Es war ein kalter, grauer Tagesanbruch. Nebelfetzen hingen wie der schwere Atem des Morgens auf den verlassenen Straßen. Buntes Laub wurde vom aufbrausenden Wind dahergefegt und zauberte farbenfrohe Kleckse auf den matten Asphalt. Von Weitem keimte das Zwitschern von Staren und Kehlchen auf, die aus ihrem Schlaf erwachten und von dem schützenden Astgewirr der Bäume auf die Lichtung starrten, die inmitten von Tiergehegen und Käfigen ruhig dalag.
Erst erhoben die Vögel ihre Stimmen zum morgendlichen Gesang, doch schließlich stimmten sie in ein hektisches Kreischen ein, als sie den leblosen Körper erblickten, von dessen weißem Fell der Morgentau tröpfelte.
Ungeduldig kaute er an seiner Karotte und überlegte intensiv, was an diesem Morgen anders war. Seit Tagen hatte er seine Freunde und Kollegen nicht so aufgeregt in ihren Käfigen hin und her springen gesehen, dabei stand noch nicht einmal das Wochenende bevor. Hatte er irgendetwas verpasst? Kritisch blickte das schwarze Kaninchen zum Nachbarkäfig auf, hinter dessen Gitter ein Großchinchilla träge über den Rand der Holzscheite an der Unterseite des Gatters schaute.
„Hey, Watson!“, rief das schwarze Alaskakaninchen und ließ die angeknabberte Karotte fallen. „Watson, wach auf!“
„Mmh.“, stöhnte der Großchinchilla und hob müde den Kopf. „Ich bin wach, ich schlafe nicht!“
„Weißt du, was hier los ist, Watson?“
Der Großchinchilla erhob sich vom Boden, drückte den Rücken durch und streckte sich gähnend. Sein dichtes, graues Fell, schimmerte im fahlen Licht der Deckenbeleuchtung bläulich auf, als er den schmalen Kopf zur Seite drehte und seinen Freund in das dunkle Auge fasste. „Hast du es denn nicht mitbekommen, Krümel?“
Das schwarze Kaninchen namens Krümel schüttelte den Kopf. „Nein, was denn?“
„Der Schönheitswettbewerb findet nächstes Wochenende statt.“ Gelangweilt ließ Watson den Blick über die unzähligen Käfige im Stall schweifen, in denen viele unterschiedliche Kaninchenrassen wohnten und sich für das bevorstehende Ereignis herausputzten, damit sie auserwählt wurden, daran teilzunehmen. „Was für eine entwürdigende Veranstaltung!“ Watson kräuselte das Näschen. Vor einigen Jahren war er der Liebling der Kinder auf den Wettbewerben gewesen, die ihn neugierig begafften und mit ihren pappigen Fingern sein feingestriegeltes Fell verklebten. Dann geschah dieser Unfall, der ihm die Teilnahme an diesen Wettbewerben verweigerte.
„Deshalb der Affenzirkus!“ Allmählich verstand Krümel das seltsame Verhalten seiner Freunde. Auch er war einst ein Ausstellungsstück gewesen, doch dies lag einige Jahre zurück. „Naja, bald werden auch sie wissen, dass diese zur Schaustellung entwürdigend ist.“
Eine Weile schwiegen die beiden Kaninchen und schwelgten in Erinnerungen an ihre Auszeichnungen, die sie gewonnen hatten, weil sie die Schönsten ihrer Art waren, als ein Aufschrei durch die Käfige ging.
Krümel und Watson horchten dem hektischen Gemurmel des weißen Neuseeländerweibchen, welches vom Freilaufgehege in den Stall gelaufen war, um die bedrückende Nachricht zu überbringen.
Zum Glück war ihr Herr nicht besonders schlau gewesen, sonst hätte er die defekten Schlösser an den Türen entdeckt, die von Innen locker aufgestoßen werden konnten. Nur so konnten Krümel und sein Freund Watson unbemerkt dem drückenden Schweigen im Kaninchenstall entkommen und die frische Morgenluft schnuppern, die sie wie ein kühlendes Tuch umgab.
Unbemerkt liefen sie durch die rauchigen Nebelschwaden, die sich allmählich von den Straßen und Häuserdächern lösten und die Morgensonne milchig durch ihre verschwommenen Fetzen ließ. Links und rechts vor den beiden Kaninchen erstreckte sich ein langer Maschendrahtzaun inmitten von Bäumen und Sträucher und ging in zwei riesige Steingebäude über, die zu beiden Seiten wie Wachtürme in die Höhe ragten und die Baumwipfel berührten, die im Wind hin und her wiegten.
Vorsichtig schlüpfte erst Krümel, dann Watson durch das kleine Loch im Maschendraht, ignorierten das rostige Messingschild an der Pforte, das Unbefugten den Zutritt des Zoos außerhalb der Öffnungszeiten untersagte und schlichen sich durch hohes Unkraut und über holprige Wurzelwerke hinüber zum Kiesweg, der direkt zur Kaninchenstadt Mümmelhausen führte.
Der städtliche Zoo beherbergte viele Tiere, die Krümel absonderlich und seltsam fand, vor allem diejenigen, die weder Fell, noch lange Ohren besaßen. Er mochte die Affen nicht, denn sie waren zu hektisch und zu laut, den Löwen näherte er sich nur ungern, denn sie waren gefräßig und wild, und die Elefanten waren zu groß und zu grob, als dass er auch nur eine Pfote in ihr Gehege setzte.
Schon von Weitem konnten Krümel und Watson das farbenprächtige Tumult aus Fell und Ohren erkennen, das hinter der spärlichen Abriegelung aus rauem Holz und hervorstehenden Nägel lag und entsetzt durcheinander rief.
Als der riesige Watson als Erster durch das Stadttor hindurch trat, herrschte abruptes Schweigen. Alle Kaninchen sahen erschrocken zu ihm auf und bestaunten sein grimmiges Gesicht und die längliche Narbe, die von der Stirnpartie über das linke Auge bis hin zum Kinn reichte.
Als Krümel durch das Tor nach Mümmelhausen hoppelte, öffnete sich die flauschige Traube aus Fell und ließ den Langohr in die Stadtmitte. „Was ist hier geschehen?“ Fragte er und blickte auf die erstarrte Leiche des weißen Kaninchens hinab, aus deren rundliche Wunde in der Brust das Blut herausgesickert und als roter Faden auf dem kühlen Fell erkaltet war. Das nasse Gras darunter war mit einem tiefen Rot besprenkelt und funkelte wie feine Äderchen im schwachen Tageslicht der Morgensonne.
Krümel kannte das Kaninchen, welches tot vor ihm auf herabgefallenen Laub dalag, die Augen vor Angst und Schrecken aufgerissen, wohl wissend, dass er die nächsten Stunden nicht mehr erleben würde. „Sparkle!“ Murmelte Krümel traurig und senkte sein schwarzes Haupt vor seinem toten Freund.
„Der Bürgermeister ist tot!“
„Ja, aber wer war es?“
„Es waren die Lemuren! Sie sind alle hinterhältig und falsch!“
„Nein, die Elefanten, sie haben ihn niedergetrampelt!“
„Die Löwen waren es, sie haben ihn totgebissen!“
Der Tumult der aufgeregten Bürger von Mümmelhausen waren aufgebracht und tosend. Alle riefen und schrieen sie durcheinander, von Panik ergriffen, dass sie vielleicht die Nächsten werden konnten, die man tot auffand.
„Ruhe!“ Bat Krümel die aufgeregten Kaninchen und stieg auf das Podest, das in der Stadtmitte vor einem U-förmigen Pulk für den Bürgermeister aufgebaut war, doch der Bürgermeister war tot. Und er war hier um herauszufinden, wer seinen Freund auf dem Gewissen hatte. „Ich bitte um Ruhe!“ Versuchte das Alaskakaninchen abermals die Bürger zu beruhigen, doch es war vergebens. Bittend blickte er zu Watson auf, der abseits an einer Hauswand lehnte und die Kaninchen einzeln beobachtete, um Tatverdächtige auszuschließen.
Der Großchinchilla richtete sich auf, drängte sich eine Schneise durch das treibende Fellknäuel bis hin zum Podest und rief mit kräftiger und fester Stimme: „Seid endlich Still! Ihr seid lauter als der Affenstall nebenan, man versteht ja kaum sein eigenes Wort!“
Schweigen herrschte in der Kaninchenstadt und diese Gelegenheit nutzte Krümel aus, um den Verlauf der zukünftigen Ermittlungen zu erklären. „Ich bin Kommissar Langohr und das ist Kommissar Watson.“ Er deutete auf seinen Freund. „Diese Stadt ist nun ein Tatort. Niemand darf den Tatort ohne Genehmigung verlassen, bevor wir ihm nicht einige Fragen unterzogen haben. Als Erstes werden wir jedes Kaninchen befragen, das sich zum Tatzeitpunkt in der Stadt aufgehalten hat. Zweitens werden wir nach einem vorsätzlichen Motiv suchen, dass den Täter bewogen hat, den Bürgermeister zu ermorden.“
„Und was ist mit den Elefanten? Die müssen auch befragt werden!“ Rief ein aufgebrachter blauer Wiener aus der letzten Reihe.
„Und die Lemuren treiben wie immer ungestört ihre Spielchen! Warum werden die nicht verdächtigt?“
„Seid endlich Still!“ Watsons dunkle Stimme ertönte wie ein Donnerschlag und ließ einige Häsinnen und ihre Jungen vor Schreck zusammenzucken.
Krümel nickte Watson dankend zu und fuhr dann mit seiner Rede weiter fort. „Anschließend werden wir die Tiere in den umliegenden Käfigen befragen und auch jene verhören, die täglich freien Auslauf im Zoo genießen! Wir werden den Mörder von Bürgermeister Sparkle finden und zur Rechenschaft ziehen! Ich gedenke…“
Jubelnder Beifall verschluckten Krümels letzte Worte, die er dazu aufbringen vermochte, Sparkle letzte Ehre zu erweisen, bevor sein Kadaver vom Zooleiter entsorgt wurde.
„Wo haben Sie sich zum Tatzeitpunkt aufgehalten?“
„Ich war zu Hause und habe die Kinder zur Schule fertig gemacht!“
„Kann das irgendjemand bezeugen?“
„Meine Kinder. Mein Mann war noch im Bett, er hat heute seinen freien Tag und musste nicht zur Arbeit!“
„Wann haben Sie den Bürgermeister das Letzte Mal gesehen?“
Das rheinische Scheckenweibchen überlegte und dachte an den gestrigen Abend nach. „Das war wohl gestern so gegen acht Uhr abends. Der Bürgermeister berief eine Versammlung zusammen, in der er seine Absicht mitteilte, sich zur Wahl des Zoodirektors aufstellen zu lassen!“
„Wer nahm an der Versammlung teil?“
„Die ganze Stadt! Es war ein aufregendes Ereignis!“
„Wieso?“
„Weil bisher noch kein Kaninchen an der Wahl zum Zoodirektor teilgenommen hat!“
„Warum nicht?“ Interessiert lehnte Watson sich über den Rand des Tisches und schob die Möhre, an der er geknabbert hatte von sich weg.
Das Scheckenweibchen seufzte auf, als ihr Blick verstohlen zur Uhr wanderte, deren Zeiger gemächlich zur zwölf schlichen. In Gedanken überschlug sie all die Dinge, die sie zu Hause noch hätte erledigen müssen, bevor sie den Löwenzahn rupfen und die Möhren schälen musste, um für ihren Mann und ihre drei Kinder Möhreneintopf zu kochen. „Normalerweise werden nur die großen Tiere zur Wahl zugelassen, nie die Kleintiere. Letztes Jahr war es ein Orang – Utan Weibchen namens Kakasha, davor der Giraffenmann Garrison und dieses Jahr wird der Zoodirektorposten neu vergeben.“
Watson zog die Stirn kraus und wandte den Kopf so zur Seite, dass die Häsin in sein blindes Auge sah. „Glauben Sie, jemand hätte Sparkle ausgeschaltet, um bessere Chancen bei der Wahl zu haben?“
„Kö…kö…könnte sein!“ Stotterte sie verlegen und schaute rasch in die entgegengesetzte Richtung.
„Wer kandidiert noch alles zum Zoodirektoramt?“
„Friedrich, der Pfau, Elenore, die asiatische Elefantendame, Simba, der Löwenkönig und Gerry, das Affenoberhaupt. Die Wildhirsche und die Zebrakolonne wollten ebenfalls einen zur Wahl aufstellen, ließen es jedoch bleiben!“
„Weshalb denken Sie, dass sie es bleiben ließen? Wurden sie bedroht?“
Die Häsin schüttelte abwehrend den Kopf. „Wer sollte denn so etwas tun? Außerdem sind das alles nur Gerüchte! Niemand hat je von einem derjenigen gehört, dass sie sich zur Wahl aufstellen lassen wollten oder es bleiben ließen. Das sind nur reine Spekulationen.“
Watson sortierte alle Informationen in seinem Kopf zu einer logischen Reihenfolge zusammen. Er hatte nun einen kleineren Kreis der Tatverdächtigen, die ein Motiv zu der entsetzlichen Tat haben könnten, jedoch war ihm rasch klar, dass das rheinische Scheckenweibchen vor ihm nicht besonders viel wusste.
„Danke!“ Blaffte Watson und griff nach seiner Möhre. „Sie dürfen gehen!“
Die schmale Wunde reichte nur wenige Zentimeter tief in den Körper, doch dies hatte ausgereicht, um das Herz zu verletzen und den schnellen Tot herbeizuführen. Getrocknetes Blut klebte um den Rand der Verletzung und hatte sich wie rote Eisblumen auf dem Fell ausgebreitet. Der Täter hatte mit einem kurzen, spitzen Dolch präzise auf sein Opfer eingestochen, doch wo war die Waffe? Und vor allem, was war die Tatwaffe?
Sparkle lag auf der Seite, die Augen starr aufgerissen, die Hinterbeine seltsam nach hinten verwinkelt und die Vorderpfoten übereinandergelegt, als hätte er gewusst, dass seine letzte Stunde nahte und wollte den müden Kopf zum Schlafen auf den Vorderpfoten niederlegen. Traurig senkte Krümel den Kopf. Erst letztes Jahr hatte man Sparkle dem städtlichen Zoo überlassen, nachdem er Jahrelang dem Zuchtverein der mittelgroßen Normalhaarrassen, bei dem er selbst zuhause war, treu gedient hatte. Er war sein bester Freund und Vertrauter gewesen und hatte schon damals, als sein Käfiggenosse, den Traum gehegt, etwas Größeres zu werden, als ein Zuchtkaninchen.
Und nun lag er tot vor ihm und er konnte nichts auf der Welt dazu bewegen, ihn wieder lebendig zu machen.
„Kommissar Langohr!“ Rief eine piepsige Kinderstimme seinen Namen. Krümel drehte sich um und verdeckte mit seinem Körper den Kadaver, als ein kleines englisches Widdermädchen übers Feld in seine Richtung hoppelte.
„Hat deine Mutter dir denn nicht verboten, draußen herumzulaufen, solange die Möhrchenpolizei da ist?“
„Doch!“ Das Mädchen setzte sich vor ihm auf das laubbedeckte Gras. Ihre langen Ohren hingen wie Zöpfe seitlich von ihrem Kopf hinab und bedeckten ihre kleinen braunen Vorderpfoten. „Aber sie sagte auch, dass ich Ihnen sagen soll, was ich weiß!“
Krümel stutzte. Natürlich hatten sie bei den Befragungen, die Watson durchführte, die Kinder ausgelassen, weil sie ja nichts von dem Mord hätten wissen können, ohne ihre Neugier den Erwachsenen mitzuteilen. Doch vielleicht hatten sie sich gettäuscht. „Nur zu, meine Kleine. Ich bin ganz Ohr!“
„Aber petzen Sie mich nicht bei Vati. Der wird nämlich ganz böse, wenn er herausbekommt, dass ich noch so spät auf war.“ Begann das Widdermädchen zaghaft. „Gestern Nacht, ich hätte schon seit drei Stunden schlafen sollen, hörte ich Lärm. Ich erkannte Bürgermeisters Stimme, die sich mit jemand anderem hektisch unterhielt!“
„Konntest du denn sehen oder hören, wer dieser jemand war?“
Das Widdermädchen schüttelte den Kopf, wobei die Schlappohren ihren Kopf umwirbelten. „Nein. Ich durfte ja nicht vom Bett aufstehen, sonst hätte es Ärger gegeben, wenn Vati davon mitbekommen hätte.“
„Um wie viel Uhr gehst du normalerweise schlafen?“
„Um acht, weil ich ja morgens Schule habe.“
Krümel lächelte das Mädchen matt an. „Das war gut, dass du mir die Wahrheit gesagt hast. Dein Vater wird nichts davon erfahren. Ehrenwort!“
Dann hoppelte das Widderjunge unbeschwert über die Wiese entlang, zurück zu seiner Mutter.
„Uns bleibt nichts anderes übrig, als die Suche zu erweitern!“ Watson ließ sich längs zur Seite plumpsen und genoss die lichte Mittagssonne, die ihm auf den Pelz schien. Der Zoo war um die Mittagszeit belebter als am Morgen und unzählige Menschen waren gekommen um die vielen unterschiedlichen Tieren in ihren Käfigen und Gehegen zu bestaunen, die träge und belanglos in ihren Umzäumungen hingen und in Gedanken dem Unbegreifen des Mordes am Bürgermeister nachhingen.
„Welche Bilanz können wir bisher aus den Befragungen ziehen?“ Fragte Krümel und legte sich neben Watson an das Holzgatter.
„Keines der Kaninchen aus Mümmelhausen weiß etwas über den Mord! Selbst über das Motiv kann nur Spekuliert werden! Fakt ist, dass das Motiv an der Wahl zum Zoodirektor und der Tatzeitpunkt nach deinen Berechnungen ungefähr um elf Uhr abends liegen könnte!“
„Aber wir können die Käfigtiere zumindest aus dem Kreis der Verdächtigen ausschließen.“
„Wieso das denn?“
„Überlege doch mal, Watson!“ Sagte Krümel. „Wie sollen die Käfigtiere aus ihren Käfigen fliehen und unbemerkt wieder hineinschleichen können, ohne dass jemand Wind davon bekommt?“ Er schüttelte das schwarze Haupt. „Wir müssen uns auf die freilaufenden Tiere beschränken: Da wären die Hängebauchschweine, sowie die Perlhühner und die Greifvögel aus der Falknerei!“
Watson legte den Kopf auf die überkreuzten Pfoten nieder. „Und die Pfauen!“
„Oh sieh mal Mama, ein Hase!“ Quiekte ein kleines Menschenmädchen mit blonden Locken, die ihr wie Sprungfedern vom Kopf abstanden und streckte ihr rundes Gesicht über den Holzzaun. „Mama, kann ich den Hasen auch streicheln?“
,Ich bin ein Kaninchen!’ Brummte Krümel wortlos.
„Sicher darfst du!“ Antwortete die Mutter des Menschenmädchen, eine Frau mit blonden, langen Haaren und beugte sich zu ihrer Tochter hinab, um die Kaninchen zu begutachten.
Das Mädchen streckte die kleine Hand aus und tätschelte grob Krümels schwarzes Fell. „Sieh mal Mama, wie ich den Hasen streichele!“
,Ich bin ein Kaninchen!’ Brummte Krümel abermals, doch ließ sich von den unbeholfenen Patschehändchen des Mädchens den Rücken massieren und überdachte dabei die Einzelheiten seiner Ermittlungen.
Vier große Gehege, die sich wie riesige Quadrate aneinanderreihten und durch Sträucher und Eisenstäbe voneinander getrennt, um die Kaninchenstadt rankten waren bewohnt. Die restlichen zwei waren nur von Tauben und Ungeziefer bewohnt. Erst hatte er sich die Befragung der Lemuren vorgenommen, die sich anders als Gerüchte zufolge, kooperativ und äußerst geschwätzig angestellt hatten. Doch auch sie konnten Krümel weder weiterhelfen, noch ihm irgendeine Information geben, die er nicht schon längst wusste oder die er gebrauchen konnte.
So waren ihm nur noch die Löwen, die asiatischen Elefanten und die aufgeweckten Perlhühner zur Befragung übrig geblieben. Die Perlhühner waren scheu und flüchteten gackernd, als Krümel sich unter den Holzzaun hindurchdrängte und sich ihnen näherte. Dabei ruderten sie wie wild mit den Flügel und rauften sich hinter Gebüschen zu einem Haufen zusammen, als wäre das Kaninchen ein wild gewordener Fuchs, der sie alle hätte reißen und fressen wollen.
„Lass die dummen Hühner, Kleiner!“ Die fremde Stimme erklang brummend und rauchig, als Krümel zurück durch den Zaun hoppelte, und ließ ein kehliges Husten ertönen. „Die wissen nur soviel, wie in ihren Schnabel passt!“
Als das schwarze Alaskakaninchen zu dem alten Löwen aufsah, der träge auf einem umgefällten Baumstamm hinter dutzend Eisenstäben dalag, hob dieser lahm den Kopf und gähnte. „Weißt du denn etwas über den Mord an den Bürgermeister von Mümmelhausen?“
Der Löwe schmatzte gemächlich, ehe er den schweren Kopf auf den Stamm legte und die müden Augen schloss. „Nein!“
Krümel starrte den Löwen schweigend an und beäugte ihn mit kritischen Blicken. „Ich habe mir Löwen immer imposanter und gefräßiger vorgestellt!“
„Das liegt daran, dass ich schon satt bin!“ Antwortete der Löwe und gähnte abermals. „Es gab Kaninchen zum Mittagessen!“
Ängstlich wich Krümel einige Schritte vom Käfig weg, bis er rücklings gegen den Holzzaun der Perlhühner stieß.
Der alte Löwe öffnete das riesige Maul und stieß ein kehliges Grollen aus, welches das Kaninchen erst als Lachen enttarnte, als der Löwe wieder den Kopf träge niederlegte. „Mein Name ist Simba, Kleiner, vor mir hast du nichts zu befürchten. Solange ich mein tägliches Fressen bekomme, hat kein Kleintier etwas von mir zu bedenken. Du musst Kommissar Langohr sein.“ Stellte Simba klar. „Sicherlich willst du von mir hören, was an dem Abend geschah, als der Bürgermeister ermordet wurde.“
Krümel nickte.
„Ich muss dich enttäuschen, Kleiner. Ich weiß nichts. Die Pfleger schließen uns um sieben ins Gehege ein und durch dicke Steinwände können wir noch nicht sehen.“ Dann zwinkerte Simba Krümel verschwörerisch zu. „Nicht, dass wir es nicht schon versucht hätten!“
„Aber irgendjemand muss doch etwas gesehen haben!“
„Die Elefanten!“ Sagte der Löwe. „Diese neugierigen Riesen wissen einfach über alles Bescheid. Aber wenn ich dir einen Tipp geben darf, dann nimm dir zum Verhör einen Sack Erdnüsse mit!“
Das schwarze Kaninchen legte die Stirn in Falten. „Wofür werde ich die Erdnüsse denn brauchen?“
Simba nickte ihm zu Abschied zu. „Das wirst du dann sehen!“ Dann schlief er ein.
„Eine Frechheit uns bei der Arbeit zu stören, Herr Kommissar.“ Der Pfauenmann schien recht empört über die plötzliche Befragung.
„Sie müssen verstehen, es geht hier schließlich um Mord.“ Antwortete Watson kühl. „Und ich denke, dass Sie die Polizei bei ihrer Ermittlungen nicht behindern möchten.“
„Sicherlich nicht!“ Eingeschnappt wandte der Pfauenmann den Kopf zur Seite und öffnete sein prächtiges Federrad, das in der hohen Mittagssonne in hellen Farben strahlte.
„Friedrich, gehe ich Recht der Annahme, dass Sie ebenfalls an der Wahl zum Zoodirektor teilnehmen?“
„Das ist richtig!“ Friedrich hob stolz seine blauschimmernde Brust.
„Welche Chancen hatten Sie im Gegenzug zu Bürgermeister Sparkle bei der Wahl?“
Friedrich schnaubte gekränkt. „Chancen? Natürlich lagen die Chancen aller Teilnehmer gleich hoch.“
„Oder wollten Sie nur überflüssige Konkurrenz ausschalten?“
Der Pfau zückte seinen Schnabel und stieß einpaar krähende Laute aus. „Wollen Sie mir etwa unterstellen, dass ich den Bürgermeister ermordet habe?“
„Und?“ Watson beugte sich über den Tisch. „Haben Sie?“
„Unerhört!“ Empört erhob sich Friedrich und flanierte zur Tür, wobei er seinen rechten Fuß etwas hinkend hinter sich nachzog.
„Haben Sie sich verletzt?“ Wollte Watson wissen und überhörte Friedrichs Antwort, als Krümel eilig durch die Tür gestolpert kam.
„Hast du Erdnüsse?“ Fragte das Kaninchen außer Atem.
„Wofür brauchst du Erdnüsse?“
Etwas mulmig war Krümel zumute, als er sich dem enormgroßen Gehege näherte und den prallgefüllten Erdnusssack schleifend hinter sich herzog. Die Elefanten hatten ihn schon von Weitem kommen sehen, doch hielten Abstand, als er sich vor den Zaun niedersetzte und die riesigen Dickhäuter nacheinander fragend anschaute.
„Sie sind der Kommissar von dem alle sprechen!“ Begann eine Elefantendame, die mit dem langen, grauen Rüssel eine Apfelhälfte vom Boden aufhob und sie sich in den Mund steckte.
Krümel nickte. „Ja, der bin ich! Ich bin hier, um Ihnen ein paar Fragen zu stellen!“
„Ach, wir wissen von nichts!“ Die Elefantendame sprach mit einem leicht asiatischen Akzent. „Wir sind so… vergesslich!“
„Sind es nicht die Elefanten, denen man nachsagt, sie hätten ein unglaublich gutes Gedächtnis?“ Stellte Krümel fest. „Oder ist an der Redensart, ein Gedächtnis wie ein Elefant haben, nichts Wahres dran?“
Die Elefantendame schnaubte.
„Vielleicht hilft das Ihrem Gedächtnis auf die Sprünge!“ Das schwarze Kaninchen hievte den Erdnusssack über die Brüstung und warf ihn der Elefantenkuh vor die Füße. „Reicht das, um Sie zum Reden zu bringen?“
Die Elefantendame stieß einen lauten Ton aus, während sie mit dem Erdnusssack hungrig liebäugelte. „Oh ja, da war etwas. Ich erinnere mich an alles. Schon damals, als ich 1990 im Zirkus war und mit einem schönen glitzernden Kopfschmuck Kunststücke vollführen durfte, bis hin zu meinen ersten Schritten als junges Kalb zwischen den Beinen meiner Mutter. Was wollen Sie von mir wissen?“
„Wie ist Ihr Name?“
„Mein Name ist Eleonore!“
„Sie haben sich auch für die Wahl des Zoodirektors aufstellen lassen, warum?“
„Weil Elefanten weit aus mehr können, als nur fressen und faulenzen!“
„Wie sahen Sie Ihre Chancen diese Wahl zu gewinnen?“
„Die Chancen waren gleich Null, als das Gerücht aufkam, dass der Bürgermeister von Mümmelhausen Sparkle sich ebenfalls zur Wahl aufstellen ließ!“
„Warum waren die Chancen gleich Null?“ Krümel war neugierig. Hatte vielleicht doch jemand ein Motiv Sparkle zu ermorden?
„Sparkle war beliebt unter den Kleintieren und das war uns allen ein Dorn im Auge. Vorallem den stolzen Pfauen.“ Eleonore legte den Kopf schief, als versuche sie sich an etwas zu erinnern, was bei einem Elefantengedächtnis ein Leichtes war. „Die Pfauen waren wegen ihrer überheblichen Art und ihrer Eitelkeit unbeliebt, das wussten wir alle. Sie hielten sich für die schönsten Tiere und stolzierten wie Könige durch die Wege des Zoos, damit jeder Besucher ihr Aussehen bewundern konnte.“
„Weshalb wollen die Pfauen die Wahl gewinnen?“
„Sie wollen den Zoo mit ihrer Schönheit verzaubern, was weiß ich, welchen hinterhältigen Plan sie in ihrem hohlen Kopf aushecken. Das ein Karnickel, das unter anderem noch nicht einmal lange in diesem Zoo lebte, beliebter war als sie, fuchsten die Pfauen.“
„Wo befanden Sie sich gestern Abend nach zehn Uhr?“
„Hier draußen im Freigehege. Die Pfleger hatten uns gestern Abend erst spät ins Elefantenhaus gelassen, weil sie wegen der Grippe unterbesetzt waren.“
„Der Bürgermeister der Kaninchenstadt wurde um elf Uhr ermordet! Haben Sie irgendetwas Verdächtiges gesehen?“
„Nein, das ist falsch!“ Eleonore schüttelte den Kopf, wobei ihre riesigen Ohren wie zwei Lappen hin und her schlugen. „Um zehn Uhr einundfünfzig erschien der Bürgermeister mit einem Gast auf der Lichtung am Pult, sie redeten bis um elf Uhr dreizehn, danach war Ruhe, bis der seltsame Gast um elf Uhr zwanzig in der Dunkelheit verschwand.“
Krümel staunte. Die Genauigkeit des Gedächtnisses eines Elefanten fand er beeindruckend und überaus praktisch bei Ermittlungen. Hätte doch nur jedes Tier ein solches Gedächtnis, wäre er bei seinen Ermittlungen schon längst weitergekommen. „Haben Sie diese Gestalt gesehen, die sich mit dem Bürgermeister unterhalten hat?“
Abermals schüttelte Eleonore den Kopf. „Nein… nicht direkt. Es war dunkel und ich habe nur Schatten und Umrisse gesehen. Nur den Bürgermeister habe ich durch das weiße Fell erkannt.“
„Okay!“ Etwas enttäuscht schob Krümel den Sack unter den Zaun zur Elefantendame hindurch. „Zumindest bin ich weitergekommen, als ich dachte!“
Eleonore stieß erneut einen lauten Ton aus, ehe sie das Bündel Erdnüsse mit dem Rüssel näher zu sich heranzog. „Was jedoch seltsam an der gestrigen Gestalt war, als sie ging machte es solch ein seltsames Geräusch, als ob jemand etwas hinter sich herzöge oder gar hinkte!“
Der Kommissar bedankte sich bei der Elefantendame für ihre Informationen und ging dann zu Watson.
„Wir haben nichts!“ Das waren Watsons erste Worte gewesen nach einer langen Schweigepause. Nachdem Krümel ihm seine neuesten Erkenntnisse mitgeteilt hatte, hatten sie beide lange über den Fall nachgedacht. „Wir haben weder ein Motiv, noch einen Täter oder irgendeine Mordwaffe!“
„Und was sollen wir deiner Meinung nach tun?“ Krümel starrte seinen Freund ungläubig an. Er hatte den Großchinchilla noch nie so verzweifelt gesehen.
„Der Täter kehrt immer wieder zum Ort seines Verbrechens zurück.“
Und das brachte das Kaninchen zu einer Idee.
Dank der Dunkelheit konnte sich das schwarze Alaskakaninchen unbemerkt auf dem Zoogelände bewegen. Es war bereits weit nach neun Uhr und die Nacht war wie ein schwarzes Samttuch über die Stadt hereingebrochen.
Krümel hatte sich alleine auf den Weg gemacht und Watson im Kaninchenstall zurückgelassen. Hätte er seinen Freund bei dem nächtlichen Streifzug mitgenommen, so wären sie beide mit Sicherheit aufgefallen. Allmählich hoppelte er nach Mümmelhausen, das struppige Gebüsch vor ihm hielt er für ein gutes Versteck. Außerdem hatte er somit eine gute Sicht auf die gesamte Stadt und konnte den Täter leichter ausmachen, wenn er zum Ort seiner Schandtat zurückkehrte.
Kaum war er hinter dem Gebüsch verschwunden, vernahm er auch schon ein leises Rascheln und eins seltsames schleifendes Geräusch, welches sich ihm von hinten näherte. Gespannt hielt sich das Kaninchen geduckt und beobachtete den dunklen Schatten, der über den steinigen Kiesweg bis hin zum Tor der Stadt huschte. Erst konnte Krümel den Schatten nicht erkennen, der zur Lichtung hinüberhinkte, an dem das Pult stand, an dem er tagsüber gestanden und zu den aufgeregten Kaninchen gesprochen hatte, dann jedoch streckte er sich, bis er sein gesamtes Gewicht auf den Vorderpfoten lagerte.
Ein kleiner, brechender Ast neben ihn, ließ den Schatten aufhorchen. Geschwind kam er in Krümels Richtung, der in Windeseile die Flucht ergriff, immer wieder Harken schlug, bis er hinter einem Baum versteckt, nach Atem schöpfte. Als er sich wieder beruhigt hatte, blickte er um den Stamm in die Ferne der Nacht. Die Kaninchenstadt lag still auf der Lichtung, umringt von Straßenlaternen, die die Kirche und den Festplatz erleuchteten. Der Schatten nahm feste Konturen und Formen an. Silbern blitzte die Waffe im Licht der Laternen auf. Dann raschelte neben Krümel das Gebüsch leise auf. Als sein Blick auf das gackernde Perlhuhnküken fiel, das daraus empor kroch, schaute er panisch wieder zur Lichtung.
Der Schatten war verschwunden.
Aufgeregt stürmte Krümel in den Kaninchenstall. Watson schlief bereits. Wie der Rest der Kaninchen hob er müde den Kopf, als der schwarze Alaska ungestüm zu den Käfigen eilte, um ihm die Neuigkeit zu überbringen.
„Watson! Watson, wach auf!“ Schrie Krümel und rüttelte am Käfiggatter seines Freundes. „Watson!“
„Ich schlafe nicht!“ Antwortete dieser verbissen und hob gähnend den Kopf. „Wenn du nicht gerade den Fall gelöst hast, dann geh weg und lass mich weiterschlafen!“
„ICH HABE DEN FALL GELÖST, WATSON!“ Erfreut sprang Krümel in seinem Käfig hin und her. „Ich habe herausgefunden, wer den Bürgermeister Sparkle umgebracht hat!“
Der Großchinchilla war plötzlich hellwach. Jegliche Müdigkeit war auf einen Schlag aus seinem Körper gewichen.
„Ich habe ihn gesehen, Watson, ich habe den Mörder gesehen!“
„Ja, ja!“ Der Großchinchilla winkte ab. „Kannst du jetzt endlich mal auf den Punkt kommen?“
„Natürlich.“ Aufgeregt hoppelte Krümel in seinem Käfig auf und ab. „Erstens: Das Scheckenweibchen erzählte bei deinem Verhör, dass sich einige Tiere unter anderem auch der Bürgermeister zur Wahl zum Zoodirektor aufstellen ließen!“
Watson nickte.
„Zweitens: Als ich Sparkles Leiche untersuchte, konnte ich eine Stichwunde unterhalb seiner Brust feststellen, die rundlich und tief war und unmittelbar zu seinem Tod führte. Wir nahmen an, dass es sich bei der Tatwaffe, um einen Dolch oder einem schmalen Messer handelte!“
„Das ist richtig.“
„Wir haben nicht weiter darüber nachgedacht und beschäftigten uns mit der Befragung der Freilauftiere, weil nur diese als Täter in Frage kämen!“
Noch konnte Watson seinem Kumpel folgen, doch er wusste nicht, worauf er hinauswollte.
„Also befragte ich Eleonore, die Elefantendame, die mir mitteilte, dass sie einen hinkenden Schatten gesehen hat, der sich um zehn Uhr einundfünfzig mit Sparkle auf der Lichtung getroffen hatte, auf den wir ihn schließlich tot aufgefunden hatten. Außerdem erhielt ich von ihr die Information, dass der Bürgermeister den Pfauen ein Dorn im Auge war, weil niemand im Zoo sie leiden mochte.“
„Komm endlich zur Sache, Kleiner, sonst schlafe ich noch vor Langeweile ein.“ Schnaubte Watson. „All das weiß ich doch schon bereits.“
„Aber was ist, wenn der spitze Dolch mit dem Sparkle umgebracht worden ist, keiner war, sondern ein spitzer Schnabel.“
Der Großchinchilla horchte interessiert auf.
„Und der hinkende Schatten ein Pfau war, dessen rechter Fuß lahmt.“
„Friedrich!“ Murmelte Watson. „Aber natürlich. Er hat schließlich auch ein Motiv.“
„Die Wahl zum Zoodirektor!“ Sprachen beide Kaninchen zusammen aus. „Er wusste, dass seine Chancen zu Gewinnen schlecht standen und schreckte nicht davor zurück, seine eigene Konkurrenz auszuschalten.“ Fuhr Krümel weiter fort.
Watson nickte grinsend. „Sie haben den Fall gelöst, Kommissar Langohr!“
Mit dem Gewissen den Fall beendet zu haben, konnte Krümel sich in Ruhe niederlegen und um seinen Freund trauern, den er verloren hatte.
Texte: © Text by Arwen
© Photo by mosaikum.org
Gewinner des Wettbewerbs: "Der Mörder geht ins Netz!"
Tag der Veröffentlichung: 30.11.2009
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Dieser tierische Krimi widme ich meinem neugierigen Langohr!