Cover

Ein Fest für Regenbogen!

Ein Fest für Regenbogen!

 

Einst lebte im fernen Silberfleckenland ein Einhorn Namens „Regenbogen Pubs“.

 

 

 

Seine Mähne war so bunt wie der Regenbogen selbst. Und sein weißes Fell hatte an der hinteren Seite drei rosa Flecken. Sein sehnlichster Wunsch war es zu fliegen. Doch jeder weiß, dass Einhörner nicht fliegen können!

 

Regenbogen Pubs hatte im Silberfleckenland eine Menge Freunde.

Da gab es das Chamäleon Günther Herlibert,

 

 

 

 

 

die Schildkröte Gustav Panzer

 

die Katze Marci Mellow

 

 

 

 

 

 

 

 

 

den Affen Otto McFluffelpuf

 

 

 

 

und die Spinne Susi Spuckfaden.

 

 

 

 

 

 

 

So kam es, dass der Geburtstag von Regenbogen Pubs vor der Türe stand. Seine Freunde wollten ihn mit einem Fest und vielen Geschenken überraschen. Sie bauten ein riesiges Zelt auf, dass aus rosa Stoff bestand.

Die Spinne Susi Spuckfaden hatte es mitgebracht und verschnürte anschließend alles ganz fest mit ihrem Netzfaden. Die Katze Marci Mellow und der Affe Otto McFluffelpuf besorgten aus dem nahe liegenden Wald verschiedene Beeren und Früchte, da sie wussten, dass Regenbogen Pubs diese gerne aß. Otto brachte auch Bananen mit und einen wunderschönen bunten Blumenstrauß, der den Tisch zieren sollte. Die Schildkröte Gustav Panzer hatte Honignektar zum trinken mitgebracht, damit das Fest eine richtige Überraschung sein würde.

 

Nur Günther Herlibert, das Chamäleon rannte noch hin und her da er nicht wusste, was er dem kleinen Einhorn schenken sollte. Immer wieder sah er zu seinen Freunden hinüber, die mit den Vorbereitungen für das Fest beschäftigt waren. Jeder hatte etwas mitgebracht, nur er wusste nicht was er machen sollte.

Sollte er ebenso in den Wald gegen und Beeren und Früchte sammeln? Aber das hatten ja schon Marci und Otto gemacht!

Sollte er vielleicht mithelfen das Zelt aufzubauen? Aber dies hatte auch schon Susi fertig gestellt!

Sollte er eventuell etwas für die Dekoration bringen? Aber da stand ja auch schon der schöne bunte Blumenstrauß von Otto!

Er dachte nach und dachte nach, doch es wollte ihm nichts einfallen.

Was hätte wohl das kleine Einhorn gerne?

 

Da - plötzlich fiel es ihm ein.... Regenbogen will fliegen!

Er wollte Regenbogen Pubs damit eine ganz große Freude machen, doch wie macht man dies, dass ein Einhorn fliegen kann?

 

Er teilte seinen Freunden seine Überraschungsidee mit. Plötzlich war es ganz still. Alle hatten mit ihrer Beschäftigung aufgehört und starrten Günther an. Ein lautes Lachen durchdrang die Stille, als seine Freunde anfingen darüber zu lachen.

 

„Fliegen? Wie willst du denn Regenbogen das Fliegen beibringen?“ fragte die Spinne.

 

„Ich werde die Schmetterlinge und die Vögel befragen!“ entgegnete ihr das Chamäleon.

 

Der Affe und die Katze sahen sich an und konnten sich vor lachen kaum halten.

 

„Ich werde es euch schon zeigen! Mein Geschenk an Regenbogen wird sein, dass es fliegen kann!“ grollte Günther zurück.

Er drehte sich um und verließ die lachenden Tiere, die man noch weit entfernt hören konnte.

 

Fest entschlossen, dem kleinen Einhorn das Fliegen zu schenken, ging er in Richtung bunte Blumenwiese, auf der immer sehr viele Schmetterlinge anzutreffen waren.

Schon bald traf er auf den blauen Seppel, der entspannt den Weg entlang flog um sich eine große Blume zu suchen.

 

Günther fragte den Schmetterling:“ Du schöner blauer Schmetterling, wie kannst du fliegen ohne hinunter zu fallen?“

 

Entgeistert sah Seppel zu Günther hinüber und meinte mit lachender Stimme:

“ Ich esse jeden Tag so viel Blütenstaub und der bringt mich zum fliegen! Probier es doch aus!“ Lachend flog der Schmetterling weg. Günther dachte, wenn das wirklich so einfach gehen würde, dann würde er für Regenbogen den besten Blütenstaub von den schönsten Blumen auf der Wiese mitbringen. Doch was, wenn dies nur bei Schmetterlingen funktioniert?

Er entschloss sich von einer Blume den Blütenstaub zu essen. Er wartete ein paar Sekunden und da er keine Flügel hatte, schlug er mit seinen Armen wie wild in der Luft auf und ab. Doch es wollte nicht funktionieren. Er rannte von einer Seite auf die andere, damit er richtig Schwung hatte und machte abermals mit seinen Armen Flugbewegungen, aber er hob nicht ab. Im Gegenteil, Günther war so schnell gelaufen und hatte so wild mit den Armen auf und ab geschlagen, dass ihm ganz schwindlig wurde und er sich im grünen Gras hinlegen musste.

Er sah in den Himmel und beobachtete für einen Moment lang die Wolken, die alle über seinem Kopf vorbei schwebten. Er dachte nebenbei, dass sogar die Wolken fliegen konnten. Es musste eine Lösung geben, denn er wollte doch seinem Freund eine große Freude machen. Und so schnell wollte er auch nicht aufgeben.

 

In der Ferne hörte er leises piepsen. Günther setzte sich auf und blickte in die Richtung, in der er das Geräusch vernahm. Er konnte nichts erkennen. Er stand auf und ging dem piepsen nach. Vor einem großen Baum angekommen, blickte er hoch und da konnte er eine Vogelfamilie sehen. Mama Vogel saß gerade im Nest bei ihren zwei Kindern, die lustig herumtanzten. Günther fragte freundlich:

“ Hallo liebe Vogelmama, wie lernst du deinen Kindern das fliegen?“ Frau Pieps blickte zu Günther hinunter und sagte zu ihm:“ Meine Kinder müssen sehr viel üben, damit sie fliegen können. Und zuvor müssen ihre Federn wachsen.“

 

Das Chamäleon bedankte sich freundlich und dachte nach. Haben Einhörner Federn?

Er hatte an Regenbogen noch keine entdecken können. Aber vielleicht war es einfach noch zu jung für Federn. Und es würde erst später welche bekommen.....und dann viel später erst fliegen können? Nein, dass wollte das Chamäleon nicht abwarten, dass würde ja viel zu lange dauern! Er kannte aber auch keine anderes Einhorn das fliegen konnte oder gar Flügel hatte.

 

Verzweifelt ging er weiter den Weg entlang. Den Baum mit der Vogelfamilie hinter sich gelassen kam er an einem Fluss vorbei. In Gedanken vertieft hörte er auf einmal leises Hilfe rufen. Günther blickte auf und sah sich um, doch konnte er niemanden sehen. Er ging weiter, dem Rufen entgegen. Es wurde immer lauter, doch niemand war zu sehen. Günther blieb stehen und lauschte.

 

„Hilfe, Hilfe! Oje, oje! Warum nur? Warum nur?“

 

Günther hörte, dass die Stimme ganz in seiner Nähe sein musste. Doch sehen konnte er noch niemand.

 

„Wo und wer bist du?“ fragte Günther schließlich.

 

„Ich bin Elon ein Waldgeist und sitze genau vor dir. Du musst nur zu mir hinunter schauen.“

 

Günther blickte zum Boden, jedoch sah er nichts. Da, etwas bewegte sich plötzlich und man konnte langsam erkennen, dass eine kleine, grüne, männliche Gestalt unter einem größeren Haufen aus Blätter und kleinerer Ästen lag.

„Was ist dir passiert?“ fragte Günther den Waldgeist.

 

„Ich wollte nach Hause gehen, denn ich wohne hier im Waldboden, plötzlich brach ich in dieses Erdloch ein. Ich habe mir den Fuß verstaucht und komme nicht mehr hinaus! Kannst du mir helfen?“

 

Günther bückte sich hinunter, griff vorsichtig nach dem grünen Männchen und hob es sachte aus dem Loch, dann setzte er es behutsam auf den Grasboden.

 

Das Männchen bedankte sich mehrmals und meinte mit freudiger Stimme:

“ Du bist der einzige, der mir geholfen hat! Alle anderen Tiere vor dir haben nur gelacht und sind weiter gegangen. Zum Dank möchte ich dir gerne helfen!“

 

Günther dachte nach und sagte:

“ Eigentlich brauche ich keine Hilfe danke, aber du könntest mir vielleicht einen Rat geben. Mein Freund Regenbogen hat heute Geburtstag und er würde so gerne fliegen können. Leider ist er ein Einhorn und ich weiß, dass es unmöglich ist, ihm das Fliegen beizubringen. Aber weißt du vielleicht eine Möglichkeit, wie ich es schaffen könnte, ihm eine Freude zu machen?“

 

Elon musste lachen. Er nahm seinen Mütze vom Kopf, schüttelte sie dreimal und setzte sie wieder auf. Anschließend drehte sich das Männchen dreimal um die linke Seite und drei mal um die andere. Es blieb stehen und meinte mit erhobenen Zeigefinger:

„ Fliegen ist nicht unmöglich! Selbst wenn man ein Einhorn ist, wie dein Freund. Es gibt ein Zauberrezept, das nur wir Waldgeister besitzen. Ich möchte es dir gerne für deine Hilfe schenken, damit du deinem Freund eine Freude machen kannst. Du benötigst nur eine einzige Zutat: Sternenstaub! Du findest ihn am höchsten Punkt des Regenbogens, der in der Mitte des Silberfleckentals steht. Du kannst aber nicht einfach auf den Regenbogen hinaufsteigen! Dazu benötigst du einen geheimen Spruch, der so lautet:

 

„Regenbogen, Regenbogen,

eins, zwei, und drei.

Eins, zwei, und drei.

Regenbogen, Regenbogen,

komm herbei, komm herbei.

Buntes Licht und Sternenstaub,

sollen mir nun helfen,

lass mich treten blind und taub

geführt wie von Hand der Elfen.

Möchte gerne auf dir gehen

deine schönen Farben sehen.

Weil wir alle Freunde sind.

geschwind, geschwind,

wie der warme Sommerwind!“

 

Günther bedankte sich dafür und machte sich auf den Weg zum Regenbogen in der Mitte des Silberfleckentals.

Dort angekommen, sagte er den Spruch, den er von Elon bekommen hatte. Und war stolz, dass er ihn sich gemerkt hatte.

 

Der Regenbogen fing an zu leuchten. Zuerst in allen Farben, dann fielen plötzlich kleine goldene Sterne zu Boden. Diese funkelten und glitzerten so schön, und Günther wusste, dass dies nur eines sein konnte – Sternenstaub. Er hob die Sterne auf und gab sie in ein großes Blatt, dass er gleich neben dem Regenbogen fand. Er packte so viele Sterne ein, wie er nur tragen konnte.

 

Mit dem Sternenstaub im Blatt machte er sich auf den Rückweg. Er hoffte, dass er noch rechtzeitig zum Fest kommen würde, damit er seinen Freund Regenbogen Pubs überraschen konnte.

 

Er marschierte zurück zu der Stelle, wo er Elon den Waldgeist geholfen hatte, doch der war nicht mehr hier. Danach machte er sich weiterhin auf den Weg an dem großen Baum vorbei, wo er die Vogelfamilie getroffen hatte. Er begrüßte sie freundlich und machte sich weiter auf den Rückweg Richtung Blumenwiese.

Dort vernahm er bereits fröhliche Musik die von Nähe her zu hören war. Nun rannte er los, denn er wollte keinesfalls zu spät zum Fest kommen.

 

Endlich dort angekommen, bemerkte er, seine Freunde. Susi, Otto und Marci und Gustav waren mit dem Vorbereiten des Festes fertig und die ersten Gäste waren ebenfalls schon angekommen. Alle staunten, als sie Günther mit einem großen, gefüllten Blatt auf der Schulter sahen. Jeder wollte wissen, was wohl sein Geschenk für Regenbogen sei. Susi fragte:

„Na, hast du es endlich aufgegeben, dass du Regenbogen das Fliegen schenken willst!“ Günther lächelte nur.

Otto und Marci wollten wissen, was Günther im Blatt eingepackt hatte. Doch Günther verriet nichts.

Gustav wollte gerade seine Frage an Günther richten, als Spinne Susi Spuckfaden plötzlich rief:

„ Er kommt! Regenbogen kommt!“

Alle sahen zu dem staunenden Einhorn hinüber, das gerade das Zelt betrat.

„Ist das für mich?“ fragte Regenbogen. Otto und Marci gratulierten zuerst zum Geburtstag und meinten zu Regenbogen:

„Die Beeren und Früchte haben wir für dich im Wald gesammelt weil wir wissen, dass dir dies sehr schmeckt!“

Otto fügte hinzu:“ die Blumen sind von mir von der Blumenwiese, ich hab dir nur die schönsten und größten gepflückt, da ich weiß, dass du Blumen sehr gerne hast!“

Susi meldete sich zu Wort:

„ Das Zelt ist von mir, es ist aus dem besten Faden zu einem Stoff gesponnen. Und weil ich weiß, dass deine Lieblingsfarbe rosa ist hab ich es gleich auch eingefärbt!“

Die Schildkröte Gustav Panzer hatte eine Flasche Honignektar in der Hand, die er Regenbogen freudig übergab. Er gratulierte ihm zum Geburtstag und das Einhorn bedankte sich für die vielen Geschenke und das schöne Fest.

 

Günther herlibert, das Chamäleon ging zu Regenbogen und übergab ihm das große, gefüllte Blatt.

„Was ist da drinnen?“ fragte das Einhorn.

 

„Sternenstaub“, entgegnete ihm das Chamäleon. Alle fingen an zu lachen, nur Regenbogen nicht. Er nahm das gefüllte Blatt und öffnete es vorsichtig.

 

Es funkelte und glitzerte in Gold und das Zelt war hell erleuchtet. Die Tiere hielten mit dem Lachen inne und starrten auf die goldene Pracht. So etwas hatten sie noch nie gesehen!

 

Regenbogen bedankte sich für dieses Geschenk und fragte, was man mit Sternenstaub machen könne. Günther grinste und meinte:

„ Fliegen! Du kannst fliegen mit Sternenstaub. Streu dir etwas über deinen Rücken und dir werden Flügel wachsen!“

Regenbogen blickte Günther an und konnte es nicht glauben. Auch alle anderen Tiere waren ganz still geworden. Vorsichtig nahm das Einhorn eine Handvoll Sternenstaub und streute es über seinen Rücken.

 

Es funkelte immer stärker bis schließlich alle die Augen schließen mussten. Es erklang eine leise und wunderschöne Musik und dann …

 

… dann wurde alles wieder normal. Die Tiere öffneten ihre Augen und konnten es kaum glauben. Es war tatsächlich passiert! Regenbogen hatte Flügel!

 

Er freute sich so sehr und fing an mit den Flügeln zu schlagen. Immer mehr und schneller gingen sie auf und ab. Bis sich plötzlich das Einhorn in die Luft begab.

 

 

„Er fliegt!“ ertönte es von Susi Spuckfaden.

 

„Kann das wirklich möglich sein?“ staunten Otto McFluffelpuf und Marci Mellow.

 

„Ich will auch einmal.“ sagte Gustav Panzer.

 

„Ich bin froh, dass es dir gefällt!“ sprach Günther Herlibert erleichtert.

 

Die Freunde hatten noch sehr viel Spaß und das Fest ging bis weit in den Abend. So ein tolles Geburtstagsfest hätte sich Regenbogen Pubs nie erträumen lassen!

 

 

ENDE

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 19.07.2017

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Liebe Jelena, ich wünsche Dir viel Spaß mit dieser Geschichte. In Liebe Deine Oma

Nächste Seite
Seite 1 /