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,,Achtung!“ Joey sprang zur Seite und landete im Straßengraben. Dem vorbeifahrenden Karren war sie nur mit knapper Not entkommen. Mistkerl, fluchte sie in Gedanken, schulterte den Wäschekorb und setzte ihren Weg fort. Heute sind nur Verrückte unterwegs, dachte sie und erblickte in der Ferne den Markt. Endlich. Sie hatte nicht mehr viel Zeit. Als sie das Tor durchschritten hatte, atmete sie erleichtert auf und ging zielstrebig auf einen der vielen Händler zu, die ihre Waren laut anpriesen. Das Geschehen um sie herum beruhigte Joey und ließ ihren Herzschlag langsamer werden. ,,Morgen Rousel“, grüßte sie den Händler knapp. Der nickte ihr zu und führte Joey hinter seinen Stand, wo schon ein kleines Leinensäckchen bereitlag. ,,Hier, junge Dame“, sagte er, grinste, und zeigte dabei seine schwarzen Zahnstummel. Angewidert verzog das Mädchen den Mund, sagte jedoch nichts. Ihr Blick richtete sich wieder auf das Säckchen. Schnell setzte sie den Korb ab und nahm es in die Hand. Der Leinenstoff war ihr so vertraut, dass sie sich fast an ihre Heimat erinnert fühlte. Aber eben nur fast. Joey riss das Stoffband auf und blickte auf den Inhalt, der aus dem Säckchen leuchtete.
Glitzerndes, fast durchsichtiges Pulver, welches zum Herstellen von Tinkturen benutzt wurde. Ihr wurde bewusst, dass der Händler sie noch immer mit unverhohlener Neugier ansah, und sie verbarg das Säckchen schnell in einer Falte ihres weiten Rockes.
,,Das macht zehn Goldstücke.“ Rousel grinste und streckte seine Hand aus. Joey seufzte und kramte einige Münzen aus ihrer Tasche und legte sie auf den Tisch. ,,Ich gebe dir fünf, und nicht mehr.“ Sie blickte ihn entschlossen an, nahm ihren Korb und verschwand so schnell, wie sie gekommen war. Rousel murmelte etwas Undeutliches und wandte sich wieder den anderen Kunden zu, die vor seinem Stand warteten. Währenddessen überquerte Joey schnellen Schrittes den Platz und lief in ein kleines Seitengässchen. Joey nahm das Säckchen aus ihrer Tasche und wog es in der Hand. So leicht ist ein Auftrag für mich noch nie gewesen, dachte sie und lächelte. Als sie auf ihren Schatten hinuntersah, fluchte Joey und machte auf dem Absatz kehrt. Wenn Madame Voire mitbekam, dass sie zu spät war, dann würde es Ärger geben. Sie raffte ihr Kleid und eilte so schnell es ging zum Marmorpalast, der die Häuser überragte. Sie lief durch den prachtvollen Torbogen, den sie immer wieder bewunderte, rannte die vielen Stufen hinauf und stürzte in eines der Zimmer. Das Anklopfen hatte sie in der Eile vergessen. Im Zimmer stand eine Frau mit dem Rücken zu ihr. Ihr langes schwarzes Haar hatte sie zu einem strengen Dutt nach hinten gebunden. Ihr prunkvolles smaragdgrünes Gewand schmiegte sich an ihren Körper und die langen Ohrringe klimperten bei jeder Bewegung. Als sie sich zu Joey umdrehte, spitzten sich ihre rot geschminkten Lippen und sie kam auf Joey zu. Die stand wie angewurzelt da und konnte sich nicht rühren. Madame Voire umschlich das Mädchen wie eine Katze und betrachtete sie missbilligend.
,,Deine Haut ist blass wie eh und je und deine Haare stehen wie immer nach allen Seiten ab. Man könnte meinen, es sein ein Privileg, bei mir zu arbeiten, doch dich interessiert das allem Anschein nach nicht im Geringsten. Du kommst und gehst, wie es dir gefällt und verschwindest manchmal für mehrere Tage. Hast du denn überhaupt keinen Respekt vor mir?“ Bei den letzten Worten hob sie die Stimme, doch Joey hörte überhaupt nicht zu. In Gedanken war sie bei der Sanduhr, die in ihrer kleinen Kammer stand und deren Sand unaufhörlich nach unten rieselte. Sie nahm das gekaufte Säckchen und stellte es hinter eine Flasche, ohne dass Madame Voire es bemerkte. Sollte sie doch danach suchen, es würde ihr nicht schaden.
,,Dummes Kind.“ Erst als sie einen heftigen Schmerz an der Wange spürte, sah sie auf. Madame Voire hatte ihr eine kräftige Ohrfeige auf die linke Backe gegeben und sah sie mit vor Zorn blitzenden Augen an.
,,Du siehst mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede“, rief sie aufgebracht und hielt sich den Kopf. ,,Wieso muss ich ausgerechnet die unfähigste Schülerin von allen bekommen“, murmelte sie und wendete sich von Joey ab. ,,Du bekommst heute Abend kein Essen“, rief sie Joey noch zu, dann machte sie auf dem Absatz kehrt und stürmte aus dem Raum. Joey seufzte, stellte den Wäschekorb auf den Boden und ging in ihre Kammer, die an der anderen Seite des Raumes lag. Schnell verriegelte sie die Tür und holte die Sanduhr unter der Kommode hervor. Der Sand war fast durchgerieselt und Joey atmete erleichtert auf, als sie das vertraute Ziehen in Armen und Beinen spürte. Ihr Körper verblasste wie eine Spiegelung im Wasser und zurück blieb nichts außer den Fußspuren auf dem Boden.

Joey erwachte in ihrem Zimmer. Sie sprang wie vom Blitz getroffen auf und sah an sich herunter. Das Kleid war mit Flecken übersäht und an ihrer Wange bildete sich ein roter Fleck. Wie sollte sie das nur Goria erklären? Zuerst entledigte sie sich ihres Kleides und zog sich ein Top und Jeans an. Danach fuhr sie sich mit dem Kamm durch das widerspenstige Haar und betrachtete sich im Spiegel. Besser als gar nichts, dachte sie und lief leise die Treppe hinunter. Goria war im Wohnzimmer und strickte an einem Schal. Als Joey das Zimmer betrat, sah sie auf und ihre Augen weiteten sich. ,,Du bist zurück“, rief sie und sprang auf. Joey lief auf sie zu und sie umarmten sich, so wie sie es in Kindertagen immer gemacht hatte. ,,Ja ich bin zurück“, murmelte sie müde. ,,Komm. Ich mache dir eine heiße Schokolade, dann geht es dir besser.“ Goria verschwand in der Küche und schon bald erfüllte der Duft von diesem herrlichen Getränk den Raum. Joey atmete tief ein und ließ sich auf das Sofa sinken. Nie mehr würde sie zurückgehen. Das Leben dort war so anstrengend. Jeden Tag gab es neue Aufgaben zu bewältigen und Madame Voire fielen immer schlimmere Strafen für Joey ein. Durch Goria wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. ,,Und, wie war es dieses Mal?“, fragte sie und hielt Joey den Becher hin. Die trank erst einen Schluck, bevor sie antwortete: ,,Madame Voire ist so schlimm wie eh und je. ,,Tu dies Joey, tu das Joey.“ Das ist so öde.“ Joey stellte den Becher auf den Tisch und sah Goria in die dunkelblauen Augen. ,,Ich werde nicht mehr zurückgehen. Was immer der Junge damals von mir gewollt hatte, es interessiert mich nicht mehr.“
,,Aber Joey -“
,,Kein Aber.“ Joey stand auf und verließ den Raum. Tränen, die sie versucht hatte zu verdrängen, rannen ihr über die Wangen und tropften auf den Fußboden. Wieso sie? Wieso gab es nicht irgendjemand anders, der diese nervige Aufgabe übernehmen konnte.
Sie schmiss sich auf ihr Bett und sah an die Decke. Schließlich schloss Joey die Augen und konnte lange nicht einschlafen. Die Sonne schien strahlend durch das Fenster, doch sie brauchte jetzt ihren Schlaf. Der nächste Zeitsprung stand bald bevor. Joey kuschelte sich in ihre Kissen und war binnen weniger Sekunden eingeschlafen.


Joey sitzt auf dem Bett und starrt aus dem Fenster, als ihr jemand auf die Schulter tippt. Erschrocken wirbelt sie herum und blickt in das Gesicht eines fremden Jungen. Sein braunes Haar fällt ihm in die Stirn und seine blauen Augen sehen ihr unverwandt ins Gesicht. ,,Wer bist du?“, stottert Joey, unfähig, sich zu bewegen. ,,Das tut nichts zur Sache.“ Seine Stimme klingt rau und er stützt sich auf die Bettkante. ,,Du musst mit mir kommen, sonst ist alles verloren. Es ist dein Schicksal.“ Der Junge fasst sich an die Brust und stößt einen Schmerzeslaut aus. Erst jetzt bemerkt Joey, dass er verletzt ist. ,,Ich helfe dir“, sagt sie und will ihn berühren, doch er zuckt zurück und nimmt jedoch ihre Hände. ,,Nur du kannst ihn aufhalten.“ Und seine Gestalt beginnt zu verblassen, bis er ganz verschwunden ist. Joey springt auf. War sie verrückt geworden? Als sie abermals auf das Bett sieht, entdeckt sie die Sanduhr. Der Sand rieselt leise nach unten, während sich das Sonnenlicht im Glas verfängt und das Licht zurückwirft. Wunderschön, denkt Joey und berührt das Glas in dem Moment, als das letzte Sandkorn nach unten fällt.




Joey schrak schwer atmend hoch und blickte sich um. Die Wände ihres grün gestrichenen Zimmers kamen ihr nun so beengt vor, dass sie aus dem Zimmer stürmte und auf dem Gang gegen die Wand gelehnt stehen blieb. Das war nur ein Traum, redete sie sich ein. Nur ein Traum. Doch warum träumte sie gerade jetzt davon? Warum träumte sie von ihrer ersten Begegnung mit dem fremden Jungen, von ihrer ersten Zeitreise? Joey wusste es nicht. Nachdenklich nahm sie das Stundenglas in beide Hände und betrachtete es. Der Sand fiel weiter nach unten, auch wenn Joey sich nicht erinnern konnte, es umgedreht zu haben. Sie schüttelte verwirrt den Kopf und ging langsam wieder in ihr Zimmer. Seit dem Besuch dieses Jungen war sie dazu verdammt, jedes Mal wenn das letzte Sandkorn nach unten fiel, durch die Zeit zu reisen und wieder bei Madame Voire zu landen. Es war mehr Fluch als Segen, auch wenn ihr das erst jetzt bei genauerem Nachdenken einfiel. Sie ging zurück in ihr Zimmer und blieb unschlüssig stehen. ,,Joey, alles in Ordnung?“ Die weit entfernt klingende Stimme von Goria ließ sie aufschrecken und schnell stellte sie die Sanduhr auf den Tisch. ,,Ja, alles in Ordnung“, murmelte sie und setzte sich auf das Bett. Die Tür ging auf und Goria betrat den Raum. Sie erfasste die Situation sofort und setzte sich zu Joey. ,,Du hast an deine Reisen gedacht, nicht wahr?“ Goria vermied es, das Wort „Zeitreisen“ zu benutzen, da es ihr einfach zu unpassend schien. Die ganze Sache schien ihr so absurd, dass sie nicht so gerne mit Joey darüber redete.
Joey nickte. ,,Das wird schon wieder. Du musst nur diesen Auftrag erfüllen, und alles ist wieder wie davor. Glaub mir.“
Sie lachte, doch Joey war nicht zum Lachen zumute. Ihr Kopf drohte zu platzen. Wie konnte Goria nur so fröhlich sein? Joey sprang auf und funkelte ihre Freundin wütend an. ,,Du hast ja keine Ahnung wie es dort ist. Warst du einmal dort? Nein. Du musst auch diese Sanduhr nicht mit dir herumtragen. Weißt du eigentlich wie es ist, aus einer anderen Zeit zu kommen und mit diesem Problem allein zu sein? Weißt du das?“ Joey hatte die letzten Worte herausgebrüllt und sich die Sanduhr geschnappt. Sie warf sich ihren Mantel über die Schulter und stürmte nach unten. ,,Joey, warte doch!“ Aber Joey wollte Goria nicht zuhören. Sie stürmte die Haustür hinaus und erst als sie die Kühle der Abendluft auf ihrer Haut spürte, ging es ihr besser. Joey setzte sich auf eine Bank und drehte die Sanduhr nachdenklich in den Händen. Was sollte sie nur damit?
Erst jetzt spürte sie das Ziehen, das ihren ganzen Körper erfasst hatte. Nicht schon wieder. Und vor allem nicht in diesen Klamotten. Blitzschnell warf sie einen Blick auf den Sand, doch der war noch lange nicht durchgelaufen. Was sollte das also? Joey drehte sich um die eigene Achse doch es nützte nichts. Ihre Gestalt, die in tausend Stücke zu zerbrechen schien gleich einem Spiegel, der zu Boden fällt, löste sich auf und sie fand sich in der kleinen muffigen Kammer wieder. Madame Voire schien es aufgegeben haben, sie aus der Kammer zu holen und Joey hörte sie wütend mit dem Mörser Kräuter zerstampfen. Vorsichtig stellte sie das Stundenglas, das sich noch immer in ihrer Hand befand, auf den morschen Holzboden und ging zu einer Holztruhe, die unauffällig hinter dem Bett stand. Als sie das zweite Mal hergekommen war, hatte sie alle Kleider, die sie auftreiben konnte, dort deponiert. Zur selben Zeit vermisste Madame Voire mehr als nur einmal ihre edlen Kleider für die Abendbälle. Der Zweck heiligt die Mittel, dachte Joey und streifte sich schnell ein waldgrünes Kleid über, ordnete ihre Haare und betrachtete ihr Spiegelbild in der Fensterscheibe. Wie eine Ballkönigin sah sie nicht aus, aber für Madame Voire musste es reichen. Joey entriegelte die Tür und ging betont zwanglos auf ihre Vorgesetzte zu. ,,Da bin ich wieder. Was soll ich als Nächstes machen?“ Innerlich war ihr kochend heiß und sie bereitete sich schon darauf vor, sich eine Ausrede einfallen zu lassen. Doch Madame Voire lächelte nur gnädig, so dass ihre Zähne durch die roten Lippen blitzten und deutete auf einen Beutel. ,,Der Prinz fühlt sich nicht gut. Bring ihm das.“ Ergeben nickte Joey und nahm den Beutel an sich. Er fühlte sich zu schwer für ein einfaches Pulver an, doch sie fragte nicht weiter. Als Joey bereits an der Tür angekommen war, rief Madame Voire ihr noch zu: ,,Und pass auf, dass du ihn nicht fallen lässt.“
,,Ja“, rief Joey über die Schulter und verlies das Zimmer. Als sie die Ruhe des Ganges umgab, atmete sie tief aus und erlaubte sich ein kleines Lächeln. Sie hatte es einmal mehr geschafft, einer Strafe zu entgehen. Dann ging Joey weiter den Gang entlang, wich einigen Dienern aus und kam schließlich vor das Gemach des Prinzen. Joey lauschte, doch außer ihrem pochenden Herzen war es ruhig. Zu ruhig.
Joey hob die Hand, um zu klopfen, da wurde die Tür von Innen aufgerissen und ein schwarzer Schatten stürmte an Joey vorbei, wobei sie grob zur Seite gedrückt wurde. In der Hand hielt die Schattengestalt einen kleinen Gegenstand.
,,Hey“, rief Joey empört und lief, ohne lange nachzudenken, der Gestalt hinterher. Doch als sie um die nächste Ecke bog, war sie allein im Gang. Verwirrt sah das Mädchen sich um, konnte jedoch niemanden entdecken. Was soll’s, dachte sie und lief zurück zum Gemach des Prinzen. Zögernd spähte sie durch den schmalen Türspalt. ,,Hallo? Ist da jemand?“, rief sie in den Raum hinein. Keine Antwort. Langsam drückte sie die Tür auf und trat ein. Durch das Licht, das durch das kunstvoll geschmückte Glasfenster am anderen Ende des Raumes fiel, konnte sie alles bis ins kleinste Detail erkennen. Auf der langen Holztafel stand ein prunkvolles Silberservice und ein hübscher, aber unauffälliger Blumenstrauß. Das Bett auf der anderen Seite war mit frischen blütenweißen Leintüchern bespannt. An der Wand hing ein Schild mit einem Einhorn, daneben ein zierliches Schwert, das als Dekoration diente, mit einem roten Rubin am Knauf. Die Brokatvorhänge am Fenster wehten im Wind und ein kräftiger Windstoß ließ Joey erschaudern. Sie lief zögernd auf den Tisch zu und wollte den Beutel auf den Tisch stellen, als sie hinter sich Schritte hörte. Panisch ließ Joey den Beutel fallen und ein Geräusch wie von zerspringendem Glas war zu hören. Verdammt, dachte sie und rannte zu den Vorhängen, um sich hinter ihnen verstecken zu können. Sie beobachtete, wie ein Junge in prächtigen Gewändern in den Raum trat und zielstrebig auf das Schwert zulief. Er packte es und drehte an dem Edelstein. Ein knarrendes Geräusch war zu hören und unter dem Schild öffnete sich ein winziger Hohlraum, in dem gerade einmal ein Schmuckkästchen Platz gefunden hätte. Der ihr Unbekannte griff hinein, doch seine Hand griff ins Lehre. Ungläubig sah er auf seine Hände und sein verzweifelter Blick schweifte im Raum umher und blieb an den Vorhängen hängen. Joey wollte fliehen, doch der Junge war mit zwei schnellen Schritten bei ihr und riss den Vorhang zur Seite. Da stand sie nun, ihren Blick gesenkt und auf ihre Hände gerichtet, die Schamesröte ins Gesicht steigend. ,,Wo ist sie?“ Der Junge packte ihre Schulter so fest, dass es ihr weh tat. ,,Wo ist sie?“, schrie er sie jetzt an, außer sich vor Zorn. ,,Ich … weiß nicht, wovon Ihr sprecht“, stieß Joey leise hervor und versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien. ,,Natürlich weißt du es. Schließlich hast du sie gestohlen, nicht wahr?“ Der Junge ließ sie unverhofft los und Joey sank auf den Boden und rieb sich ihre Schulter. Was will der von mir, fragte sie sich und ihr Herz pochte so laut in ihrer Brust, dass sie meinte, es würde jedes andere Geräusch übertönen. Der Unbekannte lief nun unruhig im Raum auf und ab und schien sie vollständig vergessen zu haben. Seine Augen blickten in die Ferne und Joey trat nervös von einem Fuß auf den anderen. ,,Was mache ich denn jetzt?“, murmelte er immer wieder vor sich hin, und fuhr sich mit der Hand durch das rabenschwarze Haar. Schließlich gab Joey sich einen Ruck, stand auf und strich ihr Kleid glatt. ,,Kann ich Euch helfen?“, fragte sie zögerlich und hoffte beinahe, dass ihr Gegenüber sie nicht gehört hatte. ,,Du musst doch etwas gesehen haben.“ Er sah ihr zum ersten Mal ins Gesicht und sein Blick traf den ihren. Joeys Augen wurden groß, denn sie erkannte zum ersten Mal, wen sie vor sich hatte. ,,Prinz Lucien, es tut mir leid.“ Hastig machte sie einen unbeholfenen Knicks und senkte den Kopf. Schaue einer höhergestellten Person niemals in die Augen, hatte Madame Voire ihr immer gesagt.
,,Ach lass nur. Es tut mir leid, dass ich dich so angefahren habe.“ Der Prinz entschuldigte sich für sein Verhalten. Darüber schmunzelte Joey in sich hinein, denn ihr kam diese ganze Situation verwegen vor: Ein Prinz entschuldigt sich bei ihr, einer Dienerin!
,,Kann ich Euch helfen, Hoheit?“, fragte Joey ein weiteres Mal, doch nun zitterte ihre Stimme nicht. ,,Ich suche einen bestimmten Gegenstand. Ein Stundenglas, um genau zu sein“, sagte er und lächelte dabei niedergeschlagen. Wie ein Blitz durchzuckte es Joey bei diesen Worten, so dass ihr ganz seltsam zumute wurde. ,,Ein Stundenglas?“ Joey lief auf ihn zu und sah ihn an. ,,Du bist auch einer von uns?“, fragte sie ohne nachzudenken. Sie sprach „uns“ aus, als sei es ein Schimpfwort.
Verwirrt sah Lucien sie an, betrachtete zuerst ihre braunen Haare, dann ihren Körper und blieb schließlich an ihren Füßen hängen. Joey blickte an sich herunter und erstarrte. Sie hatte vergessen, ihre Sneakers auszuziehen. Verdammter Mist, fluchte sie, blieb nach außen hin jedoch teilnahmslos. ,,Ist irgendetwas?“, fragte Joey und versuchte, ruhig zu bleiben. Lucien sah sie an. ,,Deine Schuhe. Heißen die nicht Sneakers oder so etwas?“
,,Sneakers“, lächelte Joey verlegen und bedeckte ihre Schuhe mit dem Saum des Kleides.
,,Ja … Also möchtest du mir helfen? Denn wenn ich es richtig sehe, kommst du aus einer anderen Zeit.“
Joey nickte verkrampft und hatte Mühe, nicht laut loszulachen. Als sie sich beruhig hatte, meinte sie: ,,In meiner Kammer steht ein Stundenglas.“ Lucien sah das Mädchen erleichtert an. Beide liefen gemeinsam in den Raum von Madame Voire, die an einem ihrer Regale stand und etwas vor sich hin murmelte. Ohne dass Madame Voire sie bemerkte, gingen die beiden in Joeys Zimmer und Joey verriegelte die Tür. Dann holte sie das Stundenglas hervor und stellte es vorsichtig auf das Bett. Sie würde nicht mehr viel Zeit haben, hier zu bleiben. Lucien trat einen Schritt vor und kniete sich vor das Glas. ,,Faszinierend“, murmelte er, während er vorsichtig über die Verzierungen strich und sich den Sand genau ansah. Joey nickte abwesend, während sie versuchte, ihre Schnürsenkel zusammenzubinden.
Schließlich gab sie sich einen Ruck und stand auf. ,,Ihr seid also auch ein … Zeitreisender“, begann sie vorsichtig und blickte ihn interessiert an. Sie sah, wie Lucien sich erhob und sich vor sie stellte. Er war etwas größer als sie, blickte sie jedoch nicht wie Madame Voire herablassend an.
,,Das stimmt. Ich benutze jedoch lieber das Wort Tempestas, dass bedeutet Zeit“, antwortete er nach einer Weile. Joey nickte. ,,Wisst Ihr, weshalb wir solche Tempesti sind?“, fragte sie. Lucien erlaubte sich ein kleines Lächeln, dann setzte er sich auf das Bett. ,,Es gibt verschiedene Theorien. Vor unserer Zeit gab es schon Tempesti“, und benutzte ebenfalls den von ihr verwendeten Plural. „Mein Großvater war einer von ihnen und hat mir die Sanduhr vererbt. Doch was es mit dieser Sanduhr auf sich hat, weiß niemand genau. Das Geheimnis liegt in der Sanduhr selbst. Vielleicht wird es irgendwann enthüllt, vielleicht aber auch nicht.“ Er seufzte. ,,Ich weiß nur, dass es etwas mit der Stunde der Geburt zu tun hat. Ich denke -“ Mitten im Satz stockte er und sah Joey erst erstaunt, dann ängstlich an. Joey blickte an sich herunter und ließ den Kopf sinken. ,,Es ist also mal wieder soweit“, sagte sie, nahm dem Prinz die Sanduhr aus der Hand und drehte sich mit dem Rücken zu ihm. ,,Wir sehen uns bald wieder, dass verspreche ich.“ Und dann war sie verschwunden und nur ihr Versprechen blieb bei Lucien zurück.

Mit einem Ruck riss es Joey in die Wirklichkeit zurück und sie schüttelte sich wie ein nasser Hund. Ohne sich die Mühe zu machen das Kleid auszuziehen, stürmte sie die Treppe hinunter und fand Goria in der Küche, die sich einen Tee zubereitete. ,,Du bist wieder da“, sagte ihre Freundin steif, drehte sich jedoch nicht zu Joey um. Joey blieb unsicher stehen und sah sich vorsichtig um. Niemals hätte Goria sie so distanziert begrüßt. Sie hätte Joey umarmt wie sie es sonst immer tat, doch das war dieses Mal nicht der Fall. Nicht nur, dass der Schirmständer etwas schief stand, es war eine merkwürdige Atmosphäre im Raum. Bevor sie ergründen konnte, was der Grund dafür war, kam ein Mann mit vorgehaltener Pistole hinter dem Vorhang hervor, schoss auf Joey zu hielt ihr die Pistole an den Kopf. ,,Ein falsches Wort und du bist tot“, zischte er und stieß einen leisen Pfiff aus. Hinter dem Sofa kam ein weiterer Mann hervor und entwand Joeys Fingern die Sanduhr. Wütend duckte sie sich unter der Pistole hindurch und ging auf den Mann los. Ihr war ja vieles egal, aber dass ihr die Sanduhr weggenommen wurde, das ging zu weit. Hinter sich konnte sie einen Schuss hören, doch er verfehlte sie und zerfetzte die Deckenlampe. Glassplitter schnitten Joey in die Haut, doch sie spürte es kaum. Der Mann hinter ihr fluchte und lief mit schnellen Schritten hinter ihr her. ,,Komm her du verdammtes Miststück.“ Doch Joey überhörte ihn. Ihr einziger Gedanke galt der Sanduhr. Wenn sie das Artefakt bei ihrem nächsten Zeitsprung nicht in der Nähe hatte, konnte wer weiß was passieren. Joey wagte es sich gar nicht auszumalen und rannte noch schneller. Als sie durch die Haustür gegangen war, schnitt ihr die eisige Kälte ins Gesicht und der Wind pfiff ihr um die Ohren, doch ihr Blick war allein auf den schwarzen Punkt vor ihr gerichtet, der sich einem weiß angestrichenen Haus näherte.
,,Bleiben Sie stehen“, rief Joey obwohl sie wusste, dass es keinen Sinn hatte. Sie rannte durch das Tor und blieb verwirrt stehen. Zwar konnte sie seine Schritte hören, sah jedoch niemanden. Vorsichtig lief sie weiter und blickte sich immer wieder um, doch weder hinter noch vor ihr befand sich jemand. Schließlich kam sie zu einer morschen alten Tür, die nur angelehnt war. Joeys Arme prickelten vor Kälte und sie drückte die Tür auf. Die Wärme kam ihr entgegen wie eine Mutter und umhüllte sie. Joey trat einen Schritt vor und befand sich in einem verwinkelten Raum. An jeder Seite befanden sich mehrere Türen, doch nur aus einer drang Licht. „Ich habe sie abgehängt. Die Sanduhr ist in unserem Besitz.“ Joey ballte die Hände zu Fäusten und näherte sich langsam der Tür, aus der die leise Stimme zu hören war. Durch den Spalt an der nur angelehnten Tür sah sie in das Zimmer, das dahinter lag. Es war ziemlich einfach eingerichtete. Ein paar Kommoden standen an den weiß gestrichenen Wänden, an denen bereits die Farbe abblätterte. Es gab keine persönlichen Gegenstände, keine Bilder, nichts dergleichen, was das Zimmer ziemlich kahl aussehen ließ. Am anderen Ende des Raumes befand sich eine Erhebung, auf der ein kreisrunder Tisch stand. Joey erinnerte sich sofort an die Geschichte von König Arthur und seiner Tafelrunde, die sie in der Schule gelesen hatte. Doch anstatt der zwölf Männer standen nur vier um den Tisch herum und betrachteten etwas, das auf dem Tisch lag. Joey konnte nur einen Schimmer erkennen, wusste jedoch instinktiv, dass sich vor ihr die Sanduhr befand. Und nicht nur eine. Sie konnte die Anwesenheit von mehreren Artefakten spüren. Nur eine Türschwelle trennte Joey noch von ihrem Besitz. Eine Schwelle, die sich leicht überschreiten ließe. Ohne nachzudenken stieß das Mädchen die Tür auf, stolperte über ihr langes Kleid und fand sich auf dem Boden wieder. Ein heftiger Schmerz durchzuckte ihr Bein und sie schrie auf. Die Männer hatten sich zu ihr umgedreht und betrachteten sie abschätzig. „Soviel zum Thema abgehängt“, sagte einer der Männer spöttisch in die Richtung seines Nebenmannes und strich sich seinen Anzug glatt. Er erhob sich und ging langsam auf Joey zu. Die war unfähig sich zu bewegen und saß wie ein Häuflein Elend auf dem Boden, den Tränen nahe. „Wie oft habe ich mich gefragt, wann ich dich einmal sehen würde“, sagte der Mann und kniete sich neben ihr auf den Boden. „Die letzte lebende Tempesta zu unserer Zeit.“ Er rieb sich nachdenklich das Kinn, bevor er fortfuhr. „Du hast sicher eine Vermutung, was sich in diesem Raum befindet. Spürst du die Macht, die von den Gegenständen ausgeht?“ Der Mann lächelte und stand wieder auf. „Du bist das fehlende Stück des Puzzles, nach dem wir so lange gesucht haben. Wenn wir dieses letzte Teil haben, beherrschen wir -“ Joeys Gesicht verhärtete sich und in ihre Augen schlich sich ein seltsamer Ausdruck. Hass!
Wie sehr Joey diesen Mann hasste.
Während er sprach und Joey merkte, wie sehr sie diesen Mann hasste, stand dieser auf, ging in die Richtung ihrer Sanduhr nahm sie an sich. Was denkt der sich eigentlich?, dachte Joey und unterbrach ihn schroff.
,,Ich, das Stück eines Puzzles? Das ich nicht lache. Ich weiß von nichts und selbst wenn ich etwas wüsste, würde ich nichts sagen“, schrie sie und stand auf. Als Joey ihr Bein belastete, fuhr ein stechender Schmerz in ihren Körper, doch sie blieb stehen. ,,Ich weiß ja nicht, was das alles soll, aber -“ Joey stockte. Einer der Männer hatte eine der zehn Sanduhren genommen und ließ sie über dem Boden schweben. Joeys Augen weiteten sich vor Entsetzen als ihr klar wurde, dass der Mann die Sanduhr fallen lassen wollte. Sie würde niemals mehr zu Lucien zurückkönnen. So sehr sie Madame Voire auch verabscheute, sie war ein Teil ihrer Familie. Bei dem Gedanken, Lucien und alle anderen, die sie mochte, zu verlieren, wurde ihr ganz übel.
,,Nein“, rief Joey und rannte auf den Tisch zu. Doch es war zu spät. Wie in Zeitlupe drehte sich das Artefakt um die eigene Achse, schlug auf dem Boden auf und zersprang in tausend kleine Scherben. Der Sand verteilte sich auf dem steinernen Fußboden und blieb liegen. Der Mann hinter Joey schrie auf und begann zu schimpfen, doch Joey hörte es nicht. Auch das hektische Geschrei der Männer, die einer nach dem anderen aus der schmalen Tür rannten, glitt an ihr vorbei. Sie war in einer Blase der Stille eingeschlossen.
Mit letzter Kraft schleppte sie sich zu den Scherben und eine einzelne Träne rollte ihre Wange hinunter. Verloren. Sie hatte verloren. Joey sank zu Boden, betrachtete durch einen Schleier aus Tränen das Sonnenlicht, das sich in den Scherben brach und schloss die Augen. Ich war eine Tempesta, dachte sie, bevor sie sich in der endlosen Schwärze verlor.

„Joey.“ Das Mädchen wachte auf und sah einen Jungen vor sich. Sie brauchte einen Moment, um sich zu erinnern, dass es Prinz Lucien war. ,,Lucien“, flüsterte sie müde und richtete sich auf. ,,Was ist passiert?“ Doch er musste nichts sagen. Joey erkannte es an einem Teil ihres Körper, der etwas verloren hatte. An einem Teil ihres Herzens.
,,Bin ich tot?“, fragte sie und ihr Mund fühlte sich an, als ob sie Sand geschluckt hätte. „Nein, du bist nicht tot.“ Lucien hatte ein Lächeln auf den Lippen, als er ihr beim Aufstehen half. Joey sah sich unsicher um, doch außer Sand konnte sie nichts entdecken. ,,Das hier ist das Sabura, die Seele der Sanduhr. Ich weiß nicht wie ich das erklären soll“, fügte er hinzu. Joey lächelte und nahm seine Hand. ,,Was wollen wir hier?“
,,So wie es aussieht, möchte deine Sanduhr dir etwas zeigen.“
,,Mir etwas zeigen?“ Da hörte sie ein Geräusch und drehte sich um. Hinter ihr formten sich Gestalten aus dem Sand. Es bildeten sich Hände, Füße und wunderschöne Kleider. Doch die Personen schienen nicht real zu sein, denn sie verstreuten sich bei jedem Windstoß und formten sich neu. Joey trat erschrocken einen Schritt zurück und entglitt Luciens warmen Händen.
,,Wir nehmen dich mit auf eine Reise durch die Zeit“, wisperten die Stimmen, die sich am Ende des Satzes zu einer klaren Stimme formte. ,,Hab keine Angst Joey. Dir wird nichts passieren.“ Die Gestalten hatten einen Kreis um Joey gebildet und streckten Joey ihre Hände entgegen. Ohne zu überlegen und mit einem letzten traurigen Blick auf Lucien ließ sie sich fallen. Ein Wirbel voller Sand umfasste sie und es kam ein starker Wind auf. Dann war alles still. Um Joey herum befand sich eine Werkstatt.
Vor ihr stand ein alter Mann, der mühsam versuchte, den Sand in seinen Händen zu halten, ohne ihn zu verschütten. Die nächste Szene zeigte einen Jungen, der sich mit einer Sanduhr in der Hand verwirrt umsah und seine Hände betrachtete. Joey wollte sich ihm nähern, doch eine der Sandgestalten schüttelte den Kopf und so blieb Joey, wo sie war. Sie sah den Jungen erwachsen werden und auch, wie er seine Sanduhr schließlich an seinen ältesten Sohn weitergab. Dieser fertigte genau zehn Duplikate an, indem er aus der einen Sanduhr den Sand aufteilte. Während Joey den wechselnden Personen mit den Stundengläsern zusah, verstand sie. Sie wandte sich an eine der Gestalten um sie herum und blickte sie an. ,,Das sind die zehn Sanduhren auf dem Tisch. Sie wurden an bestimmte Leute weitergegeben und die sind dann die Tempesti geworden.“ Joey wurde immer aufgeregter. ,,Das bedeutet, dass, wenn man die Sanduhren zusammenführt, etwas geschehen wird, nicht wahr?“
Die Gestalten nickten. Als Joey zum Weitersprechen ansetzte, hob eine Gestalt die Hand und kam auf Joey zu. „Richtig. Dieser Sand in der allerersten Sanduhr ist Jahrhunderte alt und hat einen Riss in der Zeitengrenze verursacht. Jede dieser Sanduhren kann in eine andere Zeit reisen und wenn sie zusammengeführt werden, schließt sich dieser Riss wieder.“ Joey nickte und sah sich um. Mittlerweile war sie bei einer jungen Frau angekommen, die die Sanduhr an einen Händler verkaufte, doch Joey ließ sich nicht beirren. ,,Und was habe ich damit zu tun?“, fragte sie. Die Gestalten tuschelten aufgeregt, als die Person vor Joey einen Beutel nahm und ihn Joey in die Hände legte. ,,Verstreue diesen Sand zwischen den Verbliebenen. Dann ist alles beendet.“ Die Gestalten um Joey herum verblassten und bevor Joey etwas entgegnen konnte, wurde ihr schwarz vor Augen.

,,Wach auf Joey. Bitte.“ Langsam öffnete Joey die Augen und sah vor sich Goria. ,,Ich habe solche Angst um dich gehabt und bin dir nachgelaufen“, flüsterte sie und umarmte Joey fest. Joey betrachtete den Beutel in ihrer Hand und machte sich los. Goria sah Joey an, ließ sie jedoch durch. Mit einem schnellen Blick vergewisserte sie sich dass sie allein in diesem Raum waren, dann stand sie auf.
„Ich komme gleich wieder“, flüsterte Joey und schleppte sich zu den Sanduhren. Sie standen noch am selben Platz, nur mit dem Unterschied, dass nun Eine fehlte. Mit zittrigen Fingern öffnete Joey den Beutel und verteilte den darin enthaltenen Sand gleichmäßig zwischen den Stundengläsern, sodass sie alle verbunden waren. Der Sand bewegte sich wie von einem unsichtbaren Windstoß angetrieben und formte sich zu einem neunzackigen Stern. Dann gab eseinen Lichtblitz und Joey musste die Augen schließen. Als sie sie wieder öffnete, waren die Artefakte verschwunden. Erleichtert atmete Joey aus. „Gut gemacht“, hörte sie Luciens Stimme hinter sich, doch als sie sich umdrehte, war dort niemand außer Goria, die sich über den Zustand des Zimmers aufregte. Als sie sah, dass Joey Goria betrachtete, verstummte sie und sah Joey lange an. „Wo warst du nur? Und wer waren diese Männer? Die muss man einsperren. In eine psychiatrische Klinik sollte man die einweisen.“ Joey lächelte und lief hinkend auf Goria zu. ,,Ich werde dir alles erzählen. Aber jetzt will ich weg von diesem abscheulichen Ort.“ Goria nickte und zusammen machten sie sich auf den Weg nach Hause. Sie bemerkten nicht den Jungen, der lange zwischen den Apfelbäumen saß und ihnen hinterher sah. Dann war er verschwunden und zurück blieb nur ein Sandkorn, das auf den Boden herabrieselte und dort liegen blieb.

Impressum

Texte: Der Text ist aus meiner Fantasie entstanden
Bildmaterialien: Das Cover stammt von Teetrinkerin
Tag der Veröffentlichung: 29.01.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch meiner Familie, die mich unterstützt hat.

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