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K

Kapitel 2. Königliche Stadt Atlantis




So geriet ich also zum ersten Mal nach einem ganzen Jahrzehnt, in die Fänge der Atlantern.
„ Lasst uns verschwinden, bevor die Labor-Freaks zurück kommen.“ Meinte der jüngere Prinz und sah auf mich herab.
„ Gut gehen wir, sie kann sich in meinem Bett ausruhen.“ Grinste Alain und schwamm davon.
„ Verräter gehören in ein Verlies und nicht in dein Bett, Alain.“ Funkelte er dem älteren nach.
„ Nun…“ drehte sich der Neck zu ihm um. „ Ich habe schon immer davon geträumt, mit Risa mein Bett zu teilen.“
„ Was willst du mit einer billigen Luftatmerin, wenn du Feena haben kannst?“
„ Möchtest du sie lieber mit in dein Zimmer nehmen, Keith? Das wäre aber dann auch nicht das Verlies.“
Die beiden Prinzen schienen vergessen zu haben, wo sie sich befanden und nahmen zahlreiche Zuschauer billigend in Kauf.
Zwei von ihnen waren König Jinjo und die kleine Prinzessin, die das Ganze kopfschüttelnd betrachtete.
„ Sind deine Brüder immer so?“ fragte der Delphin verdutzt.
„ Ja. Wann werden sie nur endlich erwachsen?“
„ Es kommt der Tag, an dem Risa mir ganz allein gehören wird. Und dass…“ strafte er seinen Bruder mit einem Eiskalten Blick. „ Wird deine eigene Schuld sein.“
„ Und warum willst du mir die Schuld daran geben, wenn du dein Leben verpfuschst?“
>Diese Stimme…sie kommt mir bekannt vor. So beruhigend…und…er riecht so gut…< ich zwang mich dazu die Augen zu öffnen. >Wer ist dass…? Er sieht Keith ähnlich…<
„ Risa!“ flüsterte der andere Neck erleichtert meinen Namen.
Und dann erinnerte ich mich plötzlich wieder an alles und war hellwach als ich bemerkte dass er mich auf dem Arm trug.
„ Oh nein!!“ schrie ich erschrocken auf.
>Ich kann mich nicht gefangen nehmen lassen. Wie soll ich so meiner Familie helfen?<
Panisch fing ich an mich heftigst zu wehren und zappelte wie ein Fisch, der am Hacken hing.
„ Verdammt. Hör auf hier so einen Terz zu machen!!“ fuhr mich Keith erbost an.
„ Ach halt den Mund, du dämlicher Fischmutant. Ich mache so viel Terz wie ich das will.“
„ Wieso Fischmutant?“ warf Lynn verdutzt in die Runde. „ Wir sind doch keine Fischmutanten, oder?“
„ Natürlich nicht.“ Lachte Alain.
Belustigt betrachtete er den Kampf zwischen mir und seinem jüngeren Bruder und schloss in Gedanken Wetten darüber ab, wer gewinnen wird.
„ Das würde ja auch bedeuten, dass sich ein Fisch in giftigen Gewässern aufgehalten haben müsste. Oder dass sich ein Luftatmer mit einem Wasserlebewesen gepaart hat.“ Murmelte die Kleine.
„ Lass mich endlich los, Keith.“ Brüllte ich ihn an.
„ Spinnst du? Jetzt, da ich nach 10 Jahren endlich einen von euch erwischt habe, werde ich diesen bestimmt nicht mehr laufen lassen.“ Maulte er. „ Außerdem, wird die Nachricht deiner Verhaftung auch bald Hiroki erreicht haben und er wird kommen dich zu befreien. Dann kann er Cleo gleich mit bringen.“
„ Bist du dem Größenwahn verfallen? Nie im Leben werde ich mich, von so einem Schlappschwanz wie du es einer bist, gefangen nehmen lassen.“
„ Aber das habe ich doch schon. Oder glaubst du wirklich dass du mir noch entkommen kannst?“ sah er mich herablassend an.
„ Das glaub ich nicht nur, das weiß ich.“
Wütend über seinen Blick und über meine Gedanken die ich vorhin noch hatte, holte ich aus und schlug mit voller Wucht zu.
Schockiert über die schmerzende Ohrfeige, ließ er mich für einen kurzen Moment los.
Das war das erste Mal in seinem Leben, dass es irgendwer wagte ihn zu schlagen.
Und das machte ihn nur noch wütender.
„ Ich werde dich nicht nur in den Kerker werfen.“ Griff er nach meiner Hand und zog mich zurück. „ Die Folterkammer wird dein neues Zuhause sein.“ Keith hielt mich so hoch, dass ich ihm ins Gesicht sehen musste.
Was ich da sah gefiel mir ganz und gar nicht. So kalte Züge hatte ich gar nicht in Erinnerung.
Wann war er nur so eingefroren? Ich vermisste sein Lächeln, seine neckischen Augen und seine Zärtlichen Umarmungen. Wo war ‚mein‘ Keith bloß geblieben?
War mein Bild von ihm, das ich tief in meinem Herzen trug, eine Illusion? Meine Erinnerungen falsch? Oder hatte ihn das Jahrzehnt so verändert?
Es machte mich unglaublich traurig, hatte ich mich doch so darauf gefreut ihn endlich wieder zusehen. Und nun? Mit so einer düsteren Begegnung hatte ich nicht gerechnet.
Nur, was hatte ich denn erwartet? Keith war es doch, der uns auf die Liste setzte.
>Dabei...habe ich dich doch ernsthaft vermisst…ich habe nicht gelogen, als ich sagte, dass ich dich sehr lieb habe…warum nur…? Warum musstest du dich so verändern? So sehr…dass es keine Chance mehr gibt dass wir zueinander finden…<
Unweigerlich spürte ich, dass mir die Tränen in die Augen stiegen, was mich extrem verärgerte und wütend machte.
„ Du bist so ein Idiot!!“ schrie ich ihn wieder an und trat zu.
Wie erwartet ließ er mich los und dieses Mal kam auch Jinjo gleich an geschwommen um mich vor dem überheblichen Anglerfisch zu retten.
Schade, dass es so enden musste, aber nun war ich mehr als überzeugt davon, dass selbst nach so vielen Jahren, die Zeit des Wiedersehens noch nicht gekommen war.
Zu mindestens dachte ich das, aber bevor ich verschwinden konnte, legte Alain den Arm um meine Hüfte und drückte mich an sich.
„ Warte, Risa.“
„ Was denn noch?“
„ Willst du nicht mit nach Atlantis kommen? Ich werde dich auch persönlich wieder an Land bringen wenn du gehen willst. Du wirst staunen was sich alles verändert hat.“
>Du glaubst doch nicht wirklich dass sie so einfach mitkommen wird. Dieses Miststück…< dachte Keith.
„ Wie stellst du dir das vor, Alain? Ich muss zurück zu meinen Eltern, sie werden sich Sorgen machen. Außerdem, wäre ich heut nicht mehr in der Lage von Atlantis zum Strand zu schwimmen, dafür bin ich zu geschwächt.“
„ Jinjo könnte Bescheid sagen und du musst doch heute gar nicht zurück zum Strand. Komm schon, gib dir einen Ruck. Meinst du nicht auch, dass nach 10 Jahren endlich jemand den ersten Schritt machen sollte?“ hielt er mir die Hand hin. „ Das habe ich somit gemacht. Komm mit mir…bitte!“
Nun saß ich in der Zwickmühle. Vor mir der Neck, der sich freute mich wiederzusehen und hinter mir der, der mich am liebsten in die Haifisch-Schlucht werfen würde.
Was sollte ich jetzt also machen?
Alain hatte ja auch recht, es wurde langsam Zeit, dass die Wogen geglättet wurden.
Ich atmete also noch mal tief ein und entschloss mich dann dazu, mit ihnen nach Atlantis zurück zukehren.
„ Also?“ wartete mein Gegenüber noch immer auf eine Antwort.
Ich sah ihn lächelnd an und ergriff seine Hand, die er mir noch immer entgegen hielt.
„ Gut, gehen wir zurück nach Atlantis!“
„ Ehrlich??“ strahlte der Neck mich an. „ Du kommst mit uns?“
Ganz im Gegenteil zu seinem Bruder, wusste Keith nicht wie er darauf reagieren sollte.
einer Seitz war er erstaunt, schon fast perplex, über die Tatsache dass ich mit ihnen gehen würde.
Da kam die Frage in ihm auf, ob er all die Jahre einem falschen Ziel gefolgt war.
>Wenn ich sie nicht auf die schwarze Liste gesetzt hätte, wären sie dann zurück gekommen? Ist dass auch wieder…meine Schuld?<
„ Ich komme aber nur unter einer Bedingung mit.“ Holte ich ihn aus seinen Gedanken raus.
„ Und die wäre? Willst du mich heiraten??“ griente Alain mich an.
„ Bestimmt nicht…“
„ Hmm…jetzt verletzt du mich aber.“
„ Selbst schuld…“ ich gab ihm einen leichten Knuff gegen die Brust.
„ Du bist echt süß…“ er zerrte mich zurück in seine Arme. „ Welche Bedingung hattest du jetzt noch mal gestellt?“
Alain hatte sich wirklich kein Stück verändert. Er verhielt sich mir gegenüber noch genauso wie damals. Etwas was sich wohl nie ändern wird, und das freute mich sehr.
Was mich allerdings traurig machte, war das Verhalten des anderen Prinzen.
Früher hätte er es niemals zugelassen dass der Ältere Neck mich im Arm hielt, mir auch nur zu nahe kam.
Aber jetzt…interessierte ihn das kein Stück mehr.
„ Ich komme nur mit wenn du mir diesen Piranha vom Hals hältst!“ ich zeigte mit dem Finger auf Keith.
„ Hm…“ sah er mich kalt an.
„ Ach, mach dir da keine Gedanken.“ Verwechselte mich Alain anscheinend mit einem Teddybär. „ Ich lasse nicht zu dass er dir zu nahe kommt. Das wollt ich schon immer mal sagen.“
Nun hatten die Beiden Brüder also die Rollen getauscht.
Ich glaubte ihm wenn er sagte dass er auf mich aufpassen würde, mir den Piranha vom Hals hielt.
Aber viel lieber hätte ich das von einem anderen Neck gehört.
„ Bist du sicher dass du mit ihnen gehen willst, Risa?“ schwamm Jinjo um uns herum.
„ Ja.“ Ich löste mich von meinem Erdrücker und streichelte den Delphin beruhigend über den Rücken. „ Würdest du an Land Bescheid geben? Cleo wird noch am Strand liegen.“
Seit meinem Unfall damals, blieb immer einer aus meiner Familie am Strand wenn ich noch im Meer war, damit so ein Unglück nicht noch einmal passieren konnte.
„ Na gut. Passt ihr bitte an meiner Stelle auf sie auf.“
„ Natürlich. Wenn du Cleo am Strand siehst, richte ihr bitte von mir schöne Grüße aus.“
„ Mach ich. Soll ich dich Morgen vom Schloss abholen?“
„ Das wird nicht nötig sein. Ich werde sie dann an Land bringen.“
„ Alles klar. Dann bis später.“ Verabschiedete sich der König der Delphine und schwamm in Richtung Strand davon.
„ Lass dich nicht von Haien fressen!“ rief ich ihm nach.
„ Woher kennst du ihn eigentlich?“ wollte das attraktive Subjekt neben mir wissen.
„ Er hat mir damals das Leben gerettet. Seitdem sind wir unzertrennlich.“ Erklärte ich ihm kurz.
„ Das Leben gerettet? Was ist denn passiert?“
„ Was ist nun?“ unterbrach Keith unser Gespräch. „ Wollt ihr hier Wurzeln schlagen oder kommt ihr mit?“
„ Darf ich dir dann mein Zimmer zeigen, Risa?“ nahm mich Lynn an der Hand und zog mich mit sich.
„ Wenn du das möchtest.“
„ Aber erst zeig ich ihr mein Zimmer.“ Grinste der Ältere mich wieder frech an.
„ Ich zerschlage deine Träume ja nur ungern, aber…“ ich blieb stehen und ließ Alain nah an mich heran kommen, damit nicht jeder gleich mit bekam worüber wir redeten. „ Falz du den Gedanken haben solltest, mit mir schlafen zu wollen, solltest du das ganz schnell wieder vergessen.“ Flüsterte ich ihm zu.
„ Hm…kannst du Gedanken lesen?“ schmunzelte er. „ Aber warum sollte ich diese Idee vergessen? Magst du mich etwa nicht?“
„ Das habe ich doch gar nicht gesagt. Aber trotzdem solltest du es vergessen.“
„ Wenn du mich magst, wo ist dann dass Problem?“
„ Das Problem ist einfach, dass dir was Entscheidendes fehlt…“ betrachtete ich ihn von oben bis unten. „ Deshalb geht es nicht.“
„ So? Was fehlt mir denn?“ betrachtete er sich verdutzt. „ Ah…ich glaube ich verstehe. Aber dass ist doch nicht schlimm. Nimmst du einfach deine Nixen Gestalt an.“
„ Das kann ich nicht mehr.“
„ Wie?“ gab er erstaunt von sich. „ Warum kannst du das nicht mehr? Das verlernt man doch nicht. Dass ist ungefähr so als würdest du vergessen wie man schwimmt.“
„ Tja…ich hab es vergessen.“
„ He!“ zupfte Lynn an mir rum. „ Wer flüstert der Lügt! Worüber redet ihr? Ich will mit reden.“ Maulte die Kleine.
„ Wie konntest du das vergessen?“ der kam absolut nicht damit klar, dass ich so etwas Wichtiges vergessen haben könnte.
„ Ich habe doch erwähnt dass Jinjo mein Leben gerettet hatte?“
„ Ja.“
„ Ich wurde damals vom Drake Labor überrascht und schwer verletzt. Zu der Zeit durfte ich noch nicht mit in den Kampf. Jinjo hatte mich gefunden und an Land gebracht. Er selber wurde auch verletzt, weil er mich vor einem Hai beschützt hatte. Jedenfalls wurde ich von einer Frau gefunden und ins Krankenhaus gebracht.“
„ …“ nicht nur Alain und Lynn hörten mir aufmerksam zu. Auch Keith schwamm langsamer um meiner Geschichte unauffällig folgen zu können.
„ Ich hatte eine tiefe Wunde am Kopf, die genäht werden musste, eine Gehirnerschütterung,
Knochenbrüche, Verstauchungen und so weiter. Aber das schlimmste war, dass ich mein Gedächtnis verloren hatte. Ich erinnerte mich an gar nichts mehr. Nicht wie hieß, noch wo ich her kam. Meine Familie konnte mich nicht heilen, weil ich ja noch im Krankenhaus war und dass auffallen würde. Also heilten sie mich erst als ich Zuhause war. Meine Erinnerungen kamen dadurch aber nicht zurück.“
„ Dass ist ja furchtbar…“ drückte die Prinzessin mitfühlend meine Hand.
„ Es war furchtbar, ja. Aber nach und nach kamen die Erinnerungen wieder. Inzwischen erinnere ich mich ja wieder an fast alles…“ senkte ich meine Augen. „ Nur wie ich meine wahre Gestalt annehmen kann, dass weiß ich bis heute nicht.“
„ Sei deshalb nicht traurig, Risa. Ich bin mir sicher dass auch diese Erinnerung wieder kommen wird.“ Lynn war davon überzeugt.
„ Dann bist du dem Tot gerade so von der Schippe gesprungen?“ sprach Alain eher mit sich selber als mit mir.
„ Wäre Jinjo nicht gewesen, wäre ich vermutlich aufgefressen worden.“
„ Zum Glück war er da…“
„ Zu mindestens weißt du jetzt warum du nicht mit mir schlafen kannst.“ Flüsterte ich.
„ Wenn dass dein einziges Problem ist, dagegen kann man was machen. Wenn du deine Nixen Gestalt nicht annehmen kannst, muss ich halt zu einem Mensch werden.“
Daran hatte ich ja gar nicht gedacht, dass er seine Gestalt ja auch ändern konnte.
„ Aber dass ist ja auch nicht das einzige Problem…“
„ Hey, ich würde gerne, ja. Aber dass heißt nicht dass ich dich dazu zwingen werde. Du musst mir keine Gründe nennen warum es zwischen uns nicht klappen kann. Ich weiß ja…“ da war wieder dieses fiese Grinsen, das man bei ihm nur sehr selten sah. „ Dass du nur Keith liebst.“
„ W-WAS??“ fuhr ich ihn an. „ Wie kommst du dazu solch einen Scheiß zu erzählen?“
„ Ist nicht so? Dafür regst du dich aber ziemlich stark auf.“
„ Natürlich reg ich mich über so was auf, du Idiot!“ ich schlug ihm gegen die Schulter. „ Setz nicht so gemeine Gerüchte in die Welt, klar?“
„ Ist ja gut…tut mir leid.“ das Lachen konnte er sich trotzdem nicht verkneifen. „ Du bist echt süß…“
„ Das sagtest du bereits…“
„ Hm…bist du jetzt etwa sauer?“
„ Nein.“
„ Hört sich aber so an. Sei nicht sauer, sonst bekommst du einen ‚Entschuldigungs-Kuss‘.“
„ Ich bin nicht sauer. Aufdringlicher Pavian…“
„ Was? Du möchtest mich gerne Küssen? Na klar, gerne!“
Gerade als Alain mich greifen wollte, wurde ich plötzlich von jemanden anderes weggezogen, der mich hinter sich her schleifte.
„ Das reicht jetzt.“
Erstaunt starrte ich Keith an, er war es, der mich vom seinen Bruder weg zerrte. Aber warum?
>Hat ja echt lange gedauert, Bruderherz. Dachte schon du würdest sie gar nicht mehr von mir weg holen.< lächelte der ältere Neck über das Geschehene.

Kurze Zeit später war die prachtvolle Stadt von Atlantis zu sehen. Ich vergaß prompt dass mich der jüngere Neck an der Hand hielt und bekam vor lauter Begeisterung und Vorfreude nicht mit, wie ich diese Geste erwiderte und meine Hand in seine verschränkte.
„ WOW!!!“
„ Beeindruckend, nicht wahr? Die Stadt ist in den letzten Jahren natürlich gewachsen.“ Berichtete Alain stolz.
„ Und wie!!!“ ich war mehr als nur beeindruckt von der Prunkvollen, Silber-blau schimmernden Stadt der Nixen.
Und mein erster Gedanke gilt natürlich meinen alten Freunden, die ich zurück lassen musste.
Gerade an meine beste Freundin hatte ich oft denken müssen. Ich bin mir sicher dass sie nie mit meinem Freund im Bett gelandet wäre.
So schnell kann man sich in Menschen irren, die einem so nahe standen wie mein Ex und meine Ex beste Freundin.
Ob sich Lana wohl freuen würde mich zu sehen? Auch mit ihrem Bruder, Finn bin ich immer gut ausgekommen.
>Würde ich sie und sie mich überhaupt wieder erkennen? Haben uns schließlich end lange nicht mehr gesehen.< überlegte ich und hatte mich gleichzeitig dafür entschieden dass heraus zu finden.
„ Wohnt Lana noch da, wo sie früher gewohnt hatte?“
„ Lana?“ überlegte der Ältere kurz. „ Ach, deine Freundin? Ja ich glaube schon. Willst du sie besuchen?“
„ Ja natürlich!“
„ Soll ich dich begleiten?“
„ Brauchst du nicht, danke!“
Jetzt, wo die erste Euphorie verflogen war, bemerkte ich erst dass ich noch immer Keiths Hand fest hielt.
Erschrocken und leicht errötet ließ ich diese abrupt los.
Hätte er auch nur einen Ton gesagt, hätte ich das schon viel früher getan. Aber von ihm kam ja nichts. Warum eigentlich nicht? Hatte er es genossen, oder gab ihm dass das Gefühl mich ‚gefangen‘ zu haben?
Nun, ich hielt es für besser darauf keine Antwort zu bekommen.
Stattdessen schwamm ich zum Tor der Stadt, eine Kunstvoll verzierte Tür, in der grüne Smaragde und silberne Diamanten eingearbeitet wurden.
Zwei Wachen standen vor dieser und öffneten sie.
Als ich dann endlich die Stadt von Nahem betrachten konnte, raubte es mir fast den Atem. Sie war noch schöner als in meinen Erinnerungen.
Das blau der Kristalle leuchtete heller und das Silber der Steine war viel reiner, klarer als früher. So kam es mir zu mindestens vor.
„ Wie sie sich freut…niedlich.“ Lächelte Alain.
„ Ja, wie ein kleines Kind…“ betrachtete Lynn mich. „ Sie freut sich wirklich wieder hier zu sein. Aber…warum ist sie überhaupt gegangen? Hat es ihr hier nicht gefallen?“
„ Doch. Aber ihre Familie ging an Land und sie musste mit. Gerne hat sie uns den Rücken bestimmt nicht zugewandt.“
„ Und warum ist ihre Familie gegangen?“
„ Das verstehst du noch nicht, Schatz.“
„ Hm…“ schmollte die Prinzessin. „ Du behandelst mich immer wie ein kleines Kind.“
„ Also gut. Aber das wird dir nicht gefallen, was ich dir jetzt zu sagen habe.“
„ Was? Was?“
„ Es ist eine tragische Liebesgeschichte. Die junge Risa war damals unsterblich in Keith verliebt gewesen, der jedoch wollte ihre Schwester dazu zwingen ihn zu heiraten. Daraufhin sind sie an Land geflüchtet.“
„ Ehrlich????“ rief sie erstaunt.
Ich bekam seine Geschichte natürlich auch mit und drehte mich mit einem tödlichen Blick zu ihm um.
„ Was erzählst du denn schon wieder für einen Schwachsinn? Das ist doch gar nicht wahr!“
„ Wenn ihr nicht an Land gegangen seit, weil du in Keith verliebt warst. Warum dann?“
„ Weil Cleo jemanden anderes geliebt hat und sich ein Leben an der Seite dieses Anglerfisches einfach nicht vorstellen konnte.“
„ Anglerfisch…den muss ich mir merken.“ Lachte die Kleine Prinzessin ihren Bruder aus.
„ In wen war sie denn verliebt?“ wollte Alain gerne wissen.
„ Na in…“ hätte ich mich beinahe verplappert. „ Das geht dich nichts an!“
Es würde ihr vielleicht helfen, wenn ich es ihm sagen würde und er Morgen am Strand auf sie trifft. Vielleicht würden sie sogar ein Paar werden, gerade weil sie ihn noch immer liebte.
Aber das war nun wirklich nicht meine Angelegenheit.
„ Komm schon, sag es mir. Es ist doch schon so lange her.“
„ Ich kann es dir nicht sagen, weil sie denjenigen immer noch liebt…also lass mich bitte in Ruhe damit.“
„ Noch immer…?“ starrte er mich erstaunt an. „ Nach 10 Jahren soll sie ihn immer noch lieben?“
„ So ist es. Cleo konnte ihn nicht vergessen.“
Nur Keith schwieg die ganze Zeit. Nun kannte er endlich den Grund, warum sie ihn absolut nicht heiraten wollte.
Eigentlich hatte er mit der Aktion nur an sich gedacht. Das wurde ihm jetzt bewusst.
Er hatte seinem Vater den besten Freund geraubt, hätte Cleo’s Leben zerstört, wenn es zu dieser Hochzeit gekommen wäre und er hat die Person, die ihm am wichtigsten war mit dieser Aktion von sich fort gejagt.
Und alles nur, weil er ein Egoistischer Piranha war.
„ Also liebst du Keith gar nicht, Risa?“ harkte Lynn nach.
Ich sah wieder zu dem jüngeren Prinzen hin. Die ganze Zeit schon wich er meinen Blicken aus oder er blickte mich mit diesen einfrierenden Augen an.
War ihm überhaupt bewusst wie wichtig er mir war? Nun aber war er dabei alles zu zerstören.
„ Doch. Ich habe Keith geliebt.“ Gab ich mit ausdrucksloser Stimme zu.
Zum ersten Mal heute trafen sich unsere Blicke, ohne dass ich gleich eine Gänsehaut bekam, weil sein Blick dem Nordpol glich.
Viel mehr starrte er mich erstaunt und fassungslos an.
„ Mehr als alles andere. Schließlich war er mein bester Freund.“
„ Aber du hast nicht so geliebt wie es Ehepaare tun, oder?“
„…“ zu dieser Frage schwieg ich nur, da ich es selber nicht genau wusste.
Schließlich dachte ich immer Simon wäre meine erste große Liebe gewesen. Aber seit ich mit diesem Neck zusammen war, habe ich keine Sekunde an ihn gedacht.
In meinen Gedanken war allerdings auch kein Platz mehr für diesen untreuen Mistkerl, da sich der Kuss zwischen mir und dem Anglerfisch dort breit gemacht hatte.
„ Hm…“ ich wollte mir die Laune nicht verderben lassen und ging die Straße weiter entlang.
In Atlantis, solange ich im Bannfeld blieb, konnte ich ganz normal laufen, was auch ein Effekt des Wassersteines war.
Zwar war es für die Meerjungfrauen hier anstrengender zu schwimmen als im offenen Meer, aber sie wurden damit groß und können sich dafür wendiger und schneller außerhalb des Feldes bewegen.
Das konnte in Notsituationen sehr vom Vorteil sein.
Ich lief an einigen Häusern vorbei, bis ich endlich vor dem stand, wo Lana gewohnt hatte.
Aufregung, Unsicherheit und Freude machte sich gerade in mir breit.
Ich war mir nicht mehr so sicher ob ich da einfach rein gehen konnte, schließlich war ich für sie inzwischen vielleicht schon eine Fremde.
Sollte ich wieder gehen und darauf warten bis die Nachricht, dass ich mich in Atlantis befand, sie erreichte und Lana von selber auf mich zu kam?
„ Risa? Das bist du doch, oder?“ hörte ich plötzlich meinen Namen und schaute mich um.
Dann entdeckte ich einen attraktiven Neck, der aus dem Fenster sah.
„ Hi…“
„ Na klar. Du bist es!“ traute er fast seinen Augen nicht. „ Lana!! He, Lana!! Risa ist wieder da!!“ schrie Finn fast das ganze Haus zusammen.
„ Risa? Wirklich? Wo ist sie?“ auch die gute Freundin kam nun ans Fenster geschwommen. „ …“ einen kurzen Moment starrte sie mich nur mit offenem Mund an.
Aber dann sprang sie aus dem Fenster, anstatt die Tür zu benutzen und drückte mich stürmisch an sich.
„ Du bist es wirklich. Du bist endlich wieder da.“ Liefen ihr vor Freude die Tränen über die Wange. „ Du hast mir so gefehlt.“
„ Du mir auch, Lana. So sehr.“ Erwiderte ich die Umarmung.
„ Du kannst dir nicht vorstellen, wie weh mir das tat als du plötzlich verschwunden warst.“
„ Es tut mir so leid. Ich wollte dir in der Nacht noch Bescheid sagen, hatte dann aber keine Zeit mehr dazu.“
„ Du bleibst doch jetzt hier, oder?“
„ Ich kann noch nicht hier bleiben. Aber ich werde dich ganz oft besuchen kommen, versprochen.“ Lächelte ich sie an.
„ Dann werde ich mit dir an Land kommen. Wenn du nichts dagegen hast.“
„ Nein, natürlich nicht. Du könntest bei mir mit im Zimmer schlafen wie früher!“
„ Ja…dass wäre schön.“
Auch ihr älterer Bruder kam hektisch zu uns rüber geschwommen und erdrückte mich und seine Schwester fast.
Ich erinnerte mich daran, dass Finn mir früher seine Liebe gestanden hatte. Allerdings hielt ich das für gelogen.
Er wusste wie gut ich mit Keith befreundet war und vermutete wohl dass da noch mehr hinter steckte.
Aus irgendeinem Grund sah er in den Prinzen seinen Konkurrenten.
Deshalb versuchte er ständig mich von seinem Rivalen zu trennen. Hatte es aber nie wirklich geschafft.
Überhaupt glaubte ich mich zu erinnern, dass er nicht einmal gegen den Anglerfisch gewonnen hatte.
Keith war ihm in allem überlegen.
„ Nicht so feste, du erdrückst mich!“ stammelte ich.
„ Oh, tut mir leid. Ich freue mich nur so dich wiederzusehen.“ er löste sich von uns. „ Gut siehst du aus. Bist wirklich eine wunderschöne Frau geworden.“
„ Hattest du das etwa bezweifelt?“ griente ich ihn an.
„ Natürlich nicht…aber du bist wirklich atemberaubend schön…sag, willst du nicht meine Freundin werden? Ich liebe dich noch immer!“ ergriff Finn meine Hand.
>Auch er ist noch immer so wie früher…<
„ Äh…tut mir leid aber ich…“
„ Du solltest jetzt mit Hizuki reden, Risa.“ Unterbrach Keith mich, der Finn nicht gerade freundlich anstarrte.
„ Ja…“ würdigte ich ihm keines Blickes.
„ Du solltest eure Hoheit nicht warten lassen.“ Verbeugte Lana sich vor dem Prinzen. „ Kommst du danach wieder her? Ich möchte jede Einzelheit aus deinem Leben an Land erfahren.“
„ Ach, da gibt es nicht so viel zu erzählen. Ich würde lieber wissen wie es dir in den letzten Jahren ergangen ist.“
Urplötzlich lief meine gute Freundin rot an und drehte sich leicht von mir weg. Was war denn nun los?
„ Ja…da gibt es schon was…“ stammelte sie. „ Was sich…äh…verändert hat…“
„ Was denn?“ nun hatte sie meine Neugierde geweckt. „ Bekommst du ein Baby? Bist verheiratet? Was ist es?“
Verschämt lachend schlug sie mir leicht gegen die Schulter und wackelte dann mit ihrer Schwanzflosse hin und her, wie ein aufgeregter Hund.
„ Dass kann ich dir doch nicht vor allen Leuten hier sagen…“
„ Alle Leute?“ ich sah mich um und erblickte nur Keith und Finn. „ Alle Leute…ja.“
An der Situation zwischen den Beiden anwesenden Neck‘s hatte sich also auch nichts verändert.
Die eiskalten Blicke, die sie sich entgegen warfen, blieben mir natürlich auch nicht verborgen.
„ Sehen wir uns dann nachher, ja?“ vernahm ich Lana’s gedämmte Stimme.
Als ich wieder zu ihr hin sah, war sie mit ihrem Gesicht nah an meinem, was mir einen riesigen Schrecken eingejagt hatte.
„ Lana…willst du mich umbringen? Erschreck mich doch nicht so.“
„ Tut mir leid…ich habe nur deine Augenfarbe bewundert.“ Kicherte sie.
„ Oh, du hast wirklich wunderschöne Augen…“ tatschte der aufdringliche Bruder an meinen Händen rum.
„ Los, komm jetzt.“ Griff der Sohn aus Königlichen Hause, mir an die Schulter und zog mich zu sich zurück.
Kam es nur mir so vor, dass er sich immer dann einmischte, wenn Finn mir zu nahe kam?
Das gleiche passierte doch auch bei Alain, aber wenn er mich nicht leiden konnte, ich ihm auf die Nerven ging, warum reagierte er dann so?
Diese ganzen Widersprüche gingen mir gewaltig gegen den Strich.
Der Kerl konnte mir doch einfach sagen was er wollte, oder was er halt nicht wollte.
Aber dieses, ‚ich kann dich nicht leiden, aber trotzdem will ich nicht dass dir ein anderer Typ zu nahe kommt,‘ nervte mich.
„ Gut, ich gehe jetzt.“ Schlug ich seine Hand weg und ging an ihm vorbei. „ Ich komme später wieder, ihr zwei.“
„ Ja!“ sahen sie mir, erstaunt über unsere Distanz, nach.

„ Ist deine Geschichte von vorhin wahr?“
„ Welche Geschichte?“
„ Über deinen Unfall.“
„ Ja ist sie.“
„ Hm…“ schwamm er neben mir her. „ Dann bist du noch dümmer als ich dachte.“
„ Was?“ starrte ich ihn erbost an.
„ Du wurdest von den Freaks fast getötet und stellst dich ihnen immer noch entgegen. Ist dass nicht ziemlich dumm?“
„ Ja, so was verstehst du nicht, nicht wahr?“ ich blieb stehen und funkelte ihn böse an. „ Weil du dich hinter einer Arme von Fischmutanten versteckst und selber nie einen Finger krumm machst. Du lässt nur andere für dich arbeiten. Deshalb wird dein Erbsenhirn nie nachvollziehen können, warum ich so handel.“
„ Du scheinst zu vergessen, wo du dich hier befindest. Ein Wort von mir und du verrottest im Kerker.“
„ Na klar.“ Gab ich unbeeindruckt von mir. „ Vor dir Witzfigur hab ich keine Angst.“
Den Rest des Weges zum Schloss ignorierte ich diesen eingebildeten Anglerfisch einfach.
„ He! Ich rede mit dir!“ fuhr er mich an.
„ Ich kann dich nicht hören.“ Genervt hielt ich mir die Ohren zu und summte vor mir hin.
Es war ein ziemlich komisches Gefühl wieder im Schloss zu sein. Aber verändert hatte sich hier nicht so viel.
Ich freute mich schon auf das Gesicht des Königs, wenn er mir gegenüber steht.
>Ob er mich überhaupt erkennen wird? Naja, durch meine menschliche Gestalt wird er sich denken können wer ich bin. Oder wird er mich für Cleo halten?<

Dann stand ich endlich vor der Tür zum Thronsaal. Und war ernsthaft am überlegen, wie ich Hizuki entgegen treten sollte.
Zum Glück wurde mir die Entscheidung abgenommen, als sich die Tür öffnete und Alain mich beinahe über den Haufen geschwommen hätte.
„ WOHA!!“ musste ich mich an ihm festklammern um nicht umzufallen.
„ Hmmm…“ schnurrte der Raser. „ Hast du dich so sehr nach mir gesehnt, dass du dich gleich so an mich pressen musst?“
„ Idiot!“ knurrte ich ihn an. „ Das mach ich bestimmt nicht weil es mir Spaß macht, sondern weil ich sonst hin gefallen wäre!“
„ Um eine Lüge nie verlegen, hm?“ griente mich dieser Neck frech an.
„ Ja…Ich habe dich schon immer sehr gemocht.“ Sah ich zu ihm auf. „ Am liebsten gebraten.“
„ Ist das wahr?“ traute Hizuki seinen Augen nicht. „ Bist du es wirklich, Risa?“
„ Äh…ja…“ schob ich den Prinzen leicht von mir weg.
Wenn auch Hizu noch so war wie früher, würde er solche Situationen gleich falsch verstehen.
Fazit, ihm erst gar nicht die Möglichkeit dazu geben.
„ Endlich…endlich sehe ich dich wieder!“
Er kam sofort zu mir rüber geschwommen und umarmte mich Herzlich.
„ Ist dein Vater auch hier?“ anscheinend suchte er den Gang nach ihm ab.
„ Nein, ich bin alleine hier. Vater muss die Stellung an Land halten.“
„ Ist dass so…?“ ließ er mich los und begab sich zu seinem Thron zurück. „ Komm. Setz dich.“ Zeigte er auf den Platz neben sich.
Der Platz seiner Frau…angeblich soll sie vor einigen Jahren verstorben sein. Das war eine sehr schwere Zeit für meinen Vater gewesen, als er davon erfuhr.
Aber eigentlich glaubten alle dass sie vom Drake Labor gefangen genommen wurde.
Ich folgte seiner Aufforderung und ließ mich auf den Platz nieder.
„ Oh Gott! Darauf sitzt du den ganzen Tag? Die sind ja voll unbequem.“ Im Gegensatz zu den Stühlen der Menschen waren sie das wirklich.
Kein Wunder, der Thron wurde aus Austern-Perlen angefertigt, wie fast alle Möbel hier und dann ausgepolstert. Womit sie ausgepolstert waren, wusste ich nicht mehr.
Vielleicht mit Moos?
„ Er…hasst mich für das, was ich Cleo antun wollte, oder?“ holte er mich aus meinen Überlegungen raus.
„ Vater? Nein…“ lächelte ich ihn leicht an. „ Er hasst dich ganz bestimmt nicht. Er vermisst dich. Er vermisst seinen besten Freund.“
„ Ist das wahr?“
„ Ja.“ Nickte ich. „ Er kann nur noch nicht zurück kommen. Der Kampf mit dem Drake Labor ist noch lange nicht zu Ende. Aber er möchte dich als Freund nicht verlieren.“
„ Das macht mich wirklich glücklich. Ich dachte ich hätte ihn für immer vertrieben.“
„ Ach was.“ Lachte ich über seine Bemerkung. „ So schnell vertreib man ihn nicht. Ich denke spätestens wenn Keith geheiratet hätte, wären wir auch wieder gekommen.“
„ War es für Cleo wirklich so unvorstellbar meinen Sohn zu heiraten?“
„ Natürlich war es das. Schließlich hatte sie doch einen anderen geliebt. Wie hätte sie es ertragen sollen, Keith nah zu sein, wenn ihr Herz doch einen anderen gehört?“
„ Verstehe…“ senkte Hizuki seinen Blick. „ Und ich habe mich davon nicht abbringen lassen, ohne an Cleo’s Gefühle zu denken. Ich war so blöd…dabei wollte ich nur das Hiro mir näher steht…“
„ Aber er stand dir doch schon so nahe. Er hat dich geliebt, wie seinen eigenen Bruder. Und Papa leidet seit 10 Jahren. Er wollte es ja klären. Aber dann wurden wir als Verräter registriert.“
„ Es tut mir alles so furchtbar leid. Ich wollte Cleo’s Gefühle nicht verletzten und Hiroki’s schon gar nicht. Er gehört doch zu meiner Familie.“
„ Vater hält noch immer große Stücke von dir, Hiro. Nicht eine Sekunde hat er dich gehasst.“ Strich ich ihm beruhigend über den Arm.
„ Hm…“ sah er lächelnd zu mir runter. „ Du bist ein liebes Mädchen, Risa.“ Streichelte er mich am Kopf. „ Eigentlich bist du ja kein Mädchen mehr. Du bist so schön wie deine Mutter.“
„ Danke…“ lächelte ich leicht verlegen.
„ Ich habe zu danken, weil du den Mut hattest hier her zu kommen. Es ist soviel falsch gelaufen in den letzten Jahren. Ich hätte schon lange zu euch an Land kommen müssen. Es war schließlich mein Fehler.“
„ Eigentlich war es Keiths Fehler.“ Verschränkte ich die Arme vor die Brust. „ Sein Fehler weil er Cleo dazu zwingen wollte ihn zu heiraten.“
„ Aber auch ich war von dem Gedanken angetan. Ich habe auch darauf bestanden, dass es so kommt. Ziemlich egoistisch.“
„ Warum wollte er Cleo eigentlich plötzlich heiraten?“
„ Ich weiß es nicht. Vielleicht hat er sie geliebt? Vielleicht wollte er sich auch nur so im Zaum halten, um nicht über eine andere gewisse Person her zu fallen.“ Schmunzelte er.
„ Welche andere?“
„ Dass kann ich dir nicht sagen, Risa.“ Sah er mich seitlich an. „ Aber eines Tages wird er dir das bestimmt selber erklären.“
„ Das glaub ich nicht.“ ich lehnte den Kopf leicht zur Seite. „ Wir sind keine Freunde mehr. Unsere Freundschaft hat das Jahrzehnt zerstört…“
„ Das kommt schon wieder in Ordnung. So wichtig wie du ihm warst…Keith wird sich daran auch noch erinnern.“
„ Hm…“
Ich musste unweigerlich wieder an das denken, was Keith vorhin von sich gegeben hatte. Von wegen dass er mich nie leiden konnte und ich ihm auf die Nerven gegangen bin.
Ich würde das so gerne klären. Aber an ihn war kein ran kommen mehr.
„ Wenn du zurück an Land gehst werde ich mit kommen. Ich muss unbedingt mit Hiro reden. Es bereinigen. Und als erstes werde ich die Verlobung auflösen und euch von der schwarzen Liste nehmen.“
„ Ok…“ antwortete ich abwesend.
„ Du bleibst doch über Nacht, oder?“
„ Ja. Ich kann heut unmöglich noch zum Strand schwimmen.“
„ Ich werde einem Dienstmädchen anweisen ein Zimmer herzurichten. Ich muss mich auch noch bei dir für die Rettung meiner Tochter bedanken.“
„ Ach was. Dafür kämpfen wir doch an Land.“
„ Einen gefährlichen Kampf.“
„ Ach geht. Die Jäger sind gar nicht so gefährlich…“ wich ich dieser Frage aus.
„ Du siehst müde aus. Wieso ruhst du dich nicht in Alains oder Keiths Zimmer aus, bis dein Zimmer fertig ist?“
„ Nein, dass ist keine gute Idee. Ich bin noch verabredet. Und werde mich jetzt auf den Weg machen. Wir sehen uns später.“
Ich verließ den Raum und ging zurück zu meiner Freundin.
>Ich glaube er wollte Cleo wegen dir heiraten, Risa.<

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Tag der Veröffentlichung: 28.09.2011

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