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Prolog

 



Das Mädchen stand am Rand eines Abgrunds. Sie senkte den Kopf und starrte hinab. Verständnislos. Was sie so verblüffte, war ein menschlicher Körper, der, zerschettert und die Glieder in unnatürlichen Winkeln abstehend, in der Schlucht lag. Es war nicht diese Verständnislosigkeit, die man kennt, die, wo man sich fragt, wie das passieren konnte. Wie das Leben so grausam sein konnte. Nein, es war die Verwunderung eines Menschen, der nicht glauben kann, dass der jenige, den man auf der Welt am meisten hasst, nun endlich tot ist. Dass man es endlich geschafft hat, dass man nun endlich, nach langen acht Jahren frei ist.
Bis der Himmel sich rötete, stand sie an dem Abgrund. Dann wandte sie sich langsam um und ging, wie im Traum, in die Richtung, in der die Zivilisation lag. Es lag keine Reue oder Furcht in ihrem Blick, sie war ganz ruhig. Doch plötzlich musste sie lächeln. Ihr Meister hatte sie angeleitet, skrupellos zu töten. Und genau das war ganz zuletzt zu seinem Verhängnis geworden.


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Tag der Veröffentlichung: 30.05.2011

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