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Wie alles begann!

PLÖTZLICH OMA!!!

 

Einleitung:

Was erlebt man nicht alles als Mutter? - Schönes und weniger schönes.

Wenn die Kinder noch klein sind, scheint das Leben doch so einfach zu sein, und wenn die Kinder größer werden, wünschen wir uns meistens die frühere - „einfachere“ Zeit zurück!

Wenn das nur so einfach wäre und wir tatsächlich die Uhr retour drehen könnten, …..

…. würden wir doch tatsächlich auf die restliche Zeit mit unseren Kleinen, die ganz schnell Groß werden, freiwillig verzichten!

Auf ewig Windel wechseln.... jahrelanges Babygeschrei..... ständige Kinderkrankheiten.....

Ein Traum einer jeder Mutter! - Oder etwa doch nicht? Oder ist es vielleicht, weil viele Frauen Angst haben, älter zu werden?

 

Ich bin selbst Mutter, 38 Jahre, seit 15 Jahren alleinerziehend. Meine vier Kinder habe ich alleine großgezogen. Meine Töchter sind bereits Erwachsen und meine Söhne am besten Weg dazu.

Herrlich, zwei Kinder für die man keine Verantwortung mehr übernehmen muss, wenn sie wieder mal etwas kaputt gemacht haben, oder in einen der berühmten Protest-Streiks eintreten...

Man entlässt sie, mit gutem Gewissen, in ihr eigenes Leben ….. und was kommt dann?

 

...dann wird man mit etwas konfrontiert, was man nicht voraussehen konnte.... was man nicht dachte, dass dies so schnell passieren könnte ( obwohl es einem selbst einmal so erging)!

Wie geht es mit einem selbst weiter, wenn die Kinder Flügge werden? - Dies möchte ich Euch gerne jetzt erzählen!

 

 

WIE ALLES BEGANN!

 

Freitag Mittag. - Im Auto am Parkplatz am Gelände der Berufsschule Theresienfeld wartend, schwitzend und schon wieder weiter denkend, was ich den restlichen Tag noch alles zu erledigen habe. Meine beiden Töchter Saskia und Michelle kommen inmitten einer großen Menschenmenge an Berufsschülern aus dem Schulgebäude. Die eine grinsend die andere etwas ernster. Die Schule ist nicht jedermanns Sache.

Nachdem ich erfahren habe, dass sich Michelle ihre Note 4 vom letzten Schulzeugnis der Pflichtschule Kirchberg nicht ausgebessert hat. - Na ja, beim nächsten Mal kann es ja nur besser werden.....

 

Das dachte ich damals noch, als ich die Beiden nach Hause fuhr.

 

Eine Woche später. Es war wahrlich ein nicht so guter Tag – für alle zu Hause. Meine Söhne waren schlecht drauf – keine Ahnung was die beiden wieder geritten hatte. Aber wahrscheinlich mussten sich die Beiden wieder mal ärgern, wegen eines Online-Spieles.

Saskia hatte wieder mal ihre fünf Minuten, dreimal in der Viertel Stunde, Ich war genervt von der Brückenarbeit mit meinem Vater, der ebenso nicht gerade frisch-fröhlich war. Denn alle fünf Minuten kam irgend ein Freund meiner Söhne vorbei und störte beim Sekunden-wechselnden durchschreitens die Arbeit meines Vaters. Der schon völlig entnervt den Kids ständig versucht hatte zu erläutern, dass ein andauerndes Überqueren der Brücke nicht gestattet sei.

Meine Mutter, die den Tag vor dem Bildschirm verbrachte – alleine schon, damit sie nicht im Weg stand, war entnervt, weil die Kids und ihr Ehemann samt mir nicht gerade gute Laune verbreiteten. Und Töchterchen Michelle dachte sich, dass es Zeit wurde, nach zehn Wochen Berufsschule wieder ihre Pubertät ausleben zu können. Dieser eine Tag war von Früh bis Spät komplett im Arsch!

 

„Sili!, Wo bleibst denn? Wir müssen uns beeilen, ich habe keine Lust in die Nacht hinein zu arbeiten! - Wennst nicht gleich kommst, dann fahren wir gleich wieder nach Hause!“ schrie mir mein Vater schon das zweite mal nach, als ich gleichzeitig von meiner Mutter daran erinnert wurde, dass der Film, den sie sich vom Computer anschaute, zu Ende war und sie keinen Schimmer hatte,

wie man den nächsten Film anstellte.

 

Ich lief zu ihr ins Wohnzimmer und spielte ihr den nächsten vorbereiteten Film ab. Danach wieder raus zu meinem Vater, um ihm weiter mit meiner Brücke zu helfen.

 

Ein lautes Motorgeräusch schon aus der Ferne, wir wussten dadurch gleich alle, dass wir ungebetenen Besuch bekamen. Und Sekunden später bejahte sich unsere Befürchtung – Matthias, ein damals 15 jähriger der offensichtlich unter Aufmerksamkeitsdefizit litt und mit diversen Märchengeschichten versuchte uns zu beeindrucken. Er stoppte genau vor unserer Einfahrt - vor der Brücke. Und trotz versuchten Erklärens, dass dieser Tag sehr ungünstig für Besuche sei, Matthias nickend an meinem Vater und mir vorbei ging. An der Hand führte er das Moped quer durch das ganze Material über die Brücke. Noch mit den Worten: „Ich sag Gernot und Chris nur schnell was und dann fahre ich wieder!“

 

Sein Gesichtsausdruck jedoch zeigte eindeutig : Mir ist wurscht was du sogst!

 

Er stellte seinen fahrbaren Untersatz im Innenhof ab, inmitten des Werkzeuges und Brückenmaterials meines Vaters, das überall verstreut herum lag. Mein Vater murmelte nur noch unverständliches in seinen Bart als er sich wieder zur Arbeit umdrehte. Doch konnte ich mir ganz gut vorstellen, was er meinte.

 

Keine Minute später hielt ein Fahrrad an der Brücke an und Philipp, der kleinere Bruder von Matthias fragte nach seinem Bruder, ob dieser bei uns sei. Ich bejahte, sagte ihm, dass heute nichts mit den Jungs gehen würde und er solle mit seinem Bruder wieder fahren. Philipp, ganz wie sein Bruder, nickte und meinte, dass er Matthias sowieso nach Hause holen solle, da sein Opa ihm das anschaffte. Er ließ sein Fahrrad vor der Brücke auf die stärker befahrene Fahrbahn nieder und balancierte über das ganze Werkzeug, über die Eisenstreben, die mein Vater als Brückenteile und teilweise auch als Verstärkung des bereits betonierten Teiles des Überganges verarbeitete, und neben dem Schweißgerätes die Brücke entlang. Als mein Vater ihn darauf ansprach, dass er das Rad nicht mitten auf der Straße liegen lassen könne, da sonst ein Auto darüber fahren könnte, war er auch schon im Haus verschwunden. Mein Vater schaute mich mit einem Blick an, der mir vermittelte,dass er der Meinung war, dass dieses Kind nicht ganz normal zu sein schien!

Ich fing an zu lachen, da ich genau wusste, dass Philipp wirklich so war, nicht normal! Papa brachte das Fahrrad von der Straße weg und schob es in den Hof neben Matthias´s Moped, ebenso inmitten des Werkzeuges und Brückenmaterials. Er sah mich an und fragte mit ernster Miene, ob Chris und Gernot nur solche seltsamen Freunde hätten. „Also die Freunde die ich kenne, sind nicht so extrem wie die zwei, aber auch nicht wirklich was man als normal bezeichnen würde“. entgegnete ich ihm. Ich erklärte Papa, dass Matthias das letzte mal als er bei uns zu Gast war, versucht hatte mir zu erklären dass, wenn man ein Vorhängeschloss über jede einzelne Sicherung im Sicherungskasten montierte, könnte man das Internet in jedem Raum einzeln sperren! Kopfschüttelnd und mit einem Schmunzeln im Gesicht blickte mich mein Vater an und meinte mit tiefer Stimme:

“ Lass diese zwei Hohlköpfe ja nicht mehr zu Chris und Gerni rein! - Was sagt da deren Mutter? Oder ist die auch so ein „Debernegel?“

Ich konnte nicht anders, ich musste einfach weiter lachen. Mit gerunzelter Stirn und dem Schweißschirm in der Hand drehte er sich Richtung Brücke und widmete sich wieder seiner Arbeit.

 

Im ersten Stock hörte man Michelle plötzlich schreien! - Wieder mal hatte sich ihre Schwester an ihrer Bekleidung bedient. Ich reagierte mittlerweile nicht mehr auf diese Streitereien, da mir dies wahrlich zu blöd war immer den Zickenkrieg und diesen übertriebenen Konkurrenz-Wahn meiner Töchter zu schlichten. Da fielen schon mal Schimpfwörter, die ich selbst noch nicht kannte, die mir entweder ein schnelles Schmunzeln ins Gesicht zog oder eben nur noch Kopfschütteln übrig ließen.

 

* Ich hatte schon sehr viele Situationen erlebt inmitten meiner Kinder, und mir ist ebenso bewusst, dass meine Kids wahrlich keine Engel sind und wenn ich über die Schandtaten meines Nachwuchs erzählen müsste, würde sich garantiert noch ein anderes Buch daraus ergeben. Deshalb belasse ich es auch auf kurzer Erklärung, wo sich sicherlich alle etwas darunter vorstellen können.

Zurück zur Brückenarbeit.* -

 

Inzwischen kam Matthias und Philipp aus der Haustüre – von wegen „wir sind schnell wieder weg“! - Die Beiden nahmen sich ihre Einspurigen Vehikels und fuhren los. Unsere Hunde bellten unentwegt, da sie die Beiden Jugendlichen nicht leiden konnten – was ich verstehen konnte – die Hunde hörten gar nicht mehr auf zu bellen und ich sah nach, was da los war. Da rannten die Hunde auch schon aus der Haustüre Richtung Garten. - Das hatte ich ja ganz vergessen, die Zwei mussten dringend mal die Natur raus lassen!

Nach getanem Geschäften zitierte ich Yuki und Yuna wieder ins Haus, was den Beiden natürlich nicht sonderbar interessierte, denn sie waren lieber im Garten und im Hof, denn da war was los – und mein Vater, in den Yuki, der männliche Hund, komplett verliebt war. Nach ein paar Minuten der Hundefreude, zitierte ich die Wuffis mit Trick 17 wieder ins Haus! - „Leckerli!“ - Dieser Trick funktionierte doch wirklich jedes mal!

 

Die Zeit verging im Nu und der Bau der Brücke kam uns vor, als würden wir noch weitere zwei Jahre daran arbeiten müssen. Das seitliche Betonfundament hatte mein Vater schon vor Wochen fertig gestellt. Und die alte, kaputte Betonmauer, die wir dachten, mit einem elektronischen Stemmeisen einfach weg zu stemmen sei in ein paar Minuten erledigt, hatte wohl doch etwas länger gedauert als gedacht. Es war uns beiden vollkommen klar, dass an diesem Tag noch keine Brücke fertig werden würde und der nächste Tag im voraus schon verplant war.

 

So war es auch. In der Zwischenzeit wurde es dunkel und trotz stark leuchtender Arbeitslampe und meinem weniger starkem Hoflicht, das alle paar Minuten aus ging, konnte man bald schon nicht mehr genug sehen. Vor allem die Kleinteile des Werkzeuges erkannte man nur noch spärlich. Man musste schon drauf steigen oder mit der Handfläche über dem Boden streichen, damit man etwas fand. Die Taschenlampe stellte sich auch nicht sonderlich als Option dar, da man diese andauernd suchen musste, weil mein Herr Vater die Leuchte auf mehreren Plätzen zu legen vermag.

Diese Situation hielt nicht lange an, da Papa keine Geduld aufwies die Kleinteile zu suchen bzw. zu ertasten. Darauf beschlossen wir, dass wir die ganze Arbeit auf den nächsten Tag vertagten. Meine Mutter kam auch wieder aus dem Haus und war sehr erfreut, als sie hörte, dass es nach dem weg räumen wieder heimwärts ging. Denn die Filme hätte sie bereits durchgesehen und ihr Kopf würde ebenso vor Schmerzen dröhnen. Papa und ich räumten das ganze Werkzeug und alles andere, was so herum lag beiseite, damit am nächsten Tag weiter gearbeitet werden konnte. Danach fuhren meine Eltern nach Hause, ich machte Abendessen für die Kinder, schickte sie in ihre Zimmer zum schlafen und legte mich ins Bett wo ich kurz darauf einschlief.

 

AM NÄCHSTEN MORGEN!...

 

 

... hörten wir ein vertrautes Geräusch schon von der Ferne.... Papa, der seit den frühen Morgenstunden mit meiner Mutter bereits vor Ort war, sah mich an und ich sprach seine sichtlichen Gedanken laut aus. „Net scho wieder ana von de Rotzbuam!“

Denn dies war wiederum das Motorgeräusch von Matthias´ Moped, und da stand er auch schon. Bevor mein Vater oder ich noch was sagen konnten, meinte er geschwind, er habe etwas bei Gernot vergessen und er würde gleich wieder fahren, da sein Opa schon warten würde. Er ließ sein Gefährt an der Straßenseite stehen und balancierte in Richtung Haus. Wir begaben uns etwas erleichtert zurück zur Arbeit. Und als wären diese Tage der Arbeit sichtlich verflucht, hörte man von weitem schon eine tiefe Stimme, die nur von einem kommen konnte - Raffael, ein anderer Freund meiner Söhne. Er fragte nach ob diese zu Hause wären. Als ich bejahte, ging Raffael mit leicht hüpfendem Gang durch die Eingangstüre.

Seine Äußerung:“Aaaah, dei Voda hot di au glog´n und dei Muada hot di vazaht!“ (*dein Vater hat dich angelogen und deine Mutter hat dich entführt!*) die er nebenbei versuchte so gut als möglich zu unterdrücken, gelang ihm nicht besonders.

Mein Väterchen blickte mich grinsend an und meinte nur:“Was ist das denn für ein Kauz!“ Ich meinte nur, das er ebenso ein Freund von den Kindern wäre, aber harmlos. „Harmlos?“ bezweifelte er, „Wohl eher nicht ganz dicht!Und wie viele kommen heute schon wieder, denn unter diesen Voraussetzungen kann man nicht arbeiten!“

Kaum hatte er noch diesen Satz fertig ausgesprochen, sah ich aus dem Augenwinkel noch zwei Fahrräder zu uns einbiegen. Darauf saßen ein etwas jüngerer und ein älterer Junge, die ich beide nicht kannte, jedoch kannten sie meine Jungs. Beide hielten am Straßenrand an und fragten mich, ob Chris und Gernot nach Kirchberg kommen dürften, da noch ein paar andere Freunde mit von der Partie seien, die nicht lange auf sich warten ließen.

 

Schiddy und ihr Freund Lukas waren auch schon da. Michael, der Ex-Freund von Michelle, ebenso Marcel, der damalige Freund von Saskia kamen auch mit. Ich bemerkte, wie der Geduldsfaden meines Vaters immer dünner wurde und beschloss, die Jungs aus ihren Zimmern zu holen, damit endlich etwas Ruhe einkehren konnte. Ich sagte zu den Jugendlichen, dass sie warten sollten und ich Chris und Gernot holen würde. Ich erklomm den ersten Stock und hörte schon was mich erwarten würde....

 

Im Zimmer der Jungs spielte sich, wie sollte es auch anders sein, eine oder mehrere Szenarien ab. Alleine das laute Getrampel und klopfen gegen Tür, Wände und Möbelstücke hatten den Anschein als hätte ich Jung-Böcke im ersten Stock, die versuchten einen Hörnerkampf durchzuführen!

Als ich versuchte ins Zimmer meiner Söhne zu gehen – den „Mount Müll“ überquert hatte – konnte ich gerade noch sehen, dass Gernot und Chris miteinander im Sumoringer-Stil rauften und nebenbei Saskia einfach ihre Wäsche in den Kleiderschrank der Jungs hineinstopfte. Am Fußboden, man erkannte es nur wage, ein Haufen von Wäsche seitlich des Schrankes lag, das meine liebe Tochter zuvor scheinbar herausgerissen hatte um ihre Jacken und andere Kleidungsstücke hinein zu bekommen. Der Geruch im Zimmer war ziemlich lähmend und man konnte bei genauerer Analyse feststellen, dass die Geruchszusammensetzung aus alten Lebensmitteln, wahrscheinlich irgendwo unter dem Bett, alten Socken, die sicherlich länger als einen Tag getragen wurden und einigen unidentifizierten „Giftstoffen“ die ich dem „Mount Müll“ zuordnete, sich bildeten. Dieser Gestank musste einem ja zu Kopf steigen!

Ich kämpfte mich zur Balkontüre durch, öffnete sie und nahm ein paar größere Atemzüge an Sauerstoff zu mir. Anschließend schloss ich kurzzeitig nochmals die Türe und machte den ultimativen Urschrei!

 

Alles war still! - Die Jungs wie versteinert, hingen im gegenseitigen Schwitzkasten, komplett ineinander verdreht – ich weiß bis heute nicht, wie die Zwei auseinander kamen – und Saskia noch mit der schwarzen Lederjacke in der Hand die geradewegs in den Schrank gerichtet war.

Ich bemerkte, dass der Geruch des lebenden Todes wieder durch meine Nase strich und nach einem Hust- und kurzem Erstickungsanfall öffnete ich erneut die Balkontüre und sagte mit erhobenem Zeigefinger bestimmend: „ Die bleibt offen!“ Niemand sagte etwas. Danach meinte ich zu Chris und Gernot: „ Runter mit euch! Schnappt euch eure Fahrräder und fahrt mit der Truppe im Hof nach Kirchberg! Um spätestens acht Uhr seid ihr zu Hause – und ja keine Sekunde später!“ Lautlos verschwanden sie aus dem Zimmer.

Danach drehte ich mich zu Saskia, die still und heimlich ihre nächste Jacke in den Schrank verschwinden ließ, und bestimmte ebenso mit erhobenem Zeigefinger: „ Und du, du hast ein eigenes Zimmer in dem du dein Gewand verstauen kannst! Du brauchst sicherlich nicht das Gewand von den Jungs raus reißen und auf dem Fußboden schmeißen! Raus aus dem Zimmer und rein in dein Zimmer, aber flott!“ Mit ein paar heftigen Widersprüchen verschwand auch Saskia aus dem Zimmer der Beiden und als Draufgabe ließ sie noch ihre Zimmertüre laut erklingen – Krach! Ich dachte schon, dass die Türe entzweite, aber diese hielt einiges aus. Gott sei Dank!

 

Innerhalb von Minuten wurde es wieder ruhig! Das dachten wir zumindest.

Als ich wieder im Hof bei meinem Vater angelangt war, fragte ich ihn, ob die Jungs und der Rest des Pöbels von dannen zogen. Dieser nickte grinsend und erklärte mir, dass die Jugendlichen ganz still wurden, als ich meinen Urschrei verkündete. Auch Chris und Gernot meinten, als sie aus dem Haus kamen, dass sie schnell fahren sollten, da dicke Luft herrsche und wenn ich hinunter kommen würde und die „Menge der Verdammten“ noch immer anwesend sehen würde, dann würde ich zu Satan mutieren! Ich konnte mir das Lachen nicht zurück halten und auch mein Vater versuchte krampfhaft nicht aufzulachen. Ich erwiderte danach, dass es eigentlich nur in einem „dicke Luft“ gebe und dies sei im Zimmer der Jungs.

 

„Arschloch!“

„Pass auf was du sagst, Kind!“

„Ich bin kein Kind mehr!“

„Was bist du denn sonst? Erwachsen auf jeden Fall noch nicht!“

„Ihr seid ja sowieso alle komplett deppert!“

„Halt dich zurück, Raupe!“

„Halt du doch deine Schnauze, Alte!“...

 

Was war denn da nun wieder los?!

Unüberhörbar eine Meinungsverschiedenheit zwischen meiner Mutter und Töchterchen Michelle!

Ich dachte mir, das bekommt meine Mutter schon hin. Immerhin ist sie ja mit mir und meinen Geschwistern auch fertig geworden, als wir in der Pubertät standen. - OK, so krass wie die heutige Jugend waren wir nicht drauf, wir ließen uns wenigstens noch etwas sagen. Aber meine Mutter schafft das schon......dachte ich mir.

 

Schimpfwörter durchquerten Küche und Wohnzimmer. Ein regelrechtes Wörter-catchen. Wörter, die ich selbst nie meiner Mutter gegenüber in den Mund nehmen würde! Da ich weiß, dass diese sehr schnell durch eine ruckartige Bewegung von Mutters Handrücken in dem Mund wieder verschwinden würden.

Ich wusste dies – Michelle scheinbar nicht! Oder zumindest war es ihr in dem Moment egal.

Nach dem Wortgefecht hörte ich das Klirren und Krachen zugeworfener Schranktüren und gleich darauf ein klatschendes Geräusch. Ich ahnte, was dieses Geräusch war und anschließend kam ein lautes Klirren!

 

Stille!

 

Ich rannte ins Haus, in die Küche. Und da sah ich es auch schon. Glasscherben überall. Am Fußboden, auf dem Küchenschrank und im Schrank, wo die Gläser und Tassen ihren Platz hatten. Ein riesiges Loch in der Glasschranktüre! Noch schnell ein tiefliegendes Schimpfwort von Michelle in den Raum geworfen und als Gegenreaktion meine Hand über ihren Schädel. Eingeschnappt und sauer rannte sie in den ersten Stock in ihr Zimmer und schlug die Türe hinter sich zu. In diesem Moment hatte man bemerkt, dass sich der Türstock von der Mauer gelöst hatte. Meine Mutter noch nach schreiend: „Du darfst vieles aber nicht alles!“ Als ich fragte, was eigentlich gewesen sei, erklärte mir meine Mutter, dass Michelle dachte, sie könne frech zu ihr sein und ihren pubertären Wahnsinn auslassen.

Dies war scheinbar ebenso kein guter Arbeitstag!

 

Mein Vater kam auch ins Haus, sah was passiert war, gab auch nochmals ordentlich kontra und fragte was eigentlich heute mit allen los sei. Nach kurzer Erläuterung, wandte er sich kopfschüttelnd ab mit den Worten: „Ich möchte gar nichts davon hören!“, und ging wieder hinaus zur Brücke mit den Worten begleitet:“ Sili, komm, wir haben noch so viel zu machen, da stehen wir sicherlich bis drei in der Früh bei der Brücke!...“

 

Ich, Kopf nickend, holte Schaufel und Besen aus dem Schrank kehrte die Glasscherben weg und wünschte Michelle visuell in die Hölle. Meine Mutter, die mich währenddessen belehrte, dass sie sich das niemals bei ihrer Großmutter trauen hätte dürfen und mit dem Beisatz, dass sie sich nicht alles gefallen lassen würde, vom Junggemüse, erläuterte ich ihr, dass Michelle seit dem Berufsschulende scheinbar denken würde, dass sie die zehn Wochen, die sie im Internat verbrachte, die Wochenenden nicht mitgerechnet, nachholen müsse in dem sie wieder vorlaut und schwierig sein könne!

 

„Sili!“

 

„Aber das kann sie sich abschminken!“ - schrie ich in Richtung Michelles Zimmer, da ich wusste, dass sie mich hörte. - In ihrem Zimmer war es ganz leise.

 

„Sili!“

 

„Verdammt noch mal, ich komm ja gleich!“

 

„Ich höre gleich auf....ich fahre gleich nach Hause! Wennst nicht gleich raus kommst und mithilfst mach ich gar nichts mehr!“

 

„Ich komm ja schon! Aber ich habe auch noch was anderes zu tun und die Scherben räumen sich nicht von alleine weg!“ schrie ich genervt aus der Küche in Richtung Haustüre, die sich im geöffnetem Zustand befand.

„Das hättest schon längst wegräumen können!“ widersprach mein Vater.

„Ja, am besten noch, bevor es passiert ist!“ keifte ich.

 

Wieder Stille! Mein Vater und ich hatten in dem Moment den selben Gedanken: Ich mag nicht mehr! - Wir machen Schluss!

 

Gedacht-Gesagt!

 

Mein Vater sprach unser beider Gedanken laut aus und meinte zu mir, dass es für diesen Tag keinen Sinn mehr gebe weiter zu machen und wir erst in der darauffolgenden Woche die ganze Sache vollenden würden. Ich solle Mutter wortwörtlich vom „Kobl“, seine Art vom Fernsehgerät zu sprechen, wegzerren, denn vom vielen fernsehen würde sie nur dicker werden! Mit dem Beisatz:“Das sagst du ihr aber!“ ging ich ins Haus, ins Wohnzimmer wo meine Mutter schon ihre Sachen zusammen gepackt hatte und sagte zu mir sauer:“ Du kannst deinem Vater ausrichten, er soll nicht dumm daherreden, sonst kann er zu Fuß nach Hause gehen!“

Nach diesem Ausspruch kam auch schon mein Vater ins Haus. Im Gesicht ein verschmitztes Grinsen und den Worten:“Auf, auf, Muatterl! Schluss ist´s für heute, wir fahren nach Hause. Geh mal! Sonst bleiben wir übrig!“

Mutters Reaktion:“ Na Gott sei Dank! …. Au, au, au... meine Knie tun weh! …. oh-ah...aus dem Weg.... schnell, schnell, schnell, sonst ist´s zu spät! … drin bleiben, drin bleiben, drin bleiben!......“

Papa und ich sahen uns grinsend an, denn wir wussten, was dies zu bedeuten hatte! Ein ganz dringendes Geschäft musste erledigt werden!

 

Währenddessen sich meine Mutter am Klo entleerte rief ich meine Söhne am Handy an und sagte zu ihnen, dass sie nach Hause kommen sollten. Beide protestierten heftig damit, dass es ja noch nicht zwanzig Uhr sei. Ich wiederum warnte beide, besser das zu machen was ich sagen würde, denn es würde sonst nicht lustig enden. Chris und Gernot verstanden meine Warnung und waren auch wenige Minuten später zu Hause angekommen. In der Zwischenzeit hatten mein Vater und ich auch das Werkzeug und die Brückenbauteile unter meine Gartenlaube gelegt, damit es bei Regen nicht nass werden würde und Papa versteckte seine Maschinen noch unter großen Kartons und Papiermüll. Unter der Gartenlaube sah es beinahe so aus wie im Zimmer meiner Söhne! - Nun hatte ich zwei „Mount Müll´s“!

 

Mama saß schon im Auto als wir fertig wurden und hupte entnervt. Mit den Worten:“Gemma, Gemma! Zuerst hetzen, aber dann nicht weitermachen!“ half sie nicht gerade der allgemeinen Gesamtstimmung.

Mein Vater verabschiedetet sich noch von mir, warnte mich davor ja niemandem zu erzählen, dass seine Geräte unter der Gartenlaube liegen würden, da sonst meine Nachbarn auf die Idee kommen könnten, sich die Maschinen zu nehmen.....wer bitte braucht schon altes Klumpert das rostig ist?!

Ich versprach ihm keinem ein Wort davon zu sagen, und dann fuhren sie Richtung heimwärts.

Noch schnell nachgewunken und mit hoffnungsvollen Gedanken zurück ins Haus gehend nachgedacht, was ich wohl zum Abendessen zaubern sollte.

 

Wurstbrot. Und dann ab ins Bett!-dachte ich mir.

 

„Saskia, Michelle, Chris, Gerni....ESSEN!!!“ - rief ich in den ersten Stock.

Niemand antwortete.

„Saskia, Michelle, Chris, Gerni....ESSEN!!!“ rief ich erneut.

Saskia: „Hab keinen Hunger!“

Michelle: Stille

Chris und Gernot:“Kommen gleich!“

Etwa eine halbe Stunde später tanzten beide Burschen an und aßen ihr Abendbrot. Von den Mädels war weit und breit nichts zu sehen noch zu hören.

 

Endlich ins Bett! Dachte ich mir. Es war bereits nach 23 Uhr.

Ich hörte eine Türe auf und zu gehen. Nebenbei den Türstock leicht gegen die Mauer schlagen.

Aha, das war Michelle, dachte ich mir noch.

Das Licht ging an. Michelle kam in Jacke und Handtäschchen die Stufen herab und wollte gerade die Haustüre aufsperren.

„Was willst du jetzt um diese Zeit? Wo willst du hin?“ fragte ich sie.

„Ich will weg! Ich halte es nicht mehr aus! Niemand hat mich gerne! Alle hassen mich! Und ich hasse euch auch! Und die Saskia hat mir schon wieder Gewand gestohlen! Ihr wollt mich eh nicht da haben!“ erläuterte sie mit Tränen in den Augen.

 

EINE DUNKLE ZEIT BEGANN.....

 

„Ein Freund von mir holt mich gleich ab!“ sagte Michelle. „Was? Welcher Freund? Wer ist das? Wo willst du hin? Sag mal, bist du komplett blöde jetzt?“ Konterte ich mit zorniger Stimme. „Du musst nicht gleich abhauen, wenn dein Ego verletzt wurde! Glaubst du, dass die Omi sich das gefallen lässt, wenn du sie beschimpfst? Oder ich etwa? Du lässt es dir ja auch nicht gefallen, also kannst du auch nicht von einem anderen dies erwarten! Und wer ist dieser Freund? Mit was holt der dich denn ab? Mit dem Fahrrad? Und wo willst du hin? Du musst morgen wieder ins Wifi zur ÜBA, oder willst du das etwa aufgeben damit du irgendwann mal putzen gehen musst! Oder hat dir das etwa dieser „Freund“ eingeredet? Ausserdem bin ich für dich verantwortlich und ICH habe das Sagen und nicht irgendein Möchtegern, der dich jetzt abholt! Der kann gleich mal her kommen, damit ich ihm die Waden nach vorne richten kann! Das ist sicherlich auch so ein Assi, wie deine anderen sogenannten Freunde!“ schimpfte ich dann schon.

Doch Michelle ließ sich nicht davon abbringen weg zu gehen. Sie meinte dann nur noch, dass sie bei Jaqui schlafen würde. Von dieser Art von „Freundin“ hielt ich absolut nichts. Ein 14 jähriges Mädel dass sich bei jeder Gelegenheit und bei jedem Fest mit Alkohol zuschüttete und ihre Liebschaften wie schmutzige Unterhosen wechselte. Und deren Mutter komplett egal war.

„Und was ist mit diesem „Freund“? Fragte ich nach etwa einer halben Stunde Diskussion. „Wo schläft der?“

„Der holt mich nur ab und bringt mich zur Jaqui und fährt wieder heim in seine Wohnung! Das ist auch ein Freund von Jaqui, ist aber schon über 20 Jahre.“ erklärte sie mir.

„Über 20 Jahre? Und da bringt er dich von zu Hause weg zu einer Alkoholikerin? Auch ein Freund von Jaqui? Ich weiß zwar, dass dieses Mädchen von keinem männlichen Geschlechtsteil Abstand hält – wahrscheinlich wie die Mutter – aber der kann ja dann auch nur ein Assi sein?“ Meinte ich verstört, nachdem mir bewusst wurde, dass meine Tochter scheinbar nur zweifelhafte Personen zu ihrem Freundeskreis zählte.

Schließlich ließ ich sie gehen, da ich erkannte, dass weitere Diskussionen sie nur stärker zu ihrem Vorhaben inspirierte. Schließlich wusste ich wo sie war und das war mir wichtig. Ich fragte sie dann noch, als sie durch die Tür ging, wann sie wieder kommen würde.... kurzes Schulterzucken und mit den Worten „ich schreib dir eine SMS“ verließ sie das Haus. Danach sah ich nur noch ein kleines schwarzes Auto weg fahren.

 

Diese Nacht war furchtbar. Ich wusste zwar wo Michelle war, aber vielleicht gerade deshalb bekam ich fast kein Auge zu. Ich wachte jede zweite Stunde auf, sah auf mein Handy, ob vielleicht eine SMS von Michelle gekommen war um mir Bescheid zu geben, dass ich sie wieder abholen sollte. Nichts! Im Gegenteil, ich schrieb ihr eine Nachricht mit Belehrungen nach der anderen. Keine Antwort!

 

Am nächsten Tag musste ich wieder arbeiten. So tun als ob nichts wäre. Ganz auf freundlich und glücklich machen. Ist das schwer! Niemand gingen meine Probleme etwas an. Niemand musste dies wissen. Schon alleine nicht, weil ich von den Kolleginnen auch nichts wusste und schon gar nichts privates.

Also Friede-Freude-Eierkuchen!

 

Die Tage vergingen. Zu Hause wurde es zwischen Saskia, Chris und Gernot ruhiger. Es hatte den Anschein, als ob das irgendwie doch eine positive Auswirkung auf meine anderen drei Kinder genommen hatte, dass Michelle nicht mehr da war! Aber es war ja eigentlich nur deshalb, weil Saskia jetzt niemandem mehr Konkurrenz machen konnte. Und die Jungs wurden ruhiger, weil die Mädels nicht mehr stritten. - Also doch etwas positives!

 

Michelle und ich schrieben SMS. Ich belehrte sie und sie wich mir aus. Dies ging Tage lang so. Belehrungen über das Leben und Arbeit, Drohungen über Internat und Rauswurf. Doch das half alles nichts. Ich versuchte es umgekehrt. Mit „Ich vermisse dich, wann kommst du wieder heim?“ bekam ich sogar eine neutrale Antwort. Sonntag!

 

Es wurde Sonntag, wer nicht kam war Michelle. Dachte ich´s mir doch, wäre ja zu schön gewesen. Ich gab wieder ihren seltsamen Freunden die Schuld, da ich wusste, dass Michelle sehr beeinflussbar war, was Freunde betraf und sie nicht sehen konnte, was diese Gestalten für „Russen“ waren! Ich war tierisch sauer und enttäuscht auf Michelle und auf ihren falschen Freundeskreis. Klar wusste ich, dass ich nicht unschuldig war. Ich hatte auch sehr viel Schuld daran, dass ich ihr mit Internat und Rauswurf drohte und ihr sogar mögliche Lügen - oder waren es tatsächlich Wahrheiten? - nicht glaubte!

Ich war nun am Ende meiner Kraft und meines Wissens angelangt und entschied mich dazu, ihr Zeit zu geben. Und hoffte, dass sie sich bei mir wieder melden würde. Wenn nicht, müsste ich doch einen anderen Schritt einleiten, den ich jedoch nicht gehen wollte.

 

Täglich schaute ich aufs Handy. Keine Nachricht von Michelle. Tägliche Sorgen. Jetzt war doch schon eine ganze Woche vergangen und Michelle hatte sich noch nicht gemeldet. Ich wusste nicht, ob sie zum Wifi Kurs ging. Ich wusste nicht, ob sie noch immer bei Jaqui übernachtete. Ich wusste nicht, ob Michelle vielleicht täglich auf Sauftouren mit Jaqui unterwegs war und Jaquis Mutter nichts davon „wusste“, nicht´s bemerkte, oder einfach ihr das scheiß egal war.

Bei dem Gedanken daran flippte ich fast aus. Ich konnte nicht verstehen, dass es solche Mütter gab. Möchtegern-Weiber die Kinder bekommen um nicht arbeiten gehen zu müssen und dann die Kids einfach machen zu lassen was diese wollen. Ja ich weiß, Montessori heißt das und ist in Österreich sehr beliebt.... aber seien wir doch mal ehrlich: Montessori-Kinder sind Antiautoritäre Kinder. Kinder die nicht wissen, dass es das Wort NEIN gibt und man für NEIN auch NICHTS bekommt! - Oder wissen das etwas diese Mütter auch nicht?! - Eine Überlegung wert!

 

Eine unruhige Nacht nach der anderen. Aber ich wusste, wenn ich mich melden würde, könnte es sein, dass Michelle sich nur noch weiter entfernte von mir. Also ließ ich ihr die Zeit die sie brauchte. So dachte ich....

 

….und ich hatte recht! Wochen später, und ich bekam eine kurze SMS. Ja wir telefonierten auch wieder miteinander. Kurze Telefonate und eher neutral gesehen, aber ich war heilfroh ihre Stimme zu hören und Neuigkeiten von ihr zu erfahren. Sie erzählte mir unter anderem, dass sie schon seit einem Monat nicht mehr bei Jaqui gewesen sei und bei einem Freund wohnen würde. Einem Freund der eine eigene Wohnung hatte. Ein Freund der schon erwachsen sei. Ein Freund der drauf achten würde, dass sie täglich ins Wifi gehen würde, oder wenn sie irgendwo Schmerzen hatte zum Arzt begleitete. Ein Freund der brav arbeiten gehen würde.

Auf die Frage, ob es ihr neuer Freund sei, verneinte sie und erkundigte sich sogar über Chris und Gernot, wie es den beiden gehen würde. Ebenso erfragte sie nach dem Wohlbefinden von Saskia. Ich konnte gar nicht glauben was ich hörte und gab ihr zu ihren Fragen die Antwort, dass es allen gut gehen würde und alle, auch Saskia, öfters nach ihr fragen würden. Michelle konnte es gar nicht glauben, speziell wegen Saskia, doch es stimmte.

 

Nach einer kurzen Gedankenpause, fragte Michelle, ob sie mich auch mal besuchen kommen dürfte. Ich freute mich über diese Frage und bejahte. Ich sagte ihr auch, dass mich diese Frage sehr freuen würde. Sie solle mir Bescheid geben, wenn sie kommen würde, damit ich Kuchen oder was zum Naschen zu Hause hätte. Sie sagte zu und wir verabschiedeten uns von einander.

 

Tage vergingen und dann ein Anruf. - Michelle.

„Hallo Mama, bist du zu Hause? Darf ich vorbei kommen? Sind die Jungs und Saskia auch zu Hause?“ fragte Michelle freundlich. „Natürlich darfst du vorbei kommen! Die Jungs sind hier und Saskia ist in der Arbeit. Wann kommst du?“ fragte ich sie erfreut. Darauf meinte Michelle, dass sie in ca. 15 Minuten da sein würde. Sie würde von dem Freund, bei dem sie wohnte, gebracht werden. Aber er würde nicht ins Haus kommen, da er angeblich zu seinen Eltern fahren musste. Mir war es egal, ob dies eine Ausrede von diesem Freund war, um mir aus dem Weg zu gehen oder die Wahrheit. Hauptsache ich sah meine Tochter!

 

Nach Minuten ging die Türe auf und da stand sie – Michelle. Am liebsten wollte ich ihr um den Hals fallen, doch ich hielt mich zurück.

„Hallo.“ Durchströmte es den Eingangsbereich. Eine zarte, eher leisere Stimme die seitens Michelle kam. Würde ich meine Tochter nicht kennen, hätte ich behauptet, dass dieses Kind schüchtern ist. Doch ich kannte Michelle! - Obwohl sie mir in diesem Augenblick sehr fremd war. Denn sie wirkte ausgeglichen und ruhig. Vielleicht etwas nervös, was jedoch verständlich war.

Michelle stand vor mir und fragte, ob sie mal kurz aufs Klo gehen durfte. Mir kam das grinsen und ich meinte nur, das dies auch ihr Klo sei, und sie könne es so oft wie sie es bräuchte benutzen.

 

Wir unterhielten uns ganz normal, als wenn nie etwas gewesen wäre. Niemand von uns wollte das Thema der Vergangenheit in irgendeiner Form ansprechen. Obwohl es mich brennend interessiert hätte, was sie so die ganze Zeit gemacht hatte. Wir sprachen ebenso über das Wifi und ihren Überbetrieblichen Lehrgang, den sie für´s erste Jahr fast abgeschlossen hatte. Sie erzählte mir davon, gegenwärtig in einer Fabrik ein Praktikum zu absolvieren und dass diese Firma sie ab der zweiten Jahreshälfte sogar als Lehrling fix übernehmen würde. Wir sprachen über die Jungs und Saskia. Ja wir sprachen sogar über Omi und Opa. Sie wollte sogar wissen wie es ihnen ging. Und über die Brücke, die wir in der Zeit des großen Streitens endlich fertig gestellt hatten. Alles lief vollkommen friedlich ab. Man sprach eher leise und ruhig miteinander. Man fühlte direkt vom jeweiligen Gegenüber die positive Energie. Ich möchte sogar sagen, dass es für mich, aber auch für Michelle, angenehm war, dass wir uns gegenüber standen.

 

Während unseres Gespräches richtete ich meine Arbeitssachen für die kommende Woche her. Ich fragte vorher Michelle, ob es ihr etwas ausmachen würde, wenn ich dies währenddessen machen würde. Sie verneinte und meinte, dass sie wüsste, dass ich das machen müsste und habe deshalb auch Verständnis.

Ich lief zwischen Wohnzimmer, wo mein Arbeitskorb stand und „Spitzgang“ in dem sich große Kartons mit Arbeitsmaterialien stapelten, hin und her. Michelle blieb an der selben Stelle im „Spitzgang“ stehen und sah mir während unseren Gespräches interessiert zu. Sie zeigte sogar Interesse dafür, welches Thema ich in der kommenden Woche im Kindergarten machen würde und ob die Kindergartenkids noch immer so anstrengend seien. Ich bejahte und nannte ihr das aktuelle Englisch-Thema der angehenden Woche.

Noch immer jagte ich zwischen Wohnzimmer und „Spitzgang“ umher. Nach dem gefühlten 20. mal hin und her schreiten´s, erblickte ich es.....

 

Es war Zufall, dass ich genau in dieser Sekunde auf Michelle sah! - Oder war es etwa doch Schicksal? Ich blieb stehen. An der Schwelle zwischen Vorraum und „Spitzgang“.

Mir lief es kalt über den Rücken und ich wurde ernst. Mir kam in dieser einen Sekunde nur noch ein Gedanke: Nein, dass kann nicht wahr sein, oder?

 

 

DAS BLATT DER GESCHICHTE HATTE SICH GEWENDET....

 

 

In Sekunden war alles vorbei! Der kalte Schauer über dem Rücken, ein leichter Druck in der Magengegend, ein nicht so amüsanter Gedankenblitz den ich versuchte nur zu denken und nicht auszusprechen. Jedoch war es schon zu spät und er rutschte mir in dieser Sekunde über die Lippen:

 

„Sag mal bist du Schwanger?“

 

Ein schuldiger Blick nach unten verriet mir das befürchtete! Ein leises Murmeln über „Wir wissen es nicht ganz genau!“ und ein mit Augenkontakt fragendes:“Woher weißt du das?“ durchdrang die Stille.

 

Mich durchdrangen tausend Zukunftsvisionen. Eine schlimmer als die andere. Fragen bombardierten meinen Verstand. Was wird nun mit der Lehre? Michelle war noch Minderjährig! Schwanger mit 16! Wer ist „wir“? Wer ist der Vater? Weiß er von der Schwangerschaft? Wird er dazu stehen? Wie bringt man das dem Wifi – Betreuer bei? Oder gar dem zukünftigen Lehrherren?Und wie erst meinen Eltern? Wovon meine Mutter keine Schwierigkeit darstellt, aber mein Vater dafür um so mehr!

 

Ich blickte in die Schuld befangenen Augen von Michelle und fragte sie, ob sie schon einen Schwangerschaftstest gemacht hätte? Sie bestätigte dies und meinte, dass sie sogar zwei Tests gemacht hätte und beide wären positiv gewesen. Sie wäre ebenso auch mit dem Kindsvater schon im Krankenhaus gewesen um sich dort untersuchen und eine etwaige Schwangerschaft bestätigen zu lassen. Doch im Spital konnten sie keine eindeutige Schwangerschaft feststellen, erklärte mir Michelle, da es scheinbar noch zu früh sei um etwas zu erkennen.

Ich fragte sie, wann ihre letzte Periode gewesen sei und sie meinte nur, das sie schon ca. eine Woche drüber sei.

„Habt ihr nicht verhütet?“ fragte ich sie.

„Ich habe an einem Tag vergessen die Pille zu nehmen.“brachte sie mir entgegen.

 

Ich hatte feuchte Hände, mein Herz raste und gleichzeitig hatte ich wieder diesen Schauer über dem Rücken. Ich fragte nochmals nach, ob sie vielleicht den Schwangerschaftstest falsch abgelesen hätte? Doch sie verneinte, sie und der Kindsvater hätten mehrfach in der Beschreibung nachgelesen, um sicher zu stellen, ob es wirklich wahr wäre.

 

Also, eine Sicherheit hatte ich schon mal, der Kindsvater wusste Bescheid! Aber würde er auch dazu stehen? Oder würde er diese Gelegenheit dazu benutzen um abzuhauen? War er überhaupt mit Michelle zusammen? Und wer war er eigentlich? War er dieser eine Freund, bei dem sie wohnte oder ein anderer?

 

Mein Kopf dröhnte. Vierdimensionale Bildergeschichten hatten in meinem Gehirn ein Eigenleben! Zum Einem: Wie geht es mit der Arbeit und dem Überbetrieblichen Lehrgang weiter? Zum Anderen: Wie geht es mit einer möglichen Schwangerschaft und den daraus folgenden Problemen von diversen Ämtern und einer Beziehung oder etwa nur Liebschaft einer oder mehrerer Nächte weiter?

Fragen über Fragen - Visionen über Visionen.

Trotz dem ganzen Durcheinander in meinem Kopf war mir für´s Erste mal wichtig zu erfahren, ob sie tatsächlich Schwanger sei und ich sagte ihr, dass sie gleich am Montag in der Früh bei der Frauenärztin einen Termin machen sollte mit dem Beisatz: Verdacht auf Schwangerschaft!

Ich schrieb ihr die Telefonnummer unserer Ärztin auf einen Zettel und gab ihn Michelle. Gleichzeitig bat ich sie, mir gleich Bescheid zu geben, sobald sie etwas wissen würde.

Sie nahm den Zettel und fragte mich mit gehemmter Stimme: „Bist du mir böse?“

Ich sah sie an und erklärte ihr, dass ich nicht vor Freude aufspringen würde, aber wenn es sich herausstellen sollte, dass sie tatsächlich Schwanger sei, würde ich hinter ihr stehen und ihr so gut wie es gehen helfen würde!

 

Michelle atmete erleichtert auf und meinte, dass der Kindesvater ebenso so etwas von sich gab.

Ich konnte nicht anders, ich musste meine Stirn runzeln, da ich wusste, dass die meisten jungen Männer nur allzu schnell den Mund voll nahmen und wenn es darauf ankam , den kleinen unscheinbaren Schwanz einziehen würden. Also was war er für eine Sorte? Ehrlich oder Großmaul? Aber vorerst interessierte mich, ob ich wahrhaftig Oma werden würde!

Oh mein Gott! - Oma! Ich war doch erst 37 Jahre jung!

Die meisten Leute würden mit diesem Alter erst das erste Kind bekommen geschweige denn mir nicht mal ansehen, dass ich auf die 40. zugehe oder dass ich vier fast erwachsene Kinder hatte...o.k., Saskia war zu dieser Zeit ja schon 18 Jahre, also vom Gesetz her erwachsen. Aber dann auch noch Oma!

Dieser Gedanke schrie förmlich nach ´nem kräftigeren Schluck als Wasser! Also nahm ich mir ein großes Glas mit - Eistee und trank es ex aus.

 

Michelle bekam einen Anruf. Ich bekam mit, dass dies wohl ihr „Taxi“ wäre und sie abgeholt werden würde. Kurz darauf bestätigte sie dies auch mit den Worten: „Ich werde gleich abgeholt. Und werde dir am Montag Bescheid geben, sobald ich den Termin erfahre!“

Wir verabschiedeten uns von einander und ich sagte noch zu ihr, dass wir das schon schaffen würden. Ihr unsicherer, jedoch erleichterter Blick warf mir ein „Danke“ zu und sie verschwand durch die Türe und ging in Richtung Kirchberger Hauptstrasse.

Jetzt hieß es abwarten und Daumen drücken! - Und meinen Bruder anrufen.

Ich musste mit jemandem darüber sprechen. Und am geeignetsten war mein jüngerer Bruder Peter kurz „Bug“.

 

Ich ließ das Handy die Nummer wählen. „Ich hab es genau gewusst, dass du heute noch anrufst!“ kam mir als Begrüßung entgegen. Ich erzählte ihm die Geschichte über die mögliche Schwangerschaft. Da er auch über die Michelle-Situation Bescheid wusste, entgegnete er Sekundenschnell: „War geplant!“ Und noch ein kurzes Lachen im Anschluss.

Ich war still. … Und dachte kurz nach. …

„Nein, das glaube ich nicht! Nicht, so wie sie dreinschaute! Sie wäre komplett dumm, wenn sie eine bevorstehende Lehrstellen Übernahme schmeißen und sich stattdessen ein Kind andrehen lassen würde!“

Ich war ruhig!

Ich dachte nochmals kurz nach....

...Oder war ich es etwa, der dumm wäre, der ihr dies abgekauft hätte, von wegen „Pille vergessen“.... und was war mit ihm? Hat er etwa das Kondom vergessen? Oder vielleicht gar nicht gewusst, wie man es benutzt? Oder war dies vielleicht miteinander abgesprochen? Was weiß ich denn schon über diesen Knaben?! Gar nichts! Existiert er überhaupt? Oder war es einfach eine flüchtige Ausrede von Michelle , weil das Kind, falls es eines gäbe, von einem One-Night-Stand herrührte! Oder gar aus einer Suffnacht? In meinem Kopf begann sich schon wieder alles zu drehen! - Ich dachte eindeutig zu viel nach.

 

Ich versuchte mich darauf zu konzentrieren, dass mich meine Tochter nicht angelogen hätte und die Pille-vergessen-Geschichte stimmen würde. Und trotzdem bliebe dann noch immer die Frage: Wie kann so was passieren, wenn ER verhütet hat?!

 

Montag morgen. Saskia zum Bahnhof fahren. Jungs in die Schule bringen. In die Arbeit düsen.

Den gesamten Vormittag an Michelle und den Frauenarzt Termin gedacht. Endlich Mittag. Endlich aus dem Kindergarten raus. Ab nach Hause. Das Handy hatte ich ab der Heimfahrt immer in meiner Nähe. Doch weder eine SMS noch einen Anruf von Michelle. Hatte sie mich vielleicht doch angeschwindelt? Oder bekam sie ihre Tage? Oder hatte der Kindesvater vielleicht ihr doch jetzt den Laufpass gegeben und sie heult sich die Augen aus und kann deshalb nicht anrufen? Schon wieder nur solche Gedanken. Ich verspürte wieder einen Druck in der Magengegend.

 

Ich musste wirklich aufhören an irgendwelchen Horrorgedanken festzuhalten, sonst würde es mir bald wie Bug gehen! Chronische Gastritis! Und das brauchte ich wahrlich nicht.

Als ich zu Hause angekommen war, ließ ich die Hunde aus dem Haus in den Garten und entschloss mich dazu bei Michelle anzurufen. Sie nahm auch ziemlich schnell an und nannte mir den Termin für die Schwangerschaftsüberprüfung. Es war zur Mittagszeit ein paar Tage später ausgemacht worden. Das passte wunderbar, da ich nach der Arbeit gleich zur Gynäkologin fahren konnte. Ich fragte Michelle noch bezüglich Kindesvater: „ Sag mal, wer ist der Kindesvater eigentlich? Seid ihr zusammen? Wie alt ist er? Was arbeitet er? Woher kommt er?“

Michelle erzählte mir, dass sie mit dem Kindesvater vor kurzem zusammen gekommen sei , sie ihn aber schon länger kennen würde. Sein Name wäre Marcel und sei 22 Jahre alt. Er hätte eine Wohnung in Mank, wo sie ebenso seit dem Streit zwischen uns dort wohnen würde. Bei ihrer Freundin wäre sie damals nur über Nacht geblieben und anschließend zu ihm mitgekommen. Eine Beziehung wäre damals noch nicht festgestanden, obwohl sie scheinbar schon das Bett geteilt hätten. Er würde auch in einer Fabrik arbeiten und relativ gut verdienen. Jedoch wäre er gegenwärtig im Krankenstand, da er eine innerliche Verletzung des Handgelenkes aufweisen würde.

Bei dem Wort „Krankenstand“ zog es mir alles zusammen. Ich wollte niemandem verurteilen, doch bei den Wörtern: „Jung – Fabrik – Krankenstand“ , kamen mir folgende Wörter in den Sinn: „Nichtsnutz – keine Lehre – Faul“! Ich weiß nicht warum, vielleicht weil ich mit so etwas ähnlichem drei Jahre lang verheiratet war.

 

Ich sagte zu Michelle, dass ich diesen Knaben gerne kennen lernen würde, um ihn einschätzen zu können. Sie lachte und meinte, dass er bei der Untersuchung sowieso anwesend sein würde und sie ja auch wüsste, dass ich skeptisch ihm gegenüber sei.

 

 

DER TAG DER WAHRHEIT.....

 

 

Nun war er gekommen. Der Tag der Wahrheit. War Michelle schwanger oder nicht?! In der Arbeit ließ die Konzentration zu wünschen übrig. Ich hatte aber auch so was von einem unguten Thema. Ich versuchte den Kindergartenkids das Wetter auf englisch zu erläutern, was nicht gerade einfach erschien.

 

Die Zeit rückte immer näher und näher. Ich wurde immer nervöser und nervöser. Auf dem Weg nach St. Pölten, mit den Gedanken schon einen passenden Parkplatz suchend, stellte ich mir vor, wie wohl Michelles Freund aussehen würde: groß, schlank, braune Haare, blaue Augen – so der grobe Umriss.

Ich war kurz vor dem Domplatz, wo ich auf einen geeigneten Parkplatz hoffte, als mich Michelle anrief und mich fragte, wo ich schon sei denn die Beiden würden bereits vor dem Eingangstor zur Gynäkologin stehen und auf mich warten. Ich sagte ihr Bescheid und kurz nachdem ich aufgelegt hatte, sah ich auch schon Michelle und eine männliche Gestalt an ihrer Seite.

 

Das erste was mir auffiel war, dass er einen Kopf kleiner als meine Tochter war, die gerade ihn umarmte. O.k. , definitiv ihr Freund und nicht eine andere Begleitung, dachte ich noch.

Beim Vorbeifahren um in den Domplatz einbiegen zu können, winkte ich schnell zu Michelle hin und checkte den kleinen Kerl neben ihr in Sekundenschnelle ab. Von wegen groß und schlank. Mein Ergebnis über Michelle´s Freund gelangte zu: klein, pummelig, bärtig! Mit den braunen Haaren hatte ich recht und wie sich später herausstellte auch mit den blauen Augen.

 

Parkplatz stand , wie bestellt, einer für mich bereit und nach besorgten Parkticket machte ich mich auf den Weg Richtung Frauenarzt, wo die Beiden noch immer auf mich warteten. Michelle rief mir entgegen, dass sie schon seit einer halben Stunde hier wären und von „Klein-Rübezahl“ erhielt ich ein kurzes „Hallo“. Ich streckte ihm die Hand zur Begrüßung und meinte, dass ich Michelle´s Mutter sei. Er erwiderte das Händeschütteln und meinte ganz cool: „Das weiß ich!“

Aha, also doch ein kleiner Klugscheißer!

Wir gingen zu dritt, jedoch hintereinander durch das große dunkelbraune Tor und danach durch die Eingangstüre Richtung Anmeldung.

 

Bei der Anmeldung selbst wurden wir freundlich begrüßt und ich wurde schon von Susi der Sprechstundenhilfe lächelnd gefragt, ob das Jung-Kinderkriegen in der Familie liegen würde. Ich meinte lachend zurück, das es scheinbar den Anschein hätte. Michelle meldete sich an und wir wurden noch für eine halbe Stunde weggeschickt. Wir entschlossen uns zu warten. Dann konnte ich den „Rübezahl“ auch gleich mal näher kennen lernen.

Im Warteraum, ließ ich mir nicht nehmen um den jungen Mann etwas auszufragen. Dieser antwortete mir auch sichtlich ohne Probleme und erzählte mir von seiner Arbeit und von seinem Handgelenk, aufgrund er im Krankenstand wäre.

Ebenso war er redselig und sichtlich nicht verschreckt. Auch nicht als die Beiden anfingen herum zu albern. Da wurde mal in den Finger gebissen und am Bart gezogen. Dann wieder mal der Bauch gekitzelt und sogar über die männlichen Mono – Augen - Brauen hergezogen.

Dies unterbrach ich nach einigen Minuten damit, dass ich Marcel fragte, was er gedenken würde zu tun, wenn Michelle tatsächlich Schwanger sein sollte. Er sah mich an und meinte zu mir, das er zu 100 % zu ihr und dem Kind stehen würde, denn dafür würden sie Beide verantwortlich sein. Und wenn es passiert sei, dann wäre es eben so, und er würde sich freuen. Denn seine jüngere Schwester habe ebenso ein Kind und er wäre bereits auf den Geschmack gekommen. Würde mir aber garantieren, dass dies, falls es wirklich sein sollte, nicht geplant gewesen wäre.

 

Etwa eine halbe Stunde später des Wartens erklang die Doktorstimme durch den Lautsprecher: „Frau Bayer ins Besprechungszimmer bitte.“

Zu dritt standen wir auf und ich ließ der Jugend den Vortritt. Wir begrüßten die Ärztin. Diese blickte mich an und sagte mit grinsendem Gesichtsausdruck zu mir: „Jetzt schauen wir mal, ob Sie eine junge Oma werden!“

Michelle wurde in des kleine Nebenzimmer geschickt um sich frei zu machen. Anschließend verließ die Ärztin den Ordinationsraum und untersuchte Michelle. Die Sprechstundenhilfe fragte Marcel ob er nicht dabei sein wolle und daraufhin begab sich der junge Mann ebenso in den Raum wo sich Michelle und die Ärztin befanden. Wenig später kam sie mit Ultraschallbilder zurück und gratulierte mir zur werdenden Oma. Michelle wäre bereits in der 7. Woche schwanger. Beim nächsten Termin, der drei Wochen später erfolgte, sollte man schon erkennen können, ob das Kind überlebensfähig sein würde, indem das Herz schlagen sollte. So war es dann auch.

 

Also, es hatte sich wirklich bestätigt: ICH WERDE OMA!

Nun waren nur noch die restlichen Dinge zu klären. Wie zum Beispiel: Wie sagen wie es dem Wifi-Berater? Oder dem zukünftigen Arbeitgeber? Und all die anderen offenen Fragen? Das Kopfzerbrechen hatte noch lange kein Ende!

 

Nach dem Arztbesuch fuhren wir alle zu mir nach Hause. Dort angekommen, mussten wir überlegen, welche Schritte wir einleiten würden. Zu Beginn meinte ich gleich, dass das Wichtigste der Wifi-Betreuer sei. Der müsse es als aller Erster erfahren. Dazu sollte Michelle ein Foto vom Ultraschallbild mit dem Handy machen und ihren Betreuer Herr Tuncer eine Nachricht bezüglich bestehender Schwangerschaft mit Bild senden. Eine Antwort ließ auch nicht lange auf sich warten. Er schrieb, ob ich mich zufällig in der Nähe befinden würde, denn er müsse mit mir telefonisch sprechen. Michelle schrieb ihm zurück, dass ich direkt neben ihr stehen würde.

Kaum war die Message abgeschickt, klingelte auch schon dass Telefon. - Herr Tuncer war dran und verlangte mich , als Michelle abgehoben hatte. Ich nahm das Handy und begrüßte ihn. Er fragte mich mit ernsthafter Stimme, ob es wirklich eine Schwangerschaft geben würde. Ich bestätigte ihm, dass wir es an diesem Tag erfuhren und ich selbst dabei gewesen wäre. Herr Tuncer versuchte mir merklich ein schlechtes Gewissen einzureden, in dem er mir erläuterte, dass ich verantwortlich gegenüber Michelle sei und mit einer bestehenden Schwangerschaft würde sie definitiv keine Ausbildungschance bekommen. Nachstehend erklärte er mir, dass es besser wäre, wenn Michelle das Kind abtreiben lassen würde, da sie ja noch jung sei und noch viele Kinder haben könne. Ich solle über den Kopf meiner Tochter hinweg entscheiden und ihr einreden, dass es besser wäre abzutreiben – dies wäre meine mütterliche Pflicht! Sie sollte sich lieber auf ihre Ausbildung konzentrieren, da der zukünftige Chef meiner Tochter, Michelle nur gelobt haben soll, dass sie im Praktikum sehr brav und ordentlich arbeitete und er sich auf eine zukünftige Zusammenarbeit ab September freuen würde! Falls Michelle sich jedoch entschließen sollte, das Kind zu bekommen, meinte er, solle sie dem zukünftigen Chef ja nichts von der bestehenden Schwangerschaft sagen. Zum Abschluss sagte er dann noch zu mir, dass Michelle ihm bis zum nächsten Tag eine Antwort bezüglich Abtreibung oder Schwangerschaft übermitteln sollte.

 

Ich richtete meiner Tochter das besprochene aus und als sie von Abtreibung hörte, dass dies der Betreuer von ihr eigentlich gerne hätte, wurde sie mit den Worten: „ Na glaubt dieses Arschloch, dass ich mein Kind umbringe?!“ sehr wütend.

Verständlicherweise! Das junge Paar hatte dies natürlich von Anfang an ausgeschlossen.

Ich sagte Michelle auch, dass er von Abtreibung gar nicht sagen geschweige denn verlangen dürfte. Und ebenso nicht, dass er verlangen würde, dass sie dem zukünftigen Lehrherren nichts davon sagen dürfe. Denn sie sei dazu verpflichtet ab der Zeit, von dem sie selbst von der bestätigten Schwangerschaft wissen würde. Deshalb rief sie auch in der Firma an, wo sie noch immer das Praktikum absolvierte, und sprach mit dem Chef. Dieser war zwar sehr traurig darüber, dass nun doch keine Anstellung aufgrund der Schwangerschaft erfolgen konnte, aber dankte Michelle dafür ihm Bescheid gesagt zu haben.

Meine Tochter erläuterte ihm ebenso das Gesprochene zwischen mir und dem Wifi-Betreuer und der Firmenleiter meinte ebenso zu Michelle, dass es ihre Pflicht gewesen sei, es dem Betrieb so rasch als möglich zu melden. Sie hätte richtig gehandelt und Herr Tuncer dürfe nicht mal Abtreibung in den Mund nehmen. Auch dies wurde ihr von dem Boss bestätigt.

 

Nächste Hürde war nun überwunden. Aber wie ging es weiter? Eignete sich die Wohnung von Marcel überhaupt für ein Kind? Diese Frage kam erst nach und nach in meinen Gedankenstrom.

Ich dachte mir, dass ich diese Frage einfach mal so in den Raum aussprechen würde. Michelle und Marcel sahen mich an. Marcel stammelte einzelne Wörter vor sich hin, die nicht viel Sinn ergaben. Michelle blickte ihn dabei an und schwieg.

Was war da denn schon wieder los! Hatte er etwa gar keine Wohnung oder was? Ich fragte nach. Michelle meinte dann, dass sie soundso vorgehabt hätten umzusiedeln.

Aha! Wo wohnen die Beiden nur bloß?

Dann meinte ich schon etwas schroffer: „Jetzt redet nicht so herum, habt ihr eine Wohnung oder nicht?“

„Ja, aber das ist nur eine ganz kleine. Eine Ein-Zimmer-Wohnung.“ spuckte dann Marcel endgültig aus. Ich sah die Beiden an, die sichtlich schlechtes Gewissen aufwiesen und meinte zu ihnen:

„ Das wird eng werden, aber solange das Kind noch nicht da ist, geht’s ja.“

Marcel: „ Wir wollen auch eine größere Wohnung, eben auch jetzt wegen dem Kind, und wir sind auch schon am suchen. Vielleicht kaufe ich auch ein günstiges Haus, damit wir uns in Zukunft die Miete sparen können und somit mehr Geld zur Verfügung haben.“

„Netter Gedanke“ dachte ich , jedoch wusste ich auch, dass der Häusermarkt sehr viel Geduld abverlangte. Nicht nur wegen dem Finanziellen, sondern auch das passende zu finden, wo nicht viele Reparaturen waren und groß genug war und nicht irgendwo im österreichischen Waldviertel sich befand, sondern in der Nähe. Denn ich hatte die Jugend gerne unter Aufsicht, schon alleine, weil Michelle noch immer Minderjährig war! Und das war auch gleich das nächste Problem – Minderjährig!

Das würde bedeuten, dass ich es dem Jugendamt melden müsse, doch ich machte nichts. Das Jugendamt hinterließ keine positiven Spuren in meinem Leben, und was wollten die schon helfen? Etwa mit Kindesentzug drohen? Oder mir die Schuld geben, dass Michelle schwanger wurde? Das wäre doch die passende „Hilfeleistung“ vom Jugendamt! Geholfen haben die noch nie, immer nur intrigiert! Nein, mein Entschluss stand fest, dem Jugendamt wurde nichts gesagt! Michelle und Marcel waren meiner Meinung. Doch wie es sich später raus stellte, hatte es der ehemalige Wifi-Betreuer Herr Tuncer dem Jugendamt weitergeleitet. Was man nicht alles tut, wenn man seinen Willen nicht bekommt! - Scheiß Tschusch!

 

Wochen später bekam ich einen Brief nach Hause. An Michelle adressiert und mit dem Stempel vom Wifi verziert. „Oh nein!“ dachte ich eben und riss das Kuvert auch schon auf, da ich im voraus schon erahnte, dass nichts gutes darin stand!

Und Recht hatte ich. Es war die Kündigung des „Lehrvertrages“ bezüglich der ÜBA. Jedoch nicht als Grund die Schwangerschaft angegeben, sondern Arbeitsverweigerung! Ich dachte noch „ Was soll der Scheiß?“

Da man jedoch auf dieses, nennen wir es Arbeitsverhältnis, nicht mal Berufung einlegen konnte, da dies ja nicht mal ein richtiges Arbeitsverhältnis war, eben weil dies eine Art Ausweichen vom AMS war, damit die Jugend, die keine Lehrstellen bekamen nicht auf der Straße herumlungerten, sondern doch einer Beschäftigung nachgehen konnten. Einerseits ja eine gute Sache, aber wenn schon mal der Betreuer nicht mal arbeiten möchte...

 

Wie oft hatte ich miterlebt, dass mein liebes Töchterchen einfach mal drei Stunden zu früh nach Hause kam, mit der Bemerkung, dass Herr Tuncer alle nach Hause schickte, da er an diesen Tagen keine Lust hatte scheinbar länger in der Arbeit zu sitzen! - Was für eine Arbeitsauffassung! - Dies hätte ich auch gerne in meiner Arbeit! Aber wie gesagt, dagegen vorgehen konnte man nicht, da dies eben nur eine Art „besserer Kurs“ war.

Somit war Michelle wieder offiziell Arbeitslos.....schwanger.....und mit Marcel auf Suche nach einer größeren Wohnung. Noch besser wäre natürlich ein größeres Haus. Am besten noch im Eigentum.

 

Längere Zeit wurde gesucht nach dem richtigen Objekt. Häuser angesehen. Mit dem Preisen gefeilscht. Doch nichts entpuppte sich als endgültig. Man merkte, dass die Jugend in diesen Dingen nicht gerade sonderbar viel Geduld aufwiesen. Auch nicht, nachdem ich ihnen sagte, dass ich fast 20 Jahre warten musste, dass ich ein passendes Haus fand. Alleine, dass ich eine dreiviertel jährige Intensiv-Suche hinter mir hatte. Indem ich bei jeder freien Minuten vor dem PC und dem Immobilienmarkt verbrachte, Häuser anschaute, und die Makler nervte. Natürlich spielte zwischenzeitlich auch die Finanzierung eine große Rolle und ich muss sagen, dass ich wirklich verdammt Glück hatte, dass ich mein heutiges Haus bekam..... und eine tolle Bankbetreuerin! - Danke Karin!

 

Aber bei den Beiden war entweder alles zu klein oder zu teuer. Ein Haus wies sogar Schimmel auf wo der Makler dies sehr klein redete.... aber wir wissen wohl alle, wie Makler sind!

Marcels Vater, der gute Beziehungen mit der ÖBB-Gesellschaft pflegte, hatte jedoch eine sehr gute Idee und ließ seine Beziehungen spielen. Kurz darauf verkündete er Michelle und Marcel, dass in Melk eine Eisenbahnerwohnung saniert werden würde, die im Anschluss Mieter suchen würde. Mit 95 m² und einem Spottpreis, den ich hier nicht nennen darf, wäre dies ein Geschenk. Besonders da dies auch noch in Melk war. - Ein teures Pflaster. Einzug könnte schon im Dezember erfolgen....

toll dachten wir uns, das geht dann alles schön der Reihe nach: Übersiedlung dann das Kind.

Doch die Realität sieht doch immer anders aus, als man denkt!

 

Somit hatte sich also das Haus/Wohnungsproblem verflüchtigt. Eine Sorge weniger.

Wie gesagt..... EINE Sorge weniger, denn Monate später kam auch schon die nächste auf uns zu.

 

In der Zwischenzeit wurden Chris, Gernot und Marcel auch Freunde, da alle drei eine gemeinsame Leidenschaft hatten....Computer! Sehr zum Leidwesen von Michelle und mir. Uns ging das alles nur auf den Sack - den wir nicht hatten.

Jetzt hatte ich also drei Kinder im ersten Stock sitzen die vom PC nicht wegzubekommen waren. Deren Lieblingswörter waren: „Warte!, Gleich! Ich mache nur noch DIE EINE Mission fertig!“

Also Leute glaubt mir, wenn ich euch sage, wenn ihr diese Beschwichtigungen hört......nehmt sie auf keinen Fall ernst, denn damit verzögert sich alles um mindestens drei Stunden, wenn nicht mehr!

 

Michelle entdeckte ebenso eine neue Leidenschaft......Eis und Pudding. Dies konnte sie regelrecht verschlingen. Ja, ja, die Schwangerschaftsgelüste! Was wären wir Frauen ohne sie!

...Vermutlich um einiges schlanker in der Schwangerschaft. Ich überlege gerade, ob vielleicht dies der Grund ist, dass man sich die Seele aus dem Leib kotzt?! Aber dieses Problem hatte Michelle nicht. Sie konnte froh drüber sein, denn das ist wirklich nicht lustig.

 

In der Zwischenzeit wurde auch eine Verlobung ausgesprochen. Michelle und Marcel waren nun offiziell Verlobt! Jetzt hieß es: Schluss mit „Kind-sein“ und rein ins „Erwachsenen-Leben“! Mit all den Verpflichtungen und Anstrengungen!

 

Der Bauch wuchs und wuchs. Und als sie wieder mal zu Besuch waren und mir Michelle ihren Bauch zur Schau stellte, erblickte ich etwas und ich konnte nicht anders als lachen.

Ich lachte so sehr, dass der Weg zur Toilette unvermeidlich blieb. Als ich mich vom Thron zurück in die Küche begab, wo Michelle noch immer mit darbietendem Bauch stand, fragte sie mich, weshalb ich so lachte. Scheinbar wusste sie es gar nicht!? Hatte sie sich noch nicht selbst auf den Bauch geschaut? Oder war es ihr nur nicht bewusst? - Egal.

Ich sagte zu ihr:“ Schau doch mal auf deinen Bauch! Du hast Haare wie ein Sibirischer Bär!“ Und ich musste wieder lachen.

Michelle sah mich an, sah ihren Bauch an und schmunzelte: „Ja ich weiß, dass ich Haare am Bauch habe, Marcel´s Schwester hatte dies in ihrer Schwangerschaft auch!“

„Aha, also kein unbekanntes Phänomen“, dachte ich noch. Jedoch kannte ich niemandem, eingeschlossen mich selbst, der in der Schwangerschaft Haare am Bauch bekommen hatte.

 

Die Monate vergingen. Und Michelle wurde immer runder und runder. Am Bauch spürte man auch schon die Tritte des Nachwuchses, das sich nun als zukünftiges Mädchen heraus stellte.

Ich werde also eine Enkeltochter bekommen! Der Name stand von den jungen, werdenden Eltern ebenso schon fest: Jelena.

 

Es war soweit, Marcel kündigte die alte Ein-Zimmer-Wohnung in Mank.

Der Dezember war im Anmarsch – wer nicht übersiedeln konnte, war die Jugend. Denn die neue Wohnung war noch nicht fertig. Die Alte jedoch schon zu verlassen, also was tun? Ab zur Schwiegermutter. Also zu Marcels Eltern, denn ich hatte nicht viel Platz zur Verfügung, um die Möbeln von den Beiden unterzubringen. Und außerdem hatten sich Chris und Gernot, die zuvor im gleichen Zimmer schliefen, aufgeteilt. Das hieß, Michelle´s Zimmer hatte sich Chris unter den Nagel gerissen. Mit dem Bemerken:

„Wenn ich das Zimmer von Michelle bekomme, dann werde ich immer das Zimmer sauber halten!“ „Gut!“ dachte ich mir, „dann nimm es dir!“

*Hust*, ich möchte jetzt nicht erzählen, wie es in Chris´ Zimmer aussieht! Nur so kurz um die Vorstellung anzuregen: Ein „Mount Müll“ ist ein Scheiß dagegen, was sich JETZT in seinem Zimmer abspielt, ganz zu schweigen nebenher mit den verschiedensten Gerüchen, die nicht mal bei gelüfteten Fenster entweichen. Man glaubt gar nicht, was alles in einem kleinen Zimmer Platz hat, da wird sogar jede noch so kleine Ritze vollgestopft! Identifizieren konnte man überhaupt nichts mehr. Entweder war alles grünlich, schwarz-pelzig oder schon flüssig. Auf manchen Tellern konnte man sogar neues Leben entdecken!

Sehr zur Begeisterung von mir (*würg*), denn ich musste diesen ganzen ´“Gmarscht“ per Hand abwaschen. Ich war zwar im Besitz eines Geschirrspülers, jedoch wenn dieser in Betrieb war, konnte man am Stromzähler nicht mehr erkennen, ob ein Gerät eingeschaltet war oder gleich vierzig Geräte liefen!

Da mein Vater 19 Jahre lang mir das Gehirn wusch in dem er jedesmal erwähnte:“Spare! Der Strom ist teuer! Du wirst mir eines Tages dankbar sein, dass du sparen lerntest!“

Ja Papa, ich bin es! Jedes mal wenn die Jungs das Licht wiedermal brennen ließen, höre ich meines Vaters Stimme:

“Abdrehen! - Licht abdrehen! - Dreh das Licht ab, wir haben keinen Geldscheißer!“ Danke Papa, für dieses Spar-Bewusstsein!

 

Nein, ich bin froh darüber dies erlernt zu haben. Ich wurde zwar Strom-Spar-Finanziell zum vollkommenen Geizhals, hat mir jedoch auch eine Menge Geld gespart! (Das ich in irgendeiner Form für die Kinder, egal ob Minderjährig oder Erwachsen, wieder zum Fenster raus werfen musste. Doch zurück zum „Grindig-Grausigen“ Gehirnkino.)

 

Zum Nachgeschmack: >Identifizieren konnte man überhaupt nichts mehr. Entweder war alles grünlich, schwarz-pelzig oder schon flüssig.<

Und glaubt mir, wenn ich euch sage, dass sogar die beste und modernste Forensik da versagen würde!

 

 

 

 

DAS NEUE ZUHAUSE! - ODER ETWA DOCH NICHT?

 

 

 

Im letzten Kapitel hatte ich euch ja schon erzählt, das meine Tochter und ihr Freund übersiedeln wollten. In eine große Wohnung, mit leistbarem Preis, in einer Stadt die normal nicht unter den billigsten war und die noch dazu saniert wurde. Toll! - Fanden wir alle.

 

Doch was tun, wenn man bei den Schwiegereltern sitzt und die neue Wohnung noch immer nicht fertig ist? Denn der Vermieter hatte scheinbar sehr viele Sonder-Ideen, was die neue Wohnung betraf. Da wurde eine neue Badewanne und ein neuer Wasserboiler ins Bad montiert. Kurz darauf wurde ein neuer Stromzählerkasten angelegt. Ebenso entschied sich der „Mann mit den Wohnungsschlüsseln“ dazu, einen neuen Laminatboden in der Küche legen zu lassen. Die Wände waren auch nicht mehr schön, also mussten die Arbeiter auch die Wohnung ausmalen – und weil ja ein kleines Kind unterwegs war, bekamen die Fenster auch noch ein Sicherheitsgitter, damit die Kleine in späterer Zeit nicht aus dem Fenster fallen konnte.

Ist ja wirklich Nett vom Herrn Vermieter, dass er die Wohnung tip-top herrichten wollte, jedoch vergaß er scheinbar, dass der Geburtstermin, der auf den 23. Jänner 2017 datiert war, immer näher rückte. Sein Aufschieben der Wohnungsübergabe redete er sich immer auf einen immerwährenden Satz aus: „Das Kind soll es ja schön haben!“ Richtig Herr Vermieter, jedoch sollte das Kind schon eine Wohnung zur Verfügung haben … auf jeden Fall bevor es kommt!

 

Die Tage vergingen, und der Geburtstermin rückte immer näher. Ich hatte schon massenhaft Kleidungsstücke für meine zukünftige Enkelin gekauft. Ebenso schon mal eine Ansammlung verschiedenster Babyspielsachen und Windelhosen mit Feuchttücher lagen gestapelt in meinem Schlafzimmer bereit. Kurz: In meinem Schlafzimmer sah es beinahe aus, wie in den Zimmern meiner Söhne! Nur ohne Leichengestank!

 

 

31.Dezember 2016

 

 

Eine große Silvesterparty wurde vorbereitet. Sieben Leute, einer hatte abgesagt - mein Bruder, der war bei einem Freund schon früher eingeladen gewesen.

Sieben Leute klang zwar nicht viel, jedoch hatte ich nicht gerade viel Platz zur Verfügung, da ich nur über eher kleinere Räume verfüge.

Michelle und Marcel waren schon die Nacht zuvor hier gewesen. Saskia kam mit ihrem damaligen Freund Niko erst am Nachmittag vorbei, denn die hatte den Tag zuvor dort übernachtet. Dann waren noch die Jungs und meine Wichtigkeit!

Mein Wintergarten verwandelte sich zu einem Massen-PC-Veranstaltungsraum in dem der große Heurigentisch stand. Auf diesem standen drei Computer inklusive Bildschirmen, Mäuse und Tastaturen. Auf der Heurigenbank, die ebenso meinen Wintergarten schmückte, oder besser gesagt den Weg durch den Wintergarten Richtung Glastüre - Hinterausgang zum Garten verstopfte.

Auf dieser benannten Bank saßen drei Ärsche mit dem Rücken zu mir. Der eine Arsch war mein Sohn Chris, der zweite Arsch war mein Schwiegersohn in Spe und der dritte Arsch war mein anderer Sohn Gernot. Ich hatte von allen dreien wirklich die Sonnenseite in meinem Gesicht: eine Bank, drei Ärsche, drei Rücken und drei Köpfe die sich nicht bewegten, weil ihre Gesichter scheinbar so vertieft in den Bildschirm starrten.

Nur manchmal hörte ich vereinzelt so was wie:“Du Arsch! Du hast mich gerade erschossen!“ Oder wie:“ Du Speckknödelwappler, warum spawn´st du schon wieder?“ Oder einfach alltägliche Schimpfwörter, die einem die Ohrhaare kreiseln ließ.

 

All das half nichts, denn ich hatte den Wäschekorb voll mit gewaschenem Gewand in der Hand. Und ich musste diese im Wintergarten auf meine beiden Wäscheständer aufhängen.

Doch wo waren sie? Wo hatten die drei meine Wäscheständer hin getan? An der anderen Seite des Raumes war alles mögliche aufeinander gestapelt. Da fand man leere Energydrink-Dosen und leere bis fast ausgetrunkene 1,5 Liter Plastikflaschen von Eistee bis Cola. Einen Haufen Wäsche, woher auch immer, und … ich hatte sie gefunden! Meine Wäscheständer. Jetzt war mir auch klar, woher die Wäsche kam. Die drei hatten von den einen Ständer die Wäsche abgenommen und den zweiten auf den ersten drauf gestellt. Danach die abgenommene Wäsche auf den Ständer, der auf dem anderen drauf stand, rauf geschmissen.

Das hieß, ich musste zuerst mal den trockenen, rauf geschmissenen Wäscheberg entfernen, danach den Wäscheständer vom anderen hinunter heben und den zweiten Ständer vom Gewand befreien. Danach die nasse Wäsche aufhängen und den drei Herren klar machen, dass die Ständer vor dem Heizkörper stehen zu lassen waren. Doch diese Ansage hätte ich mir auch sparen können, denn niemand hörte mir wirklich zu. Außer diverse Ansagen waren für mich gedacht?!:“Schleich di, du Oarsch! - I schiaß dir in Schädel! - Stirb endlich, und verreck!“

 

In der Küche hatte ich schon mal alles für die belegten Brötchen hergerichtet. Die es einige Zeit später gab. Die Vorbereitungszeit war nicht zu erwarten, zumindest für die hungrige Bande in meinem Haus. Da alle paar Minuten nachgefragt wurde, wann das Essen fertig sein würde.

Es war soweit. Ich hatte Angst, zu wenig Brötchen vorbereitet zu haben, jedoch stellte sich sehr schnell heraus, dass das Essen sehr sättigend war und ich an einigen Tabletts mit Brötchen sitzen blieb. Aber machte nichts, ersparte ich mir gleich mal das Frühstück am nächsten Morgen. Der Zeiger der Uhr ging Mitternacht entgegen und alle versammelten sich im Wintergarten um mit Kindersekt auf das neue Jahr anzustoßen. Auch die Hunde waren dabei. Der Kater hatte sich scheinbar schon irgendwo ein gemütliches Plätzchen zum schlafen gesucht, da man ihn nirgends sah.

 

Nur noch einige Sekunden trennten uns vom neuen Jahr. Alle mit Kindersekt bestückt und auf den Seiten vorbereitete Jahresglücksbringer, warteten wir Mitternacht entgegen. Die ersten Feuerwerke wurden schon Minuten zuvor gezündet und ich fand, dass wir eine tolle Aussicht vom Wintergarten auf all das, in die Luft gesprengte Geld, hatten.

 

10....9....8....7....6....5....4....3....2...1.....

 

„Prosit Neujahr!“

 

 

                    1. Jänner 2017

 

 

Wir tranken unsere Gläser leer, tauschten gegenseitig die Glücksbringer aus, wünschten uns für das angefangene,junge Jahr Glück und sahen dem Feuerwerken zu, die vor, hinter und über unseren Köpfen in die Luft gingen.

Die Raucher gönnten sich eine Zigarette nach der anderen auf den Stufen meiner Stiege, die an der Außenseite des Wintergartens in Richtung Garten gingen. Während dessen diese ihrem Hobby nachgingen, machte ich mit Hund „Yuki“ im Arm eine kurze Garten-Tour. Er zeigte sich dem Farbenspiel sehr interessiert und kam mit dem schauen gar nicht zurecht.

Hündin „Yuna“ blieb stattdessen lieber im Wintergarten, denn dort schien es für sie sicherer zu sein. Feuerwerke in jeder erdenklichen Farbe und Musterung explodierten über unseren Köpfen. Auch meine Nachbarin hatte es mittlerweile in die kalte, frische Nachtluft getrieben. Ein schnelles und mit klackernden Zähnen ausgesprochenes „Prosit“ aus beiden Richtungen, besiegelten unser erstes Gespräch im neuen Jahr. Ganz erstaunt wegen „Yuki“, fragte sie mich, ob er denn keine Angst vor dem knallen und zischen des Feuerwerks hätte und dass ihre Hündin „Sishi“ bereits seit Stunden unter dem Tisch sitzen und zittern würde. Obwohl die schon 12 Jahre alte Hündin fast taub war, würde sie scheinbar doch noch genug von diesem Lärm hören können.

 

Als wir so im debattieren waren und „Yuki“ interessiert den Farbexplosionen nachschaute, gab es auf einmal über meinem Kopf einen noch lauteren Knall. Es klang noch bedrohlicher, als wenn ein Blitz einschlug. Nur dieses „nachgrollen“ war in diesem Fall nicht zu hören. „Yuki“ und ich zuckten zusammen. Meine Nachbarin hielt sich die Ohren zu, sagte so was wie:“Bist du deppert?! Ich brauch das ganze Geknalle überhaupt nicht und mir ist auch schon Arschkalt! Ich geh rein – gute Nacht!“

Ein Feuerwerk war ein paar Meter über unseren Köpfen in die Luft gegangen und seine bunten Feuerstrahlen schienen als würden sie über uns hinweg rieseln. Doch bevor sie uns berühren konnten, lösten sie sich auch schon in Nichts auf. Ich entschloss ebenso wieder ins Haus zu gehen, da ich aufpassen musste, dass ich „Yuki“ vor lauter Kältezittern nicht von meinen Armen schüttelte.

Auch die Raucher waren mittlerweile ebenso wieder im warmen Wintergarten verschwunden, jedoch mit offener Türschwelle.

 

Das Spektakel ging dem Ende zu, und am Nachthimmel wurde es auch wieder ruhiger. Hin und wieder hörte man noch das Knallen einzelner Raketen und das Zischen von den Feuerwerkskörpern, wenn diese in die Luft gingen. Weiter entfernt sah man noch ein paar Feuerwerke, die sehr schön anzusehen waren.

Niko schloss die Türe, da Saskia etwas erfroren aussah. Gemeinsam entschlossen wir, in das Wohnzimmer zu gehen, wo wir uns „Dinner for One“ ansehen wollten. Ein absolutes MUSS zu Silvester, wie ich fand.

 

Draußen war es bereits ruhig. Im Haus selbst war ebenso schon schläfrige Stimmung eingekehrt. Saskia hatte es sich auf dem Sofa bequem gemacht und war während dem Klassiker auch schon eingeschlafen. Michelle hatte fortlaufend damit zu tun, rechtzeitig mit dem Klo Kontakt aufzunehmen. Als sie sich in Richtung Badezimmer, wo auch die Toilette war, begab, warf sie jedesmal Marcel einen stechenden Blick zu, mit den Worten:

“Das nächste Kind bekommst du!“

Doch dieser merkte davon nichts, denn er hatte vielmehr damit zu tun um mit Chris und Gernot über diverse Online-Spiele zu diskutieren. Niko streichelte Saskia über ihre roten Haare und nannte mit leiser Stimme immer wieder ihren Namen. Er versuchte sie vorsichtig wach zu streicheln, doch dies war bei meiner Tochter der falsche Weg sie zu wecken. Saskia konnte man Wortwörtlich aus dem Bett tragen und sie bekam davon nichts mit.

Dieses machte Niko dann auch, nur in umgekehrter Reihe: er nahm sie bei Schultern und Beine und hob sie hoch. Anschließend trug er sie über die Stufen in den ersten Stock. Obwohl Saskia visuell nicht viel wiegen dürfte, merkte man doch, dass es Niko nicht gerade leicht fiel. Doch der männliche Stolz war größer und schlussendlich schaffte er es mit zitternden Beinen und Schritt für Schritt, meine Tochter ins Obergeschoß zu schaffen. Niko öffnete mit seinem Ellenbogen die Zimmertüre, wünschte uns allen noch eine gute Nacht und verschwand mit Saskia im Zimmer.

 

Der Zeiger an der Uhr zeigte auf eins. Marcel, Chris und Gernot sahen sich auf YouTube einige „Let´s play“-Veräppelungen an. Am Anfang sah ich noch mit, jedoch wurde mir das ziemlich schnell zu blöde. Als ich mich von meinem Stuhl erhob, bemerkte ich noch zu den Jungs, dass, wenn sie schlafen gehen würden, das Licht und den PC abdrehen sollten. Niemand antwortete. Ich dachte mir so nebenbei als ich das Zimmer verließ, dass am Morgen sicherlich jede einzelne Lampe im Haus leuchten würde, jedoch war ich einfach zu müde um Kindermädchen zu spielen. Michelle´s Augen waren ebenso schon mehr zu als offen, deshalb begleitete sie mich aus dem Zimmer. Es war bereits zwei Uhr früh, als ich ins Bett stieg. „Yuna“ war bereits im Bett und schlief auf der Decke als Michelle und ich ins Bett krochen. Dies musste eigentlich ein witziger Anblick gewesen sein, da Michelle auf allen Vieren über meine Seite kroch, hin auf die Fensterseite. Und ich kroch auf allen Vieren, da ich meine Augen schon kaum mehr offen halten konnte. Ich deckte mich zu, positionierte mich unter der Decke nochmal, dass ich gemütlich den Morgen entgegen schlummern konnte. Doch da hörte ich vor dem Bett ein eher leises Wimmern. Michelle musste lachen. Da sie genau wusste, wer dieses Wimmern verursachte. Von mir hörte man nur ein verschlafenes Stöhngeräusch mit den Worten:“Yuki!“ Wieder Wimmern....dieses mal hörte es sich richtig mitleiderregend an. Ich begab mich in die Höhe, stieg aus dem Bett heraus, schnappte mir den Hund, der sein Lieblingsstofftier – einen Hasen – im Maul hatte und hob ihn ins Bett. Anschließend deckte ich mich wieder zu und platzierte mich erneut. Ich atmete auf und ….. „Yuki!“ - Oh bitte, musst du das wirklich JETZT machen? Dein Hasi möchte auch schlafen! Und so nebenbei ich und Michelle auch. Ach!“ stöhnte ich. Michelle fing zu lachen an, da sie es amüsant fand, das er genau in diesem Moment seinen Hasen als Liebesbote benutzte. Ich war nur froh, dass dies nicht ein langes Szenario war.

Hypothetisch gesehen, waren wohl die meisten Männer, egal ob Mensch oder Tier, einen kurzen Liebesimpuls mehr zugetan, als die von Dauer ... Zum Anregen der Fantasie: Ein kurzer Stromstoß im Arsch finden wohl Männer geiler als langwierigen, von Stellungswechsel geplagten Dauersex!

Diesen Gedanken im Kopf noch kurz belächelt, hörte ich die in Ferne treibenden Stimmen von Marcel und den Jungs, die sich gegenseitig „Gute Nacht!“ wünschten. Es wurde ruhig und dunkel im Haus, da schlief ich auch schon ein ...

 

 

Einige Tage waren bereits vergangen. Und der Geburtstermin rückte immer näher. Wir hofften alle, dass die Übersiedlung ebenso bald näher rücken würde. Marcel´s Vater fragte bereits schon mehrmals beim Vermieter ungeduldig nach, wie lange es noch dauern würde, die Wohnung fertig gestellt zu haben, denn wenn das Kind da ist, würde dann alles nur noch schwieriger für die junge Familie werden. Doch er wurde immer vertröstet.

Nur noch Tage trennten uns von dem zukünftigen Nachwuchs. Michelle klagte bereits über die ersten Senkwehen, worauf wir – Marcel´s Mutter und ich, der Meinung waren, dass Klein-Jelena früher das Licht der Welt erblicken könnte. Dies widerlegte sich jedoch, als die Wehen Tage später ausblieben. Kam sie jetzt doch erst nach dem Termin, oder war es einfach nur die Ruhe vor dem Sturm?

 

 

      1. Jänner 2017

         

         

 

Endlich war es so weit..... die Wohnung war fertig! Wir halfen alle beim Übersiedeln zusammen. Und wer schon mal ohne einer Firma dies durchgemacht hat, der weiß, dass dies nicht gerade eine schöne Tätigkeit ist.

 

Marcel´s Vater und Onkel packten Auto und Anhänger voll mit Klein-Möbeln, Bekleidungs-Schachteln, Geschirr und was sonst noch alles eingepackt war. Ebenso wurden die Klein-Möbel gleich aufgebaut und im groben alles an seinem Platz gestellt, das mit Marcel scheinbar vorher abgesprochen wurde. Nur die Schachteln und Säcke mussten sie dann noch selbst einräumen.

Ich selbst musste drei mal nach Melk fahren, um das ganze Restliche aus meinem Haus zu entfernen. Bei mir standen Säckeweise Babybekleidung, Babyspielzeug, Windelhöschen Packungen und Babyfeuchttücher Großpackungen zu Hauff, Kleidung noch von Michelle bevor sie Schwanger wurde, alte Berufsschulmaterialien, kleinere und größere Staubfänger, sprich Krims-Krams in verschiedensten Größen. Gitterbett, Wickeltisch und ein neuer Wäschetrockner waren ebenfalls in die neue Wohnung zu bringen. Die Jugend hatte aber auch wirklich reichlich an Sachen die nach Melk gehörten!

Michelle war während dieser ganzen Strapazen bei ihrer Schwiegermutter zu Hause, da sie so und so nicht helfen konnte.

 

Es dauerte zwei, drei Tage bis alles in die neue Behausung transportiert und aufgebaut wurde.

Jetzt fehlten nur noch Marcel und die hochschwangere Michelle, bei der es jeder Zeit los gehen konnte. Doch die werdenden jungen Eltern wollten vor dem endgültigen Umzug noch die Geburt abwarten, da es schon so kurz vor dem Termin war.

 

 

                    1. Jänner 2017

 

 

 

 

Zu Hause war es mehr oder weniger ruhig. Chris und Gernot spielten in ihrem Zimmern online – Spiele. Teilweise mit lautstarken und aussagekräftigen Schimpfwörtern. Saskia war ebenso in ihrem Zimmer und hörte ihre Musik. Gott sei Dank über Kopfhörer, da sie auf laute Heavymetal Musik stand.

Aus ihrem Zimmer hörte man herum Getrampel und etwas quietschte oder schmierte über die Zimmertüre Richtung Fußboden. Hörte sich an, als hätte sie einen dramatischen Todeskampf! Aber nach dem ich ja wusste, was das für Horrorgeräusche waren – sie nannte es tanzen – beließ ich es und stellte mich taub. Da ich wusste, dass dies nicht länger als maximal zehn Minuten dauern würde.

Ich bereitete in der Zwischenzeit mein Arbeitsmaterial für die kommende Woche vor. Da ich englisch Trainerin in verschiedenen Kindergärten war, musste ich wöchentlich ein neues Thema vorbereiten. Sei es durch etwas gebasteltes, Lieder oder Anschauungsmaterial an dem ich bereits den ganzen Tag lang saß.

Im Hintergrund hatte ich eine Folge Columbo im Fernseher laufen, damit ich, wenn ich gerade keine neue Idee hatte, für ein paar Minuten die Gedanken schweifen lassen konnte und mich durchs fernsehen entspannte.

Es war genau in solch einer Entspannungsminute, als mein Handy läutete. Da es bereits dunkel draußen war, war ich gespannt, wer wohl am anderen Funkstrang war.

Es war Nathalie, die Mutter von Marcel. Sie sprach so schnell, dass ich im ersten Moment nicht mal mitbekam um was es in diesem Gespräch eigentlich ging. Ich konnte dann nur noch ein paar vereinzelte, jedoch sehr eindeutige Wörter raus hören:

„Michelle....Blasensprung.....es ist soweit!“

Ich fragte sie, ob sie schon die Rettung angerufen hätten und wie es Michelle gehen würde. Darauf meinte Nathalie, dass sie in ihrem Wohnzimmer auf dem Sofa den Blasensprung bekam. Sie hatte weder Wehen noch sonst etwas was darauf hinwies, dass es in diesem Moment los gehen würde. Marcel saß direkt neben ihr und als Michelle zu ihm in aller Ruhe gesagt hätte, dass sie sich entweder gerade angemacht oder den Blasensprung hatte, sprang Marcel auf und berichtete dies seiner Mutter in zittriger Stimmlage und kontaktierte sofort die Rettung mittels Notrufnummer. Nathalie kümmerte sich um Michelle und ließ sie nicht mehr vom Sofa aufstehen. Wenig später traf die Rettung ein und nahm Michelle auf einer Trage mit in den Wagen. Marcel stieg ebenso in den Krankenwagen ein, damit er, falls es im Auto los gehen würde, auch gleich dabei sein konnte. Von dort aus ging es mit Blaulicht ins Krankenhaus Melk. Nathalie sagte noch zu mir, dass sie und ihre Tochter bei der Geburt dabei sein und mir Bescheid geben würden.

Ich bedankte mich und machte, nachdem ich das Gespräch beendet hatte eine Massen-Message per SMS an die engere Verwandtschaft, die ebenso schon auf den Zuwachs warteten.

Als nächstes verkündigte ich dies auch auf Facebook, da ich Tage zuvor schon einen Countdown gestartet hatte.

 

Ich lief zu den Jungs in die Zimmer und verlautbarte ihnen mit Freude, dass es nicht mehr lange dauern würde, dass sie Onkels sein würden. Gerni meinte ganz trocken:

“Ist mir egal! „Muadl“ komm her, ich hab einen neuen Anime-Film.“ Das mir jedoch egal war. Chris´ Meinung dazu war eher viel besorgter:

“ Wenn die Kleine einmal meinen PC anfasst, dann war sie einmal!“ Ich sah ihn nur mit gerunzelter Stirn an und dachte mir, dass ich wirklich komische Kinder hatte.

Zu guter Letzt gab ich auch Saskia Bescheid, dass sie sich bald Tante nennen durfte. Aber auch ihre Reaktion war nicht gerade in Freude ausbrechen:

“ Ich hasse Kinder!“

OK, ich hatte definitiv sehr komische Kids! Aber das machte nichts, denn dann freute ich mich eben für mich alleine!

 

Stunde um Stunde verging, aber niemand meldete sich!

War etwas passiert?

Gab es Komplikationen?

Bekam sie etwa einen Kaiserschnitt oder gar eine Not-OP?

Ich wollte auch nicht anrufen, da ich eben nicht wusste, ob Michelle nicht gerade mitten in der Geburt war und stören wollte ich auf keinen Fall.

 

Also ging ich zu später Stunde schlafen, nachdem mein Material für die nächste Woche vorbereitet war und den Jungs auch noch mal drohte den Strom abzuschalten, wenn sie nicht augenblicklich schlafen gingen. Saskia brauchte ich nicht zu ermahnen, da ich wusste, dass sie selbstständig genug war.

 

 

EIN NEUER LEBENSABSCHNITT....

 

 

 

  1. Jänner 2017

 

 

Mein Wecker läutete pünktlich um sechs Uhr morgens. Mein erster Blick, nachdem ich das Gebimmel abschaltete, war gleich mal, ob mich jemand angerufen hatte. Niemand!

Gut, also verpasst hatte ich demnach keine Nachricht.

 

Ich zog mich an und ….. klingelingeling. Im Display stand groß „Nathalie“. Ich hob ab und hörte durchs Handy:

“ Herzlichen Glückwunsch, Oma! Wir haben ein gesundes Mädchen, das um 5 Uhr 37 auf die Welt kam. Sie war 3160 kg schwer, 51 cm groß und hatte einen Kopfumfang von 33 cm.

Mutter und Kind sind wohlauf, Marcel komplett erschöpft und wir alle, außer Michelle und die Kleine, fahren nun nach Hause schlafen.“

 

Yippy, ich war Oma! Eine junge Oma, eine, wo viele wahrscheinlich glaubten, dass es selbst erst mein erstes Kind hätte sein können....stimmt! Mein erstes Kind...Enkelkind!!!

 

Ich weckte Chris, Gernot und Saskia. Sagte allen dreien, dass sie nun eine kleine Nichte hätten und Onkel und Tante wären.

Chris:“Ich hab dir gesagt, sollte dieses Ding einmal meinen Computer anfassen.....!“

Gernot:“Wenn du zu ihr ins Krankenhaus fährst, dann fahr ich mit!“

Saskia:“ Fahr mich bitte zum Bahnhof, mein Zug fährt gleich!“ Ja, so unterschiedlich konnten Freudenausbrüche sein!

 

Schließlich brachte ich Saskia zum Bahnhof – damit ihr nicht der Zug weg fahren würde. Und Gernot und Chris in die Schule. Ich selbst musste arbeiten fahren. An diesem Tag war ich in Hafnerbach im Kindergarten. Und die Kindergärtnerinnen warteten ebenso schon gespannt auf die Nachricht des Oma-werdens. An diesem Tag konnte ich es ihnen überbringen.

 

Ich kam rein in den Kindergarten, zog mir Schuhe und Jacke aus und nahm meinen grünen Arbeitskorb in dem sämtliches an Material war. Material, das ich am Vortag gemacht hatte, aber auch das ich schon seit Jahren zu Hause aufbewahrte. Ich ging in die Hauptgruppe mit einem breiten Grinsen im Gesicht, dort stand auch schon die Leiterin und begrüßte mich. Ich gab ihr die Hand und ließ durchblicken, dass ich seit dem Morgen Oma war. Conny, die Leiterin freute sich mit mir und gratulierte. Neugierig fragte sie mich nach einem Bild von Jelena. Doch ich konnte nur verneinen und ihr für kommende Woche eines versprechen.

Die Zeit verging an diesem Tag nur langsam. Ich war schon so neugierig auf Jelena. Ich hatte zwar eine gewisse Grundvorstellung von den Ultraschallbildern her, aber das Kind in Natura zu sehen, war doch was ganz anderes.

 

Endlich hatte ich es geschafft. Meine Arbeitszeit war vorüber.

Ich fuhr auf den schnellsten Weg nach Hause, kochte für die Kinder ein schnelles Menü und machte mich nachdem auf dem Weg nach Rabenstein, wo die Jungs schon vor der Schule auf mich warteten. Ich fuhr nach Hause, fragte die Beiden, ob sie nach dem Essen mit nach Melk in das Krankenhaus zu Michelle fahren wollten. Chris verneinte, denn er hätte sich schon mit einem Freund ausgemacht, dass sie sich im sogenannten „TS“ online treffen würden, um irgend ein Spiel zu spielen. Gernot sagte zu, denn er war selbst schon neugierig wie die Kleine aussehen würde.

Zuhause angekommen, wurde zu Mittag gegessen und anschließend verschwand Chris auch schon in seinem Zimmer. Gernot ging nochmal aufs Klo und wir fuhren los.

Im Schlepptau hatte ich eine Papiertasche von meiner Mutter. Dieses war für Michelle bestimmt, eigentlich für die Kleine, denn darin befand sich selbstgestrickte Babykleidung, die meine Mutter machte. Und ebenso hatte ich eine zweite Papiertasche, die von mir war. Darin befanden sich „Quetschies“, das waren solche Fruchtdrinks für Kinder, für die Mama; Energydosen für den Papa – er brauchte dies sicherlich auch nach der Geburt – Und Babybekleidung, Schnuller, Stoffwindeln und ein weißes Kuvert mit einigen Geldscheinen. Das konnte die junge Familie garantiert gebrauchen!

 

Im Krankenhaus angekommen, Michelle hatte mir zwischenzeitlich per „What´s App“ geschrieben in welchem Stock, welche Bettenstation und Zimmer sie lag. Vor dem Zimmer angekommen, klopften wir an und gingen hinein.

Und da war sie auch schon. Mein Töchterchen, die jetzt Mama war. Die Kleine lag in Michelles Bett an ihre Mama gekuschelt. Und Michelle selbst sah ziemlich fertig aus. Sie meinte mit leiser Stimme, dass sie seit der Geburt und davor nichts geschlafen hatte. Sie war so sehr aufgeregt, und gleichermaßen hätte sie Angst das Schreien der Kleinen zu überhören, dass sie gleich wach geblieben war. Ich übergab ihr die Papiertaschen und sagte zu ihr, dass sie sich das gleich alles anschauen sollte. Sie freute sich sichtlich und begann auch gleich mit der Tasche von meiner Mutter.

Da hörte man nur noch:“Cool!....Wow!......Super! - Sag der Omi danke.“ Und als sie die Tasche von mir durchstöberte, fand sie gleich zu Beginn die „Quetschies“.

„Danke! Die kommen gerade rechtzeitig, das brauch ich jetzt!“ sagte sie mit heiterer Stimme.

Als nächstes erblickte sie die Energydrinks und bekam ebenfalls leuchtende Augen, doch sagte ich ihr in Windeseile, dass dies Marcel´s seine wären, denn sie dürfe noch nichts davon trinken. Etwas enttäuscht gab sie die Dosen in die Papiertasche zurück und erblickte das Kuvert. Darauf stand: Den jungen Eltern!

Michelle´s Mund wurde immer breiter und sie grinste als sie wohl wissend sagte:

“Da ist sicher Geld drin!“

Ihr Grinsen wurde noch breiter, als ich ihr indirekt gestand, dass sie recht hatte, in dem ich ihr offenbarte, dass sie diese 100 Euro gut gebrauchen konnten! Ich betonte jedoch grinsend, dass dieses Geld in erster Linie der Kleinen zu Gute kommen sollte und nicht für den jungen Papa, damit er sich wieder was für den Computer kaufen konnte!

Michelle lachte und meinte nur:

“ Ja, er kommt eh später, dann kannst du es ihm gleich ordentlich rein sagen!“

Ich fragte Michelle, ob Marcel in der Arbeit sei und sie verneinte, er hatte frei bekommen, doch die Geburt hatte ihn so sehr angestrengt, dass er nach Hause fuhr um sich auszuschlafen.

„Aha! - Die Geburt hat also IHN so sehr angestrengt? Deshalb bist du noch immer wach und Marcel hat sich auf´s Ohr gelegt!“

Michelle lachte und meinte nur ein einziges Wort:“Männer!“

Gernot meldete sich hinter mir zu Wort:“Aber ich könnte auch auf das Geld aufpassen, damit Marcel nichts für den PC kauft!“ Michelle und ich sahen ihn zweifelnd an und sagten im Duett:“Ja, genau!“

„War nur ein Vorschlag.“ meinte darauf er.

„Lieber nicht, dass müssen Michelle und Marcel selbst verwalten können!“ antwortete ich darauf. Mein Blick schwenkte immer zu Jelena, die noch immer seitlich an Michelle gekuschelt schlief. Man konnte ihr Gesicht kaum sehen. Doch eines war von der Seitenlage genauso gut erkennbar wie vom Ultraschallbild – sie hatte einen „Überbiss“!

Ich konnte nicht anders, ich musste mir das Kind mal genauer anschauen. Michelle drehte sie vorsichtig auf den Rücken und schwups, hatte ich das Mädchen auch schon auf meinem Arm. Sie schlief einfach weiter, und hatte von dem Wechsel nichts mitbekommen. Aber das war ja auch kein Wunder, denn die Geburt war ja auch erst ein paar Stunden her und für das Kind ebenso anstrengend gewesen, wie auch für die Mutter ... und Vater!

 

Ich machte Videos und Bilder von der Kleinen, und fragte Gernot, ob er seine Nichte auch mal halten wollte, doch der verneinte gleich mehrmals. Sie war ihm scheinbar nicht gerade geheuer, außerdem noch zu klein und zerbrechlich.

Nach einiger Zeit bekamen Michelle und Jelena nochmals Besuch. Es war ein Bekannter von Marcel und meiner Tochter. Sein Name war Roland und hatte eine große Windeltorte in der Hand, die er Michelle überreichte. Sie platzierte das riesige Ding auf dem kleinen Tischchen, dass neben ihrem Bett stand und bereits mit einigen Medikamenten und Getränken, ebenso mit anderem Kram bedenkt war. Er gratulierte Michelle und sah sich Jelena an. Dabei schwärmte er immer wieder von seinem eigenen Sohn, dass dieser schon größer sei und wenn er die Kleine so betrachten würde, dann käme der Wunsch für ein zweites Kind überraschend schnell.

Er war etwas seltsam, dieser junge Mann, aber ich dachte mir nur: Gut dass der nicht zu mir kommt! Denn mein Grundstück würden schon mehr als genug schräge Vögel betreten!

Dann kam eine bekannte Gestalt durch die Türe ins Zimmer geschlichen. Mit einem zerknautschten, verschlafenen Blick. Es war Marcel. Gernot und ich gratulierten ihm zum Hübschen Kind. Er bedankte sich und gab Michelle und Jelena einen verschlafenen Kuss.

Daraufhin überreichte meine Tochter, die die Situation gleich erkannte und erste Hilfe leisten wollte, ihrem Verlobten mit den Worten :“von meiner Mama“ eine Dose Energydrink, der dies dankend öffnete und gleich leerte.

„Das hab ich jetzt wirklich gebraucht!“ erklärte er grinsend vor sich hin.

 

Die Stunden vergingen und als es bereits dunkel geworden war, mussten Gernot und ich auch schon nach Hause fahren, da mein Sohn mir gestand, dass er noch Hausaufgaben zu erledigen hatte. Wir verabschiedeten uns und marschierten zum Parkplatz, wo mein Auto stand.

 

Nach drei Tagen wurde Michelle mit Jelena aus dem Krankenhaus entlassen und es dauerte nicht lange, bis sich das Jugendamt bei der jungen Familie meldete. Eine gewisse Frau Gric-Tec stellte sich den Beiden als Betreuerin vor und machte gleich mal aufmerksam, dass Michelle keinerlei Obsorge tragen würde, da sie mit 17 Jahren noch immer Minderjährig war. Die Obsorge würde sich das Jugendamt einbehalten und Marcel, der sich laut Gesetz als Erwachsen ausweisen konnte, wäre nur Erziehungsberechtigt. Außerdem hätte das Jugendamt angeblich eine Polizeiakte vorliegen, in der meine Tochter als Kriminell und Vorbestraft geführt werden würde! Auch kam das Amt öfters unangemeldet vorbei und drohte mit Kindesentzug, wenn die jungen Eltern nicht machen würden, was Gric-Tec verlangte!

 

Schon wieder so ein verdammter Scheiß mit den verdammten scheiß Jugendamt Weibern!

 

Ich erfuhr davon, als meine Tochter mir eine SMS schickte mit den Worten:“ Seit wann bin ich vorbestraft und hatte vor 3-4 Jahren eine Anzeige wegen schwerer Körperverletzung?“ Als ich diese Nachricht las, sah ich rot!

Ich dachte mir nur, dass ich gleich mal zu Beginn etwas dagegen machen musste, denn Michelle hatte furchtbare Angst, dass ihr das Jugendamt die Kleine wegnehmen könnte! Da laut Jugendamt ja keinerlei Gericht dazu von Nöten sein würde, wie ich ja schon zu früheren Zeiten mit meinen Kindern, als sie noch klein waren, ebenso laufend damit konfrontiert wurde. Aber wie wir alle wissen, ohne Gericht geht gar nichts! Und ohne Nachweise gibt es ebenfalls nichts!

 

Einige Zeit später erfuhr ich dann von Michelle, dass diese Frau vom Jugendamt noch öfters meinte, dass ich ein schlechter Einfluss für meine Tochter und mein Enkelkind sei und ebenso sei ich auf das höchste kriminell.

Diese alte Schachtel kannte mich gar nicht und wollte wirklich über mich urteilen?! Wer war dieses Weib denn schon? Wie viele Kinder zog sie ganz alleine - ohne Hilfe oder finanzielle Unterstützung von anderen – groß? Sie dachte, dass ich kriminell sei? Wenn diese Person noch weiter Rufmord gemacht hätte, dann wäre ich bestimmt kriminell geworden!

Ich ließ mir von Michelle den vollständigen Namen dieses „Etwas“ geben und versuchte über das Internet etwas über sie herauszufinden. Da wir in der Zeit des Datenschutzes leben, hatte ich innerhalb von 10 Minuten auch schon ihre Privatadresse, sowie Handynummer herausgefunden. Ich wusste, wie sie aussah und wusste dass sie weder verheiratet noch Kinder hatte – somit auch keine Ahnung von Kinder! Sie besaß ein Haus, dass ihr Daddy ihr kaufte – so ein Loserweib! - und der kleine Terrier der ihr Eigen war tat mir auch leid, da man dieses Weib ja eigentlich gleich mal beim Tierschutz anzeigen musste, denn der Hund war die meiste Zeit alleine zu Hause! Ebenso hatte ich innerhalb von weiteren Minuten herausgefunden, wie ihre Eltern hießen, wo diese wohnten und wie ihre Schwester, Mama und Papa aussahen! Ebenso ihre angeblichen Ausbildungen, die ich eher als Einbildungen bezeichnen würde!

 

Ich liebe Google! - NSA hin oder her, aber das Internet ist mein Freund!

 

Und seit dem „großen Datenschutz“ kann ich noch schneller über ganz normalen und legalen Wegen Dinge erfahren, die ich vor 20 Jahren noch nicht herausfinden konnte!

 

 

 

AUF KRIEGSFUSS...

 

 

 

Diese Tusse konnte also nicht mal ein einziges Kind als Erfahrung vorlegen.

Also entschloss ich mich am nächsten Tag mit meinem Bruder als „Schutzschild für die Anderen“ gleich mal auf die Polizei in Kirchberg zu gehen um nachzufragen, wie es möglich war, dass eine fremde Person in eine angebliche Polizeiakte meiner Tochter Einblick erhalten konnte und noch wichtiger, was dies für angebliche Strafakte von meiner Tochter waren?! Denn ich als Erziehungsberechtigte und Mutter ebenso Vormund hätte in solch einem Fall eine Vorladung bekommen müssen um auf der Polizei vorzusprechen bzw. eine Vorladung für die Gerichtsverhandlung. Die ich nie bekam, denn es gab gar keine Vorstrafen! Und Anzeigen! Und schwere Körperverletzung!

Wieder mal alles erstunken und erlogen von diesen scheiß, unnötigen Weibern, die wohl dachten, nur weil sie „angeblich“ einen Magister Titel besitzen, dass die alles machen konnten was diese wollten! Denn wo wirklich Gefahr in Verzug herrschte, machte das Jugendamt so und so nichts, da sie sich bis zum Genick in die Hosen schissen!

 

Die Polizei versicherte mir, dass niemand in irgendwelche Akten Einsicht nehmen konnte, nicht mal die Polizei selbst. Denn dies würde ausschließlich vom Gericht mit dazugehörigem Befehl passieren können oder vom Akten-Inhaber selbst. Der Polizist versuchte mir freundlich zu erklären, dass dies vielleicht nur ein Missverständnis gewesen war und ich solle mich mit Frau Gric-Tec vom Jugendamt drüber sprechen, ausserdem sollte ich mir die Akten vorlegen lassen.

Ich bedankte mich für die Auskunft und machte mich auf den Weg nach Melk wo ich stinksauer einen Parkplatz suchte und schließlich später auch einen fand.

Mein Bruder der ebenso bei der Polizei anwesend war und die ganze Fahrt über mein Genörgel und Schimpfen anhören musste, versuchte mich immer wieder zu beruhigen und meinte mit hämischer Stimme:

“Laß dir noch etwas Ärger für dieses Weib übrig! Denn dann gibt’s richtig Action, wenn du dort am Jugendamt mal so richtig loslegst! Und wenn du zu nahe an dieses „Etwas“ heranrückst, werde ich dich etwas einbremsen...“

„Etwas einbremsen?“ konterte ich mit lauter Stimme „ du musst mich stoppen! Mit dem „Halte-mich-zurück-ich-garantier-für-nichts“ Griff!“ meinte ich schon mit einem winzigen Grinsen im Gesicht.

 

Beim Jugendamt angekommen, war zu Beginn unser erster Weg zur Information. Die Arme Frau wusste nicht wie ihr geschah, dabei versuchte ich ihr gegenüber so ruhig wie möglich zu sein. Ich fragte nach in welchem Zimmer diese Frau Gric-Tec war und dass es mir egal wäre, ob gerade jemand bei ihr einen Termin hätte. Oder ansonsten würde ich den Chef oder die nächst höhere Person verlangen. So lange bis mich jemand in Empfang nehmen würde, der etwas zu Sagen hatte!

Die Informationsdame bekam eingeschüchterte Augen und sah ziemlich schnell im Computer nach. Scheinbar wollte sie mich wieder schnell los werden! Sie meinte zu uns, dass Gric-Tec nicht im Gebäude sei, jedoch der Chef im vorletzten Zimmer an der rechten Seite war. Wir bedankten uns und gingen Richtung Gangende.

 

Vor der Türe angekommen, sammelte ich noch einmal meine ganze Aggression zusammen und pochte gegen die Türe. Ich wartete nicht auf ein „Herein“ und wir betraten gleich den Raum, wo ein etwas älterer Mann mit Vollbart vor dem Computer saß und uns anstarrte. Bevor er noch etwas sagen konnte legte ich auch schon los:

“ Wir möchten uns bezüglich der Frau Gric-Tec beschweren! Da wir gerade erfuhren, dass diese angeblich nicht im Haus ist, kommen wir zu ihnen!“

Seine Augen wurden größer und größer,als er von uns hörte, dass sich Gric-Tec laufend strafbar machte. Angefangen mit Rufschädigung bis hin zur angedrohten Entziehung von Schutzbefohlenen! Wir machten dem Mann klar, dass wir dies ohne weiters über einen Rechtsanwalt regeln könnten und wir auch gegen ein gerichtliches Verfahren, wenn nötig, nichts einzuwenden hätten, wenn solche beleidigenden und strafbaren Beschuldigungen nicht ab sofort beendet werden würden. Als der Jugendamt Mann zu Wort kam, sah er in den Computer nach, wo sich Frau Gric-Tec, für ein Gespräch, befinden würde, desgleichen was sie in ihren Berichten eingetragen hatte. Er meinte, dass sie nie etwas bezüglich Kindesentzug oder Kindesgefährdung in den Berichten geschrieben hätte. In gleicher Weise nicht dass sie in den letzten Tagen bei Michelle, Marcel und Jelena war.

Er meinte, dass Frau Gric-Tec in Außendienst bei Interspar war und er am nächsten Morgen mit ihr ein Vier-Augen-Gespräch anstreben würde. Ebenfalls würde er mich am nächsten Tag anrufen, um mir Bescheid zu geben, was Frau Gric-Tec zu den „Anschuldigungen“ meinte. Mein Bruder bemerkte nebenbei, dass diese Madame, wohl ihren Außendienst bei Interspar mit einer Wurstsemmel hätte. Wir verblieben dabei und ich manifestierte nochmals dass, wenn nochmal so ein Vorfall mit Gric-Tec sein würde, ich dies ohne jegliche Vorwarnung meinem Rechtsanwalt übergeben würde!

Am nächsten Tag meldete sich niemand vom „Amt der Lügen“, was voraussehbar war. Und schließlich rief ich dort an. Nachdem ich 20 Minuten in der Warteschleife verbrachte und von einem Menschen zum Anderen verbunden wurde, da angeblich der Jugendamtchef in einer Besprechung war, kam absolut nichts raus. Zum Schluss wurde ich dann von einem Mitarbeiter vertröstet, dass sich der Vorgesetzte nach der Besprechung bei mir melden würde. - Ich warte bis heute darauf!

 

Nach ein paar Wochen berichtete mir Michelle davon, dass sie wieder Besuch vom Jugendamt bekommen hatte. Diesmal meinte diese, dass sie sich bei den Polizeiakten geirrt hatte. Nicht Michelle hatte die Vorstrafen, sondern meine ältere Tochter Saskia! Ausserdem musste eine Psychologische Austestung mit Michelle, Marcel, Marcels Mutter und mir gemacht werde, um festzustellen, ob Jelena in unserer Nähe in Gefahr sei oder nicht. Gric-Tec war scheinbar nicht bewusst in welcher Lebensgefahr sie sich befand! Sie forderte mich also wirklich heraus!?

Mir war natürlich sofort klar, dass ihr Chef nur ein Großsprecher gewesen war und keine Silbe mit ihr gesprochen hatte! - Was für ein Schwächling! Und so etwas wollte ein Mann und noch dazu Chef sein!

 

Michelle, Marcel und seine Mutter meinten zu mir, dass ich es nicht übertreiben sollte, da sonst Jelena wirklich weggenommen werden könnte. Ich sollte einfach darüber hinweg hören, dann würde es auch keine Probleme mit dem Jugendamt geben, meinte Marcels Mutter. Jedoch war ich nicht so ein Schisshase und mir waren sehr wohl die österreichischen Gesetze bekannt. Wann, aus welchem Grund und durch welche behördlichen Wege man ein Kind den Eltern entnehmen durfte! Ich kämpfte schließlich selbst 17 lange Jahre um das Recht meiner Kinder, da das Jugendamt, bzw. die Mitarbeiterinnen der Meinung waren, dass eine Alleinerziehende Mutter kein Recht auf ihre Kinder hatte, nichts wert sei und diese auch nicht existieren würde! Egal wie sehr sie sich anstrengen, oder was sie alles für die Kinder aufgeben würde, es wäre nie gut genug. Denn eine Frau wäre erst eine Frau, wenn sie Beine spreizend mit ein oder mehreren Männern im Bett wäre und die Sklavin von Mann und Kind sei! Und alles nur, weil ich mich damals vor 17 Jahren von meinem aggressiven, Alkoholiker Ehemann scheiden ließ, der meine Töchter und mich mehrmals versuchte in die ewigen Jagdgründe zu bringen! - Was für eine Ansicht! Was für eine Politik! Was für ein Kack-Land!

 

Mein Weg führte mich nach St. Pölten zu meinem Rechtsanwalt. Ich schilderte ihm die ganze Situation und dieser meinte, dass ich mit dem Richter sprechen sollte. Ob meine Enkeltochter bereits im Computer als „Entzugskind“ geführt werden würde, bzw. wie weit mir der Richter die Jugendamtgeschichte bestätigen konnte. Sollte sich herausstellen, dass das Jugendamt Klein-Jelena tatsächlich vor hatte zu entwenden, solle ich ihm Bescheid geben und er würde seiner Arbeit nachgehen.

 

An diesem Tag hatte ich mir zum Glück von der Arbeit frei genommen, damit ich all diese Scheiße aus der Welt schaffen konnte, deshalb führte mich mein zweiter Weg nach Melk zum Gericht. Dort sprach ich mit einer Sekretärin, die mir bestätigte, dass sich keinerlei Akte über Jelena im PC befand. Die Sekretärin nahm sich jedoch zur Bestätigung die Hilfe einer Kollegin zu Gute, die dies bestätigte. Die „helfende Hand“ riet mir jedoch zur kompletten Sicherheit direkt mit der Richterin, die in solchen Fällen beauftragt wurde zu befragen und machte mir einen Termin mit ihr aus.

Der Jugend sagte ich nichts davon, weder vom Rechtsanwalt noch vom Gericht. Da ich Tage zuvor von Michelle erfuhr, dass Marcel und seine Mutter die gesamte Familie der Jugendamtschnepfe seit Jahren persönlich und privat kannten. Doch auf die Frage, warum sie sich dann auf Grund dessen so einschüchtern ließen, wollte niemand antworten. Letztendlich fand ich heraus, dass Gric-Tec meinen Schwiegersohn sehr anziehend fand, der eigentlich 9 Jahre jünger als sie war. Ausserdem schien sie sehr eifersüchtig auf Michelle und Jelena zu sein und möglicherweise deshalb diese ganze verlogene Geschichte inszenierte. Scheinbar dachte sie, dass ich mich ebenso vor ihr fürchtete und ich mich, wie die Anderen nichts sagen traute! - Falsch gedacht!

 

Mein Warten hatte ein Ende und der Tag des Termins am Gericht war gekommen. Ich nahm wieder meinen Bruder als Zeuge mit und warteten am Gang vor dem Richterbüro, wo wir Minuten später auch schon aufgerufen wurden. Wir erzählten der Richterin, die ziemlich jung war, von der ganzen Sache und sie antwortete damit, dass sie Frau Gric-Tec persönlich kannte und sie immer eine gute Zusammenarbeit ohne Schwierigkeiten bestätigen konnte. Sie meinte, dass das Jugendamt bei Verdacht auf Misshandlung oder Vernachlässigung jederzeit eine Psychologische Austestung beantragen konnte. Sollte nach dieser Austestung eine Gefahr für das Kind ausgehen, dann würde Jelena im Computer der Richterin erscheinen und ein Entzug würde stattfinden. Die junge Frau meinte zu mir, die sichtlich bemerkte, dass ich komplett empört war, dass ich diese Austestung mitspielen sollte. Wenn das Ergebnis positiv verlaufen würde und das Jugendamt weiterhin Forderungen stellen würde, dann könne ich ruhig dies meinen Rechtsanwalt Bescheid geben, damit er seine Arbeit machen konnte. Wir bedankten uns und ließen den Tag der Austestung an uns heran kommen.

 

Der Tag war gekommen!

Mein Bruder war wieder als Zeuge mit von der Partie. Und nachdem ich ihn von zu Hause abgeholt hatte fuhren wir nach Melk zum Jugendamt. Dort waren auch schon meine Tochter, ihr Verlobter und seine Mutter und die Kleine Jelena.

 

Alle starrten meinen Bruder an, als wir um die Ecke kamen. Und nach einem kurzen „Hallo“ fragte Nathalie, Marcels Mutter meinen Bruder, was er gemacht hatte. Denn sein linkes Bein war eingegipst und er stützte sich mittels zwei Krücken beim Gehen. Er erwiderte, dass dies ein Firmenunfall war und er sich das Sprunggelenk durch einen komplizierten Bruch zertrümmert hatte. Aus lauter Tollpatschigkeit, war er aus dem Golfwagen gestürzt und dies war nun das Endresultat!

 

Es dauerte nicht lange, wurden wir unseres Gespräches gestört in dem wir von der Psychologin, die ebenfalls sehr jung erschien, mit dem Namen „Jelena“ aufgerufen wurde. Unser Gegenüber war ebenso Frau Gric-Tec und noch eine junge Frau, die vermutlich eine Sekretärin darstellen sollte. Wir wurden nach unseren Namen und Verwandtschaftsgrad zum Kind befragt. Und anschließend mussten wir in einen größeren Raum eintreten. Die Psychologin sah meinen Bruder der gerade mit den Krücken herum hantierte und meinte zu ihm, dass er ruhig draußen sitzen bleiben konnte. Doch ich antwortete geschwind, dass er als Zeuge fungierte und mein Anwalt hätte dies bestimmt. Ohne ihn, würde es keine Austestung geben! Die Psychologin blickte kurz zu Gric-Tec und meinte nur, dass dies dann in Ordnung sei. Gric-Tec hatte jedoch große Augen, und sie meidete direkten Blickkontakt mit mir. Und seit dem Wort „Rechtsanwalt“ wirkte sie auf einmal gar nicht mehr so selbstbewusst! Woran dies wohl lag?!

 

Wir hatten alle zusammen ein Gespräch bezüglich unseres Lebens und Erfahrung mit eigenen Kindern. Ebenso wie Nathalie und ich das Verhältnis zwischen Michelle und Marcel beurteilten. Außerdem wie sich die Beiden mit Jelena taten. Wir sprachen viel Lob dem jungen Paar aus und bemerkten aber auch nebenbei, dass wir als Mutter und Schwiegermutter auch halfen, wenn mal Not am Manne war. Meine „Lebensgeschichte“ hielt ich in extremer Kurzfassung, jedoch so, dass man sich sehr wohl auskannte, was ich persönlich an Erfahrung mit dem Jugendamt und innerhalb von zwei Beziehungen hatte, obendrein mit Gric-Tec.

Anschließend wurden wir Paarweise hinein zitiert. Beginnend mit Marcel und Michelle. Jelena blieb in der Zwischenzeit bei uns Omas und meinem Bruder, dem Großonkel, auf der Wartebank. Die Zeit schien nicht zu vergehen. Jelena trank ihr Fläschchen als wir bereits anderthalb Stunden warteten.

Nach einer weiteren halben Stunde, wir teilten uns die Betreuung Jelenas auf, kamen Michelle und Marcel aus dem Raum und wir, Nathalie, mein Bruder und ich, kamen zur Befragung dran. Wir waren nur fünf Minuten bei der Befragung und ich fand, dass dies komplett für´n Arsch war. Die Psychologin rief uns alle nochmals zu einem Abschlussgespräch in den selben Raum von vorher und meinte, dass sie als Psychologin der Meinung war, dass keinerlei Gefahr für das Kind bestehen würde. Auch würde Jelena gut ernährt sein und keinerlei Verletzungen von Misshandlung aufweisen. Eine erneute Zusammenkunft wurde für das zukünftige Halbjahr vorgeplant, wo die Psychologin erneut sehen wollte, wie sich Jelena bis zu diesem Zeitpunkt entwickeln würde. Frau Gric-Tec fragte dann noch um etwaige Fragen, wo ich mich zu Wort meldete. „Was sind das für Anzeigenakten die angeblich meine Töchter haben sollen? Denn ich war auf der Polizei und diese bestätigte mir, dass dies unmöglich sei, dass jemand außerhalb des Gerichtes Einsicht in Polizeiakten haben könne, geschweige denn irgend welche Akten mitbekommen würden!“

Frau Gric-Tec versuchte sich heraus zu reden und meinte, dass sie sich damals bei den Namen geirrt hatte. Und dies nicht Michelle betreffen würde, sondern definitiv Saskia. Es würde eben diese schwere Körperverletzung mit Vorstrafe beinhalten. Ich wurde darauf hin etwas lauter, da ich ihr klar machte, dass ich dann davon wissen müsste, ebenso eine Polizeiliche Vorsprache erfolgen hätte müssen, sowie eine Gerichtsverhandlung!

Gric-Tec versuchte sich noch immer aus der Affäre zu ziehen, was ihr jedoch nicht so richtig gelang. Denn ich konfrontierte sie damit, dass ich diese Akten augenblicklich sehen wollte, sie diese angeblich jedoch zu Hause hatte. Was zum Teufel sucht eine angebliche Polizeiakte von einer fremden Person im privaten Haushalt? Sie war wahrlich nicht um Ausreden verlegen! Im Anschluss fragte ich sie , ob es vielleicht darum ginge, als Saskia zwei Jahre zuvor von einer 17. jährigen Michelle Leutner entführt wurde, doch von solch einem Vorfall wollte sie nichts wissen. Jedoch konterte ich, dass dies sehr wohl das Jugendamt wissen würde, da ich damals die gesamte Familie Leutner, die so nebenbei alle Österreichweit polizeilich gesucht wurden, angezeigt hatte – bei Jugendamt und Polizei. Doch das Jugendamt verdrehte damals die Situation und wollte mich Schuldig sprechen, als sie meinten, dass ich das arme Mädchen nicht als Kriminell bezeichnen dürfe! (*Dabei nannte ich dieses“arme Mädchen“ gar nicht Kriminell, sondern eher als „verdammtes, Mistg´frast was eingesperrt werden und verrecken muss!“*) Zum Schluss einigten Gric-Tec und ich uns, dass sie mir Kopien der Anzeigen zukommen lassen würde und wer würde es nicht glauben, auf dieses warte ich noch bis Heute! Ja, ja, es ist schon schwierig, wenn sich jemand nicht anlügen lässt und immer nachhakt!

 

Heute ist Jelena bereits vier Monate alt. Hat die 6kg Grenze erreicht und fängt schon fleißig an zu Plaudern. Ihre Zähnchen drücken ebenfalls schon seit ihrer 8. Lebenswoche und sie liebt das Lied „LA LE LU“. Auch Mond und Sterne findet das Mädchen ganz toll und ist von Blumen begeistert. Sie nutzt es aus, wenn sie bei mir Oma in den Schlaf geschaukelt wird und genießt die Aufmerksamkeit ihrer Onkels Chris und Gernot. Auch die Tante Saskia findet sie interessant. Yuki und Yuna haben die Kleine vollkommen in der Familie aufgenommen. Wenn Jelena weint, kommt Yuna geschwind herbei gelaufen und leckt Jelenas Gesicht. Yuki liebt es sich in die Decke zu kuscheln, in der das Mädchen lag.

 

Michelle und Marcel haben bewiesen, dass sie auch in schwierigen Zeiten fest zusammen halten können, auch wenn es mit Hilfe und Beistand geschah. Aber dafür sind ja Eltern da!

Eine Hochzeit ist im September 2017 geplant!

 

Das Jugendamt hat sich seit dieser Austestung nicht mehr bei Michelle und Marcel gemeldet.

 

Dieses Buch widme ich meiner Enkelin Jelena Kropfreiter, die ich über alles lieb hab! -

Deine Zukunft soll dir viel Freude und Glück bereitstellen und mögen deine Wünsche in Erfüllung gehen! Und die deiner Eltern ebenso.

 

 

ENDE

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 03.07.2017

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