Daheim legte ich mich ins Bett und dachte gerade darüber nach, was gerade passiert war.
Bin ich wirklich in Ramon verliebt? Wie würde es sein, wenn ich mit ihm zusammen kommen würde, würde sich was ändern? Soll ich meiner Mum erzählen, dass ich eventuell in einen Vampir verliebt war? Was würde sie sagen und was würde Dad dazu sagen? Gut, eigentlich sah ich Dad in letzter Zeit nie und das ist schade!
Meine Gedanken wurden unterbrochen, als meine Mum mit Tränen im Gesicht reinstürmte.
„Schatz, dein Vater hatte einen schweren Autounfall und er ist sofort dabei …!“, schluchzte sie.
„NEIN, NEIN das ist nicht passiert, das kann nicht passiert sein.“
„Doch, leider, die Ärzte konnten nichts mehr für ihn tun, es war zu spät“, sagte sie ganz leise. Ich wollte nichts mehr hören.
Ich rannte runter in die Küche, schnappte Mums Autoschlüssel und rannte zu ihrem Auto. Es wäre ein Fehler, wenn ich das jetzt machte, aber es war mir egal, ich wollte einfach weg!
Nach sechs Stunden Fahrt merkte ich, dass ich gar nicht mal so schlecht fuhr. Ich musste bei einer Tankstelle volltanken, damit ich weiterfahren konnte.
Wenige Minuten später konnte ich wieder weiterfahren aber wo ich war, wusste ich nicht, nur eines wusste ich: dass ich noch nicht von der Polizei gefunden oder sogar aufgehalten wurde. Dass mein Vater plötzlich starb, konnte ich nicht verdrängen.
Ich fuhr in ein Waldgebiet und blieb irgendwann stehen, schaltete den Motor aus und wie ich das Geräusch nicht mehr hörte, fing ich so fürchterlich zu weinen an, dass ich schon am ganzen Körper zittere.
Plötzlich hörte ich ein Klopfen und ich erschrak. Zuerst wusste ich gar nicht, wer das war, aber dann erkannte ich diese Person. Es war Ramon! Sofort machte ich die Tür auf, stieg aus und umarmte ihn ganz fest und küsste ihn ganz leicht auf dem Mund.
„Es tut mir ja so Leid, bitte verzeih mir!“, flüsterte ich.
„Es muss dir nicht Leid tun, aber bitte mache so was nie wieder, ich habe mir so solche Sorgen um dich gemacht!“, sagte er traurig.
Ich nickte und kuschelte mich noch enger zu ihm heran. Er löste sich leicht von meiner Umarmung und küsste mich ganz leidenschaftlich auf dem Mund.
„Wollen wir uns ins Auto setzen?“, fragte er leise und ich nickte.
Drinnen war es kuschelig warm und ich nahm seine Hand und hielt sie ganz fest.
„Das mit deinem Vater tut mit sehr leid.“ Ramon sagte das mit einer traurigen Stimme.
„Ich weiß und danke!“, seufzte ich.
„Du, kann ich dich was fragen?“
„Ja, kannst du, aber schnell, ich platze vor Neugier.“
„Okay, ich kenne dich zwar nicht so lange, aber ich vertraue dir und bin unglaublich in dich verliebt!“
Wie er das sagte, schaute er verschämt zu Boden.
„Ramon, ich bin doch auch in dich verliebt und ich vertraue dir genauso, wie du mir!“, sagte ich überglücklich. Jetzt sah er mich wieder an, nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich ganz vorsichtig, aber auch leidenschaftlich zugleich.
Er löste sich von meinen Lippen und ich schmollte.
„Wir sollten los und darf ich fahren, weil ich will nicht, dass dir was passiert!“
„Okay!“
Nach drei ganzen Stunden Autofahrt bekam ich den Schock! Mein Haus brannte lichterloh und wo war Mum?
„Ramon, fühlst du irgendein Lebenszeichen von ihr?“, fragte ich panisch.
„Sie … ich weiß nicht, wo sie ist.“
„N-E-I-N!", schrie ich. Ich riss die Autotür auf und rannte ins Haus. Ramon schrie mir nach, aber ich ignorierte es. Er rannte mir nach und versuchte, mich aufzuhalten, aber es hatte keinen Sinn, ich schaffte es trotzdem ins Haus zu rennen.
Der Rauch war qualvoll und überall war das Feuer. Ich gelang in die Küche und da sah ich sie daliegen.
„MUM“, schrie ich, aber sie reagierte nicht. Ich lief zu ihr, kniete mich zu ihr hin und merkte, dass sie nicht mehr atmete!
„N-E-I-N!", schrie ich, „Warum sie?"
Auf einmal merkte ich, dass ich nicht mehr raus konnte. Das Feuer hatte mich umzingelt.
Panik machte sich in mir breit.
Plötzlich wurde ich losgerissen und war gleich draußen.
„Ramon? Ramon, es tut mir ja so Leid“, schluchzte ich. Ramon nahm mich in die Arme und beruhigte mich. Dann gab er mir einen Kuss auf die Stirn.
„Es wird alles gut“, sagte er mit beruhigender Stimme.
„Nein, gar nichts wird gut!“
„Doch, irgendwann schon, du musst nur ganz fest an dich glauben, dann klappt es!“ Dabei schaute er mir ganz lange in die Augen.
Ich war ganz müde und er brachte mich zu sich nachhause und ich freute mich sehr darüber, weil ich mich sehr wohl fühlte bei ihm. Und doch schlief ich etwas traurig ein, denn erst jetzt wurde mir klar, dass ich ein Waise war.
Plötzlich wachte ich auf.
„Ich kann doch nicht schlafen!“ Ramon war verwirrt.
„Warum kannst du das nicht?“
„Weil ich einen Streit hatte, mit Mum und jetzt lebt sie nicht mehr!“
„Aber es ist nicht deine Schuld!“
„Oja, es ist meine Schuld und ich habe noch nicht mein Halbvampirdasein geklärt! Ramon, ich weiß ja gar nichts darüber!“, sagte ich panisch und er lachte.
„Mein Mäuschen, du hast da was vergessen.“
„Was denn?“
„Ich bin ja doch ein Vampir!“
„Ach so!“
Ich schlief wieder ein. Ramon war verwirrt und merkte, dass ich unter Schock stand. Er legte sich ganz nah zu mir und nahm mich in den Arm. Und ich schlief dann ganz tief und fest und ich merkte auch, dass Ramon mich nicht mehr losließ.
„Ramon, ich liebe dich!“, flüsterte ich mehrmals im Schlaf.
Werde bald weiter schreiben also FORTSETZUNG FOLGT
Tag der Veröffentlichung: 25.05.2010
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