Wir brachten die Mädchen nach dem Mittagessen zurück ins Heim, doch die Herzzerreißende, mit Tränen überschüttete Verabschiedung blieb aus. Hanon umarmte den Inkubus noch einmal und wünschte ihn für seine Zukunft alles gute.
Aber ich sah es an ihrem Blick, dass es sie innerlich zerriss sich schon wieder von jemanden für immer verabschieden zu müssen, der ihr so sehr ans Herz gewachsen war. Jedoch lief das Mädel ins Haus, bevor sie die Fassung verlor und doch bitterlich anfing zu weinen.
Es wurde wirklich allerhöchste Zeit, dass sie eine neue Familie bekam. Jemanden, der immer für das Mädchen da war und sie in schweren Zeiten auffing.
Vielleicht sollte ich mal mit Misaki und Keith reden, ob es nicht möglich wäre die Beiden jetzt schon zu uns zu holen.
Natürlich war es noch immer gefährlich und ich wollte auch nicht, dass sie in meinen Kampf mit hinein gezogen wurden. Aber Patty hielt sich ja eh in jeder freien Minute bei uns auf und hatte bei den Schlächtern ihr eigenes Zimmer.
Genug Platz und Räume waren auch da, selbst Hanon könnte ihr eigenes kleines Reich bekommen.
Es würde ihnen auch nicht schaden, wenn sie endlich den Halt bekommen würden, wonach sie sich so sehnten. Und nun, wo auch Keith endlich aufgewacht war, stand meiner Idee doch eigentlich nichts mehr im Wege. Nun gut, außer Xantos vielleicht...
Ich musste da erst mal richtig drüber nachdenken und mir die Meinung meiner Beschützer einholen, schließlich wollte ich die Teenys in ihr Haus holen.
Als erstes stand ja nun die heilige Bibliothek der Götter auf dem Plan, ich hatte also noch genug Zeit um mich zu entscheiden, oder Keith und Misaki von meinem Plan zu überzeugen.
Gerade wunderte ich mich eher über den Inkubus. Der schon die ganze Zeit so gefährlich still war.
Das mit Hanon ging ihm scheinbar richtig nah, zu mindestens nahm ich das an.
Er lehnte schweigsam am Auto und starrte das Gebäude des Heims ununterbrochen an. Erst als ich langsam zu ihm hin ging und mich mit dem Rücken an ihn lehnte, wendete er seinen Blick ab und sah zu mir runter.
„ Vielleicht solltest du ihr doch sagen, wer du bist, wenn dich das so mit nimmt.“ flüsterte ich ihm lächelnd zu.
„ Nein, so ist es am besten.“
„ Ich habe da über etwas nachgedacht, was ihr und auch Patty ein großes Stück Glück zurück bringen würde.“ erzählte ich ihm. „ So würde Hanon Dark ganz schnell vergessen haben, da sie zwei neue Männer an ihrer Seite hätte, denen sie immer vertrauen kann. Die ihr den Halt geben den sie braucht, um einer glücklichen Zukunft entgegen steuern zu können.“
„ Und wie hast du dir das vorgestellt?“
„ Sie könnten doch bei uns, oder eher bei euch, einziehen.“ blickte ich ihn über meine Schulter hinweg an. „ Patty hat ja eh schon ihr eigenes Zimmer und eins für Hanon einzurichten ist nicht wirklich schwer, ihr habt ja genug leerstehende Räume.“ dann wendete ich meinen Blick wieder ab und sah zum Heim rüber. „ Weißt du eigentlich, das sich Patricia nichts sehnlicher wünscht, als mit dir zusammen zu leben? Sie hatte die ganze Zeit wahnsinnige Angst davor dich auch noch zu verlieren. Du hast sie, ohne es zu wollen, mit in dein tiefes Loch gezogen. Aber sie hat immer und immer wieder versucht herauszuklettern und scheiterte kläglich daran, deine Seele vor der Dunkelheit zu bewahren.“ senkte ich meine Augen. „ Sie hat es mehr als verdient diesen Herzenswunsch erfüllt zu bekommen.“
„ Es muss wirklich ein Fluch sein.“ spielte er auf meine Göttlichkeit und dem damit verbundenen Willen jedem Kind zu helfen an.
„ Oder ein Segen.“ lächelte ich leicht.
„ Lass uns später noch mal drüber reden, wenn Misaki auch dabei ist.“
„ Ja.“
Kurz darauf stiegen wir in den Wagen ein und fuhren zurück zu meiner Wohnung. Ich hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen, dass ich Hanon mit ihrer Traurigkeit allein ließ. Aber ich wusste, das Patty an ihrer Seite war und das Mädel auffangen würde. Sie war ja irgendwie so was wie ein allround- Auffangbecken. Ein Seelischer Mülleimer, der immer zur Stelle war, wenn man ihn mal brauchte. Sie würde ihre Freundin niemals im Stich lassen, dieses Wissen beruhigte mich ungemein. Noch ein Grund mehr, warum ich die beiden nicht trennen wollte. Warum sie beide bei uns sein sollten. Sie waren ja schon so was wie Schwestern, die wie Pech und Schwefel zusammen hielten. Sie zu trennen, wäre gleichbedeutend mit dem Untergang der Welt. Das konnte ich doch nicht zulassen.
Erst als Dark den Wagen parkte, bemerkte ich, dass wir uns die ganze Fahrt über an geschwiegen hatten.
„ Wir sind ja schon da.“ erkannte ich richtig.
„ Ja.“ der Gesprächigste war er heute definitiv nicht.
„ Was ist denn los mit dir? Du verhältst dich so komisch. Ist es wegen Hanon? Oder bereust du es, dass du mir gesagt hast wer du bist?“
„ Nein, das bereue ich keineswegs. Es war die richtige Entscheidung, in beiden Fällen.“ meinte er. „ Natürlich tut mir die Kleine leid. Aber es stört mich ungemein, dich in dieser Gestalt anzufassen. Deshalb muss er gehen.“ gestand er mir dann offen.
„ Wie es stört dich, mich in dieser Gestalt anzufassen?“ harkte ich irritiert nach.
„ Das bin nicht ich. Es ist fast so, als würde ich dabei zusehen, wie dich ein anderer Mann vernascht.“
„ Sag bloß du bist eifersüchtig auf dich selbst?“ blickte ich ihn verblüfft an.
„ Ich teile halt nicht gern. Hatte ich das nicht schon mal erwähnt?“ murmelte er. „ Und ich will dich schon gar nicht mit einem Inkubus teilen.“
„ Der du aber selber bist.“ schmunzelte ich.
„ Ist es nicht auch für deinen Seelenfrieden besser, wenn du dich nur zu einem Mann hingezogen fühlen musst?“
„ Sicher.“
„ Na siehst du.“ damit war das Thema für ihn erledigt.
Deshalb wollte er also schnellstmöglich wieder gehen. Am besten schon gestern als heute. Das war ja richtig niedlich, wie ich mir eingestehen musste.
Eifersüchtig auf sich selber, das musste ihm erst mal jemand nach machen.
„ Apropos nicht teilen wollen.“ meinte er dann, als wir zur Haustür gingen. „ Was lief denn da zwischen dir und Naoki? Und läuft da immer noch was?“
„ Hattest du nicht von einer offenen Beziehung gesprochen, ohne Erklärungen, Einengungen oder sonstiges?“ sah ich über meine Schulter zu ihm zurück. „ Also tut es doch nichts zur Sache, ob da was lief oder ob da noch was läuft.“
„ Wenn du ihn aber zu einem dreier einlädst, sagst du mir vorher Bescheid, ja?“
„ Na, du hast aber Fantasien.“ kicherte ich. „ Und wenn, würde ich dir natürlich nichts sagen, nicht das du einen Rückzieher machst.“ grinste ich ihn frech an.
„ Mhm...“ verfinsterte sich sein Blick noch mehr.
„ Das war nur Spaß, Mensch.“ lachte ich.
„ Wirklich sehr witzig.“ knurrte er.
„ Ich will ja nicht das die Fetzen, oder im diesen Fall, die Federn fliegen, wenn ihr zwei aufeinander trefft.“ schmunzelte ich. „ Da hätte ich ja nichts von.“
„ Dann lieber Misaki, ja?“
„ Wäre ja nicht das erste Mal für dich, nicht wahr?“ griente ich ihn wieder an.
„ Tut das was zur Sache? Ich denke nicht.“ tat er einen auf Geheimnisvoll und schlenderte an mir vorbei in die Wohnung.
„ Also habe ich recht?“ folgte ich ihm neugierig. „ Ein bisschen Bi schadet nie, was?“
„ Du erzählst mir doch auch nichts, also warum soll ich dir nun was erzählen?“ kam er mir so.
„ Ich werde dir erzählen, was da zwischen mir und Naoki war, wenn du mir erzählst, was da zwischen dir und Misaki ablief, ok?“
„ Ok.“ verschränkte er die Arme vor die Brust. „ Dann erzähl mal.“
„ Da gibt es nicht so viel zu erzählen, weil da nichts war.“ beichtete ich ihm. „ Nun bist du dran.“
„ Nun gut.“ begann er. „ Es wäre nicht das erste Mal.“
„ Ehrlich nicht, hu?“ nun hatte er meine Neugierde erst recht geweckt. „ Berührt ihr euch dabei auch gegenseitig?“
„ Nein, tun wir nicht.“ berichtete er mir und ging dabei ins Wohnzimmer. „ Normalerweise ist da eine Frau zwischen uns, die wir berühren können.“
„ Aber warum dann zu dritt?“
„ Wenn dich das so brennend interessiert, können wir Misaki ja anrufen. Der würde sich bestimmt nicht zwei mal bitten lassen.“ er drehte sich zu mir um und verschränkte die Arme vor die Brust. „ Wäre ja keine große Sache.“
„ Na, du musst es ja wissen.“ kicherte ich.
„ Also was ist jetzt?“
„ Ne, lass mal.“ lächelte ich leicht und kuschelte mich dann zärtlich an ihn. „ Ein Teufel ist schon anstrengend genug.“
„ Ach? Das hörte sich gestern aber noch ganz anders an.“
„ Ich weiß nicht wovon du redest.“ tat ich einen auf unwissend.
„ Vielleicht hat Misaki ja recht und man sollte dir wirklich das Ergebnis deiner ganzen Provokationen zeigen.“
„ Welche Provokationen? Sicher dass du mich nicht mit jemanden verwechselst?“ sprach ich unbedacht daher.
„ Mhm.“ das klang schon fast wie ein knurren, ein gefährliches, hungriges knurren...
Und dann griff das wilde Tier an, es packte sein Opfer und zerrte es mit in seine Höhle, wo es das arme Dingen genüsslich verspeisen würde.
In meinem Fall war es mein Schlafzimmer, wo er mich beinahe hinein stieß und dann noch die Tür abschloss, als der Inkubus sicher war, das Elara nicht hier irgendwo lag und ihr Frauchen vor dem drohendem Sturm retten könnte.
„ Hey!“ rief ich erstaunt und drehte mich dann zu ihm um. „ Was soll denn dass? Geht das nicht auch ein bisschen sanfter?“
„ Du wirst schon noch lernen, das man einen Teufel besser nicht provoziert.“
„ Genau genommen habe ich nicht dich sondern Misaki provoziert.“ belehrte ich ihn. „ Also steht es dir eigentlich gar nicht zu mich zu bestrafen.“
„ Ach ja? Das beste Gedächtnis hast du aber auch nicht, was?“ meinte er und zog mich dann zu sich hin. „ Schauen wir mal, ob du mit zwei Teufeln zurecht kommst.“ gab er dann in einem bedrohlichen Tonfall von sich.
„ Willst du dich jetzt zwei teilen, oder was?“ warum konnte ich nicht wenigstens in dieser Situation meinen Mund halten? Ich lernte es einfach nicht...
„ Das wirst du schon sehen.“ mehr kam nicht über seine Lippen, als er mir den Mantel auszog und mich Richtung Bett schob.
Kurz darauf zog er mir den Pullover über den Kopf und drückte mich dann auf die Matratze.
„ Hast du noch irgendwas zu deiner Verteidigung zu sagen?“ hätte ich doch mal die schwarze Magie bemerkt, die sich um mein Bettgestell schlängelte und dann auf mich zu geschlichen kam.
„ Ich bin mir keiner Schuld bewusst.“
„ Ganz wie du meinst.“ bestimmend schob er meine Hände über meinen Kopf.
Viel zu spät bemerkte ich die magischen Fesseln, die sich um mein Handgelenk legten und mich gefangen hielten.
„ WUHA! So hatten wir aber nicht gewettet!“ fauchte ich ihn an und versuchte gleichzeitig meine Hände zu befreien.
„ Hab ich dir nicht gesagt, dass ich auf Fesselspiele stehe?“ grinste er mich frech an und stand dann auf.
„ Wenn das so ist, kannst du dich ja hier hinlegen und ich kette dich fest!“ fuhr ich ihn an.
„ Nein, du hattest deinen Spaß bereits, nun bin ich dran.“
Es war aufregend, keine Frage, aber ich behielt lieber die Oberhand und mochte es absolut nicht meinem Partner hilflos ausgeliefert zu sein.
Deshalb versuchte ich fast schon verzweifelt meine Hände los zu bekommen und beobachtete Inku entsetzt dabei, wie er sich bis auf die Shorts auszog und sich dann wieder über mich beugte.
„ Versuch es erst gar nicht, du wirst dich meinen Ketten nicht entziehen können.“ hauchte er mir zu und öffnete den Knopf meiner Hose.
„ Du bist ein toter Teufel! Das schwöre ich dir!“ keifte ich ihn an, als er mir die Hose auszog.
„ Wird es dich besänftigen wenn ich dir sage, dass es dir gefallen wird?“ sah er mich schmunzelnd an.
„ Bestimmt nicht!“
„ Dann muss ich es dir wohl beweisen.“
Dieser Idiot, wirklich! Nun wo er meine Hände gefesselt hatte, konnte er mir meinen BH gar nicht mehr ausziehen, allerdings störte ihn das reichlich wenig, da er ihn ja auch einfach hoch schieben konnte. Und das tat er auch, während er meinen Hals liebkoste.
Meine Abwehrversuche schwanden mit jeder Minute immer mehr, es erregte mich viel zu sehr, ihn so sah bei mir zu spüren. Dark war unglaublich zärtlich und seine Berührungen so ungemein verführerisch, dass mein Körper aus Stein sein müsste, um ihm widerstehen zu können. Aber das war er bei weitem nicht. Nicht mal annähernd.
Und so zog mich dieser verfluchte Teufel immer mehr in seinen Bann und sorgte gekonnt dafür, das meine Sinne schwanden.
Inzwischen wusste er aber auch, wo sich meine erogenen Zonen befanden und nutzte dieses Wissen schamlos gegen mich aus.
Verspielt knabberte er an meinem Ohrläppchen, wanderte an meiner Wange entlang und raubte mir schließlich einen zutiefst erregenden Kuss. Ich würde ja zu gern behaupten, dass er seine Fähigkeiten als Inkubus einsetzen musste, um mich gefesselt rum zu bekommen, aber das wäre glatt gelogen.
Mein Körper schrie förmlich danach von ihm berührt zu werden und mein Verstand, der mich sonst immer von ihm fern halten wollte, hatte beim Pokerspiel gegen mein Herz verloren und wurde somit zum schweigen verdammt.
Ich wollte ihn, auch wenn er jetzt in einer anderen Gestalt über mir lag, wusste ich das er es war und dieses Wissen reichte vollkommen aus, um vor Sehnsucht verrückt zu werden.
Hingebungsvoll erwiderte ich sein Spiel mit der Zunge und passte mich langsam dem Rhythmus seiner Hüfte an, die er verführerisch an meine rieb.
Als auch er bemerkte dass ich mich nicht mehr wehrte, schob er sich an meinem Körper runter und umspielte meine Brustspitzen mit seiner Zunge, ehe er sanft daran zu saugen begann.
Auch wenn Elara nicht mit im Zimmer war, versuchte ich dennoch mein Stöhnen unter Kontrolle zu halten. Obwohl sie sich, wenn sie überhaupt mitbekam das wir uns im Schlafzimmer einschlossen, bestimmt denken konnte was wir hier taten.
Vielleicht hätte mir der Herr noch die Möglichkeit einräumen sollen, mein Kätzchen nach Illumina zu bringen, dann hätte ich mich jetzt ganz fallen lassen können, aber so ging es nicht.
Jedoch wäre er kein Inkubus, wenn er mir diese Scheu nicht auch noch nehmen konnte.
Dark verteilte sanfte Schmetterlingsküsse auf meinen bebenden Oberkörper und arbeitete sich dann weiter nach unten vor.
Seine Hand strich über die Innenseiten meiner Schenkel, aber egal wie gespannt ich darauf wartete, das er endlich meine intimste Stelle berührte, wie sehr ich auch die Luft anhielt, er hatte scheinbar gar nicht vor mein Drängen zu befriedigen.
Stattdessen streichelte er lieber meine Beine, umrandete mit seinen Fingern meinen String und machte mich damit nahezu wahnsinnig. Darüber hinaus schien ihm das auch noch Freude zu bereiten, mir meinen Verstand vollends zu rauben.
Ich wurde durch seine Verführungskünsten immer unruhiger, versuchte mit ein paar unruhigen Hüftbewegungen seine Hand dorthin zu leiten, wo ich sie jetzt am liebsten spüren wollte. Als das aber auch nicht funktionierte, windete ich mich knurrend hin und her und starrte ihn dann warnend an. Es war ja nicht das letzte Mal, das wir in einem Bett zusammen lagen und ich konnte mindestens genauso fies werden wie er.
Jedoch ignorierte er meinen warnenden Blick einfach und tat diesen mit einem breitem Grinsen ab.
„ Ich schwöre dir, dass du das alles zurück bekommen wirst, wenn du jetzt nicht endlich richtig anfängst!“ wisperte ich ihm zu.
„ Na klar.“ griente er noch immer.
„ Du wirst schon sehen! Meine Rache wird fürchterlich gemein ausfallen.“
„ Schauen wir mal ob du die nächsten Wochen überhaupt an Rache denken kannst.“
„ Du Dämon!“ fluchte ich.
Meinen letzten Ausbruch ignorierte er genauso gekonnt wie meinen warnenden Blick und widmete sich unbeirrt meinem Körper zu.
Der wollte es ja gar nicht anders und meine Rache würde auf dem Fuße folgen. Eines Abends, wenn er ahnungslos in seinem Bett liegt, werde ich dafür sorge tragen, dass er mindestens genauso wahnsinnig werden würde wie ich. Das war ein Versprechen!
Just in diesem Moment hoffte ich allerdings, dass seine fiese Ader bald ein ende fand und er mich endlich richtig nahm.
Nach etlichen langen Minuten des Quälens sollten meine Gebete dann endlich erhört werden, da er mir vorsichtig den String über meine Beine streifte und sich dann zärtlich zwischen meine Beine drückte.
>Na endlich...< dachte ich erleichtert.
Es wurde ja auch langsam Zeit das er mich endlich erlöste, nur leider, tat er das nicht.
Zwar berührte er mich endlich mit den Fingern dort, wo ich ihn jetzt spüren wollte, aber das war nun nicht mehr das, was ich haben wollte.
So machte er mich nur noch wahnsinniger und trieb mich nah an den Rand meiner Selbstbeherrschung.
Als er dann auch noch mit einem Finger in mich eindrang, war mein innerliches Chaos perfekt.
Inzwischen verschwendete ich auch keinen Gedanken mehr an meine Katze, oder daran, dass sie mich hören könnte.
Aufstöhnend spannte ich jeden Muskel in meinem Körper an und klammerte mich an die Gitterstäbe meines Bettes fest.
Dann zog er sich langsam wieder an mir hoch, drückte seine Lippen sachte auf meinen angespannten Körper und küsste mich schlussendlich leidenschaftlich auf den Mund.
Fast schon gierig und viel zu offensichtlich erwiderte ich seinen Kuss und rieb meine Hüfte dabei fordernd an seine.
Da erreichte auch er anscheinend einen Punkt, wo er sich meinem Drängen nicht mehr widersetzen konnte.
Vorsichtig vereinte er sich mit mir und zeigte mir auf seine wilde, ungezügelte Art, wie leidenschaftlich er wirklich werden konnte.
Seine Stöße waren von Anfang an fest und sein Tempo atemberaubend. Es wunderte mich sogar ein bisschen, dass er überhaupt in der Lage war seinem Rhythmus so lange stand zu halten.
Mit einer schwerelosen Leichtigkeit brachte er mich immer wieder an die Grenze der Ertragbarkeit und gerne auch mal darüber hinaus.
In so tief in mir zu spüren, war ja schon fast so was wie die Erfüllung. Das Gefühl seiner Haut, die meine so sanft streifte, seine erregenden Laute, die über seine Lippen huschten, es berührte mein Herz und brachte es zum rasen.
Es war wohl an der Zeit mir einzugestehen, dass mich nicht nur sein Können im Bett reizte...
Ich war gerade richtig froh darüber, dass ich meine Arme nicht bewegen konnte, andernfalls hätte ich ihn nun glücklich an mich gedrückt.
Jedoch musste er soviel nun auch nicht über meine Gefühle wissen, er wusste ja eh schon viel zu viel, während ich noch auf der Leitung stand. Jedenfalls was seine Gefühle betraf.
Oder hatte er bei den Tipps für meine 'Freundin' von sich selbst gesprochen? Dass er gar nicht vor hatte sein Glück in den Armen von Rika zu suchen? Und warum verursachte dieser Depp, ausgerechnet in solch einer Situation, so starkes Herzklopfen und so riesige Schmetterlingsschwärme, die in meinem Bauch für Unruhen sorgten, dass ich jetzt über so was nachdenken musste? Das war barbarisch und gemein! Ich wusste doch auch so schon, dass ich nicht in der Lage war ihm zu widerstehen. Das er mich, trotz meiner Bedenken, immer in seinen Bann ziehen würde. Ich war ihm nicht gewachsen, bei weitem nicht und nach meinem Herz zu urteilen, war ich sogar dabei mich in diesen Trottel zu verlieben. Wenn das mal nicht schon längst geschehen war. Schließlich hatte ich ihn meine Liebe in meinem unwissenden Zustand schon einmal gestanden. Dieses Gefühl, genau das Richtige und die Wahrheit gesagt zu haben, verschwand leider nicht, als ich mein Gedächtnis wiedererlangt hatte. Also stimmte es wirklich? Liebte ich ihn?
Völlig außer Atem öffnete ich meine Augen und sah den Teufel an. >Liebe ich dich?< stellte ich mir die Frage erneut und mein Herz antwortete daraufhin mit einem Luftsprung, so als wäre es froh darüber, dass ich es endlich erkannt hatte. >Aber liebt er mich auch?< jedoch war ich nicht mutig genug um ihm dies zu fragen.
Wohl auch, weil jetzt nicht der richtige Moment für so was war. Es war viel zu gefährlich ihm ein: Ich liebe dich! Zu zu wispernd, statt ein: Liebst du mich? Nein, so weit wollte ich mich ihm nicht öffnen. Und dass, wo ich ihm ja schon sagte, dass meine 'Freundin' sich in den Freund 'ihrer' Schwester verliebt hatte. Warum nur, war ich so unsagbar blöd? Da half auch die Unwissenheit nicht vor der Strafe. Obwohl es ja schon echt unfair und gemein war, dass er mich hinterrücks ausfragte.
>Nicht denken! Bloß nicht denken! Schluss jetzt, bevor du ihm etwas sagst, was du später bereust.< stauchte ich mich gedanklich zusammen.
Das es wirklich nicht immer vom Vorteil war, nicht zu denken und alles einfach geschehen zu lassen, wurde mir nun, wo sich meine Gedanken regelrecht überschlugen, erst richtig bewusst.
Allerdings hatte ich ja noch genug Zeit, um mich Gefühlsmäßig wieder von ihm zu lösen, oder um ihn zu fragen, was er eigentlich für mich empfand.
Obwohl ich mir die Antwort auf die zweite Frage auch selber geben konnte: Nämlich nichts, als sexuelle Anziehungskraft.
Egal was er zu spüren glaubte, sobald er Rika wieder gegenübersteht, werden diese Gefühle vom Winde verweht werden. Davon war ich überzeugt. Wenn da was war, dann glaubte er das bloß. Oder anders gesagt: Für meine Schwester war da mehr!
>Oh man!< ich wollte jetzt nichts denken und schon gar nicht über irgendwelche Gefühle die da irgendwo sein könnten.
Es war unwichtig, da ich keine feste Beziehung haben wollte. Und solange ich mit Keith meinen Spaß haben konnte, bis Rika wieder unter uns weilte, dann war das verdammt nochmal in Ordnung!
Da ich mich langsam aber sicher, von seinem Bann befreite, was ich aber eigentlich gar nicht wollte, schlang ich meine Beine um seine Hüfte und presste ihn fester an mich.
>Verblödeten Gedanken! Euch werd ich geben, mich einfach so zu stören.<
Ich konzentrierte mich völlig auf Dark und seinen fordernden Stöße. Ließ mich wieder in seinen Bann ziehen und fieberte mit ihm einen mitreißenden Höhepunkt entgegen.
Dark küsste und streichelte mich, knabberte an meinem Ohr oder liebkoste meinen Hals. Er war unglaublich zärtlich und einfühlsam, aber auch ungemein leidenschaftlich und brachte mich mit seiner heißblütigen Art völlig aus der Fassung.
Allerdings musste ich echt zugeben, dass ich relativ froh darüber war, als er endlich kam und mein Körper sich wieder entspannen konnte.
„ Oh meine Beine...“ flüsterte ich erschöpft.
Mein Atem ging so schnell, als hätte ich einen Marathon hinter mir. Eine Mischung aus zittern und beben breitete sich zudem auf meinen gesamten Körper aus.
„ Du kannst meine Hände nun wieder los machen.“ sah ich ihn an.
„ Bestimmt nicht.“ grinste er mich schwer am Atmen an.
„ Wie? Aber du bist doch gerade... dann bist du doch auch als Keith befriedigt...oder nicht?“ starrte ich ihn erschrocken an.
„ Nein, bin ich nicht.“ meinte er nur und beugte sich dann wieder über mich.
„ W-WAS???“ rief ich entsetzt. „ N-nicht...“ stammelte ich, als er mich erneut am Hals küsste.
Mein Körper war durch die Erschöpfung nun noch empfindlicher als sonst und jede kleinste Berührung brachte mich zum zucken oder kitzelte so ungemein, dass ich dann zusammen zuckte.
Energisch versuchte ich wieder meine Hände los zu bekommen und ihn davon abzuhalten, mir den Rest zu geben.
„ Sei nicht so fies!“
„ Meintest du nicht, das du locker mit zwei Teufeln klar kommen wirst?“ blickte er mich an.
„ Hab ich das wirklich gesagt?? Da hast du dich bestimmt verhört!“ versuchte ich mich so aus der Affäre zu ziehen.
Und dann umhüllte ihn auch noch ein verhängnisvolles Licht, was mich blendete und schon im nächsten Moment kniete er in seiner wahren Gestalt über mir.
„ IEKH! Nicht doch!“
„ Lass dir das eine Lehre sein.“ flüsterte er mir dann zu. Erst jetzt bemerkte ich, dass meine Arme befreit waren und meine Hände bereits an seiner Brust lehnten. Er hatte sich inzwischen zu mir runter gebeugt und seine Arme lehnten neben meinem Kopf. „ Das nächste mal lass ich dich nicht so einfach davon kommen, verstanden?“ hauchte er mir direkt ins Ohr und küsste mich dann auf die Wange.
„ Mhm...“ nickte ich bloß.
„ Gut, oder nein, schade eigentlich.“ grinste er. „ Willst du mir nicht doch noch was sagen? Damit ich ruhigen Gewissens über dich her fallen kann?“
„ Garantiert nicht.“ murmelte ich und schlang meine Arme um seinen Nacken, um mein Gesicht dann an seiner Schulter zu verbergen.
„ Wie lange glaubst du wohl, kann ich dir widerstehen, wenn du nackt unter mir liegst?“
Keith hatte die Klamotten an, die er in seiner wahren Gestalt trug, kurz bevor die 666 Stunden vorbei waren. Wenn er sich dann in Dark verwandelte, trug er die Fellhose, die er auch bei unserem aller ersten treffen an hatte.
Das hieß also, dass er, bevor er zu mir kam, einen zwischen stopp in seiner geheimen Wohnung einlegte und sich dort erst noch umzog.
Deshalb war er jetzt, auch wenn Dark nackt war, angezogen.
„ Wir sollten jetzt nach Misaki fahren, damit wir unseren ähm Urlaub planen können!“ und zwar bevor der Teufel in Menschengestalt wieder über mich her fiel. „ Ich gehe nur schnell noch duschen.“
„ Das ist eine ausgezeichnete Idee. Duschen klingt gut.“
„ Hö?“ starrte ich ihn wieder erschrocken an.
„ Die Pause sollte bis dahin doch lang genug gewesen sein, oder?“ grinste er mir schon wieder frech ins Gesicht.
„ Nein, war sie nicht! Du kannst mich gern heute Nacht noch mal fragen!“ maulte ich ihn empört an.
„ Schade.“ lächelte er leicht und küsste mich dann noch einmal auf den Mund.
Er konnte so unglaublich gut küssen dass ich glatt vergaß, dass ich eigentlich total erschöpft war, was das Zittern meiner Beine bezeugte, zu erschöpft um an eine Revanche denken zu können. Eigentlich. Aber naja...
Seufzend strich ich ihm durchs Gesicht und merkte dabei nicht, dass ich ihn mit den Beinen fester an mich drückte.
„ Mhm...“ lächelte er leicht, während sich unsere Lippen noch berührten. „ Darf ich an deiner Reaktion ablesen, dass du mich doch noch spüren willst?“ flüsterte er.
„ Wollen schon, aber ich glaube es wird am können scheitern.“ sah ich ihn entschuldigend an.
„ Ja, ich merk schon...“ betrachtete er mein leicht zitterndes Bein. „ Du hättest deine Beine nicht so stark anspannen sollen, dann würden sie jetzt nicht so zittern.“ ließ er mich an seiner Weisheit teilhaben.
„ Ach nein, wirklich??“ kassierte er daraufhin bitterböse Blicke von mir. „ Leider war es mir nicht möglich, meine Beine zwischen durch mal zu entspannen.“
„ Es hätte aber auch schlimmer kommen können, also entspann dich.“ griente er.
„ Noch schlimmer? Ne, wohl kaum.“
„ Wollen wir wetten?“ auch wenn ich sein Grinsen nicht sehen konnte, da er mir grade einen sanften Handkuss gab, wusste ich trotzdem das es da war.
„ Mit dir wette ich nicht mehr, du schummelst!“
„ Ich und schummeln? Schon seit Jahren nicht mehr.“
„ Das würde ich jetzt auch sagen.“ schmunzelte ich.
„ Also was ist nun? Willst du noch mal?“
„ Jetzt nicht. Das würde ich wohl nicht aushalten.“ seufzte ich.
„ Ok.“ meinte er und stand dann auf. „ Dann geh jetzt duschen, damit wir los können.“
Enttäuscht darüber, dass unsere Kuschelzeit schon vorbei war, erhob auch ich mich und schlenderte zu meinem Schrank hin. Dort griff ich nach meinem Bademantel und streifte mir diesen über.
Meine Beine waren so weich wie Pudding, wie Wackelpudding um genau zu sein, aber ich schaffte es gerade noch normal zu gehen und mir nichts anmerken zu lassen.
Als ich dann durchs Wohnzimmer ging hob Elara neugierig ihr Köpfchen und sah Keith enttäuscht an.
„ Dir fehlt eindeutig ein Schwanz.“ gähnte sie.
„ Der fehlt ihm wirklich.“ lachte ich.
Doch kaum hatte ich dies ausgesprochen, da spürte ich schon seinen bedrohlichen Blick im Rücken.
„ Ich rede von dem hinteren Schwanz, ok?“ sprach ich hektisch drauf los. „ Den Teufelsschweif, nicht das was du wieder denkst!!“
„ Du lernst schnell.“ grinste er mich fast schon überlegen an.
„ Pfff.“ brummte ich irgendwas unverständliches vor mir hin und stampfte dann ins Bad.
„ Du siehst glücklich aus.“ bemerkte Elara, als die Badezimmertür zufiel.
„ Das bin ich auch.“
„ Freut mich.“ schnurrte sie, während sie ihren Körper an seine Beine rieb. „ Ich habe Hunger.“
„ Schon wieder? Wir haben doch erst zu Mittag gegessen.“
„ Ich bin eine Katze, ich habe immer Hunger!“
„ Wir holen dir auf den Weg nach Hause was zu essen, ok?“ wickelte er sie so ab und schlich sich dann zu mir ins Bad.
Ich hörte weder die Tür die aufgemacht wurde, noch bekam ich was von seinen Entkleidungskünsten mit. Erst als er die Schiebetüren meiner Dusche zur Seite schob, bemerkte ich meinen ungebetenen Gast. Aber mal ganz ehrlich, ich hatte schon damit gerechnet das er mich Überfallen würde und wäre enttäuscht gewesen wenn nicht.
Dennoch seufzte ich verhalten auf, als er sich von hinten an mich drückte.
„ Du solltest einem Teufel niemals den Rücken zudrehen. Noch etwas was du unbedingt lernen musst.“ flüsterte er mir zu.
„ Das ist ein Zeichen meines Vertrauens.“ sah ich lächelnd zu ihm zurück. „ Und wie sagt man doch so schön: Alles gute kommt von hinten, oder nicht?“
„ War das nicht von oben?“
„ Ach, wie auch immer.“ lachte ich. „ Was machst du denn eigentlich schon wieder hier? Kann man denn nicht mal unter der Dusche in Ruhe nachdenken?“
„ Wenn es darum geht, darf man dich überhaupt nicht erst denken lassen.“
„ Und das sagt wer?“
„ Bist du nicht auch der Meinung, dass du dir unnötig viele Gedanken machst?“
„ Ja, vielleicht.“ lehnte ich meinen Kopf leicht zur Seite.
„ Siehst du.“ sprach er und drehte mich dann zu sich um. „ Ich will es nicht riskieren, dass du dich wegen deines Gedankenwirrwarrs wieder von mir entfernst.“
„ Und wie willst du das verhindern? Willst du mir nun ununterbrochen auf die Pelle rücken, oder was?“
„ Vielleicht nicht ununterbrochen, aber die meiste zeit schon.“
„ Ist das nicht so was wie einengen?“ verschränkte ich die Arme vor die Brust.
„ Wenn du bei mir bist, kann ich dir doch ruhig auf die Pelle rücken, oder nicht?“
„ So wie jetzt ungefähr, ja?“ kicherte ich und sah dann zu ihm auf.
„ Ja, so wie jetzt ungefähr...“ flüsterte er und küsste mich dann zärtlich auf den Mund.
„ Mh...“ murmelte ich. „ Das schmeckt nach mehr, aber mein Körper will noch nicht so wie ich will!“
„ Schon ok. Ich hatte nicht vor dich zu überfallen.“
„ Wirklich nicht, hu? Was machst du dann hier?“ blinzelte ich ihn an.
„ Duschen.“ grinste er.
„ Und das hältst du aus?“
„ Sicher, ich habe zur Not ja noch meine teuflische Gestalt.“
„ In der du nicht kannst?“
„ Doch, könnte ich. Aber du lässt mich ja nicht.“
„ Das wäre ja auch noch schöner.“ brummte ich. „ Wenn du schon hier bist, kannst du mir gleich den Rücken einseifen.“ meinte ich, drückte ihm zeitgleich das Duschgel in die Hand und drehte mich dann von ihm weg. „ Bitte.“
„ Sehr gern sogar.“
„ Du bist ja echt zu was zu gebrauchen.“ kicherte ich.
„ Ja, zum Spinnen verjagen und Rücken schrubben.“ sagte der Herr hinter mir und begann damit meinen Rücken einzuseifen.
Auf seufzend genoss ich seine Streicheleinheiten, auch wenn es eigentlich keine waren, mit geschlossenen Augen und ließ mich gleichzeitig von dem warmen Wasserstrahl verwöhnen.
Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass sich die Sache mit Keith so entwickeln würde. Auch jetzt hatte ich das Gefühl, als wäre das alles ein wunderschöner Traum, aus dem ich bitte niemals wieder erwachte.
Es fühlte sich so richtig an. Seine Nähe, das Kribbeln was er durch seine Berührungen auf meiner Haut hinterließ, war so eigenartig vertraut.
Ich war glücklich, unwahrscheinlich glücklich. Und vielleicht war er der Richtige für mich. Mister Perfekt, um es mit den Worten der Jugendlichen zu beschreiben. Der bekannte Deckel zu meinem Topf. Nun gut, das klang ein bisschen vulgär. Mit ihm könnte ich mir was festes vorstellen, wenn da nicht diese dunkle Wolke wäre. Jene Wolke, die einen gewaltigen Sturm beherbergte und mich mit Leichtigkeit in ein tiefes Loch stoßen könnte.
Deshalb musste ich es auf jeden Fall verhindern, dass ich mich Gefühlsmäßig noch mehr verlor. Aber war da unsere Liaison nicht auch ein Fehler? Etwas, was besser nie geschehen wäre?
„ Hey, du denkst ja schon wieder!“ hauchte mir Keith direkt ins Ohr.
Woran merkte er das nur immer? Versteifte ich mich vielleicht sogar? Oder zog mich unterbewusst vor ihm zurück? Ich wusste es nicht genau. Aber irgendwas musste ich machen, sonst würde er nicht merken, das ich mir den Kopf zerbrach.
„ Nicht denken, sonst zwingst du mich dazu dich ablenken zu müssen.“ flüsterte er und küsste gleichzeitig meinen Hals.
Ich spürte wie seine Hände an meiner Hüfte entlang glitten, während die eine jedoch den Weg zu meiner Brust suchte, wanderte die andere an meinem Körper runter.
Er streichelte mit seinen Fingern über meine intimste Stelle und brachte mich dazu, meinen Kopf aufstöhnend an seine Schulter zu lehnen.
Dieser Teufel war schlimmer als jeder Inkubus und um einiges gefährlicher. Er zog mich mal wieder, einfach so, in seinen Bann und meine erschöpften Beine waren wie weg geblasen.
Ich wollte ihn erneut spüren, aber dieses Mal in seiner wahren Gestalt. Und er wollte mich auch, was ich deutlich an meinem Po spüren konnte.
„ Es ist wohl besser, wenn ich meine Gestalt ändere, andernfalls überfalle ich dich doch.“ stöhnte er leise auf.
„ Nein, schon gut.“ säuselte ich ihm zu und drehte mich dann zu ihm um. „ Überfall mich ruhig.“ forderte ich ihn auf und schlang meine Arme um seinen Nacken. „ Jetzt!“
„ Wie jetzt?“ starrte er mich erstaunt an. „ Ich dachte du kannst nicht?“
„ Und ich dachte ich könnte in Ruhe duschen. Da haben wir wohl beide falsch gedacht. Also los, nimm mich endlich!“
„ Ganz wie du meinst, Liebling.“ flüsterte er und nahm mich dann auf den Arm.
Vielleicht würde ich mich ja so an die kalten Duschwände gewöhnen, an die Keith mich wieder mal drückte.
„ Nicht so.“ wisperte ich ihm erregt zu.
„ Wie dann?“ seine Stimme war vor Erregung schon ganz heiser geworden. Niedlich, wirklich sehr niedlich. Und ungemein verführerisch.
„ Lass mich runter.“ befahl ich ihm.
Vorsichtig setzte er mich brav wieder ab und wartete gespannt darauf, was ich nun vor hatte.
Kurzer Hand drehte ich ihm wieder den Rücken zu und stütze mich an der Wand ab.
„ Mhm... du machst mich echt noch wahnsinnig.“ stöhnte er und drückte sich dann wieder an mich.
„ Dann wären wir...mh...wenigstens quitt!“ stammelte ich.
Ich stellte meinen Körper auf eine harte Probe, als ich mich erneut von ihm lieben ließ. Ich wusste auch nicht wirklich wie viel 'Teufel' ich vertragen konnte. Aber ich konnte ihm einfach nicht widerstehen. Wollte immer und immer wieder das Gefühl vermittelt bekommen, die einzige in seinem Leben zu sein. Auch wenn dies eine Lüge war. Gerade störte mich das überhaupt nicht. Da ich es war, die er so leidenschaftlich nahm. Meine Haut berührte er und es war auch meine Hand, die er mit seiner verschränkte. Wenigstens in solchen Momenten wollte ich glauben, dass Rika keinen Platz in seinen Gedanken oder in seinem Herz hatte. Dafür war ich bereit die Grenzen meiner Belastbarkeit außer Kraft zu setzen. Selbstzerstörerisch, das würde mein Verhalten auf den Punkt genau beschreiben. Aber was machte das schon, schließlich lebte man nur einmal. Und ich wollte mein neues Leben in vollen Zügen genießen, denn wer wusste schon was die Zukunft einem bringen würde. War ich nun auf dem richtigen Weg? Ja, das war ich!
„ Alles ok?“ atemlos stütze sich Keith an der Wand vor mir ab und drückte seine Lippen auf meine Schulter.
„ Ja. Es ist alles in Ordnung.“ lächelte ich.
„ Prima.“ meinte er. „ Übrigens hat deine Katze schon wieder Hunger. Wir sollten uns also beeilen.“
„ Das fällt dir aber früh ein.“
„ Sie wird deshalb schon nicht verhungern.“
„ Das wohl nicht, aber sie wird ungehalten und bekommt schlechte Laune.“ belehrte ich ihn. „ Nicht dass sie ihre Aggression an meiner Tapete auslässt.“
„ Elara und Aggressiv? Das passt nicht zusammen.“
„ Weißt du welche Raubtierinstinkte bei ihr geweckt werden, wenn sie hungrig ist? Also ich möchte das nicht heraus finden.“ also genoss ich noch kurz das warme Wasser und verließ die Duschkabine dann.
„ Was ist denn das für eine Narbe an deinem Rücken?“ fragte er mich dann erstaunt.
„ Ein Überbleibsel von Xantos Angriff damals.“ erzählte ich ihm knapp.
„ Aber deine Wunden heilen doch von selbst. Warum hast du die Narbe dann noch?“
„ Sie ist eine Erinnerung an ein Versprechen, was ich gab und wird erst verschwinden, wenn ich dieses Versprechen gehalten habe.“
„ Ein Versprechen an wen? Und was hast du versprochen?“ harkte er leicht irritiert nach. „ Und wieso am Rücken? Da siehst du die Narbe doch gar nicht.
„ Aber ich weiß das sie da ist, das reicht mir.“ drehte ich mich halb zu ihm um. „ Ich habe Rika's Stimme gehört, als sie an meinem Bett saß, kurz bevor sie zur Erde gegangen ist. Es war das letzte was ich von ihr gehört habe.“ berichtete ich ihm leise. „ Als mir meine Mächte geraubt wurden und mein geliebter Kater starb, fiel ich in ein tiefes Loch. Ich habe die Hoffnung und meinen Willen zu leben verloren. Ich sah kein Licht mehr, nur noch Dunkelheit. Mit meinem Kater starb auch mein Lachen und meine Freude. Deshalb entschloss sich Rika dazu, auf der Erde nach dem letzten Tor in die Unterwelt zu suchen. Bevor sie ging, bat sie mich darum die Hoffnung nicht völlig zu verlieren und die Finsternis zu bekämpfen. Wenn sie dann wieder da ist, möchte sie mich lächeln sehen. Ich schlief zwar, aber ihre Worte erreichten mich dennoch.“ lächelte ich leicht. „ Als sie dann allerdings starb, bevor sie sehen konnte wie gut ich mich in der zwischen zeit entwickelt hatte, schwor ich ihr, das ihr Opfer nicht umsonst war und sie eines Tages mein Lächeln sehen wird.“
„ Aber dieses versprechen hast du doch schon längst gehalten. Du wirst von Tag zu Tag immer stärker, hast die Dunkelheit, den Hass und auch deine Angst besiegt. Und dein Lächeln hat sie inzwischen doch auch gesehen. Zwar in Illumina aber das macht keinen Unterschied.“
„ Vermutlich hast du recht.“ überlegte ich. „ Aber nun gilt es ein neues Versprechen zu halten. Ladthaa wartet darauf erlöst zu werden.“
„ Um dies zu schaffen brauchst du aber keine Narbe. Du hast die Geister der Vergangenheit doch vertrieben.“
„ Wo waren deine guten Ratschläge nur so lange?“ lachte ich.
„ Ich gebe dir noch einen guten Rat.“ flüsterte er mir zu. „ Zieh dir besser etwas an.“
„ Ich bin ja schon dabei.“
Als wir dann beide angezogen waren, verließen wir das Bad und schlenderten ins Wohnzimmer rüber. Elara lag zusammen gerollt auf der Couch und putzte sich schnurrend.
„ Können wir?“ fragte ich meine Kitty.
„ Wegen mir schon die ganze Zeit.“
„ Dann lass uns fahren.“ ich warf die wichtigsten Sachen in eine Tasche und verließ daraufhin die Wohnung mit meinen beiden Beschützern.
Ich freute mich auf Misaki, unsere Urlaubsplanung und auf die schöne Zeit, die wir haben würden.
Vielleicht sollten wir Lucia doch noch dazu bringen, mit uns mit zu fahren. So ein kurzer Urlaubstrip würde ihr mit Sicherheit auch gut tun. Wir sollten ihr die Möglichkeit offen halten uns begleiten zu können. Wir hatten ja eh noch nicht über die Zimmer Aufteilung gesprochen und da meine beiden Teufel Spaß daran hatten, das Bett miteinander zu teilen, konnten sie das auch gern wieder machen.
Bevor Keith allerdings nach Hause fuhr, holte er meiner Katze wie versprochen was zu knabbern, was sie auch gleich auf der Rücksitzbank genüsslich verputzte, und steuerte dann den Heimweg an.
Als er den Wagen dann vor dem Haus parkte, liefen Elara und ich schon mal vor und stürmten das traute Heim.
Misaki lag auf der Couch und schlummerte friedlich vor sich hin, ein Zustand, den ich natürlich nicht einfach so hinnehmen konnte. Schließlich wollte ich nun meinen Urlaub planen.
„ Aufstehen, du Schlafmütze.“ gab ich fröhlich von mir und ließ mich stürmisch auf seine Beine fallen. „ Du hast heut Nacht genug Zeit um zu schlafen.“
„ WOW!“ rief er erschrocken aus und saß im nächsten Moment Kerzengerade auf dem Polster. „ Risa! Erschrecke mich doch nicht so!“ fluchte er.
„ Wenn du hier nicht so faul rum liegen würdest, hätte ich dich gar nicht erschrecken müssen. Also hör auf zu jammern!“ grinste ich ihn an.
„ Mh.“ seufzend ließ er sich wieder zurück fallen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „ Mit dir macht man was mit.“ murmelte er.
„ Nun stell dich doch nicht so an.“ zeichnete ich mit meinem Finger seine Bauchmuskeln nach. „ Lass uns im Internet nach diesem Hotel suchen, was bekannt ist für seine heißen Bäder. Komm schon.“
„ Na fein.“ seufzte er erneut auf.
Knurrend setzte er sich wieder hin und schaltete den Laptop an, der auf dem Tisch stand.
Da ich nun nicht mehr auf seinen Beinen sitzen konnte, ließ ich mich neben ihm nieder und rutschte dicht an ihn heran, um auch auf den kleinen Bildschirm sehen zu können.
Murmelnd suchte er nach dem Hotel, um dann feststellen zu müssen, dass alle Zimmer bis auf unbestimmte zeit ausgebucht waren.
„ Och Mensch. Das ist aber ärgerlich.“ verzog ich enttäuscht meinen Mund.
„ Keine Sorge, dies ist ja nicht das einzige Hotel in dieser Gegend und auch nicht das einzige, was heiße Bäder besitzt.“
Stundenlang klickten wir uns durch die unterschiedlichsten Webseiten, aber egal wie viele Unterkünfte wir uns auch ansahen, immer störte mich irgendwas an ihnen. Sei es nur die getrennten Betten, oder die unvorteilhaft abgelichteten Zimmer. Außerdem wollte ich unbedingt dass das Haus eine eigene Cocktail Bar besaß und ein Whirlpool wäre auch nicht vom Nachteil. Scheinbar waren meine Ansprüche zu hoch.
„ Ich gehe mir was zu trinken holen.“ ging Keith nach einiger Zeit kopfschüttelnd in die Küche.
„ Ich glaube ich muss mich damit abfinden, dass es das perfekte Hotel nicht gibt.“ seufzte ich müde. Es war ungemein anstrengend ununterbrochen auf den Bildschirm zu starren und so langsam machte sich meine anfängliche Erschöpfung wieder bemerkbar.
„ Wir werden schon was passendes finden.“ murmelte Misaki.
„ Ja...bestimmt...“ nuschelte ich und lehnte meinen Kopf auf den Schoss des Seelendiebes. „ Lass uns einfach weiter suchen.“ vergeblich versuchte ich mich weiter auf den Bildschirm zu konzentrieren.
Aber es war so ungemein beruhigend und auch entspannend, von seinen Armen umschlungen zu sein. Auch wenn es für ihn nicht gerade bequem war, meckerte er nicht und schob mich auch nicht von sich runter.
Ganz im Gegenteil, er trug es mit Fassung und lehnte seinen einen Arm auf meine Hüfte.
„ Hier! Was ist denn mit diesem Hotel? Es besitzt eine Cocktail Bar, heiße Bäder und ein Doppelzimmer, wo die Betten nicht getrennt sind.“ atmete er erleichtert aus, als er endlich ein passendes Objekt gefunden hatte. „ Risa?“ allerdings bekam ich davon nichts mit, da ich seelenruhig am schlafen war. „ Mich erst auf brutalste weise wecken und dann selber einschlafen, das sind mir die richtigen.“ lächelte er leicht. „ War wohl Kräfte zerrend, dein Date mit Dark, was?“ schmunzelte er. „ Tja und was mach ich nun mit der Reservierung?“
„ Was macht ihr denn da?“ blinzelte der Prinz seinen Kumpel argwöhnisch an.
„ Du kommst genau richtig! Ich habe hier ein Hotel gefunden, was einen guten Eindruck macht. Soll ich uns zwei Zimmer reservieren?“
„ Ich wäre auch schon mit dem ersten Hotel zufrieden gewesen.“ sagte Keith.
„ Aber Madam schläft gerade. Ich möchte nicht allein die Entscheidung tragen.
„ Nh...“ brummte er bloß und ließ sich auf dem Sessel nieder. „ Mach was du willst.“
„ Eine wirklich tolle Hilfe bist du. Was frag ich dich überhaupt.“ war der Prinz etwa eifersüchtig auf ihn, weil ich so gesehen in den Armen des Seelendiebes schlief?
Jedenfalls hielt sich Keith mit seinen Aussagen weiter zurück und betrachtete seinen Partner bloß mit finsterer Miene.
„ Was sagst du denn dazu, Elara?“ wendete sich Misa meiner Katze zu. „ Meinst du das Zimmer wird nach ihrem Geschmack sein?“
„ Das Bett sieht weich aus. Also ist es perfekt!“ schnurrte sie. „ Mehr muss das perfekte Zimmer nicht haben.“
„ Wenn sie doch nur deine Ansprüche besitzen würde.“ lächelte Misaki leicht.
„ Nun buche es doch einfach. Wir werden eh nicht viel Zeit auf unseren Zimmern verbringen, oder?“ stupste sie mit ihrer Pfote seinen Arm an, so als wollte sie ihm sagen: Streichle mich endlich!
„ Wie du meinst. Dann reserviere ich uns für die nächste Zeit zwei Doppelzimmer.“ murmelte er.
Als er sich dafür wieder nach vorne beugte und mich dadurch fester an sich presste, machte ich es mir auf seinen Oberschenkeln richtig bequem und schob meinen Arm unter mein Kopf. Woraufhin der Teufel auch gleich zusammen zuckte und mich auf seufzend ansah. Ihm blieb aber auch nichts erspart und das dann auch noch unter den wachsamen Augen meines Lovers.
Allerdings konnte dieser nicht sehen, wo meine Hand zur Ruhe kam. Nämlich dicht an seinen Lenden.
„ Was ist?“ fragte Misaki scheinheilig nach, nachdem er den bohrenden Blick des Prinzen bemerkte.
„ Nichts.“ antwortete dieser knapp.
Es schien fast so, als würde Keith nur so darauf warten, dass sich bei meinem Kissen auch nur die geringste Regung zeigte. Und sei es nur bei seinen Blicken, die er mir zukommen ließ.
„ Dann ist ja gut.“ meinte er und versuchte sich wieder auf die Webseite zu konzentrieren. Was gar nicht so einfach war, wenn man ständig auf der Hut war und nebenbei hoffte, dass sich die Hand doch bitte nicht all zu sehr bewegen möge.
„ So, das wäre erledigt.“ sah er zu dem Prinzen auf. „ Sag mal.“ umspielte seine Lippen ein freches Grinsen. „ Kann es vielleicht sein, dass du eifersüchtig bist?“
„ Und wenn?“
„ Ach nein, wie süß.“ griente der Seelendieb noch immer. Doch das Grinsen wurde ihm aus dem Gesicht gewischt, als ich mich unruhig hin und her bewegte.
Fast genau wie bei Misaki und Keith verband auch mich und Lucia ein unsichtbares Band. Ich spürte wenn sie in Gefahr war, genauso wie sie spürte wenn ich in Gefahr war.
Dann riss ich erschrocken meine Augen auf und setzte mich prompt auf.
„ Lucia!“ rief ich entsetzt und sprang auf.
„ Was ist los?“ fragten mich die Teufel zeitgleich.
„ Ich weiß es nicht. Aber irgendwas stimmt mit Lucia nicht! Wir müssen da sofort hin, los!!“ fauchte ich die beiden an und stürmte aus dem Zimmer.
Ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass Helios auf so unfaire Mittel zurück greifen würde und alles nur, um mich aus meinem Versteck zu locken. Dabei dachte ich, dass er es begriffen hatte und nun auf meiner Seite war. Aber da hatte ich mich wohl gehörig in ihn getäuscht.
Die Angst davor, nun auch Lucia zu verlieren, schnürte mir die Kehle zu. Ich konnte keinen einzigen klaren Gedanken mehr fassen. Ich wusste nur eins: Ich musste sie erreichen, ehe es zu spät war.
Ich pfiff auf das Auto, gab nichts auf mein Motorrad. Atemlos rannte ich durch die Straßen, bis ich schließlich meine göttliche Gestalt annahm und meinen Weg in der Luft fortsetzte.
Und dann erreichte ich endlich den Punkt, wo das Signal her kam. Jedoch war hier weit und breit nichts zu sehen. Kam ich zu spät?
„ Lucia!“ rief ich außer mir vor Sorge ihren Namen. Immer und immer wieder. Aber meine Schreie blieben unbeantwortet. „ Wo bist du nur?“
Zu allem Überfluss ertönte auch noch das Horn von Vaters Armee in der Ferne. Das hatte mir gerade noch gefehlt.
Schon im nächsten Moment umzingelten mich die bis an die Zähne bewaffneten Ritter.
„ Ich habe keine Zeit für euch! Geht mir aus den Weg!“ schrie ich die Götter an.
Doch dann verschwand der Hilferuf von Lucia plötzlich, als Helios auf die Bildfläche trat.
„ Unser König hatte also recht. Du würdest Lucia sofort zur Hilfe eilen. Ganz gleich welcher Gefahr du dich auch aussetzt.“ er trat in den inneren Kreis und stand mir nun genau gegenüber. „ Du stinkst nach Teufel.“ rümpfte er seine Nase. „ Ein widerwärtiger Gestank, der da an dir haftet.“
„ Soll dass heißen, du hast Lucia's Hilferuf bloß vorgetäuscht?“ starrte ich ihn fassungslos an. „ Wie kannst du nur so weit gehen. Ich wäre beinahe wahnsinnig geworden vor Sorge um sie.“
„ Glaubst du wirklich, ich würde mich hier so ruhig mit dir unterhalten, wenn Lucia in ernsthaften Schwierigkeiten wäre? Wohl kaum.“ grinste er mich an. „ Ich wollte dich bloß aus deinem Versteck locken. Damit du mir den Prinzen der Teufel und den Bruder dieses Bastardes, der dich deiner Mächte beraubte, auf einen Silbernen Tablett lieferst.“
„ Hast du es denn immer noch nicht begriffen? Keith und Misaki sind nicht böse!“ fauchte ich ihn an. „ Sie unterstützen mich dabei einen Weg in die Hölle zu finden. Mit ihrer Hilfe werde ich Ladthaa retten und Rika wieder zurück ins Leben holen. Verdammt Helios! Wach endlich auf!“ ich wusste nicht wie es mein Vater immer wieder schaffte, die Götternation einzulullen. Dabei dachte ich, dass ich den Verlobten meiner Schwester erreicht hatte.
„ Ladthaa hat es nicht verdient gerettet zu werden.“ durch bohrten mich seine eiskalten, vor Hass triefenden Augen. „ Keiner dieser dreckigen Teufel verdient das Leben!“
„ Nun hör aber auf! Wer das Recht zu leben hat bestimme immer noch ich, klar!“
„ Du bist eine unwürdige Göttin des Lebens. Es wäre besser für uns alle, wenn du deinen hohen Rang als Göttin niederlegst und deinen Platz für eine würdige Göttin räumst.“
„ Wie kannst du es wagen so etwas zu sagen?“ ballte ich meine Hände zu Fäusten. „ Ich soll eine unwürdige Göttin sein, weil ich meine Schwester retten will? Weil ich verdammt noch mal, noch was anderes in meinem Herzen spüre als abgrundtiefen Hass? Was erlaubst du dir so über mich zu richten? Du hast von nichts eine Ahnung und bist bloß eine Hirnlose Marionette, die von einem unfähigen Puppenspieler geführt wird.“
„ Du bist nicht ganz bei dir, Risa. Deshalb solltest du nach Hause kommen. Unser König wird sich schon um dich kümmern.“
„ AUF DIESEN KÖNIG SCHEIßE ICH!!“ brüllte ich ihn wütend an. „ Du folgst einem König, der seine eigene Tochter auf dem Gewissen hat! Der untätig dabei zugesehen hat, wie unzählige seiner ach so geliebten Untertannen abgeschlachtet wurden! Hast du die Schreie der Kinder denn schon vergessen? ER SELBER IST DER SCHLIMMSTE TEUFEL DIESER WELT!!“
„ Hör auf so über den König zu reden.“ warnte er mich mit einer bedrohlich wirkenden Stimme. „ Haben dir deine sogenannten Freunde diese Laus ins Ohr gesetzt? Und du bist noch so blöd, darauf rein zu fallen? Es wird wirklich Zeit, dass wir dich aus ihren Fängen befreien.“
„ Ich muss nicht befreit werden. Garantiert nicht. Ihr seit diejenigen, die befreit werden müssen. Befreit von einem Machtbesessenen Irren, der eure Hirne mit Grütze füllt.“
„ Genug. Ergreift sie!“ sprach Helios ein Machtwort.
Ich erinnerte mich noch genau an seinen sanften Blick, an seine lieben Worte, wenn ich beim Training in den Staub fiel und aufgeben wollte.
Und was war nun aus ihm geworden? Es war nichts mehr von dem Mann übrig, den ich eins kannte. Jener Gott, der das Herz meiner Schwester im Sturm eroberte. Ich musste mich wohl wirklich damit abfinden, das die Götter mein größter Feind waren.
Aber ich war bereit mich bis zum letzten Atemzug zu wehren und ihnen die Stirn zu bieten.
Doch gerade als sich die Armee auf mich stürzen wollten, wurde sie von meinen wahren Beschützern weg gefegt.
„ Finger weg!“ knurrte Misaki und landete dann vor mir.
„ Alles ok?“ drehte sich Keith halb zu mir um, der nun auch vor mir stand.
„ Ja.“ nickte ich.
Natürlich war auch Elara da, die sich schützend vor mir aufbaute und die Männer bedrohlich an knurrte.
„ Ihr werdet sie nirgendwo mit hin nehmen.“ fauchte mein Kätzchen.
„ Na endlich.“ grinste Helios die Teufel hinterhältig an. „ Und ich dachte schon ihr würdet gar nicht mehr auftauchen.“
„ Und dir Risa kampflos überlassen? Nur über meine Leiche.“ meinte Misa.
„ Oh, gut dass du das erwähnst.“ griente der General und zückte sein Schwert. „ Ihr werdet hier eure letzte Ruhestätte finden!“ und schon ging er auf den Seelendieb los. „ Und dich werde ich als erstes in die Hölle zurück schicken, aus der du gekrochen kamst!“
„ Hört auf!“ schrie ich den Göttern zu, die nun auf die beiden Teufel los gingen. „ Ihr könnt doch nicht so blind sein! Seht ihr denn nicht, wie sehr euch der Hass verändert? Das seit doch nicht ihr! Macht es doch nicht schlimmer, als es sowieso schon ist.“
„ Reden bringt nichts, Risa.“ murrte mein Wächter mich an. „ Der Einfluss deines Vaters ist stärker. Du kannst nichts tun, als sie in ihre Schranken zu verweisen.“
„ In die Schranken verweisen, nun gut.“ ich war wütend und traurig zu gleich, weil ich dem Sonnengott wirklich viel zu verdanken hatte.
Er hatte mich trainiert und mich niemals aufgegeben. Er hatte mich mit seinem Lächeln aufgebaut, wenn ich am Boden lag. Und nun wollte mich dieser Gott am Boden liegen sehen? Nein, nicht in diesem Leben!
„ ICH HABE GESAGT IHR SOLLT AUFHÖREN!!!“ schrie ich mir wutentbrannt die Seele aus dem Leib und schleuderte die Ritter mit einer Druckwelle weg.
Blitzschnell schnellte ich vor, packte den Gott der Sonne und stieß ihn gegen eine Häuserwand.
„ Du versuchst mich daran zu hindern, Rika zurück ins Leben zu holen! Ist dir das überhaupt bewusst? Du fällst Lucia in den Rücken, die sich nichts sehnlicher wünscht als ihre Zwillingsschwester wiederzusehen!“
„ Lass Lucia aus dem Spiel!“ fuhr er mich an und warf mich mit einer Attacke zurück.
„ Risa!“ versuchten meine Beschützer zu mir durch zu dringen, was aber nicht klappte, da sich die Wachen immer wieder dazwischen drängten.
Allerdings brauchte ich ihren Schutz gerade nicht. Mit Helios würde ich allein fertig werden.
Schließlich hatte ich einen sehr guten Trainer gehabt, der mir mit Rat und Tat zur Seite stand und mir sein gesamtes Können nahe brachte.
Auch wenn ich im Nahkampf nicht so gut war, wie in meiner Lieblingsposition ganz weit hinten, sollte man mich nicht unterschätzen.
Ich wehrte seine Schwerthiebe ohne Probleme ab und konterte geschickt. Die Zeiten wo ich vor ihm in die Knie ging, waren schon lange vorbei.
„ Du hast Lucia nicht verdient! Würdest du sie wirklich lieben, würdest du verdammt noch mal hinter ihr stehen! Dann würdest du sie unterstützen und ihr nicht noch Steine in den Weg legen.“ trieb er mich zur Weißglut. „ Du kannst meinen erbärmlichen Erzeuger ausrichten, dass ich mich seinem Willen niemals beugen werde! Seine Tage als Herrscher sind gezählt, denn ich werde seinen Arsch höchstpersönlich vom Thron stoßen.“
„ Das ich nicht lache.“ war alles was er sagte. „ Ich gebe zu, dass du gute Fortschritte gemacht hast, was den Umgang mit einem Schwert angeht. Aber glaubst du wirklich, deine lächerlichen Fähigkeiten würden ausreichen um auch nur an mir vorbei zu kommen?“ er war so unglaublich überheblich, dass ich ihm am liebsten sein dämliches Grinsen gebrochen hätte.
„ Und wie ich an dir vorbei kommen werde. Du bist nicht in der Lage mich aufzuhalten.“
Plötzlich ballte er seine Mächte und erschuf ein riesiges Abbild der Sonne. Dies war seine stärkste, verheerendste Attacke, die er allerdings nicht auf mich abfeuerte.
„ Mal sehen ob du noch immer so große Töne spuckst, wenn dich deine ach so tollen Beschützer verlassen.“ lachte er mir dreckig ins Gesicht.
„ Nein. Passt auf!“ schrie ich ihnen erschrocken zu.
Das ging zu weit, denn auch Elara befand sich bei den Teufeln, die nun auch von der Macht getroffen werden würde.
„ Genug!“ ertönte aus heiterem Himmel eine bekannte Stimme.
Urplötzlich standen Lucia und Charis vor den Teufeln, die gemeinsam die drohende Gefahr zerschlugen.
„ Lucia!“ strahlte Helios sie an.
„ Halt den Mund!“ starrte sie ihn eiskalt an. „ Du kannst nichts sagen, oder machen, was deine Aktionen rechtfertigen würden. Ich habe lange genug untätig dabei zugesehen, wie Kronos sein Unwesen treibt.“ herrschte sie ihn an. „ Du willst eine Götterkatze töten, Helios? Hat dir unser 'Vater' etwa den Befehl dazu gegeben? Töte die Wächter der Götter? War das sein perverser Plan und du machst da auch noch mit? Du glaubst Risa wäre eine unfähige Göttin? Dann solltest du mal in den Spiegel sehen!“
„ Aber Schatz.“
„ HALT DEN MUND, habe ich gesagt!“ fuhr sie ihn wütend an. „ Es hat sich aus geschatzt. Mit so jemanden wie dich kann ich nicht länger zusammen sein. Geh weiter deinen Weg, aber nun wirst du ihn allein gehen müssen. Ich weiß nun, dass du dich nicht ändern wirst. Ich habe genug! Es gibt kein uns mehr. Du kannst gehen!“
„ Haben dich diese Mistkerle also auch eingelullt?“ sah er sie abwechselnd herablassend an.
„ Nein, ich habe mit eigenen Augen gesehen, was ihr für Monster seit. Jeder einzelne von euch und du bist das Obermonster. Der schlimmste von allen.“ erbost zog sie sich den Verlobungsring vom Finger und warf ihm diesen direkt vor die Füße. „ Ich habe genug Tränen wegen dir vergossen. Das ist nun vorbei.“
„ Lucia... das kannst du doch nicht...“ stammelte er.
„ Und wie ich das kann.“
„ Aber...“
„ Oh bitte, erspare mir deine lächerlichen Erklärungsversuche. Es ist aus, akzeptiere das.“
In diesem Moment tat mir meine Schwester so unglaublich leid. Ich litt förmlich mit ihr.
„ Wenn ihr weiter dem König folgt, dann kann ich euch sagen, dass eurer Schicksal nicht besonders rosig aussehen wird.“ belehrte Charis die Götter. „ Und ich muss es ja wissen. Schließlich bin ich die Schicksalsgöttin.“
„ Hab ich mich denn wirklich täuschen lassen...“ fragte sich Helios betroffen, hockte sich hin und hob den Ring auf. „ Das kann doch gar nicht sein...“ aber ein Blick in die kalten Augen seiner Ex zeigte ihm, das er den größten Fehler seines Lebens begannen hatte...
„ Geh und pfeife deine Fiffis zurück.“ strafte sie ihn weiter mit ihren niederschmetternden Blicken.
„ Willst du es dir nicht noch mal überlegen?“
„ Nein, bestimmt nicht. Ich möchte nicht mit solch einem kalten Monster zusammen sein. Und in diese verlogene Welt schon gar keine Kinder setzen. Du kannst uns nicht aufhalten, aber sei gewarnt. Das nächste mal begegnen wir uns als Feinde.“
„ Ganz wie du meinst...“ flüsterte der Sonnengott. „ Männer! Wir ziehen und zurück.“ rief er und verschwand mit den Göttern.
„ Lucia...“ flüsterte ich betroffen.
„ Was denn? Nun kann ich mein Leben endlich wieder genießen.“ machte sie einen auf fröhlich. Aber ich wusste dass das nur gespielt war. „ Erwartest du jetzt etwa das ich zusammen breche und mir die Augen aus heule?“ zog sie fragend eine Augenbraue hoch.
„ Ja, irgendwie schon.“
„ Nein, ganz bestimmt nicht.“
Anstatt zu antworten ging ich zu ihr hin und umarmte die Göttin feste.
„ Du solltest deine Aura verbergen, Risa. Bevor Xantos hier auch noch auftaucht.“ riet Charis mir.
„ Ja, ich weiß.“
„ Obwohl du ja wirklich wunderschön bist! Man könnte glatt meinen du wärst Aphrodite, die Göttin der Schönheit. Wenn ich es nicht besser wissen würde, würde ich das echt glauben.“ überlegte die Schicksalsgöttin.
„ Ihr seit gerade noch rechtzeitig gekommen.“ meinte Misa und lehnte der Göttin seine Hand auf die Schulter. „ Keine Ahnung was Risa mit Helios gemacht hätte, wenn uns seine komische Sonne getroffen hätte.“
„ Du weißt doch, der Beste Auftritt kommt immer zum Schluss!“ kicherte sie.
„ Mhm.“ lächelte der Seelendieb. „ Du stehst darauf, was?“
„ Willst du es heraus finden?“ schielte sie ihn seitlich an.
„ Ja, vielleicht.“ flüsterte er und wanderte dann zu mir rüber.
„ Willst du nicht doch mit uns zu der Bibliothek hin fahren?“ blickte ich meine Schwester fragend an. „ Es wäre wirklich ok und ich will dich jetzt nicht allein lassen. Misaki und besonders Keith, sind auch damit einverstanden. Es wird bestimmt total Lustig und je mehr helfende Augen nach dem Buch suchen, was uns vielleicht helfen könnte, desto schneller kommen wir vorwärts.“
„ Ich weiß nicht...“ seufzte sie. „ Hältst du das wirklich für eine gute Idee? Ich mein...willst du es denn tatsächlich riskieren, dass sich Keith wieder von dir entfernt? Du siehst doch so glücklich aus...“
„ Das bin ich auch.“ bestärkte ich sie in ihrer Vermutung. „ Aber ich könnte mich dahinten nicht konzentrieren, wenn ich weiß das du hier allein vor dich hin leidest. Willst du dafür verantwortlich sein, dass die beiden Teufel das Buch allein suchen müssen, weil ich nicht ganz bei der Sache bin? Dann werden wir nächstes Jahr noch danach suchen.“ stemmte ich meine Hände in die Hüfte und blickte sie fast schon vorwurfsvoll an.
„ Nein, dafür will ich natürlich nicht verantwortlich sein.“ lächelte sie leicht. „ Du weißt bestimmt was besseres mit deiner Zeit anzufangen, als diese in der verstaubten alten Halle zu vergeuden. Also gut, wenn du darauf bestehst, komme ich halt mit.“
„ Geht doch!“ strahlte ich sie begeistert an. „ Das wird so toll werden!“
„ Und so was aus deinem Munde, wo du doch nicht mal weißt in welches Hotel wir fahren und bei der Suche nach genau diesem eingeschlafen bist.“ grinste mich Misa frech an.
„ Ich weiß einfach dass du das perfekte Hotel, auch ohne meine Hilfe gefunden hast.“
„ Mir blieb ja auch nichts anderes übrig.“ schmunzelte er. „ Keith hielt es ja auch nicht für nötig mir zu helfen.“
„ Aber dafür habe ich dir bei der Auswahl geholfen.“ mauzte Elara ihn an.
„ Stimmt.“ tätschelte der Seelendieb den Kopf der überdimensional großen Katze.
„ Miau...“ schnurrte diese.
„ Och ich würde auch zu gern mal Urlaub machen, ihr habt es echt gut.“ seufzte Charis. „ Euch sei es aber gegönnt. Also dann, das Schicksal muss weiter. Schön sauber bleiben.“ rief sie fröhlich und verschwand im nächsten Moment.
„ Als erstes werde ich mir ein schönes Schlammbad gönnen, wenn wir da sind.“ murmelte ich. „ Wann geht es denn überhaupt los?“
„ Übermorgen. Am besten fahren wir früh am Morgen los, damit wir nicht all zu spät ankommen.“ überlegte Misaki. „ Seit ihr damit einverstanden?“
„ Ja natürlich.“ nickten Lucia und ich gleichzeitig.
„ Wir können uns ja mit dem Fahren abwechseln. Dann verausgabst du dich nicht gleich, bevor wir überhaupt angekommen sind.“ kicherte meine Schwester.
„ Das kann ich ab, keine Sorge.“ lächelte Misa.
„ Darüber können wir ja später noch reden.“ bemerkte ich. „ Lass uns jetzt erst mal nach hause fahren. Mir ist kalt und ich bin müde.“ gähnte ich demonstrativ. „ Du kommst doch mit uns, oder? Damit du Zuhause nicht so allein bist.“
„ Mir geht es wirklich gut, mach dir nicht so viele Gedanken.“
„ Aber es würde dich auch nicht umbringen, wenn du uns begleiten würdest. Das ist doch in Ordnung für euch, nicht wahr?“ wendete ich mich den beiden Teufeln zu.
„ Sicher.“ stimmte Keith mir zu.
„ Fühle dich bei uns ganz wie Zuhause.“ lächelte Misaki ihr zu.
„ Ok, ihr habt mich überredet.“ seufzte Lucia lächelnd.
„ Na also, geht doch!“ strahlte ich. „ Dann auf auf nach Hause!“
Wenn mir doch mal jemand vorher gesagt hätte, welche Welle los getreten werden würde...
Tag der Veröffentlichung: 24.06.2012
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