Cover

Kapitel 7: Besuch in der Discothek




Es war schon fast abnormal, wie attraktiv diese Meereswesen in engen Jeans und einem modischen Hemd aussahen.
Alain, wie auch Keith, hatten wirklich einen makellosen Körper und wie ich mir eingestehen musste, auch einen richtig netten Knackarsch, den man am liebsten dauerhaft begrabschen würde.
Aber diese Blöße, sollte ich mir besser nicht geben. Es reichte ja auch schon, dass Maria die ganze Zeit um den Prinzen herum tänzelte und ihn regelrecht anhimmelte.
Waren wir denn hier im Kindergarten? Konnte sie ihn nicht einfach anhimmeln, ohne dass es gleich jeder mitbekam?
Da tobten in mir ganz fürchterliche Fremdschämen.
Jedoch fiel mir bei näherem Hinsehen auf, dass ich irgendwie die Einzige war, die sich von dem rum geturtel gestört fühlte.
>Oh Gott, hab ich die beiden jetzt etwa die ganze Zeit angestarrt?< fragte ich mich entsetzt. >Warum mach ich denn so was? Dass muss der Traum sein, ja genau, diese dämliche Illusion vernebelt mir noch immer die Sinne. Ich sollte einfach aufhören ihn zu beachten. Ja, dass müsste doch eigentlich helfen...<
Ihn nicht beachten, war das überhaupt möglich? Er war doch meist dort, wo ich auch war und die verliebte Fischmutantin zog mit ihrem nicht grade unauffälligen Geplänkel, die Blicke praktisch auf sich.
>Warum kann ich mich nicht einfach mir der Wahrheit abfinden? ER ist nicht der Keith, der mir mal so wichtig war. Ich muss unbedingt aufhören, diesem Schatten aus der Vergangenheit hinter her zu laufen. Es ist so wie so sinnlos, da ich ihn nie erreichen werde.<
„ Sollen wir noch in eine Cocktailbar gehen? Schließlich müssen sich ja einige hier noch Mut an trinken.“ zwinkerte Cleo Feena zu, diese lief auch gleich rot an und wendete den Blick ab. „ Und die anderen sollten wenigstens mal in den Genuss eines Cocktails gekommen sein.“
„ Mut an trinken? Wofür dass denn?“ wollte der Thronfolger dann wissen.
„ Na zum Tanzen? Oder wofür sonst? Es ist doch für die Meisten hier das erste Mal.“
„ Ich finde dass ist eine fabelhafte Idee!“ Lana war echt für alles zu begeistern. „ Ich wollte so wie so alles aus probieren, wo ich doch schon mal da bin.“
„ Also wäre das abgemacht.“ nickte die Blondine zufrieden. „ Aber ihr solltet aufpassen, dass ihr nicht zu viel Alkohol zu euch nehmt. Sonst fällt das Tanzen erheblich schwerer.“
>Dann weiß ich ja jetzt, wie ich das Gezappel umgehen kann...< es war ja nicht so, dass der Fischmutant nicht tanzen konnte. Ganz im Gegenteil, als Prinz von Atlantis, gehörte es zu den guten Manieren sich ordentlich bewegen zu können. Jedoch hatte er einfach keine Lust, sich unserer Freizeitplanung anzuschließen.
„ Aber dafür wird die Stimmung aufgelockert. Was auch ganz nett sein kann.“ beteiligte ich mich grinsend an dem Gespräch.
„ Was denn? Willst du etwa wieder auf den Tischen tanzen?“ griente Cleo mich frech an.
„ Ach was.“ kicherte ich belustigt. „ Aber selbst wenn, muss ich mir dafür keinen Mut an trinken.“
„ Du tanzt auf den Tischen?“ harkten Alain und meine Freundin gleichzeitig nach.
„ Wenn man sie lässt schon.“ stand meine Schwester ihnen Rede und Antwort. „ Und da sie ja nun gleich zwei starke Beschützer hat, wird es ihr bestimmt doppelt so viel Freude bereiten, den Kerlen ein wenig einzuheizen, nicht wahr Risa?“
„ Starke Beschützer? Tut mir leid, die haben sich mir nicht vorgestellt.“ als ich dann den warnenden Blick des Thronfolgers sah, musste ich auch gleich anfangen zu lachen.
„ Keith wird so wie so keine Zeit haben dich zu beschützen.“ demonstrativ griff sie nach seiner Hand und rieb ihren Kopf an seinen Oberarm. „ Er wird nämlich mein Leibeigener Bodyguard sein und damit hat er schon genug zu tun.“ >Bei meinem unwiderstehlichen Aussehen, kein Wunder.< fügte sie in Gedanken noch hinzu.
„ Du glaubst wirklich der könnte dich beschützen?“ ich schielte sie seitlich an und konnte mir ein breites Grinsen nicht verkneifen. „ Letztendlich wirst du bestimmt diejenige sein, die diesen Schwächling beschützen muss.“
„ He!“ fuhr sie mich erbost an. „ Wie redest du denn mit dem Prinzen? In den Kerker sollte man dich werfen, jawohl!“
„ Das ist ja mein reden...“ murmelte der Fischmutant kaum hörbar.
„ Du regst dich ja bloß so auf, weil du weißt, dass es die Wahrheit ist.“ ich verschränkte belustigt die Arme vor die Brust. Wenigstens lenkte mich das ein bisschen ab.
„ Deine Eltern haben es anscheinend versäumt, dir Respekt ein zu Trichtern. Du verzogene Göre.“ maulte die verliebte Nixe weiter rum.
„ Ich respektiere nur Leute, die es wert sind respektiert zu werden.“
„ Man sollte mal ein ernstes Gespräch mit deinen Erzeugern führen, so was ungehobeltes hab ich noch nicht erlebt.“
„ Nun hört schon auf!“ versuchte Alain den Streit zu schlichten. „ Wir wollen doch heute zusammen viel Spaß haben und uns nicht die Köpfe einschlagen.“
„ Ich habe nicht angefangen.“ knurrte Maria und kuschelte weiter mit dem Arm des jüngeren Prinzen.
„ Ist doch egal wer angefangen hat, Hauptsache ihr vertragt euch wieder.“
„ Wir haben uns doch gar nicht gestritten. Alles ok.“ gab meine Wenigkeit desinteressiert von sich.
„ Und das bleibt auch so, sonst kümmere ich mich um deine Erziehung, verstanden?“ stieß mich der Neck lächelnd an.
„ Ich lach mich weg.“
„ Du kleines freches Biest...“
„ Hab ich euch jetzt etwa verärgert, Prinz Alain?“ ich sah ihn gekonnt unschuldig an. „ Dass tut mir leid.“
„ Du schaffst mich noch...“ atmete er schwer aus.
„ Oh, das tut mir aber jetzt wirklich leid. Soll ich euch als Entschädigung das Gesicht oder den Rücken zerkratzen? Ups...“ verspielt lehnte ich meine Hand auf den Mund und fuhr dann fort. „ Ich meinte natürlich massieren.“ grinste ich ihn dann aber frech an.
„ Massieren klingt gut.“ Alain starrte mich herausfordernd an. „ Du kannst heute Nacht schon damit anfangen.“
„ Es wird mir eine Freude sein, eure Hoheit.“ gekonnt lässig verbeugte ich mich vor ihm.
„ Hoffentlich sieht mein Rücken dann nicht so aus, wie bei Keith.“
„ Versprechen kann ich dir das nicht.“
„ Dann muss ich das Risiko wohl eingehen, was?“
„ Ganz wie ihr wünscht.“
„ Du kannst ja richtig zahm sein. Warum bist du nicht immer so?“
„ Weil dass langweilig wäre.“ dann sah ich lachend zu Cleo rüber. „ Außerdem passt dieses Verhalten eher zu meiner Schwester.“
„ Wie bitte?“ und da flog auch schon das erste Kissen in meine Richtung. „ Was erzählst du denn da?“
„ Ist doch wahr. Du bist das liebe Kind und ich der Rebell. War das nicht schon immer so?“
„ Liebes Kind, mag ja sein. Aber kein Arschkriecher!“
„ Ist das nicht das selbe?“ schmunzelte meine Wenigkeit.
„ HE!!“ erneut bewarf mich meine Schwester mit einem Kissen. „ Gleich fress ich dich!“
„ Versuch es doch.“
Während meine geliebte Schwester weitere diverse Kissen nach mir warf, starrte Lana unseren Wohnzimmer Tisch an und fragte sich, ob diese Holzteile überhaupt in der Lage waren ihr Gewicht zu tragen.
Also probierte sie es aus und stieg kurzer Hand auf den Tisch.
„ Der trägt mich ja wirklich!!“ quiekte Lana begeistert. „ Tanzen wir nach her zusammen auf einem Tisch?Ja? Bitte, Bitte!“
„ Wenn sich die Möglichkeit bietet, warum nicht? Aber falle da jetzt bloß nicht runter.. “
„ Ich glaube, dass wir ein sehr schöner Abend werden!“ mit einem Satz war sie von dem Tisch herunter gesprungen und umarmte mich dann stürmisch. Dabei drückte sie meinen Körper fester an ihren. „ Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie glücklich ich darüber bin, dass du wieder da bist.“ flüsterte Lana lächelnd.
„ Die Freude ist auf meiner Seite mindestens genauso groß.“erwiderte ich ihr Lächeln.
Ich wurde aus der Nixe manchmal echt nicht schlau. Erst drückte sie mich an sich, dann betrachtete sie mein Gesicht und wendete sich gerötet von mir ab.
Hatte ich da irgendwas mal wieder nicht mit bekommen?
„ Ich finde wir sollten jetzt los gehen!“ gab sie übertrieben fröhlich von sich.
„ Joa, dem schließe ich mich doch gleich mal an.“
>Nanu? Was hat sie denn auf einmal?< fragte ich mich irritiert.

Wenig später schlenderten wir dann am Strand entlang und genossen die leichte Brise, die unsere Haut umschmeichelte.
Wir unterhielten uns angeregt und freuten uns auf den heutigen Abend.
Als wir dann die besagte Bar erreichten, setzten wir uns an einen freien Tisch und studierten die Cocktail Karte.
„ Also ich nehme einen Caipirinha.“
„ Du nimmst immer einen Caipi. Magst du nicht mal was anderes ausprobieren?“ versuchte Cleo mich zu überreden.
„ Nö. Ich bleib dabei.“
„ Du weißt gar nicht, was dir alles entgeht.“
„ Ich hab das meiste doch schon probiert. Warum also soll ich mir was bestellen, wenn ich es doch gar nicht mag.“
„ Jaja, du hast ja recht.“
„ Pff.“
Schon kurz nachdem wir uns hingesetzt hatten, kam eine attraktive Kellnerin an gewackelt und nahm unsere Bestellung auf.
Während wir dann auf unsere Getränke warteten, fiel mein Blick aus dem Fenster, auf das ruhig wirkende Meer.
Den ganzen Tag war ich heut schon neben der Spur, ich konnte bloß nicht genau sagen, ob das an diesem bescheuerte Traum lag, oder an der Tatsache, dass ich bald ein wiedersehen mit meinen Ex und meiner damaligen besten Freundin haben könnte.
Vielleicht lag es aber auch an diesen Piranha, der grade mal wieder mit Maria flirtete.
Wie gerne würde ich mit ihm ein offenes Gespräch führen und mir alles von der Seele reden, was mich schwer belastete.
Wir könnten eventuelle Missverständnisse aus der Welt schaffen und noch einmal von ganz vorne beginnen.
So würde bei mir auch wieder ein bisschen ruhe in mein innerliches Chaos ein kehren.
Aber leider, kam man an den Prinzen ja nicht mehr heran.
„ Hey...“ stupste mich Alain leicht an. „ Warum siehst du denn schon wieder so bedrückt aus?“
Vorsichtig streichelte er meinen nackten Rücken und brachte mich so zum schnurren.
Also zärtlich war er, dass musste man ihm lassen.
„ Ich bin gar nicht bedrückt. Weißt du...“ lächelte ich ihn seitlich an. „ Ich mache das mit Absicht, damit du mich streichelst.“
„ Ach so ist das.“ zeigte auch er mir nun sein schönstes Lächeln. „ Dafür musst du aber nicht bedrückt aussehen. Das mach ich auch so.“
„ Na dann wage es dich nicht einfach aufzuhören.“
„ Würde ich doch nie tun.“
Warum saß ich eigentlich schon wieder neben Alain? Konnte er sich nicht zu meinem Schwesterchen setzen?
Sie würde die Zärtlichkeiten doch viel mehr genießen als ich.
Just in diesem Moment, würde man mir das wohl nicht abkaufen, da ich seine Streicheleinheiten sichtlich genoss.
Ich war kurz davor, zu einer Schmusekatze zu mutieren.
Es fühlte sich wirklich gut an, aber nicht so gut wie bei Keith also war es leider kein Ersatz.
Und dann durfte ich auf keinen Fall vergessen, dass Cleo ihn ja liebte.
Davon war ich trotz allem noch überzeugt.
Das war alles so schrecklich kompliziert, dass ich am liebsten davon laufen würde.
„ Aber nicht einschlafen.“ griente mich Cleo an. „ Ich trage dich nicht nach Hause.“
„ Keine Sorge, ich bin nicht müde.“
„ Sag mal, bist du eigentlich kitzelig?“ bat Lana um eine Antwort und gab sich diese gleich selber. Neugierig wie sie war, pickte sie mir in die Seite und brachte mich dabei zum zucken. „ Hihihi, tatsächlich.“
„ Lass das!“
„ Das macht aber wirklich Spaß!“
Zum Glück für mich, wurden dann die Getränke gebracht und meine Freundin ließ von mir ab.
Die Meereswesen bestaunten die fantasievoll, hergerichteten Gläser und deren teilweise bunten Inhalt.
„ Das sieht ja wirklich lecker aus.“ teilte uns Lana begeistert mit.
„ Ich hoffe es schmeckt auch so gut, wie es aussieht.“ war alles was Keith dazu sagte.
„ Stoße wir darauf an, dass diese Freundschaft nicht wieder für ein Jahrzehnt unterbrochen wird.“ warf Cleo in die Runde und erhob ihr Glas.
„ Ja, auf das sie dieses Mal ein Leben lang hält.“ auch die hübsche neben mir erhob ihr Glas und sah mich lächelnd an. „ Denn mit weniger gebe ich mich nicht zufrieden.“
„ Auf unsere Freundschaft!“
>Auf eure Freundschaft und dass sie bald wieder in Vergessenheit gerät.< war Maria's fieser Gedanke.
Wir stießen gemeinsam an und probierten danach einen Schluck.
„ Mhm! Wie lecker!“ quiekte Lana vergnügt und trank ihr Glas fast aus.
„ He! Nicht weg exen!“
„ Aber wenn es doch so lecker ist.“ starrte sie mich mit einem süßen Schmollmund an.
„ Trotzdem nicht, sonst hast du gleich schon einen sitzen, bevor es richtig los geht.“
„ Och menno.“ seufzte sie fast schon theatralisch. „ Darf ich deinen Caipi-dingens auch mal probieren?“
„ Caipirinha!“ erklärte ich ihr kurz und hielt ihr dann mein Getränk hin. „ Sicher, probier ruhig.“
„ Juhu!“ jubelte sie und probierte meinen Caipi. „ Der schmeckt auch fabelhaft.“ sagte sie und saugte weiter an dem Strohhalm.
„ Hey, die rede war von probieren und nicht von austrinken.“
„ Entschuldige, aber das ist alles so lecker.“
„ Ich hoffe ja bloß, dass du nicht gleich unterm Tisch liegst...“
„ Warum sollte ich mich denn unterm Tisch hinlegen?“ harkte sie verblüfft nach.
„ Ach, dass ist nur so ne Redensart, wenn man Sturz besoffen ist.“
„ Ach so. Na dann will ich mit dir zusammen unterm Tisch liegen!“
„ Wäre ein Bett da nicht viel bequemer?“ griente der Thronfolger uns an.
„ Immer nur im Bett zu liegen ist doch auch langweilig. Immer mal wieder neue Orte und Stellungen ausprobieren, dass erhält die Liebe am leben.“glaubte meine Freundin zu wissen.
„ Darf man da zusehen oder sogar mit machen?“
„ Wenn du genug bezahlst bestimmt.“
„ Reicht es dir etwa nicht, mit einem Prinzen geschlafen zu haben?“
„ Ach wo, dass ist doch nichts besonderes.“ grinste Lana ihn keck an.
„ So ist das also. Ja, zum Glück verfügt Atlantis ja über genug Prinzen.“
„ Und außerdem teile ich nicht gerne. Zu mindestens meine Partner nicht.“
„ Ich glaube auch nicht, dass du mit uns beiden fertig werden würdest.“ gab ich Gedankenlos von mir.
„ Das glaubst du also nicht. Nun, warum findest du es nicht einfach heraus? Aber dafür bist du wohl nicht mutig genug, was?“ oho, jetzt fing sogar Alain das Provozieren an.
„ Du glaubst also wirklich du wärst uns gewachsen?“
„ Ich sag doch, probier es aus.“
„ Nein wir probieren das nicht aus. Risa gehört mir und damit basta!“ sie streckte ihm die Zunge raus und zog meinen Stuhl näher zu sich hin.
„ Du bist wirklich niedlich.“ lächelte er und widmete sich dann wieder seinem Cocktail zu. „ Und wem sie nun gehört, darüber reden wir ein andermal.“
„ Ihr habt sie doch beide nicht mehr alle.“ gab ich meinen Senf dazu ab. Aber irgendwie war das ja auch süß von ihnen.
Fröhlich probierten wir uns dann wieder durch die Karte und so langsam machte sich sogar Feena bemerkbar und beteiligte sich an unsere Gespräche.
Eigentlich war sie sogar ganz nett, nun wo sie mal aus sich heraus kam und man sie richtig wahr nahm.
„ Deine Kette ist wunderschön, Risa. Woher hast du die?“ fragte die sonst so schüchterne Nixe.
„ Das weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr so genau.“ gestand ich ihr nachdenklich. „ Aber ich glaube, dass ich sie schon besaß, als wir noch in Atlantis lebten.“
„ So alt ist sie schon?“
Das besagte Schmuckstück wurde aus Austern perlen und roten Korallen gefertigt. Wobei die Perlen zu Tränen geschliffen wurden und den Mittelpunkt der Kette darstellten. Die Korallen umschmeichelten diese Tropfen perfekt und gaben dem Schmuckstück das gewisse etwas.
„ Stimmt, die Kette stammt aus Atlantis.“ bemerkte Alain, während er sich meine Halskette genauer ansah. „ Sie stammt eindeutig aus der Kollektion unseres königlichen Juweliers. Um genau zu sein...“ dann sah er seinen Bruder an. „ Gehörte diese Kette unserer Mutter.“
„ Was?“ mir fiel beinahe alles aus dem Gesicht. Warum trug ich die Kette von Königin Aurora? Hatte ich sie ihr etwa geklaut? Nein, Moment...
Plötzlich bekam ich ein schmerzhaftes Stechen im Kopf und zuckte unweigerlich zusammen.
Eine längst vergessene Erinnerung schlich sich aus meinem inneren Siegel heraus und zeigte mir den Grund, warum ich ihre Kette besaß.
In meiner Illusion saß ich bei Keith auf dem Schoß und dieser hockte auf seinem Thron. Wir unterhielten uns über belangloses Zeug, bis der königliche Juwelier in den Saal kam und der Königin seine neuste Kollektion zeigte.
Die Kette die ich trug, war nicht das einzige was ich wieder erkannte. Auch den Ring wusste ich sofort zu zuordnen, es war das goldene Schmuckstück, was der Prinz noch immer am Finger trug.
Ich erinnerte mich sogar daran, dass sie das Set lange Zeit getragen hatte und dass es zu ihren Lieblingsaccessoire wurde.
Dann eines Tages:
„ Du sollst die Kette haben, Liebling!“ glaubte ich ihre Stimme zu hören. „ Schenke sie einer Person, die dir sehr wichtig ist und die du niemals aus den Augen verlieren willst. Sie soll nun dein Glücksbringer sein.“
Gab sie ihre heißgeliebte Kette an ihren Sohn weiter.
Und dieser schenkte mir das Teil.
„ Ihr hattest du also die Kette geschenkt...“ holte mich Alain aus meinen Gedanken heraus. „ Hätte mir ja eigentlich klar sein müssen.“ sah er seinen Bruder schmunzelnd an.
„ Kann sein. Ich erinnere mich nicht mehr daran...“
>Er erinnert sich also nicht mehr daran? Wen will er dass denn weiß machen? Den Ring legt er nicht mal zum schlafen ab, aber an die Kette will er sich nicht erinnern? Das glaubt er doch wohl selber nicht.< dachte der Thronfolger darüber nach.
„ Willst du die Kette haben? Schließlich gehörte sie deiner Mutter.“ ich hatte ein schlechtes Gewissen, dass ich so ein wichtiges Schmuckstück trug.
„ Nein, schon ok. Keith wird schon seine Gründe haben, warum er dir die Halskette schenkte.“
„ Aber vielleicht willst du sie ja wieder haben.“ hilfesuchend schaute ich zu dem Prinzen rüber.
„ Behalte sie einfach. Du trägst sie schon so lange, dass ich sie nicht mehr mit meiner Mutter verbinde.“ gab der Neck kühl von sich. „ Und selbst wenn, was soll ich mit so einer weiblichen Kette anfangen?“
„ Nun gut, dann behalte ich sie halt...“
„ Ist doch schön, so habt ihr etwas was euch ewig verbinden wird.“ griente mich Cleo an.
„ Was für ein Blödsinn ist das denn?!?“ fauchte Maria meine verblüffte Schwester an. „ Die verbindet gar nichts mit meinem Keith!!“
„ Doch. Und zwar die Kette.“ stichelte die Ältere weiter.
„ Ach dass hat doch rein gar nichts zu bedeuten!“
„ Hat es wirklich nicht. Und nun hör auf sie zu ärgern, Cleo.“ wies ich meine Schwester in die Schranken. „ Maria kann ihn von mir aus geschenkt haben. Soll sie sich doch mit ihm rum schlagen.“
„ Ist das dein ernst?“ zog die attraktive blonde Frau eine Augenbraue hoch. „ So kalte Worte, wo du es doch deiner Sehnsucht nach ihm zu verdanken hast, dass du dich überhaupt wieder an irgendetwas erinnerst.“
„ HALT DEN MUND!!“ faltete ich sie erschrocken zusammen. „ Das gehört hier nicht her!“
„ Wieso? Das ist doch eine total niedliche Geschichte.“
„ Hundewelpen sind niedlich! Aber nicht diese alten Kamellen.“
„ Also mich würde das ja schon interessieren.“ äußerte sich Alain zu dem Ganzen.
„ Ich bin einfach irgendwann Morgens aufgewacht und oh, wie schön, da waren alle Erinnerungen wieder da.“
„ Na, so einfach war es dann doch nicht.“ berichtigte mich mein Schwesterherz. „ Aber nun gut, wenn du da nicht drüber reden willst, belassen wir es dabei.“
„ Zu freundlich.“
„ Ja, so bin ich.“ griente sie mich an. „ Ich erzähle es ihnen einfach wenn du nicht dabei bist!“
„ Unterstehe dich!“
„ Hihihi.“ kicherte sie belustigt. „ Dann sei besonders lieb zu mir und ich verrate es vielleicht nicht.“
„ Versuchst du mich etwa zu erpressen?“
„ Wenn es funktioniert, warum nicht?“
„ Da muss ich dich leider enttäuschen. Es funktioniert nämlich nicht.“
„ Och, dass ist ja wirklich schade.“
Ich beschloss meine fiese Schwester nicht mehr zu beachten und nahm ein Schluck von meinem Cocktail.
Wenn sie es wirklich erzählen wollte, konnte ich sie eh nicht davon abhalten.
Mich beschäftigte es so wie so viel mehr, dass ich ein Erbstück der Königin trug und in mir kam die Frage auf, ob sich Keith wirklich nicht mehr daran erinnern konnte, es mir geschenkt zu haben.
Andererseits war ich natürlich auch schon über ein Jahrzehnt, im Besitz dieses wertvollen Stückes.
Vermutlich hatte ich damit das Band zu seiner Mutter durch schnitten und deshalb kümmerte es ihn herzlich wenig.
Jedenfalls sollte ich mir keine falschen Hoffnungen machen, das er mich ja doch noch irgendwo, tief in seinem Inneren, mögen könnte.
Mein Schädel dröhnte noch immer und rief mir ins Bewusstsein, wie einfach dieser Kerl vergrabene Erinnerungen in mir wecken konnte. Das war fast schon beängstigend.
Aber es hatte ja auch was gutes, vielleicht würde ich ja so, eines Tages mein wahres Ich wieder finden.
Dann hätte ich auch keine Probleme mehr damit, meine Nixengestalt anzunehmen und könnte mich endlich von den Ketten befreien, die mich schon so lange gefangen hielten.
>Ja...das wäre wirklich schön...<
Bis es jedoch so weit war, musste Drake erst einmal gestoppt werden und eins wusste ich ganz sicher: Ich werde das Labor in seiner Grundmauer erschüttern und dem Meer, seine verlorenen Kinder zurück bringen.
Irgendwann werde ich meine Rache bekommen und diesen Laborfreak für alles Bluten lassen, was er den Meerjungfrauen und auch mir angetan hatte.
>Denn eines Tages, wird dieser Alptraum sein ende finden und dann steht uns eine friedvolle Zeit bevor.< daran glaubte ich ganz fest.
Ich bemerkte gar nicht, dass ich schon wieder aus dem Fenster starrte und wohl ziemlich abwesend gewirkt haben musste.
Alain entging das jedenfalls nicht, da er mir zärtlich über den Arm strich. Als ich ihn dann ansah, lächelte er nur. Kein dummer Spruch, kein gar nichts.
Als wollte er mich mit dieser kleinen Geste bloß aufbauen, mich von meinen trüben Gedanken ablenken.
Und schließlich erinnerte er mich daran, dass wir zusammen Spaß haben wollten.
War es nicht echt eigenartig, dass mich der Prinz so leicht beruhigen konnte? Dass ich seine Berührungen so sehr genoss?
Ich war doch wohl nicht dabei, mich in diesen Neck zu verlieben? Das konnte ich ja jetzt gar nicht gebrauchen.
Keineswegs durfte ich das zulassen. Dann wäre ich ja kein Deut besser als Hina oder Simon, nein, ich wäre sogar noch schlimmer.
Wie sollte ich mir so, jemals wieder in die Augen schauen können?
Inzwischen hatten wir alle schon diverse Cocktails intus und die Stimmung hatte sich wirklich sichtlich gebessert.
Bemerkenswert wie viel die beiden Necks vertragen konnten und das obwohl sie unseren Alkohol ja gar nicht kannten.
Das lässt doch die Vermutung zu, dass es in Atlantis noch derber abgehen musste. Sprich Getränke mit mehr Umdrehungen.
>Was für Säufer.<
Noch war es aber nicht so, dass wir alle aus dem Lokal getragen werden mussten, ne, ne der Abend hatte doch noch gar nicht richtig angefangen.
Wir waren angeheitert aber nicht besoffen.

Damit wir aber nicht völlig in der Bar versackten, machten wir uns auf den Weg und gingen zu der nah gelegenen Discothek hin.
„ Ich freu mich ja schon so drauf, mit dir auf den Tisch zu tanzen.“ kicherte Lana und harkte sich bei mir ein.
„ Und ich freu mich darauf, euch dabei zu zusehen.“ grinste Alain uns an.
„ Gucken ist erlaubt, aber nicht anfassen.“ erhob meine Schwester warnend ihren Finger.
„ Spielverderber...“ murmelte der Thronfolger.
„ Das habe ich gehört.“ und dann tat Cleo etwas, was sie schon die ganze Zeit tun wollte, sie gab dem Älteren einen deftigen Klaps auf den Po. Und ganz im ernst, die Versuchung war wirklich verlockend.
„ He! Na warte!“
„ Hihihi! Halt, ich hab das doch gar nicht so gemeint!“ lachend flüchtete mein Schwesterherz vor dem Meermann in Menschengestalt. „ Ich mach das auch nie wieder.“
„ Das hättest du dir vorher überlegen sollen.“
Während er sie fast über den gesamten Strand jagte, ging ich mit den anderen weiter.
Als ich mich dann wenig später zu ihnen umdrehte, drückte sich Alain grad von hinten an sie und hielt sie fest umschlungen.
Von weitem sah es jedenfalls so aus, als würde er sie durch kitzeln.
„ Wir gehen dann schon mal ohne euch rein, ja?“ schrie ich ihnen zu und bewegte mich langsam rückwärts weiter.
„ Nein! Hihihi Warte!!“
Die zwei wären wirklich ein verdammt süßes Paar, sobald man sie sah, musste man auch schon anfangen zu lächeln.
„ Ich warte aber nur 2 Sekunden, also seht zu dass ihr da fertig werdet. Hoppla...“ mir war bei meinem rückwärts Gelaufe gar nicht aufgefallen, dass mir Keith im Weg stand und hatte diesen auch gleich mal an gerempelt. „ Oh tut mir leid, ich habe dich nicht gesehen.“
„ Wäre mir auch neu, wenn du am Hinterkopf Augen hättest.“
Nur eine einzige Sekunde hatte ich an seiner Brust gelehnt, aber diese Zeit hatte schon ausgereicht, dass Maria mich bemerkte und ihre Krallen ausfuhr.
Aber bevor sie mich aufschlitzen konnte, hatte ich mich schon von ihrem Opfer entfernt.
„ Kommt ihr nun, oder was?“ rief ich ihnen abermals entgegen.
Es freute mich richtig die Beiden so eng umschlungen zu sehen, auch wenn er das nur tat, um sie zu ärgern.
Da es mir jedoch nichts ausmachte, ging ich nun davon aus, dass ich nichts für diesen Neck empfand.
Also musste es einen anderen Grund haben, warum ich so seine nähe so sehr genoss. Warum mich seine Berührungen zum schnurren brachten.
Allerdings fand ich es besser, sich deswegen jetzt keinen Kopp zu machen. Eine Antwort würde ich ohnehin nicht finden.
Jedenfalls im Moment noch nicht.
„ Ok, wir gehen dann schon mal rein!“
„ Nein warte! Wir kommen ja schon.“
Wie niedlich, Cleo war ja ganz aus der Puste und leicht gerötet. Was sie wohl zum erröten gebracht hatte?
„ Na, hast du etwa etwas gespürt, was du besser nicht gespürt hättest?“ stieß ich ihr sanft meinen Ellenbogen in die Seite.
„ Ich weiß nicht wovon du sprichst.“
„ Das würde ich jetzt auch behaupten.“ grinste ich sie an. „ Hat Spaß gemacht, ja?“
„ Und wie...total toll...“
„ Ich kann die Musik schon hören, gehen wir endlich rein?“ fragte Lana uns ungeduldig.
„ Ja, wird ja auch zeit.“
Die Disco war hier recht angesagt und von daher ziemlich voll.
Den Japanern gefiel der Spanische Flair und die Rhythmischen Lieder, Außerdem besaß das Lokal einen nett angelegten Garten, der zum träumen einlud und eine romantische Atmosphäre bot.
Von dort aus konnte man weit aufs Meer schauen, oder den klaren Sternenhimmel bewundern.
In dem riesigen Saal selber, standen überall Palmen und an den Wänden hingen hier und da ein paar Fächer, mit typisch Spanischen Motiven.
Natürlich durfte auch das Wahrzeichen der spanischen Südküste nicht fehlen, nämlich der Stier. Dieser zierte die Säulen und die meisten Gläser.
„ Wow. Hier ist alles so schön.“ und die Musik verdammt laut, daher hörte man nur die Hälfte von dem was Feena sagte.
„ Ach da ist ja mein Lieblingsgeschwisterpaar wieder.“ begrüßte uns Juan, der Chef des Ladens, freundlich.
„ Hallo Juan!“
„ Und wie ich sehe habt ihr frisch Fleisch mit gebracht. Das sind ja zwei süße Schnuckis.“
„ Meint der etwa uns?“
„ Bestimmt. Juan ist nämlich schwul!“ grinste ich den Thronfolger an.
„ Wo trifft man nur solch wunderschöne Exemplare eines Adonis?“
„ Auf...der anderen Seite der Welt?“ kicherte Cleo belustigt.
„ Solltet ihr dort noch einmal hinfahren, dann bitte bitte nehmt mich mit.“
„ Das machen wir doch gerne.“
„ Ach jetzt bin ich schon wieder meiner Schwärmerei verfallen. Wollt ihr etwas trinken? Der erste Drink geht aufs Haus.“ zwinkerte er Alain zu, der sich sichtlich unwohl fühlte.
„ Wollt ihr schon mal nach einem freien Tisch suchen? Oder wollen wir hier am Tresen bleiben?“
„ Nein, ich brauche einen Tisch! Ich kann doch schlecht auf dem Tresen tanzen.“ rief Lana begeistert und wippte jetzt schon zum Rhythmus der Musik hin und her.
„ Ich lasse Keith und Maria bei dir und schaue mich mit den anderen mal um.“
„ Ok.“
Der Neck war sichtlich froh von dem Spanier weg zu kommen, irgendwie war er ihm nicht geheuer gewesen.
„ DA!“ zerrte meine Freundin an mir rum. „ Ich sehe einen freien Tisch!“
Noch bevor ich reagieren konnte, zog sie mich zu dem besagten Tisch hin und schubste mich schon fast auf einen der Stühle.
Dieses Mal achtete ich aber darauf, nicht neben dem Älteren Prinzen zu sitzen. Cleo sollte nun mal in den Genuss seiner Nähe kommen.
Das führte allerdings dazu, dass sich Keith neben mir hin setzte und das fand die verliebte Mutantin gar nicht witzig.
Nun saß ich also zwischen Lana und dem attraktiven dunkelhaarigen Typen.
Jedoch nicht lange, da meine Nachbarin nicht ruhig sitzen bleiben konnte und mich schließlich auf die Tanzfläche schob.
„ Tanzt du auch mal mit mir, Alain?“ Feena musste für diese Frage all ihren Mut zusammen nehmen und das trotz ihrem Alkoholpegel. „ Natürlich nur, wenn du magst.“
„ Sicher. Warum nicht?“ lächelte er sie aufmunternd an und stand dann auf. „ Na komm.“ und hielt ihr auffordernd die Hand hin.
Überglücklich ergriff sie seine Hand und ließ sich von ihm auf die Tanzfläche geleiten.
Neidlos musste ich zugeben, dass er ein sehr guter Tänzer war. Das er mit seinem Scharm und seiner Art glatt ein Tanzlehrer sein könnte.
Und dieser Idiot meinte noch zu mir, wenn sie zu gehen versuchen, sähen sie aus wie eine Horde tanzender Pinguine.
Als wenn die flugunfähigen Vögel so tanzten, dann waren sie wirklich beneidenswert.
Tatsächlich zog er viele Blicke auf sich und bald schon tummelten sich die Damen um ihn.
Scheinbar war er jetzt ganz in seinem Element und sonnte sich im Ruhm seiner Anziehungskraft.
Trotzdem galt seine meiste Aufmerksamkeit seiner Tanzpartnerin, nämlich Feena.
„ Kannst du auch so gut tanzen, Keith?“ fragte ihn Cleo, die den einzigen Neck auf der Fläche beobachtete.
„ Schon möglich.“
„ Tanzt du dann mal mit mir?“
„ Stell dich gefälligst hinten an! Der erste Tanz gehört mir!“ verteidigte Maria ihr Revier.
„ Das weiß ich doch. Aber ich werde jawohl auch ein mal mit ihm tanzen können, oder?“
„ Aber nur ein mal.“
Ohne darauf zu antworten richtete die Blondine ihre Aufmerksamkeit wieder dem älteren Prinzen zu.
Dieser wurde grad ausnahmsweise mal von mir belagert, dabei wollte ich Feena bloß zeigen, wie leicht es war, einen Mann beim tanzen wahnsinnig zu machen.
Dem Fischmutanten blieb mein aufreizendes Gewackel wahrlich auch nicht verborgen.
Aber irgendwie hatte er keine Kraft mehr, sich innerlich da drüber aufzuregen und nichts nach außen dringen zu lassen. Er fühlte sich matt und schlapp.
Die trockene Luft hier an Land spielte seinem Körper wirklich übel mit.
Stillschweigend sah er sich weiter den heißen Tanz an und merkte bestimmt nicht mal, dass er das Schirmchen seines Getränkes zerpflückte.
„ Das ist wirklich fies, dass du mich als Versuchskaninchen missbrauchst und auch noch erwartest, dass ich meine Hände bei mir lassen kann.“ knurrte mir Alain zu.
„ Ich höre ja schon auf.“ griente ich ihn an. „ Nun darf Feena an dir üben.“
„ Meinst du denn ich bekomme das überhaupt hin?“ teilte sie uns ihre Gedanken mit. „ Ich kann mich doch gar nicht so toll bewegen wie du.“
„ Doch doch. Das passt schon.“
Tatsächlich sah sie sehr unbeholfen bei dem Versuch aus, sich verführerisch an ihn zu reiben. Aber dafür konnte konnte die Nixe perfekt in die Hocke gehen und stellte sich mindestens genauso perfekt wieder auf.
„ Du weißt wer heut Nacht dafür bezahlen wird, ja?“ knurrte er mich schon wieder an.
„ Ich weiß gar nicht was du hast. Es macht dir doch auch Spaß, oder nicht?“
Die Körperlichen Begierden waren nicht zu unterschätzen und ihm setzten sie grade voll zu.
Glück für ihn, dass Feena nicht annähernd so ausdauernd war wie wir und sich bald schon wieder hinsetzte.
Oder sollte ich sagen, Pech für mich? Denn nun klebte er wieder an mir und Lana machte es auch noch Spaß mit mir 'Sandwich' zu spielen.
Also, ich war in der Mitte, die Dame vor und der Herr hinter mir.
„ Mhm...“ schnurrte er mir entgegen. „ So kannst du wenigstens nicht vor mir flüchten.“
Na, Hauptsache die hatten ihren Spaß. Und mir machte es ja auch nichts aus.
Als dann jedoch japanische Musik gespielt wurde, entschuldigte ich mich und setzte mich zurück an den Tisch.
Dabei fiel mir heut zum ersten mal auf, dass Keith irgendwie krank aussah.
„ Alles in Ordnung mit dir?“ fragte ich ihn daher besorgt.
„ Ich bin bloß gelangweilt und müde...“ war seine kühle Antwort.
„ Wenn dir langweilig ist, solltest du tanzen gehen. Das hebt deine Stimmung bestimmt.“ lächelte ich ihn leicht an.
„ Au ja, komm lass uns Tanzen gehen.“ fiepte Maria begeistert.
„ Wenn es denn sein muss...“ er war zwar nicht allzu begeistert von der Idee, folgte der Nixe aber dennoch zur tanzenden Menge.
„ Also dass er keine Lust hat zum tanzen, sieht man ihm grad gar nicht an. Er steht seinem Bruder wirklich in nichts nach.“ smilte Cleo vergnügt.
Ja ok, auch der Mutant konnte sich fabelhaft bewegen und ich musste zugeben, dass ich grad gern mit Maria den Platz getauscht hätte.
Warum waren die Prinzen nur so geniale Tänzer? Wie ungerecht und unfair. Unser einer musste Jahrelang Üben, um sich mit Beinen so toll bewegen zu können und die?
„ Keith sieht krank aus... oder was meinst du, Cleo?“ bat ich um die Meinung meiner Schwester.
„ Ja, er ist ein bisschen blass. Meinst er wird Luftkrank?“
Die Luftkrankheit was das Gegenstück zur Seekrankheit, nur spiegelte sie sich nicht in Übelkeit und Schwindelanfälle wieder sondern in Fieber, hohem Flüssigkeitsverlust und natürlich brach der Kreislauf komplett ein.
„ Ich hoffe nicht...“
„ Na, wir sollten ihm im Auge behalten.“
„ Dass kannst du ja dann machen.“ gab ich unbeteiligt von mir.
„ Na klar.“
Nachdenklich begutachtete ich den schwächelnden Fisch und hoffte wirklich, dass er nicht Luftkrank wurde.
Zum Glück sah er grad wieder einigermaßen Normal aus, vielleicht war er wirklich nur gelangweilt und müde gewesen und wir machten uns umsonst Sorgen um ihn.
„ So ich will nun auch mal tanzen gehen. Passt du auf unsere Getränke auf?“ noch bevor ich darauf antworten konnte, marschierte Cleo schon zu den anderen hin.
„ Ja...das mach ich doch gerne...“ murmelte ich vor mich hin.
Eigentlich dachte ich, Feena wäre auch noch da, aber als ich zu ihr rüber sah, musste ich feststellen, dass ihr Platz leer war.
„ Na toll...“
Seufzend widmete ich mich meinem Glas zu und wartete darauf, dass sich irgendwer zu mir hinsetzte und sich mit mir unterhielt.
Dieser Wunsch sollte sich allerdings nicht so bald erfüllen.
„ Hey! ICH tanze grade mit Keith, also nimm deine Hände da weg.“ fauchte Maria meine Schwester an.
Cleo hatte ein neues Opfer gefunden und zog diese mit Freuden immer wieder auf, indem sie sich zärtlich an den Prinzen rieb.
„ Ich weiß gar nicht was du hast. Es ist doch genug von ihm für uns beide da.“ griente sie die verliebte Pute an.
Ohne darauf einzugehen, versuchte die Nixe, die blonde junge Frau von ihrem Schwarm weg zu drängen, was ihr aber nicht so gut gelingen wollte, da mein fieses Schwesterherz immer wieder die Seite wechselte und ihn so weiter antanzen konnte.
„ Hier sind so viele Männer, warum musst du ausgerechnet mit ihm tanzen??“
„ Weil es so einen Spaß macht, dich zu ärgern.“ grinste die Ältere sie an.
„ Uhhhh...“schnaufte die verächtlich.
>Ja sie soll ruhig bei Keith bleiben, denn dann habe ich Alain ganz für mich allein. Hihihi< freute sich Feena innerlich.
Ganz für sich allein hatte sie ihn nun aber nicht, denn noch immer umgarnten ihn eine menge tollwütiger Mädels.
>Wo kommen die denn plötzlich alle her?<
„ Du hier auf der Tanzfläche?“ griente der Thronfolger seinen Bruder an. „ Pass bloß auf, dass dir deine steifen Knochen nicht weg brechen.“
„ Davor solltest du dich besser hüten!“
Als dann auch noch ein kleiner Wettstreit zwischen den Geschwistern entstand, versammelten sich alle um sie und klatschten begeistert zu den gekonnten Schritten.
Die Menge jubelte und grölte ihnen begeistert zu.
Allerdings versperrten mir die Zuschauer die Sicht auf die Tanzbären.
„ So alleine hier, mein Schatz?“ gesellte sich Juan zu mir.
„ Irgendwer muss ja unsere Getränke bewachen.“ lächelte ich ihn süß an.
„ Ich mache dir ein Angebot, das du nicht ablehnen kannst, meine Liebe.“ tat er einen auf Geheimnisvoll.
„ Und was wäre dass für ein Angebot? Ich hoffe nichts unseriöses.“
„ Natürlich nicht.“ er lehnte eine Arm auf den Tisch und bestaunte die tobende Menge. „ Wenn ihr hier weiter für so gute Stimmung sorgt, dann gehen all eure Drinks aufs Haus. Na wie klingt das für dich?“
„ Das machen wir doch so wie so schon, wie man unschwer erkennen kann.“ kicherte ich.
„ Ja, und wenn ihr es weiter so macht, springt für euch auch was dabei raus. Vielleicht mag dein gutaussehender Freund ja für mich arbeiten, so ein Publikumsmagneten kann ich hier sehr gut gebrauchen.“
„ Da wird er wohl leider keine Zeit zu haben. Weißt du, er ist ein viel beschäftigter Geschäftsmann.“
„ Wie schade...“
„ Tut mir echt leid.“
„ Schon ok. Aber ein Versuch war es allemal wert.“ mit den Worten verabschiedete er sich wieder von mir und kümmerte sich weiter um seine durstigen Gäste.
>Das hätte Alain bestimmt nicht gefallen.< kicherte ich in Gedanken noch immer. >Und so lange Alain den Besuchern richtig einheizt, wird das für uns ein richtig günstiger Abend. Was will man mehr?<
Jedenfalls wusste ich was ich nicht wollte, und zwar auf Simon, Hina oder im schlimmsten Falle, auf beide gleichzeitig treffen.
Aber genau die Beiden entdeckte Cleo.
„ Oh nein!“ flüsterte diese erschrocken. „ Was wollen die denn hier?“
Unbemerkt stahl sie sich davon und stampfte hinter dem untreuen Mistkerl her.
>Schlimm genug dass er hier ist, aber musste er auch noch mit Hina hier her kommen? Hat der denn überhaupt kein Gewissen?<
„ Warte!“ nicht grade sanft packte sie ihm am Arm und zog ihn zu sich zurück. „ Was willst du denn hier?“
„ Huch. Hallo Cleo. Wie geht es dir?“
„ Das geht dich jawohl ein Scheißdreck an. Was willst du hier? Und dann auch noch mit der. Schämt ihr euch denn gar nicht?“ fuhr sie die beiden erbost an.
„ Warum sollten wir uns denn schämen? Wir haben uns rein zufällig hier getroffen, was ist denn dabei?“
„ Wie kann man nur so ein Gefühlloser Idiot sein?“ schüttelte die Nixe unverständlich den Kopf. „ Risa kann echt froh sein, euch nicht mehr ertragen zu müssen.“
„ Ist Risa auch hier?“ fragte meine Ex beste Freundin. „ Kann ich mit ihr sprechen?“
„ Es geht euch nichts an ob Risa hier ist oder nicht. Ich rate euch sie in ruhe zu lassen.“
„ Das soll sie mir selber sagen und vielleicht halte ich mich dann daran.“ erklärte Simon ihr trocken.
„ Ihr habt meiner Schwester das Herz raus gerissen und nun wollt ihr noch einmal zustechen? Für wen haltet ihr euch, dass ihr meint, dass ich das zulassen werde?“
„ Es war doch nur eine einmalige Sache und wenn sie mich wirklich liebt, verzeiht sie mir das.“
„ Dass ist doch wohl nicht dein ernst, oder?“ schrie Cleo ihn empört an. „ Du redest von einer einmaligen Sache und triffst dich dennoch weiter mit Hina? Und nebenbei haltet ihr noch Händchen? Wem willst du den Scheiß bitte verkaufen?“ wütend deutete sie auf die miteinander verschränkten Hände der Beiden. „ Keiner von euch hat ihre Freundschaft oder Liebe verdient.“
„ Wir haben uns gegenseitig getröstet, mehr war da nicht.“
„ Ach? So nennt man das heutzutage also.“ dann sah sie zu dem stillen Mädchen hin, der die Situation sichtlich unangenehm ist. „ Grade von dir bin ich zutiefst enttäuscht. Du standest ihr so verdammt nahe. Wer hat dich denn Tag und Nacht getröstet, als dein Kerl dich verlassen hatte? Wem konntest du mit deinen Problemen zuschütten? Und das ist nun der Dank? Du vögelst mit dem Freund deiner besten Freundin? Das Prinzip Freundschaft hast du nicht ganz verstanden, kann das sein?“
„ Meinst du denn für mich ist das leicht?“ rechtfertigte sie sich. „ Es gibt keinen Tag wo ich nicht an sie denke und sie vermisse! Was passiert ist, ist nun mal passiert. Ich kann es nicht mehr rückgängig machen, selbst wenn ich wollte.“
„ Und um dich abzulenken, poppst du weiter mit dem da rum? So stark kann dein Verlangen nach Versöhnung ja nicht sein. Ansonsten hättest du dich von ihm fern gehalten und ihr gezeigt, das es dir wirklich leid tut.“
„ Es tut mir doch auch leid. Aber sie reagiert nicht auf meine Anrufe oder auf meine Mails. Was soll ich denn noch machen?“
„ Wundert dich das wirklich? Und wie man sieht, ist ihr Misstrauen gerechtfertigt. Wer solche Freunde hat, braucht wahrlich keine Feinde.“
„ War ich ihr nicht mindestens eine genauso gute Freundin wie sie mir? Warum verurteilst du mich?“
„ Risa hätte aber niemals mit deinem Freund geschlafen!!“ brüllte sie Hina wieder an. „ Was du tust ist so billig. Wage es nie wieder dich mit ihr auf eine Stufe zu stellen!“
„ Auch ich war immer für sie da und habe sie aufgefangen, wenn sie zu fallen drohte. Nun habe ich diesen einen Fehler begangen und bin gleich eine miese Freundin? Du hast doch keine Ahnung!“ machte sich das Mädel Luft.
„ Dieser eine Fehler hätte dir erst gar nicht passieren dürfen! Außerdem triffst du dich noch immer mit ihm! Du merkst nicht mal, dass du die Freundschaft weiterhin mit Füßen trittst.“
„ Ich hätte mich ja von ihm fern gehalten, wenn sie sich nicht so rar gemacht hätte!“
„ Hörst du dir eigentlich manchmal selbst beim reden zu? Dann wüsstest du wenigstens, was du für ein Schwachsinn von dir gibst.“ sie verschränkte die Arme vor die Brust und strafte beide mit bösen Blicken. „ Haltet euch von ihr fern, sonst garantiere ich für nichts.“
„ Das reicht jetzt, Cleo!“ packte Simon ihr grob an die Schulter. „ Du bist nicht Mutter Theresa und auch nicht ihr Vormund. Also hast du uns gar nichts zu sagen.“
„ Fass mich nicht an, du Arsch!“ wütend schlug sie seine Hände weg. „ Risa hat eine neue beste Freundin, die sich nicht an ihrem Freund vergreifen würde und eine neue Liebe. Ihr bedeutet ihr rein gar nichts mehr.“
„ Du lügst doch. Sonst würdest du uns ja nicht davon abhalten wollen, ihr zu begegnen.“ herausfordernd starrte er meine Schwester an. „ Wer soll denn ihre neue Liebe sein?“
„ Als wenn dich das was anginge. Lasst sie einfach in ruhe. Am besten verlasst ihr dieses Lokal und kommt niemals wieder hier her. “
„ Spiel dich hier mal nicht so auf. Deine Schwester ist alt genug und kann selber für sich sprechen.“
„ Das hat sie doch schon getan. Sie will mit euch nichts mehr zutun haben und das ist auch gut so.“
„ Papperlapapp. Als sie das zu uns sagte, war sie von negativen Gefühlen geleitet. Jetzt aber hat sich die Lage etwas beruhigt. Sie soll es mir noch einmal ins Gesicht sagen.“
„ Warum bleibst du nicht einfach bei der da und lässt sie ein für allemal in Ruhe?“
„ Weil ich sie noch immer liebe.“
„ Liebe nennst du das? Du hast ja eine komische Auffassung davon. Aber wie ich schon sagte, liebt sie dich nicht mehr.“
„ Das glaube ich erst, wenn ich es von ihr persönlich höre.“
„ Komm ihr nicht zu nahe, ich warne dich. Das wird fatale Folgen für dich haben.“
„ Hör auf mir zu drohen.“
„ Das war keine Drohung sondern nur eine Warnung.“ kalt musterte Cleo die beiden und fuhr dann fort. „ Sie ist viel Glücklicher ohne euch. Belasst es dabei.“ mit diesen Worten drehte sie ihnen den Rücken zu und ging.
So als wenn nichts gewesen wäre, setzte sich mein Schwesterherz wieder zu mir hin und nahm einen großen Schluck aus ihrem Glas.
Wen sie grade begegnet war, verschwieg sie mir.
„ Tanzen die etwa immer noch?“ fragte die Nixe in Menschengestalt verblüfft.
„ Ja. Sie sind gar nicht mehr von tanzen abzubringen.“ lächelte ich sie an.
„ Früher oder später werden auch sie Durst bekommen.“
„ Vermutlich. Aber ich hoffe wirklich Keith übernimmt sich nicht.“
„ Ach?“ griente sie mich frech an. „ Sag bloß du sorgst dich um ihn? Dann kann er dir ja gar nicht so egal sein, wie du immer tust.“
„ Ich würde mich auch um Maria sorgen. Es hat also gar nichts zu bedeuten.“
„ Na, wenn du meinst.“ warum konnte ich ihr das dämliche Grinsen nicht aus dem Gesicht wischen?
„ RISA!!!“ Lana kam angestürmt und setzte sich neben mich auf den Stuhl. „ Tanzen wir gleich auf dem Tisch?“
„ Was hast du nur immer mit deinem auf dem Tisch tanzen?“
„ Ich will halt alles mal ausprobieren.“
„ Du solltest dich erst einmal ausruhen.“
„ Quatsch, dass kann ich machen wenn ich alt und runzelig bin. Heute Nacht will ich feiern bis der Arzt kommt.“
„ Wo hast du denn den Spruch auf gegabelt?“
„ Das hab ich aus dem Fernseher.“ kicherte sie belustigt. „ Oder, da sein oder woanders sein, dass ist hier der Schädel!“
„ Sein oder nicht sein, dass ist hier die Frage...meintest du wohl.“ berichtigte ich sie lachend.
„ Ist ja auch egal. Lass uns beim nächsten rhythmischen Lied tanzen, ja?“
„ Na von mir aus.“ >Keith und Alain sind ja eh nicht da, also was soll’s.< fügte ich in Gedanken hinzu.
Nicht dass der Ältere Prinz unseren sexy Tanz als Einladung auffasste, uns in eine dunkle Ecke zu zerren und uns dort... ihr wisst schon was ich meine.
Man musste ihn ja nun nicht grundlos reizen.
„ Meinst da ist auch Platz für drei Tänzer?“ überlegte meine Freundin.
„ Nein. Bei drein ist mindestens einer zu viel. Da reicht der Platz nicht für aus.“
„ Schade.“
„ Ach ich schaue euch einfach zu und feure euch an.“ lächelte Cleo.
Schon bei dem nächstbesten Lied, was auch nur einen Funken Rhythmus besaß, zerrte mich Lana fast schon auf den Tisch und tanzte mich gleich verführerisch an.
„ Ausziehen! Ausziehen!“ grölte meine Schwester lachend. „ Na los! Küsst euch!!“
„ Ach halt den Mund!“ antwortete ich ihr und konnte mir ein kleines Lachen nicht verkneifen.
„ Da tanzt ja sogar meine Oma noch besser und die kann noch nicht mal tanzen!“ zog sie uns weiter auf.
Kennt ihr das, wenn ihr euch ernsthaft einer Sache widmen wollt, aber nicht aufhören könnt zu lachen?
Ja, genauso erging es mir grade.
Ich versuchte ja, mich wieder auf das Tanzen zu konzentrieren, aber Cleo's blöde Sprüche brachten mich fast dazu, in schallendes Gelächter aus zu brechen.
Irgendwann überhörte ich sie dann einfach und schenkte meine volle Aufmerksamkeit der attraktiven Dame vor mir.
Wir waren dann so in unserem erotischen Spiel vertieft, dass wir nicht mal mitbekamen, dass sich die anderen auch wieder erschöpft zu uns gesellten.
„ Jetzt hätte ich doch beinahe den Tabledance verpasst.“ griente Alain und wedelte sich mit der Karte Luft zu. „ Ich hab grad aus unerfindlichen Gründen das Verlangen, ihnen einen Schein zu zustecken.“
„ Tu dir keinen Zwang an.“ kicherte meine Schwester noch immer vor sich hin. „ Aber glaube nicht, dass sie sich dafür ausziehen werden.“
„ Och...“ griente der Herr frech. „ Ich habe auch so einen fabelhaften Ausblick.“
„ Wo du wieder hin starrst.“
„ Wenn sich mir die Gelegenheit bietet, warum nicht?“
„ Perverser Fisch.“
„ Was denn? Ich habe ihnen nicht befohlen auf den Tischen zu tanzen.“
„ So verhält sich dennoch kein Gentleman.“
„ Ich hab auch nie behauptet, dass ich einer bin, oder?“
„ Hat man dir denn keine Manieren beigebracht?“
„ Scheinbar ja nicht.“ Ungeniert betrachtete er uns weiter und versuchte allen ernstes uns absichtlich unter den Rock zu schauen.
„ Also!“ empört bewarf Cleo ihn mit einem Bierdeckel. „ Perverses Stück!“
„ Ist doch nur Spaß.“ lachte der Gaffer.
„ Wirklich sehr witzig.“
„ Nicht wahr?“
Ganz zum Schluss des Liedes lehnte ich lächelnd meine Arme um den Hals meiner Freundin und küsste sie zärtlich auf den Mund. Es passte einfach zu dem Lied und der Stimmung.
„ Danke für den netten Tanz.“ flüsterte ich ihr zu, als die Musik verstummte und sie es hören konnte.
„ Ich habe zu danken. Hat wahnsinnigen Spaß gemacht.“
Doch als ich grade von dem Tisch herunter steigen wollte, erstarrte ich zur Salzsäule.
Das was Cleo so erfolgreich vor mir verbarg, hatte ich nun selbst heraus gefunden.
Ich hatte das Gefühl als würde das Messer noch immer in meiner Brust stecken und Simon drehte es noch einmal grinsend um.
Warum musste ich ausgerechnet die beiden entdecken? Die zu dem ruhigen Lied, was nun lief, eng umschlungen tanzten.
Wenn ich meinem ersten Impuls gefolgt wäre, würde ich zu ihnen rüber eilen und ihnen eine Ohrfeige verpassen, die sich gewaschen hatte.
Aber ich hatte keine Kraft dazu. Alles in mir fühlte sich plötzlich so leer an.
Warum traf sie sich noch immer mit ihm? War ich ihr denn wirklich so egal?
Vielleicht hätte ich ihr diesen einen Ausrutscher irgendwann verzeihen können, vielleicht hätten wir von vorne anfangen können und alles wäre so wie früher. Aber so?
Das letzte Fünkchen Hoffnung, dass sich bisher noch erfolgreich vor den Eismassen verstecken konnte, flog nun auf und fand ein genauso jähes Ende, wie alles andere auch.
Zu allem Überfluss befand ich mich ja praktisch auf dem Präsentierteller und so entdeckte mich der untreue Mistkerl.
Sofort löste er sich von Hina und wollte auf mich zu kommen. Geistesgegenwärtig sprang ich von dem Tisch herunter und warf mich Keith in die Arme, der sich gerade hinsetzen wollte.
„ Was...?“ der Fischmutant war sichtlich verwirrt.
In diesem Moment war mir dass völlig egal. Hauptsache ich hielt Simon damit ab, zu mir rüber zu kommen. Und tatsächlich funktionierte mein Plan.
Denn als ich an dem Prinzen vorbei schielte, war von meinem Ex nichts mehr zu sehen.
Erleichtert ließ ich von meinem Alibi ab und setzte mich auf meinen Platz.
„ Entschuldige, da bin ich wohl gestolpert...“ gab ich ihm eine Unglaubwürdige Erklärung.
>Warum ist Hina mit ihm hier? Kann sie sich denn nicht denken, dass sie mich damit verletzten wird?<
Wie gerne würde ich ihn, in den Boden rammen und sie, auf den Mond schießen. Aber meine Kampfkraft versank lieber im Selbstmitleid und verkrümelte sich in die hinterste Ecke meines Körpers.
Jedoch kam die Option, Fluchtartig aus der Disco zu stürmen, für mich nicht in Frage.
So konnte ich mir auch selber beweisen, dass ich klar kam, dass es mir irgendwann nichts mehr ausmachen wird.
„ Das beste haste verpasst, Bruderherz.“ grinste Alain ihn an. „ Die zwei können echt heiß tanzen.“
„ Mir ist so schon heiß genug...“ murmelte dieser. „ Dann muss ich mir das nicht auch noch antun.“
„ Ach du hast überhaupt keinen blassen Schimmer davon, was dir alles durch die Lappen geht.“
„ Würde ich mich dafür interessieren, würde es mir auch nicht entgehen.“
„ Du bist ja doch schwul. Ansonsten würdest du dich für so zwei heiße Häschen interessieren.“
„ Heiß, liegt im Auge des Betrachters...“
„ Schwul...ich sags ja.“
„ Mhm...“ er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und starrte den Älteren seitlich an. „ Denk doch was du willst.“
„ Mach ich so wie so.“
„ Apropos Schwul...mein Glas ist leer.“ gab ich gekonnt unbekümmert von mir und stand auf. „ Ich gehe mir noch was zu trinken holen.“
„ Ich komm mit.“ Ich hatte also wirklich mal Glück im Unglück. Da Keith es war, der mich begleiten wollte. „ Habt ihr noch?“
„ Jup, danke.“
„ Bringst du mir noch einen Pina colada mit?“ lächelte Lana mich an.
„ Sicher.“
Feena und Maria waren noch am tanzen, was mir nicht ungelegen kam, da mich die verliebte Mutantin auffliegen lassen konnte.
Gemeinsam mit dem Prinzen schlenderte ich also unruhig zu dem Tresen hin.
„ Das war ein durchaus Feuriger Tanz, den du mit deiner Freundin aufgeführt hast, meine Liebe.“ griente mich Juan burschikos an.
„ Findest du? Das war doch noch gar nichts.“
„ Nimm das nächste Mal die Boxen, damit dich auch alle sehen können.“
„ Ja, das überlege ich mir noch.“
„ Was darf ich euch denn gutes tun?“
„ Ich hätte gern einen Caipi und einen Pina colada.“
„ Für mich ein Bier.“
„ Bier? Bist du ekelhaft.“
„ Ich muss mich ja nicht mit dem harten zeug zuschütten, so wie die anderen, oder?“
„ Hast ja recht.“
Wieder Mal erblickte ich Simon, der mir scheinbar auflauerte und kuschelte mich prompt an den Neck neben mir.
Verdutzt schaute Keith zu mir runter und bemerkte meinen ernsten Blick. Als er meiner Blickrichtung folgte, starrte mein ex ihn verächtlich an.
>Ist das ihr Ex?<
Da er es nicht besser wusste, aber eins und eins zusammen zählen konnte, schlang er seinen Arm um meinen Rücken und drückte mich fester an sich.
Nun war ich es, die erstaunt die Augen aufriss.
Der Piranha setzte dem ganzen dann auch noch die Krone auf, indem er mich zärtlich auf den Kopf küsste, dabei ließ er den untreuen Kerl aber nicht aus den Augen.
>Irgendwann erwische ich sie, wenn du nicht dabei bist.< dachte er erbost und zog sich zurück.
„ Hey, hört auf vor meinen Augen zu kuscheln, sonst will ich mit machen.“ zerstörte Juan die gespielt romantische Atmosphäre.
„ Wir sind ja schon fertig.“ erwiderte ich lächelnd.
Ich nahm die beiden Gläser und ging zurück zum Tisch.
Das Simon meine Nähe suchte, stimmte mich nachdenklich.
Keinesfalls wollte ich ihm begegnen, geschweige denn mit ihm reden. Er sollte mich einfach in ruhe lassen und sein Glück mit Hina versuchen.
Wie lange würde das Versteckspiel wohl noch gut gehen? Keith war ja nicht immer in meiner Nähe und einen anderen konnte ich doch nicht nehmen. Wie sah denn das aus?
Schon allein der Gedanke an ein Gespräch, rief in mir panische Angst auf.
Zudem war Maria ja auch noch da, die nicht tatenlos dabei zusehen würde, wie ich mit ihrem Geliebten kuschelte.
Wo sollte das nur enden?
Solange die Nixe aber weit und breit nicht zu sehen war, nutzte ich die Chance und führte mein Spiel weiter aus.
Es würde ja auch komisch aussehen, wenn ich mich ihm immer nur dann nähere, wenn der Typ auf mich zu kam.
Damit meine neugierige, alles besser wissende Schwester nichts mitbekam, blieb meine Hand immer unter dem Tisch.
Mal ruhte sie auf seinem Knie, strich über seinen Oberschenkel oder streichelte seinen Arm, der auf seinem Bein lehnte.
Die warnenden Blicke, die der attraktive Schwarzhaarige mir zu warf, ignorierte ich gekonnt.
„ Sind Maria und Feena immer noch am tanzen?“ vernahm ich Lana's Stimme.
„ Ich denke schon.“ Cleo suchte die Tanzfläche ab und entdeckte die Beiden. „ Scheinbar haben sie sich die ersten Luftatmer geangelt.“
„ Na, so verliebt können sie ja dann gar nicht sein.“ gab meine Freundin von sich.
„ Ist doch gut. Dann können unsere Prinzen endlich mal aufatmen.“
>Aufatmen ist gut....< seufzte der Neck in Gedanken und schielte dabei auf meine Hand, die seinen Oberschenkel mit kleinen Kreisen verzierte.
„ So schlimm sind sie doch gar nicht.“ beteiligte sich nun auch Alain an dem Gespräch. „ Und dass Maria so anhänglich und besitzergreifend ist, scheint Keith ja nicht zu stören.“
Grade als er seinen Bruder ansah, zuckte dieser zusammen und griff nach meiner Hand, was der Thronfolger ja nicht sehen konnte, aber dass ich dann leicht in die Richtung des Piranha schwankte, sah er schon.
Also: Bruder zuckte, griff unterm Tisch nach irgendwas und dann bewegte ich mich ruckartig zu dem schwarzhaarigen Neck hin.
Und zu allem Überfluss sah mich Keith mit einem Blick an, der mir sagen sollte: „ Ich hab dich doch gewarnt.“
„ Was macht ihr denn da unter dem Tisch??“ harkte ein verblüffter Meermann nach.
„ NICHTS!!“ platze es aus mir heraus.
„ Nichts also?“
Ich konnte doch nicht ahnen, dass der Typ so übelst empfindsam war und gleich zusammen zucken würde.
Es war ja auch nicht so, dass ich dass mit Absicht gemacht hatte. Meine Hand war doch ganz brav und hatte sich ihm auch nicht unsittlich genähert. Ehrlich nicht.
>Menno, dass sollte doch gar nicht auffliegen. Wie konnte ich dumme Kuh, nur sein körperliches Verlangen außer acht lassen? Mist...< schlug ich Gedanklich mit dem Kopf immer wieder gegen die Tischkante. >Und wie sollte ich Simon nun davon abhalten, sich mir zu nähern? Jetzt, wo auch Alain und Cleo wie Hyänen darauf lauern werden, dass ich mich an Keith vergreife?<
Der Fischmutant ahnte warum ich mich plötzlich so verhielt und konnte das auch durchaus nachvollziehen.
Da er ja so wie so schon, ohne sein Einverständnis, zu meinem Partner wurde, drehte er den Spieß um und schob seine Hand auf meinen Oberschenkel.
Am liebsten wäre ich panisch zusammen gezuckt oder vom Stuhl gesprungen, so sehr erschreckte er mich.
Bei dem Blick auf meinem Schenkel fiel mir jedoch auf, dass es Keith's Hand war, die es ausnutzte dass ich nicht wirklich reagieren konnte, ohne dass man sein Spielchen bemerkte.
Und dass kostete er voll aus.
Dieses Mal verriet mir sein Gesichtsausdruck: „ Wie du mir, so ich dir.“
Aber so fies wie er vorging, tat ich es nicht! Und ich konnte noch nicht mal was dagegen machen, außer das erregende kribbeln zu unterdrücken, was seine Berührungen in mir verursachte. Ich versuchte es zu mindestens.
>OHHH man sollte ihn entschuppen und in die Pfanne werfen!!< Inzwischen führte er seine Erkundungstour unter meinem Rock an den innen Seiten meiner Schenkel fort.
Angespannt schlug ich meine Beine über Kreuz, damit er meine empfindlichen innen Seiten in Frieden ließ.
„ Mein Glas ist ja schon wieder leer.“ starrte Lana in ihr leeres Gefäß. „ Ich hole mir noch schnell einen Cocktail.“
„ Ich finde du solltest es nicht übertreiben!!!“ knurrte ich und schielte dabei Keith an.
„ Meinst ich hab schon zu viel getrunken?“
„ Du solltest einen Gang runter fahren, ja.“ meine Freundin konnte ja nicht wissen, dass das Gesagte gar nicht an sie gerichtet war. „ Ansonsten mache ich gleich mit!“
„ Mit wobei?“ betrachtete sie mich verwirrt.
„ Na...beim saufen.“
„ Das ist doch klasse! Dann können wir uns gegenseitig stützen, wenn wir nach Hause gehen. Ich bringe dir auch noch einen Caipi mit.“
„ Danke...“
Als die Nixe dann aufstand, zog der Prinz endlich seine Hand zurück und ich konnte erleichtert aufatmen.
„ Warte! Ich mag mir auch noch was zu trinken holen.“ und so blieb ich mit den beiden Necks allein zurück.
Als Keith mich jedoch schon wieder betatschen wollte, holte ich aus und schlug ihm mit voller Wucht auf seinen Oberschenkel, durch die enge Jeans klatschte es auch noch richtig laut.
„ Ups... hab ich dir jetzt weh getan?“ das grinsen konnte ich mir beim besten Willen nicht verkneifen. „ Das tut mir aber leid.“ als Wiedergutmachung strich ich ihm über die schmerzende Stelle. Und als Dankeschön kniff er mir ins Knie.
Natürlich tat das nicht weh, es kitzelte und so versuchte ich lachend seine Hand da weg zu drücken.
„ Also bei euch scheint es ja echt interessant her zu gehen. Vielleicht sollte ich mich, so lange Maria nicht da ist, auf ihren Platz setzen.“ griente uns Alain an, der ja noch immer am Tisch saß und dass hatte ich ganz vergessen...oder verdrängt?
„ Hihihi! Hör auf! Hahaha.“ als letzten Ausweg aus der Misere, lehnte ich meine Hand wieder auf seinen Oberschenkel und schob sie dicht an seiner Intimsten Stelle vorbei zu seiner innen Seite des Beines.
Mein Alibi zuckte auch gleich zusammen und starrte mich begierig an.
„ Aus jetzt! Mach Platz, Sitz oder sonst etwas. Denk daran, ich sitze buchstäblich am längeren Hebel.“ grinste ich ihn frech an.
Fast schon eingeschnappt lehnte er sich zurück und schielte mich seitlich an. „ Dann behalte deine Hände bei dir.“
„ Mach ich doch immer.“
„ Ich glaube... ich lasse euch dann mal allein.“ >Natürlich nur um zu schauen was er macht, wenn sie ungestört sind.<
„ Du brauchst uns nicht allein zu lassen, Alain!“ versuchte ich ihn vom gehen abzuhalten.
„ Ach, ich wollte so wie so noch mal tanzen gehen und nach den zwei verschollenen Nixen schauen.“
„ Ähm...ok...“
Ohne noch mal einen dummen Spruch abzulassen, stand er auf und versteckte sich im Getümmel.
Der Prinz war kaum aus Keith's Sichtweite getreten, da griff er nach meiner Hand und zog mich mit Leichtigkeit auf seinen Schoß.
„ Hey!“ reif ich erschrocken aus.
„ Was machst du nur mit mir...“
Erst jetzt bemerkte ich, was der Neck für eine unglaubliche Hitze abgab.
„ Oh Gott bist du heiß.“
„ Wundert dich das etwa?“ zärtlich strich er mir durchs Gesicht und näherte sich langsam meinen Lippen. „ Nach allem was du mir mir angestellt hast?“
Obwohl mein Verlangen riesen groß war und ich ihn liebend gern geküsst hätte, hielt mich meine Besorgnis davon ab, dies zu tun.
Stattdessen überprüfte ich, ob seine Stirn auch so glühte wie der Rest.
„ Du hast ja Fieber!!“ musste ich erschrocken feststellen.
„ Fieber? Nein, dass ist die Hitze die du in mir entfacht hast.“
„ Spinnst du, du oller Fischmutant?“ Zähneknirschend zog ich ihn mit beiden Händen an der Wange rum. „ Hast du schon vergessen, dass du mich nicht leiden kannst? Dass ich dir auch damals schon auf die Nerven gegangen bin? Ist das Fieber schon so hoch, dass du dem Wahnsinn verfallen bist??“
„ Es ist alles in Ordnung. Ich vergesse meine Verachtung schon nicht.“ bestimmend nahm er meine Hände und blickte mich dann lächelnd an. „ Es ist das körperliche Verlangen, was mich wahnsinnig werden lässt. Und da bist du nicht die einzige, die das in mir hervor rufen kann.“
„ Aber ich werde die einzige sein, die dein Verlangen nicht stillen wird.“ mit diesen Worten sprang ich von seinem Schoß herunter und ging zu den Toiletten hin.
Dass ich auf einen gewissen Typen nicht treffen wollte, hatte ich schon wieder ganz vergessen.
Seufzend schüttete ich mir kaltes Wasser ins Gesicht, damit wenigstens meine Wangen aufhörten zu glühen. Aber wirklich was bringen tat es nicht.
Ich musste mir unbedingt seinen Verlangenden Blick aus dem Gedächtnis prügeln und das so schnell wie möglich.
>Der Blick galt nicht mir...egal wen er glaubte zu sehen...ich war es jedenfalls nicht<
Warum musste ich mich auch von einem tief ins nächste werfen?
Es half ja alles nichts, da musste ich jetzt durch und solange Cleo oder einer der anderen in unserer nähe waren, würde er eh nichts unüberlegtes tun.

Kurze Zeit später verließ ich das WC wieder und machte mich auf den Weg zurück zu unserem Tisch.
„ Risa!“ jedenfalls wollte ich zurück gehen...aber er würde das garantiert nicht zu lassen. Allein schon der Klang seiner Stimme machte mich rasend vor Wut.
„ Was willst du?“
„ Ich wollte mit dir reden und mich für mein unmögliches Benehmen entschuldigen.“
„ Das fällt dir aber echt früh ein.“
„ Ich habe es ja die ganze Zeit versucht, aber du hast mich ja nicht mehr an dich ran gelassen.“
„ Und das mit recht...“
„ Ich weiß ja, dass ich dich sehr verletzt habe. Und auch, dass ich es vermutlich nie wieder gut machen kann. Aber bitte glaube mir, wen ich dir sage, dass es mir leid tut.“
„ Vergiss es, Simon. Vergiss was war, es kommt nicht mehr zurück. Noch nie hat mich ein Mensch so enttäuscht, wie du und Hina es getan habt. Ich kann euch diesen Verrat nicht verzeihen.“
„ Das kann es doch jetzt nicht gewesen sein. Risa. Ich bitte dich. Du kannst die Beziehung doch nicht einfach weg werfen. Die ganzen Jahre, wo wir so glücklich waren.“
„ Doch, dass kann ich.“ langsam brachte er mich echt auf die Palme. „ Wie kann es überhaupt sein, dass du mich um Verzeihung anflehst, aber noch immer mit Hina rum machst?“
„ Ich hab doch gar nichts mit ihr. Wir haben uns hier wirklich rein zufällig getroffen und reden seitdem nur da drüber, wie wir dich zurück gewinnen können. Du fehlst uns beide.“
„ Ja, dass merkt man ja richtig.“
„ Ich wollte doch gar nicht dass es so weit kommt. Dass du deine beste Freundin verlierst, dass lag nicht in meinem Interesse. Es ist einfach so passiert und hat wirklich rein gar nicht zu bedeuten. Wenn du mir schon nicht verzeihen kannst, dann gib wenigstens ihr noch eine Chance. Es war allein meine Schuld.“
„ Also hast du sie dazu gezwungen, mit dir in die Kiste zu steigen?“
„ Nein, natürlich nicht.“
„ Dann ist es auch ihre Schuld.“
„ Ich habe sie vielleicht bedrängt, die Situation schamlos ausgenutzt. Sie hat sich anfangs gewehrt wirklich.“
„ Oh bitte, willst du mir jetzt vielleicht noch erzählen, mit welchem dreckigen Gehabe du sie doch noch rum bekommen hast? Oder wie sie sich angefühlt oder angehört hat? Erspare mir die Details, wirklich. Ich bin fertig mit dir und auch mit ihr.“ ich wollte hier nicht mehr sein, nicht bei ihm und meinen erdrückenden Gefühlen. Warum konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen? „ Ich habe jetzt einen neuen Freund. Halte dich also von mir fern.“
„ Wir sind doch grad mal ein paar Wochen getrennt, wie kannst denn du jetzt schon einen neuen Freund haben? Da kann die Liebe für mich aber auch nicht so groß gewesen sein.“
„ Da ist überhaupt keine Liebe mehr für dich. Nur noch Hass und Verachtung.“
„ Glaubst du etwa, ich durchschaue dein Spiel nicht?“ er kam einen Schritt auf mich zu. „ Du benutzt diesen Kerl doch nur um mich eifersüchtig zu machen. Und was soll ich sagen? Ich bin fast rasend vor Eifersucht. Du kannst damit aufhören, du hast dein Ziel erreicht.“
„ Glaubst du wirklich, du wärst mir noch so viel wert, dass ich dich eifersüchtig machen will?“ ein kaltes Lachen huschte über meine Lippen. „ Das kannst du doch nicht wirklich annehmen. So hohl kannst nicht mal du sein.“
„ Meinst du also ja? Dann erkläre mir doch mal, warum du ausgerechnet an dem Abend hier bist, wo ich doch meistens hier bin. Und warum du dann auch noch dieses Sexy Outfit trägst.“
„ Hast du was an den Ohren? Ich habe einen neuen Freund und trage wegen ihm dieses Aufreizende Outfit und außerdem war das Cleo's Idee hier her zu kommen. Mit dir hat das nichts zu tun.“
„ Du lügst doch und das werde ich dir jetzt beweisen.“
Plötzlich griff dieser Schwachmat nach mir und drückte mich gegen die Wand, unfähig mich aus seiner Umklammerung zu befreien, war ich ihm hilflos ausgeliefert.
„ SIMON!!!“ brüllte ich ihn wütend an. „ Lass mich sofort los!!“
So kannte ich ihn gar nicht, dass war nicht der Simon, den ich einmal geliebt hatte.
Mein Freund war lieb und zuvor kommend und nicht so grob und Besitzergreifend wie der hier.
„ Ich zeige dir schon noch, dass du dich nach mir sehnst und dass ich der einzige bin, der dich befriedigen kann.“
Verzweifelt versuchte ich mich gegen ihn zu wehren, aber er war mir körperlich einfach überlegen, da halfen auch meine ganzen Selbstverteidigungskenntnisse nichts.
„ Lass mich! Du widerst mich an!“
Bis vor kurzem fühlten sich seine Küsse noch so schön an, aber nun hatte ich das Gefühl, als würde tausend Nacktschnecken über meinen Körper kriechen.
Ich bekam von dem Ekel sogar eine Gänsehaut und wünschte mir, dass es schnell vorbei war.
„ Du sollst sie in Ruhe lassen!“ aus heiterem Himmel wurde der Mistkerl von mir weg gezogen und landete unsanft auf der anderen Seite des Ganges.
Verstört starrte ich Keith an und warf mich sofort in seine Schützenden Arme. „ Alles ok?“ fragte er mich auch gleich besorgt.
Ich konnte nur nicken und drückte mich fester an ihn fest.
„ Was mischst du dich überhaupt ein?“ Simon stand wieder auf und rieb sich die schmerzende Wange. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass der Prinz zugeschlagen hatte.
„ Sollte ich zusehen, wie du sie vergewaltigst?“
„ Sie wollte dass doch so. Oder warum sonst trägt sie die Klamotten? Etwa wirklich um dich anzumachen?“ lachte er dreckig. „ Du spielst doch gar nicht in ihrer Liga. Also was sollte sie von dir wollen?“
„ Und dass ist wirklich dein Ex?“ schaute er mit hoch gezogener Augenbraue zu mir runter. „ Was wolltest du nur mit diesem Psychopathen anfangen?“
Wenigstens wusste ich nun, dass ich Simon nicht mehr liebte, aber dafür war ich dabei mich in meinen Retter zu verlieben.
Jedenfalls fühlte sich seine Nähe so richtig an und vor allem, fühlte ich mich in seiner Gegenwart sicher und geborgen.
Das war nicht mal bei meinem missratenen Ex so gewesen.
„ Lass uns einfach gehen, ja?“ ich bebte noch immer am ganzen Körper und auch die Schnecken waren noch nicht alle verschwunden.
„ Ganz ruhig, Risa. Er kann dir jetzt nichts mehr anhaben.“
„ Nimm deine Hände von ihr weg! Sie gehört mir!“
„ Mach mal die Augen zu, was du dann siehst, gehört dir.“
„ Risa!“ rief Cleo meinen Namen und kam dann an geeilt. „ Was ist denn hier los?“
Als sie dann meinen zitternden Körper bemerkte, starrte sie wütend zu dem Übeltäter hin. „ Ich hab doch gesagt du sollst dich von ihr fern halten!“
„ Du wusstest also dass er hier ist?“
„ Ja...“ besorgt strich sie ein paar Haare aus dem Gesicht. „ Was hat er mit dir gemacht, dass du jetzt so am zittern bist?“
„ Nichts... Keith kam noch rechtzeitig.“
„ Du mieses Arschloch!! Wie kannst du nur?“
„ Los, sag ihnen schon, dass du es so wolltest.“
„ Der spinnt. Lass uns bitte gehen. Ich kann ihn nicht mehr sehen.“
„ Ich gehe Juan Bescheid sagen, damit der Sack hier lebenslängliches Hausverbot bekommt. Und dieses Lokal auf der Stelle verlässt.“
Als Cleo dann davon eilte und auch der Mutant und ich gehen wollten, stürmte Simon auf uns zu. „ Ich habe ja noch einen gut!“ und schlug zu.
„ KEITH!“ schrie ich fast die Ganze Discothek zusammen.
Der Neck hatte wahnsinnig gute Reflexe und konnte die Wucht des Schlages etwas abschwächen, dennoch würde er Morgen ein schönes Veilchen bekommen.
Doch plötzlich sackte mein Ex wie ein nasser Sack zusammen und krümmte sich vor Schmerzen auf dem Boden rum.
Zwar konnte der Neck den Schlag abschwächen, sein Gegenpart jedoch nicht und so traf ihn der Schlag mitten in den Bauch.
Kurz darauf kam dann Cleo mit ein paar Türstehern und Juan angelaufen und warfen den Schläger aus dem Lokal.

„ Oh nein. Du bist ja verletzt.“ und das schon wieder wegen mir.
„ Halb so schlimm.“ und ausgerechnet blaue Flecke konnten wir nicht heilen.
„ Warte hier.“ ich eilte zum Tresen hin und ließ mir einen Eisbeutel für sein pochendes Auge geben, danach eilte ich genauso schnell wieder zurück.
Vorsichtig drückte ich den Beutel auf sein Gesicht.
„ Willst du an die frische Luft gehen? Dass wird dir jetzt bestimmt gut tun.“
Noch bevor er antworten konnte, nahm ich seine Hand und zerrte ihn hinter mir her in den Garten.
Dort ließ er sich auf eine Bank fallen und kühlte seufzend sein blaues Auge.
„ Tut es sehr weh?“
„ Nein. Es ist alles gut, wirklich. Die Frage ist doch eher, ob mit dir alles ok ist, oder?“
Im ersten Moment war ich wirklich froh gewesen, dass er mich gerettet hatte. Aber nun war mir das ganze mehr als Unangenehm.
Für wie schwach musste er mich denn jetzt halten?
Ich kämpfte gegen das Drake Labor, wurde aber nicht mal mit meinem ex fertig? Was für ein Armutszeugnis.
„ Er konnte dank dir ja nicht so weit gehen. Es ist also praktisch nichts passiert.“ erzählte ich ihm, während ich mir den Sternenhimmel ansah. „ Danke für dein schnelles Reagieren.“
„ Jeder andere hätte an meiner Stelle genauso reagiert.“
„ Ja, aber irgendwie bist immer du derjenige, der mich rettet.“
Seufzend lehnte er seinen Arm auf die Rückenlehne und betrachtete den klaren Himmel. „ Dafür bin ich aber auch an vielem schuld.“ flüsterte er in die Nacht hinein. „ Wäre ich damals nicht auf die wahnwitzige Idee gekommen, deine Schwester heiraten zu wollen, wärd ihr nicht aus Atlantis geflüchtet. Dann hättest du weder diesen Unfall gehabt noch wärst du diesem Idioten begegnet.“
„ Dafür wäre ich dann an andere Idioten geraten. Ich habe da scheinbar einen Faible für.“
„ Mh...ja vermutlich hast du recht.“ lächelte er.
„ Warum hattest du diese Idee überhaupt? Waren dir Cleo's Gefühle denn wirklich so egal?“
„ Es gibt tatsächlich Sachen, die nicht für deine Ohren bestimmt sind, Risa. Und meine Beweggründe gehören da eindeutig zu.“
„ Idiot...“
„ Aber ich versichere dir, dass mir Cleo niemals egal war. Ich hatte nur nicht gut genug da drüber nach gedacht.“
„ Du hast gar nicht gedacht, deshalb bist du ja so ein Vollidiot.“
„ Dann solltest du aufpassen, dass dein Faible – Sensor nicht anspringt. Ich kann dich schließlich schlecht vor mir selber beschützen.“
„ Warum willst du jemanden beschützen, den du doch verachtest? Und dass schon seit Kindertagen.“
„ Vielleicht, weil dass alles gar nicht stimmt.“
Als ich ihn dann erstaunt musterte, hatte er den Kopf an seine Hand gelehnt. Es war das erste Mal, dass er so offen zu mir war.
Auch wenn er sich nicht eindeutig äußerte, sondern alles als Vermutungen abtat.
„ Du meinst also, dass ich dich gar nicht genervt habe? Und du mich nicht verachtest?“
„ Ja, wer weiß dass schon.“ dann sah er mich leicht lächelnd an und strich über die Kette, die ich um den Hals trug. „ Ich werde wohl meine Gründe gehabt haben, warum ich ausgerechnet dir diese Kette geschenkt habe, die meiner Mutter so wichtig war, oder?“
„ Vielleicht wolltest du sie ja einfach nur los werden.“
„ So wie den Ring, oder was?“
Wollte er mir nun damit sagen, dass er mich mochte? Warum waren Männer nur immer so kompliziert? Konnte er sich nicht einfach so ausdrücken, dass auch ich es verstand?
„ Erzählst du mir, wie du deine Erinnerungen wieder gefunden hast? Dann erzähle ich dir vielleicht auch etwas, was du gern wissen möchtest.“ grinsend wickelte er sich eine meiner Haarsträhnen um den Finger.
„ Willst du nicht lieber was anderes erfahren?“
„ Nein. Grade interessiert mich das brennend.“
„ Nun gut.“ ich schielte ihn seitlich an. „ Aber danach beantwortest du mir eine Frage. Ohne dein ständiges, vielleicht, wenn oder aber. Ok?“
„ Ok.“
„ Na schön...“ murmelte ich und richtete mein Blick wieder gen Himmel. „ Ich hatte einen Traum im Krankenhaus. In diesem Traum sah ich einen Jungen, der mir zulächelte. Mein Körper und auch mein Herz reagierten sofort auf sein Bild... aber mein Kopf wusste nichts damit anzufangen.“ nervös kratze ich mir an den Armen rum. „ Ich wusste aber, dass mir diese Person wahnsinnig wichtig sein muss und ich mich unbedingt an ihn erinnern wollte. Ich wusste ebenso...“ flüsternd fuhr ich dann fort. „ Dass er mein letzter Gedanke war, als ich mein Gedächtnis gelöscht hatte.“
„ Wie?“ sah er mich nun erstaunt an. „ Du hast an mich gedacht?“
„ Ich habe nicht gesagt dass du dieser Junge warst.“ fuhr ich ihn gerötet an. „ Ich dachte daran, dass ich ihn nun niemals wieder sehen würde und dass ich ihm nicht mehr sagen konnte...“ ich machte eine kurze Pause und sah dann lächelnd auf den Boden. „ … wie lieb ich ihn eigentlich hatte. Ich erinnerte mich daran und wollte wissen, wer dieser Junge war, der mir so viel bedeutete. Warum es mir so weh tat ihn nun nicht mehr sehen zu können. Und irgendwann brach das Siegel und die Erinnerungen kamen wieder. Bist du nun Zufrieden?“
fauchte ich ihn an.
Als ich ihn dann wieder ansah, stockte mir kurz der Atem und im nächsten Moment drückte er mich plötzlich zärtlich an sich.
„ Du hast nur eine einzige Frage, also überlege sie dir gut.“
„ Glaubst du etwa, ich frage dich jetzt ob du mich liebst?“
„ Ist das deine Frage?“
„ Natürlich nicht!“zischte ich ihn errötet an.
„ Dann frag mich jetzt nichts falsches. Eine Chance gebe ich dir noch.“
„ Hat dieser Junge...an den ich mich unbedingt erinnern wollte, mich genauso vermisst wie ich ihn?“ fragte ich Keith dann leise.
„ Ja, dass hat er. Und er bereut es bis heute noch, dich gehen gelassen zu haben...“ um seinen Worten mehr Gewicht zu geben, verstärkte er die Umarmung.
„ Glaubst du wirklich?“
„ Sicher, er tritt mir nämlich heute noch gelegentlich gegen das Schienbein.“
„ Dass ist wirklich schön zu wissen.“
„ Warum hast du nicht nach meinen Gründen gefragt? Warum ich Cleo heiraten wollte?“
„ Weil du es mir nicht sagen willst und ich dich dazu nicht zwingen werde. Ich hoffe einfach, dass du von dir aus irgendwann die benötigte Offenheit findest es mir zu erzählen.“
„ Und wenn ich das nicht kann?“
„ Dann werd ich es wohl nie erfahren. Aber ich bin froh, dass es dir leid tut und du die Verlobung aufgelöst hast.“
„ Eigentlich habe ich das noch gar nicht getan...“ gestand er mir schmunzelnd.
„ Wie bitte??“ brauste ich von neuem auf.
„ Ich hatte halt viel um die Ohren und bin da noch nicht zu gekommen.“
„ Der Junge sollte dir wirklich mal in die Weichteile treten!“
„ Ich will sie doch gar nicht mehr heiraten, also besteht die Verlobung theoretisch schon nicht mehr.“
„ Sie soll aber auch praktisch nicht mehr bestehen.“
„ Bist du etwa eifersüchtig?“ grinste er mich dann wieder frech an.
„ Eifersüchtig? Wie kommt der Herr denn bitte darauf?“
„ Ich weiß nicht, aber es klingt fast so.“
„ Schwachsinn...“
Einen kurzen Moment schwiegen wir uns beide an und lauschten dem leisen rauschen des Meeres.
Es war fast so wie früher, wo wir uns die Nächte im Korallengarten um die Ohren geschlagen hatten.
Nur dass es sich jetzt anders anfühlte wenn er mich streichelte und dass tat er grad.
Zwar berührte er nur meinen Arm und dachte sich vermutlich nicht mal was dabei, aber mich erregte es und durch seine Streicheleinheiten bekam ich bald schon, nicht nur wegen der kühlen Brise, eine Gänsehaut.
Wie furchtbar anfällig ich doch auf seine Liebkosungen war.
„ Ist dir kalt?“
„ Ja...es ist ein bisschen frisch hier draußen...“ kratze ich mir verlegen am Kopf.
„ Sag doch ein Ton.“ kurzer Hand zog er sein Jackett aus und lehnte es mir über die Schulter. „ So besser?“
„ Frierst du denn jetzt nicht?“
„ Wie sollte ich denn bitte frieren, wenn du so nah bei mir bist?“ doch dann dachte er noch einmal kurz darüber nach. „ Andererseits kannst du gerne näher zu mir her kommen und mich wärmen.“ Ohne meine Antwort abzuwarten, lehnte er sich wieder zurück, packte mich an der Schulter und zog mich zu sich hin. „ Das ist schon viel besser.“ Mit der einen Hand kühlte er noch immer sein Auge, aber die andere ruhte nun auf meinem Oberarm.
Seufzend wendete ich mich ihm zu und machte es mir bequem, indem ich meine Beine über seine legte, und dabei rieb ich meinen Kopf schnurrend an seine Brust.
Das war bestimmt wieder nur ein Traum und gar nicht real. Ansonsten wäre der Neck doch nicht so zärtlich zu mir und hätte mir nie gestanden, dass er mich vermisst hatte.
Von mir aus, konnte diese Illusion ewig anhalten.
„ Ich könnte glatt einschlafen...“ säuselte ich glücklich.
„ Mach das besser nicht, sonst nutze ich deinen Wehrlosen Zustand noch aus.“
„ Was willst du schon großartig machen?“ fragte ich ihn gähnend.
„ Willst du das wirklich wissen?“ er senkte seinen Arm mit dem Eisbeutel und legte diesen achtlos auf die Bank. „ Bist du dir sicher?“
„ Ja, spuck es schon aus.“ ich war wirklich kurz vorm einschlafen, sonst hätte ich die drohende Gefahr bemerkt.
Doch dann war es leider zu spät um überhaupt noch irgendwas zu bemerken.
Keith drehte sich so plötzlich zu mir hin, dass ich beinahe rückwärts auf die Bank gefallen wäre und mich erschrocken an ihm fest klammern musste.
„ Was machst du denn???“ zischte ich ihn an.
„ Dir zeigen was ich mit 'Wehrlosen Zustand ausnutzen' meine.“ hauchte er mir ins Ohr.
Ich bekam gleich darauf die nächste Gänsehaut, die dieses Mal aber nicht so schnell wieder abflachen sollte.
Zärtlich küsste er meinen Hals und meine Schulter. Streichelte verführerisch meinen Oberschenkel und zeichnete kleine Kreise auf meine Haut, die bis zu meinem rosafarbenen String reichten.
Ich spürte, wie er langsam seine Hand unter mein Top schob und seine Finger sich einen Weg an meinen Spitzen Bh vorbei suchten.
Und natürlich, reagierte mein verräterischer Körper viel zu heftig auf seine Spielereien.
Sein leises schnelleres atmen, was einem leisen Stöhnen glich, gab mir fast den Rest.
„ Ok! Ich hab es verstanden.“ ich biss die Zähne zusammen um nicht aufzustöhnen und versuchte gleichzeitig seine Hände unter Kontrolle zu bringen. „ Du kannst jetzt aufhören!“
„ Nein, ich glaube nicht.“ auch seine Stimme war schon ganz heiser geworden. „ Dass ist meine Rache für vorhin!“
„ Was hab ich denn gemacht?“
„ Einen auf unwissend zu machen, rettet dich vor meiner Strafe auch nicht.“
Dann küsste er mich leidenschaftlich auf den Mund und massierte mit seinen Fingern meine Intimste Stelle.
„ Keith...mhm...nicht, wenn uns jemand sieht...“ wisperte ich erregt.
„ Und wenn schon.“
Der Kerl hatte sich wirklich vorgenommen mich wahnsinnig zu machen.
„ Ah! Nicht hier!“ stöhnte ich leise auf.
Leidenschaftlich brachte er mich weiter um den Verstand und schien gar nicht mehr aufhören zu wollen.
So küsste er mich weiter und auch seine Finger gönnten sich keine Ruhe.
Ich war kurz davor meinen Verstand zu verlieren, der schon dabei war seine Koffer zu packen.
Zum Glück waren wir grade ganz allein hier und so blieben meine kleinen Seufzer, die ich nicht immer unterdrücken konnte, ungehört.
>Ich geh dann mal...< verabschiedete sich mein Gehirn letztendlich.
Fast schon zu offensichtlich gierig erwiderte ich seine Küsse, schlang meine Arme um seinen Nacken und passte mich schließlich seinem Rhythmus an.
„ Du machst mich verrückt!“ stöhnte Keith auf und zog mich auf seinen Schoß. „ Ist dir dass jetzt Beweis genug, dass der Junge dich wirklich vermisst hat?“
Ich lief prompt knallrot an, als ich spürte wie stark er auf meinen Körper reagierte.
„ Nur dass der Junge inzwischen kein Junge mehr ist.“ lächelte ich ihn an.
Es war das erste mal, dass ich seine Erregung so deutlich spüren konnte.
Schließlich war bei einem Neck nichts, was auf eine Erregung hindeuten könnte.
Aufstöhnend küsste er mich weiter am Hals und berührte mich überall dort, wo sein Bruder mich berührt hatte. Damit mein Körper sich nur noch an das Gefühl seiner Haut erinnerte.
Und Alain komplett aus dem Gedächtnis strich.
Verführerisch rieb ich mich an ihm und bäumte bei jeder einzelnen Liebkosung meinen Körper auf.
Ich musste feststellen, dass er sich wirklich so gut anfühlte wie in meinem Traum, er roch genauso und hörte sich genauso verführerisch an.
Eines jedenfalls wusste ich: Dass ich ihn unbedingt spüren wollte.
Er sollte die Kontrolle verlieren, so wie er mich dazu brachte sie zu verlieren und mir zeigen, wie sehr er sich nach mir sehnte.
Als Neck hatte er sich noch außergewöhnlich gut im Griff gehabt, aber nun, hier in meiner Welt, würde der Prinz dass nicht mehr so leicht schaffen.
Dann zuckte er zusammen und presste mich noch fester an sich.
„ Oh verdammt, ich will dich!“ Keith's stöhnen war wirklich niedlich.
„ Aber doch nicht hier.“ wisperte ich ihm leise zu.
„ Dann mach irgendwas, was mich wieder runter bringt, sonst garantiere ich für nichts.“ demonstrativ ließ er mich seine Reaktion auf unser Spiel noch deutlicher spüren und sah mich mit so einem begierigen Blick an, dass ich beinahe schwach geworden wäre.
Allerdings brauchte ich dann nichts zu machen, weil man einen Suchtrupp nach uns los schickte der unsere Namen rief.
Erschrocken setzte ich mich wieder neben ihm hin und richtete meine Sachen.
Der attraktive Meermann neben mir, kühlte Alibitechnisch sein Auge weiter.
„ Ach hier steckt ihr!“ Lana kam zu mir hin gelaufen und betrachtete mich besorgt. „ Ich habe gehört das dein Ex hier war, warum hast du den nichts gesagt?“
„ Weil ich es für unwichtig hielt.“ lächelte ich sie entschuldigend an.
„ Und was ist mit dir?“ widmete sie sich nun dem Neck zu. „ Uh, dein Auge sieht ja wirklich schrecklich aus. Geht es von den Schmerzen her? Oder soll ich dir eine Kopfschmerztablette besorgen?“
„ Es geht schon, danke.“
„ Wirklich, es würde mir auch keine Umstände bereiten.“
„ Die frische Luft ist Medizin genug.“
„ Und nebenbei tröstet dich Risa über den Schmerz hinweg, was?“ griente ihn Alain frech an.
„ Ein Gentleman schweigt und genießt...“
„ Haben wir euch etwa gestört?“ schmunzelte die Nixe.
„ Nein, wobei solltet ihr uns denn gestört haben?“ fragte ich sie.
„ Ich weiß ja nicht was du, Nachts an solch einem romantischen Ort, allein, mit einem Mann machst. Aber ich wüsste da schon was.“ kicherte sie.
„ Reden...“ antwortete ich ihr knapp.
„ Bist du aber Einfallslos. Mehr fällt dir dazu nicht ein?“
„ Glaubst du etwa, ich würde hier über ihn her fallen, oder was?“
„ Das klingt doch schon mal viel interessanter.“ belächelte mich meine Freundin. „ Vielleicht sollten wir euch ja wieder allein lassen, damit ihr da weiter machen könnt, wo ihr aufgehört habt. Wir wissen ja jetzt wo ihr euch versteckt haltet.“
„ Also erstens, verstecken wir uns nicht und des weiteren, haben wir nirgends aufgehört und können dementsprechend auch nicht bei irgendwas weiter machen.“
„ Jaja, schon klar. Komm Alain, lassen wir die Zwei wieder allein.“ bestimmend zog sie den Thronfolger hinter sich her.
Als sie dann nicht mehr zu sehen waren, seufzten Keith und ich erleichtert im Chor.
„ Das war echt knapp.“ zärtlich streichelte er mir über den Rücken und lächelte mich süß an.
„ Viel zu knapp.“ stimmte ich ihm nickend zu.
„ Ob sie sich jetzt wohl hinter irgendeinem Busch verstecken und uns beobachten?“
„ Bestimmt!“ kicherte ich bei der Vorstellung. „ Und wenn du mir wieder zu nahe kommst, stürmen sie aus ihrem Versteck heraus und ziehen uns damit auf, dass sie es doch gewusst haben.“
„ Darf ich das Risiko eingehen?“ fragte er mich dann leise.
„ Wenn du dann unbedingt das Gesprächsthema Nummer eins werden willst, bitte.“
„ Bin ich dass nicht so wie so schon?“
„ Schon möglich.“
Zärtlich zog er mich wieder zu sich zurück und lehnte den Arm um meine Schulter.
Nachdenklich kuschelte ich mich an ihn und spielte mit seiner Hand.
„ Du verhältst dich komisch, Keith. Sicher dass mit dir alles ok ist?“
„ Wieso verhalte ich mich komisch?“
„ Mal ignorierst du mich und mal fällst du fast über mich her. Dann beteuerst du, dass du nichts für mich empfindest und dann...passiert so was wie grade.“ ich senkte meine Augen und fuhr dann fort. „ Welcher Keith willst du denn jetzt sein?“
„ Ich versuche dich von mir fern zu halten, damit ich keine Erinnerungen mehr in dir wecke, die deinen Unfall betreffen.“
„ Ach so?“ ich sah ihn kurz an. „ Eigentlich lag dass nicht an dir sondern an der Situation. Bisher bist du sogar der Einzige, bei dem ich mich sicher fühle.“
„ Warum erzählst du mir dass??“ knurrte er mich plötzlich an.
„ Hö?“
„ Jetzt habe ich keinen Grund mehr mich von dir fern zu halten. Ist dir denn nicht bewusst, dass du ab jetzt nicht mehr vor meinen Übergriffen sicher bist?“
„ Als wenn ich vorher vor deinen Übergriffen sicher gewesen wäre.“schielte ich ihn seitlich an.
Trotzdem war ich mir sicher, dass mit dem Neck irgendwas nicht stimmte, grade weil er noch immer diese Hitze abgab.
„ Letzte Nacht warst du sicher.“
>Du verfolgst mich sogar schon in meinen Träumen. Wo also sollte ich noch sicher sein?<
„ Weißt du was ich denke?“
„ Was denkst du denn?“
„ Ich denke, dass du Fieber hast und dass nicht zu knapp. Und deshalb glaube ich, dass man dir grad nichts glauben darf...“
„ Und was hat Fieber mit meiner Glaubwürdigkeit zu tun?“
„ Ganz einfach, du bist bestimmt schon im Fieberwahn und durch den Schlag hast du noch eine Gehirnerschütterung abbekommen. Und dein Alkoholpegel ist garantiert auch nicht unschuldig daran. Anders kann ich mir dein plötzliches Verhalten nicht erklären.“
„ Und jetzt gehst du davon aus, dass ich dir in diesem Zustand noch einen Vormachen kann?“
„ Vielleicht sind das ja deine wahren Gefühle, letztendlich kannst nur du das wissen. Aber ich weiß, dass du eisig kalt werden wirst, wenn du wieder bei klarem Verstand bist. Deshalb ist es für meinen Seelenfrieden besser, dir nicht zu vertrauen.“ in meiner Stimme konnte man die Traurigkeit deutlich hören.
„ Würdest du mir glauben, wenn ich dir sage, dass ich dich liebe?“
„ Wie?“ starrte ich ihn erstaunt an. Aber dann senkte ich meinen Blick wieder. „ Nein. Das würde ich dir nicht glauben. Weil es nicht dass ist, was du mir bisher gezeigt hast.“
„ Und wenn es wirklich so ist?“
„ Dann hast du eine bekloppte Art dies zu zeigen.“
„ Ja... du tust vermutlich gut daran, mir nicht zu vertrauen.“
Dennoch blieben wir beide noch lange, eng umschlungen auf der Bank sitzen und waren uns einig da drüber, dass es nicht mehr zu so einer romantischen Situation kommen wird.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 22.10.2011

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /