Das habe ich gelesen ich weiß wo es war ist Paris, nein in London oder war es doch in Berlin. Langsam kam Panik in ihm auf. Wenn er das versaute würde es das gewesen sein. Er hatte nun schon fast alle Fragen gelesen doch keine konnte er schlüssig oder wenigstens auf verdacht beantworten. Sein Kopf war einfach Leer. Ein Kopf, unendliche weiten, war sein sarkastischer Gedanke. »Der Zettel, nimm den Zettel« sagte sein Verstand. Langsam griff er in das Federmäppchen vor sich. Der Zettel war zusammengefaltet, mit den Händen versuchte er ihn zu öffnen und mit den Augen seine Lehrerin im Blick zu halten. Geschafft… Ich wusste doch das es Paris war dachte er Triumphierend. »Bernd was hast du da«
Texte: Alle Rechte beim BookRix-User: Asnah83
Tag der Veröffentlichung: 23.10.2008
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