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Kapitel 10. (Un)erfreulicher Besuch






Da hatte mich dieser eingefrorene Prinz doch tatsächlich einfach auf die Stirn geküsst...unfassbar...und das schlimmste war, dass ich das Gefühl seiner Lippen einfach nicht los wurde.
Was war ich denn für ihn? Ein kleines Kind?
Es war ja nicht so, dass mich bloß die Stelle des Kusses störte. Das Keith es überhaupt gewagt hatte, mir seine feuchten Lippen auf die Haut zu drücken, ging mir gehörig zu weit.
Vielleicht sollte ich froh sein dass es nur die Stirn war und nicht mein Mund...
> Mein Mund...< fast schon automatisch lehnte ich meine Finger an meine Lippen.
Für einen kurzen Augenblick stellte ich mir vor, wie es wohl wäre wenn dies geschehen würde.
Wenn wir uns leidenschaftlich küssen würden, er ganz nah bei mir wäre und ich mich in seinen starken Armen verlor.
>WUHAAAAAA!!!! AUFHÖREN!!!!! AAAAAAUUUUFFFFHHHHÖÖÖRRREEEENNNN!!!!< stauchte ich mich in Gedanken zusammen. >Wie kannst du so was auch nur denken? ER gehört zu Rika! Vergiss das nicht! VERDAMMT!!<
Verärgert versuchte ich mein unanständiges Herz zu beruhigen und meinen Puls an die Leine zu legen.
>Nein, nein, nein!! Das Schicksal kann mich mal! Ich werde mich NICHT in ihn verlieben!! Niemals. Warum soll ich auch den Resteverwerter spielen? Ich bin doch nicht Rika's Mülltonne!<
Trotz meiner inneren Abwehr konnte ich es nicht verhindern, dass mich mein Körper vom Gegenteil überzeugen wollte.
Inzwischen stand ich in der Küche und versuchte mich, fast schon verzweifelt, mit Kochen abzulenken.
Das musste an meiner Reise nach Illumina liegen, dass ich plötzlich so anfällig für einen bestimmten Deppen war.
Ich war überzeugt davon, dass meine geliebte Schwester irgendwie ihre Finger mit ihm Spiel hatte.
Vielleicht lag ein Zauber auf meiner Seele, den sie mir letzte Nacht verpasste. Und nun würde ich mich unweigerlich in den Idioten verlieben.
Das würde zu mindestens erklären, warum ich mich nicht unter Kontrolle bringen konnte.
Zu allem Überfluss verbrannte ich mich dann auch noch an der heißen Pfanne und schrie erschrocken auf.
„ Au! So ein verdammter Mist!“ ich hielt meine pochende Hand sofort unter kaltes Wasser, um den Schmerz etwas zu lindern. „ Mist! Blöde Pfanne! Heute haben sich wirklich alle gegen mich verschworen...“
Und damit sollte ich sogar recht haben, denn von meinem Geschreie wurde Keith angelockt...
„ Was ist passiert?“ wollte der Herr von mir wissen.
„ Ach nichts!“ knurrte ich vor mir hin und schaute ihn dann an. „ Was...“
DAS hatte mir grad noch zu meinem Glück gefehlt, da stand der Typ frisch geduscht und tropfend vor mir und rubbelte sich halbherzig die Haare trocken?
Noch dazu kam, dass er es scheinbar nicht für nötig erachtete seinen, zum dahin schmelzen muskulösen Oberkörper zu bedecken.
Just in diesem Moment hoffte ich aus vollem Herzen ihn NICHT mit offenem Mund angestarrt zu haben! Und ignorierte die bösen Wassertropfen die an seiner Brust hinunter liefen und zum träumen einluden!
„ Alles ok? Sieht fast so aus als hättest du Fieber...?“ zog er fragend eine Augenbraue hoch. „ Wirst du etwa krank?“
„ Wie sollte ich bei deinem Anblick auch nicht krank werden??“ fauchte ich ihn an und stampfte dann zu ihm hin. „ Ist dein Anstand abgesoffen, oder was? Du kannst doch nicht halb nackt hier rum laufen! Du tickst echt nicht mehr sauber!“ mit diesen Worten stieß ich ihn aus der Küche und knallte die Tür zu. „ ZIEH DIR GEFÄLLIGST WAS AN!!“
„ Was geht denn mit der ab...?“
Mein Blut kochte noch immer, als ich mich seufzend gegen die Tür lehnte und mir immer wieder einredete, dass ich nichts für den Prinzen empfand und auch sonst nicht an ihm interessiert war.
>Was ist nur los mit mir?< irgendwie gehorchte mir mein eigener Körper heute nicht. >Warum nur reagiere ich plötzlich auf ihn? Warum?< Und wie konnte ich das wieder abstellen?
Das ging alles nicht mehr mit rechten Dingen zu, da konnte man mir erzählen was sie wollten.
>Aber nicht mit mir! NICHT MIT MIR!!<
Fest entschlossen nun nicht mehr auf ihn zu reagieren, kümmerte ich mich weiter um das Essen und deckte wenig später den Tisch.
Dabei fragte ich mich heut zum ersten Mal, wo der Seelendieb eigentlich ab geblieben war...
„ Der hängt wieder im Altenheim rum.“ erklärte mir Keith dann, als wir beide am Tisch saßen.
„ Stimmt ja. Das macht er nebenbei ja auch noch.“
„ Und wie sieht dein Plan für heut aus?“
„ Ich gehe heute mit den Kindern aus dem Heim in das Sea-Paradise.“
„ Du erwartest aber nicht von mir, dass ich da mit hin komme, oder?“
„ Natürlich nicht! Du bleibst schön hier!“ zischte ich ihn verärgert an. „ Ich brauche keinen Babysitter!“
„ Na Gott sei dank...“
„ Ich brauche sowie mal ein bisschen Abstand von euch Pappnasen. Also werde ich mit Elara in meiner Wohnung schlafen.“ nur so lange bis Rika keine Macht mehr über mich hatte. „ Ich habe ja dann einen Bodyguard und brauche euch nicht unbedingt in meiner Nähe zu haben. Zur Not kann sie euch ja dann holen.“
„ Mir ist das egal. Von mir aus kannst du gern in deiner Wohnung bleiben.“ seine Stimme ließ selbst die Sonne erfrieren. „ Misaki wirst du aber überreden müssen, wenn er wieder da ist.“
„ Bis dahin bin ich schon längst weg...“ murmelte ich vor mich hin und ergötzte mich an der eisig kalten Atmosphäre, so das auch mein irres Verlangen absterben möge!
„ Das wird ihn aber nicht davon abhalten vor deiner Tür zu stehen.“
„ Apropos vor der Tür stehen! Ich glaube es hat geklingelt!“ meinte ich fast beiläufig und stand auf, um zu schauen wer dort draußen stand.
„ Oh, ein neues Gesicht?“ lächelte mich ein älterer Herr mit Brille freundlich an. „ Und noch dazu so ein hübsches!“
„ Vielen Dank, Sir. Bitte treten sie doch ein.“ lächelte ich ihn an und ließ ihn eintreten. „ Fühlen sie sich ganz wie Zuhause.“
„ Wenn sie mir Gesellschaft leisten, könnte das glatt passieren.“ als er das Haus dann betrat, schaute er sich verblüfft um. „ Hier ist ja alles so sauber und die Luft so rein. Die beiden Haudegen wollen ihnen wohl imponieren, was junge Dame?“
„ Vater! Was führt dich denn hier her?“ stand nun auch Keith in der Tür.
„ Vater?“ musste ich einen Moment drüber nachdenken. „ Ach so, ich verstehe. Sie sind ein Priester...“ der sich mit Teufeln abgab...wenn der das wüsste würde der bestimmt freiwillig im Weihwasser baden!
„ Na ein neuer Job. Aber willst du mir nicht vorher deine bezaubernde Freundin vorstellen?“ grinste er ihn an.
„ Ich bin nicht seine Freundin!“ gab ich noch immer freundlich von mir. „ Und mein Name ist Risa.“
„ Risa! Wie passend! Der Name ist genauso wunderschön wie sie es sind...“
„ Bist du her gekommen, um eine fette Schleimspur zu hinter lassen oder sagst du mir, was du für mich hast?“
„ Nur einen kleinen Vollmond Geist. Also nichts besonderes.“
Die Geschöpfe nannte man so, weil sie sich nur bei Vollmond zeigten und in der Regel harmlos waren.
Aber wie das immer so mit Geistern war, so jagten auch diese den Menschen einen gehörigen Schrecken ein und wurden deshalb eliminiert.
„ Mehr hast du mir nicht zu bieten?“ dann sah der Teufel auf den Kalender. „ Und Vollmond ist auch erst in einer Woche. Warum kommst du mir jetzt schon damit?“
„ Weil das Anwesen, was der Geist heimsucht, gute Fünfhundert Kilometer von hier entfernt liegt.“ gab der alte Mann von sich und setzte sich auf die Couch. „ Du solltest da jetzt schon hin fahren. Für Verpflegung und Unterkunft ist natürlich gesorgt. Und die Bezahlung ist auch nicht zu verachten.“ dann lächelte er mir wieder zu und sprach: „ Du könntest dir mit der Kleinen ein paar schöne Tage dort machen.“
„ Danke, aber ich habe keine Zeit um auf Geister jagt zu gehen.“ winkte ich dankend ab.
Sollte ich vielleicht noch mit ihm in einem Zimmer und einem Bett schlafen? So weit kam es noch.
„ Damit wäre Misaki wohl auch nicht einverstanden, wenn ich mich mit ihr dort oben vergnügen würde... “
„ Ach so, dann sind sie seine Freundin. Entschuldigen sie bitte.“
War es denn so undenkbar, dass ich mit keinem von den Schlächtern zusammen war und dennoch hier mit ihnen lebte? Scheinbar ja nicht und ich wollte ja auch kein schlechtes Licht auf unser Zusammen leben werfen, also spielte ich einfach mal mit.
„ Ähm ja...genau...“
„ ...“ der Prinz zog eine Augenbraue hoch und starrte mich mit einem Blick an, der mich fragen sollte: „ Ach? Seit wann das denn?“ und gleichzeitig fragte er sich selber, ob er da eventuell was nicht mit bekommen hatte.
„ Wie dem auch sei.“ der Priester kramte einen Zettel aus seiner Tasche, wo die Adresse und eine Wegbeschreibung zu dem Anwesen notiert war. „ Die Herrschaften warten auf dein baldiges eintreffen, mein Junge.“
„ Ja, ich werde mich gleich auf den Weg machen.“
„ Das hören meine alten Ohren doch gerne.“ zufrieden nickte er ihm zu und legte noch einen Umschlag auf den Tisch. „ Du weißt ja, den Rest gibt es erst, wenn der Job erledigt ist.“
„ Sicher. Wie immer halt.“
„ Dann will ich euch nun nicht weiter stören. Melde dich, wenn du erfolgreich warst.“
langsam erhob sich der alte Herr und verbeugte sich leicht vor mir. „ Bezaubernde Risa, ich freue mich eure Bekanntschaft gemacht zu haben. Das meine trüben alten Augen so etwas schönes noch mal erblicken durften, war Grund genug um gern hier her gekommen zu sein.“
„ Nun hören sie aber auf, ich werde ja noch ganz rot!“ kicherte ich leicht gerötet.
„ Bis zum nächsten mal!“ er winkte uns noch einmal zu und verließ das Haus dann.
„ Ist der immer so?“ fragte ich Keith, kaum das die Tür wieder ins schloss fiel.
„ Bei schönen Frauen schon, ja.“
„ Bei schönen Frauen soso...“ nuschelte ich kaum verständlich vor mich hin. Sollte dass etwa heißen, das Keith fand das ich schön war?
„ Seit wann bist du eigentlich mit Misaki zusammen?“
„ Was denn? Bist du etwa eifersüchtig, oder was?“ grinste ich ihn frech an.
„ Eifersüchtig? Ich? Sehe ich etwa so aus?“ gab er mit ausdrucksloser Stimme von sich. „ Ich wüsste nur gern was in meinem Haus vor sich geht. Oder anders gesagt, was ihr in Rika's Zimmer treibt!!“
„ Du bist so blöd, echt mal!“ brummte ich ihn an. „ Als wenn ich ausgerechnet in ihrem Zimmer mit einem anderen Mann schlafen würde!“ als ich dann bemerkte was ich da eigentlich gesagt hatte, lief ich prompt knallrot an. „ D-Das bedeutet aber nicht dass ich da nur mit dir schlafen würde, verstanden?? Ich...mh...“ verlegen kratzte ich mir am Kopf und fuhr dann fort. „ Mal abgesehen davon, dass ich niemals etwas mit einem Teufel anfangen würde. So tief kann ich gar nicht sinken.“ verstimmt verschränkte ich zu guter Letzt meine Arme vor die Brust. „ Ich wollte nur nicht dass der Priester ein falsches Bild von mir bekommt.“ hatte ich die Kurve noch gekriegt? Ja ich hoffte es zu mindestens.
Jedenfalls musterte er mich bloß und schwieg zu dem Ganzen. „ Du bist heute im Kinderheim und kommst allein klar?“
„ Natürlich komme ich allein zurecht und außerdem habe ich noch Elara bei mir. Also mach dir mal keine Gedanken.“
Toll, wenn der Prinz nun für mindestens eine Woche weg war, bedeutete das ja, dass ich mit Misaki allein zurück bleiben musste..
Der würde die Situation doch unter Garantie ausnutzen wollen und das schlimme war, dass ich vermutlich nicht mal in der Lage war, mich gegen ihn zu wehren.
Ich entwickelte unaufhörlich einen Faible für Teufel... dabei hatten die beiden nicht mal einen niedlichen Teufelsschweif... also nicht dass ich dem was abgewinnen konnte...mhm... Mist, verraten...
„ Nun gut. Dann mach ich mich jetzt fertig.“
„ Das mit dem fertig machen kann ich auch für dich übernehmen...“ murmelte ich leise vor mir hin.
„ Du hast ja jetzt genügend Zeit um deine Neugierde mit Misa zu befriedigen...“ ohne meine Antwort abzuwarten stand er auf und verließ das Wohnzimmer.
„ Wenn ich das machen wollen würde, müsste ich dich nicht um Erlaubnis fragen! Dann würde ich es einfach machen.“
Ich könnte, wenn ich wollte. Aber ich wollte ja nicht! Also sprang auch ich von der Couch auf und raste in mein Zimmer hoch um noch ein paar Klamotten einzupacken.
Am besten war es, zu verschwinden bevor der Seelendieb nach hause kam und erfuhr das wir allein waren.
Als ich dann fertig war, war der kühle Prinz schon verschwunden und dass, ohne sich zu verabschieden.
Wieder ein Teufel der einfach verschwand und das ohne wenigstens ein 'Bye' durch die Gegend zu brüllen. Das hätte doch drin sein müssen, also wirklich.
Nun war meine Stimmung total im Keller.
Verstimmt griff ich mir meine Tasche und Katze und verließ das Haus.
Noch immer verärgert stieg ich in mein Auto und fuhr zu meiner Wohnung hin, um mein Gepäck abzulegen und dann machte ich mich auf den Weg zum Kinderheim, wo ich schon sehnsüchtig erwartet wurde und das nicht nur von den Kindern...

„ Wenn dir die Kinder weh tun, Elara, zögere nicht dich zu wehren. Anders lernen sie es nicht.“ meinte ich zu meiner Kitty als ich aus dem Auto stieg.
„ Ach die sind doch alle ganz lieb und werden mir nichts tun.“
„ Deine Worte in Gottes Gehörgang...“ ich wartete noch bis sie aus dem Wagen gesprungen war und schloss dann meinen Wagen ab.
>Irgendwie habe ich ein ganz komisches Gefühl im Bauch...als wäre es besser ganz schnell wieder zu gehen. Komisch.< und desto näher ich dem Gebäude kam, desto größer wurde der Drang zur Flucht in mir. >Was soll denn das?<
„ Risa! Ist das schön dich mal wiederzusehen!“ gegrüßte mich Chikako fröhlich und umarmte mich auch gleich herzlichst.
„ Ja, ich freue mich auch dich zu sehen, Chika!“
„ Die Kinder hatten schon Angst davor, dass du sie vergessen haben könntest!“
„ Ach was! Als wenn ich meine Kleinen einfach vergessen würde.“ lächelte ich sie an.
„ Und wen hast du denn da noch mit gebracht?“ strahlend beugte sich die Erzieherin zu meiner Katze runter und streichelte ihren Kopf. „ Ich habe noch nie eine Katze gesehen die einem so brav folgt, wie ein Hund.“
„ Das ist Elara, mein kleiner Stubentiger.“
„ Ein wunderschönes Tier und so weiches Fell...“ schwärmte sie mir einen vor. „ Hach, wie gern hätte ich auch eine Katze. Aber hier sind ja keine Tiere erlaubt.“
„ Dann musst du mich öfter besuchen kommen!“ grinste ich Chika an und rief ihr ins Bewusstsein, dass sie bisher nicht ein einziges Mal bei mir war.
„ Ähm ja...das mache ich auch bald. Versprochen.“
„ Verspreche nichts, was du nicht auch halten kannst!“
„ Keine Sorge, dieses Versprechen wird nicht gebrochen.“
„ Na dann...“ schmunzelte ich leicht. „ Ich gehe mir eben was zu trinken holen, ja? Wo sind denn die Kids gerade?“
Chikako begleitete mich in die Küche und lehnte sich gegen den Tisch. „ Die sind alle im Garten!“ und dann huschte ein freches Grinsen über ihre Lippen. „ Und ein durchaus gutaussehender Mann wartet dort auch auf dich. Hast deinem Freund wohl vergessen zu sagen, dass du ihn uns nicht vorstellen magst, was?“
„ Mein Freund?“ blickte ich sie fragend an, während ich einen Schluck von meinem Wasser trank. „ Welcher Freund?“ >Hoffentlich ist das nicht Misaki. Wäre ja echt unfair wenn der mich jetzt schon gefunden hat...oder ist das etwa...< lief mir plötzlich ein eiskalter Schauer über den Rücken. >Xantos!!< „ Hat er seinen Namen genannt?“
„ Nein, er meinte nur, dass er dich sprechen will und das er ein Freund von dir sei.“
>Oh Shit!< also hatte mich mein Gefühl doch nicht getäuscht und nun war er auch noch bei den Kindern, was sollte ich denn jetzt machen?
„ Du bist ja schon da, Risa!!“ freudig quiekend kam Patty zu mir hin gerast und umarmte mich stürmisch.
„ Hi, Patty.“ lächelnd erwiderte ich ihre Geste und fragte dann: „ Sag mal, weißt du welcher Typ da im Garten auf mich wartet?“
„ Öhm...nö?“ gab sie nachdenklich von sich. „ Wer sollte dass denn sein?“
„ Das weiß ich eben nicht. Sonst würde ich dich wohl kaum fragen, oder?“
„ PPPPAAAAATTTTTTYYYYYYY!!!!!!“ schrie Hanon das gesamte Heim zusammen und kam dann so schnell in die Küche gerast, als wäre der Teufel höchstpersönlich hinter ihr her. „ DER INKLIAUTO IST HIER!!!“ brüllte sie ihrer Freundin ins Gesicht und stürmte dann wieder raus.
„ Was denn für ein Inkliauto? Was soll dass denn sein?“ fragte die Blonde erstaunt und folgte ihrer Freundin dann.
„ Inkliauto?“ wiederholte ich die Worte des Mädels nachdenklich. Konnte mir daraus aber auch keinen Reim machen.
Inzwischen stand Hanon schon im Garten und himmelte den attraktiven Mann regelrecht an.
Zugegeben, er sah ja schon zum anbeißen aus, in seiner engen Jeans und dem Muskelbetonenden schwarzen Hemd.
Die Haare trug er etwas länger, so dass sie ihm leicht ins Gesicht fielen und leuchteten in einem geheimnisvollem Silber.
Seine Augen waren smaragdgrün und zogen jedes Weibliche Wesen gleich in seinen Bann.
Außerdem kam er wunderbar mit Kinder zurecht, denn obwohl er noch gar nicht so lange hier im Heim war, so hatte er schon die Aufmerksamkeit aller Kinder und tollte mit ihnen im Garten rum.
„ INKLIAUTO!!!“ rief Hanon nach ihm und stürmte auch gleich zu dem Typen hin. „ HHHaaallloo! Erkennst du mich noch??“ strahlte sie ihn mit ihren Reh braunen Augen an.
„ Sicher erkenne ich dich noch.“ lächelnd tätschelte er ihren Kopf und beugte sich dann zu ihr runter. „ Und sorry noch mal, für das was damals im Wald passiert ist.“
„ Ach das ist doch schon längst vergessen!“ kicherte sie leicht gerötet, da er sie noch immer süß anlächelte. „ Mein Name ist Hanon. Und wie heißt du?“
„ Hallo Hanon. Wie schön dich kennen zu lernen. Mein Name ist Dark!“
„ Thihihihi!“ fiepte sie noch immer aufgeregt vor sich hin. „ Und was führt dich hier her?“
„ Ich warte auf jemanden.“ antwortete er ihr brav und sah dann wieder zur Balkontür hin.
„ Etwa auf Risa?“ harkte das Braunhaarige Mädchen weiter nach. „ Bist du mit ihr zusammen?“
„ Ja...“
„ Och was??“ man sah Hanon die Enttäuschung richtig an. „ Das ist ja schade.“
„ Mach dir nichts draus, Kleines.“ er blickte sie wieder liebevoll an. „ Ich bin sowieso viel zu alt für dich! Außerdem bist du noch so jung und hast noch genug Zeit den Jungs den Kopf zu verdrehen!“
„ Ja, bestimmt!“ kicherte sie nun wieder gerötet.
Während sie sich weiter mit ihm unterhielt und nebenbei versuchte die Kleinen weg zu scheuchen, die noch immer mit ihm spielen wollten, betrat ich den Garten, gefolgt von Elara und Patty.
„ Seht ihr denn nicht dass ich mich mit Dark unterhalte? Nun gebt doch mal Ruhe und sucht euch wen anderes zum spielen!“ meckerte das Mädchen mit den braunen Augen verärgert.
„ Aber wir waren als erstes da!“ „ Ja genau!“ „ Er soll weiter mit uns spielen! Such dir doch wen anderes den du voll Texten kannst!“ protestierten die Kurzen im Chor.
„ AUF IHN MIT GEBRÜLL!“ rief dann einer von ihnen und letztendlich stürzten sich alle auf den armen Inkubus und rissen ihn zu Boden. „ JIHA! Wir Gewinnen!“ Quiekten sie fröhlich.
„ Nicht so wild! Sonst tut ihr euch bloß weh!“ lachte der Belagerte.
„ Och man!“ knurrte Hanon. >Wo sind denn die Erzieherinnen wenn man sie mal braucht?<
Missmutig suchte sie einen Erwachsenen und entdeckte mich, die noch immer an der Tür stand und den Herrn fragend musterte.
Eigentlich hätte ich diesen Idioten auf Anhieb erkennen müssen und ihn gleich zurück zur Hölle schicken sollen.
Aber dadurch das er keine seiner verräterisches Male eines Teufels zeigte, so kam es mir auch nicht in den Sinn, das es sich hier um jenen Inkubus handelte, der mir vor gut einem Monat über den Weg lief und den ich nur schwer wieder aus meinem Kopf heraus bekam...
„ RISA!!!“ brüllte das Braunhaarige Mädchen dann begeistert und winkte mir aufgeregt zu. „ Schau mal wer hier ist!“
Als mich Dark dann allerdings ansah und das mit diesem verdammt verführerischen Blick, wurde mir auch wieder ins Gedächtnis gerufen, wer da eigentlich auf dem Boden saß und mit den Kindern kuschelte.
Dieser Mistkerl hatte mir gerade echt noch gefehlt!
„ Unmöglich...“ faselte ich vor mich hin und starrte ihn nun erschrocken an.
„ Ist das nicht dieser Inkubus, der eigentlich tot sein sollte?“ schielte mich Patty nun seitlich an. „ Irgendwie sieht er aber verdammt Lebendig aus.“
„ Wenn ich mit ihm fertig bin, wünscht er sich bestimmt damals schon gestorben zu sein!“ dieses Mal würde ich mich von seinem Teufelsgetue nicht einlullen lassen. „ Bring die Kinder hier weg, Patty. Das ist viel zu gefährlich.“ Obwohl ich ja zugeben musste, dass Dark nicht auf die Nähe der Kleinen reagierte. Zu mindestens tat er nichts, was mich zum Eingreifen zwang.
„ Oh Gott, ja du hast recht! Er ist ja immer noch ein Teufel!“ sah nun auch die Blonde erschrocken zu ihm und den Kurzen hin. „ Schaut mal alle her! Hier ist eine kleine süße Katze!“ brüllte sie ihnen dann entgegen und bekam prompt die volle Aufmerksamkeit.
„ Pussy!! Miezi!! Mieze Katze!!“ riefen die Kleinen im Chor und kamen alle an gerast.
„ MIAU!!“ und schon verschwand Elara fluchtartig im Haus, gefolgt von den vielen kleinen Händchen.
„ Du kommst allein mit ihm zurecht?“ fragte mich Patty dann besorgt.
„ Sicher. Mit dem alle male.“
„ Ok...“ das blonde Mädchen war zwar nicht wirklich überzeugt davon, lief aber dennoch zu Hanon hin und zerrte sie hinter sich her ins Gebäude. Dort versteckten sie sich dann und beobachteten uns von einem Fenster aus.
„ Risa...“ lächelte mich dieses Subjekt niedlich an und stand wieder auf. „ Lange nicht gesehen.“
„ Hör mit deinem dämlichen Gelaber auf, was willst du hier? Hast du nicht selbst gesagt dass ich dich nie wieder sehen muss? Und nun wagst du es hier her zu kommen?“ fauchte ich ihn erbost an. „ Du spielst mit deinem erbärmlichen Leben, du Penner!“
„ Es tut mir leid, wie es beim letzten Mal gelaufen ist...“ dann kam er langsam auf mich zu. „ Kannst du mir nicht verzeihen und wir fangen von neuem an?“
„ Noch einen schritt weiter und du bist ein toter Mann!“ warnte ich ihn. „ Und was soll der Scheiß mit dem Neuanfang überhaupt? Glaubst du denn wirklich ich würde dich erneut von deinem Fluch erlösen? Wie blöd bist du eigentlich, dass du ihn noch nicht gebrochen hast?“
„ Es ist ja nicht so dass ich den Fluch nicht brechen wollte...“
„ Aber?“
„ Ich konnte es nicht...“
„ Warum? Haben dir die Froscheier gefehlt und du hast, in dem ganzen Monat, keine Zeit gehabt dir neue zu besorgen, oder was?“
„ Nein. Daran lag es nicht.“ er verschränkte seine Arme vor die Brust und sah dann in den Himmel.
Es wunderte mich ein bisschen, dass er meine Grenze akzeptierte und auch seine Kräfte als Inkubus nicht einsetzte. Es war doch ein leichtes für ihn mich in eine dunkle Ecke zu zerren und sein Verlangen zu befriedigen.
Schließlich war niemand in der Lage dem Scharm dieses Teufels zu widerstehen. Aber er tat nichts dergleichen.
„ Ich habe lange nachgedacht, Risa. Und bin letztendlich zu dem Entschluss gekommen, das dies kein Fluch sondern ein Segen ist.“
„ Was redest du denn da für eine gequirlte scheiße?“ den sollte mal jemand verstehen.
„ Mir wurde ein neues Leben geschenkt! Zu mindestens solange ich ein Inkubus bin, bin ich fähig dazu, Glück zu verspüren. Ich werde nicht mehr von Alpträumen geplagt und auch die Schreie nach Rache in mir sind verstummt.“ erklärte er mir leicht lächelnd. „ Ich kann mein Verlangen, meine Sehnsüchte und die Nähe nach der es mir verlangt endlich genießen... weil ich weiß dass du lebst!“ dann machte er eine kleine Pause und fuhr dann fort. „ Und dennoch werde ich die Person die mein wahres Ich über alles liebt, niemals vergessen, weil dieser Körper mit dem anderen nichts zu tun hat. Es ist ein neues Leben. Ohne Schmerzen...ohne Leid und ohne Trauer.“
„ Das glaubst du doch wohl selber nicht, oder?“ ungläubig musterte ich ihn. „ Beim letzten Treffen konntest du gar nicht schnell genug von mir weg kommen und nun willst du eine Beziehung mit mir? Du spinnst doch!“
„ Ich meine das wirklich ernst, Risa!“ wieder umspielte seine Lippen dieses verführerische Lächeln. „ Ich will dich.“
„ Ja, komischerweise will das die halbe Teufelsnation!“ gab ich erbost von mir. „ Du hast aber nicht erwartet, das sich dir nun freudestrahlend um den Hals falle, oder?“
„ Nein, natürlich nicht.“ Dark senkte leicht lächelnd seine Augen ehe er weiter sprach. „ Sag mir, was ich machen muss, damit du mir eine Chance gibst? Dass ich dir zeigen kann, dass ich wirklich nur dich will. Was muss ich sagen, damit du mir verzeihst und meine Zeit als Inkubus mit mir teilst?“
„ Und wie soll das bitte funktionieren? Willst du heute Nacht dann wieder einfach verschwinden ohne dich zu verabschieden und in ein paar Wochen wieder auf der Matte stehen und mir den gleiche Müll noch einmal verkaufen?“
„ Ich weiß nicht wie lange ich dieses Verlangen aushalten kann. Aber ich denke, solange du in meiner Nähe bist, werde ich nicht gleich heute Abend die Erfüllung finden müssen.“
„ Und was willst du mir damit sagen?“
„ Dass ich solange es geht bei dir bleiben will. Und das gleiche dann nach 666 Stunden, wenn der Fluch wieder zuschlägt. Ein Leben lang. Oder bis du mir sagst, dass ich den Fluch brechen soll...“
Warum klang das nur so verlockend in meinen Ohren? Vielleicht weil er wirklich die Wahrheit sprach? Weil er scheinbar nur mich wollte...?
Oder weil er verdammt nochmal ein verblödeter Teufel war und ich einen Faible für diese Tiere entwickelt hatte?
„ Ich habe dir doch schon gesagt, dass es mir verboten ist, etwas mit einem Teufel anzufangen...“ murmelte ich vor mir hin.
„ Das hatte dich aber auch damals schon nicht davon abgehalten mit mir zu schlafen.“ schmunzelte der Inkubus.
„ Das lag jawohl an deinen Kräften!“ maulte ich ihn an. „ Andernfalls wäre es niemals dazu gekommen!“
„ Diese Kräfte könnte ich doch jetzt auch anwenden. Müsste mir das nicht zugute gehalten werden, dass ich das nicht tu?“
„ Du lebst noch, ist das nicht dank genug?“
„ Wenn du mit deine Nähe verweigerst, wird das aber mein Todesurteil sein...“
„ Es gibt genügend leichte Frauen, die du dir nehmen kannst! Dafür brauchst du mich nicht!“
„ Aber wenn ich doch nur mit dir die Zeit verbringen will? Mich interessieren die anderen Frauen nicht. Glaub mir doch wenn ich dir sage, dass du meine volle Aufmerksamkeit hast.“ flehte mich der Teufel in Menschengestalt schon fast an. „ Gib dir einen Ruck, Risa.“ in seinen Augen war das Verlangen nach mir deutlich zu sehen. Ich ahnte wie stark sein Bedürfnis nach meiner Nähe sein musste und dennoch hielt er sich eisern zurück. „ Lass mich nicht erfrieren...“
„ Dann zieh dir doch einfach mehr an, oder geh rein wenn dir kalt ist.“ gab ich kühl von mir. „ Ich bin keine Heizdecke und auch keine Heizung.“
„ Ach verdammt, Risa!“ plötzlich kam er die letzten Schritte noch auf mich zu und griff nach meiner Hand und das alles bevor ich mich zur wehr setzen konnte. Dann lehnte er meine Hand auf seine Brust und sprach leise weiter. „ Spürst du wie schnell mein Herz schlägt, wenn du in meiner Nähe bist? Siehst du nun, was du mit mir anstellst? Ist das jetzt Beweis genug, dass du mich verrückt machst?“
„ ...“ für einen kurzen Moment starrte ich ihn bloß sprachlos an und fragte mich, ob ich dem Glauben schenken durfte, was er mir sagte. Schließlich hatte er sich beim ersten Mal noch so arg zusammen gerissen um eben nicht über eine andere her zu fallen und jetzt stand er hier und flehte mich regelrecht an, mit ihm eine Beziehung einzugehen. Das passte doch alles gar nicht zusammen. Oder litt er so sehr unter den scheinbaren Verlust seiner Frau, dass er diese Auszeit bitter nötig hatte?
Konnte er sein Leben als Inkubus denn wirklich so akribisch von seinem anderen Leben trennen?
Jedenfalls deutete sein rasendes Herz darauf hin, dass er wirklich mich wollte.
„ Och man, jetzt nimm ihn schon im Arm! Lass den armen Kerl nicht so lange leiden.“ fieberte Hanon mit und ergriff gleichzeitig Partei für den Teufel.
„ Spinnst du? Er ist immer noch ein Teufel! Ihm darf man nicht vertrauen!“ wenigstens Patty war auf meiner Seite.
„ Aber er sieht doch gerade gar nicht aus wie ein Teufel und verhält sich auch nicht so.“
„ Er bleibt aber dennoch einer.“
„ Und schau doch mal wie sehnsüchtig und gequält er sie ansieht! Das ist doch gemein...“
„ Weißt du denn was er damals mit ihr gemacht hat? Vielleicht geschieht es ihm ja ganz recht jetzt zu leiden!“
„ Bestimmt nichts, was sie nicht auch wollte!“ rechtfertigte sich die Brünette in Dark's Namen. „ Außerdem hat er mir gesagt, dass er mit Risa zusammen ist und egal was sie für einen Streit hatten, jeder hat doch eine zweite Chance verdient!“
„ Er soll mit ihr zusammen sein?“ sah die Blonde ihre Freundin verblüfft an.
„ Ja, dass sagte er mir zu mindestens. Ach man, ich helfe ihm jetzt!“ und schon sprang sie auf und stürmte in den Garten.
„ HEY!! Was hast du vor! Bleib hier!“ erschrocken folgte sie Hanon und versuchte sie aufzuhalten. „ Bleib hier!“
„ Mh?“ neugierig über den plötzlich aufkommenden Lärm sah ich zu ihnen zurück. „ Ich habe doch gesagt das ihr im Haus bleiben sollt!“
Doch sie waren so sehr damit beschäftigt sich gegenseitig von irgendwas abzuhalten, dass sie meinen Worten keine Beachtung schenkten.
„ BLEIB STEHEN!!“ brüllte die Blondine.
„ NEIN!“ erwiderte Hanon.
Kurz bevor sie mich erreichen konnte, griff Patricia nach dem Arm ihrer Freundin und zerrte sie zu sich zurück. Als sie dann versuchte sich los zu reißen, stolperte die Brünette und rempelte mich unglücklicherweise an.
„ Wow!“ rief ich erschrocken auf und wurde direkt in die starken Arme des Mannes vor mir gestoßen, der auch gleich einen Arm um mich legte, mit dem anderen fing er das Wild gewordene Mädchen auf.
„ Immer langsam, sonst verletzt sich noch jemand.“ lächelte er die beiden Jugendlichen an. „ Was hat euch denn geritten?“
„ Du auf jeden Fall nicht...“ murmelte ich vor mir hin und musterte Hanon dabei verärgert. Schließlich trug sie die Schuld daran, das ich diesem Typen nun so nah war.
„ Das hatte ich auch gar nicht vor...“ schielte mich der Inkubus seitlich an.
„ Hab ich das grad etwa laut gesagt? Ups, war nicht meine Absicht gewesen.“
„ So und nun vertragt euch endlich!“ meckerte das Mädchen mit den Reh Augen gleich drauf los. „ Lass den armen Kerl nicht so lange leiden und du entschuldige dich bei Risa, für das was du auch immer angestellt hast!“
„ Sorry!“ zuckte Patty mit der Schulter. „ Ich habe noch versucht sie aufzuhalten.“
„ Du weißt aber schon noch das dieser Kerl ein Teufel ist, ja?“ funkelte ich sie böse an. „ Und erinnerst dich auch daran, was er mit euch getan hätte, wenn ich nicht dazwischen gegangen wäre? Und nun dankst du mir, indem du mich in die rotierende Kreissäge stößt?“
„ Aber jetzt macht er doch gar nichts!“ protestierte die Kurze. „ Und das wo du doch so nah bei ihm bist! Und außerdem hatte er die Kinder des Heims auch in ruhe gelassen! Er kann also gar kein schlechter Mensch sein!“
„ Und das wo er doch nicht mal ein Mensch ist...“ nuschelte ich mir in den nicht vorhandenen Bart.
Dann schlang er aus heiterem Himmel auch noch den anderen Arm um meinen Körper und drückte mich fester an sich.
„ Verzeih mir, Schatz.“ flüsterte Dark mir zu. „ Du wirst es auch später nicht bereuen, das schwöre ich dir.“
„ ...“ eigentlich hatte ich ja keine andere Wahl. Wenn ich mich weigern würde, mich mit diesem Idioten abzugeben, würde er entweder sterben oder über eine andere unschuldige Frau herfallen. Das waren beides keine guten Optionen, die ich mit reinem Gewissen hin nehmen konnte. Allerdings konnte ich den Worten von Dark nicht einfach so vertrauen, so gutgläubig war ich bei weitem nicht. „ Ich überlege es mir, ok?“ war von daher meine kühle Antwort auf sein flehen.
„ Hauptsache du lässt mich nicht zu lange leiden...“ er schob seine Finger in die Hosentasche und seufzte leise auf. „ Ich weiß nicht wie lange ich noch her meiner Sinne bin... wenn du mir deine Nähe versagst.“
„ ...“ ach man, warum kämpfte dieser Teufel nur so sehr um mich? Und irgendwie war das ja auch alles total niedlich. „ Wir wollen gleich zum Sea-Paradise. Willst du mit kommen?“
„ Gerne!“ lächelte Inku mich hoffnungsvoll an.
„ Behalte aber deine Hände bei dir, verstanden?“ um dann von mir den nächsten Dämpfer zu bekommen.
„ Sicher...“ vielleicht hätte er den Fluch doch besser brechen sollen...
„ Risa!! Risa!!“ die kleine Miya kam in den Garten gelaufen und klammerte sich gleich vor Freude weinend an meine Beine. „ Du bist wirklich wieder gekommen!“
„ Ich habe doch gesagt dass ich dich besuchen werde.“ lächelnd nahm ich die Kleine auf den Arm und fuhr dann fort. „ Und freust du dich schon auf den Ausflug heute?“
„ Jaaa!“
„ Dann sag den anderen schon mal Bescheid, das wir gleich aufbrechen.“
„ Ist gut!“ ich hatte sie kaum abgesetzt, da raste sie schon wieder ins Haus rein.
„ Ihr solltet euch auch fertig machen, sonst bleibt ihr hier.“ schielte ich noch mal zu den beiden Mädchen hin und betrat dann das Gebäude.
„ Das wird schon, Dark.“ versuchte Hanon ihn aufzubauen. „ Wenn es sein muss helfe ich dir auch dabei dich wieder mit ihr zu vertragen.“
„ Wir sollten uns da wirklich nicht einmischen, Hanon! Und ich denke auch, dass Dark alt genug ist, um das allein wieder hin gebogen zu bekommen.“ ermahnte Patty sie.
„ Es ist wirklich nett von dir, dass du mir dabei helfen willst. Aber Patty hat recht. Ich muss das allein wieder ins reine bringen.“
„ Das schaffst du schon!“ strahlte die Brünette den Inkubus überzeugt an. „ Du darfst bloß nicht aufgeben!“
„ Gewiss nicht..“

Kurz darauf fuhren wir dann mit unserem Hauseigenen Bus zu dem besagten Aquarium hin.
Elara war mit Hideko im Heim geblieben und erholte sich von den ausgestandenen Strapazen.
Während der Fahrt kümmerte sich Dark rührend um die Kinder und versüßte ihnen so die lange Autofahrt.
Natürlich beobachtete ich den Kerl mit Argusaugen, aber wieder konnte ich nichts ungewöhnliches bei ihm entdecken. Die ganze Zeit über nicht.
Scheinbar hatte er zu mindestens in diesem Punkt die Wahrheit gesprochen: Er wollte nur mich und keine Andere... Ob das nun gut war, lassen wir mal dahin gestellt...
Aber dass er mich nicht bedrängte und trotz seinem innerlichen Drang nicht neben mir saß, musste man Dark schon zugute halten und das wo wir doch beide wussten, dass ich eigentlich gar keine andere Wahl hatte.
Es fiel ihm mit Sicherheit nicht leicht, meine Nähe zu meiden und doch tat er es. Der Inkubus ertrug sein Leid um mich zu schützen...das war ja auch wieder niedlich.
Selbst die Kids waren nicht von ihm los zu bekommen, dabei sagte man doch immer, das Tiere und Kinder es spürten, wenn jemand Böse war oder Böse Absichten hatte.
Und doch hatten sie ihn gleich von Anfang an ins Herz geschlossen und ihm blind vertraut.
Vielleicht sollte ich auf das Gespür der Kinder hören und dem Teufel seinen Allerwertesten retten.
Schließlich könnte er mir meine Langeweile versüßen, man konnte gar nicht genug Verbündete haben. Mochte ja sein, dass auch er ein paar Puzzle teile besaß, die uns noch fehlten und dann ergab die ganze Sache endlich einen Sinn.
Es war aber auch möglich dass mich meine Neugierde zu dem mysteriösen Mann hin drängen wollte, um zu erfahren wer er wirklich war und wie er sonst sein Leben verbrachte.
Und noch ein wichtiger Pluspunkt für ihn: Er besaß einen Teufelsschweif...!
„ Dein Freund kommt ja echt gut bei den Kindern an.“ riss mich Yu aus meinen Gedanken raus. „ Warum hast du uns deinen Adonis denn noch nie vorgestellt?“
„ Weil er nicht mein Freund ist. ER ist bloß EIN Freund... ok?“ knurrte ich das neugierige Etwas an.
„ Du lügst doch! So wie du ihn anhimmelst, bist du definitiv an ihm interessiert und das nicht nur auf Freundschaftlicher Basis.“
„ Ich himmel hier gar niemanden an!“ demonstrativ lehnte ich mich in meinem Sitz zurück und verschränkte die Arme vor die Brust.
„ Du bist ja bloß sauer weil er nicht neben dir sitzt, gib es schon zu!“ stichelte die Erzieherin weiter. „ Also ich würde ihn nicht von der Bettkante stoßen.“
>Das würdest du auch nicht schaffen, selbst wenn er dir nicht gefallen würde.< dachte ich verstimmt, sagte aber nur knapp: „ Aussehen ist nicht alles!“
„ Habt ihr euch gestritten? Ist dass das Problem?“
„ Ja...“ gab ich schließlich seufzend nach, weil mir das ständige Gerede über meinen möglichen Freund auf die Nerven ging. „ Wir hatten einen heftigen Streit und uns danach getrennt. Bist du nun zufrieden?“
„ Und er kämpft immer noch um dich?“ rief sie nun erstaunt auf. „ Wenn das keine Liebe ist, dann weiß ich auch nicht.“
„ Liebe? Ach du hast doch keine Ahnung...“ murmelte ich genervt vor mich hin.
„ Soll ich auf der Rückfahrt vielleicht mit ihm die Plätze tauschen, damit du neben ihm sitzen kannst?“
„ Nein, so ist es schon ganz gut.“
„ Aber ihr werdet euch doch wohl im Sea-Paradise aussprechen und dann wollt ihr doch bestimmt eure neugewonnene Zweisamkeit genießen? Schließlich hast du ihn doch deshalb mit genommen, oder sehe ich das falsch?!?“ griente mich Yu nun wieder frech an.
„ Na, wenn du meinst...“
„ Ach komm schon! Du findest das doch auch schön, sonst hättest du ihn ja nicht zu diesem Ausflug eingeladen.“
„ Wer weiß, vielleicht hast du ja sogar recht.“
„ Wusste ich es doch!“ nun war Yu zufrieden und lehnte sich in ihrem Sitz zurück.
„ ...“ ich musterte sie schweigend und widmete mich dann wieder meinem kleinen Inkubus zu, der ausnahmsweise mal zu mir rüber sah und mich niedlich anlächelte.
>Ist ja echt schlimm... der brauch noch nicht mal seine Kräfte einzusetzen, damit ich wie Wachs in seinen Händen werde. Furchtbar...<
Jedoch fiel es mir trotz allem schwer unsere paar Gesetze zu vergessen.
Natürlich erinnerte ich mich an die Story die mir Tartaros erzählt hatte, schließlich weckte sie das Interesse in mir.
Das Götter artige Wesen in so etwas furchtbares verwandelt wurden, vergaß man doch nicht einfach gleich wieder.
Obwohl ich inzwischen wusste, dass nicht alle Teufel früher mal Ladthaaner waren, viele von den Blutrünstigen Monstern hatten sich in die versenkte Welt eingenistet, wie Zecken an ihren Wirt.
Das hieß also, dass der Inkubus zum Beispiel schon immer ein Sexsüchtiger Teufel war und mit den verfluchten Wesen nichts zu tun hatte.
Es gab damals schon eine andere Hölle, die die jetzige Unterwelt in ihrer Pein und in ihrem Schmerz bei weitem übertraf. Schlimmer noch als in unseren schlimmsten Alpträumen.
Die neue Generation an Teufel hatte so ein Leben einfach nicht verdient und das alles nur, weil jemand einseitig verliebt war.
Das ging noch immer nicht in meinen Kopf rein. Wegen so was banalen gleich ein ganzes Volk auszuradieren und sie bis auf den Letzten abschlachten zu wollen...hatte ich mich denn wirklich so in uns geirrt?
Wenn ich nichts an diesem Zustand verändern konnte, wer sollte es dann schaffen? Wenn jeder einzelne Gott von Rachegelüsten und abgrundtiefen Hass verfolgt wurde... bereit dazu war, sein eigenes Leben zu beenden, solange er viele Teufel mit in den Tot riss...und so was schimpft sich Gott? Die Beschützer, die reinsten Seelen, die Guten...alles eine Lüge? Aber ich war doch anders...oder nicht?
Zu mindestens war ich fest entschlossen nicht in die Fußstapfen meiner Vorfahren zu treten und Ladthaa wieder auferstehen zu lassen, so wie Phönix aus der Asche auf steigt, so wird auch diese Welt eines Tages wieder, in ihrem vollen Glanz erstrahlen. Ganz bestimmt...
Zwar steckte diese Idee noch in den Kinderschuhen und bisher hatte ich es nur geschafft vertrauen zu zwei ganz bestimmten Teufeln aufzubauen. Aber ich werde weiter an mir arbeiten und zu dem werden, was die Menschen in uns sahen: Eine Göttin!!
Also konnte ich Dark nicht seinem tödlich endenden Schicksal überlassen. Auch wenn dieses Exemplar einer dunklen Gestalt, in Wirklichkeit ein verfluchter Mensch war.
Erst als der Bus plötzlich zum stehen kam und sich die Kinder an meinem Platz vorbei drängten realisierte ich, dass wir angekommen waren und beendete meine Gedanken somit.
Eine Frage allerdings würde mich so schnell nicht los lassen: Wer war der Gott, der die Schuld an dem ganzes Desaster trug?
„ Och nö! Das ist ja jetzt ärgerlich...“ vernahm ich Chika's Stimme.
Auch die Kleinen standen vor dem Bus und sprachen wie wild durcheinander. Ein paar von ihnen fingen bitterlich an zu weinen und die beiden Erzieherinnen hatten sichtliche Probleme die Meute zu beruhigen.
„ Was ist denn los?“ fragte ich Yu, als ich den Bus verließ.
„ Sea-Paradise hat heute wegen Umbau geschlossen.“
„ Ehrlich?“ harkte ich erstaunt nach. „ Habt ihr euch denn nicht vorher Informiert?“
„ Natürlich nicht! Wir gingen davon aus, dass es wie immer auf hat.“ knurrte sie mich an. „ Wir konnten ja nicht wissen, dass die ausgerechnet diese Wochen geschlossen haben.“
„ Mist..dabei habe sich die Kinder so auf diesen Ausflug gefreut...“
„ Und wenn wir stattdessen auf den Rummel gehen? Karussell fahren ist doch viel besser als sich langweilige Fische anzusehen.“ mischte sich nun auch Dark ein.
„ Das ist eine Großartige Idee!“ stimmte ich ihm begeistert zu. „ Du bist ja doch für etwas zu gebrauchen.“
„ Na danke...“ der einzige Mann in der Runde verschränkte seine Arme vor die Brust und schielte mich seitlich an.
„ Gern geschehen.“ kicherte ich leise.
Dann ging ich zu den Beiden scheinbar überforderten Erzieherinnen hin und beugte mich zu den Kinder runter. „ Wie wäre es wenn wir statt des Aquariums zum Vergnügungspark gehen?“
„ Zum Vergnügungspark?“ schniefte Miya.
„ Ja genau. Und da fahren wir beide dann mit der Wasserbahn. Wäre das nicht klasse?“ lächelte ich sie an. „ Nun hör auf zu weinen, das wird bestimmt viel Lustiger als ein Besuch bei den Fischen.“
„ Wir beide allein?“ schaute sie mich unsicher an.
„ Natürlich. Schließlich können immer nur zwei neben einander sitzen.“ zwinkerte ich der kleinen zu.
„ Da gibt es ja auch ein Liebestunnel...“ murmelte Hanon vor sich hin. >Vielleicht kann ich Risa ja dazu bringen mit Inkliauto da rein zu gehen...< fügte sie in Gedanken noch hinzu.
„ VERGNÜGUNGSPARK!!! JAAAA!!!“ beruhigten sich die Kinder und schrien uns im Chor an. „ Ich will in den Vergnügungspark! LOOSS!“
Kurz darauf quetschten sie sich gleichzeitig zurück in den Bus, dass man meinen musste, dass das Gefährt gleich aus allen Nähten platzte.
„ Ich verstehe wirklich nicht, warum du aufgehört hast...“ starrte mich Chikako betroffen an. „ Du kannst so perfekt mit den Kindern umgehen.“
„ ...“ >Versucht nicht mich umzustimmen...es ist zu spät und überhaupt viel zu gefährlich.< „ Ich habe halt meine Gründe...“
„ Aber man sieht doch, dass dir das Spaß macht. Das es dir der Umgang mit Kindern liegt...denk da doch noch mal drüber nach, Risa.“
„ Da gibt es nichts mehr zum Nachdenken. Meine Entscheidung ist gefallen.“
„ Nun kommt schon!“ drängelten uns die Kids zum Aufbruch. „ Sonst hat der Park gleich auch zu, bis wir da sind!“
„ Wir kommen ja schon!“
Mir kam es sogar ganz gelegen das wir zu diesem Vergnügungspark hin fuhren, schließlich hatte ich da ja noch eine Rechnung mit einem Mistigen Teufel der Angst offen...
Während der Fahrt versüßte ich den Kurzen die Zeit, indem ich mit ihnen Lieder sang und ein paar Mini-Spiele spielte.
„ An ihr ist nicht nur eine Erzieherin verloren gegangen, sondern auch eine begabte Sängerin und Alleinunterhalterin.“ schenkte mir Dark mal wieder sein schönstes Lächeln.
„ Sie wäre bestimmt auch die perfekte Ehefrau und Mutter!“ kicherte Patty belustigt.
„ Das muss sie mir erst noch beweisen.“ schmunzelte er.
„ Und was ist, wenn du süchtig wirst? Und dann gar nicht mehr in dein wahres Leben zurück willst?“ flüsterte die Blonde ihm zu.
„ Dann habe ich doch Glück im Unglück...oder was meinst du?“
„ Wenn du mir sagst wer du wirklich bist, kann ich dir sagen was ich denke.“
„ Das bleibt mein Geheimnis.“ grinste er sie geheimnisvoll an.
„ Och das ist doch langweilig! Ich sags auch nicht weiter, versprochen.“ versuchte sie es weiter. „ Mir kannst du voll und ganz vertrauen.“
„ Manche Sachen bleiben besser unausgesprochen, Patty.“
„ Wenn du es mir nicht sagen willst, kannst du es mir ja auch aufmalen!“
„ Dann erkennst du erst recht nichts...“
„ Und wenn du mir einfach einen Tipp gibst und ich errate es?“
„ Einen Tipp?“ überlegte der Inkubus kurz. „ Ich bin auch in meinem wahren Leben ein Mann...“
„ Ist das alles?“ starrte sie ihn verstimmt an. „ Das wusste ich auch vorher schon.“
„ Ehrlich, hu?“
„ Was machst du denn Beruflich? Und wie alt bist du? Kenne ich dich?“
„ Ich bin einer von vielen Schlächtern, mein Alter weiß ich nicht mehr. Und ob du mich kennst...mhm...“ er lehnte seinen Kopf leicht zur Seite. „ Ich weiß nicht, aber ich kenne dich. Reicht das nicht?“
„ Einer von vielen Schlächtern...“ wiederholte Patricia nachdenklich. >Etwa Misaki...oder Keith? Nein...das kann nicht sein. Misa bräuchte sich nicht verfluchen lassen um ihr Nah sein zu können und Keith würde das niemals wollen. Auch nicht, wenn er in einen anderen Körper stecken würde.< „ Ach menno, das trifft auf so viele Männer zu.“
„ Furchtbar, nicht wahr?“ lächelte er sie noch immer an.
„ Worüber redet ihr?“ wollte meine Wenigkeit dann wissen.
Ich stand zufälligerweise neben ihrer Sitzreihe, da nebenan Miya saß, mit der ich gerade ein Lied gesungen hatte.
„ Nichts interessantes.“ seine Lippen umspielte wieder dieses niedliche Lächeln, was jede Frau schwach werden ließ.
„ Es war nicht interessant, weil er mir keine Geheimnisse verraten will...“ brummte Patty vor sich hin.
„ Welche Geheimnisse?“ zog ich verwundert eine Augenbraue hoch.
„ Na, wer er wirklich ist!“
„ Das liegt doch wohl auf der Hand.“ grinste ich sie frech an. „ Er ist eine Ziege, ist doch klar.“
„ Und lebt auf einer Weide, oder wie?“ kicherte sie belustigt.
„ Oder in den Bergen, man weiß es nicht so genau!“
„ Ich sollte euch beide mal übers Knie legen...ja wirklich das sollte ich tun!“ musterte er uns abwechselnd. „ Willst du dich vielleicht hier hin setzen? Dann musst du nicht im Gang knien.“
„ Bleib ruhig sitzen, das geht auch so.“
„ Stell dir mal vor, der Bus stoppt ruckartig! Dann fliegst du durch die Windschutzscheibe! Willst du den Kindern deinen zerquetschten Anblick wirklich antun?“
Seufzend stand ich wieder auf und setzte mich auf eins seiner Beine. „ So besser?“
„ So geht es natürlich auch...“
„ Dachte ich mir doch...“ ich sah ihn kurz lächelnd an, widmete mich aber dann wieder der kleinen Miya zu. „ Und was wollen wir jetzt singen?“
„ Schön anständig bleiben, klar?“ zwinkerte Yu uns grinsend zu. „ Denk daran, dass hier Minderjährige anwesend sind.“
„ Keine Angst! Ich passe schon auf!“ griente Patty überlegen. „ Meinen Adleraugen entgeht nichts.“
„ Beachte sie einfach nicht...“ redete ich eher mit mir selbst.
„ Soll ich dich ablenken?“ blickte mich Dark hoffnungsvoll an.
„ Ne lass mal, dass schaffe ich gerade so noch allein.“
Der attraktive Teufel sagte nichts mehr dazu, aber ich bekam sehr wohl mit, dass er leise auf seufzte, wo ich zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht drauf reagieren wollte.
Obwohl er ja schon echt süß war... viel zu süß...
Außerdem blieb er die ganze Zeit über artig. Und das wo ihn sein Verlangen bestimmt zu etwas anderem drängen wollte.
Natürlich war mir seine Aufmerksamkeit sicher gewesen und ab und zu verirrte sich eine seiner Hände auch zu meinem Rücken hin. Aber das war ja nichts, wofür man ihn Rügen müsste.
So langsam verstand ich auch, wie es der Kerl beim letzten Mal geschafft hatte, so lange ohne die Körperliche Nähe durch zuhalten. Seine Selbstbeherrschung schien ja wirklich unerschöpflich zu sein.
Er war ja schon eine recht interessante, geheimnisvolle Persönlichkeit, der langsam aber sicher meine Neugierde weckte.
Und da ich ihn nur alle 666 Stunden für ein paar Tage ertragen musste, er mich also nicht vollends einengen konnte, so wie meine letzten Freunde, war er doch perfekt.
Allerdings fragte ich mich auch, wie Misaki wohl auf den Inkubus reagieren würde...gerade weil er ja von Anfang an wusste das ich was mit einem hatte. Ich würde ihm ja bloß neuen Stoff zum aufziehen bieten. An Verheimlichen brauchte ich auf der anderen Seite aber auch nicht zu denken, da der Seelendieb Dark's Aura an mir sehen würde. Wahrscheinlich machte ich mir einfach zu viele Gedanken und hinterher war das alles gar nicht so schlimm wie befürchtet.
Außerdem war jetzt der richtige Augenblick gekommen, um mir über meine Gefühle im klaren zu werden, die ich für Misaki hegen könnte. Irgendwas musste da ja sein, sonst hätte er mich nicht so leicht in seinen Bann ziehen können.
>Dann würde ich jetzt nicht bei ihnen leben und mit ihnen zusammen ...arbeiten...moment!!< ging mir plötzlich ein Licht auf. >Das ist doch genau das was Rika wollte!! Hatte sie Misa etwa...nein...wie sollte sie auch. Schließlich kann sie mit ihm nicht in Kontakt treten...oder doch? Nein, nein.< verwarf ich den Gedanken gleich wieder. >Das würde ja bedeuten dass er mir nur einen Vorgemacht hatte, um mich dazu zu bringen mit ihm zusammen zu arbeiten. So hinterhältig ist er nicht. Nein...auf der anderen Seite ist er aber auch ein Teufel...ist er dann nicht von Natur aus hinterhältig?<
Am besten war es sich darüber nicht den Kopf zu zerbrechen, es würde eh nur darin Enden, dass ich das Vertrauen, was ich so mühselig zu ihnen aufgebaut hatte, wieder verlor.
„ Ich kann das Riesenrad schon sehen!!“ holte mich eine quiekende Stimme wieder aus meinen Gedanken heraus. „ JUHU! Wir sind da!“
„ Das ging ja echt schnell, jetzt!“ gab ich verwundert von mir.
„ Vielleicht fährt ja Akira noch mal eine Runde mit dir!“ grinste mich Yu schon wieder frech an. „ Dann kannst du weiter mit deinem Freund kuscheln.“
„ Och...“ schielte ich sie erbost an. „ Dann möchte ich aber lieber mit Akira kuscheln.“
Die Erzieherin starrte mich auch gleich mit einem Blick an, der mich auf der Stelle in die Hölle schicken sollte. Aber was sie konnte, das gelang mir schon, als ich noch in den Kinderschuhen steckte.
Obwohl ich schon nicht mehr im Heim arbeitete, sahen die Erzieherinnen und auch die Obermutti noch immer das Küken in mir, was sie mit Freuden immer und immer wieder aufzogen.
„ Hatte ich eigentlich erwähnt, dass ich furchtbar Eifersüchtig werden kann?“musterte mich nun auch Dark mit einem unschuldigen Blick.
„ Du und Eifersüchtig?“ blickte ich ihn fragend an. „ Ist das auch Teil deines Fluches?“
„ Nein. Ich teile meine Beute nur nicht gern.“
„ Beute?? Ich bin doch kein Reh das du geschossen hast!!“ fuhr ich ihn an.
„ Das nicht. Aber du würdest es doch auch nicht gut finden, wenn ich noch eine Frau neben dir hätte, oder?“
„ ...“ das lag doch wohl auf der Hand. Von daher fand ich es besser nicht zu Antworten.
„ Bedeutet dein Schweigen, dass ich recht habe?“ funkelten mich seine Smaragdgrünen Augen verspielt an.
„ Ich war noch nie besonders gut im teilen...“ murmelte ich vor mich hin.
„ Dachte ich es mir doch...“

Kurz darauf fuhr der Bus auf den riesigen Parkplatz und brachte uns an das Ziel unserer Reise.
„ So alle Aussteigen! Wir sind da!“ rief uns Akira fröhlich zu.
„ Ich will mit der Achterbahn fahren!“ „ Ich will mit der Wasserbahn fahren!“ „ Zuckerwatte, ich komme!!“ „ Das Riesenrad! Das Riesenrad!“ riefen die Kinder durcheinander.
„ Am besten wir teilen die Kinder auf, das bedeutet weniger Stress für uns und wir können ihnen eher die Wünsche erfüllen!“ schlug Chika uns vor.
„ Ich will dann mit Risa gehen!!“ riefen Patty und Hanon gleichzeitig.
„ Ich auch! Ich auch!“ klammerte sich Miya an meinen Beinen fest.
„ Dann nehmen wir noch Elenor mit und schon können wir los!“ jubelte die Braunhaarige begeistert.
„ Treffen wir uns um 19 Uhr wieder hier am Bus?“ fragte Yu.
„ Alles klar. Dann viel Spaß euch allen.“ dann hielt ich Dark lächelnd meine Hand entgegen. „ Du kommst doch auch mit uns, oder?“
„ Wenn ich darf.“
„ Würde ich dich sonst fragen? Nun komm, oder wir gehen ohne dich!“
Natürlich ergriff er meine Hand und verschränkte seine mit meiner.
„ Bis später!“ winkte ich den anderen noch einmal zu und machte mich dann auf den Weg zum Eingang hin. „ Und was machen wir als erstes Mädels?“
„ Fahren wir mit der Wasserbahn? Das hast du mir doch versprochen.“ sah mich Miya schmollend an.
„ Nun gut. Dann halt die Wasserbahn. Ich hoffe nur wir werden nicht klitschnass...“
Doch kaum hatten wir den Park betreten, da sah die Kurze schon ein anderes Kinder Karussell, wo sie unbedingt mit fahren wollte.
„ Darf ich da mit fahren? Ja? Bitte!“
„ Warum nicht.“ lächelte ich sie zustimmend an.
„ Jipie!“
In der Zeit wo Miya mit dem Fahrgeschäft fuhr, holten sich die anderen Mädels eine Zuckerwatte und so kam es, dass ich mit Dark allein vor dem Karussell stand und der Kleinen zuwinkte.
„ Risa?“ flüsterte der Inkubus leise meinen Namen.
„ Mhm?“
„ Bedeutet dein Verhalten, das du mir verzeihst und mir die Chance gibst, dir nah zu sein?“
„ Aber eines vorweg!“ strafte ich ihn mit einem finsteren Blick. „ Solltest du wieder so einfach verschwinden wie beim letzten Mal, lass ich dich das nächste mal verhungern, verstanden?“
„ Verstanden...“
„ Dann sorge dafür, dass ich es später nicht bereue...“ murmelte ich vor mich hin.
Plötzlich drückte er sich von hinten an mich und umschlang meinen Körper mit seinen Armen. „ Du wirst es nicht bereuen, das Verspreche ich dir!“
„ Ich hoffe für dich, dass du recht behältst.“
„ Ich auch...“ schmunzelte er. „ Ich hatte schon damit gerechnet dich verzaubern zu müssen...“
„ Das hättest du doch nicht wirklich gemacht, oder??“
„ NEIN! Natürlich nicht...“
„ Das klang jetzt sehr überzeugend.“ starrte ich ihn über meine Schulter hinweg an.
„ Ich hätte es doch schon längst tun können, dann hättest du mich die ganze Zeit nicht so gequält.“ flüsterte er mir zu und küsste gleichzeitig meine Schulter.
„ Glaub ja nicht dass ich das wieder gut mache.“
„ Aber das tust du doch schon.“
„ Verflixt!“ gab ich lächelnd von mir und kuschelte mich an den Teufel.
Es war ja schon ein schönes Gefühl zu wissen, dass ihn keine der anderen Frauen ansprach. Egal wie aufreizend sie angezogen waren oder wie schön sie auch an zuschauen waren. Obwohl mein der Typ ein Dämon war, so war er doch die treuste Seele im ganzes Park.
Noch dazu fühlte sich seine Nähe so unverschämt gut an. Aber würde er auch die letzte Hürde überwinden und sich mir komplett öffnen? Sprich, war er jetzt in der Lage mich zu küssen? Und war ich überhaupt bereit dazu?
„ Weißt du eigentlich, dass du die seltene Gabe besitzt mich wahnsinnig zu machen?“ riss mich Dark aus meinen Gedanken heraus.
„ In deinem jetzigen Zustand ist das doch nicht schwer.“
„ Ich befürchte fast, dass ich dafür kein Inkubus sein muss, damit du das schaffst...“ flüsterte er mir zu.
„ Willst du mir damit sagen, dass ich dir auch in deinem wahren Leben gefalle?“
„ Ohne Zweifel...“ gab er ehrlich zu. „ Du bist wunderschön, ich müsste blind sein um das nicht zu erkennen.“
„ Dann ist es doch gut, dass ich nicht weiß wer du in Wirklichkeit bist, oder?“
„ Das ist für uns beide das Beste.“
„ Ja... es scheint so.“
Dann blieb das Karussell stehen und auch die anderen Mädels stießen wieder zu uns.
„ Das war Lustig!“ quiekte Miya vergnügt. „ Fahren wir jetzt mit der Wasserbahn?“
„ Ja! Das machen wir.“ stimmte ich der Kleinen zu.
Allerdings wollte scheinbar die ganze Welt gerade mit der Bahn fahren und die Warteschlange reichte bis nach Spanien.
Dies hielt uns aber nicht davon ab uns hinten anzustellen und eine geschlagene Stunde darauf zu warten, bis wir endlich dran kamen.
Obwohl ich mich mit Miya in die Mitte setzte, um nicht zu nass zu werden, brachte das nicht viel und als wir das Fahrgeschäft wieder verließen, tropfte das kühle Nass regelrecht an mir hinunter.
Die anderen allerdings hatten nicht so viel abbekommen.
Kurzer Hand zog sich Dark dann seine Jacke aus und lehnte sie mir über die Schulter.
„ Damit du nicht krank wirst.“ lächelte er mich an.
„ Danke!“
Ich konnte wohl von Glück sagen, dass ich keine weißen Sachen trug. Die wären nun schön durchsichtig geworden und hätten den Inkubus bestimmt dazu verleitet, sich doch schon zurück zu verwandeln.
„ Ich würde gerne durch den Liebestunnel fahren, kommt ihr mit?“ schaute uns Hanon nun unschuldig an.
„ Ich würde vorher gern der Geisterbahn einen Besuch abstatten...“ meinte ich. „ Wir können danach ja zu diesem Liebestunnel gehen.“
„ Ok, dann holen wir uns noch eine Zuckerwatte oder leckere Mandeln. Oder doch ein Eis?“ blickte Patty die anderen Mädchen fragend an.
„ Warum nicht alles hintereinander?“ mit der Geisterbahn war die Braunhaarige scheinbar auch einverstanden. Aber sie brauchte nicht zu glauben dass ich mich verängstigt an Dark klammern würde. Nein, ganz bestimmt nicht...
„ Prima, dann wäre das ja abgemacht.“
Zum Glück wollten nicht so viele Besucher mit dieser Bahn fahren und so kamen wir ziemlich schnell dran und setzten uns in den Wagen.
„ Warum wolltest du eigentlich mit dieser Bahn fahren?“ wollte der Teufel in Menschengestalt dann von mir wissen.
„ Ich habe da noch eine Rechnung offen, mit diesem dreckigen Typen der hier in einem Bild lebt.“
„ Du weißt aber schon dass die Bahn langweilig werden wird, wenn er nicht mehr da ist? Und letztendlich tut er doch nichts böses, als die Menschen zu unterhalten.“
„ Mag sein! Aber dieser Sack hatte mir einen riesigen Schrecken eingejagt!“
„ Ehrlich?“ fing er plötzlich an zu lachen. „ Wie hat er denn das geschafft?“
„ Ich wurde halt abgelenkt...“ knurrte ich ihn verstimmt an.
Als wir dann endlich an der Stelle ankamen, wo der Wagen anhielt und dieser Nichtsnutz lebte, starrte ich das Bild wartend an.
„ Er wird sich nicht zeigen, wenn du ihn so anstarrst.“ schmunzelte der Herr neben mir. „ Er wird den Überraschungsmoment ausnutzen wollen.“
„ Ich werde ihm überraschend eine Überbraten!“ brummte meine Wenigkeit und drehte mich zu dem Inkubus hin, der mich noch immer lächelnd musterte.“ Dieser Feigling!“
Kaum hatte ich dem Bild den Rücken zu gedreht, streckte der miese Schuft seinen Kopf raus und kicherte stumm, ehe er etwas bei uns in den Wagen warf.
Nur aus dem Augenwinkel sah ich etwas schwarzes auf meine Füße fallen, als ich dann erstaunt hin sah lief das Vieh aufgeregt hin und her!
„ EINE SPIIINNNNNNEEEEEE!!!!“ brüllte ich erschrocken die ganze Bahn zusammen und kniete mich auf den Sitz. „ IIIIHHHHHHH!! AAAAAAAHHHH!!“ kreischte ich Kreidebleich, als das Tierchen auch noch versuchte auf unsere Sitzbank zu springen.
Panisch rückte ich ruckartig zu dem attraktiven Mann neben mir hin und stieß mit ihm zusammen, als das scheußliche Spinnentier dann auch noch auf meinem vorherigen Platz sprang und auf mich zu gesprintet kam, war mein Ekel und meine Angst perfekt.
Noch immer schreiend drückte ich mich auf Dark's Schoß und schlang meine Arme um seinen Nacken.
„ MACH SIE WEG! MACH SIE ENDLICH WEG!!“ fauchte ich ihn angewidert an.
Dann lief die Spinne gegen seinen Oberschenkel und fiel auf den Rücken, da erkannte der Inkubus, dass dies nur ein Spielzeug war.
„ Beruhige dich, Schatz!“ mit einer Hand drückte er meinen bebenden Körper fester an sich, mit der anderen hob er das Spielzeug auf. „ Schau, die ist gar nicht echt!“
„ Was? Wie die ist nicht echt?“ forsch sah ich mir das Tierchen an und tatsächlich, an seinem Bauch war eine Sprungfeder befestigt, deshalb konnte sie auf den Sitz springen. „ DAS ist jawohl die HÖHE!!“ wütend starrte ich den Teufel an, den ich meinen Panischen Ausbruch zu verdanken hatte. „ DU MISTKERL!!“
„ Hihihi!“ breit grinsend strich sich der Teufel mit der Zunge über die Lippen und verbeugte sich dann leicht vor mir.
„ Dein Grinsen wird dir gleich vergehen, du Arschloch!“ wütete ich weiter und warf ihm als allererstes sein Spielzeug mitten ins Gesicht.
Als dann allerdings eine Energiekugel hinterher schleudern wollte, hielt Dark meine Hände fest.
„ Lass ihn, Risa.“ versuchte er mich zu beruhigen. „ Er braucht die Angst um zu überleben und zum anderen war es ja nicht mal eine echte Spinne.“
Erbost starrte ich nun den Typen vor mir an und stellte mir vor, wie ich ihn qualvoll verhungern ließ.
„ Und was wäre die Geisterbahn ohne diesen Teufel? Die Menschen gehen doch in diese Bahn um sich erschrecken zu lassen. Es ist also das perfekte Heim für ihn.“
„ Die Hölle wäre perfekter!!“ stauchte ich ihn zusammen, dann widmete ich mich wieder den Penner der Angst zu. „ Beim nächsten mal kriege ich dich!!“
Mir einem leisen knarren setzte sich die Bahn dann wieder in Bewegung und wir entfernten uns von dem Dämon.
„ Er wollte dir bloß einen Schrecken einjagen, dir aber nichts antun. Vergiss das nicht, Liebling!“
„ Ach du sei bloß ruhig!“ fauchte ich ihn an. „ Dir kam das doch gerade recht!“
„ Ich kam nicht klagen, das stimmt schon.“ lächelte er mich niedlich an. „ Schließlich wärst du mir andernfalls jetzt nicht so nah!“ flüsterte Inku mir zu und strich mir zärtlich durchs Gesicht.
In seinen Augen spiegelte sich nicht nur das Verlangen wieder, sondern auch Unsicherheit und die Angst weg gestoßen zu werden.
Und doch war die Sehnsucht stärker und schließlich küsste er mich vorsichtig auf den Mund.
Völlig perplex starrte ich ihn an, als er sich wieder von mir löste und bekam bei seinem Sehnsüchtigen Blick prompt Herzrasen.
Er schaffte es aus einem Funken, ein loderndes Feuer zu entfachen, was sich in meinem ganzen Körper ausbreitete und mein Blut zum kochen brachte.
Und so kam es, dass wir alle Bedenken über Bord warfen und uns erneut leidenschaftlich küssten, so als würden wir uns nie wieder los lassen wollen.
Auf seufzend erwiderte ich den verführerischen Kuss fast schon gierig und schlang meine Arme um seinen Nacken.
Wir waren so in unserem Spiel vertieft, dass wir nicht mitbekamen dass wir das dunkle Haus verließen und wieder zum stehen kamen.
Erst als jubelndes Kindergeschrei an unsere Ohren drang, löste ich mich von ihm und sah verwirrt zu den grinsenden Gaffern hin.
„ Deshalb wolltest du also allein mit ihm in die Geisterbahn gehen!“ griente mich Hanon frech an.
Es dauerte einen kurzen Moment bis ich realisiert hatte, was gerade geschah und lief dann abrupt knall rot an.
„ Hihihi! Du wirst ja ganz rot!“ stichelte das Mädel weiter.
Schließlich stieg ich schnell von seinem Schoß runter und verließ das Fahrgeschäft wieder.
„ Meinst du nicht auch dass es in dem Liebestunnel romantischer gewesen wäre?“ kicherte die Braunhaarige und freute sich gleichzeitig für den Inkubus.
„ Halt endlich deinen Mund!“ zischte ich sie noch immer leicht gerötet an.
„ Ich weiß gar nicht was du hast. Als Paar küsst man sich doch auch. Aber durch den Tunnel will ich immer noch fahren.“
„ Kannst du ja auch.“ murmelte ich und schielte dabei seitlich zu Dark hin.
„ Was ist denn dieser Liebestunnel?“ fragte mich Miya und nahm meine Hand.
„ Du fährst in einem Wagen, der wie ein Schwan aussieht, durch einen langen Tunnel. An der Wand hängen Lampen, die die Form von Herzen haben und auf dem Wasser schwimmen auf Seerosen Blättern Kerzen, die eine romantische Atmosphäre darstellen sollen.“ antwortete ich ihr brav.
„ Und was soll daran so toll sein?“ wunderte sich das kleine Mädchen.
„ Für verliebte Erwachsene ist das bestimmt sehr toll.“ schmunzelte ich.
„ Ich bin auch schon groß! Also will ich da auch mit fahren!!“
„ Na wenn du unbedingt willst.“ sah ich sie mit hochgezogener Augenbraue an.
„ Ja will ich!“
„ Dann kannst du ja mit Miya fahren und ich fahre mit Dark!“ grinste mich Hanon frech an.
„ Mach was du nicht lassen kannst!“
„ Und wer fragt mich?“ demonstrativ lehnte der Herr seinen Arm um meine Schulter, um zu zeigen mit wem er fahren wollte und drückte mich fester an sich.
„ Du bist bloß ein Mann, du wirst nicht gefragt.“ gab ich schmunzelnd von mir.
„ Wie überaus nett von euch.“
„ Nicht wahr?“
„ Vielleicht sollten wir noch mal mit der Geisterbahn fahren?“ schielte er mich seitlich an.
„ Bestimmt nicht!“ brummte ich verstimmt.
„ Schade.“ seufzte mein kleiner Höhlenmensch.
Kurze Zeit später standen wir dann vor dem Herzförmigen Tunnel.
>Wie kitschig...< war der erste Gedanke der mir kam, als ich das Fahrgeschäft sah.
„ Schaut mal wie schön die Schwäne sind!“ rief Hanon begeistert.
„ Sehr schön...ja...“ gab ich mit einer gespielten Begeisterung von mir.
„ Du hast aber auch schon überzeugender Gelogen...“ sah mich Patty schmunzelnd an.
„ Ich lüge gar nicht! Los kommt schon, ich will da jetzt mit fahren!“ >Umso schneller habe ich es hinter mir...< fügte ich ihn Gedanken noch hinzu.
„ Darf ich mit einem rosa Schwänchen fahren? Darf ich? Ja?“ bettelte Miya.
„ Natürlich. Dann fahren wir mit dem rosa Schwan.“ stimmte ich der Kurzen zu.
Nach kurzer Wartezeit schipperten wir durch den eigentlich ganz hübschen Tunnel.
Die Herzförmigen Lampen an der Wand tauchten alles in einem weichen Rot und die künstlichen Lichter auf dem Wasser bildete den perfekten Kontrast.
Die Kleine schaute sich begeistert um und hielt ihr Händchen dabei ins Wasser.
Immer mal wieder vernahm ich ein Wow, Oh und ein Ah. Als dann noch ein paar Lichter in Form von bunten Schmetterlingen durch die Gegend tanzten, war ihre Begeisterung nicht mehr zu toppen.
Ich persönlich fand das alles zu kitschig und war der Meinung, dass sie es nicht Liebestunnel sondern Kindertunnel nennen sollten.
Aber es war wirklich schön mit an zusehen, wie Miya sich alles mit ihren großen Kulleraugen ansah und vor Freude kein Wort hinaus bekam.
Und dann versuchte sie auch noch die Schmetterlinge zu fangen, die sich aber nicht fangen ließen, eben weil es nur Lichter waren.
>Wie niedlich!< kicherte ich ihn Gedanken. >Sie ist wirklich total süß...<
Dark allerdings hatte nicht so viel Spaß wie ich. Natürlich machte es ihn nichts aus, das Hanon wie eine Klette an seinem Arm hing und einem Honigkuchenpferd glich.
Jedoch hätte er viel lieber dort weiter gemacht, wo wir in der Geisterbahn aufgehört hatten. Und das Braunhaarige Mädchen war dafür nicht der geeignete Sitzpartner.
„ Hach hier ist alles so romantisch!“ säuselte sie verträumt und rieb ihren Kopf an seinen Oberarm.
„ ...“ seufzte er bloß gelangweilt, versuchte sich aber nichts anmerken zu lassen. Schließlich wollte er das Mädchen neben sich nicht kränken.
>Thihihihi!< kicherte sie in Gedanken leicht gerötet. >Seine Haut fühlt sich richtig gut an. Ob das wohl bei jedem Teufel so ist? Außerdem ist er super gut gebaut. Faszinierend. Hach ich will auch einen Dämon als Freund...sollte ich vielleicht mal mit Patty zu diesen Schlächtern hin gehen? Mhm... eine Überlegung wäre es alle male wert. Die kennen bestimmt ein paar nette Teufel...<
Als Miya und ich dann das Fahrgeschäft wieder verlassen hatten und auf die Anderen warteten viel mir auf, dass ich nicht einmal darauf geachtet hatte, ob Dark seine Mächte anwendete.
Vertraute ich ihm etwa schon? Schließlich war er ja so was wie mein Freund... und hätte er wirklich etwas gemacht, hätte ich es auch bemerkt, wenn ich nicht drauf geachtet hätte. Nur wäre das Eingreifen dann schwierig geworden, es sei denn, es würde mir nichts ausmachen mich auch vor Hanon und Miya zu outen.
Oder war es doch die Gewissheit, dass er nur mich wollte? Dass ich gar keinen Gedanken mehr daran verschwendete, das er sich die Energie ja auch von anderen Frauen oder Jugendlichen holen konnte.
Auf der anderen Seite war Inku ja auch kein richtiger, kaltherziger Teufel gewesen. Er war bloß ein verfluchter Mensch. Also von Haus aus vertrauenswürdiger.
Ja, man konnte sich wirklich verdammt viel einreden... nur um der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen zu müssen, dass man den Wesen aus der Unterwelt doch schneller vertraute als man dachte.
„ Und was machen wir jetzt? Wir sind noch gar nicht mit der Holzachterbahn gefahren und so langsam bekomme ich auch Hunger.“ meldete sich Elenor zu Wort.
„ Dann sollten wir erst mit der Achterbahn fahren und danach was Essen gehen. Ich will ja nicht dass ihr euch beim ersten Überschlag übergebt.“ teilte ich ihnen meine Bedenken mit.
„ Das klingt doch mal nach einem guten Plan. Lasst uns das so machen.“ nickte Elenor zufrieden.
„ Ich bekomme auch langsam Hunger...“ murmelte Dark vor sich hin.
„ Du kannst essen wenn wir bei mir Zuhause sind.“ flüsterte ich ihm zu.
„ Wirklich??“ blickte er mich fast schon gierig an.
„ Öhm...naja...“
„ Keine Sorge, ich habe nicht vor mich heut schon satt zu essen.“ wisperte er mir zu, während er mich zärtlich umarmte.
„ Ich mache mir keine Sorgen, würde mir nie einfallen.“ schielte ich ihn seitlich an.
„ Gut so...“
Kurz darauf fuhren wir mit der riesigen Achterbahn und stopften uns danach mit Fastfood voll.
Um Punkt 19 Uhr warteten wir dann am Bus auf die Anderen und fuhren schließlich gemeinsam zurück zum Heim, wo Elara schon sehnsüchtig auf mich wartete.
„ Sehen wir uns denn bald wieder, Risa?“ sah mich Miya traurig an.
„ Aber natürlich, mein Engelchen. Ich werde dich bald wieder Besuchen kommen, ok?“ ich drückte sie lächelnd an mich und umarmte auch die Anderen zum Abschied.
„ Ist gut! Dann lass mich nicht zu lange warten, ja?“ lächelte die Kurze nun wieder.
„ Natürlich nicht. Kennst mich doch. Ich werde mich ganz bald wieder bei dir melden.“
Ich winkte allen noch einmal zu und stieg dann in meinen Wagen, allerdings auf den Beifahrersitz, da ich Dark das Steuer überließ.

„ Alles klar bei dir, Elara?“ fragte ich sie gleich, als ich die Tür schloss.
„ Jaaaa....“ gähnte diese und streckte sich ausgiebig.
„ Hat die Katze etwa grad gesprochen?“ starrte der Inkubus sie erstaunt an.
„ Ja, dass ist Elara, meine...öhm...Katze...“ hui, da hätte ich mich doch beinahe verraten. Aber so viel brauchte er dann doch nicht von mir zu wissen. „ Sie ist eine Götterkatze.“
„ Ah ich verstehe. Besondere Frau braucht auch ein besonderes Haustier, nicht wahr?“ lächelte er mich noch einmal an und fuhr dann los. „ Musst mir nur sagen wo es hin gehen soll.“
„ Vielleicht zu dir??“ grinste ich ihn frech an.
„ Mhm...netter Versuch.“ gab er lächelnd von sich.
„ Ich sage dir schon wo es lang geht.“
„ Da bin ich mir sicher.“
„ Wer ist das, Risa?“ Elara schnupperte neugierig an seinem Arm.
„ Das ist Dark...“
„ Dark...soso...“ dann musterte sie ihn von oben bis unten. „ Ja, warum auch nicht? Du scheinst ja wirklich einen Faible für Teufel entwickelt zu haben...“
„ Wieso? Bin ich etwa nicht der einzige Teufel in deinem Leben?“ grinste mich Inku leicht an.
„ Nein. Bist du nicht...“ antwortete ich ihm knapp. „ Aber du bist der einzige Teufel der einen Teufelsschweif besitzt...“
„ Willst du mir damit sagen, das du auf Teufel mit Teufelsschweif stehst?“
„ So in etwa, ja. Scheinbar schon.“
„ Hätte ich das vorher gewusst, dann hätte ich ihn nicht verschwinden lassen.“ griente er mich noch immer über den Rückspiegel an.
„ Meinst du dann hätten dich die Kinder auch noch akzeptiert?“
„ Stimmt... das wäre vermutlich ein Nachteil gewesen.“
Ich sah ihn lächelnd an und lehnte meinen Kopf dann an seine Schulter.
Kurz danach kam der Wagen dann vor meiner Wohnungen zum stehen und schließlich betraten wir meine eigenen vier Wände.
„ Möchtet ihr was essen oder trinken?“
„ Trinken ja, essen auch, aber erst wenn dein Kätzchen schläft.“ lächelte mich Dark an und sah sich dann interessiert in meinen Räumen um.
„ Du sag mal...“ Elara folgte mir in die Küche und ließ sich dort nieder. „ Gehen wir denn trotzdem nach Illumina? Eigentlich wäre das ja zu gefährlich, wer weiß was Dark in der Zeit mit deinem Körper anstellt...“
„ Ich werde dich auf jeden Fall dort hin bringen, auch wenn ich selber erst mal nicht dort bleibe, also keine Sorge, du wirst Charon auch heute Nacht sehen.“ grinste ich sie frech an.
„ Da bin ich aber beruhigt.“ strahlte sie mich glücklich an.
„ Hatte er mir jetzt eigentlich gesagt was er trinken wollte?“ fragte ich eher mich selbst. „ Irgendwie nicht so, oder?“
„ Nein habe ich nicht.“ stand der Typ in der Tür und lächelte mir süß zu.
„ Hat er also nicht, dann kann er mir das ja jetzt sagen.“
Anstatt zu antworten kam er jedoch zu mir rüber und drückte mich von hinten an sich. Erst als er dann auch noch seine Schwingen um meinen Körper lehnte, bemerkte ich, dass er seine eindeutigen Zeichen für einen Teufel wieder sichtbar gemacht hatte.
Als ich ihn dann fragend, über meine Schulter hinweg ansah, küsste er mir verführerisch auf den Mund und presste mich noch fester an sich.
„ Hey!“ kicherte ich, während er mich weiter küsste. „ Wolltest du nicht warten bis das Kätzchen schläft?“
„ Das mach ich doch.“
Elara war sowieso damit beschäftigt wie gebannt auf den wackelnden Teufelsschweif zu starren und sich hypnotisieren zu lassen.
„ Miau...“ murmelte sie vor sich hin und tigerte langsam zu ihrem Opfer hin, dabei ließ sie den Schweif aber nicht aus den Augen.
Kurz bevor sie den ahnungslosen Inkubus erreicht hatte, blieb sie stehen und wackelte mit den Po, was ein Zeichen für einen baldigen Angriff darstellte.
„ MIAU!!!“ das hörte sich wirklich an wie ein Kampfschrei und ehe Dark noch reagieren konnte, hatte das Kätzchen schmerzhaft ihre Krallen in seinen Teufelsschweif gerammt, rutschte daran hinunter und blieb auf dem Boden liegen um mit ihren Pfötchen nach dem Spielzeug zu schnappen.
„ Hngh!“ zuckte Inku zusammen.
„ Was ist los??“ fragte ich ihn besorgt.
„ Ich glaube...deine Katze mag mich nicht...“
„ Wieso...?“ als ich dann hinter ihn sah und Elara entdeckte, wie sie schnurrend auf dem Boden lag und Ping Pong mit dem sowieso schon blutenden Schweif spielte und gerade herzhaft hinein beißen wollte, nahm ich das erstaunte Tier auf den Arm und zog ihr sanft, aber verärgert an den Ohren. „ Spinnst du, Elara?? Warte ab, wenn ich das Charon erzähle, dass du mit fremden Schwänzen spielst!!“
„ Oh Gott!“ war die Götterkatze selbst erschrocken über ihr Verhalten. „ Das tut mir jetzt wirklich leid...ich bin schon viel zu lange eine normale Katze...“
„ Schon ok...ich bin ja selber schuld...“
„ Vielleicht solle ich dir ein Wollknäuel kaufen, Elara.“ schmunzelte ich und heilte seine Wunden.
„ Du kannst heilen? Interessant.“
„ Joa, das kann ich wohl.“ gab ich von mir uns sah ihn dann wieder an. „ Also was wollte die Ziege jetzt noch mal trinken? Bergwasser, oder doch Milch?“
„ Du bist echt eine kleine freche Göre, was?“ lächelte er leicht und zog mich bestimmend zu sich hin. „ Vielleicht wollte ich dir das als aller erstes aus treiben.“
„ Und du meinst das bringt was?“
„ Werden wir ja dann sehen...“
Doch gerade als er mich erneut küssen wollte, klingelte es an der Tür.
„ Mhm... musst du aufmachen? Er wird schon wieder gehen.“ murmelte Dark.
„ Es könnte aber wichtig sein.“
Also löste ich mich von ihm und ging zur Tür rüber, eigentlich ahnte ich ja schon wer davor stehen könnte und mein Verdacht sollte sich dann auch bestätigen.
„ Misaki...“ lächelte ich ihn leicht verlegen an. „ Wie geht es dir?“
„ Wieso bist du einfach abgehauen? Hast du überhaupt eine Ahnung wie lange ich nun schon auf der Suche nach dir bin?“ knurrte er mich verärgert an. „ Und an dein Handy zu gehen, hast du auch nicht nötig, nicht wahr??“
„ Hatte ich dir denn nicht erzählt, dass ich mit den Kindern aus dem Heim einen Ausflug machen wollte?“
„ Das hast du bestimmt erzählt, nur nicht mir!!“ doch dann beruhigte er sich wieder und seufzte leise auf, ehe er mich an sich drückte. „ Ich bekomme wegen dir noch graue Haare.“
„ Tut mir leid...“
„ Ja schon gut.“ knurrte er.
Und dann entdeckte er auch noch den Inkubus, der in der Tür zur Küche stand und strafte diesen mit einem Blick, der ihn auf der Stelle tot umfallen lassen sollte und drückte mich demonstrativ noch fester an sich.
„ Öh...Misa?“
„ Mhm?“ er sah mich kurz an und dann wieder zu seinem Konkurrenten hin. „ Sag du noch mal, du stehst nicht auf Teufel, oder, du kannst mit ihnen nichts anfangen.“
„ Naja...das ist ja jetzt nicht so wie es aussieht...“ versuchte ich mich noch immer leicht gerötet aus der Affäre zu ziehen.
„ Ihr habt nur eine reine Sex Beziehung, oder wie?“ griente der Seelendieb mich frech an. „ Ist das nicht sogar der Inkubus, dessen Aura bei unserem ersten Treffen schon an dir klebte?“
„ Ja... das ist Dark... ein verfluchter Mensch..“
„ Verfluchter Mensch, soso...“ seine Augen funkelten bedrohlich auf. „ Ich hoffe er ist auch in dieser Gestalt, in der Lage dich zu beschützen?“
„ Sicher. Bei mir ist sie in guten Händen.“
„ Das will ich dir auch raten, sonst erlebst du dein Leben als Mensch nicht mehr, das schwöre ich dir.“
„ Uh, ist das etwa dein Freund? Oder führt ihr so was wie eine offene Beziehung?“
„ Nein er ist nicht mein Freund!“ brummte ich genervt. Da kam doch dieses elendige Thema schon wieder dran. „ Er ist ein guter Freund von mir...“ dann sah ich zu dem Teufel auf. „ Willst du nicht rein kommen und dich mit Dark unterhalten? Wäre jedenfalls kein Nachteil, wenn du dich mit ihm verstehen würdest.“
„ Nein lass mal. Ich will euch beide ja nicht stören...“
„ Du störst doch nicht, Misaki!“
„ Doch irgendwie stört er schon...“ murmelte Dark vor sich hin, ging zu uns rüber und zog mich allen ernstes zu sich hin, um mich dann an sich zu drücken. „ Du kannst Risa wieder haben wenn ich weg bin, solange ich allerdings hier bin, lässt du deine Finger bei dir!“
„ Och nun hört aber auf!“ verdrehte ich genervt meine Augen. „ Schlagt euch von mir aus draußen die Köpfe ein, aber erwartet dann nicht von mir, dass ich euch wieder zusammen flicke. So und nun macht was ihr wollt.“ knurrte ich und ging in die Küche.
„ ...“ Misa wollte eigentlich was sagen, schluckte dies aber hinunter und schlenderte zu mir in die Küche.“ Wenn du mich brauchst, weißt du ja wo du mich finden kannst, ok?“
„ Ich denke nicht dass ich dich brauchen werde, aber ja. Ich weiß wo du dich aufhältst und werde unverzüglich um Hilfe schreien, sollte ich mich in Gefahr befinden...“ lächelte ich ihn beruhigend zu.
„ Geh kein Risiko ein, hörst du?“ flüsterte er mir zu. „ Und falls dir der Idiot draußen zu nahe kommen sollte, dann gib ihm auch eine von mir mit, ja?“ gab er verächtlich von sich.
„ Du bist doch nicht wirklich eifersüchtig auf ihn, oder??“ starrte ich ihn etwas erstaunt an.
„ Nein...wie kommst du nur darauf...“ kratzte sich der Seelendieb am Kopf. „ Ich bin bloß mit dem falschen Fuß aufgestanden...“
„ Dir bekommt es wohl nicht, mich Morgens nicht zu sehen, was?“ kicherte ich belustigt.
„ Scheint so...“
„ Och, nun zieh doch nicht so ein Gesicht.“
„ Ich ziehe gar kein Gesicht.“ bockte er.
„ Oh doch das machst du!“
„ Wie du meinst...“ er ging zu mir rüber und drückte mich noch einmal an sich. „ Ich muss jetzt los. Ich melde mich, ok?“
„ Sicher.“
„ Dann lass dich nicht ärgern.“ mit diesen Worten ließ er mich los und verließ die Küche wieder, allerdings nicht ohne Inku noch einmal mit einem Blick anzustarren, der so was bedeuten sollte wie, Das bekommst du zurück, oder von baldiger Rache sprach.
Jedenfalls sah es für mich so aus, in Wirklichkeit bedeutete es vermutlich was ganz anderes.
„ Läuft da was zwischen dir und diesem Typen?“ quetschte Dark mich dann aus. „ Es ist ja offensichtlich das er mehr von dir will als bloß Freundschaft.“
„ Da ist nichts, wirklich nicht.“
„ Deshalb klebt er auch ständig an dir?“
„ Das hat nichts zu bedeuten.“ ich drehte mich zu ihm um und lehnte mich gegen die Arbeitsplatte. „ Was ist denn plötzlich los mit dir?“
„ Ich bin nicht gut im Teilen, mehr nicht.“ knurrte er und stützte seine Hände dann neben mir an der Platte ab. „ Ich will dich ganz für mich allein haben.“
„ Hast du doch auch? Außer Elara ist doch niemand hier.“ irgendwie war das ja schon süß von ihm, andererseits, wenn das öfter passieren sollte, würde mir das bestimmt auch derbe auf den Sack gehen. „ Wollen wir uns heut Abend einen Film ansehen? Ich habe eine große gemütliche Couch, wo wir beide drauf passen würden.“ ich schaute ihn verführerisch an und strich dann mit dem Finger über seine Brust.
„ Du erwartest aber nicht, dass du dann auch nur eine Sekunde von dem Film mit bekommen wirst, oder?“ konnte ich den Sturm scheinbar besänftigen.
„ Dann schauen wir uns halt einen Film an, den ich schon kenne...oder diesen neuen Vampir Film, da muss ich nichts mit bekommen.“ lachte ich leicht.
„ Mhm, na dann. Warum nicht.“ er näherte sich langsam meinen Lippen doch bevor er mich zärtlich küsste, hielt er in der Bewegung inne und seufzte grinsend. „ Du solltest deiner Kitty sagen, dass der Schweif eines Teufels kein Spielzeug ist.“
„ Wieso? Spielt sie schon wieder?“
„ Ja! Sie spielt.“
Tatsächlich lag sie schon wieder auf dem Rücken und versuchte mit ihren Pfoten das wackelnde Spielzeug zu erwischen, dieses Mal jedoch, ließ sie ihre Krallen weg.
„ Hach ist das nicht süß?“ kicherte ich belustigt.
„ Jaaa...total süß..“ knurrte Inku.


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Tag der Veröffentlichung: 04.12.2011

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