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Schicksalsschlag


Als er endlich zum Tatort kam war es schon 14 Uhr. Es waren nur noch zwei Polizisten da, die aufpassten, dass keiner reinging und ihn dann nachdem er seinen Journalistenausweis zeigte rein ließen. Als er durch die Tür trat war er geschockt. Er war davon ausgegangen, dass er nichts mehr von der Tat sah, doch das Gegenteil war der Fall. Der Schusswechsel mit der Polizei hatte weit mehr Schaden angefügt, als der Polizist draußen zugab. Am Schalter der Bank sah man einen verwischten Blutfleck, er hob langsam seine Kamera und drückte ab, da musste das erste Opfer gestorben sein, die Bankangestellte, die sich geweigert hatte das Geld rauszurücken, er spürte wie er eine Gänsehaut bekam. An der Wand hinter dem Schreibtisch sah er ein paar Einschusslöcher, auch diese fotografierte er. Er ließ seinen Blick weiter durch den Raum schweifen. Er sah eine Umgestürzte Werbetafel und einen kaputten Stuhl, vor dem ein Schreibtisch fehlte. Am anderen Ende war wieder Blut, diesmal mehr, es waren zwei größere Flecken, die sich berührten. Aus den Informationen, die er hatte wusste er, dass das das Blut der anderen zwei Opfer war, zwei Kunden, der eine ein älterer Mann die ander eine alleinerziehende Mutter. Er wollte nicht mehr in diesem Raum sein, er spürte den Tot in allen Ecken hausen. Wieder hob er die Kamera und fotografierte die Stelle…




Regina ging durch den Supermarkt. Sie durchsuchte die Reihen, auf der Suche nach den Artikeln auf ihrer Einkaufsliste. Sie hasste das Einkaufen, hasste die Masse der Artikel, die so geordnet dastanden und prahlend auf ihren Preis zeigten. Erleichtert stellte sie fest, dass sie fertig war und stellte sich eilig an die kürzeste Schlange der Kassen an. Natürlich war ihre Kassiererin wieder die Langsamste und die, die vor ihr in der Reihe standen hatten auch nichts Besseres zu tun als den Betrag haargenau zu Zahlen und waren so ewig auf der Suche nach den richtigen Münzen. Sie stöhnte innerlich auf. Als sie endlich an der Reihe war bezahlte sie mit einem großen Schein und verliest eilig den Supermarkt. Daheim angekommen fing sie an zu kochen, Nudeln mit Tomatensoße, sie schaute auf die Uhr, kurz vor zwölf. Regina holte vier Teller aus dem Schrank und füllte sie mit dem Essen, dann stellte sie alles in den Ofen. Sie nahm Besteck aus der Schublade und deckte den Tisch, schaltete den Ofen aus, nahm den Autoschlüssel, zog sich an und fuhr los. Ein paar Straßen und Ampeln weiter war sie am Kindergarten. Mit einem Seufzen trat sie durch die Tür in den Löwenkäfig. Durch den Flur waren laut quatschend Kinder auf den Weg zu Klo, natürlich zu zehnt. An der nächsten Ecke wurde sie von „Hunden“ angegriffen, die sich dort vor ihren Eltern und Erzieherinnen versteckten, sonst war es sogar einigermaßen ruhig. Nach der nächsten Ecke ging sie durch eine Tür. Es tat einen gewaltigen Aufschrei. Ihre Tochter hatte sie entdeckt und fing sofort an zu schluchzen. Reginas jüngerer Sohn hingegen war hinter den nächste Schrank geflüchtet, wo er sich ganz klein machte. Die Kindergärtnerin erblickte Regina nun auch und fing sofort an suchend umherzublicken, bis sie Emil hinter den Schrank entdeckte. Sie zog behutsam den wild zappelnden und kreischenden Jungen hinter sich her auf Regina zu, die in der Zwischenzeit Emma tröstete und zum anziehen drängte. Als beide angezogen waren und sich von allen Freunden verabschiedet hatten, fuhr sie endlich wieder nach Hause. Emma strahlte schon wieder und verkündete lauthals was sie heute den ganzen Vormittag gemacht hatte, während Emil ein Lied, das er im Kindergarten gelernt hatte, sang. Zuhause angekommen und die Kinder wieder ausgezogen nahm sie die Teller aus dem Ofen und stellte sie auf den Tisch. Emil und Emma fingen gerade eine Kissenschlacht im Wohnzimmer an, als es an der Tür klingelte. Regina öffnete und schon huschte ihre schwer atmende, älteste Tochter in die Wohnung. Anscheinend war sie die 7 Etagen mal wieder hochgerannt anstatt den Aufzug zu nehmen. Sogleich fingen Emil und Emma laut „Emmi!“ zu kreischen und stürzten auf ihre Schwester zu. Regina stellte noch die Gläser auf den Tisch, dann rief sie ihre Kinder. Kaum hatten sie das Tischgebet gesprochen fing Emira auch schon an, stolz erzählte sie, was sie heute in der Schule gelernt hatte, nämlich den Buchstaben B. Regina ignorierte das alles und konzentrierte sich nur auf ihr essen, ihre Tochter hatte ja genügend begeisterte Zuhörer. Nach dem Mittagessen keimte wieder Protest auf. Emma und Emil wollten keinen Mittagsschlaf machen sondern lieber die Bs bewundern und nachmalen. Emira hingegen stürzte freudig in ihr Zimmer um ihre Hausaufgaben zu machen, noch fand sie die Schule toll. Regina machte sich, nachdem Emma und Emil eingeschlafen waren an die Hausarbeit. Wäsche waschen, Bügeln und Küche putzen. Als sie alles erledigt hatte schaute sie auf die Uhr, noch eine halbe Stunde, dann würden die kleinen aufwachen. Leise ging sie zum Computer, schaltete ihn an, loggte sich ein und fing an ihr Buch weiter zu schreiben. Sie hoffte sich so etwas dazuzuverdienen. Nach 10 Minuten hatte sie die letzte Seite beendet. Sie speicherte ihr Buch ab. Nachdem sie etwas getrunken hatte hörte sie auch schon das tapsen von vier Füßen im Flur, dann das leise runter drücken der Klinke und das leise öffnen der Tür. Schon hängten sich zwei Kletten an ihr Bein, die zwar verschlafen aussahen, es aber definitiv nicht mehr waren. Auch Emira huschte durch die Tür in ihrem Arm hatte sie Looping Luie, ganz klar das Lieblingspiel von allen. Sofort bekamen Emma und Emil große Augen und fingen begeistert an zu hüpfen. Eine Stunde Looping Luie, eine Stunde verstecken Spielen und eine halbe Stunde trösten, da Emma ausversehen auf Emil getreten ist, später riss sich Regina los um das Abend essen zu kochen, Milchreis und wieder eine halbe Stunde später hockten alle brav und mit schuldbewusster Miene am Esstisch, da ihnen das Bild von ihrem Vater runtergefallen war. Nach dem Essen verschwanden sie alle leise ins Wohnzimmer, Sandmännchen hatte angefangen, während Regina noch abwusch. Auch diesen Abend gingen Emma und Emil nur unter Protest ins Bett, während Emira noch Heidi anschauen durfte. Als Emira dann auch im Bett war, Regina alles abgespült hatte und alles ruhig war blätterte sie durch das Dienstag-Abend Programm, dabei viel ihr Blick auf das Bild, das ihre Kinder runter geworfen hatten. Es hatte ihr Mann gemalt und zeigte sie mit 20. Langsam ging sie hin und hängte es wieder auf, nichts war kaputt gegangen. Nachdem ihr Wecker am nächsten morgen geklingelt hatte zog sie sich an, richtete das Frühstück her, breitete die Pausen vor und weckte die Kinder. Ein müdes Gähnen zog sich durch den Raum, während sie alle Frühstückten und stumm sich umziehen gingen. Nachdem Regina Emma und Emil beim umziehen geholfen hatte, die zunehmend wacher umherblickten passte sie auf, dass Emira nichts vergaß und schickte sie dann in die Schule. Emil und Emma spielten währenddessen mit ihren Legosteinen. Regina räumte den Frühstückstisch auf und half ihren Kindern beim anziehen. Diesmal sangen beide Kinder während der Autofahrt, auch wenn es nicht das gleiche Lied war. Pünktlich lieferte sie die beiden in der Kindergartengruppe ab und machte sich eilig wieder aus dem Staub, sie schaffte es dieses Mal sogar ohne dabei eines der wild durcheinander laufenden, ankommenden Kinder zu übersehen. Als sie in der Wohnung ankam fing sie an, alles Aufzuräumen, sie fing bei den Hühnerchips von Looping Luie im Wohnzimmer an. Sie räumte das Kinderzimmer von Emil und Emma auf, räumte die Legos auf und putzte die Fenster. Die Wände des Raumes waren geschmückt mit Bildern, die die beiden selber gemalt hatten, sie zeigten eine Familie, mit Vater, Mutter und drei Kindern. Seufzend räumte sie die Stifte auf, die irgendjemand auf den Boden geschmissen hatte und sagte erst das Zimmer und dann die Anderen. Nachdem sie das Essen gemacht hatte, aufgetaute Pizza und in den Ofen gestellt hatte war es halb zwölf und sie fuhr los.


…Er schaute weiter in die andere Ecke, noch ein Blutfleck, im zog es den Magen zusammen, das Blut der Täterin, beim dem Schusswechsel mit der Polizei, die einer der Angestellten alarmiert hatte, wurde sie tödlich getroffen, überall herum waren Löcher an der Wand seitlich des Fleckes war ein Schreibtisch auch er hatte Einschusslöcher aufzuweisen. Die Täterin hatte sich damit geschützt, während sie auf de Geiseln schoss und danach die hereinstürmende Polizei beschoss. Die Täterin war eine 30 jährige verwitwete Frau die Nachbarn hatten berichtet, dass sie nicht über den Verlust ihres Mannes hinwegkam und überfordert von ihren drei Kindern wirkte. Er konnte sich nicht vorstellen warum sie beschlossen hatte die Bank zu überfallen und es war ihm auch eigentlich egal er wollte nur noch schnell aus dem Raum heraus, er hob die Kamera hoch und fotografierte noch den letzten Blutfleck dann stürzte er aus dem Raum. Die Informationen reichten in vorerst für einen Artikel und so ging er in Richtung der schönen Abendsonne eines Mittwochs.



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Tag der Veröffentlichung: 05.03.2012

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