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Kapitel 1: Inkubus




Als ich noch ein kleines Kind war, drang der gefürchtete Teufel Thanatos in unsere Welt der Götter ein.
Brutal und ohne Rücksicht auf Verluste verwüstete er unser ganzes Land, raubte Kindern ihre Eltern und Eltern ihre Kinder.
Bis dato wurden in Kythos, unser Reich, niemals Kriege geführt.
Tod, Verderben und auch Schmerz waren für das Volk Fremdworte.
Nur auserwählte Krieger, wurden in alle möglichen Dimensionen entsannt um dort Teufel, Dämonen oder auch Geister zurück in ihre Welt zu schicken.
Aber alle unsere Krieger hatten gegen Thanatos, dem Teufel des Todes, keine Chance, so führte seine Blutige Spur bis in unser Schloss.
Und dort raubte er mir meine Kräfte und machte mich so zu einer verwundbaren Sterblichen.
Wer meine Macht besaß verfügte so mit über das Leben und bekam eine unglaublich starke Kraft des unsterblich -seins.
Denn ich, Risa, war die Göttin des Lebens, die Prinzessin von Kythos und eine der Stärksten Götter die existierten.
Aber nun, war ich nur noch ein Sterblicher unter vielen und in großer Gefahr.
Wer in meinem Blut badete sollte das ewige Leben geschenkt bekommen.
Zum Glück wussten nur wenige davon und so kam es, das Thanatos glaube in Rika, meiner großen Schwester, das ewige Leben gefunden zu haben.
Meine Schwester fand mich als erstes, blutüberströmt und schwer verletzt in meinem Zimmer, nur knapp überlebte ich den Anschlag.
Wütend reiste sie auf die Erde um von dort aus das Versteckt des Brutalen Teufels ausfindig machen zu können.
Von dort an, lebte sie auf dem blauen Planeten, getarnt als Sterbliche Frau und war fest entschlossen ihrer geliebten Schwester die Mächte zurück zu holen.
Rika suchte jedoch nicht allein, sie hatte Freunde die ihr dabei halfen, auch einen festen Freund hatte sie, der sie tatkräftig unterstützte.
Aber es kam anders als geplant.
Denn Thanatos fand sie als erstes, raubte auch ihr die Kräfte und glaubte fälschlicherweise, dass wenn er Rika tötete, er unsterblich werden würde.
Vor den Augen ihres Freundes richtete der Schweinehund sie hin und der Geliebte war nicht in der Lage ihr zu helfen.
Mit der neuen Kraft reiste Thanatos, zurück in die Dämonenwelt um Tartaros, dem Herrscher der Unterwelt, in eine Falle zu locken und ihn zu beseitigten.
Jetzt herrschte er über die Teufel und ein neues Zeitalter der Grausamkeit erschütterte selbst die Unterwelt in ihren Grundmauern.
So viel zur Vorgeschichte, meine eigentliche Geschichte spielte 15 Jahre nach dem Überfall auf Kythos.
Inzwischen war auch ich auf die Erde gegangen und jagte Teufel aller Art.
Tagsüber wohnte und arbeite ich in einem Kinderheim und nachts wurde ich zur gefährlichen Jägerin.
Beschützt wurde ich durch eine Kette, in der der größte Teil der Mächte von Mum und Dad versiegelt waren.
Ich schwor Rache für alles was er getan hatte und würde diese um jeden Preis bekommen.
Allerdings war ich nicht die Einzige, die den Geschöpfen der Unterwelt den Gar ausmachen wollte.
Es gab sogenannte Büros für das Übernatürliche, die auf Bestellung Geister austrieben oder andere fiese Gestalten vernichteten.
Und genau so ein Speziallist kam mir auch heute wieder in die Quere und schnappte mir eine dunkle Seele vor der Nase weg.

„ Ich verfluche dich! Dich und deine verdammte heile Welt.“ Rief ein Teufel in seinem Todeskampf.
Der Schlächter starrte ihn nur unbeeindruckt an und gab sein Kommentar dazu ab.
„ Fluch so viel du willst. Gewinnen wirst du dadurch nicht.“
„ Wir werden sehen. Genau in 666 Stunden wirst du dich in einen Inkubus verwandeln und es auch bleiben, solange, bis du Sex hattest, wird sich an deinem Zustand nichts verändern. Dass soll mein letzter Wille sein.“
„ Ein Inkubus? Lächerlich. Ich werde nie zu einem Sexsüchtigen Monster werden.“
„ Du kannst nicht gewinnen. Du wirst nie in der Lage sein Thanatos zu bezwingen.“ Dies waren die letzten Worte des Teufels.
„ Wir werden sehen…“ sprach der mysteriöse Mann und drehte sich von dem Staubhaufen, die Überreste seines Gegners, weg. „ Selbst der Fluch des Inkubus wird mich nicht davon abhalten euch zu jagen und jeden einzelnen zu töten. Bis die Gefühle der Rache in mir verstummen, oder ich eure Spezies völlig ausgerottet habe, werde ich nicht zur Ruhe kommen.“
Mit schweren Schritten verließ er den verlassenen Tempel und warf ein brennendes Streichholz hinter sich, darauf hin zerstörte eine gewaltige Explosion das Anwesen.
„ Niemals…“ flüsterte er und stieg in sein Auto.
666 Stunden, das waren genau 27 Tage und 18 Stunden. Dann wird er sich in das Sexsüchtige Monster verwandeln und der geschlagene Teufel wird seinen letzten Willen bekommen.
Der Teufelschlächter hätte nie im Leben damit gerechnet, dass ein so schwacher Fluch bei ihm wirken würde, nur aus diesem Grund hat er ihn nicht gleich wieder gebrochen.
Und dafür sollte er etwa einen Monat später die Quittung bekommen.
An diesem wunderschönen Sommertag waren einige Kinder des Kinderheims im Wald auf Pilz suche, die für das Abendessen vorgesehen waren.
Patricia, eins der älteren Mädchen, hatte sich mit der kleinen Miya etwas von den anderen abgekapselt, damit die ihr nicht gleich alle Pilze vor der Nase weg schnappen.
„ Ist der in Ordnung, Patty?“ die Kleine zeigte stolz ihren selbst gefundenen Pilz.
„ Ja.“ Lächelte die Ältere. „ Der sieht gut aus.“
„ Ehrlich? Da vorne sind noch ganz viele!“ strahlte sie bis über beide Ohren.
„ Dann sammel sie schnell ein, bevor die anderen sie entdecken.“
„ Ja.“ Nickte Miya und rannte zu der Stelle zurück, an dem sie die Pilze entdeckt hatte.
>Miya’s Eltern sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Dass ist gerade mal ein Jahr her. Sie tut mir so leid…< dachte das blonde Mädchen bedrückt.
„ Aber verlauf dich nicht, hörst du?“ rief Patty dem Mädchen hinter her.
„ Jahaaa!“
„ Hm…“
>Dieses Mädchen ist selbstständig als dieser Nichtsnutzige Keith und der faule Misaki zusammen.< missmutig formte sie ihre Strahlenden blauen Augen zu schlitze. >Ich war schon lange nicht mehr da…ob sie zu Recht kommen…?<
„ Mein Korb ist voll.“ Jubelte Miya und riss Patty so aus ihren Gedanken.
„ Klasse. Dann lauf schnell nach Hause.“
„ Ist gut.“
Brav folgte sie der Bitte und lief schnell zurück zum Kinderheim. Nur Patty blieb nun allein im dunklen Wald zurück.
„ Wo die anderen wohl sind?“ überlegte sie. „ Ich war die ganze Zeit mit Miya beschäftigt…mh…bleibt mir wohl nichts anderes übrig als sie suchen zu gehen…“ seufzte sie fast schon theatralisch.
Summend folgt sie dem kleinen Pfad tiefer in den Wald hinein. Vorbei an wildwachsenden Himbeersträuchern und bis in den Himmel ragenden Bäumen.
In einem dieser großen Bäumen saß ich auf einem Ast und lass ein Buch. Natürlich würde ich meine Schützlinge nicht allein in einem tiefen Wald gehen lassen, wo sie sich zum einen verlaufen und zum anderen gefährliche Tiere und Teufel auf sie Lauern könnten.
Von hier oben konnte ich alles gut über wachen.
„ HANON! GRACE! ELENOR!“ rief Patty nach ihren Freundinnen.
>Wo sind die bloß?...Ich will nicht allein im Wald sein…e-es ist so…gruselig hier…<
Ängstlich tapste sie sich weiter vor. Dass ich fast genau über ihr war, wusste sie nicht.
„ Hanon…Grace…Elenor…“ flüsterte das blonde Mädchen jetzt nur noch. „ Ist hier irgendwer?“
Panisch blieb sie stehen und sah sich um.
>Die wollen mir bestimmt einen Streich spielen…und gleich kommen sie aus ihren Büschen und Sträuchern gesprungen und schreien BUHHH!! Aber da werde ich ihnen zuvor kommen!! HA!<
Vorsichtig und leise tastete sie sich an einige Büsche heran, hob ein paar Steine auf und bewarf das Grün mit diesen Kieselsteinen.
„ Da habt ihr!! MUHAHAAHAAA!!“ lachte sie dreckig.
Verwundert sah auch ich nun zu ihr runter und kratze mich fragend am Kopf.
>Was macht sie denn da?<
„ Äh…“ räusperte sich jemand hinter Patricia. „ Was machst du denn da?“
„ …?“ verdutzt drehte sie sich um. „ H-Hanon? Wo kommst du denn her?“
„ Na vom Pilze sammel?“ kicherte diese. „ Grace und Elenor sind schon mal zum Heim gegangen. Aber ich wollte dich hier nicht allein zurück lassen. Du weißt ja dass uns Risa dafür köpfen würde. Wenn jemand allein zurück bleiben würde. Miya ist uns auch gerade entgegen gekommen.“
„ Ja das stimmt…habe sie schon mal vorgeschickt, weil ich euch suchen wollte.“ Erleichtert nicht mehr allein zu sein.
„ Und was war das gerade mit den Steinen?“
„ Äh…“ Schweißperle. „ Ich… wollte so wilde Tiere vertreiben…“
„ Wilde Tiere..so so…“ schmunzelte Hanon.
„ Ja genau. Lass uns zurück gehen.“
„ Ok…“
Lachend setzen sie sich in Bewegung und folgen dem Weg langsam zurück zum Heim.
„ Oh…“ Hanon’s Blick fiel in den Korb ihrer Freundin. „ Du hast aber wenige Pilze gefunden.“
„ Mh?“ starrt auch in ihren Korb. „ Naja, ich war die ganze Zeit damit beschäftigt, Miya beim Suchen zu helfen, dass ich dass ganz vergessen habe.“
„ Verstehe.“
Kurzer Hand griff sie ein paar von ihren selbst gesammelten Pilzen und legte sie in den anderen Korb.
„ Hm? Was machst du da, Hanon?“
„ Damit deine Ausbeute nicht so mickrig aussieht.“ Lächelte die Freundin.
„ Danke.“
„ Ach was.“ Lachte sie. „ Nicht dafür.“
„ Trotzdem… HM?“ plötzlich blieb Patty stehen.
„ Was ist?“
„ Da liegt doch jemand.“
„ Hn?“ sie folgte ihrem Blick. „ Tatsächlich! Vielleicht braucht er ja Hilfe!“ rief Hanon erstaunt.
Sie rannten zu dem am Boden liegenden scheinbar verletzten Mann hin.
Allerdings, als sie näher an ihn ran kamen fielen ihnen sofort die beiden Hörner auf, die seitlich an seinem Kopf saßen und Ähnlichkeit mit Ziegen-Hörnern hatten.
Die spitzen Ohren wurden von seinen Haaren verdeckt, aber sein langer Schwanz und auch seine Fledermaus artigen Schwingen waren nicht zu übersehen.
„ Ein Teufel!!“ schrie das blonde Mädchen erschrocken.
„ Ah.“ Blieb auch Hanon stehen und klammerte sich an Patty. „ Wir sind verloren. Er wird uns auffressen.“
„ …“
„ Nun tu doch was, Patty.“
„ Warum ich?“
„ Na du hängst doch ständig bei diesem Keith rum. Du musst wissen was zu tun ist!“ jammerte sie weiter.
„ Das heißt doch noch lange nicht dass ich dabei bin, wenn die die Teufel platt machen. Ich mach doch nur bei denen sauber!“
„ Trotzdem weißt du mehr als ich.“
„ Gnh…“ der Teufel kam wieder zu sich und stand langsam auf.
„ AHHHHHH!!!“ brüllten die beiden Mädchen im Chor.
Anscheinend hatte man dem Wesen aus der Unter Welt übel mit gespielt. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten und wankte vor sich hin.
Und dann entdeckte er die neugierigen jungen Damen und blickte sie gequält an.
>Nicht doch…das sind…doch noch Kinder…<
Wahrhaftig versuchte er rückwärts von ihnen weg zu gehen, aber dieser Drang, der Druck der schon seit einigen Tagen tief in ihm war, und ihn langsam zu Grunde richtete ließ keinen Rückzug zu.
„ Lass uns schnell verschwinden, Patty. Er sieht geschwächt aus. Vielleicht haben wir doch noch eine kleine Chance ihm zu entkommen.“ Flüsterte sie verängstigt.
„ Ist gut. Am besten rennst du zurück zum Heim und holst Hilfe. Ich werde ihn ablenken, falls er uns hinter her rennt.“
„ Aber…dass ist gefährlich.“
„ Wie du schon sagtest, ich müsste wissen was zu tun ist. Nun lauf schon.“ Brüllte sie und zerrte Hanon hinter sich her.
Der Dämon sträubte sich wirklich dagegen ihnen zu folgen, er versuchte sich verzweifelt im Zaum zu halten. Aber es gelang ihm nicht.
„ Hmmm…“ er verlor immer mehr die Kontrolle über sich. „ Es tut mir…leid…“
Obwohl es eher gegen seinen Willen war, breitete er doch seine Schwingen aus und folgte den Beiden Flüchtlingen.
Dabei schien sein Interesse gerade Patricia zu gelten.
„ Verzeih…Patty.“
„ AHHHH!!!“
„ Patty!! PATTY!!! RENN!!!“ Hanon blieb wie angewurzelt stehen als sie sah wie der Teufel hinter ihrer besten Freundin her war und wusste nicht so recht was sie jetzt tun sollte.
Sollte sie zum Heim zurück und Hilfe holen? Bis sie allerdings wieder hier war konnte es schon zu spät sein.
Aber was konnte sie schon allein gegen ihn aus richten? Woher nahm er nur plötzlich diese Energie?
„ Patty…Lass sie in Ruhe, du widerlicher Kerl!“ schrie das verschüchterte Mädchen aufgebracht. „ Wo ist nur dieser Keith wenn man ihn mal braucht? Halte durch Patty, ich komme!“
Unglücklicherweise stolperte Patty bald schon über eine Wurzel, die sich aus heiterem Himmel quer über den Weg schlängelte, und fiel der Länge nach unsanft auf den harten kalten Boden.
„ Aua…wo kam die denn her?“ rieb sie sich den schmerzenden Ellenbogen.
„ Patty, steh wieder auf. Was machst du denn? PATTY!!!!“
Als die blonde junge Dame wieder aufsah, wollte sich der Teufel gerade auf sie stürzen.
„ Ahhhh!!!“
Nur kam er dazu nicht mehr, da ich mich nun auch einmischte.
Ganz zufällig natürlich saß ich auf einen Baum genau über dem Geschehenen und noch zufälliger sprang ich auf den Dämonen drauf, als ich mein Versteck verließ.
„ …“ Hanon wie auch Patty starrte mich mit einer Mischung aus Erleichterung und Entsetzen an.
„ Alles in Ordnung?“ wollte ich von dem am Boden liegenden Mädchen wissen.
„ RISA!!“ brüllte diese und klammerte sich weinend an mich fest. „ Zum Glück bist du hier. Ich hatte solche Angst.“
„ Ganz ruhig, Patty. Der kann dir jetzt nichts mehr anhaben. Nicht so lange ich hier bin.“
„ Oh Gott sei Dank, du bist in Ordnung.“ Auch Hanon stand nun neben uns. „ Ist er bewusstlos? Gut dass du gerade in der Nähe warst…wer weiß was er mit Patty angestellt hätte, wenn du nicht da gewesen wärst. Ich war einen Teufel noch nie so nah…Irgendwie ist er ja ganz süß…“ redete sie wie ein Wasserfall drauf los.
„ Ich kann ihn ja für dich aufwecken und dann schauen wir mal wie süß du ihn dann noch findest.“ Ich hatte noch nie von Jemanden gehört dass er einen Teufel ‚süß‘ fand.
So was gab es einfach nicht.
„ Nein, nein!“ lehnte sie dann doch entschieden ab.
Am liebsten würde ich diese Ausgeburt der Hölle wieder dort hin zurück schicken, wo sie aus ihrem Loch gekrochen kam.
Leider Gottes musste ich mich arg zusammen reißen, da ich hier nicht allein war und keiner erfahren durfte, dass ich eine Göttin war.
Also musste ich zu aller erst die Kinder los werden, dann würde ich mich um den Rest kümmern.
Ich drehte mich zu den Bewusstlosen Dämonen um und erstarrte leicht.
„ Ein Inkubus…“ flüsterte ich.
>Aber einer der sich vor kurzen erst zum ersten Mal verwandelt hat. Die beiden wissen gar nicht was ihnen geblüht hätte, wenn ich nicht hier gewesen wäre.<
Ich kniete mich zu dem Inkubus runter und legte ihm meine Hand auf die Stirn.
Anscheinend war das hier kein einfacher Inkubus, sondern ein Unschuldiger Mensch, der von einem Teufel verflucht wurde? Konnte das sein?
Wenn es sich hier wirklich um einen Fluch handelte, musste ich ihm auf jeden Fall helfen.
„ Mhhh…“ atmete er schwer ein.
„ Du bist schon einige Zeit in diesem Zustand, was..?“ fragte ich ihn nachdenklich.
Als ein Teufel dieser Gattung gab es nur einen Weg ihm zu helfen. Er musste das tun, wogegen er sich scheinbar schon von Anfang an wehrte.
„ R-Risa…“ vernahm ich die Panische Stimme von Hanon. „ Du willst ihn doch nicht wirklich wecken, oder? Das war nur Spaß.“
„ Wir sollten lieber zusehen dass wir von hier verschwinden, auch wenn er ganz nett aussieht, ist er doch immer noch ein Teufel. Ich könnte von Zuhause aus Keith anrufen, der wird sich schon um den kümmern.“ Teilte uns Patty ihre Gedanken mit. „ Er kann zwar nicht viel, aber das kann er sehr gut.“
„ Wenn du so eine schlechte Meinung von ihm hast, warum rennst du dann ständig zu ihm hin?“ schielte das schwarz Haarige Mädchen ihre Freundin seitlich an.
„ Weil die ohne mich nicht klar kommen würden. Deshalb.“
„ Ja, ja.“
„ Dass ist nun wirklich nicht der richtige Augenblick für Sticheleien.“ Verdrehte ich genervt die Augen. „ Du brauchst diesen Keith nicht anrufen, weil dass hier kein einfacher Inkubus ist. Und da er nicht wie ein verfluchter Teufel aussieht, wird er wohl ein verfluchter Mensch sein.“
„ Ein verfluchter Mensch…?“ starrte mich die Blondine erstaunt an.
„ Aber dann müssen wir ihm doch helfen.“
>Es gibt nur einen einzigen Weg ihm zu helfen. Warum hattest du noch keinen Sex? Willst du vielleicht sogar sterben? Oder sträubst du dich dagegen über eine andere her zufallen, weil du verliebt bist? Was auch immer es ist, es wird dich langsam aber sicher zu Grunde richten. Viel zeit haben wir nicht mehr.<
„ Was machen wir denn jetzt? Wie können wir ihm denn helfen?“
„ Wir könnten ihn doch erst einmal mit ins Heim nehmen?“
„ Das wäre doch viel zu gefährlich, Hanon.“
„ Stimmt auch wieder…“
>Ob ich jemanden finden kann, der mit diesem eigentlich gutaussehenden verfluchten Menschen schlafen will? Wenn ich sein Aussehen verändern würde. So, dass er wirklich Aussehen würde wie ein ganz normaler Mann. Hm. Ja das müsste gehen.<
„ Was machen wir denn jetzt, Risa?“ schaute mich Patty fragend an.
„ Ich werde dass schon richten. Ich habe da eine Idee. Aber ihr müsst dafür ins Heim zurück gehen.“ Ich stand wieder auf und drehte mich zu den Beiden um. Es war äußert wichtig dass sie genau das taten was ich ihnen zu sagen hatte. „ Wenn ihr im Heim seid, sorgt dafür dass alle in ihre Zimmer verschwinden. Habt ihr verstanden? Ich möchte keinen auf dem Flur sehen. Das ist zu gefährlich.“
„ D-Du willst ihn mit ins Heim nehmen? Das ist verrückt. Er könnte uns alle umbringen!“
„ Das werde ich nicht zulassen, keine Sorge. Dennoch möchte ich ihn nicht unnötig reizen. Also sorgt dafür dass das Heim wie ausgestorben ist.“
„ Und was ist mit dir?“
„ Mit mir?“ sah ich das blonde Mädchen verdutzt an.
„ Ist das nicht zu gefährlich? Du allein mit einem Teufel…wie willst du dich denn gegen ihn wehren?“
„ Ach…“ musste ich anfangen zu lachen. „ Glaubt mir, ihr solltet euch mehr Sorgen um den Kollegen am Boden machen.“
Natürlich hatten sie keine Ahnung wer ich wirklich war, keiner wusste das.
Mein Blut machte Unsterblich und ich war nur noch eine einfache menschliche Frau mit den Kräften meiner Eltern also wie sicher konnte ich auf der Erde leben, wenn alle von meiner Herkunft wussten?
„ Ich weiß nicht…ich möchte dich nicht mit dem alleine lassen… was wenn er aufwacht und plötzlich wieder im besitzt seiner vollen Kräfte ist?“
„ Mach dir keine Sorgen, Patty. Vertrau mir, ich weiß mir sehr wohl zu helfen. Die Jungs im Heim sind um einiges gefährlicher.“
„ Ok…“ flüsterte das besorgte Mädchen. „ Aber pass auf dich auf, versprochen?“
„ Natürlich und jetzt lauft.“
Als ich mich dann wieder zu dem Teufel umdrehte traute ich fast meinen Augen nicht.
Da hockte Hanon doch tatsächlich neben ihm und starrte den Inkubus schwärmend an.
„ Er ist wirklich niedlich.“
„ Hm.“ Verschränkte meine Wenigkeit die Arme vor die Brust. „ Du kannst auch gerne bei ihm bleiben und ich geh mit Patty zurück nach Hause.“
„ Ja…dass wäre schön…“ antwortete sie abwesend. „ Hm? Äh…Ich meine natürlich NEIN!!“ brüllte diese gerötet und zerrte Patty mit sich. „ Wir kümmern uns um die Kinder und du dich um den Inkiblis!!“
„ Inkiblis? Sie meinte doch wohl Inkubus…Kinder…“ schüttelte ich lächelnd den Kopf. „ Inkiblis… der war gut…“
„ Hmmm…“ erwachte der Teufel hinter mir wieder.
„ Und was machen wir jetzt mit dir?“ überlegte ich und sah zu ihm runter.
„ Lass…mich…einfach in Ruhe…“ stammelte er.
„ Das kann ich nicht…“ ich kniete mich wieder zu ihm runter und betrachtete ihn ausgiebig. „ Das ist das erste mal, dass ich einem Inkubus so nah bin…“
Er öffnete langsam seine Augen und sah mich seitlich an. „ Du fühlst dich…ziemlich sicher…was?“
„ Ich bin sicher…“ lächelte ich. „ Bist du wirklich ein Inkubus? Oder sind die vielleicht nur angeklebt?“
Ein Inkubus war ich wirklich noch nie so nah, mal abgesehen davon dass ich einen richtigen Inku schon längst ins Jenseits befördert hätte.
Zwar hasste ich die Teufel wie die Pest, aber da er hier in Wahrheit ein Mensch war, interessierte es mich ja schon, wie sich zum Beispiel die Hörner eines Teufels anfühlten.
Und da mich wirklich die Neugierde gepackt hatte, beugte ich mich halb über ihm und tastete diese interessiert ab.
„ Wie bei einer Ziege…“ stellte ich fest. „ Vielleicht stammen die Teufel ja von Ziegen ab. Passen würde es jedenfalls.“ Kicherte ich bei dem Gedanken.
„ Du…bist echt mutig…dich einem Inkubus…so zu nähern…“
„ Was willst du schon gegen mich ausrichten?“ ich hatte diesen Satz kaum ausgesprochen da fühlte ich, wie seine Hand meinem Rücken hoch glitt. „ Hm…wenn du überleben willst, solltest du deine Hand da weg nehmen.“
„ Hast du schon mal versucht… einem Süchtigen von seiner… Sucht abzuhalten?“
Ein Teufel dieser Art brauchte die Nähe, die Zärtlichkeiten und den Sex um zu überleben.
Würde ich ihn hier liegen lassen, wäre er in wenigen Stunden Tot.
Jedoch bemerkte ich natürlich auch, dass jede Berührung ihm Energie zurück gab. Selbst das abtasten seiner Hörner half ihm schon.
„ Ich hatte nicht geplant mich dir anzubieten. Also reiß dich mal zusammen.“
„ Dass…tu ich schon seit…Tagen…“
„ Ja, das dachte ich mir schon.“
Ich ließ von seinen Ziegenartigen Hörner ab und stand wieder auf. Auch der Süchtige Herr zu meinen Füßen setzte sich langsam auf.
„ Ich brauche dein Mitleid nicht. Ich…komme ohne dich zurecht.“ Murmelte er und erhob sich.
Inku wusste, dass er sich nicht mehr lange im Griff haben würde, wenn er weiter in meiner Nähe blieb.
Und er wollte keineswegs über mich herfallen. Also setzte er sich in Bewegung und wankte vor sich hin.
„ Ich kann dich so nicht gehen lassen. Du wärst eine Gefahr für die ganze Frauenwelt.“
Meinte ich und folgte ihm. „ Bald wird sich dein Instinkt ums Überleben kümmern und dann ist es dir egal mit wem du schläfst.“
„ Ich werde es nicht so weit kommen lassen…geh endlich.“
„ Willst du unbedingt sterben?“
„ Selbst dass ist besser…als über eine a-andere herzu-fallen…“ völlig erschöpft.
„ Aber wenn du stirbst, kannst du deine Freundin nicht mehr wieder sehen…“
„ Hm….dass ist nicht dein…Problem…verschwinde…lass mich in Ruhe…“
Dass er sich so dazu zwang, sich sogar dagegen wehrte, mit einer anderen Frau zu schlafen, faszinierte mich irgendwie. In seinem wahren Leben musste er seine Freundin wirklich sehr lieben.
Es tat mir fast schon leid sein Leben retten zu wollen.
„ Aber selbst wenn du dich die ganze Zeit zusammen reißen könntest, würdest du doch irgendwann daran verrecken. Und dass möchtest du doch bestimmt nicht, oder?“
„ …“
Seufzend griff ich nach seinem Arm und lehnte mir diesen über die Schulter.
„ Ah…“ stöhnte er leise auf. „ Nicht…ich…“
„ Halt endlich deinen Mund. Ich werde dir helfen und damit Basta. Und falls du auf den Gedanken kommen solltest, mich in eine dunkle Ecke zu zerren, werd ich mir zu helfen wissen.“
„ Ach ja…?“
„ Ja. Und nun hör auf dich dagegen zu wehren. Du kannst nicht gewinnen. Schreib dir das hinter die Ohren.“ Knurrte ich.
„ …“ gab sich der Typ mit den Ziegen-Hörnern geschlagen.
Obwohl er sich wirklich arg zusammen riss, konnte er es nicht verhindern, dass er mich zum einen, ständig an sich drückte und meine Schulter streichelte, und zum anderen spürte ich mit einem Mal, wie sich etwas um meine Hüfte schlang.
Als ich an mir runter sah, erkannte ich dann dass es sich um seinen Schwanz handelte.
„ Verzeih…ich…“ begann sich der Teufel zu entschuldigen.
„ Schon ok…halte noch ein bisschen durch wir sind gleich da.“
„ Ich… weiß nicht wie lange ich dass noch aushalten kann…“
„ Da vorne ist es. Ich kann das Heim von hier aus schon sehen.“
Seine Zurückhaltung näherte sich spürbar den 0 Punkt zu. Immer wieder drückte er mich fester an sich, konnte sich aber zum Glück jedes mal wieder fangen. Wie lange konnte er diesen Zustand noch ertragen?
Kurz bevor wir das Heim erreichten, blieb ich stehen. Ich konnte ihn so nicht mit rein nehmen, aber anderer Seitz konnte ich diesem Inkubus nicht zeigen dass ich eine Göttin war. Was nun?
„ Kannst du deine Hörner und Schwingen nicht unsichtbar machen?“ das wäre die einfachste Lösung.
„ Natürlich kann ich das.“
„ Und warum hast du das noch nicht gemacht?“
„ Wofür?“
„ …“ ich konnte zu so einer dämlichen Aussage nur den Kopf schütteln. „ Dann mach das Unsichtbar und in der Zeit schaue ich nach ob auch alle in ihren Zimmern sind.“
Während ich also zum Eingang ging und nach dem rechten schaute, folgte der Teufel meiner Bitte und machte die verräterischen Merkmale eines Dämons unsichtbar.
Aus den Augen ließ er mich dabei aber nicht.
„ Alles ruhig. Gut.“ Nickte ich zufrieden.
Gerade als ich mich wieder zu dem Inkubus umdrehen wollte, stieß dieser mich schon gegen die Wand und drückte sich von hinten an mich.
„ Heee!!“ schrie ich erschrocken auf. „ Ich sagte doch dass ich NICHT der Hauptgang bin!“
„ Hmm…du schmeckst einfach nach mehr…“
„ Verdammt…“
Ich windete mich so lange hin und her, bis ich mich zu ihm umdrehen konnte und verpasste ihm eine schmerzhafte Kopfnuss, worauf er mich verdutzt los ließ.
„ Argh! W-Was sollte dass denn??“
„ Das fragst du noch? Ich erinnere mich nicht daran dir grünes Licht gegeben zu haben. Ich lasse mich nicht von jedem daher gelaufenen Penner vernaschen, verstanden?“ maulte ich ihn an.
„ Du bist doch selber schuld! Warum lässt du mich auch so nah an dich ran?“ maulte dieser zurück.
„ Weil du dich bis gerade noch zusammen gerissen hast!“
„ Ich bin auch nur ein Inkubus!“
„ Das ist wohl wahr…“ knurrte ich und öffnete die Tür wieder. „ Folge mir einfach unauffällig.“
„ Wo auch immer du hin gehst…“
Ihm ging es anscheinend schon wieder besser. Das könnte daher kommen, dass er mich berührt hatte und sich so Energie zurück holen konnte.
Als wir dann jedoch vor meinem Zimmer standen, und ich auch diese Klinke runter drücken wollte, griff meine Hand in etwas klebriges, was sich auf dieser Türklinke befand.
„ Mist…“ fluchte ich.
Diese Jungs waren echt furchtbar. Ständig wurden den Aufsichtspersonen, die fast alle auch im Heim wohnten, fiese Streiche gespielt.
„ Sieht aus wie Zahnpasta…“ meinte der Klugscheißer hinter mir.
„ Ach ne? Echt? Darauf wäre ich nun gar nicht gekommen.“
„ Wirklich nicht, hu?“ grinste er.
Ja, es ging ihm wirklich besser. Vielleicht sollte ich mal ausprobieren wie lange er es dieses Mal alleine aushielt.
„ Ach halt deinen Mund und geh da rein. Ich schaue gleich mal wen ich für dich auftreiben kann.“
Eigentlich wollte er keine andere mehr als mich. Ich war die erste, die ihm in diesen Zustand so nah gekommen war und dessen Nähe er genießen durfte.
Sein Körper schrie jetzt schon nach mehr. Nach viel mehr.
Inku hatte absolut keine Ahnung wie lange er noch die Kontrolle über seinen eigenen Körper halten konnte.
Der Inkubus in ihm übernahm immer mehr von ihm, trieb sein Verlangen und seine Zurückhaltung an die Grenzen der Ertragbarkeit. Und verdrängte seinen auflehnenden Menschenverstand in die tiefste Dunkelheit seines Geistes.
Und trotzdem folgte er erneut der Bitte dieses erregenden Wesens.
Ich schloss die Tür wieder hinter ihm und stampfte erbost ins Badezimmer, wo ich erneut meine Hände in Zahnpasta baden durfte.
Aber das war den Jungs noch immer nicht genug, denn als ich ins Bad gehen wollte fiel mir urplötzlich ein Eimer mit eiskaltem Wasser auf den Kopf.
Jetzt war ich richtig wütend und würde mir diese missratenen Blagen zur Brust nehmen.
Fluchend wusch ich mir die Paste ab und wollte gerade aus dem Zimmer raus stampfen, als mein Blick auf den Spiegel fiel.
Mein ausgerechnet weises Minikleid klebte verführerisch an meinem Körper und gab, für diese dämlichen Gören, zu viel von meinem Körper preis.
Genervt und echt angepisst raste ich in mein Zimmer und vergaß dabei dass sich dort eine viel größere Gefahr befand. Ein Sexsüchtiges, ausgehungertes Monster.
Das allerdings fiel mir erst wieder ein, als es schon zu spät war.
„ Fuck.“ Schimpfte ich und knallte die Tür hinter mir zu. „ Diese miesen…“ ich verstummte prompt, als mir der verschlingende Blick des Mannes in meinem Zimmer auffiel und ich dann an meinem Körper runter sah. „ Scheiße…“
Mir blieb nur eines, die Flucht zurück auf den Flur. Ich sah an seinem Blick dass er sich nicht mehr lange zurückhalten konnte, wenn ich ihm ein so verführerisches Bild bot.
„ Halte noch ein bisschen durch. Ich bin gleich wieder weg. Hörst du? Halt dich zurück!“
Doch da kam der nächste tief schlag, der mich zum verzweifeln brachte. Meine Tür war von außen abgeschlossen worden.
„ Oh…nein…“ stammelte ich.
Was hatte ich nur verbrochen? Was hatte ich nur falsch gemacht, dass man mich in so eine ausweglose Situation stieß?
Fast schon verängstigt drehte ich mich zu meinem Besucher um, der kurz davor war seiner drängenden Begierde nachzugeben.
„ He…du wirst doch jetzt nicht weich werden…oder? Ich-Ich finde schon einen weg um hier raus zu kommen…“
„ Dann mach schnell…wie soll ich dem widerstehen können? Spiel nicht mit dem Feuer, wenn du das Echo nicht vertragen kannst.“ Flüsterte er. „ Lauf…rette dich…ich kann nicht mehr… mich nicht mehr lange zusammen reißen…“
Ich suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Natürlich wollte ich ihm helfen, ihn retten, aber ganz bestimmt nicht indem ich mich ihm hingab.
„ Risa…“ seine Stimme bebte vor Anstrengung sich im Zaum zu halten und doch kam er langsam auf mich zu. „ Ich kann so nicht von dir ab lassen…ich will dich.“
„ Um Gottes Willen… NEIN!!“ fuhr ich ihn an. „ Denk an was anderes…an dicke Frauen…oder an nackte Männer…an…alte verschrumpelte Frauen…“ ich wich energisch vor ihm zurück.
„ Das hat bei deinem Anblick alles keinen Zweck.“ Hatte er gerade noch geflüstert, war seine Stimme jetzt vor Erregung heiser geworden. „ Es gibt keinen Ausweg mehr, kein Zurück. Ich will dich und werde dich auch bekommen. Komme was wolle.“
Somit hatte der Kampf begonnen.
„ Hau ab!!“ schrie ich ihn an, während er mich durchs ganze Zimmer jagte. „ Ich kann mit einem Teufel nichts anfangen! Lass mich in Ruhe.“
„ Halb Teufel.“ Berichtigte er mich. „ Ich wäre nicht in diesem Zustand wenn man mich nicht verflucht hätte.“
„ Das ändert trotzdem nichts daran, dass es mir verboten ist, was mit einem Teufel anzufangen!!!“
Mal wieder konnte ich ihm gerade so entkommen. Der fiese Schuft hatte seine Schwingen wieder Sichtbar gemacht und benutze diese auch noch.
Das war so gemein. Wie kam ich aus der Sache nur wieder heil heraus?
„ Es ist dir verboten?“ sah er mich kurz verdutzt an, setzte seine Hetzjagd auf mich dann aber fort. „ Verstehe. Du bist also eine Göttin! Das macht die Sache noch viel interessanter.“
„ N-Nein!!“ ich riss entsetzt die Augen auf. „ Sehe ich etwa aus wie eine Göttin?“
Wo waren nur plötzlich seine guten Manieren hin? Hatte der Inkubus in ihm jetzt völlig die Kontrolle übernommen? Zu mindestens schien es so.
Und dann glaubte ich den perfekten Plan zu haben.
Auf meinem Schreibtisch stand eine Dose voll mit Mehl, diese ergriff ich und schleuderte sie dem aufdringlichen Typen direkt ins Gesicht.
Als er damit beschäftigt war sich fluchend das Mehl aus dem Gesicht zu reiben, öffnete ich schnell mein Fenster. Er sollte glauben ich wäre getürmt, versteckte mich dann aber in meinem Kleiderschrank.
Durch das Spiel, was er mit mir spielte, war ich schon ganz außer Atem.
„ Dass werde ich dir vom Vorspiel abziehen…“ maulte er.
>Welches Vorspiel? Es wird kein Vorspiel geben.<
Ich hatte leider ganz vergessen, dass ein Inkubus auch die Wärme eines Körpers sehen konnte. Selbst durch Wände hindurch konnte er das noch wahr nehmen.
Mein Plan schien wirklich aufzugehen, da sein erster Weg tatsächlich zum offenen Fenster führte.
Aber gerade als er durchs Fenster ins freie gleiten wollte, fiel sein Blick auf den Schrank, indem ich mich befand und natürlich sah er die Wärme meines Körpers dort.
„ Hm…“ grinste er nur. Schloss das Fenster wieder und schlenderte auf mein Versteck zu. „ Da wäre ich doch fast auf deinen Plan hinein gefallen. Aber leider nur fast…“
Und dann riss er die Tür von meinem Schrank auf. In diesem Augenblick rutschte mir das Herz buchstäblich in die Hose.
„ Wie war das noch mal wenn man einen Gott enttarnt?“
„ I-Ich bin kein Gott!!“ fauchte ich ihn erschrocken an.
Allerdings…ich tat in meiner Verzweiflung etwas, was dieser Aussage der Lüge strafte.
Ich schleuderte ihm einen leichten Lichtzauber entgegen, der ihn für einen kurzen Augenblick blendete.
Dies nutze ich, um zwischen seinen Beinen durch zu rutschen und mich so erst einmal wieder retten zu können.
„ So, so. Du bist also keine Göttin…“ ihm schien das was wir hier taten wirklich zu gefallen. „ Das wird wirklich immer interessanter…ich kann es kaum erwarten dich zu besitzen…“
„ Das wird nie so weit kommen!!“
„ Sag niemals nie…“ verspielt strich er sich mit der Zunge über die Lippen. „ Du wirst mir nicht mehr entkommen.“
„ Das werden wir ja sehen.“
Um ehrlich zu sein, machte es mir ja auch irgendwie ein wenig Spaß. Und er sah ja nun auch nicht gerade scheiße aus.
Wäre er ein einfacher Mensch oder ein Gott, würde er zu meinem Beuteschema passen.
Und dann war alles plötzlich ganz ruhig. Ich sah mich im Zimmer um, aber von dem Inkubus war keine Spur mehr zusehen.
>Wo ist er hin? Können sie sich unsichtbar machen? OH NEIN!!! Können sie?<
Ich sah mich weiter aufgeregt im Raum um. Wenn ich ruhig geblieben wäre hätte ich ihn bestimmt hören können.
Aber ich war so perplex, so aufgebracht, dass ich darüber nicht nachdenken konnte.
Und dann war es zu spät um sich zu fangen. Mit einem Mal ging alles ganz schnell.
Inku packte mich, nahm mich auf den Arm und drückte mich mit den Rücken gegen die Wand.
„ Nicht doch. Nicht doch!“ ich versuchte noch immer mich zu befreien. Aber das ließ er nicht mehr zu. „ Wir können doch nicht…ich kann doch nicht…“
„ Und warum nicht?“ er machte sich wieder sichtbar und starrte mich erregt an. „ Ist es nicht egal ob du es mit einem Menschen, Teufel oder Gott tust?“
„ Naja…du hast vermutlich recht…aber…“
„ Aber?“
„ Aber…“ vergeblich versuchte ich mich nicht von seinem erregenden Blick einwickeln zu lassen. Aber dem Scharm eines Inkubus zu widerstehen, war ein aussichtsloses Vorhaben. „ Ich kenne nicht mal deinen Namen…“ murmelte ich.
„ … Dark…du kannst mich Dark nennen…“
„ Was ist denn dass für ein Name?“
„ Mein Name als Inkubus.“
Als er mich dann auch noch am Hals küsste, seine Hand an meinem Oberschenkel hoch strich und ich seine Erregung deutlich an meiner Intimsten stelle spürte, konnte ich mir ein aufstöhnen nicht verkneifen.
Das war ja so ungerecht. Es stimmte wirklich was man über diese Teufel las, man war nicht in der Lage ihnen zu widerstehen.
Auch ich fiel immer weiter in seinen Bann, genoss seine Liebkosungen und schlang meine Arme langsam um seinen Hals.
„ Köstlich…“ flüsterte er. „ Du schmeckst wirklich nach mehr.“
„ Dann tu es…bevor ich es mir anders überlege…“
„ Dein Wunsch ist mir Befehl…“
Langsam und genießerisch streifte er mir die Träger von meinem Kleid runter, setzte mich kurz wieder ab und ließ das Kleid zu Boden gleiten.
Erst dann nahm er mich wieder auf den Arm und warf mich aufs Bett.
„ He…nicht so brutal…“
„ Bevor ich es vergessen…“ gab Dark von sich als er über mich kroch. „ Wenn ich fertig bin, bin ich auch wieder weg.“
„ Na von mir aus.“ War vermutlich auch besser so. „ Sorge nur dafür, dass ich es später nicht bereue.“
„ Versprochen.“
Obwohl ich ihm so nahe war, konnte ich, wie auch er, eine gewisse Distanz nicht überschreiten.
So vermieden wir es zum Beispiel, uns auf den Mund zu küssen.
Trotzdem riss mich dieser Inkubus, ein Teufel, nein ein verfluchter Mensch immer mehr mit sich.
Verursachte ein Flammenmeer aus Erregung und Verlangen, dass ich schon lange nicht mehr gespürt hatte und kaum unter Kontrolle halten konnte.
Ich, als Göttin, als eine hohe Persönlichkeit im Götterreich, wurde von einer Ausgeburt der Dunkelheit vernascht.
Für Gewissensbisse war es jetzt allerdings zu spät, dennoch wünschte ich mir insgeheim, aus einem wunderschönen Traum aufzuwachen.
Nur heute, nur dieses eine Mal, werde ich einem Teufel das Leben retten.
Und ich hoffte innig, es später nicht zu bereuen.
„ Risa…“ stöhnte er immer wieder meinen Namen.
„ …“ ich war völlig außer Atem.
>Stöhn meinen Namen nicht so…bitte entweihe meinen Namen nicht…<
Dann drang er Gefühlvoll, als hätte er etwas Zerbrechliches unter sich, in mir ein.
Aufstöhnend klammerte ich mich fester an ihn fest.
Dark bewegte sich langsam und genießerisch in mir, wollte mich mit jeder Phaser seines Körpers spüren.
Sein Verhalten als Inkubus ging ihm gewaltig gegen den Strich. Trotzdem konnte er daran nichts ändern.
Aber nie im Leben wird er es zulassen, dass er seine einzige und große Liebe jemals vergaß.
Nein, er wird den Fluch brechen und nie wieder an mich, an den Sex, denken.
Aber jetzt, in diesem Moment, gab es nur ihn und mich.
Als wir beide dann einen mitreißenden Höhepunkt erlebten, löste sich Dark, plötzlich und sofort von mir, zog sich wieder richtig an und verschwand, ohne Worte, aus dem Fenster.
>Na…< ich starrte etwas enttäuscht zum Fenster. >Wenigstens ein ‚Bye‘ wäre ja wohl drin gewesen.<
Wütend stand auch ich auf und schlug das Fenster zu.
>Es tut mir leid…aber es ist besser so. Ich habe nicht vor dich noch einmal wiederzusehen.<
Verabschiedete sich der Inkubus in Gedanken, stieß sich vom Dach, wo er gerade noch saß, ab und flog davon.
>Teufel bleibt halt doch Teufel…egal ob es ein verfluchter Mensch ist, oder ein reiner Teufel…<
Nachdem ich mich wieder etwas beruhigt hatte, verließ ich mein Zimmer, indem ich einen Zauber benutze um von außen den Schlüssel umdrehte, und fragte mich gleichzeitig warum ich das nicht schon früher getan hatte.
Auf dem Flur traf ich auch gleich auf eine furchtbar neugierig guckende Patty.
„ Wie geht es ihm?“
„ Wem?“ fragte ich sie und ging an ihr vorbei in die Küche.
„ Na diesem Inkublis…“
„ Inkubus.“
„ Sag ich ja.“
„ …“
„ Sag schon. Sag schon!!“ drängelte das blonde Mädchen weiter.
„ …“ ich holte mir die Cola aus dem Kühlschrank. Eigentlich könnte ich jetzt was Härteres gebrauchen. „ Er…ist tot. Tja, ich konnte nichts mehr für ihn tun…“
„ WAS???“ rief sie enttäuscht.
„ So ist das eben.“ Schüttete mir die Cola in ein Glas und trank es auch gleich leer.
„ Hm..verstehe…dabei hätte ich zu gerne gewusst, woher er meinen Namen kannte.“
„ Du bist bekannt wie ein bunter Paradies Vogel. Die ganze Stadt kennt die Kinder aus dem Kinderheim. Daher wird er deinen Namen kennen.“
„ Paradiesvogel?“
„ Genau. Ein Paradiesvogel.“ Verstimmt verließ ich die Küche wieder und ließ Patty dort stehen.
Ich wollte nicht weiter über diesen Affen reden.
„ Was hat sie denn?“
>Ob sie sauer ist weil sie dem verfluchten Menschen nicht helfen konnte? Sie ist ja so nett…<
Der Tag verging ohne weitere Probleme oder spannende Ereignisse.
Ich persönlich bestrafte die Buben, die mich im Zimmer eingeschlossen hatten, indem sie Küchendienst und Zimmer Arrest bekamen.
Als es dann endlich Nacht wurde, saß ich auf einen Dach und studierte ein weiteres Buch, das angeblich den Weg in die Dämonenwelt kannte.
„ …“ kniff ich wütend die Augen zusammen. „ So eine gequirlte scheiße!“ ich schleuderte das Buch von mir. „ Da steht nur Mist drin!! Seit wann wachsen Götter denn an Bäumen?? ARGH!! Und über das Tor zur Unter Welt steht auch nichts Wahres drin!! Von wegen Froschaugen und Salamanderhoden!!! VERDAMMT!!“
Ich nahm extra viel Anlauf und trat das Buch voller Wucht weg.
>Rika…ich finde einfach keinen Weg…<
„ Sollte dass ein Anschlag auf mich sein?“ vernahm ich plötzlich eine Stimme hinter mir.
„ Hm?“ ich drehte mich zu ihm um.
Der kam mir gerade recht. Da flog doch tatsächlich ein Teufel neben dem Hochhaus, der mein Buch in der Hand hielt.
An dem konnte ich meine schlechte Laune gut auslassen.
„ Du kommst mir gerade recht!“ maulte ich und zeigte mit dem Finger auf ihn.
„ Recht? Zum Bücherweitwurf?“ verspottete er mich auch noch.
„ Ach halt dein Maul!“ brüllte ich ihn erbost an. „ Sag mir lieber wo du plötzlich her kommst!“
„ Ich?“ tat er so als müsste er darüber nachdenken. „ Von hier und da…“
„ Hm…Schwachmat! Dir wird dein dämliches Grinsen noch vergehen, wenn ich mit dir fertig bin.“ Der machte mich wirklich fast rasend vor Wut.
„ Ich grinse doch gar nicht?“
„ Große Klappe und nichts dahinter. Wie jeder andere Depp, der sich Teufel schimpft, auch.“
„ Oh…kann es sein dass ich dich verärgert habe?“
„ Deine bloße Anwesenheit verärgert mich schon!“
Was war nur mit diesem Idioten los? Normalerweise stürzten sich die Teufel immer gleich auf mich und versuchten vergeblich mich umzubringen. Aber dieser hier zog mich nur auf.
So als wollte er mich gar nicht angreifen. Aber ein Monster das nicht kämpfen wollte, gab es so was?
Ich hatte das jedenfalls noch nicht erlebt.
Und dann geschah etwas, was ich nie im Leben für möglich gehalten hätte.
Hinter mir tauchte aus heiterem Himmel noch ein Teufel auf, aber dieser hatte es auf mich abgesehen.
Noch bevor ich reagieren konnte, stürzte sich der eine auf mich und der andere rette mir das Leben.
In was für einen Film war ich denn nun gelandet?
Und zu allem Überfluss tauchte noch ein dritter von denen auf, der mit dem plötzlich aufgetauchten Dämonen kurzen Prozess machte.
Ich war total konfus. Das erlebte ich hier zum ersten Mal. Der hat einen von seinen Leuten getötet und der andere hatte seinen Gegner gerettet.
Was stimmte hier denn nicht? Träumte ich?
„ Bist du in Ordnung? Das war echt knapp.“ Seufzte mein Retter.
„ Warum…Warum hast du mich gerettet?“
„ Na, weil du in Gefahr warst? Und mir ehrlich gesagt gefällst.“ Griente er mich an. „ Scheinbar stehst du ja auf Teufel…“
Hatte ich mich da eben verhört oder hatte er wirklich gesagt dass ich auf Teufel stehe?
„ Rhhhh!!!“ Ich gab ihm eine Kopfnuss, die sich gewaschen hatte. „ Wie kannst du es wagen so was zu behaupten???“ brüllte ich ihn an.
„ Aber es ist doch so. Ich kann seine Aura noch gut an deinem ganzen Körper sehen.“
Entsetzt starrte ich ihn an. Stimmt dass? Konnte man das noch sehen?
„ Hör auf deine Zeit mit diesem Menschen zu vergeuden, Misaki. Wir sind hier nicht um uns zu vergnügen.“ Meldete sich der andere Teufel zu Wort.
„ Das ist doch keine Vergeudete Zeit.“
War das Gerücht um meine Geliebte Schwester vielleicht wahr? Kämpfte sie wirklich an der Seite von Teufeln, um das Tor zu finden?
Gab es vielleicht noch mehr von dieser Sorte? Also waren sie auch Teufelschlächter?
„ Hm…der andere Idiot hat recht. Ihr verschwendet meine Zeit.“ Ich ging zum Rand des Daches. „ Für heute lasse ich euch laufen, solltet ihr mir allerdings in die Quere kommen, werde ich euch ohne zu zögern töten, habt ihr Schwachmaten das kapiert?“
„ Schwachmat? Du bist echt niedlich. Willst du es nicht doch mal mit mir probieren? Ich bin bestimmt besser als dein jetziger Lover.“
„ HALT DIE FRESSE!!!“ schrie ich ihn wütend an. „ Sonst überlege ich es mir doch noch anders und bringe euch doch noch um.“
„ Was glaubt ein schwächlicher Mensch gegen zwei Teufel ausrichten zu können?“ wollte der eingefrorene Dämon wissen.
„ Mensch? Wer sagt denn dass ich ein Mensch bin?“ also ich hatte noch nie einen Teufel gesehen der SO kalte Augen hatte.
„ Was auch immer du bist…du verhältst dich wie ein kleines, aufmüpfiges Kind.“
„ Hattest du nicht gerade noch gesagt, dass wir hier unsere Zeit verschwenden, Keith?“
„ Keith?“ starrte ich ihn verdutzt an. „ Bist du etwa der Kerl wo Patty ständig rum lungert?“
„ Und wenn schon? Das hat dich nicht zu interessieren.“
„ Hm…“ also waren sie doch die Teufelschlächter, von denen mir Patty oft erzählte. „ Es interessiert mich auch nicht sonderlich.“ Ich drehte mich wieder zu meinem Abgrund zu und sprang runter.
„ He warte doch!“ rief mir dieser Misaki hinter her. „ Mist. Schon weg. Ich hätte gern ihre Nummer gehabt.“ Seufzte er wieder.
„ Hm…“
„ Naja, vielleicht sehe ich sie ja noch mal. Anscheinend ist sie ja eine Freundin von unserer kleinen, ich werde sie schon noch rum bekommen.“ Sehr überzeugt von sich.
„ Nh…“ war alles was Keith dazu sagte.
Ich konnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, dass diese Beiden mir im Kampf gegen Thanatos eine echte Hilfe sein würden.

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Tag der Veröffentlichung: 24.09.2011

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