Nachdem ich Marie also vor den drei Dorfmatratzen gerettet hatte, ging ich in mein Zimmer und war nicht wirklich erstaunt darüber, dass Keith nicht da war.
Es würde mich nicht mal wundern, wenn er jetzt seinen Spaß mit Lucia hatte. Geküsst und Gekuschelt hatten sie ja schon, da war das ja der logische nächste Schritt.
Ich ahnte, dass es zwischen mir und Keith bereits zu ende ging, ehe es richtig Angefangen hatte. Wir waren einfach nicht für diese Art Beziehung geschaffen, so schien es mir. Ich hätte so heulen können, allerdings wollte ich mir diese Blöße vor meiner Katze nicht geben.
„ Wo ist denn Keith?“ fragte mich Elara.
„ Der ist mit Misaki und Lucia noch einen Trinken gegangen.“ zog ich mir schnell aus den Fingern. „ Ich hatte mich ja mit Yuri getroffen und bin deshalb nicht dabei. Und nun bin ich müde und habe keine Lust mehr mich zu besaufen.“
„ Ach so.“ nickte sie und sprang schnurrend aufs Bett.
„ Ich mache mich noch schnell Bett fertig und komme dann auch gleich.“ meinte ich und ging in das Bad.
Die Hoffnung starb ja zuletzt, so sagte man ja so schön und wenn sich meine Hoffnung erfüllen sollte, dann hoffte ich, dass Keith nicht mehr so schlechte Laune hatte.
Andernfalls würde ich trotz seiner angenehmen Wärme neben ihn erfrieren.
Ich verstand einfach nicht was plötzlich in ihn gefahren war, dass er von jetzt auf gleich wieder so dermaßen abkühlte.
Das letzte Mal als wir uns trafen war doch noch alles in Ordnung. Oder hätten wir besser nicht über Rika reden sollen? Hatte ihn das vielleicht daran erinnert, dass er eigentlich sie liebte und nicht mich? Und hatte dann bemerkt, dass er sich bei Lucia viel besser vorstellen konnte, dass sie Rika wäre? Ich fand einfach keine Antwort auf sein komisches Verhalten. Allerdings konnte ich ja auch nicht wissen, dass er davon ausging dass ich was mit Misaki hatte und dass ihn das so wütend gemacht hatte.
Ich suchte die Fehler wieder mal bei mir, weil ich einfach nicht noch stärker nach Rika kam. Und ihm nicht das geben konnte, wonach es ihm verlangte.
Vielleicht hatte er es aber auch satt eine entkräftete Göttin im Bett zu haben und lässt sich nun von meiner Schwester richtig verwöhnen. Da konnte ich einfach nicht mithalten, ganz gleich wie sehr ich mir das auch wünschte.
Eigentlich sollte einem eine Beziehung doch glücklich machen. Sie sollte einem Geborgenheit und Liebe vermitteln und nicht endloses Kopfzerbrechen, Schmerz und Trauer.
Vielleicht lag es ja an mir diese Face zu beenden. Damit wir uns beide noch im Spiegel betrachten konnten, ohne irgendwas bereuen zu müssen.
Es war blöd gleich beim ersten heftigen Streit den Schwanz einzuziehen und die Flinte ins Korn zu werfen. Aber ich musste schon so viel Schmerz, Trauer, Enttäuschung und auf Wut in meinem kurzen Leben weg stecken, dass ich auf alles weitere gut und gerne verzichten konnte. Wobei wir uns ja eigentlich nicht mal gestritten hatten. Er fror einfach wieder von jetzt auf gleich ein und ließ mich diese Kälte auch spüren.
Auf eine Entschuldigung seinerseits brauchte ich wohl nicht zu spekulieren. Egal was er genommen hatte, er würde von diesem Trip wohl nicht so schnell wieder herunter kommen. Also war es letzten Endes besser für mich, wenn ich gleich die Notbremse anzog und den fahrenden Zug verließ, ehe er mit mir nach Verderbien reiste...
Nachdenklich stieg ich unter die Dusche und verließe diese nach einigen Minuten auch noch genauso nachdenklich. Ich putzte mir die Zähne, schminkte mich ab und ließ mir dabei extra viel Zeit, damit Keith doch nie Chance besaß, ins Zimmer zu kommen und mich von meinem Vorhaben abzuhalten.
Jedoch waren meine Mühen vergebens, denn er war noch immer nicht da.
Also stieg ich allein ins Bett und das, bevor ich meinen tickenden Impuls folgte und mich auf die Suche nach dem blöden Hund machte, um ihm erst mal die Leviten zu lesen, ehe ich dann Seelenruhig ins Bett kroch.
Er fehlte mir... und das Bett war viel zu groß, zu kalt und zu leer für mich. Aber mit diesem Zustand musste ich mich ab jetzt wohl arrangieren.
Seufzend kuschelte ich mich in mein Kissen und schloss die Augen. Ich konnte mich bestimmt in Illumina ablenken und vielleicht kam er ja in der Nacht wieder und morgen früh war dann alles wieder in Ordnung. Wer es glaubte...
Mit einem mulmigen Gefühl schlief ich dann ein und betrat mit Elara die Tore die nach Illumina führten.
Charon erwartete uns wieder und entführte meine Kitty gleich, also machte ich mich auf den Weg zu der Stadt hin, wo ich Rika und auch Tartaros antraf.
„ Hi.“ winkte ich ihnen zu.
„ Risa!!“ rief meine Schwester begeistert meinen Namen und presste sich stürmisch an mich. „ Schön dass du wieder da bist. Und wie ist es so im Urlaub? Hast du schon was raus finden können?“
Ich erzählte den Beiden von der Reise, von der Bibliothek und Yuri und schließlich auch davon, dass ich Opa getroffen habe.
„ Opa lebt?“ sah sie mich überglücklich an. „ Das ist ja fantastisch!“
„ Ja. Und ihm tut alles was passiert ist wahnsinnig leid. Er leidet unter seinen Fehlern noch immer und sehnt sich nach einer besseren Zeit. Er vermisst seinen besten Freund und bittet dich auch heute noch um Vergebung.“
„ Dabei habe ich ihn schon längst verziehen.“ verschränkte Keith's Vater seine Arme vor die Brust. „ Aber Granas war noch nie gut darin gewesen sich selbst zu verzeihen.“
„ Ja, das stimmt wohl.“ dann wendete ich mich wieder meinem Schwesterchen zu. „ Du hast auch von Anfang an gewusst, dass Keith Yujin Nachfolger ist, nicht wahr? Deshalb hast du auch dafür gesorgt, dass ich auf ihn und Misaki treffe, oder?“
„ Keith ist Yujin Nachfolger?“ blickte sie mich erstaunt an. „ Nein, davon wusste ich nichts.“
„ Och komm schon, Rika. Es ist an der Zeit dass du dein Geheimnis lüftest. Ich weiß dass du die Fäden von hier aus gezogen hast, aber ich weiß nicht wie du das gemacht hast.“
„ Na also gut...“ murmelte sie. „ Ja, du hast recht. Ich wusste wer Keith ist. Als ich die ersten Intrigen von Vater durchschaut hatte, habe ich mich mit Charis zusammen gesetzt, um einen Weg aus der Misere zu finden.“
„ Mit Charis??“ starrte ich sie verächtlich an. „ Ja, ich hätte es wissen müssen. Die hat ja überall ihre Finger mit im Spiel.“
„ Charis und ich sind seit Ewigkeiten schon beste Freundinnen. Sie ging lange vor deiner Geburt auf die Erde, deshalb hast du sie nie kennengelernt. Aber sie hat mich tatkräftig darin unterstützt, dir zu helfen.“ erinnerte sich Rika. „ Tagelang saßen wir vor ihrer Glaskugel und haben ein was-wäre-wenn-Spiel gespielt, solange, bis wir endlich das Schicksal sahen, dass uns weiter brachte. Keith und auch Misaki waren ein wichtiger Bestandteil in diesem Komplott, da du ohne den Nachfolger von Yujin Ladthaa und somit das ganze Universum, nicht retten kannst. Außerdem sind die Teufel zu mächtig, als dass du dich ihnen allein entgegenstellen solltest. Ich tat das alles, um dich zu Beschützen und dir trotz meines dahinscheidens den richtigen Weg zu weisen.“ berichtete sie mir. „ Ich wusste das sich Opa mit den Ladthaanern verbündet hatte, um dich zu retten. Auch wenn es im ernsten Moment nicht so aussah. Ich wusste ebenso, dass ich sterben würde, wenn ich meinen Weg weiter ging. Aber es war mir egal, solange du aus Vaters Fängen befreit wirst und die Wahrheit über sein dreckiges Spiel erfährst, würde ich damit sogar mit meinem Leben bezahlen. Allerdings machte es mich auch ungemein traurig, dass ich dich nicht weiter unterstützen konnte und mein Versprechen dir deine Mächte wiederzubringen, brechen musste.“ senkte sie ihre Augen. „ Ich habe kurz vor dem Tag, als ich sterben musste Misaki alles erzählt und ihn darum gebeten auf dich aufzupassen. Er sollte dich finden und dafür sorgen dass du zu ihnen kommst. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen dich allein gegen die Dämonen kämpfen zu lassen. Ich weiß dass du dich nicht deiner Bestimmung oder deinem Schicksal fügen willst und dass ich dich dazu verdammt habe, dass du mit Misaki und Keith zusammen arbeitest, lässt dich bestimmt sauer aufstoßen. Aber du musst versuchen mich zu verstehen. Ich bin hier gefangen und kann dich in der Not nicht retten. Ich kann nur warten und auf Nachricht von Charis hoffen, die mit ihrer Glaskugel den Kontakt zu mir aufnehmen kann.“ flüsterte Rika. „ Ich wollte den Zug ins Rollen bringen, der dich an dein Ziel bringen kann. Aber Keith so sehr zu verletzen, das wollte ich nicht... Ich habe mich gegen seine Anziehungskraft gewehrt, aber irgendwann ist es dann passiert, dass ich mich ihm geschlagen geben musste. Mir war nicht klar in was für ein tiefes Loch ich ihn stoßen würde, ich wusste bloß, dass er der Ladthaaner war, auf dessen Hilfe du angewiesen warst und das es von äußerster Wichtigkeit war, dass ihr den Weg zueinander finden würdet. Ich wusste dass er verflucht werden würde und als Dark deine Nähe suchen würde. Von Charis erfuhr ich dann wie es mit dir und deinem Gedächtnisverlust weiter gehen würde. Dass du glauben würdest, er wäre dein Freund und seine Mauer so durchbrichst. Und ich weiß ebenso, dass du was mit ihm am laufen hast.“ grinste sie mich dann frech an. „ Auch wenn du glaubst es vor mir verheimlichen zu können. Ich weiß und sehe alles.“
„ Na, dass ist ja schön für dich...“ errötete ich leicht. Mir hätte ja eigentlich klar sein müssen, dass sie es schon längst wusste.
„ Du folgst dem richtigen Weg und wirst der Erlöser sein, der die Welten retten wird. Ich bereue es nicht, dass ich mich für dich geopfert habe, noch bereue ich den Weg, den ich gegangen bin. Ich folgte einem eiskalten Wind, aber ich konnte und wollte nicht aufgeben. Egal wie sehr es schmerzte, ich hatte einen wichtigen Grund um weiter zu laufen. Und zwar dich, Risa!“ drückte sie mich an sich. „ Für dich war ich bereit durch die Hölle zu gehen. Ich hätte auf alles verzichtet um dir dein lächeln zurück zu bringen. Und das ist auch der Grund, warum du dahinten bist und nicht hier! Du lebst, weil so viele Fäden zusammen liefen. Jeder hat so seine Opfer gebracht. Tartaros und ich sind tot, Opa musste dir, seiner geliebten Enkelin, den Rücken kehren und Yujin muss die Schreie seines Volkes und seines Heimatplaneten ertragen. Wir alle glauben an dich und deine Armee, die du um dich herum versammeln wirst. Ihr werdet Ladthaa erlösen, Vater aufhalten und ein neues, schöneres Zeitalter einläuten.“
„ Und letztendlich habe ich das einer neuen Puppenspielerin zu verdanken, dich mich von Misaki suchen ließ und mich schließlich dazu brachte mit ihnen zusammen zu arbeiten.“ lachte ich leise. „ Dabei hatte ich mir geschworen keine Marionette mehr zu sein.“
„ Es geschah alles nur zu deinem besten.“ sah sie mich lächelnd an. „ Ich hoffe du bist nicht böse auf mich.“
„ Nein, bin ich nicht.“ seufzte ich. „ Ich weiß ja das es wichtig ist, dass ich nicht allein gegen Windmühlen kämpfe.“
„ Oh Gott sei dank.“ atmete Rika erleichtert aus. „ Hätte ich dir das ganze schon früher erzählt, würdest du mich jetzt bestimmt hassen und hättest dich von Misa und Keith getrennt.“
„ Ja vermutlich.“ obwohl ich mich ja immer noch trennen wollte...
„ Du bist so erwachsen geworden. Ich bin richtig stolz auf dich, was für eine starke Göttin aus dir geworden ist.“
„ Danke.“ lächelte ich sie an. „ Es war auch ein hartes Stück Arbeit mich selbst zu finden.“
Plötzlich stießen auch meine beiden Wächter zu uns, und Elara berichtete meinem Schwesterherz und Tartaros erst einmal davon, dass sie auf der gesamten Insel ihre wahre Gestalt annehmen konnte. Natürlich erwähnte sie auch Marie, die wir vor den Matratzen beschützt hatten.
Wir blieben noch ziemlich lange in Illumina. Ich hatte auch keine große Lust darauf aufzuwachen und dann noch immer allein im Bett zu liegen. Auf diese Kälte konnte ich gerade echt verzichten.
Trotzdem wurde es dann irgendwann Zeit für uns zu gehen. Schließlich warteten da noch eine Unmenge an Büchern auf uns, die gelesen werden wollten. Und so traten wir den Heimweg an.
Die Sonne stand schon hoch am Himmel und lachte mir dreckig ins Gesicht. Ich hörte wie die Vögel zwitscherten und vernahm das Lachen fröhlicher Kinder. Was ich allerdings nicht spürte war die Nähe eines gewissen Teufels. Seufzend streckte ich mich und betrachtete den leeren Platz neben mir noch schlaftrunken.
Das gemachte Bett ließ darauf deuten, dass er die Nacht nicht drin gelegen hatte und ich wollte gar nicht wissen wo oder mit wem er die Nacht verbracht hatte.
Es war einfach Hoffnungslos und ich würde vergebens auf ein happy End warten. Es sollte einfach nicht sein.
„ Guten Morgen.“ schnurrte Elara und rieb ihren Kopf an meinen. „ Ich habe Hunger, gehen wir bald Frühstücken?“
„ Ja. Ich ziehe mich nur schnell um und dann gehen wir was essen.“ lächelte ich sie an.
„ Meinst du die anderen sitzen immer noch an der Bar und besaufen sich, oder hattest du Streit mit Keith und er ist deshalb nicht da?“
„ Vermutlich hat er die Zeit völlig verpeilt und säuft sich mit Misaki noch immer einen. Vielleicht sind sie auch schon zur Bibliothek vorgefahren, weil sie uns beide nicht wecken konnten.“
„ Wie spät ist es denn?“
„ Fast schon Mittagszeit.“ schmunzelte ich.
„ Oh, dann waren wir ja richtig lange in Illumina.“
„ Das stimmt wohl.“ meinte ich und schwang mich aus dem Bett. „ Bis ich fertig bin können wir auch gleich zu Mittag essen.“
„ Mir egal, Hauptsache es gibt bald was zu essen, ich bin am verhungern.“
„ Och, du arme kleine Katze. Bekommst nie was zu essen, du armes Ding.“ lachte ich und ging dann mit frischen Klamotten ins Badezimmer.
Zur gleichen Zeit traf sich Misa wieder heimlich mit Marie in den heißen Quellen.
„ Du glaubst gar nicht was mir gestern passiert ist!“ strahlte sie ihn an.
„ Wieso? Was ist dir denn widerfahren?“
„ Ich habe gestern eine waschechte Göttin und ihre riesige sprechende Katze gesehen. Die hat den drei Klassenschönheiten echt Angst eingejagt und ihnen eingeredet, ich stände unter Gottes Schutz! Ausgerechnet ich.“ kicherte sie. „ Aber es hatte wirklich etwas gebracht. Sie sind ganz anders zu mir, so als hätte man sie über Nacht ausgetauscht. Das ist fast schon beängstigend, wie nett die plötzlich sind.“
„ Eine Göttin?“ >Das war bestimmt Risa.<
„ Ja. Willst du sie sehen? Warte, ich zeig sie dir.“ fiepte sie begeistert und konzentrierte sich dann auf ihre Gastaltwandler Fähigkeiten. Sie änderte ihr Aussehen und sah schließlich genauso aus wie ich. Sogar die Flügel sahen echt aus. „ So sieht sie aus! Ist sie nicht einfach umwerfend?? Und schau dir mal an, wie gut ich die Flügel hinbekommen habe!“
„ Wirklich beeindruckend, dass du sie nur einmal gesehen hast und schon so detailliert genau kopieren kannst.“ lächelnd strich er ihr durch die blonden langen Haare und zupfte dann an der Blumenspange rum. „ Aber Risa hat immer noch blaue Augen.“
„ Was denn?? DAS war Risa??“ brüllte sie ihn schockiert an. „ Oh nein, da hilft sie mir und weiß gar nicht in was für eine scheiße ich sie hinein geritten habe.“ doch dann grinste sie wieder bis über beide Ohren. „ Und dass im wahrsten Sinne des Wortes.“
„ Das hätte sie aber trotzdem nicht davon abgehalten dir zu helfen.“ flüsterte er und betrachtete sie weiter.
Die Succubus hatte wirklich an alles gedacht, meine Kette, das Stirnkettchen ja selbst die kleine Krone saß auf ihrem Kopf. Nur die Grünen Augen passten nicht ins Bild.
„ Kann es sein dass dich ihre Göttergestalt noch wahnsinniger macht, als ihre sterblichen Gestalt?“ griente sie ihn frech an.
„ Ja, dass kann sogar sehr gut sein. Du weißt doch bestimmt das uns das reine weiße anzieht. Und Risa ist die verkörperte Versuchung und Reinheit in Gestalt.“
„ Und ich denke so unschuldig und rein ist sie gar nicht.“ schmunzelte Marie. „ Sie ist ein Teufel in weißen Gewändern.“
„ Teufel in weißen Gewändern? Joa, das könnte passen. Sie versteckt eine Succubus in sich. Welch Wink mit dem Zaunpfahl also, dass ausgerechnet du dich in sie verwandelt hast.“ murmelte er und zog sie noch näher zu sich hin.
„ Ich habe wieder das Reinigungsschild aufgestellt, meinst du nicht es ist ziemlich auffällig und dieser Keith könnte eins und eins zusammen zählen und nachsehen? Und dann sitzt schon wieder Risa auf deinen Schoss. Ich will eure Freundschaft nicht gefährden geschweige denn die Beziehung von ihm und Risa.“
„ Mhm... ist bestimmt gefährlich.“ murmelte er und schob gleichzeitig einen Träger von ihrem, oder eher meinem, Kleid runter.
„ Hörst du mir überhaupt zu?“ gab sie ihm eine leichte Kopfnuss.
„ Du siehst nicht nur aus wie sie, du verhältst dich sogar genau wie sie.“ sah er sie verlangend an.
„ Oh naja... ich will halt nicht dass du noch mehr ärger bekommst.“
„ So viel Pech kann ich gar nicht haben, dass er uns schon wieder sieht.“ murmelte er und widmete sich ihren Brüsten zu.
„ Mhm...“ stöhnte Marie leise auf. „ Ich habe ja gehört dass Männer nicht klar denken können, wenn das Blut für andere Zwecke gebraucht wird. Aber dass hier toppt alles! Keith ist doch eh schon wütend auf dich und nun könnte er uns zusammen sehen und dann auch noch in ihrer wahren Gestalt!!“
„ In der wahren Gestalt...“ sah er sie grinsend an. „ Das ist eine wunderbare Idee!“
„ Hä?“ blickte sie ihn verblüfft an.
Plötzlich nahm auch er seine teuflische Gestalt an und drückte sie wieder fester an sich.
„ Misaki!“ rief sie erschrocken seinen Namen. „ Das ist ja noch schlimmer! Wenn man dich sieht! Diese Insel würde dann nur von Schlächtern wimmeln und du bist nicht der einzige Teufel hier!“
„ Uns wird schon keiner sehen. Mach dir nicht so viele Gedanken.“
„ Dein Verstand ist abgesoffen, kann das sein?“ starrte sie ihn an.
„ Abgesoffen würde ich nun nicht sagen.“ hauchte er ihr zu und küsste sie dann mit einer Leidenschaft auf den Mund, dass Marie langsam alle Bedenken über Bord warf. „ Nun komm schon...“ wisperte er.
„ Na gut. Aber sage hinterher nicht ich hätte dich nicht gewarnt.“ flüstere sie.
Nun wollten sie es tatsächlich ausgerechnet in meiner und seiner wahren Gestalt tun. Und dass, wo ich mich doch eigentlich so sehr davor fürchtete und mich auch vehement dagegen wehrte. Für Keith war das nicht nur eine Möglichkeit um den Fluch zu brechen, sondern auch ein Zeichen meines tiefen Vertrauens, wenn ich in seiner Teufelsgestalt mit ihm schlafen würde. Wenn er mich nun also in den Armen des Seelendiebes sehen würde und dass auch noch in diesen beiden Gestalten, wäre der Vulkanausbruch vorprogrammiert. Und nicht nur das, unsere Beziehung wäre somit am Ende genauso wie die Freundschaft von ihm und Misaki. Zu mindestens wäre es so, wenn es sich bei dieser Göttin wirklich um 'Risa' handeln würde. Allerdings sah sie ja auch so aus wie ich, hörte sich genauso an und wenn man nicht wusste dass ich blaue Augen hatte, würde man gar nicht bemerken, dass es sich dabei um die Succubus handelte.
Jedenfalls kam es Keith, genauso wie Lucia, echt merkwürdig vor dass das Reinigungsschild schon wieder vor den Quellen stand und weder Misaki noch ich weit und breit zusehen waren.
Also taten sie genau das, was Misa eigentlich nicht für möglich hielt und warfen einen Blick in die dampfende Halle. Wie es ausschaute wurde Misaki regelrecht vom Pech verfolgt.
Natürlich tickte Keith bei dem Bild, was sich ihm gerade bot, richtig aus und meine Schwester musste vollen Körpereinsatz zeigen, um ihn davon abzuhalten den Seelendieb in seine Einzelteile zulegen. Was er dann mit Marie angestellt hätte, also quasi mit mir, darüber wollte ich lieber nicht nachdenken. Aber ein heftiges Wortgefecht wäre bestimmt nicht alles gewesen. Also nicht dass der Prinz zugeschlagen hätte, dafür war er nicht der Typ und eigentlich, also ganz genau genommen, stand es ihm ja gar nicht zu sich wegen 'meiner' Affäre mit Misaki so dermaßen aufzuregen. Offene Beziehungen brachten so was nun mal mit sich. Aber wenn ich mich seinem Kumpel eher hingeben würde als ihm, also in seiner wahren Gestalt, das würde ihm nicht nur das Herz brechen.
„ Nicht, Keith!“ drückte ihn die Göttin energisch immer wieder gegen die Wand. „ Ich habe dir doch gesagt dass es besser wäre, wenn du gleich mit ihr reden würdest!“
„ Willst du mir damit sagen das es meine Schuld ist, dass sie schon wieder mit ihm vögelt und das auch noch in ihrer wahren Gestalt??“ keifte er sie wutentbrannt an.
„ Nein, natürlich ist es nicht deine Schuld! Das wollte ich doch auch gar nicht damit sagen. Aber hättet ihr gestern schon alle Streitigkeiten aus dem Weg geräumt, wäre sie jetzt bestimmt nicht bei ihm.“
„ Ich fass es nicht dass sie es mit ihm in seiner Teufelsgestalt treiben will.“ er war so außer sich, dass kein einziges Wort bei ihm ankommen konnte. „ Und ich Idiot nehme auch noch Rücksicht auf ihre gespielte Furcht. Wie kann man nur so unsagbar blöd sein!?!“
„ Das ist schon eigenartig.“ wunderte sich Lucia. „ Risa fürchtet sich wirklich davor, wie ihr es macht. Und das war nicht gelogen. Ich kann mir nicht vorstellen dass sie es sich jetzt plötzlich anders überlegt hat.“
„ Aber das siehst du doch!!“ fauchte der Prinz sie wütend an. „ Vermutlich hat er ihr erzählt wie es läuft und letztendlich ist da nichts weiter bei! Ich muss da jetzt rein!“ drückte er mein Schwesterchen von sich und ging auf die Tür zu.
„ Nein, nicht!“ griff sie nach seiner Hand und zog ihn wieder zu sich zurück. „ Du wirst es nur noch schlimmer machen!“
„ SCHLIMMER???“ lachte er kalt auf. „ Schlimmer geht es gar nicht mehr! Sie vertraut mir doch sowieso nicht und geht fest davon aus dass ich nur mit ihr spielen würde. Selbst wenn ich nun mit dir schlafen würde, wäre das bloß eine Bestätigung für sie! Ganz gleich was sie geglaubt hat für mich zu empfinden, es kann nicht echt sein!! Reden bringt da so rein gar nichts, weil sie mir nicht ein Wort glauben würde. Also was soll ich sonst machen, als Taten sprechen zu lassen??“
„ Was willst du denn bitte schön machen? Misaki verprügeln? Und du glaubst das würde die Sache besser machen? Bestimmt nicht!“ schüttelte sie energisch den Kopf. „ Risa wird aller höchstens versuchen euch zu trennen und dann total schockiert darüber sein, was du für ein brutales Monster bist!“
„ Und was soll ich deiner Meinung nach sonst machen? Soll ich ihnen nach diesem schweißtreibenden Akt vielleicht was zu trinken bringen??“
„ Natürlich nicht. Aber du kannst zu mindestens versuchen dich wieder zu beruhigen und dann rede, Mann! So schwer ist dass doch nicht. Sag ihr was du willst und was du eben nicht willst. Woher soll sie denn wissen, dass du am Rad drehst, wenn sie was mit einem anderen anfängt? Mensch Keith, sie glaubt du liebst Rika! Warum sollte sie sich denn da nur auf dich konzentrieren? Das wäre purer Selbstmord!“
„ ...“ er würde zu gern seinen Impuls folgen und die Beiden voneinander trennen. Vielleicht konnte er sich sogar so weit zurück halten, dass er seinem Kumpel nicht gleich die Knochen brach. Allein der Gedanke daran, dass mich Misa schon wieder berührte und meine zutiefst verführerischen Laute zu hören bekam, machte ihn wahnsinnig. Am liebsten würde er mich einfach entführen und irgendwo hin bringen, wo man uns nicht so schnell finden konnte. Dann würde er mir schon beweisen, dass ich niemanden anderes brauchte als ihn. Und wenn er mich dafür ans Bett ketten musste, um mir das zeigen zu können, würde er das natürlich mit Freuden tun. Mich sollte kein anderer anfassen...
„ Keith?“ blickte Lucia ihn besorgt an. Dass er nun so gefährlich ruhig war und bloß die Tür anstarrte, machte ihr ein bisschen Angst. „ Woran denkst du gerade?“
„ An nichts gutes, denk ich.“ gab der Teufel mit einer ausdruckslosen Stimme von sich. „ Es wäre besser, wenn du mich allein lassen würdest.“ sah er dann zu ihr runter.
„ Ich soll dich allein lassen? Bestimmt nicht!“ zischte sie ihn empört an. „ Wer weiß was du dann für einen Unfug anstellst!“
„ Die Frage ist eher was ich für einen Unfug anstellen werde, wenn du weiter in meiner Nähe bleibst!“ wenn er schon seinem Impuls nicht folgen konnte, dann musste er seine Wut auf anderem Wege los werden, damit er mit mir weder auf einem Level war.
„ Du wirst gar nichts anstellen!“ doch da spürte sie schon wie er seine Hand auf ihre Hüfte lehnte und sie fester an sich drückte. „ Keith!“ quietschte sie erschrocken auf. „ Nicht!“
„ Ich soll mich doch beruhigen, also lässt du mich entweder da rein gehen, oder du musst persönlich dafür sorgen, dass ich wieder runter komme!“
„ Spinnst du?? Das sind beides keine guten Optionen! Und lösen wir das dein Problem auch nicht!“
„ Aber es wird mich beruhigen und das wolltest du doch!“ seine Augen glühten förmlich vor Wut und Enttäuschung, als er seinen Kopf dann senkte und Lucia hart auf den Mund küsste.
„ Komm schon, Risa!“ vernahm der Prinz plötzlich Elara's Stimme, die in Menschengestalt an ihnen vorbei lief.
Sie hatte ihre Flügel, die Katzenohren und den Schwanz unsichtbar gemacht und trug statt ihres Kampfoutfits ein sexy Sommerkleid, was sie sich von mir geliehen hatte. Als sie Keith und Lucia dann erblickte, blieb sie verblüfft stehen und starrte die beiden an.
Zwar hatte er seinen Kopf bereits wieder angehoben, aber meine Schwester hielt er noch immer im Arm.
„ Habt ihr kein Zimmer?“ stemmte die Kitty die Hände in die Hüfte. „ Du bist echt mutig... dass du sie gerade in der Öffentlichkeit so an dich presst. Dir ist Risa ja richtig wichtig, wie man sieht. Sie hätte dich verhungern lassen sollen, ganz im ernst.“
„ Du hast doch keine Ahnung.“ knurrte der Prinz.
„ Vermutlich ist es auch besser so.“ blickte Elara ihn kalt an. So kannte man sie gar nicht. „ Nun komm schon, Risa! Du kannst doch später noch Telefonieren.“
„ Du hörst es ja, ich muss jetzt auflegen.“ rieb ich mir lächelnd die Stirn. „ Also ich habe da nichts gegen, wenn du Hanon und Patty gern besuchen möchtest, dann tu es. Sag den Erzieherinnen dass du ein Freund von mir bist, dann sollte es keine Probleme geben.“
„ Ok. Dann lass dich dahinten nicht ärgern und arbeite nicht zu viel.“
„ Werde ich schon nicht, keine Sorge. Also bis dann und viel Spaß mit den Beiden. Aber wehe du baggerst sie an, dann bekommst du es mit mir zu tun verstanden?“
„ Jaja, keine Sorge. Bis später dann.“ verabschiedete sich Naoki von mir und legte dann auf.
„ Wo bleibt ihr denn?“ betrat Vulkano das Hotel und stampfte zu Elara hin. „ Ich warte nun schon seit geschlagenen sechs Minuten im Auto auf euch und lasse mir von Yuri die Ohren voll Sülzen! Es wird Zeit dass er ein neues Opfer bekommt, also los, los!“
„ Wenn hier jemand jemanden die Ohren voll Gesülzt hat, dann warst du das jawohl mit deinem, och mir ist so heiß, so langweilig, die Frauen gucken mich nicht mehr an und so weiter.“ gab ihm Yuri eine Kopfnuss und stürmte dann zu mir hin, um mich stürmisch zu umarmen und dann hinter sich her zu schleifen. „ Hach, ich freue mich ja so auf unser Date!!“ und dann liefen wir an Keith und Lucia vorbei, die mich mindestens genauso sparsam ansahen, wie ich sie.
Was Keith die Nacht über getrieben hatte, brauchte ich mich jetzt wohl nicht mehr zu fragen. Gestern Abend erst der Kuss und nun standen sie schon wieder in der Öffentlichkeit rum und kuschelten miteinander. Er versuchte ja nicht mal es vor mir geheim zu halten. Also war ich ihm dafür wohl nicht wichtig genug...
Trotz meiner Schmerzen in der Brust versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen, ich blieb sogar vor den Beiden stehen und schaffte es mir ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.
„ Ich bin mit den Hohlköpfen hier unterwegs, also braucht ihr euch keine Sorgen um mich zu machen. Nach unserem Treffen fahren wir direkt zur Kirche und gehen in die Bibliothek um weiter nach dem Buch zu suchen. Also wir sehen uns dann heute Abend.“ winkte ich ihnen noch einmal zu und verließ die Halle dann.
„ Aber wie kann sie da sein, wenn sie...“ blickte meine Schwester irritiert zur Tür, die zu den Quellen führte. „ Sie kann sich doch nicht zwei teilen.“
„ Oh nein...“ flüsterte Keith und lehnte seinen Kopf hinter ihm gegen die Wand. „ Die Succubus... das wollte mir Misaki gestern also sagen. Nicht Risa hat mit ihm geschlafen, sondern die Klosterschülerin.“
„ Na, zum Glück hast du nichts getan, was du jetzt bereuen müsstest.“ kratzte sich die Göttin am Kopf. „ Stell dir mal vor, du hättest es ihr gleich getan.“
„ Nichts getan... mhm...“ verbarg er sein Gesicht mit den Händen. „ Ich habe sie zu unrecht abblitzen lassen und ihr die kalte Schulter gezeigt. Dabei wusste sie noch nicht mal was los war und dann auch noch das hier. Ich Idiot, habe die einzige Brücke die über den Graben zwischen uns führt eingerissen...“
„ Nein, bestimmt nicht. Wenn du ihr erzählst was du gesehen hast und wie sehr dich das alles getroffen hat, wird sie dich verstehen.“
„ Wenn sie mir überhaupt noch zuhören wird.“
„ Ich habe da eine Klippe entdeckt, bei meinem Rundflug über die Insel. Dort hat man einen umwerfenden Ausblick auf den Sonnenuntergang. Und ihr wärt ungestört, weil man dort nur mit Flügeln hin kommt. Kopf hoch, Keith. Das wird schon wieder!“ hatte sie der Ehrgeiz gepackt. „ Nun komm, wir bereiten ein Picknick vor und besorgen Blumen und Sekt. Oder Wein, mal schauen!“ freute sie sich. „ Na, komm.“ lächelte Lucia den Prinzen an. „ Sie wird dir einfach verzeihen müssen.“
„ Ich hoffe du hast recht...“ war er ganz und gar nicht überzeugt davon.
„ Das wird schon. Sie wird richtig gerührt sein, du wirst schon sehen. Komm ich zeige dir die Klippe.“
Während mein Schwesterherz dem Prinzen die besagte Klippe zeigte, die direkt übers Meer ragte und einen wundervollen Ausblick bot, liefen Vulkano, Yuri, Elara und ich durch die Stadt und probierten eine Vielzahl an sterblichen Zeugs aus.
Allerdings war ich die ganze Zeit nicht ganz bei der Sache gewesen. Ich fragte mich warum ich mir Keith nicht einfach geschnappt hatte und ihm ins Gesicht sagte was ich von unserer Beziehung hielt. Aber letztendlich war ich zu feige gewesen. Mein Herz wollte sich nicht von ihm trennen, obwohl es dank ihm kurz vorm Exodus stand. Wobei ich wirklich nicht sicher war, wie viel ich noch ertragen konnte.
Aber ich war wohl der gleichen Meinung wie Lucia, der Prinz und ich mussten ganz dringend miteinander reden. Jedoch hatte ich vor dem Ausgang des Gespräches angst, heftige angst. Das ist wohl auch der Grund, warum ich dieses Problem lieber vor mir her schob anstatt es gleich zu lösen.
Mein Freund wollte es allerdings nicht länger aufschieben und es schon am Abend auf den Tisch bringen. Er hoffte dass es gut ausgehen würde und ich ihn verzeihen konnte.
Deshalb übertraf er sich bei den Vorbereitungen für das romantische Date, was am Abend stattfinden sollte, selbst und versuchte mit Lucia's Hilfe alles perfekt zu machen.
„ Sekt, Erdbeeren und Sahne.“ überlegte sie. „ Das darf auf keinen Fall fehlen. Und was leichtes zu Essen, ihr werdet nach der erneuten Sucherei in der Bibi bestimmt hungrig sein. Naja ok, du vielleicht nicht, aber sie könnte Hunger haben.“
„ Ich glaube Risa steht eher auf Schokosoße, statt auf Sahne.“ lächelte er leicht.
„ Echt? Naja gut. Dann nehmen wir halt Schokosoße... schmieren tut das letzten Endes beides gleich stark.“ griente sie ihn frech an.
„ Woran du gleich wieder denkst.“ schmunzelte er.
„ Gib doch zu dass du auch gerade daran gedacht hast. Du bist bestimmt derjenige der lieber Schokosoße schmeckt anstelle von Sahne, nicht wahr?“
„ Mh.“ grinste er sie geheimnisvoll an und blieb ihr eine Antwort schuldig.
Nachdem die beiden alles soweit Vorbereitet hatten, machte sich Lucia auf den Weg zur Bibi hin, während Keith zurück ins Hotel flog.
Er wollte sich als erstes mit Misaki aussprechen, der sich mit Sicherheit auch übelst den Kopf wegen der Geschichte zerbrach.
Da er allerdings nicht wieder alles nach ihm absuchen wollte, machte er es sich auf einem Stuhl im Zimmer von Misa gemütlich.
Er brauchte auch gar nicht all zu lange warten, da betrat der Seelendieb den Raum schon.
„ Oh man, Keith.“ seufzte er. „ Ich bekomme wegen dir noch mal einen Herzinfarkt. Was machst du denn hier?“
„ Ich muss mit dir reden.“ blickte er ihn ernst an. „ Das wollte ich vorhin schon tun... allerdings wollte ich dich nicht bei deinen Aktivitäten stören.“
„ Welche Aktivitäten?“
„ Das Reinigungsschild wird noch mal zu deinem Markenzeichen.“
„ Oh. Diese Aktivität meinst du.“ kratzte er sich am Kopf. „ Das war nicht so wie es aussah. Aber das hast du mir gestern ja auch schon nicht geglaubt.“
„ Ich weiß inzwischen das es nicht Risa war, sondern diese Succubus. Aber warum musste sie auch ausgerechnet ihre Gestalt annehmen?“
„ Weil Risa die letzte Person ist, in die ich mich verliebt habe. Sie konnte ja nicht wissen, dass sie inzwischen mit dir zusammen ist. Aber zur Zeit befindet sich kein anderes weibliches Wesen in meinem Herzen, dessen Gestalt sie hätte annehmen können.“
„ Und warum musste sie überhaupt ihr Aussehen ändern? Spricht dich ihre wahre Gestalt nicht an, oder was?“
„ Marie, so heißt die Succubus, hielt es für notwendig sich zu verändern um mich rum kriegen zu können.“
„ Hast du ihr Spiel von Anfang an durchschaut? Oder dachtest du wirklich, Risa würde sich an dich ran schmeißen?“
„ Ich wusste es gleich von Beginn an. Sie hat ihr Aussehen wirklich eins zu eins kopiert, aber eine Kleinigkeit hatte sie dabei nicht berücksichtigt...“ verriet Misa seinem Kumpel, während er sich was trockenes anzog. „ Risa hat blaue Augen und sie gab ihr grüne. Andernfalls hätte ich sie von ihrem Vorhaben abgehalten, dass kannst du mir glauben.“
„ Glaubst du echt du wärst in der Lage dazu, ihr zu widerstehen? Wohl kaum.“
„ Doch das bin ich. Sonst hätte ich sie mir doch schon längst genommen, oder was meinst du?“ sah der Seelendieb ihn fragend an.
„ Mh...“ stützte Keith seinen Kopf an der Hand ab. „ Verletzt dich dass nicht, wenn du Risa in meinen Armen liegen siehst?“
„ Nein, tut es nicht. Die Gefühle für sie sind nicht so stark wie du vielleicht glaubst.“
„ Und warum muss Marie dann ihre Gestalt annehmen, damit du mit ihr schläfst? Und dann auch noch ihre Göttergestalt?“
„ Sie hatte diese Gestalt eigentlich nur angenommen, um mir zu zeigen welche Göttin sie gestern beschützt hat. Und wie äußerst verführerisch Risa's wahre Gestalt ist, muss ich dir wohl nicht sagen. Sich mal nicht gegen ihre Anziehungskraft wehren zu müssen tat echt gut.“ lachte er leise. „ Mag sein das ich total auf sie abfahre, dies jetzt noch leugnen zu wollen wäre zwecklos. Jedoch kannst du mir glauben das ich niemals mit ihr schlafen werde!“ versicherte er ihm. „ Ich würde unsere Freundschaft nicht so leichtfertig aufs Spiel setzen, das solltest du eigentlich wissen.“
„ Ja, eigentlich sollte ich das wohl wissen...“ murmelte der Prinz.
„ Ich war sogar bereits dazu mit dir zu schlafen, nur um dein erbärmliches Leben zu retten, das sagt doch schon alles.“
„ Zum Glück ist es nie dazu gekommen.“
„ Ja, zum Glück.“
Kurz darauf machten sich die Beiden auf den Weg zu der Kirche, um Lucia und meinen Opa beim suchen zu helfen. Wir schlugen schon kurze Zeit später da auf und wühlten uns durch die Hallen. Ich fand den Gedanken nicht gerade beruhigend, dass sich Keith wieder in meiner Nähe aufhielt. Ich wusste einfach nicht wie ich jetzt mit ihm umgehen sollte. Dass er sich mit Lucia einließ, versetzte mir so einen derben Schlag, dass ich einfach nicht wusste wie ich wieder auf die Beine kommen sollte. Außerdem wollte ich ihm im Affekt nichts unüberlegtes an den Kopf werfen. Und das aus meinem Munde, wo ich doch seit Stunden schon über nichts anderes nachdenken konnte, welch Ironie des Schicksals.
Was sollte ich ihm überhaupt sagen? Dass ich keine Lust mehr hatte? Diese Lüge würde er doch sofort durchschauen. Meine Eifersucht wollte ich ihm zu mindestens nicht offen zeigen. Aber so wie es in den letzten Stunden lief, brauchte ich wohl nichts mehr zu sagen. Es brach auch ohne Worte alles auseinander...
Ich hatte gerade wieder ein Regal durchforstet und legte eine künstlerische Pause ein, als Keith langsam in meine Halle geschlendert kam. Er blieb an der Tür stehen und musterte mich nachdenklich, ehe er schließlich auf mich zukam und sich vorsichtig von hinten an mich drückte. Damit jagte er mir einen riesigen Schrecken ein, was mich dazu brachte ihm erschrocken auszuweichen und mit dem Bücherregal zusammen zu stoßen. Dieses begann auch gleich zu wackeln und schleuderte die Lektüren der oberen Etagen auf mich herab.
Geistesgegenwärtig duckte ich mich und schützte meinen Kopf mit den Armen. Allerdings passierte nichts und als ich meine Augen wieder öffnete kniete der Prinz vor mir, der die Staubfänger mit seinem Flügel abgewehrt hatte.
„ Bist du in Ordnung?“ fragte er mich. Nun hatte er bittere Erkenntnis darüber bekommen, dass ich mich einen großen Schritt von ihm entfernt hatte.
„ Ähm ja... danke..“ murmelte ich und kroch gleich von ihm weg.
In seiner Nähe zu bleiben tat mir nicht gut und brachte mich nicht wirklich in meinem Vorhaben weiter, mich von ihm zu trennen.
Jedoch erhob auch er sich wieder, griff nach meiner Hand und zog mich zu sich zurück.
Er würde nicht einfach aufgeben, oder es ohne Gegenwehr einfach hinnehmen, dass ich mich weiter von ihm entfernte.
Ich war mit dieser Situation einfach überfordert und wusste nicht so recht wie ich nun auf seine Annäherungsversuche reagieren sollte.
Zumal ich gerade spürte wie schnell sein Herz schlug und das verspürte ich sogar durch seine Stahlhaut.
Die eine Hand hielt er noch immer fest, doch meine andere Hand ruhte an seiner Brust, deshalb konnte ich auch seinen Herzschlag vernehmen.
Keiner von uns sagte ein Wort, ich war viel zu erstaunt über sein rasendes Herz und er sah bloß schweigsam auf mich herab.
Scheinbar schrie mein verräterisches Herz nach ihm und seiner wohltuenden Nähe. Ich wollte ihn anschreien, meiner Wut und Verzweiflung Luft machen, aber ich schaffte es nicht mal auch nur eine kleine Silbe über meine Lippen zu bringen. Ich würde ihn so gern schlagen und treten und ihm alles entgegenschleudern, was ich zu bieten hatte. Damit er endlich begriff, das er dabei war mich zu zerstören. Seine Nähe tat so unglaublich weh, aber auch so unverschämt gut. Wenn mir doch mal jemand sagen würde, wie ich aus diesem Teufelskreis wieder heraus kam. Ich wollte nicht länger verletzt werden, aber seine Nähe wollte ich auch nicht mehr missen. Beides ließ sich aber nur beschwerlich miteinander kombinieren. Ich war am Ende mit meinem Latein...
Dann nahm er schweigend seine menschliche Gestalt an und lehnte seine Hand auf meine, die noch immer an seiner Brust lehnte.
Als ich dann langsam zu ihm aufsah und in meiner Verzweiflung hoffte, dass er irgendwas sagte, was das tosende Meer beruhigen konnte, senkte er lieber seinen Kopf und ließ taten für sich sprechen.
Sein Herz schlug während dieses Kusses so unfassbar schnell, dass ich besorgt darum war, das es gleich explodiere oder überhitze und dann seinen Geist aufgab. Und dabei erwiderte ich seinen Kuss nicht mal.
Erst als er seinen Kopf wieder anhob und mich mit diesem sehnsüchtigen, flehenden Blick ansah, brach meine Abwehr für einen kurzen Moment ein.
Als er seine Lippen dieses Mal sanft auf meine drückte, schloss auch ich meine Augen und erwiderte diese Zärtlichkeit forsch.
Aufseufzend drückte er mich fester an sich und strich mir zärtlich durchs Gesicht. Ein riesiger Stein fiel ihm vom Herzen, als er glaubte dass nun alles wieder gut werden würde.
Aber so leicht konnte ich es ihm und mir nicht machen. Gerade als ich meine Arme um seinen Nacken schlingen wollte, fiel mir der Kuss zwischen ihm und Lucia wieder ein. Und wer wusste schon was er noch alles mit ihr angestellt hatte.
Erschrocken riss ich meine Augen auf und löste mich abrupt wieder von ihm. Ungeschickt stolperte ich zurück und stieß erneut mit dem Regal zusammen, allerdings besaß dieses jetzt keine Bücher mehr, die auf mich hinab regnen könnten.
„ W-Wir sollten uns jetzt wieder an die Arbeit machen.“ stotterte ich mir einen zurecht und flüchtete dann an ihm vorbei aus der Halle.
„ Verdammt...“ flüsterte er kaum hörbar und strich sich dabei durchs Haar. „ Die Brücke ist eindeutig eingerissen worden...“ das es nicht einfach werden würde hatte er ja geahnt, aber das es an der Unmöglichkeit grenzte, machte ihn schon etwas angst.
„ Hast du wirklich geglaubt sie würde das einfach so weg stecken können? Das ausgerechnet du mit Lucia rum machst, meinst du das hat sie nicht getroffen? Wenn du das wirklich denkst, dann bist du noch dümmer als ich gedacht habe.“ funkelte ihn Elara böse an.
„ Halte dich aus Sachen raus, die dich nichts angehen.“ murmelte er und verließ den Raum dann.
„ Es geht mich sehr wohl etwas an, weil ich dazu da bin um sie zu beschützen!“
„ Vor mir brauchst du sie nicht zu schützen.“
„ Das sehe ich aber etwas anders.“
„ Es war nicht seine Schuld, Elara.“ mischte sich nun auch Misaki ein. „ Er hat etwas gesehen, was er nicht sehen sollte.“
„ Ach? Und was?“ blickte sie den Seelendieb mit einer gesunden Skepsis an.
„ Komm mit, dann erzähle ich dir alles.“ nickte er Keith zu, der sich dann wieder auf die Suche nach mir machte.
Der Prinz wollte es nicht riskieren, dass ich mich wieder fing und es ihm hinterher noch schwerer machte, als ich es ohnehin schon tat. Und da meine Kitty nun abgelenkt war, würde ihn auch niemand mehr davon abhalten mich zu entführen.
Als er mich dann endlich entdeckte, griff er gleich nach meiner Hand und zerrte mich hinter sich her.
„ Was soll denn das??“ zischte ich ihn an und versuchte mich vergebens immer wieder los zu reißen. „ Lass mich los, Keith!“
„ Sorry, aber das werde ich garantiert nicht machen.“
Nachdem er mich durch die halbe Bibliothek und einmal quer durch die Kirche geschliffen hatte, befanden wir uns nun im freien, wo er auch gleich seine teuflische Gestalt annahm und mit mir davon flog.
„ Wo willst du denn überhaupt hin?? Man, du bist so ein Idiot!“ keifte ich ihn weiter an und versuchte noch immer mich zu befreien.
„ Das wirst du schon früh genug merken.“
„ Ich finde das echt nicht mehr lustig! Lass mich endlich in Ruhe!“
„ Und auch das werde ich nicht tun.“
Erst als wir auf der Klippe landeten setzte er mich ab. Hier waren wir ungestört und er würde auch nicht zulassen, dass ich mich ihm noch einmal entzog.
„ Wow...“ sah ich mich erstaunt um und vergaß dabei dass ich ihm eigentlich die Augen auskratzen wollte.
Der Blick über das rauschende Meer, was sich sachte im Wind hin und her wog, die untergehende Sonne, die sich im Wasser spiegelte, das leise singen der Möwen und der sanfte Wind, der das Lied des Meeres mit sich fort trug, machte aus diesen Ort etwas ganz besonderes. Jedenfalls sah ich das so.
„ Das sieht unglaublich schön aus.“ murmelte ich gerührt und schlenderte zu der Klippe hin.
Die Luft war so unglaublich klar, dass man richtig weit schauen konnte. Ich glaubte sogar weit draußen einige Wasserfontänen zu erkennen. Vermutlich war das nur eine Art Fata Morgana, aber erfreut hatte es mich trotzdem.
Allerdings versiegte diese Freude, als sich der Prinz schon wieder an mich drückte.
Entsetzt drehte ich mich zu ihm um und befreite mich aus seinen Armen.
„ Hast du nicht auch Lust jetzt ins Meer zu springen?“ blickte ich ihn lächelnd an und flüchtete zu einer anderen Ecke der Klippe. „ Hier geht es ganz schön tief runter. Mh..“ überlegte ich. „ Wenn ich da rein springe, komm ich ja gar nicht wieder hoch. Uah!“ umarmte er mich schon wieder.
Dieses Mal konnte ich allerdings nicht vor ihm flüchten, da der Abgrund um mich herum lauerte.
„ Kannst du mit nassen Flügeln fliegen?“ was für eine blöde Frage, in solch einer blöden Situation. Ich hatte mich wieder zu ihm umgedreht und versuchte so viel Abstand zwischen uns zu bringen, wie es mir gerade möglich war. „ Ohne Federn fliegt es sich nass leichter, oder?“ aber er ließ es nicht zu, dass ich mich weiter von ihm distanzierte.
Bestimmend griff er sich meine Hand und zog mich dicht an sich ran, dann schlang er seinen Arm um meine Hüfte und presste mich fester an sich. Zum Schluss lehnte er seine Schwingen um meinen Körper und hielt mich fest in seinen Armen gefangen.
Ich versteifte mich in seinen Armen noch mehr und das nicht mal mit Absicht. Doch dann nahm er mich plötzlich wieder auf den Arm und legte mich auf einer Decke ab.
Irritiert blickte ich meinen weichen Untergrund an, wir befanden uns doch im freien, wo kam diesen Ding also her?
Allerdings ließ mir der Prinz nicht viel Zeit für Überlegungen, da er sich über mich beugte und seine menschliche Gestalt wieder annahm.
Keith hielt noch immer eine meiner Hände fest, mit der anderen drehte er mein Gesicht zu sich hin und drückte seine Lippen vorsichtig auf meine.
Ich riss meine Augen erschrocken weit auf und versuchte ihn fast schon verzweifelt davon abzuhalten mir meinen Verstand zu rauben. Aber er reagierte nicht auf mein Gezupfe an seinem Ärmel und ließ es auch nicht zu, dass ich meinen Kopf weg drehte. Ganz gleich wie gefährlich ich auch knurrte, oder wie oft meine Fingernägel nette Streifen auf seiner Haut hinterließen, er löste sich nicht von mir.
Eigentlich wäre es für mich ein leichtes Spiel gewesen, mich von ihm zu trennen. Allerdings wollte ich ihn nicht verletzten und deshalb versuchte ich erst gar nicht ihn mit meinen Mächten weg zu schleudern. Wobei ich ja nur noch einen lächerlichen Anteil davon besaß und ihm damit nicht wirklich gefährlich werden konnte. Jedenfalls dann nicht, wenn ich es nicht darauf abgesehen hatte ihn zu vernichten.
Und letztendlich war dies meine einzige Möglichkeit, um mich aus seinem Bann noch entziehen zu können, bevor er mich wieder einlullte und ich den gleichen Fehler noch einmal begann.
Also setzte ich meinen allerletzten Notfallplan in die Tat um und schleuderte ihn mit einer Druckwelle von mir. So schnell ich konnte rappelte ich mich wieder auf und lief auf die Klippe zu, um mich dort hinab zu stürzen und weg zu fliegen. Leider Gottes kam ich gar nicht so weit, da sich Keith schon wieder auf mich stürzte, ehe ich den Abgrund überhaupt erreichen konnte.
Ich fiel auf den Bauch, wobei er meinen Sturz mit seinen Armen abgefedert hatte. Nun lag der schwere Sacke auf meinen Rücken und versuchte meine Hände unter Kontrolle zu bringen, während er gleichzeitig mit meinen Flügeln kämpfte, dessen Federn er keinesfalls ausversehen raus reißen wollte.
„ Glaubst du wirklich das reicht aus um mir entkommen zu können?“ fragte er mich.
Seine Stimme war in seiner Teufelsgestalt um einiges dunkler und gerade wenn er mir wie gerade etwas zu flüsterte, bekam ich unweigerlich eine kribbelnde Gänsehaut.
„ Wenn du es unbedingt drauf anlegen willst, halte ich mich nicht mehr zurück und schicke dich eigenhändig in die Hölle zurück, aus der du gekrochen kamst!“ fauchte ich ihn erbost an.
„ Mh. Ich lach mich weg.“ hauchte er mir grinsend direkt ins Ohr, worauf mein verblödeter Körper auch gleich wieder reagierte.
„ Mich zu unterschätzen war dein erster Fehler! Sage hinterher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt und erwarte schon gar nicht von mir, dass ich dich dann wieder zusammenflicken werde!“ zischte ich ihn wütend an.
„ Keine Sorge, soweit wird es nicht kommen!“
„ Du bist so ein selbstgefälliges Arschloch!!“ brüllte ich ihn an und schleuderte ihn wieder mit einer Druckwelle von mir.
Jedoch versuchte ich dieses Mal nicht abzuhauen, sondern wollte diesen Lackaffen unbedingt beweisen, dass er nur eine verdammt große Fresse hatte, aber letztendlich nichts als heiße Luft heraus kam. Den musste ich einfach in seine Schranken weisen.
„ Nicht schlecht.“ hockte er auf der Erde und starrte mich grienend an. „ Aber wenn das schon alles war, dann hab ich wirklich nichts zu befürchten.“ meinte er und stand dann auf. „ Du wirst nicht mal eine Minute gegen mich bestehen.“ provozierte mich der Ladthaaner weiter.
Eigentlich hatte er sich das Date anders vorgestellt, aber wenn ich so Dampf ablassen konnte und mich dadurch wieder beruhigte, kam er auch leichter an mich heran. Keith wusste ja, dass ich ihm niemals Schaden zufügen würde. Also ernsthaften Schaden, wozu ich ja durchaus in der Lage war.
Vielleicht brauchten wir dieses Kräftemessen auch einfach. Es war ja so was wie ein ungeschriebenes Gesetz, dass sich Gut und Böse bekriegten und das Licht gegen den Schatten kämpfte.
Da ich noch immer das weiße unvorteilhafte Gewand trug, was ich zu tragen pflegte, wenn ich mich sicher fühlte, änderte ich meine Gestalt soweit, dass ich in meinem Kampfoutfit vor ihm stand.
Für Keith war es das erste Mal, dass er mich in diesem schicken Lederoutfit sah. Bis lang hatte meine normale Göttergestalt, mit dem netten Kleid, was sich aber nicht wirklich für lange Kämpfe eignete, immer ausgereicht.
Mal abgesehen davon, dass ich meine wahre Gestalt erst zeigte, seitdem ich mit den Teufeln unterwegs war. Vorher war nicht nur meine Sterbliche Gestalt eine Illusion gewesen.
Der Prinz begutachtete mich auch gleich interessiert und grinste mich dann schelmisch an.
„ Der Gewinner hat einen Wunsch frei?“ fragte er mich, gerade als ich meinen Bogen wieder verschwinden ließ. Mit meinen Pfeilen wollte ich ihn nun nicht durch bohren.
„ Von mir aus.“ antwortete ich ihm vorschnell.
„ Gut, dann weißt du ja was auf dich zukommen wird.“ oh konnte der nicht aufhören mich die ganze Zeit so blöd an zu grienen?
Zum Glück musste ich sein dämliches Grinsen dann nicht mehr sehen, da er zum Angriff überging. Auch wenn mir seine Aura allein nicht den Atem rauben konnte, solange ich mich unter den Schutzschild befand, schaffte es seine dunkle Magie dafür umso besser. Jedenfalls hatte ich das Gefühl das es so war.
Schwarzer Nebel machte sich um mich herum breit, der mir nicht nur die Sicht nahm. Keuchend fegte ich diese Zeug mit einem heiligen Windstoß weg und bekam endlich wieder Luft, genau zur richtigen zeit, da ich den Schatten vernahm, der von oben auf mich herab raste.
Aber so leicht wollte ich es ihm nicht machen, also wich ich ihm aus und konterte seinen Angriff mit einer, zugegebenermaßen schwachen, Magiekugel, die ihn zwar zurück stieß, aber gerade mal seine Haut kitzelte.
Außerdem war dies ein ganz unfairer Kampf, da Keith meine Schwächen kannte. Er wusste das ich ihm im Nahkampf nicht so viel zu bieten hatte wie aus der Ferne. Und genau dieses Wissen setzte er schamlos gegen mich ein. Gerade jetzt bemerkte ich mal wieder wie angenehm es war, wenn man einen Wächter hatte, der die Aufmerksamkeit des Gegners auf sich zog, so dass ich Fernab vom Schuss in Ruhe angreifen konnte.
Dieses hin und her Gehopse, was der Kerl hier mit mir veranstaltete, lag mir nicht besonders. Wobei er es genau richtig machte, er jagte sein Opfer durch die Gegend, tat nichts anderes als ab und an mal eine Rauchbombe abzufeuern, die mir noch zusätzlich den Atem raubte und wartete nebenbei einfach ab, bis mich die Kräfte verließen.
„ Man!“ fauchte ich ihn an, nachdem ich schon wieder seinem Nebel ausgesetzt war. „ Du gehst mir damit echt auf die Nerven!“
„ Dann gib doch einfach auf!“
„ Niemals!“ schleuderte ich ihn mal wieder, dieses Mal mit einer kräftigeren Druckwelle, weg. „ Ich werde mich nie im Leben einem unfähigen Schwachmat ergeben!“
Ich war schon völlig außer Atem und am liebsten würde ich mich einen kleinen Augenblick ausruhen. Allerdings versuchte ich mir meine Erschöpfung nicht anmerken zu lassen. Jedoch wurde mir jetzt mal wieder vor Augen geführt, wie wichtig es doch war, dass ich mich meinen Vater und auch den Teufeln nicht mehr allein stellte.
„ Einem unfähigen Schwachmat, so so.“ wiederholte er meinen Satz und kam langsam auf mich zu. „ Ist dir überhaupt klar, dass dich dieser Schwachmat mit Leichtigkeit außer Gefecht setzen kann? Und das binnen kurzer Zeit?“
„ Pfff! Hochmut kommt vor dem Fall, du Spinner! Aber damit kennst du dich ja aus, nicht wahr?“
„ Gut, du hast es ja nicht anders gewollt!“ stürmte er wieder auf mich zu.
Dieses Mal ging er allerdings nicht so sanft mit mir um, diese Rauchbomben, die mir bisher nur den Atem rauben wollten, raubten mir jetzt beinahe mein Bewusstsein.
Gerade so schaffte ich es noch mich in Sicherheit zu bringen und stützte mich keuchend an einem Baum ab.
„ Und? Hast du mir noch irgendwas entgegen zu setzen, oder gibst du auf?“ blickte mich der Teufel an.
„ ...“ ich rang noch immer um Luft und konnte ihm gerade nicht mal antworten.
„ Du solltest besser aufgeben, bevor du dich noch ernsthaft verletzt.“ riet er mir.
>Oh, dieser überhebliche Dreckssack, dem wird sein dämliches Grinsen noch vergehen, selbst wenn ich dafür meine körperlichen Grenzen übertreten muss.< dachte ich verärgert.
Ich war nicht nur gut da drin auszuweichen und notfalls das weite zu suchen. Angriff war die beste Verteidigung und diesen Spruch nahm ich beim Wort!
Dieses Mal war ich diejenige, die ihn ganz schön auf trapp hielt und es verhinderte, dass er seine komischen Nebelbomben nach mir werfen konnte, dafür war ich nämlich viel zu dicht an ihn dran. Und dann stieß er mit dem Rücken gegen einen Baum und noch bevor er wirklich reagieren konnte, stand ich schon vor ihm und drückte ihn zurück an den Baum.
Wir waren beide inzwischen, der eine mehr und der andere weniger, aus der Puste.
„ Das wäre dann wohl ein Unentschieden.“ sah ich schwer am atmen zu ihm auf.
„ Mir würde das vollkommen reichen. Es sei denn natürlich, du bestehst auf eine Revanche.“
„ Nein...“ starrte ich wie gebannt seine Augen an, die mich einfach mal so in ihren Bann zogen.
Nebenbei spürte ich wie sein Brustkorb sich im Takt zu meinem auf und ab bewegte, was für mich gerade eine äußerst gefährliche und hypnotische Wirkung hatte.
Ich war ihm nicht gewachsen, damit musste ich mich einfach abfinden. Ich wollte ihn, ganz gleich was das für mich bedeuten würde. Und er wollte mich auch, was ich ganz deutlich an seinem Blick erkennen konnte. Schließlich drückte er sich stürmisch an mich und küsste mich mit einer Leidenschaft, die mir die Sinne raubte.
Keith drückte mich Richtung Decke, während er seine menschliche Gestalt wieder annahm und ich ihm ungeduldig am T-Shirt rum zupfte, bis ich es ihm schließlich über den Kopf ziehen konnte.
Sich einem Duell zustellen hatte eine unglaublich aphrodisische Wirkung auf uns beide und obwohl ich ihm gerade am liebsten noch die Augen ausgekratzt hätte, konnte ich jetzt nicht genug von ihm kriegen. Der Ärger, meine Wut und die Enttäuschung waren wie weg geblasen, als ich meine sterbliche Gestalt annahm und mich von ihm auf die Decke legen ließ.
So gesehen ging unsere Rangelei bloß in die nächste Runde, deshalb drückte ich ihn von mir runter und setzte mich bestimmend auf seinen Schoß.
Während wir uns weiter küssten und einfach nicht genug voneinander bekommen konnten, wanderte seine Hand an meinem Rücken hoch und zog schließlich den Reißverschluss meines Kleides runter.
Das Kleidungsstück fand dann neben uns ein jähes Ende und wurde auch nicht weiter beachtet.
Verführerisch widmete sich Keith meinen Hals zu und drückte mich dabei leise aufseufzend fester an sich, während er seine Hand gleich zum nächsten Verschluss wandern ließ.
Bevor er mir meinen BH allerdings öffnen konnte, stieß ich ihn abrupt nach hinten und beugte mich dann zu ihm runter.
„ Nun gebe ich mal den Takt an.“ hauchte ich ihm zu, nachdem er mich erstaunt angestarrt hatte.
„ Wie du meinst.“ wisperte er mir erregt zu.
Sein derzeitiger Gesichtsausdruck war so ungemein verführerisch und erregend zugleich. Keith's Blick war erfüllt von einen unstillbaren Verlangen nach mir und spiegelte den Wunsch wieder, mit mir die Erfüllung zu finden.
Ich konnte es kaum glauben, wie schnell die Wunden dank seiner Nähe heilten. Ich hatte das Gefühl als könnte ich alles überstehen, solange er nur bei mir war.
War das der süße Nachgeschmack der Liebe? Gab er mir trotz der Schmerzen auch die Stärke die ich brauchte, um weiter bei ihm bleiben zu können? Oder zerbrach dieses Glück schon morgen wieder, wenn sich die Hormone beruhigt hatten? Ich wusste es nicht...
Gerade tat es aber auch so überhaupt nichts zur Sache und ich wollte mich auch nicht mit solchen bekloppten Fragen beschäftigen, wo doch dieser attraktive Mistkerl unter mir lag und so unheimlich niedliche Geräusche von sich gab.
Ich sollte wohl aufpassen, dass ich keinen Ohrwurm von seinem mitreißenden Lied bekam. Nicht dass ich hinterher an nichts anderes mehr denken konnte.
Wobei es in dieser Hinsicht wohl auch nicht so schlau von mir war, dass ich ausgerechnet diese Töne aus ihm heraus lockte.
Verspielt knabberte ich ihm am Ohrläppchen, küsste seinen Hals, seine Schulter und schob mich schließlich an ihm runter um sanfte Küsse auf seine Brust zu verteilen.
Die Haut des Ladthaaners roch unglaublich gut und fühlte sich so unfassbar weich an. Ich könnte mich glatt daran gewöhnen, das er den Führungsposten an mich abtrat.
Er sollte mir ruhig öfters hilflos ausgeliefert sein. Mir machte es auf jeden Fall irrsinnigen Spaß, seinen Körper zum beben zu bringen. Mir gefiel die Art, wie er scharf die Luft einzog oder leise aufstöhnte. Seine Reaktion auf mein Spiel war so süß wie Honig, nur nicht so klebrig. Aber dafür hatten sie eine ähnliche süchtig machende Wirkung.
Neugierig drückte ich meine Lippen auf seinen Bauch und schob meine Hand zu seiner Hose hin.
Während ich seinen Knopf und den Reißverschluss öffnete fiel mir auf, dass es das erste Mal war, dass ich bei ihm auf Erkundungstour ging.
Natürlich hatte ich ihn schon oft überfallen, aber wenn dies geschah hatte ich meine Zeit nicht mit einem Vorspiel verschwendet.
Ich war schon richtig gespannt darauf, wie er auf meine weiteren Verführungen reagierte.
Neugierig wie ich war, rutschte ich das letzte Stück noch an ihm runter, aber nicht ohne mit meiner Zunge eine aufreizende Spur zu seinen Shorts zu hinterlassen.
Sein Stöhnen stachelte mich regelrecht an, noch viel schneller vorwärts zu schnellen, aber ich wollte ja alles genießen und ihn wahnsinnig machen.
Deshalb arbeitete ich mich auch besonders langsam vor und hielt mich länger als nötig an seinem Unterbauch auf, während meine Finger ganz frech immer wieder über seine Erregung strichen. Ich genoss es richtig ihn zu berühren und den Teufel unweigerlich in meinen Bann zu ziehen.
Ein sanftes Grinsen huschte über meine Lippen, als er seinen Körper anspannte und mich ungeduldig an knurrte.
Als ich dann zu ihm aufsah, hatte er seinen Kopf zur Seite gelegt und starrte mich warnend, mit einem Hauch von Flehen, an.
Aber so schnell würde ich ihn nicht von seinem Verlangen mich zu spüren erlösen und das verriet ihm mein freches Grienen, was meine Lippen zierte als ich mich noch ein Stück weiter runter schob.
Verführerisch strich ich mit meiner Zunge über seine Erregung, allerdings über den Shorts, verteilte sanfte Küsse dort, streichelte mit meiner einen Hand seinen Bauch und die andere zeichnete kleine Kreise auf seine Innenschenkel. Wobei sich mein Daumen auch gern mal verirrte und über seine Männlichkeit streifte.
„ Hör auf mich zu provozieren, Risa...“ wisperte er mir leise zu.
„ Ich provoziere dich gar nicht.“ sah ich ihn an. „ Ich genieße und vielleicht spiele ich auch ein bisschen. Aber provozieren wäre etwas anderes.“ grinste ich und zog mich dann langsam zu ihm hoch, bis ich mit meinem Gesicht direkt über seinem war. „ Provokant wäre zum Beispiel.“ begann ich zu erzählen und schob eins meiner Beine zwischen seine und drückte es dann fester an seine intimste Stelle, woraufhin er auch gleich schnell die Luft einzog. „ Wenn ich mich vor deinen Augen berühren würde und du weder dich selbst noch mich anfassen könntest.“ flüsterte ich ihm zu und knabberte ihm dann am Ohrläppchen, währenddessen setzte er sein Bein auf, über das ich gerade kniete und brachte mich dazu mich verführerisch an ihm zu reiben. Da half er mir sogar noch dabei ihn wahnsinnig zu machen. So ein Idiot. „ Wenn du langsam aber sicher durchdrehst, weil du dich nicht von deinem Drang erlösen kannst!“ hauchte ich ihm direkt ins Ohr und betrachtete danach schadenfroh die Gänsehaut, die sich über seinen gesamten Körper ausbreitete. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass er jemals so unglaublich empfindsam gewesen war. „ Dann würde ich dich provozieren!“ blickte ich ihn wieder an.
Seine Augen hatten vor Verlangen schon einen dunklen Schleier bekommen und sein Atem ging verräterisch schnell. Und anstatt zu antworten knurrte er mich bloß an, lehnte seine Hand an meinen Hinterkopf und drückte mein Kopf zu sich runter. Zärtlich erwiderte ich sein erotisches Spiel mit der Zunge und strich ihm sanft durchs Gesicht. Nebenbei rieb meine Hüfte noch immer an seinen Oberschenkel und streifte seine Erregung flüchtig. Was ihm auch gleich wieder ein erregtes Aufstöhnen entlockte.
Ich spürte wie seine Hände über meinen Rücken streichelten und spürte ebenso, wie er meinen BH-Verschluss öffnete.
Schließlich berührte ich seine Lippen immer wieder flüchtig und ganz sanft, bevor ich mich aufsetzte und meinen BH auszog, den er mir netterweise geöffnet hatte.
„ Jetzt bin ich dran!“ wisperte er und setzte sich auch auf.
„ Nein, ganz bestimmt nicht.“ hielt ich ihn davon ab mich von sich runter zu drücken und lehnte meine Hände an sein Gesicht. „ Andernfalls setze ich meine Idee für die perfekte Provokation in die Tat um. Was ich auch mit Freuden tun würde, aber das würde dir bestimmt nicht gefallen. Also sei nun schön brav, lehne dich zurück und genieße meine Spielereien.“ um ihn zu besänftigen küsste ich ihn erneut leidenschaftlich auf den Mund und sank langsam wieder mit ihm zurück. „ Du kannst ja richtig brav sein...“ grinste ich ihn frech an. „ Da hast du ja glatt eine Belohnung verdient.“
„ Treib es nicht auf die Spitze, Schatz.“ warnte er mich leise.
„ Keine Sorge, dazu komme ich auch noch.“ lächelte ich. „ Aber zu erst wollen wir dich mal entkleiden, nicht wahr?“ verriet ich ihm meinen nächsten Schritt, der auch gleich in die tat umgesetzt wurde.
Hingebungsvoll widmete ich mich seiner Männlichkeit zu, die von meiner Zunge verwöhnt wurde.
Keith stöhnte erregt auf und streichelte meine Hand, mit der ich mich abstützte. Er konnte wirklich ungemein süß sein, gerade dann, wenn er vor Sehnsucht und Verlangen beinahe einging. Wenn er seinen Körper ungeduldig anspannte oder unter meinen Liebkosungen zusammen zuckte.
Allerdings ließ ich mich nicht in meiner Verführung stören, ganz im Gegenteil, ich ging sogar noch eine Strophe weiter und nahm ihn zärtlich in den Mund. Um dann noch zärtlicher daran zu saugen und meinen Kopf im Takt seiner Hüfte zu bewegen.
„ Risa...“ stöhnte er niedlich auf. „ Lass mich nicht so lange leiden, sonst stirbt mein Gehirn noch ab.“
„ Keine Angst, da ist nicht so viel was absterben könnte!“ lachte ich leise auf.
Ok, dass hätte ich lieber für mich behalten, denn plötzlich setzte er sich wieder auf und zog mich zu sich rauf, eigentlich um mich neben sich auf die Decke zu werfen, allerdings schlang ich meine Arme um seinen Hals und setzte mich auf seinen Schoss.
„ Das war doch nur Spaß.“ sah ich ihn mit einem Blick an, der ihn gleich wieder schwach werden ließ. „ Ich höre ja schon auf.“ hauchte ich ihm zu und drückte meine Lippen dann zärtlich auf seine.
Langsam wanderte seine Hand von meiner Schulter zu meiner Hüfte hin und drückte mich weiter auf seinen Schoß drauf. Aufreizend passte ich mich seinem Rhythmus an und bewegte meine Taille im Takt zu seiner.
Doch schließlich löste ich mich leicht von ihm und sah ihm direkt in seine bemerkenswerten goldenen Augen, die mich so unglaublich Sehnsüchtig ansahen und ließ ihn letztendlich langsam in mich eindringen.
„ Endlich...“ wisperte er mir stöhnend zu.
„ Ich will ja nicht dass dir hinterher noch das Gehirn abstirbt.“ schmunzelte ich ihn an.
„ Du bist zu gnädig zu mir.“ lächelte er leicht und begann mich am Hals zu küssen, während ich meine Arme um seinen Hals schlang und mich sachte auf und ab bewegte.
Nun lief das Date schon eher so ab, wie er sich das erhofft hatte.
Der Teufel konnte mich berühren, mich spüren und kam in den Genuss meiner Nähe, ohne dass ich mich gegen ihn wehrte. Er konnte sein Verlangen und seine Sehnsüchte stillen, ohne dabei zu erfrieren oder durch zu drehen.
Während ich mich also verführerisch an ihn rieb und ihn dabei leidenschaftlich küsste und seine Hände meinen Körper erkundeten, trieb ich ihn immer weiter an seine Grenzen heran.
„ Warte.“ stöhnte er plötzlich auf und versuchte sanft meine Hüfte runter zu drücken. „ Nicht so schnell.“
Aber wie sollte ich seinem flehen nachkommen können, wenn mich seine Stimmlage so unglaublich erregte? Ich war nun wirklich nicht in der Lage still zu halten und wollte zur Abwechslung mal spüren, wie er die Kontrolle über sich verlor, auf die er immer so peinlich genau achtete. Und schließlich verlor er die Beherrschung und drückte mich stöhnend fester an sich.
Ich wartete bis sich sein Atem wieder beruhigt hatte, ehe ich mich leicht von ihm löste und ihn ansah.
„ Das versteht man also unter einem Schnellschuss.“ kicherte ich.
„ Mhm...“ brummte er etwas unverständliches vor sich hin.
Lächelnd schlang ich meine Arme um seinen Nacken und drückte mich glücklich an ihn.
Dieses mal ließ ich es auch zu, dass er mich auf die Decke legte und es sich neben mir bequem machte.
Keith hatte sich auf die Seite gedreht, rückte dicht an mich heran und begann zärtlich meinen Bauch zu streicheln.
„ Es tut mir leid...“ flüsterte er dann.
„ Was tut dir leid?“ blickte ich ihn an. „ Es kann schon mal vorkommen das man schneller kommt als geplant. Also mach dir keinen Kopf deswegen.“ konnte ich mir ein breites Grinsen nicht verkneifen.
„ Das meinte ich auch nicht!“ fing er gleich wieder an zu knurren. „ Dass ich Gestern so kalt zu dir war, das tut mir leid.“
„ Ach das.“ warum musste er mich ausgerechnet jetzt wieder daran erinnern? „ Und warum warst du so kalt?“
„ Ich habe gedacht du hättest was mit Misaki.“ gestand er mir offen.
„ Mit Misaki? Wie kommst du denn darauf?“ harkte ich erstaunt nach. „ Und warum solltest du deshalb überhaupt wieder einfrieren?“
„ Weil du in deiner wahren Gestalt mit seiner wahren Gestalt geschlafen hast. Jedenfalls dachte ich, dass du das warst. Ich war eifersüchtig und wütend, weil ich davon ausging, dass du ihm mehr vertraust als mir.“ entschied er sich für eine Halbwahrheit. Das: Weil ich dich liebe, brachte er nicht über die Lippen. Zu groß war seine Angst davor, dass ich das für ein neues dreckiges Spiel halten könnte. Wobei ich ihm eh nicht glauben würde, das dachte er jedenfalls.
„ I-In seiner wahren Gestalt??“ quietschte ich entsetzt auf. „ Spinnst du?? Ich würde niemals SO mit ihm schlafen! Überhaupt würde ich nicht mal mit meiner sterblichen Gestalt mit ihm in der Kiste landen! Als wenn ich so mit seinen Gefühlen spielen würde, also wirklich! Wie kommst du überhaupt auf dieses schmale Brett?“
„ Weil ich dies mit eigenen Augen gesehen habe...“ flüsterte er.
„ Das kannst du aber gar nicht gesehen haben. Ich weiß doch wohl am besten was ich gemacht habe!“
„ Inzwischen weiß ich auch, dass du es nicht warst...“ meinte er und fügte nach einer kleinen Pause: „ Sondern diese Succubus.“ hinzu. „ Aber gestern bin ich fest von dem ausgegangen was ich gesehen habe!“
„ Die Succubus?? Etwa die Klosterschülerin? Warum hat die denn meine Gestalt angenommen? Konnte sie in ihrer nicht bei ihm landen, oder was?“
„ Du bist die einzige, die Misaki im Herzen hat. Deshalb hat sie dein Aussehen kopiert.“
„ D-Die hat mein äußeres misshandelt!! Und dann auch noch mit seiner wahren Gestalt! Ich glaub die hat sie nicht mehr alle! Und die hab ich auch noch beschützt.“ motzte ich aufgebracht rum.
„ Sie hat mit ihren Fähigkeiten rum experimentiert. Sei ihr deshalb nicht böse.“
„ Hauptsache sie macht das nicht bei dir.“ murmelte ich unbedacht und riss auch gleich errötet meine Augen auf und starrte ihn seitlich an. „ Ich mein...öhm...mh...“
„ Schon ok.“ lächelte er. „ Solange du mir verzeihen kannst.“
„ Ja, dass kann ich wohl.“ lächelte ich ihn süß an.
„ Gott sei dank.“ flüsterte er und gab mir einen sanften Kuss auf die Lippen. „ Willst du jetzt immer noch schwimmen gehen?“
„ Kannst du denn dann noch fliegen?“
„ Sicher.“
„ Dann los!“ strahlte ich ihn an und sprang auf.
„ Willst du so baden gehen?“ betrachtete er mich von oben bis unten.
„ Na klar. Warum denn nicht? Oder meinst du es wird sich wer hier her verirren?“
„ Möglich wäre es jedenfalls.“
„ Ach was. Du bist ja bloß ein Feigling.“ verschränkte ich meine Arme vor die Brust.
„ Ein Feigling?“ starrte er mich herausfordernd an. „ Nun gut. Dann lass uns halt nackt baden gehen. Aber jammere hinterher nicht rum, wenn man uns doch überrascht.“
„ Werde ich schon nicht. Und nun komm!“
Die Sonne war bereits untergegangen und machte den Platz für die unzähligen schimmernden Sterne frei.
Das einzige bisschen Licht was uns entgegen strahlte kam vom Mond, was ich aber nicht als störend empfand.
Ich fand es viel zu aufregend und lustig mit dem Prinzen im Wasser zu planschen und mich zärtlich an ihn zu drücken.
Wenn die Zeit doch für uns stehen bleiben würde, damit dieser wunderschöne Moment niemals zu ende ging.
Aber schließlich sollte man aufhören wenn es am schönsten war. Also nahm mich Keith auf den Arm und flog zurück auf die Klippe. Dort setzte er mich wieder ab und nahm seine menschliche Gestalt an, mit der ich mich dann auf die Decke kuschelte und mich von ihm wärmen ließ.
Nebenbei futterten wir die Erdbeeren und Weintrauben weg und ich fragte mich, warum er mir die Schokosoße nicht schon früher gegeben hatte.
Zu später Stunde lagen wir dann eng umschlungen nebeneinander, wobei ich ihm den Rücken zugedreht hatte und bestaunten glücklich den klaren Sternenhimmel.
Bis er plötzlich seine teuflische Gestalt annahm und eine seiner Schwingen um meinen Körper lehnte. Ich sollte dazu sagen, dass ich noch immer nichts weiter an hatte.
„ Nicht!“ versuchte ich schockiert von ihm weg zu rücken.
„ Keine Sorge, ich werde nichts machen. Vertrau mir.“ drückte er mich wieder an sich. „ Ich will dich nur wärmen, mehr nicht.“
„ Oh ok...“ gab ich unsicher von mir und lehnte mich langsam wieder zurück.
Er lächelte bloß als ich mich wieder an ihn kuschelte und genoss meine Nähe schweigend.
In der Stille der Nacht war alles so perfekt. So als wären wir wirklich ein glückliches Pärchen. Ich fühlte mich so unglaublich wohl in seinen Armen, selbst jetzt wo er als Teufel hinter mir lag. Ich wusste einfach das er meinen und seinen Zustand nicht ausnutzen würde und mich niemals einfach überfiel.
Lächelnd umschlang ich seinen Arm, welcher unter meinen Kopf lag, mit meinen Armen und drückte diesen fester an mich. Er streichelte mir auch gleich mit dem Daumen durchs Gesicht und lehnte seine Hand dann auf meine Schulter.
Doch plötzlich unterbrach ein Rascheln diese angenehme Ruhe. Dieses Geräusch kam aus einem Gebüsch, was sich hinter uns, am Rande des Waldes befand.
„ Was ist das?“ drehte ich mich neugierig auf den Bauch und versuchte etwas in der Dunkelheit zu erkennen.
Auch Keith lehnte seinen Kopf zurück und suchte das Gestrüpp nach dem Übeltäter ab.
„ Ein junger Fuchs.“ antwortete er mir dann.
„ Ein Fuchs?? Wirklich?“ flüsterte ich begeistert und da kam er auch schon forsch auf uns zu geschlichen, dabei schnüffelte er den Boden ab und hielt seine Nase dann in die Luft.
„ Ich glaube der wird von unserem Essen angelockt.“ vermutete der Ladthaaner.
„ Meinst du ich kann ihn zu uns hin locken?“ setzte ich mich freudestrahlend auf seinen Schoß und durchwühlte den Picknickkorb nach was Fleischigem.
Der Prinz betrachtete mich lächelnd und setzte sich dann extra langsam auf, um weder mich noch den Fuchs zu verscheuchen.
Das Tierchen kam auch schon langsam auf mich zu gekrochen und blickte sich bei dem kleinsten Geräusch nervös um.
„ Nun glaub ich dir, dass du mir vertraust.“ flüsterte er und lächelte mich dabei süß an.
„ Natürlich vertraue ich dir.“ gab ich beiläufig von mir. „ Komm her, komm. Hier gibt es ganz viel Leckerchen für dich.“ flüsterte ich dem Fuchs zu.
Und tatsächlich kam er vom Hunger getrieben bis an uns heran und beschnupperte sein Essen, bevor er es mir aus der Hand riss und es gierig verspeiste.
„ Oh wie süß.“
„ Nein, wir können ihn nicht behalten.“ schmunzelte der Prinz, der zu dem gefräßigen Streuner zurück sah.
„ Das weiß ich selber.“ starrte ich ihn an.
Ich gab ihm noch viel mehr zu essen und durfte sogar mal über sein Fell streicheln. Als er jedoch gesättigt war, raste er zurück in den schützenden Wald.
„ Och schade.“ verzog ich enttäuscht meinen Mund.
„ Es ist halt ein wildes Tier, was bloß auf der Suche nach was Fressbaren war.“
„ Sieht ganz so aus.“ blickte ich Keith wieder an und realisierte erst jetzt, das ich völlig nackt auf seinem Schoß saß, was mich auch gleich wieder knallrot anlaufen ließ, als ich allerdings meinen ersten Impuls folgen wollte, hielt ich noch einmal inne, schließlich hatte er meinen Zustand bisher nicht einmal ausgenutzt. „ Das meintest du also als du meintest, das du mir jetzt glaubst, dass ich dir vertraue.“
„ ...“ lächelte er mich bloß an und näherte sich dann langsam meinen Lippen.
Natürlich ließ ich den Kuss zu und versuchte nicht mal mich zu wehren. Er würde nichts machen, das wusste ich nun.
Allerdings zuckte ich dennoch erschrocken zusammen, als ich plötzlich auf was 'hartem' saß und wollte schon von ihm runter springen, als ich bemerkte, dass er seine menschliche Gestalt wieder angenommen hatte. Dann grinste er mich auch noch so unglaublich frech an.
„ Du bist so ein Idiot.“ seufzte ich erleichtert.
„ Ja, das sagtest du bereits!“ erwiderte er und legte mich dann zurück auf die Decke.
Nun war er an der Reihe und würde mich wohl auch nicht so einfach davon kommen lassen. Aber das war ok, solange ich es war die er berührte...
Tag der Veröffentlichung: 04.08.2012
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