Alles Schicksal…
Wie definiert man Unerklärliches
obwohl es ganz gewöhnlich ist?
Ein jeder scheint daran zu glauben,
die Hoffnung kann es Dir erlauben.
Es regelt Leid und auch die Trauer,
und bricht dadurch die
Lebensmauer.
Manchmal erscheint´s als großes
Pech,
wirkt oft gemein und ungerecht,
Doch bringt´s auch Freud und
Glück,
Jedem wohl sein eigenes Stück.
Verleiht auch Dir den Lebensmut
Die Deiner Seele Gutes tut.
Ein Zufall ist´s im Leben oft -
es kommt des Weges unverhofft.
Hältst Du offen Deine Sinne,
fließt dieses Quell in jede Rinne.
Gibst Schicksal eine Chance nur,
schalt den Verstand nicht nur auf
stur,
Dein Herz erkennt das kleine
Winken,
der Steine, die am Wegrand blinken.
Sie geben Sinn für jedes Leben,
lässt Du sie in Gefühle schweben,
schenken Sicherheit und das
Vertrauen,
darauf kann man ein Dasein bauen …
Silvia J.B. Bartl
Aufschrei…
Ein Kind das Liebe nicht erfährt,
fühlt sich des Weges weggekehrt.
Würd´ alles tun für eine Geste,
tagtäglich wär´ es nur das Brävste,
bekäm´ es dafür einen Kuss
und nicht Verzweiflung bis zum
Schluss.
Gedanken suchen in dem Kopf,
den Sinn des Dasein vom dem
Tropf.
Was soll es auf der Welt,
die sich dreht nur ums liebe Geld?
Wenn lechzen Kindertriebe,
nach unerfüllter Liebe.
Niemand stellt sich hier die Frage,
die gäb´ ein Ende seiner Plage.
Ein einzig Wort aus liebem Mund,
erwärmet seinen Herzensschlund,
und Lüge wäre kein Defekt,
die Sinnestäuschung doch perfekt!
Silvia J.B. Bartl
Das Ungetier…
Der Inhalt dieser wahren G´schicht`
handelt von ´nem kleinen Wicht.
Auch einer furchtsamen Kreatur
von zarter, weiblicher Natur,
durchaus klug, nett anzusehen
doch pinkeln kann sie nicht im
stehen.
Schreiben, lesen und auch rechnen
bereiten ihr kein Kopfzerbrechen.
Nur eins versetzte sie in Schrecken
mit Mäusen konnte man sie necken.
Doch der Umgang mit den
Getieren
Ist heut´ von Nöten zum Studieren.
Also pirschte sie sich langsam an
damit „Frau“ der Sache näher kam.
Starr lag sie auf dem Tablett,
grau und lauernd dies Duett.
Der lange Schwanz von dieser
Maus,
war garantiert kein Augenschmaus.
Schweißgebadet griff die Hand
nach dem grausigen Gewand.
Schwupps da ist es schon passiert,
das Tier es schien wie
weggeschmiert.
Fiel übern Tisch und baumelte,
der Mäuseschwanz der taumelte.
Das Pfeilchen auf dem Monitor,
sprang rückwärts und dann wieder
vor.
Die Furcht ging ihr durch Mark und
Bein,
dies Vieh muss doch lebendig sein.
Das Herz es pochte bis zum
Kragen,
doch musste sie es noch mal wagen.
Ein kurzer Blick, die Maus schien
tot,
zur Sicherheit legt sie ein Brot
soll dienen als Mittel zum Zweck
kleiner halten erneut den Schreck.
Nun langsam ziehen an der Schnur
und in die Hand die Kreatur.
Ungläubig starrt sie auf die Hand,
die hier hält den Gegenstand.
Beruhigend schnauft sie auf
betätigt diesen rechten Knauf.
Ja glaubt sie doch mitunter
dies Ding es ist ein Wunder.
Von Hand nur Leben eingehaucht
`ne Maus die von allein nicht faucht.
Ein Lachen ihr Gesicht erhellt
zufrieden mit der ganzen Welt.
Und die Moral die wir hier finden
muss Mäuseangst „Frau“
überwinden…
Silvia J.B. Bartl
Die phantastischen vier
Feuer ist ein das Element
blutend gelblich seine Fackel
so manches einfach niederbrennt
mit Getöse und Gewackel
Feuerzungen schlängeln sich
des Kampfesgeist geweckt
Sturheit der Vernunfte wich
Natur wurd schwer erschreckt…
Löschen kann es Wasser nur
mit überschäumender Energie
sucht seinen Weg in jeder Spur
Das Wissen ist das wie
Als Rinnsal oder große Welle
umspült es Hindernisse
Bläulich-grün ist seine Quelle
und sanft sind seine Bisse…
Durch Erde kommt Beständigkeit
ins bodenlose Leben
fruchtbar ist sie jederzeit
lässt Wachstum an ihr kleben
Reglos wartend und frönen
die Mutter allen Lebens
in warmen braunen Tönen
ist Saat niemals vergebens…
Die Luft bringt etwas Regung
weht in sanften Brisen
schafft nötige Bewegung
durch Wälder und auch Wiesen
Lebendigkeit und Kapriolen
in Wirbel stürmisch heulen
wie farblos seine Sohlen
der Luftes Ursprungs-Säulen…
Ohne Luft gäb es kein Feuer
auch Wasser könnt nicht fliesen
Erde schien das Urgemäuer
nun kann das Leben sprießen
Vereinen sich Naturgewalten
nur mächtig gut zu viert
dass Wirken oder Schalten
der Einheit funktioniert ...
Silvia J.B. Bartl
Frühling ...
Der Frühling ist Lebendigkeit –
der Mensch streift ab die
Traurigkeit.
Wenn Knospen zaghaft sprießen
weil Sonnenstrahlen sich
darübergießen –
dann ist der Lenz nicht fern
die Boten haben alle gern ...
Des Lebens Erneuern hat
begonnen -
der letzte Schnee ist nun zerronnen.
Vögel zwitschern und ihr Gesang
kündigt uns den Frühling an.
Angehaucht von Sonnenstrahlen
lässt Phantasie jetzt Bilder malen ...
Verliebte Herzen schlagen neu -
Glückseligkeit im Monat Mai.
Du lieber Frühling – Künstler der
Magie
voll Farbenpracht und Poesie
zauberst Du nun Jahr für Jahr
wieder neues Leben dar ...
Silvia J.B. Bartl
Gefühls-Rausch …
Es ist dem Menschen vorbehalten,
nur sein Verstand kann es gestalten,
und steuern Emotionen viele,
ein Dasein voller Seelenspiele.
Verzweiflung spornt ihn an
zu Taten,
gibt Zuversicht in kleinen Raten,
lässt Hoffnungsfunken
dann entzünden,
die sein Versagen ihm begründen.
Auch Furcht lässt sie versprühen,
der Mut kann neu erblühen,
im Wandel ist der Trauer Schmerz,
bringt Freude in sein Menschenherz.
Schiebt weg des Hasses Triebe,
beglückt ihn neu mit Liebe,
Gefühle leiten ihn zum Schluss,
worin der menschlich Sinn sein
muss…
Silvia J.B. Bartl
Glück ...
Wie könnte man es definieren
ohne so etwas je zu studieren ?
Bedarf es doch nur kleiner Sachen
die das Leben glücklich machen.
Doch würde man es woll´n erzwingen
nur mühsam könnte es gelingen.
Denn jeder selbst des Glückes
Schmied
der Schwindler sich dann selbst
verriet.
Für einen ist des Glückes Spur
Genuss im Anblick der Natur.
Ein andrer sucht das Glück im Geld
und wandert um die ganze Welt.
Obwohl das Glück so nah doch
wohnt
und jeden einzelnen belohnt,
indem man unbeschwert nur lebt
und nicht nur Größeres erstrebt.
Nicht mit Macht es aufzuwiegen
sein eignes Glück dadurch
besiegeln.
Hektik ist in jeder Munde
doch Glücklichen schlägt keine
Stunde.
Lass freien Lauf doch der
Gedanken
Glückseligkeit kennt keine
Schranken.
Gewähr dem Geist ein freies Stück
und Du erfährst Dein eignes Glück.
Silvia J.B. Bartl
Herbst ...
Der Herbst dankt mit Zufriedenheit
die Ernte zeugt von Reichlichkeit.
Belohnt wird nun des Jahres Mühe
die Saat in reifer Früchtefülle ...
Der letzten Sonnenstrahlen
wärmend Schein
laden zum spazierngeh´n ein.
Du lieblich goldene Oktobersonne
bist des Gemütes wahre Wonne ...
Kein Pflänzlein kann Dir
wiedersteh´n
muss in leuchtend Rot
entgegenseh´n.
Noch einmal will der Sommer sein
Gesicht Dir zeigen
bevor zum Winter sich die Blätter
neigen ...
Auch ältere Menschen woll´n
Sonne noch tanken
bevor die Kälte bringt alles zum
Wanken.
Sie sitzen auf Bänken im Park,
zufriedenem Herzen,
und vergessen dabei ihre Pein, all die
Schmerzen ...
Du goldener Herbst mit rotgoldnen
Stücken
bei jung und bei alt löst aus süß
Entzücken ...
Silvia J.B. Bartl
Hoffnung ...
Ein jeder Mensch kennt dieses
Wort,
es ist in aller Munde –
man klammert sich in einem fort,
nicht nur in schwerer Stunde ...
Von ängstlich bis zu hocherfreut
kann dieses Wort bedeuten,
die Frau, die keines Blickes scheut
in guter Hoffnung neues Leben
begleiten ...
Der Kriegsheld doch in seiner Pein,
Vom Schicksal schwer getroffen
der Friede möge kehren ein
er kann es nur erhoffen ...
Es setzt so manche Kräfte frei
wenn Hoffnung in Dir schlummert,
wundersam nicht einerlei
bist Du da unbekümmert ...
Drum gib die Hoffnung niemals auf
hör auf die innere Stimme
dann geht das Leben stets bergauf
manch Strohhalm gleicht dem Sinne
Silvia J.B. Bartl
Lebenselixier...
Denkt man seiner Kindheit ´mal
zurück
welch´ Geborgenheit und so viel
Glück.
Ein Funkeln, Leuchten sich bemüht,
aus Kinderaugen Lebensmut nur
sprüht ...
Rote Bäckchen, wacher Geist,
ehrliche Zunge, manchmal dreist,
ohne Sorgen scheint die Welt –
auch wenn man ´mal vom Baume fällt.
Ein Kinderlachen auch jene tief
berührt –
im Innersten ihr eignes Kind gespürt
Wo Streiche man hat ausgeheckt,
vor Tadel sich dann nur versteckt –
mit einem Kinderblick so brav,
bekäm man Lob und keine Straf´...
Ach wär´ ich doch nur Kind
geblieben,
Probleme würden klein geschrieben,
denn Kinder sind für jeden schier –
das reinste Lebenselixier ...
Silvia J.B. Bartl
Liebe ist
nicht nur ein Wort ...
Nicht tausend Worte könnten
widerspiegeln
was diese fünf Buchstaben in einem
besiegeln –
Gefühle wie der Sonnenschein,
berühren gülden groß und klein.
Des Kindes an der Mutterbrust
gibt sie der Schmerzen großen
Trost ...
Wahrlich wessen Herz entflammt
die Traurigkeit wie weggebannt.
Jener ein Herz in sich trägt,
hat dieses Wort schon miterlebt.
Angespornt zu Heldentaten,
Schwäche würde sich verraten ...
Doch Wunder werden Wirklichkeit
auch noch in uns´rer heut´gen Zeit.
Die Leichtigkeit des Seins gibt
Sinn,
denkt man mit Herz und nicht mit
Hirn.
Überall trifft Amors Pfeil ins Ziel
niemand gefeit vorm Seelenspiel ...
Eiskalt bis kochendheiß
der Gefühle Wechselbades
Schweiß.
Himmelhochjauchzend zu Tode
betrübt
ereilt es jeden mal der liebt.
Wo innewohnt die Liebeslust
fällt ab der größte Alltagsfrust...
Das einz´ge Wort der Gefühle
Triebe
das wird genannt auch einfach
LIEBE.
Die Liebe öffnet manches Herz
und nimmt hinfort den Welten-
Schmerz.
Hast Du die Liebe mal erspäht
bekommst Du Lebensqualität ...
Sie kann wie eine Droge sein
und gut auch wie ein alter Wein.
Wird sie gepflegt und gut genährt,
ein leichtes Leben Dir gewährt.
Des Lebens Sinn hat nur entdeckt
der durch die Liebe wurd´ geweckt
Silvia J.B. Bartl
Liebessinn ...
Die Liebe ist wie Zuckerguss –
Süß von Anfang bis zum Schluss ...
Die Liebe ist wie saure Gurken –
Ihr Biss trifft auch den größten
Schurken ...
Die Liebe ist auch Seelentrost –
Sitzt man als Kind auf Mutter´s
Schoß ...
Die Liebe ist wie Medizin –
Gibt Kranken wieder Lebenssinn ...
Die Liebe ist wie eine Droge –
Süchtigmachend ihre Soge ...
Die Liebe ist des Lebens Sinn –
Das Sein bekommt durch sie
Gewinn ...
Drum lass die Liebe immerfort –
Von heut an sein Dein
Lieblingswort !
Silvia J.B. Bartl
Liebesgedanken ...
Wär´ ich ein Vögelein
flög´ ich zu Dir –
könnt´ immer bei Dir sein
und Du bei mir ...
Sehnsucht die gäb´ es nicht
denn Du bist ja hier –
mein Herz wüsst´, was Dein´s so
spricht
das Glück wär´ bei mir ...
Tausendmal lieb´ ich Dich
würd´ mein Auge Dir sagen –
niemals die Liebe wich
bräuchst` nie verzagen ...
Vom nachtblauen Himmel
brächt` ich Dir ´nen Stern –
kein Fragen-Gewimmel
denn ich hab´ Dich gern ...
Auch wenn ich kein Vöglein bin
mit leichtem Flügel -
gibst Du meinem Leben Sinn
denn Du hältst die Zügel !
Silvia J.B. Bartl
Mehr als alles…
Es war´ als hätt´ das Schicksal,
zwei Seelen sanft geweckt
durch ihre Herz-Signale, die lenken
ganz versteckt –
Emotionen woll´n verbinden, mit
Träume insgeheim
dass Wege, die sich kreuzen, kein
Zufall sind im Sein…
Auf unerklärlich Weise sind Fremde
so vertraut
ihr Geist schwingt nun gemeinsam,
hat Karma aufgebaut –
Ein unscheinbarer Funken,
entzündet seine Kraft
ergießt in lodernd Flammen, des
Lichtblicks Lebenssaft…
So still und doch so drängend,
ergreifet er Besitz
von gleicher Seelenschwingung, in
Wege Zeichen ritzt –
bedarf es keiner Worte, die
Regungen beschreibt
Gewissheit stumm und leise, die
Herzen dann vereint…
Auch währt dies Schicksal nur von
kurzer Dauer
unsäglich Glück durchbrach die
Daseinsmauer –
mit Augenblicken inspirierend
den Sinn des Lebens definierend …
Und könnt´ der Himmel jubilieren
würd` er mit Freudentränen
reagieren –
sich Seelen wundersam gefunden
die teilten sich den Puls der
Stunden…
Die Muse blieb mit leichtem Hauch
zurück wie Schmetterlinge im Bauch
So muss es auch im Erden-Leben
noch mehr als dieses „alles“ geben…
Silvia J.B. Bartl
Nur ein paar Schrift-Zeichen…
Knisternd sacht und drängend doch
und kaum erwartet lockend
ist Sehnsucht die im Herzen pocht
die nach der Einheit fordert…
Gedanken mal´n mit Phantasie
Bilder von Vertrautem
und driften ab wie Extasy
in Wunschwelt des Erbautem…
Geheimnisse, die schwimmen mit
im Strom der Emotionen
auf einmal sind die Seelen fit
mit paradoxen Normen…
Der Augenblick des ersten Mal
mit Riechen, Schmecken, Fühlen
ist wie der Gipfelblick ins Tal
lässt Lebenssinn durchwühlen…
Sei eingebrannt du Bild des
Glücks
in Fasern meines Lebens
zeig mir dadurch dann Stück für
Stück
den Weg, der nie vergebens…
Silvia J.B. Bartl
Seelenqual …
Gedanken rauben den Verstand,
der Körperseelen einst verband –
Fiktionen heraus zu kristallisieren,
als Lügen sich zu manifestieren.
Wirres Durcheinander im Gehirn,
sucht selbst gesponnenen Zwirn.
Fragen bohren sich in das Gemüt,
so dass die Wahrheit untergeht.
Verschleiern Zweifel jeden Sinn -
und raffen Identitäten dahin ?
Emotionslos streben wir nach mehr,
doch fühlen uns des Lebens schwer.
Die Kompanie
der Menschmaschinen,
regiert Gedanken und Gelingen.
Wesentliches wird verdrängt -
abgehakt ins Leere gezwängt.
Monotoner Blick
sucht Zukunftsstrom
den profitablen Ausgleichslohn -
Alarm-Impulse bestätigen vernetzt
und melden
„Vorgang Seelenqual“ komplett …
Silvia J.B. Bartl
Simple Wunder…
Wunder sind doch ganz normal,
besonders die verbundene Qual,
ein jeder Mensch erlebt sie täglich,
macht ihn erneut dadurch beweglich.
Ein Wunder gibt dem Leben Kick,
erkennst Du es auf einen Blick,
auf den Betrachter kommt es an,
wie der ein Wunder deuten kann.
Das Leben selbst es ist doch
Eines,
für manchen jedoch nur ein kleines,
selbstverständlich wächst die Zelle,
in beschützter Mutterquelle.
Jeden Tag ein neues Stück,
ist´s ein Wunder oder Glück,
dass unsere Erde Leben schenkt
und daraus einen Sinn erkennt.
Liebe, Leben und auch Leiden,
können wahre Wunder bereiten,
wecken Sinn und Lebensmut,
wundervoll wie gut das tut.
Kleinigkeiten sind des Rätsels
Lösung,
der wundersamen Prüfung,
öffnen Herz und auch Verstand,
und präsentieren Wundersand…
Silvia J.B. Bartl
Sommer ...
Der Sommer ist die schönste Zeit –
die Menschen sind voll Fröhlichkeit.
Blumen blüh´n in allen Farben,
vergessen sind des Winters Narben.
Kinderlachen schallt im Park –
die Sonne macht sie alle stark.
Liebespaare spazier´n an Dir vorbei
Amors Pfeil trifft mancherlei...
Auch die Tiere haben es
vernommen –
turteln, denn der Sommer ist
gekommen.
Der Sommer vertreibt so manchen
Katzenjammer
aus der noch so dunklen Kammer.
Sommer, Sonne und noch mehr –
wir alle brauchen Dich so sehr ...
denn die traurigsten Gedanken und
Gefühle
schmelzen hin – in Deiner Sommer-
Sonnes-Schwüle ...
Silvia J.B. Bartl
Sonne - Mond
und Sterne…
Wie jeden Morgen am Firmament
ihr Strahlen das Gemüt erwärmt
und schenkt uns Wärme, Leben,
Licht
der Welt ein helleres Gesicht…
Manchmal denkt sie sehnsuchtsvoll
an ihre Liebe wundervoll
kurze Augenblicke Zweisamkeit
bevor sie strahlt und ihn vertreibt…
Mit Silber-Schein er sie erleuchtet
die Kraft der Nacht dies auch
bedeutet
hält Wache dort am Himmelszelt
bis sie erhellt erneut Welt
Hält schützend seine Hand im
Traum
über alle die auf ihm vertrau`n
Im Rhythmus dieser Urgewalten
kann er mit ihrer Hilfe schalten
Von weit her sieht man dieses
Funkeln
verzaubern alle Welt im Dunkeln
sind wahre Freunde auch im
Hintergrund
so kam ein Vorschlag aus deren
Mund
Für ewig die Begleiter für die
beiden
Beweis der Liebe sein für alle
Zeiten
soll Männlichkeit der Sonne sich
wandeln
um mit der Weiblichkeit anzubandeln
Die Luna als der Mond bekannt
nimmt die Sonne anerkannt
für immer werden sie bezeichnet
Liebende durchs Pronomen
gezeichnet…
Silvia J.B. Bartl
Tränen ...
Des Menschen Seele drückt es aus
dem Augenwinkel quillt´s heraus -
in jener Ausdrucksweise
des Lebenssaft´s Gefühle leise
wie eindrucksvoll und sichtbar
die Träne still und wasserklar ...
Ja das kann sie ihr Eigen nennen
ein Herz lässt sich daraus erkennen
denn dessen Tränen sind versiegt
ein Stein in jener Brust sich wiegt ...
Tränen können Schmerzen zeigen
Wut und Zorn auch nicht
entweichen
ist Rührung ins Gesicht geschrieben
welch Freudentränen beim
Verlieben ...
Lasst Herzen sprechen doch mit
Tränen
derer soll sich niemals schämen
die Wirkung dessen ist erlösend
und doch keinesfalls entblößend ...
Der 1. Atemzug von Tränen doch
begleitet
erfülltes Leben wird dadurch
bereitet
doch hast Du keine Träne mehr
ist der Körper kalt und leer ...
Bevor des Lebens Sinn genommen
lasst zu, dass manchmal Tränen
kommen
sanft und warm über kalte Wangen
geben Mut auch Trost und das
Verlangen
das Leben neu zu überdenken
das Morgen wird ein Lachen
schenken ...
Silvia J.B. Bartl
Traumwelt…
Des Nachts, die Augen fest
geschlossen,
taucht man im Schlaf hinein –
Gedanken durch den Kopf
geschossen
als würd´ es wirklich sein.
Erhofftes zeigt sich unbewusst,
lässt Ängste widerspiegeln,
auch Hoffnungen im Überfluss
der Hemmung zu entriegeln.
Gar mancher auch am Tage träumt
sich so geheimsten Wünschen stellt
was sonst sein Geist ihm nur
einräumt
wenn selbst er sein Gemüt erhellt.
So weit Dich Deine Sinne tragen,
erlebt in schrillen Farben
Dein Innerstes wird es Dir sagen
durchwühlt die alten Narben.
Ob Tier, ob Kind, ein jedermann
der traumhaften Manien
kann sich entziehen diesen Bann
der grenzenlosen Seelen-
Phantasien.
Silvia J.B. Bartl
Weihnachtszauber ...
Ein Jahr neigt sich dem Ende zu
Natur liegt schon in Winters Ruh –
Klirrende Kälte, diese nicht fern
nachtblau der Himmel, leuchtend ein
Stern...
Verkünden soll er Glück und Segen
gleichsam all jene Seelen bewegen,
denn heut ist uns ein Kind geboren
welch` zum Erlöser auserkoren ...
Der Duft von Äpfel, Nüss´ und
Zimtgewürzen
lässt uns in Phantasien stürzen.
Liebliche Töne klingen im Ohr,
die Rührung treibt eine Träne
hervor...
Am Weihnachtsbaume funkeln
Lichter
zufrieden froh all´ die Gesichter.
Kinderäuglein blitzen gespannt,
auch Zank ist kurz wie weggebannt ...
Der Zauber jenes
Weihnachtsabend
so gnadenbringend und erlabend,
Erinnerungen träumen sacht –
oh Du betörende Heilige Nacht ...
Silvia J.B. Bartl
Winter ...
Der Winter ist Besinnlichkeit
Melancholie macht sich im Herzen
breit ...
Frösteln lässt uns Kält´und Schnee
die Einsamkeit tut manchem weh ...
In weißem Kleid döst die Natur
lechzt entgegen der ersten
Sonnenstrahlen nur ...
Spuren im Schnee, die knisternd
stapfen
Weihnachtsduft und Tannenzapfen
Blumen aus Eis
in schillerndem Weiß –
wie Sonne für das Seelengemüt
Trübsal wirkt wie weggeweht ...
Oh Winter – möcht´ Dich niemals
missen
mit Deinen Puderzucker-Kulissen ...
Du segensreiche Winterszeit –
regenerierst Natur und
Menschlichkeit ...
Silvia J.B. Bartl
Zeit…
Tick tack – tick tack sie rennt davon
Sekundenschritte monoton,
treibt das Wesen unter Eile
raubt Freiheit und setzt Keile.
Diktiert tagtäglich unser Leben
Wie schön, würd´s diese Zeit
nicht geben.
Sie legt uns eng in Ketten
Und schnürt uns in Manschetten
Der Puls der Zeit ist Utopie
dennoch scheint´s wir brauchen sie
Tick tack – tick tack
welch lieblich Klang
für manchen fast wie Vogelsang?
So wacht doch auf anstatt
zu funktionieren
und lasst euch nicht mehr dirigieren
ein Leben mit der inneren Uhr
bringt Zufriedenheit und Leben pur.
Da hat man Zeit, die man sich nimmt
Anstatt ´ne Uhr die einen trimmt
Genommen ist der ganze Stress
Wenn man nur will und
denkt ganz kess
Soll´n ruhig die and´ren sein normal
Mit Regeln, Zeiten und Moral
Ich leb mein Leben ohne Zeiger
Erlaub´ mir so manchen
Schabernack
Tick tack – tick tack – tick tack…
Silvia J.B. Bartl
Einige Werke von Art of Words finden sich in Anthologiebänden der Frankfurter Bibliothek wieder. Dies sind wertvolle Bände literaturgeschichtlicher Zeugnisse ausgelesener deutschsprachiger Schriftsteller.
Sie liegen in den Staatsbibliotheken großer Hauptstädte, wie Berlin, Hamburg, München, in der Schweiz und Frankreich, bis hin zur
National library of congress in Washington aus.
(Trägerin Cornelia Goethe akademie)
Shortstorys…
Unter dieser Rubrik finden Sie Kurzgeschichten
…wie
Alienthese
Träume sprechen Bände
Kinderfreundlichkeit
ein ganz gewöhnlicher Tag
Magic Moments
im Anschluss daran einige Zitate/Aphorismen aus meiner Feder
Alienthese ...
Gibt es Ufos oder vielleicht sogar Aliens?
Diese Frage hat sich bestimmt schon jeder
einmal im Leben gestellt. Auch Sie oder
liege ich damit vielleicht verkehrt? Na also!
Glauben Sie alles, was man Ihnen vorgaukelt
oder erzählt? Sind Sie davon überzeugt,
dass der Schnee weiß ist? Wer hat Ihnen
das gesagt? Oder wissen Sie, dass Schnee
durch Lichtreflektion weiß aussieht, obwohl
es sich nur um gewöhnliches durchsichtiges
Wasser handelt. Niederschlag, der in einer
anderen Form die Erde mit dem köstlichen
Nass versorgt.
Also, wenn Sie an weißen Schnee glauben,
gibt es sicher auch Menschen, die nicht an
der Existenz von Ufos und Aliens zweifeln.
Nicht nur verschiedene Ufoforscher sind
sich darüber einig. Laut ihren
Untersuchungen müsste es all das geben.
Aber natürlich alles im Geheimen. Ähnlich
wie die geheimen Schriften, dessen
Originalausgabe bewacht und weggesperrt
im Vatikan verwahrt wird. Auch diese
Wahrheit darf niemals an die Öffentlichkeit
dringen. Aber warum verheimlicht die
Wissenschaft die Existenz der Aliens? Um
eventuell eine Massenhysterie zu
verhindern? Oder weil die Nasa diese
Kreaturen für sich behalten will? Zu
Forschungszwecken oder um sich
unbekanntes Wissen anzueignen?
Diejenigen, die im Besitz von außerirdischem
Leben oder Lebenszeichen sind,
verschweigen uns Normalbürgern die
Wahrheit. Warum? Wer weiß? Diese
Geheimnistuerei ist sehr verdächtig. Viele
Berichte von Ufosichtungen, auch der
damalige Rosswell-Fall, wird als unwahr
dargestellt, obwohl es Beweise und Zeugen
gibt. Ein Grund mehr, erst recht einen
Funken Wahrheit an dem Ganzen zu finden.
Viel zu viele Zufälle, die uns Individuen für
dumm und unwissend dastehen lassen.
Bestimmt stehe ich mit meiner Theorie nicht
allein da. Für mich steht fest, dass es
außerirdisches Leben gibt. Weggesperrt
oder unter uns lebend, kann ich nicht genau
beurteilen. Oder wissen Sie vielleicht, wie
ein echter Alien aussieht? Uns werden doch
die Informationen über Aliens regelrecht
einsuggestiert. Wer sagt denn, dass ein
Alien klein, grau, grün, großäugig sein muss?
Genauso gut kann es ein
Durchschnittsbewohner der Erde sein, der
sich unauffällig unter die Menge gemischt
hat, oder? Vielleicht kennen Sie sogar einen
und wissen es noch gar nicht?
Es gab ja schon immer besonders begabte
oder kluge Leute, die Phänomenales oder
Übermenschliches schafften. Dies wäre
vielleicht ein Anhaltspunkt. Der krasse
Gegensatz findet sich auch wieder unter uns.
Hierbei meine ich die verschiedenen
Geisteskrankheiten. Kann es nicht auch so
sein, dass diese Menschen durch Ihre
Andersartigkeit im Denken und Handeln
auf eine andere Herkunft deuten? Vielleicht
sind sie gar nicht so dumm für wie sie
gehalten werden? Genie oder
Schizophrenie, das ist hier die Frage. Die
Frage, die für uns nicht erklärbar ist. Alle
Andersartigen könnten doch einfach
anderen Ursprungs sein? Für alles
Unerklärliche gibt auch eine Erklärung,
auch wenn sie noch so unglaublich erscheint.
Vieles steht doch auf dieser Welt in
Zusammenhang. Denken Sie mal an das
Bermuda-Dreieck, die Pyramiden, die
sieben Weltwunder, die Kornkreise. Sie alle
haben eines gemeinsam, Unerklärliches. Wer
fragt da, ob es alles mit menschlichen Dingen
zugeht. Zufall oder Weltall oder einfach alles
aus Alienhand?
Na, glauben Sie immer noch, dass der
Schnee weiß ist? Oder sind Sie nun
überzeugt, dass dies alles Ansichtssache
und die Perspektive der Blickrichtung ist.
Denken Sie mal darüber nach. Fake oder
Fiktion - eine Überlegung wert...
Silvia J.B. Bartl
Träume sprechen Bände
Sage mir was Du träumst und ich sage Dir,
was Du bist... Es gibt viele Informationsquellen über Träume und deren
Deutung. Sind wir mal ehrlich: Glauben Sie
alles was Sie lesen? Nur weil es mit
schwarzen Buchstaben auf weißem Papier
gedruckt worden ist? Papier ist bekanntlich
geduldig... Doch welcher reell denkende
Mensch kann sich denn überwiegend mit
seinen Träumen beschäftigen? Wir leben
heute in einer schnelllebigen Zeit, in der
Kreativität, Spontaneität und
Entschlussfreude gefragt sind. Menschen
die mit beiden Beinen im Leben stehen,
sozusagen. Stress, Hektik, Mut und
Reaktion sind die Favoriten, nicht nur im
Berufsleben. Weil der heutige Mensch
überall und immer "funktionieren" muss, ist
doch für Phantasie oder "in Gedanken
schwelgen" am helllichten Tag, keine Zeit.
Kein Wunder also, dass die Seele oder
Gefühlsebene verdrängt wird. Denn
Gefühle zeigen in der Öffentlichkeit,
können sich heutzutage nicht viele
Menschen erlauben. Oder würden Sie von
einem Vorgesetzten erwarten, dass er
gefühlsgesteuert die Firma leitet? Wäre
vielleicht einmal etwas anderes, aber dies in
die Realität umzusetzen, fast ein Ding der
Unmöglichkeit. Gefühlsduseleien werden
oft falsch interpretiert. Man glaubt der
Mensch der gefühlsbetont handelt muss ein
Spinner sein, der nicht ganz für voll
genommen wird. Wie sollte es auch anders
sein im Zeitalter der Maschinen? Maschinen
und "menschliche Maschinen" funktionieren
emotionslos! Schade aber wahr.
Logischerweise besitzt jeder Normalbürger
Gefühle und Emotionen, aber setzen wir
wirklich bei dringlichen Geschäftsterminen
Gefühle ein? Nein, wir drücken den
unsichtbaren Knopf, der die Gefühle
ausschaltet und starten den Verstand, der
uns auf Klick eine Lösung für das Problem
liefert. Bei vielen Menschen ist es also nicht
verwunderlich, dass der Verstandsknopf
tagein tagaus aktiv ist, sozusagen auf
Dauerbetrieb. Auch beim Zubettgehen
steht er noch auf "Standby" und verursacht
Einschlafstörungen. Doch der menschliche
Körper ist ein Wunder der Natur und findet
einen Weg, den Verstandsknopf irgendwann
einmal auszuschalten. Beim einen früher,
beim anderen später. Spätestens im
Tiefschlaf der einzelnen Person, ist der
Hebel des Verstandsknopfes deaktiviert
worden. Ja und da startet endlich der
erholsame Teil, der den Körper wieder
regeneriert. Nacht für Nacht, Jahr für Jahr,
immer wieder aufs Neue. Denn auch der
Workaholic benötigt Entspannung, Schlaf,
Träume zum Kraftschöpfen. Im Schlaf
beginnt der Körper alles Liegengebliebene
oder Verdrängte zu verarbeiten. Sei es
durch Phantasieträume, Albträume
oder Wunschträume. Wer zuwenig Zeit am
Tag für Träumereien hat, muss ja wohl
dieses Gebiet im Schlaf nachholen. Denn
dies fordert jeder Körper, ob sich nun
jemand an Träume erinnern kann oder nicht.
Fakt ist, dass jeder träumt, in Farbe oder
schwarz-weiß, das ist völlig egal. Doch die
Aussagen in Büchern oder im Internet, über
die einzelnen Träume, können nicht präzise
sein. Warum? Weil jeder ein einzigartiges
Individuum ist und seinen eigenen Traum
träumt. Deutungen über bestimmte Dinge,
Orte oder Figuren und deren Reaktionen,
können doch gar nicht auf den Einzelnen
zugeschnitten sein. Was Sie am Tag
durchlebt haben ist die Reaktion, sozusagen
individueller Traum. Deshalb weiß jeder
selbst am besten, wie er die einzelnen
Träume deuten sollte und wie vorrangig sie
für seinen neuen Tag sind. Sicher möchte
der Verstand analysieren, warum weshalb
und wieso gerade der Träumende so etwas
träumt. Versuchen Sie doch einmal es nicht
zu analysieren, sondern sich zu erinnern, was
der einzelne Traum Ihnen sagen will. Auch
wenn es nur wirres Zeug ist, was Sie
träumen oder ein bestimmtes Ereignis, das
Sie zum Überlegen anregt. Vielleicht hilft
es, wenn man den Traum aufschreibt oder
mit einem Nahestehenden bespricht. Auf
jeden Fall hilft es, das Geschehene des
vergangenen Traumes ad acta zu legen.
Denn auch Ihr Körper hat ja diesen Traum
schon geträumt. Also alles Vergangenheit!
Ihre vernachlässigten Gefühle wollten doch
durch diesen oder jeden Traum nur ein wenig
Beachtung, damit Sie Ihre Umwelt, Ihren
Ärger, Kummer oder ähnliches besser
verarbeiten können. Es sei zwar jedem selbst
überlassen im Traumlexikon die einzelnen
Bilder zu deuten, aber überlegen Sie mal
genau, was bringt Ihnen das? Angst, Schuld,
Trauer, Wut, Hoffnung, Freude, Glück,
Extase? Ihr Körper hat diese
Gefühlsebenen ja bereits im Traum
durchlebt, also warum sich darüber
Gedanken machen? Sie haben es doch
bereits erlebt! Oder halten Sie detailliert an
den Erlebnissen des vergangenen Tages
fest und wollen sie verstandesmäßig
analysieren? Eigentlich Zeitverschwendung
oder? Was passiert ist, ist doch schon
geschehen. Fakt ist, dass auch Sie die
Vergangenheit nicht ändern können.
Denken Sie nicht länger an nicht mehr
Änderbares, sondern planen Sie mit neuem
Schwung nach erholsamer Nacht den neuen
Tag. Machen Sie sich lieber einmal
Gedanken darüber, wie aufregend,
hoffnungsvoll und toll dieser heutige Tag
werden könnte. Vielleicht könnten Sie auch
im richtigen Moment, in der optimalen Lage,
den Emotionsknopf, mit Ihrem Willen
aktivieren. Lassen Sie doch auch Ihre
Gefühle ein wenig am Tagesgeschehen
teilhaben und schalten Sie für einige
Augenblicke den rationalen Verstand
ab. Verfolgen Sie ihre Ziele mit Gefühl und
jagen Sie nicht einem Traum nach. Gefühle
mit einer Portion Verstand richtig kombiniert,
verschaffen Ihnen Glück, Zufriedenheit und
Freiheit. Was glauben Sie, wie wundervoll
dann diese Momente auf Sie einwirken?
Nach solch einem Tag, braucht Ihr Körper
weniger nachzuholen und lässt Sie bestimmt
in eine nie gekannte, phantastische
Traumwelt eintauchen. Egal, was Sie
träumen, Hauptsache Sie haben ein gutes
Gefühl dabei. Und das werden Sie sicher
haben. Ihr Unterbewusstsein, muss sich nun
nicht mehr in Träume flüchten, um verdrängte
Emotionen zu verarbeiten, sondern kann
sich endlich erholsamen Urlaub gönnen.
Nach langer Zeit kann es endlich aufatmen,
gönnen Sie es ihm, zu Ihrem eigenen
Wohl. Im Gleichgewicht kann es sich wieder
seiner eigentlichen Aufgabe widmen und
dem menschlichen Besitzer, wertvoll zur
Seite stehen. Anstatt sich mit Ängsten und
Sorgen zu plagen, bewältigt Ihr
Unterbewusstsein nun Dinge im Schlaf, die
Ihnen persönlich wichtig sind. Es unterstützt
den Körper bei Krankheit und zeigt sogar
Wege auf, die die Selbstheilungskräfte
aktivieren können. Vielleicht gibt es Ihnen
auch wichtige Tipps in einer wichtigen
Entscheidung. Oder zeigt Lösungen in
eingefahrene Denkmuster, wer weiß?
Das Beste daran ist aber, dass Sie sich
beim Aufstehen ausgeruht und voller Elan
fühlen werden. Fit und kraftvoll wie
neugeboren. Warum? Weil Ihr
Unterbewusstsein nun Zeit für sich hat und
das Schlafbedürfnis dadurch sinkt. Können
Sie sich nach so einer geruhsamen Nacht an
Ihrem Traum erinnern kann das nur eine gut
gemeinte Hilfe für sich selbst sein. Diese
Art von Traum, können Sie, ohne jegliche
Hilfsmittel, für sich selbst deuten und
auslegen, so dass einem positiven Gelingen
nichts mehr im Wege steht. Vieles
Unmögliche kann durch einen Traum zu
einer Möglichkeit werden. Befreien Sie sich
also von all dem unnötigen Lebensballast
und träumen Sie frei und
ungezwungen. Denn wie sagt man so schön:
Die Gedanken sind frei - sowie auch die
Träume. Aktivieren Sie Ihren persönlichen
Seelsorger, indem Sie sich auf das richtige
Träumen einlassen. Und hören Sie auch am
Tag ab und zu auf Ihre innere Stimme.
Dann werden Sie erkennen, dass es das ist,
wonach Sie schon immer gesucht haben.
Also, richten Sie Ihren Blick nach vorn,
schlafen Sie gut und träumen Sie süß...
Silvia J.B. Bartl
Kinderfreundlichkeit – Kinderfeindlichkeit –
Kindergleichgültigkeit
Kinder, Kinder, Kinder…
Kinder sind bestimmt nicht alles, aber ohne
Kinder ist alles nichts…
Wie würde wohl eine Passantenbefragung zu
unserem aktuellen Thema Kinder aussehen?
In jedem Land der Erde wohl anders, aber
sagen wir mal auf Deutschland bezogen. Als
Familie in Deutschland zu leben, ist alles
andere als einfach, denn Kinder werden in
unserer Gesellschaft noch immer als
Störfaktor gesehen. Kleine Quälgeister,
für die nirgendwo so richtig Platz ist und für
die niemand Zeit und Verständnis
aufbringen will. Außer den Eltern natürlich,
die wieder einmal mit ihren Sprösslingen
alleine dastehen. Doch wer ist in unserer
Zeit noch dazu bereit, mit Freude die
Verantwortung der Eltern zu übernehmen?
Wo einem von Anfang an klar vor Augen
geführt wird, dass Kinder einfach nicht in
dieses System passen. Manch einer wird
sich bewusst, dass er damit zum Außenseiter
abgestempelt wird. Plötzlich gehört man einer
Minderheit an, einer Minderheit, die auch
die Regierung wachgerüttelt hat. Hellhörig
geworden sieht der Staat die damit
verbundene Problematik. Denn gäbe es
keine Kinder mehr, was wäre unsere
Zukunft? Also müssen die wenigen übrig
gebliebenen Kinderfreunde zum Nachwuchs
angeregt werden. Ja, so weit sind wir schon!
Unglaublich aber wahr. Denn diesen
Einzelnen wird das Kinderkriegen vom
Staat schmackhaft gemacht, welches im
Grunde genommen nur der Arterhaltung
dienen soll. Und eventuell auch, weil
ansonsten der ganze Rentenschwindel
auffliegen würde.
Warum sind gerade wir so eine aussterbende
Rasse? Ist die Gesellschaft schuld daran,
dass es heute Frauenrolle ist, sich in den
Beruf zu stürzen, anstatt als liebende
Glucke die Kinder zu hüten? Oder haben
die Frauen von heute einfach ihre
Mütterlichkeit verloren, verdrängt oder für
bessere Zeiten aufgehoben? Gut, es gibt
auch noch die Seite, dass Männer lieber
gertenschlanke Frauen haben als
Schwangerschaftsstreifen. Doch ist es nicht
ein Trugschluss, dass berufstätige Frauen
ohne Kinder, emanzipiert sind? Vor allem weil
sie es doch nur wegen der Männer tun? Sie
wollen beweisen, dass sie in der Männerwelt
genauso gut sind wie ihre Rivalen und
vergessen dabei die natürlichste Sache, die
eben nur eine Frau kann. Würden sie diese
Fähigkeit eine Mutter zu werden mit genau
so viel Stolz tragen wie ihren Beruf, wären
sie die wahren Emanzipierten. Schade, dass
sich viele Frauen noch immer selbst belügen.
Die Frau von heute, eine Karrierefrau,
deren Herz nicht mehr am rechten Fleck sitzt
und deren Bauch ihr allein gehört…
Bei diesen Gedanken stellen sich
gefühlsstarken Frauen die Haare auf und
auch ich persönlich, kann mich nicht mit
dieser neuen Sorte Frau identifizieren.
Denn ich bin mit Leib und Seele Mutter.
Und zwar die Mutter von drei absolut tollen
Kindern, das mich mit Stolz und Liebe
erfüllt. Das war nicht immer so, denn auch ich
war einmal jung, dumm und karrieresüchtig.
Logischerweise bin ich blond, doch auch
Blondinen kriegen einmal die Kurve. Die
Kurve, die mir tagtäglich aufs Neue
bestätigt, die mich in meiner Entscheidung
für Kinder bestärkt.
Doch beginnen wir einmal ganz von Vorne. In
meiner Kindheit gab es einen
entscheidenden Eingriff, der es mir
vorenthalten sollte, Mutter zu werden. Ich
hatte einen Darmverschluss, der mich nur
durch eine Notoperation am Leben erhielt.
Unglückliche Umstände wollten es so, dass
es genau an einem Heiligen Abend
passierte. Weil ich ein Notfall war und sofort
operiert werden musste, ging es eben um
Leben und Tod. Dass man die Priorität
aufs Überleben legte und nicht auf
eventuelle Folgeschäden, war ja klar. Mir war
das damals nicht bewusst. Wie auch, ich war
ja noch ein kleines Mädchen. Viele Jahre
später, erfuhr ich nicht etwa von meinen
Eltern diesen Folgeschaden der Operation,
sondern von einem Frauenarzt. Vielleicht
erschien es meinen Eltern damals noch nicht
so wichtig, mich damit zu konfrontieren oder
aber sie hielten es einfach nicht für so
wichtig, dass ich einmal Mutter werden
würde. Keine Ahnung, letztendlich erfuhr ich
es ja trotzdem. Bei einer
Routineuntersuchung zwecks eines
Pillenrezepts, übrigens meinem ersten
Frauenarztbesuch, kamen die nackten
Tatsachen ans Licht. Einfühlsam und
mitfühlend erzählte mir damals dieser Arzt,
dass es für mich fast unmöglich wäre,
schwanger zu werden. Verwachsungen der
Gebärmutter mit dem Darm, die ein
Überbleibsel von der Operation waren,
ließen die Wahrscheinlichkeit einer
Schwangerschaft auf 1% sinken. Tja, da war
sie nun, meine Seifenblase, die soeben
platzte. Und das, bevor ich überhaupt
überlegen konnte, ob ich überhaupt diese
Art von Seifenblase wollte. So eine
Frechheit! Aber andererseits eigentlich gar
nicht so übel, wenn man bedenkt, dass ich mir
nun das blöde Pillengeschlucke ersparen
kann. Schließlich war ich ja noch jung, viel zu
jung, um die Gedanken an ein Baby zu
verschwenden. Und auch später, hätten sich
diese Gedanken ja erübrigt. Ein für allemal!
„Na was soll’s“, dachte ich mir zum damaligen
Zeitpunkt, schließlich sind Kinder ja nicht
alles im Leben. Mit dieser Überzeugung,
konnte ich mich ja den anderen Dingen des
Lebens widmen. Also steckte ich die
Wahrheit des Nichtschwangerwerdens,
sorgfältig in die letzte Ecke meiner grauen
Gehirnzellen und vergaß, dass ich damit
jemals wieder konfrontiert werden könnte.
Das Leben eines Teenagers hält auch noch
andere wichtigere Sachen bereit. Und so
genoss ich mein Leben in vollen Zügen und
ohne die Angst einer ungewollten
Schwangerschaft. Ich hatte einen tollen
Freund, in den ich über beide Ohren verliebt
war und musste nicht mehr lange in die
Schule gehen. Schule fand ich damals
ziemlich öde, obwohl ich ganz gute Zensuren
hatte. Aber irgendetwas fehlte mir, etwas
anspruchsvolleres, Glück bringendes,
zukunftsorientiertes. Na Sie wissen schon.
Endlich nach dem langersehnten
Schulabschluss eine Lehrstelle. Doch die
war noch viel langweiliger und öder, so richtig
unanspruchslos. Tja, und schon fehlte mir
wieder etwas Außergewöhnliches. Wie
Kaugummi zogen sich die Tage bis zum
Lehrende und dann endlich die Freiheit. Die
Frage, ob ich den Beruf weiter ausüben
würde, hatte sich bereits erübrigt. Also
machte ich mich auf die Suche nach einem
anderen, kreativeren Job, der mich voll
ausfüllen würde. Tja, auch Blondinen sind
helle Köpfe (sieht man ja schon an der
Haarfarbe).
Das Schicksal meinte es gut mit mir und
präsentierte mir einen für mich
maßgeschneiderten Arbeitsplatz. Dieser
spielte sich in der Anzeigenabteilung eines
Verlages ab. Diese Art von Arbeit war toll,
frei, kreativ und selbständig konnte ich
meines Amtes walten und meine Fähigkeiten
unter Beweis stellen. Das erforderliche
grafische Know-how, legte ich mir anhand
eines Fernstudiums von zuhause aus zu. So
ganz nebenbei, versteht sich. Zugegeben es
war absolut stressig, aber genau das, was ich
mir immer vorgestellt hatte. Ohne anzugeben,
wurde ich mit der Zeit so richtig gut und
blühte in meinem neuen Beruf regelrecht auf.
Niemals hätte ich diese Tätigkeit missen
mögen, ja nicht einmal am Wochenende.
Denn es kam nicht nur manchmal vor, dass
ich liegen gebliebene Arbeiten von daheim
aus erledigte. Tja, was tut man nicht alles.
Das Glück war auf meiner Seite und was tut
ein Workaholic mit einem Partner? Diese
Frage legte ich sofort ad acta, denn meine
Arbeit duldete keinen Nebenbuhler. Seit
meine Beziehung zu meiner Jugendliebe
abgebrochen war, verschwendete ich an die
Männerwelt keinen einzigen Gedanken.
Wieso auch? Ich war es doch, der Fels in der
Brandung - für Gefühlsduseleien keine
Zeit. Also warum Ballast herumschleppen,
der einen völlig aus der Bahn wirft? Na
eben. Vier Jahre, in denen ich nur für meinen
Beruf da war, folgten. Verantwortlich für die
eigene Arbeit und doch frei wie ein Vogel,
herrlich.
Aber erstens kommt es immer anders, als man
zweitens denkt. Wie aus heiterem Himmel,
tauchte er auf einmal auf und sollte mein
Leben völlig auf den Kopf stellen.
Ahnungslos und ohne an weiteren Folgen zu
denken, ließ ich es zu, dass er einen Platz in
meinem Leben einnahm. Erst als ich mich
schon mit Haut und Haaren in ihn verliebt
hatte, merkte ich, dass es noch etwas
anderes als Karriere gibt. Was zu Anfang
als lockere Wochenendbeziehung wirkte,
entwickelte sich als Dauerbrenner. Mein
Leben war völlig durcheinander und plötzlich
meldete er sich wieder, der Gedanke in der
hintersten Ecke meiner grauen Gehirnzellen.
Sorgfältig hatte ich ihn doch persönlich dort
weggesperrt und trotzdem tauchte er just in
diesem Moment erneut auf. Der Gedanke
mit dem Kinderkriegen. Seitdem hatte ich
mich nicht mehr damit beschäftigt, doch nun
war alles anders. Er hatte diesen Gedanken
aktiviert. Ohne mich zu fragen, so eine
Frechheit! Mein ganzes Leben war doch so
toll geplant und dann so etwas. Puh, wie
sollte ich da wieder heil herauskommen? Das
einzige was ich tun konnte, war ihn die
Wahrheit über mich zu erzählen und darauf
hoffen, dass es in seinem Leben auch etwas
Wichtigeres als Kinder geben würde.
Verständnisvoll versuchte er mich zu trösten,
obwohl ich genau spürte, dass er seine
Kinderliebe nur mir zuliebe unterdrückte.
Das konnte ich nicht zulassen. Ich wollte
weder mein Leben, noch seines zerstören
und so entschied ich mich dafür, dass es wohl
besser wäre, wenn wir getrennte
Lebenswege gehen würden. Herzlos, aber
für mich scheinbar die einzige Alternative, um
nicht weiter damit konfrontiert zu werden.
Irren ist menschlich oder vielleicht fraulich?
Egal, nach einiger Zeit wurde mir bewusst,
dass mir ohne ihn etwas Wunderbares fehlt.
Die Möglichkeit, dass er anders darüber
dachte wie ich, ließ ich nicht zu und so kam es,
wie es kommen muss. Nach einer
Aussprache über unsere wahren Gefühle
füreinander, festigte sich unsere Beziehung
erneut. Mit einem Unterschied! Nun kam in
meinem Hinterkopf der absolute
Herzenswunsch nach einem Kind. Diese
Wahrscheinlichkeit von 1% war es, dass sich
dieser Gedanke regelrecht festsetzte.
Eigentlich irrwitzig, wenn man die Chance
bedenkt. Aber dieser Gedanke ließ mich
nicht mehr in Ruhe. Ich wollte es 100%ig
wissen und nicht nur zu 99%. Plötzlich stand
nicht mehr die Karriere an erster Stelle,
sondern eine natürliche Gegebenheit, bei
der ich nur 1% hatte. Welche
Herausforderung, die alles andere in den
Schatten stellt! Plötzlich sah ich an jeder
Ecke schwangere Frauen oder Mütter, die
zufrieden ihre Kinderwägen schoben.
Komisch, war mir früher nie aufgefallen.
Aber nun sah ich die Welt ja mit anderen
Augen. Und zwar mit jenen, dass ich zwar
eine Frau bin, aber irgendwie auch wieder
nicht. Paradox, denn ich sollte ja angeblich
nicht in der Lage sein, etwas so Natürliches
am eigenen Leib zu erfahren. Irgendwie
ungerecht, unmenschlich und gemein. Und
da sich in unserer fast dreijährigen
Beziehung nichts derartig erfreuliches
eingestellt hatte, musste ich mich wohl oder
übel geschlagen geben. Ich hasste mich dafür
und auch alle Frauen, die ihre dicken
Bäuche vor sich hertragen durften.
Selbstmitleid überkam mich und die Frage
nach dem warum gerade ich? Doch änderte
es irgendetwas an dieser Tatsache? Leider
nein! Es blieb mir gar nichts anders übrig, als
mich in mein Schicksal zu fügen und den
Gedanken an ein süßes, kleines Baby zu
verbannen. Für immer. Ende der Diskussion!
Schluchz… Nun hieß es meine Zukunft neu
zu ordnen.
Doch was heißt hier Zukunft, hatte ich
überhaupt eine? Und wie sollte die
aussehen? Mit oder ohne ihn und worin lag
der Sinn? Eigentlich wollte ich mir
überhaupt keine Gedanken mehr machen,
nicht über das Warum und auch nicht über
das Wieso. Deshalb versuchte ich nicht mehr
gefühlsmäßig zu denken, sondern rationell.
Das Leben kann auch so schön sein!
Diesen Satz suggerierte ich mir immer
wieder ein, solange bis ich ihn selbst glaubte.
Und siehe da, es funktionierte!
Unproblematisch genoss ich die Tage mit
ihm und machte mir über die Zukunft keine
weiteren, unnötigen Sorgen. Wir lebten von
Wochenende zu Wochenende und beide
gingen ihrer Arbeit nach, die mich
außerordentlich vereinnahmte. Karriere
macht süchtig und selbständig. Nimmt einem
zwar viel Freizeit, mit der man sowieso nicht
viel anzufangen weiß, aber? Was aber? Na ja,
Hauptsache das Wochenende ist frei, zum
genießen zu zweit. Was will man mehr vom
Leben? Eben. Ok etwas mehr Zeit um sein
Geld auszugeben, hätte man schon gern,
aber schließlich kann man ja nicht alles
haben… Zeit, was ist das eigentlich? Wenn
man merkt, dass schon wieder einmal das
Sylvesterfeuerwerk das neue Jahr
einläutet? Ja genau, als vielbeschäftigte
Karrierefrau, wird man nur durch dieses oder
jenes Fest daran erinnert, dass nun wieder
einmal ein Jahr vergangen sein muss. Als
wäre es gestern gewesen, dieses blöde
Feuerwerk vom Vorjahr. Na wenn schon,
eine tolle Party mit Freunden, so viel Zeit
muss sein. Obwohl die sorgfältig sortierte
Wohnung im Nachhinein einer chaotischen
Teenagerbude ähnelt. Aber was nimmt man
nicht alles in Kauf, für ein bisschen Spaß
und Abwechslung in seiner Eintönigkeit?
Monoton zogen sich die letzten Januartage
vorüber. Dunkelheit beim Aufstehen, zur
Arbeit zu gehen und beim Zubettgehen. Wo
waren sie, die hell erleuchteten
Sonnenstrahlen, die das Glück
widerspiegelten? Routiniert sah ich aus dem
Fenster und spürte die Eiseskälte des
Winters, die sich voll und ganz mit meinem
Seelenleben integrierte. Sollte das schon
alles im Leben gewesen sein? Hektik,
Stress, Oberflächlichkeit, Monotonie? Ein
fürchterlicher Gedanke, mit der sich meine
innere Stimme nicht zufrieden geben wollte.
„Es muss doch im Leben noch mehr als alles
geben“, flüsterte sie unscheinbar. Fast
überhörbar und doch unaufhörlich in meinem
Kopf. Mechanisch setzte ich mich ins Auto
und steuerte die Frauenarztpraxis an, um die
leidliche, jährliche Untersuchung hinter mich
zu bringen. Ich saß zwar hinter einer
gläsernen Scheibe, aber meine Augen
nahmen keine Lebendigkeit war. Warum
auch, wenn man selbst keine Leben schenken
kann?! Und da war er wieder, dieser blöde
Gedanke und konfrontierte mich erneut mit
dem Leben. „Weg damit, verschwinde“,
konterte ich und stopfte in wieder zurück wo
er hergekommen war. Tief durchatmen,
Gefühlsknopf aus und zurück ins Dasein.
Das kalte Instrument des Frauenarztes
erleichterte mir den Übergang zur realen
Welt. Wie eine Maschine folgte ich seinen
Anweisungen und überreichte ihn meine
Urinprobe. Keine Ahnung, für was er die
haben wollte. Und erst recht nicht, als er
blöd grinsend wieder zur Tür hereinkam.
Wieder einmal war ich auf dem Sprung und
wollte noch so viel erledigen. Also soll mich
dieser Mensch doch endlich verabschieden
und sich sein Grinsen für irgendeine Tussi
aufheben. Er hielt mir eine kleine weiße
Trägerscheibe unter die Nase, auf der sich
ein blaues Pluszeichen hervorhob und
beglückwünschte mich. Für was mich dieser
Mann beglückwünschte, wusste ich im ersten
Moment gar nicht und konnte auch nicht
begreifen, wie er mir derartiges unterbreiten
konnte. Nicht mit mir, ich war es doch, die
Frau, die sich damit abgefunden hatte, kein
Gefühl mehr an derartige Gedanken zu
verschwenden. Irren ist eben doch männlich
oder doch nicht? Nach einem erneuten Test,
bestätigte sich die Diagnose, die einer
Schwangerschaft. Schluck… Da lässt sich
nichts mehr ändern, ich war tatsächlich
schwanger. „Juhuuu“ frohlockte mein Herz
und machte Freudensprünge. Gedanken
schossen blitzartig wirr umher. Tatsächlich,
nicht nur ein bisschen und nicht nur 1%,
sondern 100%ig! Dieses blinde Huhn, das
auch einmal ein Korn findet war ich und da
soll noch einmal einer sagen unmöglich.
Wunder gibt es eben immer wieder.
In Hochstimmung verließ ich die Praxis und
atmete diese frische Winterluft ein. Was für
ein Genuss! Irgendwie hatte sich die Welt
um mich herum, von einem auf den anderen
Schlag verändert. Wirres Treiben,
freundliche Gesichter und ich mittendrin.
Stolz schritt ich mit meinem unsichtbaren
Babybauch zum Auto und steuerte als
werdende Mama zurück. Was für ein Gefühl
– werdende Mama – diese melodiösen
Worte ließen mich in Gedanken schwelgen.
Das Wort Glück wurde nun sinnvoll
definiert. Jede Faser meines Körpers
saugte diese neue Lebenslust ein und
genoss die Leichtigkeit des Seins. Von
wegen Monotonie… Dieses Wort hatte
seine Bedeutung für immer verloren und
öffnet das Tor zur Lebendigkeit. Da waren
sie, die langvermissten Sonnenstrahlen, die
auch durch die Januarsonne scheinen und
Herzen öffnen. Mit Leichtigkeit nahm ich die
Strapazen einer Schwangerschaft an und
war bereit, jeden Preis für dieses neue
Leben in mir, zu zahlen. Es gab kein für und
wieder oder vielleicht. Nein, ich war mit voller
Seele eine werdende Mutter, deren Glück
man am Gesicht ablesen konnte. Nun hatte
ich sie - eine Zukunft und was für eine! So
ganz nebenbei erübrigte sich die Frage, was
aus dem uns werden würde. Denn nun hatte
sich ja der Blickwinkel geändert, ja jetzt
waren wir werdende Eltern. Es kam mir fast
so vor, als ob mein Mann, das Gewicht
meines wölbenden Bauches tragen würde.
Stolz trugen wir unser Glück der Zukunft
entgegen und waren neugierig, was sie uns
bringen würde. Schicksal oder Zufall, ich
weiß es nicht, doch auf jeden Fall lief alles
wie am Schnürchen. Egal was wir anfingen,
es funktionierte. Ob es ein neuer
Arbeitsplatz für ihn oder eine andere
Wohnung war, es fiel uns sozusagen in den
Schoss. Wie ein praller, großer Luftballon,
schwebte ich auf einer rosaroten Wolke und
konnte das große Ereignis gar nicht
erwarten. Geduld war noch nie meine Stärke
und vor allem 9 Monate lang. Was für eine
lange Zeit! Ob ich ein paar Kilo zu viel hatte
oder Schwangerstreifen, das hatte für mich
keine Bedeutung mehr. Das einzige was
zählte, war das unbeschreibliche Gefühl, das
sich in mir ausbreitete. Ein Gefühl wie
Schmetterlinge im Bauch, voller Freude,
Hoffnung und Liebe.
Jeder Tritt meines Ungeborenen, bereitete
mir Wohlbehagen und Zufriedenheit. Ein
Gefühl dass ich bisher immer gesucht hatte,
obwohl ich nicht wusste, was ich eigentlich
suchen sollte. Die Welt um mich herum ist
bunt und interessant geworden. Die
wärmenden Sonnenstrahlen der
Herbstsonne, schenkten mir Kraft für den
atemberaubendsten Moment in meinem
bisherigen Leben. Auf diesen einzigartigen
Augenblick, wenn man sein Baby in
Empfang nehmen darf. Mit überirdischen
Kräften überrollten mich die Wellen der
Geburtswehen. Erschöpfung, Schmerz und
Ausdauer und gleichzeitig das unsägliche
Gefühl des Seins, wirkten auf mich ein.
Diese Emotionen, die einer Frau
vorenthalten sind, um neues Leben zu
schenken. Fast mitleidig beobachtete ich
meinen Mann, der diese Geheimnisse nie
erleben durfte. Nun war ich ganz Frau und
gab mich meiner natürlichen Bestimmung hin.
Auf der Achterbahn des Gefühlsrausches,
gebar ich nach vielen Stunden unseren
ersten Sohn. Welch ein Marathonlauf, der
mit nichts vergleichbarem aufzuwiegen wäre.
Hurra unser Baby ist da! Diese unsägliche
Kraft des neuen Lebens, erfüllte mich mit
Stolz und Zukunft. Wärme, ein Gefühl der
Verbundenheit mit einem Wesen, dessen
Leben aus einem selbst gekommen ist. Eine
Quelle, die den Puls in die Höhe schnellen
lässt, nur vom bloßen Anblick. Sinnvolles
Blut fließt in unseren Adern, die die
Leichtigkeit des Seins erklären. Eine
einfache und wunderbare Definition für das
Wort Mutter…
Eine Mutter zu sein bedeutet also mehr, als
nur ein monotones Leben zu führen. Eine
Erfahrung, die ich nie mehr missen möchte.
Nie mehr Langeweile, sondern jeden Tag
neue Überraschungen und leuchtende
Kinderaugen. Welcher Beruf ist denn so
zukunftsorientiert und verlässlich, wie der
einer Mutter? Eine Mutter muss keine
Angst vor Kündigung haben, denn eine
Mutter ist man ein Leben lang. Obwohl sie
keinen materiellen Lohn für ihre Arbeit
bekommt, gibt ihr diese Aufgabe etwas, was
sich nicht mit Geld aufwiegen lässt. Und
glauben Sie mir, ich spreche aus Erfahrung.
Denn im Laufe der Jahre, ist meine
Wahrscheinlichkeit von 1% auf 3%
gewachsen. Na ja, sagen wir mal lieber, die
Diagnose wurde korrigiert und somit eine
Schwangerschaft nur zu 93% unmöglich.
Mittlerweile habe ich mich zum „Muttertier“
entwickelt und durfte von sieben
Schwangerschaften drei gesunden Kindern
das Leben schenken. Vielleicht klingt es für
manchen durchgeknallt, aber letztendlich
meine eigene Entscheidung, das Leben als
Frau zu erleben. Auch mein hoher Preis, den
ich dafür zahlen musste, ist indiskutabel zu
den Freuden als Mutter. Dieser Preis hat
mit meiner Beweglichkeit zu tun, die mich
seitdem etwas einschränkt. Dass ich eine
Beeinträchtigung beim Laufen habe, ist zwar
ein unglücklicher Umstand, aber
andererseits irrelevant. Hätte ja auch durch
ein anderes Ereignis eintreten können. Wer
weiß das schon? Das sind eben die zwei
Seiten des Lebens, denn ohne Leid keine
Freud und ohne Regen kein Sonnenschein,
oder? Trotzdem genieße ich jeden Tag mit
meinen Kindern und sehe hoffnungsvoll der
Zukunft entgegen.
Wenn mich also jemand fragen würde, ob ich
kinderlieb bin, dann würde ich ohne zu
überlegen mit: „Ja, selbstverständlich“
antworten. Die weniger kinderlieben,
weiblichen Wesen in unserer Gesellschaft,
sollten sich doch auf ihre Natürlichkeit
besinnen und ihre innersten Wünsche
zulassen. Denn der Wunsch nach einem
Kind, ist in jeder Frau vorhanden. Ob Sie´s
glauben oder nicht, in der einen mehr oder
weniger bewusst. Vor allem fragt er nicht
nach dem richtigen Zeitpunkt, der Planung
und das wenn und aber. Denn ein werdendes
Leben, kennt keinen falschen Zeitpunkt.
Spätestens dann, wenn die biologische Uhr
zu ticken anfängt, erinnern wir uns an das
Frausein. Ja, dann muss Frau zusehen, dass
sie die Kurve noch erwischt, denn sonst ist
der Zug ein für alle Mal abgefahren. Was
nützt einem dann all das Geld, die Karriere
und Schönheit, wenn sowieso alles
vergänglich ist? Sind es nicht
bedauernswerte Wesen, die an ihrer
Bestimmung vorbeigelebt haben?
Beständigkeit im Teil vom eigenen Selbst
zu hinterlassen, ist doch das Einzige was
bleibt. Durch unsere Kinder leben auch wir
in der Zukunft weiter. Darum lasst es nicht
zu, dass wir uns weiter „unterentwickeln“ in
einem kinderfeindlichen System der
Gesellschaft. Gönnt den Frauen ihre
ursprüngliche Natürlichkeit der
Emanzipation.
Sagt „JA“ zu Kindern! Wenn es auch
manch einer nicht vergönnt ist, eigenes
Leben zu schenken, kann sie ihre
Kinderliebe nicht leugnen oder verstecken.
Die Liebe zu Kindern unterscheidet nicht
ob eigen oder fremd. Mutter sein, heißt
einem Kind die Liebe zu geben, die es für
sein zukünftiges Leben braucht. Eigene
Kinder sind bestimmt nicht alles, aber ist
ohne Kinder nicht alles nichts? Rufen wir uns
doch in Erinnerung, dass wir alle einmal klein
angefangen haben, sozusagen als Kinder.
Danken wir doch unseren Müttern, dass sie
damals Ja zu ihrer Natürlichkeit sagten.
Gehen Sie mit dem Fortschritt, werfen
Ängste und Zweifel über Bord und
gestehen sich Ihrer Bestimmung als Frau ein.
Nur so werden wir Frauen glücklich,
zufrieden und emanzipiert. Nehmen Sie die
größte Herausforderung an, die Ihnen das
Leben als Frau bietet und erleben Sie die
Leichtigkeit des Seins. Kinder - nur sie
können Zukunft sein…
Silvia J.B. Bartl
Ein ganz
gewöhnlicher Tag …
Wieder einmal ertönt das schrille Surren des
Weckers, das in diesem Augenblick nicht nur
mir durch Mark und Bein fährt, sondern
sämtliche Individuen in diesem Haus, aprubt
aus der Traumwelt reißt. Die ersten
Sonnenstrahlen mogeln sich durch die
Rolloschlitze und schmerzen fast in meinen
müden Augen, als ich schlaftrunken das
nervende Geklingle abstelle. Gähnend
strecke ich meine Glieder, wie jeden Morgen
um kurz vor sieben. Eigentlich müsste es
verboten sein, so früh aufzustehen, wenn man
noch nicht wach ist, sondern gezwungen
wurde mit dem Schlafen aufzuhören, denke
ich mir. Und was soll eigentlich das doofe
Gerede von wegen guten Morgen? Was soll
denn an einem Morgen für einen
Morgenmuffel wie mich, denn schon so gut
sein? Tja, das kann mir wohl nur ein
Frühaufsteher beantworten, der aber
spätestens um 21 Uhr in der Kiste liegt und
schnarcht, also genau um die Uhrzeit, wo
mein Körper erst anfängt so richtig auf
Hochtouren zu laufen. Mittlerweile habe ich
mir meinen Morgenmantel übergeworfen und
quäle mich die Treppe zur Küche hinunter,
taumelnd mit halb offenen Augen, die
eigentlich zweier Streichhölzer bedürfen,
damit mein Blick wenigstens wach wirken
würde. Mein einziger Lichtblick ist die
Kaffeemaschine, die ich mechanisch mit den
Zutaten befülle, um in den nächsten
Sekunden mit dem Duft von frischen
Kaffee beflügelt zu werden. Auf den
Küchentisch gebückt, döse ich vor mich hin
und halte mich an meinem ersten
Glimmstängel fest, der mir die Wartezeit bis
zum Kaffeegenus verkürzen soll. „Allmählich
sollte ich diese Maschine wohl wieder mal
entkalken“, schießt es mir durch den Kopf,
die sich in diesen Minuten ähnlich gequält
anhört, wie ich mich fühle. Ich schnappe mir
einen Kaffeepott, gieße das köstliche heiße
Gesöff hinein und schlurfe zum
Esszimmertisch. Auf diese Anstrengung
brauche ich dringend einen Wachmacher,
nippe vorsichtig an der Tasse und spüre die
wohltuende Wirkung und Wärme im
Solarplexus. Meine Stimmung heitert sich
etwas auf, als ich die trippelnden Schritte
meiner beiden Söhne vernehme, die gerade
eben aufgestanden sind. Doch einige
Sekunden später muss ich schon die Kraft
aufbringen und die ersten Kippeleien
schlichten, die bei Jungs üblicherweise an
der Tagesordnung stehen. Nachdem sich
endlich alle darüber einig wurden, was sie
frühstücken wollen, löffeln beide genüsslich
in ihren Cornflakestellern. Kaum den letzten
Bissen im Mund, geht das Gestreite aufs
Neue los, diesmal um das Pausengetränk für
die Schule und wer wohl heute an der Reihe
war es aus dem Keller zu holen. Insgeheim
schmunzele ich bei diesen Machtkämpfen
und bereite in der Küche die Pausenbrote
vor. Die nicht unbedingt leisen Geräusche,
haben meine kleine Tochter aus dem Schlaf
gerissen, die im Schlafanzug und mit ihrem
Schmusekissen bewappnet im Hausflur
steht und mir weinend mitteilt, dass sie sofort
ein Leberwurstbrot haben muss. Ohne
Erfolg versuche ich sie einige Minuten zu
vertrösten, denn die Zeit drängt, in der die
anderen beiden sich auf den Schulweg zu
machen haben. Nachdem ich die Haustür
hinter den Jungs geschlossen habe,
versuche ich beruhigend auf mein kleines
quengelndes Engelchen einzugehen, indem
ich ihr das gewünschte Brot serviere.
Glücklich kauend fordert sie mich auf, mich
neben sie zu setzen und genießt es, mit mir zu
frühstücken, obwohl mein Frühstück lediglich
aus einer mittlerweile kalten, brauner Brühe
besteht. Mein einziger Trost besteht in
einem Sprichwort, dass kalter Kaffee schön
machen soll…
Nun kurz nach 8 Uhr, versuche ich mit ihr,
meinen alltäglichen Pflichten gewachsen zu
sein und begebe mich ins Badezimmer.
Während ich mich frisch mache und in meine
Klamotten schlüpfe, merke ich, wie sich meine
Füße allmählich feucht anfühlen. Nicht etwa,
dass ich Schweißfüße hätte, nein, es fühlt
sich eher nach Wasser an, welches mir vom
überschwappenden Bidet entgegenrinnt.
Zwischenzeitlich hat mein kleines
Töchterchen versucht, jenen Abfluss mit
Toilettenpapier abzudichten, wobei sie wohl
vergessen hat, das Wasser abzustellen. Eilig
richte ich dieses Malheur und versuche
krampfhaft den Abfluss von den Utensilien
zu befreien – geschafft, puh! Nun drücke ich
ihr einen Schwamm in die Hand und
versuche sie davon zu überzeugen, dass
Wasser aufwischen ein lustiges Spiel sein
kann. Doch oje, in diesem Augenblick
klingelt das Telefon, wie immer wenn ich mich
im Bad aufhalte und egal um welche Uhrzeit
dies ist. Sie rennt, um mir das schnurlose
Teil zu holen und rutscht, wie soll es auch
anders sein, auf der sich gebildeten
Wasserlache aus. Das Geschreie ist groß
und übertönt das blöde Geläute des
fordernden Anrufers, welches mich, in
diesem Moment, zur Weißglut bringen hätte
können. Tröstend nehme ich das
klitschnasse Kind in meinen Arm und
beruhige es. Wir machen uns auf den Weg
ins Kinderzimmer im Erdgeschoss, wo ich sie
in neue Klamotten stecke. Fast fertig
verkündet sie, dass sie nun auf Klo müsse,
um AA zu machen. Also raus aus der Hose
und Windel weg, die sie aus
Sicherheitsgründen, immer noch zu brauchen
scheint. Alle Versuche, dieses Monstrum in
ihrer Hose, auf Dauer wegzulassen
scheiterten. „Doch über kurz oder lang wird
wohl jedes Kind sauber“, tröste ich mich und
hebe sie auf die Klobrille. Zwischenzeitlich
nutze ich die Gelegenheit, die
Waschmaschine zu befüllen, damit diese ihrer
Arbeit nachgehen kann, denn die läuft bei
fünf Personen rund um die Uhr. Fertig
schreit meine Kleine, wartend aufs
Klopapier, mit dem sie sich, mit meiner Hilfe
den Popo putzen kann. Hurtig wieder rein in
die Anziehsachen, während sich unsere
Katze schnurrend um meine Beine schmiegt,
um mir zu zeigen, dass auch sie Hunger hat.
Also nichts wie los ans Füttern und
Katzenklo saubermachen. „Na wenn ich
schon mal im Keller bin, könnte ich ja gleich
den Boden Staubsaugen und die
Speisekammer aufräumen“. Denn die
Einkaufssachen sind noch nicht ganz
einsortiert und leere Schachteln von
Süßigkeiten lassen vermuten, dass meine
beiden Jungs einfach keine Lust hatten,
diese sofort in den Wertstoffeimer zu
bringen. Schnell bereinigt, beschließe ich,
dass ich ein Stück eingefrorenes Fleisch mit
hoch nehme könnte, welches aufgetaut dazu
beiträgt, das Mittagessen früher fertig
werden zu lassen. Treppen hoch und einen
kurzen Abstecher in die Küche, um das
Gefrorene in die Mikrowelle zu stecken.
So nun wieder in die obere Etage ins Bad,
Boden und Waschbecken putzen, Haargel,
Zahnpastatuben zuschrauben und an ihren
Platz zurückstellen. Komischerweise haben
Jungs schon die gleichen Angewohnheiten
wie Männer, was Ordnung angeht, denn nur
eine Minute im Bad ist ausreichend, um das
totale Chaos zu hinterlassen, grrr. Nur die
Ruhe und ab in die Kinderzimmer der Jungs,
bei deren Anblick sich mir jeden Morgen
aufs Neue, die Nackenhaare aufstellen und
verwundert frage ich mich, wie sie in der
kurzen Zeit, in der sie sich darin aufhalten, so
eine Unordnung hinterlassen können. Ich
wühle mich mit meiner Kleinen, die immer noch
wie eine Klette an mir klebt, durch
Papierschnipsel und Spielsachen, schüttle
die Betten auf und sammle die verstreuten
schmutzigen Anziehsachen auf, die ich dann
in den täglich überquellenden Wäschekorb
deponiere. Im Jugendzimmer meines
pubertierenden, großen Sohnes türmen sich
Zettel, Hefte und Zeitschriften auf dem
Schreibtisch, von dem ich mir schon
angewöhnt habe, lieber die Hände zu lassen,
denn wenn er irgendetwas nicht finden sollte,
wäre natürlich ich schuld. Fast hätte ich
vergessen, das Terrarium zu beleuchten und
das Chamäleon mit Wasser zu besprühen,
welches mein Teenie vor längerer Zeit ja
unbedingt habe musste. Na ja, was tut man
als Mutter nicht alles…
Wieder im Erdgeschoss angekommen,
beschließt meine Kleine, mit ihren
Buntstiften zu malen, kauend an einigen
Keksen, während ich etwas Ordnung auf
diese Etage bringen will. In der Küche
türmen sich Geschirrberge, die aufs gestrige
Abendessen schließen lassen, der
Wohnzimmertisch ist wie immer von Gläsern
und Papieren übersäht, die nach Aufräumen
schreien. Also schnappe ich mir den
Servierwagen und quetsche alles darauf.
Vorsichtig schlängele ich mich damit in die
Küche, denn eine schnelle Fahrt, ist wegen
der umherliegenden Spielsachen meiner
Tochter unmöglich. Inzwischen hat sie am
Malen die Lust verloren und versucht mit mir
die Spülmaschine auszuräumen. Besteck
einsortieren gelingt ihr schon ganz gut und
macht hungrig, wobei sie sogleich nach einem
Pudding bettelt. Mich wundert manchmal, wie
viel so ein kleines Kind essen kann. Doch
auch ich merke allmählich, wie mein Magen in
den Kniekehlen hängt und nach etwas
Essbarem knurrt. Aber zuerst sortiere ich
noch das Geschirr ein, wische die
Küchenarbeitsplatte ab und bin erstaunt,
wie schnell ich es doch immer wieder schaffe,
die Wohnung in einen begehbaren Zustand
zu versetzen. Bevor ich Staubsauge, will ich
mir eine kurze Pause gönnen, um was zu
essen. Doch dieses Vorhaben, scheint sich
noch um einige Minuten zu verzögern, denn
gerade eben, dringen die Geräusche vom
Wachwerden meines Mannes an mein Ohr,
der bei seiner Schichtarbeit
unterschiedliche Aufstehzeiten hat. Schnell
koche ich Tee für ihn und sehe ihn schon in
der Tür stehen, mir gähnend guten Morgen
wünschend. Obwohl es mir bei diesen
Worten heiß und kalt den Rücken
hinunterläuft, gönne ich mir doch die
Verschnaufpause, mich neben ihn zu setzen,
um mir ein paar Kekse in den Mund zu
schieben, während er vertieft in seiner
Zeitung blättert und Tee schlürft. Ein
Gefühl der Ungerechtigkeit steigt zuweilen
in mir hoch, wenn ich seine Gelassenheit am
späten Morgen ertragen muss. Doch nichts
für ungut; vielleicht habe ich auch einmal die
Chance, in meinem nächsten Leben, als
Dreibeiner geboren zu werden, grins…
Nachdem bei soviel Ruhe und Gemütlichkeit
schon wieder die Ungeduld in mir hochsteigt,
beschließe ich, mich an den Vorbereitungen
des Mittagessens auszutoben.
Rasch noch die Waschmaschine leeren und
neu befüllen, während das nasse Gut sich im
Wäschetrockner entfalten kann. Die
brummenden Töne eines Rasierapparates,
lassen darauf schließen, dass mein Mann sich
kultiviert, ohne dabei Rücksicht, auf das
bereits gereinigte Waschbecken, zu nehmen.
Ohne sein Gehirn in Gebrauch zu nehmen
(denn dies ist ja bei Männern sowieso an
einer anderen Stelle wie im Kopf), vernehme
ich seine Frage, ob ich denn wisse, wo seine
Brille sei. Und dies, obwohl diese, immer an
derselben Stelle im Badezimmer, liegt. Doch
ich habe keine Zeit, mich mit derartigen
Kinkerlitzchen zu beschäftigen und
überlasse ihn sich selbst, ohne zu antworten,
rührend in meinen Kochtöpfen. Schließlich
soll ja das Mittagessen, in einer guten halben
Stunde fertig sein und mein Programm
duldet keinerlei Zeitverschiebungen, hihi…
Soeben poltert mein jüngerer Sohn an die
Haustür und wirft müde und genervt seinen
Schulranzen, Schuhe und Jacke auf den
Boden im Hausgang, in der Hoffnung, dass
es schon jemand anders wegräumen wird.
Doch leider befinde ich mich nicht in der
glücklichen Lage, Heinzelmännchen zu
besitzen und fordere ihn deshalb auf, seine
Sachen aufzuräumen. Leise vor sich
hinschimpfend, übernimmt er die ihm
aufgetragene Aufgabe und schleppt sich
dann schließlich, erschöpft wie nach einem
Marathonlauf, in die Küche. Keinen
Wimpernschlag später, beginnt das
Gestreite zwischen ihm und seiner
Schwester, denn beide wollen auf der
Arbeitsplatte sitzen und mir beim Kochen
zusehen. Schließlich lässt sich mein Mann
auch mal wieder blicken und versucht zu
schlichten, indem er beiden aufträgt, den
Esstisch zu decken. Während ich noch, mit
den Schmerzen in meinen Knien vom
Stehen zu kämpfen habe, decken die beiden
kleinen eifrig den Tisch und warten aufs
Essen, das mein Mann mir helfend abnimmt
und hinüberträgt. Hungrig stürzen sich die
Kinder, in einer Art auf ihre Teller, in der
man annehmen könnte, sie hätten schon seit
langer Zeit, nichts mehr im Magen gehabt.
Da frage ich mich oft, warum ich solange
koche, wenn doch im Endeffekt alles in fünf
Minuten aufgegessen ist? Doch es bleibt mir
noch die Freude, dass es ihnen geschmeckt
hat, was ich ja von meinem Spießer, also
meinem älteren Sohn, nicht behaupten kann.
Irgendwie ist er ein sehr schwieriger Esser,
dem nur sehr selten, egal wo, ein Essen
mundet. „Nach dem Essen sollst Du
rauchen oder …“, da ich das erstere
bevorzuge und mir dazu am liebsten eine
Tasse Kaffee gönne, schenke ich meinen
Mann auch einen Pott ein und wir genießen
die wenigen Minuten, bis er zur Arbeit muss.
Kaum ist er mit dem Auto davon gebraust,
erspähe ich meinen Teenie, wie er auf seinem
Fahrrad um die Ecke flitzt. Sein Blick in die
Töpfe und der daraus resultierende
Gesichtsausdruck, lässt mich ohne Wort
erahnen, dass das Essen wieder mal nicht
seinen Geschmack getroffen hat.
Kurzentschlossen schiebt er mich vom
Küchenschrank weg, entnimmt eine Pfanne,
kramt nervös im Kühlschrank und brät sich
irgendetwas mir Undefinierbares, das er
dann mit Genuss, vor dem Fernseher vertilgt.
Bevor sich mir der Magen umdreht, räume
ich so schnell es mir möglich ist, den Tisch ab
und verstaue das Geschirr in der
Spülmaschine, die sich mittlerweile startklar
beladen, zum Einschalten sehnt. Auf geht’s
und ran an die Hausaufgaben, mit denen sich
mein Schulanfänger, tagtäglich rumplagen
muss. Nicht etwa, dass er meiner
Unterstützung beim Lernstoff bedarf,
sondern einfach meine Nähe bei diesen
Arbeitspensum benötigt, denn er ist ein
Junge des etwas ungeduldig, aber durchaus
willensstark ist. Also sitze ich geduldig,
manchmal länger als eine Stunde, neben ihm
und beobachte schmunzelnd, wie auch meine
Tochter ihr Heft und ihre Stifte
anschleppt, um mitzumachen. Kaum fertig,
verkündet mein Ältester, dass er unbedingt
etwas aus der Stadt benötige.
Logischerweise müsse ich fahren, weil sein
Fahrrad, wie schon des öfteren, seinen
Geist aufgegeben hat. „Na gut“, denke ich
mir, „so eine kleine Stadtrundfahrt könne ja
nicht schaden und bringe wieder mal
Abwechslung in meinen schnöden
Hausfrauen-Alltag“... Er wippt schon
ungeduldig auf seinen Schuhen hin und her
und bemerkt so ganz nebenbei, ob ich denn
immer so lange brauche, bis ich fertig sei.
Natürlich hat er dabei nicht bedacht, dass es
nicht so einfach ist, die beiden jüngeren
Geschwister startklar zu machen. Denn der
eine befindet sich gerade beim Spielen im
Freien und muss erst noch gesucht werden
und die andere, die wieder mal aufs Klo muss,
braucht ja beim Schuhe anziehen, noch eine
gewisse Unterstützung. Ganz zu schweigen,
dass ich mir vielleicht zwischendurch auch
einmal die Haare kämmen sollte. Aber dazu
komme ich nicht mehr, denn mittlerweile sitzt
zwar die ganze Rasselbande im Auto, doch
ich benötige noch einige Sekunden zum
Schuhe binden. An mein Ohr dringt lautes
Gehupe und Geschrei, das sich nach Zank
anhört, was ja kein Wunder ist, wenn drei
Kinder, ungeduldig im Wagen auf mich
warten. Also heißt es für mich erst einmal
schlichten, das wiederum einige Zeit in
Anspruch nimmt. Schließlich setze ich den
Wagen, trotz kleinerer Zwischenfälle in
Bewegung und lande schweißgebadet in der
Innenstadt. Dass ich mir dabei wie ein
Taxiunternehmen vorkomme, ist irrelevant,
denn selbstverständlich ist eine Mutter ja
dazu da, dass jeder ihrer Atemzüge, in
Beschlag genommen werden darf, oder irre
ich mich da etwa?
Nachdem alle Wünsche befriedigt worden
scheinen, düsen wir wieder nach Hause, wo
einige liegen gebliebene Arbeit auf mich
wartet. Spülmaschine, Wäschetrockner,
Staubsauger und noch mehr lechzten nach
Anerkennung meinerseits, wobei ich zuerst
einmal mit dem letzterem beginne, denn
schließlich habe ich nur 20 Minuten, bis zum
Beginn einer, von meinen Kindern,
heißgeliebten Fernsehsendung. Wie immer
zu unmöglichen Zeiten, klingelt das Telefon
und komischerweise bin immer nur ich die
einzige, die es zu hören scheint. Oh, wie ich
dieses Geräusch hasse, denn dies kann nur
jemand sein, der mich von der Arbeit
abhalten und mir die Zeit stehlen will. Am
liebsten hätte ich gar nicht abgenommen, was
ich aber dann doch nicht tue und ärgere mich
umso mehr, als ich die Stimme meiner
Schwiegermutter vernehme. Diese Frau
bringt es doch tatsächlich fertig, mich wegen
gar nichts, für mehr als eine halbe Stunde,
außer Gefecht zu setzen, grrr… Mit
glühendheißem Ohr, lege ich endlich den
Hörer wieder auf und beschließe meinen
Computer hochzufahren, denn einige
Online-Banküberweisungen, sollten
dringend heute noch erledigt werden. Etwas
entnervt vertröste ich die Kinder, die schon
wieder gierig auf ihr Abendessen warten.
Computer auf stand by und schnell ein paar
belegt Brötchen zubereitet, wobei sich die
beiden Jungs noch nicht ganz sicher waren,
welchen Belag sie haben wollen, weshalb ich
den üblichen wähle. Nachdem die Fütterung
der Raubtiere gut über die Bühne gelaufen
war, fordere ich das allabendliche
Zähneputzen und Waschen, was wie immer
mit einer kleinen Wasserschlacht endet.
Mutig klopfe ich mir auf die Schulter und
versuche ruhig zu bleiben, „darüber stehe ich
schon lange“, denke ich. Nun habe ich es
fast geschafft, den Tag in einem gemütlichen
Abend allein, ausklingen zu lassen. Und
dieser Gedanke, ist für mich wie ein
rettender Strohhalm, eben Seelenbalsam…
Kurz nach 21 Uhr schlafen alle Kinder tief
und fest und ich schmeiß mich erledigt aufs
Sofa, um auch endlich mal in Ruhe eine
Zigarette zu genießen. Zur Entspannung
lege ich mir meinen tragbaren Computer aufs
Knie und beginne an einer Datei
weiterzuschreiben, die sich letztendlich als
diese Kurzgeschichte entpuppen wird. Die
leise Musik im Radio lässt mich den
Alltagsstress abschütteln, so dass ich mich
beim Schreiben voll in meinem Element
fühle… „Ich glaube ich werde mal ins Internet
surfen und suchen, ob irgendwer Nerven aus
Drahtseilen verkauft“, schießt es mir durch
den Kopf, denn die wären manchmal
tatsächlich von Vorteil. Überhaupt dann,
wenn kurz nach 22 Uhr, mein Mann, mit
einem verkrampften Lächeln in der Tür steht
und von sich gibt, wie schön es denn
Hausfrauen hätten …
Total geschlaucht von der Arbeit bittet er
mich doch, ihm etwas zu Essen zu bringen,
nachdem er sich aufs Sofa lümmelt und
genüsslich an einem Bier zullt.
Zähneknirschend humpele ich, ausgepowert
in die Küche, um meinen angetrauten
Göttergatten etwas Essbares zu servieren.
Schließlich höre ich mir geduldig den
Arbeitsärger, von seinem heutigen Tag an
und werfe ihn einen mitleidigen Blick zu…
Worüber sollte ich mich denn um
Gotteswillen beschweren? Das bisschen
Haushalt, erledigt sich doch
selbstverständlich nebenbei, außerdem bin
ich den ganzen Tag daheim und kann mir
flexibel meine Arbeitszeiten einteilen. Na
zum Glück, habe ich keinen Chef, der mir
gerade noch fehlen würde, aber andererseits,
wenn ich genau überlege, hieße das ja Euros
im Geldbeutel, oder etwa nicht? Nur den
Stundensatz einer Allroundkraft, kann sich
heutzutage sowieso niemand mehr leisten
und um dies vorzubeugen, hat irgend so ein
Blödmann die Ehe erfunden, die solche
Frauen mit Verantwortungsbewusstsein zur
Sklavenarbeit verurteilen. Genug dem
Gelästere, obwohl man dabei gut Dampf
ablassen kann, denn schließlich sollte es mich
fröhlich stimmen, dass ich bei der
Arbeitslosenquote überhaupt eine
Beschäftigung habe, schmunzel… Nachdem
sich mein Mann todmüde ins Bett verzogen
hat, genieße ich die Ruhe und tippe noch
einige Zeilen, denn vor 24 Uhr kann ich
sowieso nicht schlafen. Und morgen, findet
sich zum Schreiben bestimmt keine
Möglichkeit, denn da ist voll Power angesagt,
nachdem heute einige Buchungsaufträge ins
Haus geflattert sind. Da steuerliche
Angelegenheiten mein Hobby sind, habe ich
es mir zum Zeitvertreib gemacht, die
Buchführung eines guten Bekannten, per
Computer zu erledigen. Außerdem steht ein
Großeinkauf auf dem Plan und und und…
Vielleicht scheint es für alle anderen Frauen
kein Problem zu sein, alles unter einem Hut
zu bringen, doch sind wir mal ehrlich, hätten
Sie eine Beeinträchtigung beim Laufen,
sprich Gehbehinderung, wäre es
wahrscheinlich auch nicht so einfach, immer
seine Frau zu stehen. Aber dies ist hier nicht
von Belange und außerdem eine andere
Geschichte, die ich in meinem nächsten
Buch veröffentlichen werde, an dem ich
schon fleißig herumkritzle…
So nun ist es an der Zeit, den heutigen Tag
zu beenden, obwohl es sich genauer
genommen schon um den gestrigen handelt.
Und weil man vor dem Schlafengehen, eine
gute Nacht wünscht, finde ich hier das Wort
„gut“, als absolut treffend. Denn was soll an
schlafen schon schlecht sein, außer dem
nächsten Morgen? Grins… Welchen ich, wie
schon erwähnt, nicht als gut bezeichnen kann.
Zum Schluss, rauche ich noch eine
Einschlafzigarette, obwohl Rauchen ja
ungesund sein soll und bis zum Tode führen
kann… Doch wer weiß, vielleicht kann ich
dann früh endlich einmal liegen bleiben, damit
wenigstens dieser Morgen, ein einziges Mal
als gut zu bezeichnen ist??? Also nicht
vergessen, nie den Humor verlieren und
Nerven behalten (oder im Internet kaufen),
auch wenn es noch so schwer fällt, lächel…
Gähnend falle ich um 1 Uhr, wie ein Stein in
mein Bett, nehme die Streichhölzer des
vergangenen Tages, aus den fast
zugefallenen Augen und wünsche allen, die
diese Geschichte tapfer zu Ende gelesen
haben, eine wohlverdiente gute Nacht…
Silvia J.B. Bartl
Magic Moments…
wie so oft zuvor, eigentlich immer wenn Sie
etwas von ihrer Zeit opfern konnte, setzte
sie sich aufs Sofa, während ein Lächeln
über ihr Gesicht huscht. Diese verschmitzte
Mimik ließ jedem vermuten, dass sie sich über
irgendetwas ganz besonders freute. Obwohl
ihr das Leben einen großen Auftrag
gegeben hatte, bewältigte sie das Ganze mit
einer Leichtigkeit, so dass sie von einigen
Personen durchaus als oberflächlich und
emotionslos bezeichnet wurde. Es wollte
ihnen nicht in den Kopf gehen, wie sie sich
mit einem derartigen Schicksalsschlag
einfach abfinden konnte. Sie aber ignorierte
die Blicke, wie sie es im Laufe der Zeit
gelernt hatte zu tun und widmete sich weiter
lächelnd ihrem Vorhaben. Dieses kleine
schwarz-graue Teil, welches auf dem Tisch
vor ihr lag, verband sie mit dem Rest der
Welt. Dieser Art von Welt, die auch sie für
eine ganz normale Frau hielten und nicht
fragten, wer sie ist, was sie hätte und was sie
täte. Vor allem stierte ihr niemand auf die
Beine, die beim langsamen fortbewegen
nicht so wollten, wie es normalerweise der
Fall ist. Aber was ist schon normal? Etwa
jemand der jemand anders ins Gesicht
lächelt, obwohl er ihn doch eigentlich hasst?
Na egal, das war ja nicht ihr Problem. Und
über andere Leute sich den Kopf
zerbrechen wollte sie sich erst recht nicht.
Inzwischen lag der kleine Kasten, ein Laptop
bequem auf ihrem Schoß, während sie voller
Vorfreude den Startknopf drückte. Nur
einige Sekunden trennten sie noch von der
virtuellen Welt, in der sie ihren Emotionen
freien Lauf lassen konnte. Hier musste sie
sich nicht in einer harten Schale verstecken
und konnte einfach einmal so sein wie sie war.
Im World Wide Web musste man nicht laufen
können, um im Strom mit zu schwimmen. Man
konnte sich einfach so mit Menschen
unterhalten, die an ihrem wahren ich
interessiert waren und ihre kreative Ader zu
schätzen wussten. Die Informationsflut der
Möglichkeiten schien hier schier unendlich
und vielfältig, so dass sie jedes Mal auf
Neue überrascht war. Aber heute wollte sie
sich nicht in die Flut des Alltäglichen
stürzen, sondern hoffte auf etwas, dass in
irgendeiner Weise ihr Leben veränderte.
Warum sie gerade heute dieses Gefühl
hatte, konnte sie nicht erklären, wusste aber,
dass es passieren würde. Sie spürte es in
ihrem Inneren, also ging kein Weg daran
vorbei es heute zuzulassen.
Ein zufriedenes Kribbeln durchdrang ihren
Körper als sie den Browser startete und
ihre Finger behände über die Tastatur
bewegte. Einige Werbelinks öffneten ihr
Fenster und nichts ungewöhnliches
passierte. Es war eigentlich wie immer.
Bunte Bilder und Banner kündigten ihre
Websites an, die weniger ihr Interesse auf
sich zogen. Ein paar Klicks, die ihre Augen
oberflächlich überfliegen und schließlich auf
einem Banner gebannt verharren. Sollte sie
sich diese Seite genauer ansehen oder
darüber hinwegklicken? „Ach warum nicht“,
dachte sie sich und mit einem Klick war sie
auf dem Portal. Einem Portal, bei dem man
neue Kontakte knüpfen konnte. Ganz
unkompliziert und easy. Neugierig und etwas
nervös scrollte sie die Anzeigen der
einzelnen Personen ab und hielt inne. Diese
eine hatte irgendetwas Besonderes an sich.
Magisch angezogen vom Text, der sie auf
eine seltsame Art und Weise berührte,
dachte sie nicht lange darüber nach und
antwortete mit ein paar kurzen Worten.
Zufrieden widmete sich ihrer weiteren
Computerarbeit und hakte das
vorhergehende ab. Ob er antworten würde
oder nicht, stand in den Sternen, aber sie
hatte ja nichts zu verlieren, sondern konnte
nur gewinnen. Und zwar eine menschliche
Seele, die ähnlich dachte und fühlte wie sie.
Mit diesem Gedanken drückte sie den Aus-
Knopf ihres Laptops und schenkte ihre
Aufmerksamkeit den anderen Arbeiten, die
eine Mutter und Hausfrau zu erledigen
hatte. Morgen war ja schließlich auch noch
ein Tag, der überraschendes bringen würde
oder zumindest die Hoffnung nicht von
vorneherein ausschließt.
Einige Tage vergingen und sie hatte schon
fast vergessen, dass sie einer unbekannten
Person geschrieben hatte. Na ja vergessen
hatte sie es nicht, nur Zeit zum Träumen
blieb in ihrer stressigen Realität kaum. Doch
nun waren alle anderen Arbeiten erledigt
und die Zeit zum Träumen gekommen.
Wieder stellte sich dieses verschmitzte
Lächeln auf ihrem Gesicht ein, als sie den
Laptop am Schoß startete. Kurzer E-Mail-
Konten-Check, um auf dem Laufenden zu
sein und dann ab ins WorldWideWeb. Mit
zittrigen Fingern öffnete sie das Portal und
traute ihren Augen kaum. Da war sie, die
Antwort dieses Fremden, auf dessen
Antwort sie gehofft hatte. Eine seltsame
Wohligkeit stellte sich in ihrem Körper ein,
als sie neugierig die Worte las. Ja, sie musste
zugeben, das war genau die Art von Worten,
die sie berührten. Welch komischer Zufall,
unter Tausenden von Menschen einen zu
finden, der ähnliche Interessen besitzt wie
man selbst. Oder war es Schicksal oder
Intuition oder… oder…? Egal, auf diese
Worte musste sie einfach zurück schreiben,
um mehr über diese Person herausfinden.
Knisternde Spannung, so ähnlich, als ob
man sich als Kind auf Weihnachten freut,
verbreitete sich in ihrem Gemüt. So etwas
hatte sie schon lange nicht mehr erlebt. Es
war als hätte sie jemand wachgerüttelt,
obwohl dieser jemand mit ihr träumte.
Tagträume, kurze Momente, in denen die
Seele baumeln konnte und neuen
Lebensmut schöpft…
Dieser Tag und auch die darauf folgenden
veränderten ein kleines Bisschen ihren
Blickwinkel. Normalerweise war sie eher
verschlossen, nach innen gekehrt und
skeptisch, doch manchmal, wenn die
Unerträglichkeit ihres eigenen Seins wieder
mal an die Oberfläche trat durchaus
risikobereit und kontaktfreudig,
mitteilungsbedürftig und emotional. Niemand
wusste, wie es wirklich in ihrem Herzen
aussah, denn er war ihr, als wäre es schon
lange herausgerissen worden und in Stücke
geteilt. Und doch schlug es und tat seine
monotone Arbeit, Schlag für Schlag und
Atemzug um Atemzug. So mechanisch und
gesteuert wie sie alle ihre alltäglichen
Pflichten erfüllte. Manchmal wuchs ihr alles
über den Kopf und dennoch war sie bereit
den Preis des Lebens dafür zu zahlen.
Liebevoll blickte sie zu ihren Kindern und
spürte den Schmerz in ihrer Brust. Den, der
davon zeugte, dass doch noch ein Herz darin
schlägt, wenn auch ein gebrochenes. Und
genau dieses Gefühl, das nach Leben
schreit, fühlte sie mit jeder Faser ihres
Körpers, als sie diese Worte des ihr
unbekannten Vertrauten las. Auch wenn es
nur eine Fiktion war oder ein kurzer
Glücksmoment, er war es wert, die wärmende
Sonne ihres Lebensmutes zu sein. Er
brachte Abwechslung, Spannung und
Emotionen in ihr Dasein. Diese Worte, die
sich immer öfters zwischen ihnen
austauschten erwärmten ihr Gemüt. Endlich
konnte sie so sein wie sie war und auch das
mitteilen, was sie dachte und fühlte. Ihr
virtuelles Gegenüber schenkte ihr Gehör
und Vertrauen. Wunderbar erlösend, dass
sie endlich ihren wahren Kern an die
Oberfläche lassen und in Emotionen
schwelgen konnte. Intuitives verband sie mit
ihm und ließ sie seine Schwingungen
aufnehmen. Gegenüber ihrer Umwelt konnte
sie ihr kleines Geheimnis gekonnt verbergen,
denn mit der Zeit lernt man neutral nach
außen hin zu reagieren und im inneren zu
genießen. Alles war gut so wie es war, wenn
nicht die männliche Neugier in ihm ihr immer
wieder zu sagen versuchte, dass er sie gerne
bei einer Tasse Kaffee sehen würde oder
auch bei einem Ort, der ihr beliebt. Sie
verstand warum er es nicht nur beim
Träumen lassen wollte, denn irgendwann
braucht Mann eben mehr als nur Phantasie
und Fiktion. Er wollte sie mit allen Sinnen
riechen, schmecken, fühlen, sehen, hören und
berühren… Bislang konnte sie sich immer
geschickt um ein Treffen herummogeln, denn
die bohrenden Fragen in ihrem Kopf
brachten sie schnell in die Realität zurück.
„Was wäre, wenn…“ und „wieso will er mich
treffen, obwohl er von meiner
Beeinträchtigung weiß?“ oder „erlaubt er
sich nur einen Joke mit mir“… waren die
Gedanken die ihrem Kopf kreisten. Auch
ein wenig Angst vor dem Ungewissen hielt
sie davon ab, seinen Vorschlag anzunehmen.
Verschiedene Dinge erschwerten außerdem
ihr freies Denken und Handeln. Zum ersten
hatte sie Verantwortung, nicht nur den
Kindern gegenüber, zweitens war sie nicht
die Sorte Frau, die sich so dir nichts mir
nichts auf Abenteuer einlässt und drittens
war sie nicht so mobil, dass sie sich einfach
mal einige Stunden Auszeit nehmen konnte.
Das „wie komm ich zu den vereinbarten
Treffpunkt?“, wäre mit solchen
Schwierigkeiten verbunden, dass sie ihren
eigentlich so Vertrauten immer eine Absage
erteilten musste. Traurig aber wahr. Es
freute sie ungemein, dass er trotzdem immer
wieder schrieb und nicht aufgab. Um ihn
noch etwas genauer kennen zu lernen,
schickte er ihr kurzerhand ein Buch,
nachdem er gekonnt ihre Adresse ergattert
hatte. Dieses Buch sollte seine
Wesenszüge etwas näher erläutern, so dass
sie sich noch mehr in ihn hineinfühlen konnte.
Sie musste beim Erhalt der Postsendung
cool wirken, so dass niemand etwas dahinter
vermutete. Na ja, bei der vielen Post, die sie
erhielt, war das nicht sonderlich schwierig.
Und obgleich auch ihr Gefühl wie wild in
ihrem Körper Alarm schlug, täuschte sie
nach außen hin keine Reaktion vor. Ohne
weitere Beachtung legte sie diese
Postsendung auf einen Stapel unerledigter
Post und bereitete das Mittagessen vor.
Der Trubel der Kinder um sie herum, half ihr
sie ein wenig abzulenken. Denn im Moment
hätte sie nicht lieber getan, als diesen Brief
zu öffnen. Erst als alles um sie herum sich
beruhigt hatte und ihre ruhige Minute
gekommen war, öffnete sie vorsichtig und
voller Vorfreude den unscheinbaren,
hellbraunen Umschlag.
Ein kleines weißes Büchlein kam zum
Vorschein, ohne weiteren Kommentar.
Etwas enttäuscht war sie schon, denn sie
hätte eine winzige Botschaft darin vermutet.
„Hatte sie sich doch in diesem Fremden
getäuscht oder hatten ihr ihre Gefühle
irgendetwas vorgegaukelt?“ Sie wusste es
nicht und blätterte von hinten nach vorn das
Büchlein durch, das weder einen
Eigengeruch noch etwas anderes auf das sie
hoffte enthielt. Na fast, als sie das Buch
vorsichtig beiseite legen wollte, fielen ihr drei
Bilder in den Schoß. Ihr Herz pochte und
schnell sah sie sich um, ob noch jemand
anders im Raum war. Nein, sie war allein und
konnte in Ruhe eine Musestunde einlegen.
Sie machte es sich auf dem Sofa bequem
und begann diese Bilder genauer zu
betrachten. Er waren Landschaften darauf
zu sehen aus seinem vorher beschriebenen
Seelentrip nach Griechenland. Eine kleine
Kapelle im typischen Stil auf einem Foto mit
einem kurzen Text auf der Rückseite, die sie
dazu aufforderte ein wenig von der
Südküste Kretas zu träumen, ein
Geländemotorrad auf dem anderen Bild,
welches sie an ihre Jugend erinnerte. Aber
daran wollte sie nicht zurückdenken, denn
das wären jetzt viel zu viele Eindrücke auf
einmal. Deswegen richtete sich ihr Blick auf
das dritte Bild. Es zeigte blauen Himmel,
wild bewachsene Berge, die steinig und steil
abfielen. Geschützt in einer Lagune ruhte
das grünblaue Meer darunter und machte
das Bild komplett. Traumhaft, so wie sie es
schon lange nicht mehr gesehen hatte,
geschweige erlebte. Bei diesem Anblick
konnte sie nicht anders und ließ ihren
Gedanken freien Lauf. Fokussiert peilen
Tagträume den weißen, weichen,
sonnenwarmen Sand an, auf dem sie sich mit
ihm befand. Nebeneinander sitzend richten
sich ihre Blicke in die Weite des Meeres,
während ihre Füße von dem klaren Nass
umspült werden. Eine unscheinbare Brise
verfängt sich in ihrem blonden, langem Haar,
das vorsichtig seine Schulter berührt. Der
Duft von Salz und frischem Grün
umschmeichelt ihre Nase, doch auch der
männliche Duft seiner Haut mischt sich
unter. Mit geschlossenen Augen saugt sie
diese Eindrücke auf und genießt
stillschweigend. Ohne Worte verständigen
sich ihre Gedanken und verstehen sich
intuitiv. Zaghaft streicht er ihre Haarsträhne
aus dem Gesicht und berührt ganz zufällig ihr
Ohr mit seiner Nase, um ihren Geruch zu
erschmecken. Elektrisiert läuft ihr wohliger
Schauer über den Rücken, der gerade eben
mit warmen, weichen Sand berieselt wird…
Jäh reißt sie der Ton des Telefons aus
diesem Traum, den sie doch gerne bis ins
Unendliche geträumt hätte. Aber manchmal
ist es besser so, denn sie weiß jetzt was sie zu
tun hat. Sie muss ihr Leben in eine etwas
andere Richtung lenken. Denn so will sie
nicht weitermachen. Auch sie hat ein Recht
auf Wärme, Geborgenheit, Menschlichkeit,
Hoffnung, Respekt, Emotionen und noch
vieles mehr. Deshalb trifft sie die einzige für
sie im Moment richtige Entscheidung, die
gefühlsmäßige, intuitive und emotionale. Sie
beginnt ohne Angst und Rationalität zu
tippen und schreibt diesen fremdem
Vertrauten genau die Worte, die dieser
gerade gelesen hat…
Ohne jegliche Erwartungen und auch mit
dem Resultat, dass er niemals mehr
antworten wird, nimmt sie sich einfach ein
Stück seiner Zeit und dankt ihn, dass er ihr
etwas von seiner Menschlichkeit geschenkt
hat…
Silvia J.B. Bartl
Aphorismen…
Kunst ist im Unmöglichen die
Möglichkeit zu sehen…
Indem man das Unerreichbare
anstrebt, gelingt das Erreichbare.
nur mit dem Unmöglichen als Ziel,
gelingt das Mögliche. so wird
alltägliches durchaus zum Wunder...
Die Kunst eines Künstlers besteht
darin den Blickwinkel des
Betrachters vom alltäglichen
abzulenken…
Die Süße des Lebens bemerkt man
erst durch säuerliche Momente
Schreiben ist Seelenbalsam -
lassen sie die Seele baumeln und
Gedanken schwelgen. Durch Worte
erst bekommen Gedanken
Beständigkeit...
Jedes Wesen dessen Ideen und
Kreationen sich von der Masse
abheben ist ein Künstler…
Auch wenn Kunst Ansichtssache
eines Einzelnen zu sein scheint,
bewegt sie doch die starre
Monotonie…
Aufgeben ist mit Ignoranz
gleichzustellen; also werden
Ignoranten nie ihre Ziele erreichen -
denn wer kann schon einen Wettlauf
gewinnen, wenn er ihn nicht beginnt?
Nur der, der die Niederlage
erfahren hat, weiß den Gewinn zu
schätzen...
Überlebenskünstler zu sein
bedeutet im noch so kleinen
Staubkorn die Chance zu sehen...
Schmerzlich sind nur die
Erfahrungen, die mit Leib und
Seele verbunden waren...
Art of Words im Internet zu erreichen unter:
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Außerdem im Kreativbereich von
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Weitere bisher veröffentliche Werke der Autorin Silvia J.B. Bartl
Anno 2000
Die wahnwitzige megastarke Geschenkefibel
…oder buchstäblich treffende Ideen für jeden der
schenkt! www.geschenkefibel.de
ISBN 3-8311-0733-5
Anno 2001
Ohnemilch / Agent 0815 – zwei Bücher in einer
Form - das Bonus-Book by Bartl.
www.ohnemilch.de
ISBN 3-935798-48-2
Anno 2002
Das Zauberwort DAS …oder wie wird das zu der
oder die. www.zauberwort-das.de
ISBN 23-935798-42-3
Anno 2003
Pseudonym Johanna S. Bach
Perfekt-defekt …oder ein perplexes Paradoxon.
Rhombos-Verlag - ISBN 3-930894-86-6
Anno 2004/2005
Unglaubliches unter uns… als E-book bei Verlag
Internetbooks www.unglaubliches.q27.de
Copyright © 2006 eBook art of words
Texte: ISBN 3-9810547-0-9
erschienen im art of arts Verlag
Tag der Veröffentlichung: 06.05.2010
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