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Als ich sie damals auf der Arbeit kennen lernte, nahm ich Sie die ersten paar Monate, nicht richtig wahr. Romy war halt ne Kollegin, die ab und an mal mit einem auf der Schicht war. Ihr Freund fing irgendwann auch an im Betrieb zu arbeiten und ich freundete mich schnell und auch gut mit ihm an. Durch ihn nahm ich sie auch endlich ein bischen mehr zur Kenntnis und wir quatschten über ein gewisses PC-Spiel, das ich ihrem Freund empfohlen hatte. Bald hatte sie sich ebenfalls dort einen Account erstellt. Wir trafen uns oft mit mehreren Bekannten Abends nach der Arbeit und hatten alle zusammen viel Spaß.
Diesen hatte ich in meiner fast achtjährigen Beziehung schon lange verloren. Mein Heim war ein Ort Einsamkeit und Enttäuschungen, meine Jugendfreundin, nur noch selten gut auf mich zu sprechen, verbittert und nur noch auf beruflicher Ebene engagiert. Doch ich hatte mich mit all meinen konservativen Idealen mich ihr selbst versprochen.

Eines Abends waren die Freunde wieder versammelt, als ich noch Schicht hatte, und Mira, die beste Freundin von Romy, zu mir kam und mir mitteilte, dass Romy, sich in mich verknallt hätte. In mir brannten Feuer und Eis, ich war zwar angetan und geschmeichelt, aber ich war erstens nicht bereit meine Beziehung, wie sie auch war, aufzugeben und auch nahm ich das ganze mehr als kleinen Stubser für mein angekratztes Selbstvertrauen.

Ich kannte Romy kaum, wir verstanden uns zwar gut und sie war ein hübsches Mädel, aber 1. war sie mit Dean zusammen, meinem Kumpel und 2. war ich liiert, in einer langjährigen Beziehung, die schon vieles erschüttert hatte, aber ich kannte Sie auch noch gar nicht so richtig. Sie war ein keckes Mädel, sexy, sportlicher Typ, dunkle Haare, braune, freche Augen, und mit einem ziemlichen Drang für Verrücktes.

Ich dachte nie, dass sie ernsthaft nen Gedanken an mich verschwenden könnte, oder das aus uns etwas werden könnte. Ich hielt sie für zu kindisch, zu flippig. Wir hatten bis auf das Online-Spiel keine gemeinsamen Interessen oder mehr.

Doch Romy kam, Nachts, Morgens, am Tag, jedesmal zu meinen Feierabenden. Sie schrieb mit mir über die verschiedensten Messenger jeden Tag. Ich entwickelte wirkliches Interesse an Ihr, aber fühlte mich wie durch eine massive Mauer zurückgehalten, ihr etwas davon zu zeigen.

Ich versuchte erst, ihr auszuweichen, wenig mit ihr zu kommunizieren, doch ihre Art und ihr Lachen über meine Witze, vernichteten die Gedanken Sie komplett auszuschalten in meinem Kopf und in meinem Herzen.

Wir saßen stundenlang rum und erzählten dummes Zeug, schauten uns dabei aber nie an, ich wollte nicht, dass etwas passiert, ich hatte Angst. Angst mich selbst und meine Freundin, sowie Dean zu betrügen, Angst Romy weh zu tun, Angst das etwas Gutes passieren könnte.

Immer wieder hatten wir mehr oder weniger engen Kontakt, immer wieder landeten wir in Situationen in denen die Luft um uns herum lichterloh brannte, wir aber beide nicht bereit für den entscheidenden Schritt waren.

Wir telefonierten über Webcam halbnackt mitten in der Nacht, mit der Angst dabei erwischt zu werden, von unseren jeweiligen Partnern, mit dem Gewissen, dass es falsch war, was wir taten, aber wir konnten nicht ablassen voneinander.

Ich ließ den Kontakt abermals einreißen.

Mira und Co. hatten mich oft beschworen, meine sinnlose Beziehung aufzugeben, aber ich war glücklich mit dem Spatz in der Hand, naja glücklich ist falsch, ich fühlte mich seelisch ausgebrannt und vegetierte vor mich hin und hoffte auf das Wunder, das all meine Sorgen von ganz alleine beseitigen sollte.

Nachdem Romy Dean verlassen hatte, flüchtete sie sich direkt in eine neue Beziehung und wir kamen aber wieder mehr aufeinander zu. Ich wusste, sie liebt mich immer noch. 1 Jahr nachdem das ganze begann. Sie ließ für mich alles stehen und liegen, schlug sich Nächte vorm PC rum und wenn ich es gewollt hätte, wäre sie jederzeit für mich da gewesen. Aber ich war zu feige und zu hilflos, gefangen in einem Strudel wirrer Gedanken.

Alsbald zerbrach auch diese Beziehung und sie kam mich bei meiner neuen Arbeitsstelle besuchen. Wir kommunizierten wieder und ich spürte mich von mal zu mal mehr zu ihr hingezogen. Aber ich durfte diese Gefühle nicht zu lassen, meine Beziehung war nur noch scheußlich und laut, Romy war der morgendliche Schmetterling im Sonnentau auf einer Frühlingswiese.
Sie war mein Grund immer weiter zu machen, sie lachte so ehrlich, sie lachte eigentlich immer. So ein Lachen, so herzlich erfrischend.

Mein Mut hatte allerdings seinen Platz unter den Schlafenden eingenommen, nach mehreren eindeutigen Anspielungen, fuhr ich zu ihr, mit festem Entshcluss und eindeutiger Rede, ich konnte sie nicht länger als Spielball benutzen. Bei ihr angekommen, stammelte ich nur wirren Mist und verließ die Wohnung nach kürzester Zeit um nicht liebestoll über sie herzufallen. Ich konnte sie nicht nicht lieben...ICH LIEBTE SIE...

Und in einem Moment, indem ich dachte, ich hätte sie schon total verloren, einem Moment der eigentlich 100x gewesen war und nie führte er zum Ziel, in diesem einen Moment, an diesem 1.Februarnachmittag, entriss ich UNS aus diesem Trauerspiel, ich küsste sie kurz aber leidenschaftlich, in mir brachen alle Dämme aus Stein, ich fühlte Sonne, Feuer, Meer, Erleichterung. Ich hatte mir vorher keine Gedanken gemacht, wie das Alles funktionieren sollte, aber ich wusste ohne Romy, meinen Schatz funktioniere ICH nicht!

Mein Schatz, du hast das Leben für mich wieder Lebenswert gestaltet. Du warst der Einzige Grund, warum es mir irgendwo trotz allem was war, noch gut ging, keinen Moment mehr möchte ich ohne dich sein.
Ich ♥ Dich

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 11.04.2011

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