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Im Januar kam sie zu mir an,
hätts wissen müssen, war so nah dran,
auf den Knien überzeugte sie mich,
ich wusste Das wollte ich eigentlich nicht.

Im Februar hab ichs dann getan,
und im Juni sind wir dann gefahrn.
Hotel gebucht, so dachte ich,
doch war aufwartete schockte mich.

Bungalow, 2 Zimmer, Plumsklo, kein Strand,
Pissgelbe Wände, die Dielen voller Sand,
Kochecke mit Töpfen aus rostvollem Stahl,
Ein Holztisch aus Plastik für wahr.

Dieser Schock ging mir so tief,
im Kühlschrank kein Bier, auf den Betten schlief
man so bescheiden,
ich spürte wieder mein Rückenleiden.

Tag 1 : "Wo issen hier der chef? schrie ich laut
"parlez francais monsieur?" das hab ich net geglaubt
die Tante, 60jahre alt, an der Pforte
verstand kein Deutsch, nimma einfache Worte

Nach Sächsich, Bayrisch und auch Platt,
saß sie locker da, ich war Schach-Matt,
7 Tage inner Urlaubshölle im fremden Land,
und ne Oma die kein Wort verstand.

Meine Frau war super drauf,
"Alles so romantisch rustikal und auf
den Bergen kann man alles überblicken!"
Für diesen Schrott durft ich dich mal wieder sehen?

Kein Wasser, keine Sonne, keine anderen Touristen,
nur meine Alte und ich und die Schenkelfritzen,
Am zweiten Tag ging ich ins nächste Dorf, warn ja nur
20km zu fuß eine kleine Tour.

Zigaretten und Bier hätt ich gerne gehabt,
doch der Franzmann im Kiosk verstand auch kein Platt,
der fuchtelte nur mit den armen so wild,
ich hätt ihn am liebsten gekillt.

Cidre hat er mir dann angedreht,
15¤ die Flasche, ich sahs zu spät,
dachte damit kann ich mich wegknallen,
um dann glücklich umzufallen.

Doch das Apfelwasser war totaler Mist,
hab gleich wieder alles ausgeschieden,
der schmeckt selbst nach dem fünften Mal,
immer noch wie ausgepuckt in mehrfachem Fall.

Meine Alte hatte inzwischen sich mit Oma Jean,
sich gut angefreundet, oh wie schön,
Zwei Irre in ner Bruchbude, die sich nicht verstehen,
na toll Stromausfall, kann kein Fernsehen...

Am 3.Tag also zurück zum Dorf, diesmal mit nem Rad,
das stand auf halber Strecke, also borg ichs mal,
Die Franzosen sehen das ja locker,
die haut ja rein gar nix vom Hocker.

Fernsehtechniker muss in Frankreich unbekannt sein,
"Quoi?" und "Que" verstand ich sie schreien,
Ich fuchtelte wie bescheuert und zeigte auf ein Gerät,
die verarschen mich doch, gibts keinen der mich versteht?

Zurück zur Bruchbude dacht ich mir,
fand sogar beim Discounter nen Sixpack deutsches Bier,
12¤ für sechs Dosen,
das haut mich nimma aus den Hosen.

Auf zurück zu meiner Frau und ihrer Freundin,
ohne Auto, ohne Fernsehen, ohne Sinn,
aber mit viel Bier im Kopp,
geht das wie im Galopp...

Nach 5 Stunden in der Nacht,
hatte ich mich wohl vom richtigen Weg gemacht,
ich stand plötzlich vorm Charles-de-Gaulle,
da kam mir die Idee, die war echt toll.

Hinein ins Flugzeug, egal wohin,
mit nem Frachtjet inner Kiste drin.
Und Leute was soll ich sagen,
kann über die Umstände nicht klagen.

Jetzt lieg ich an der Copacabana,
30°C und die schöne Rosanna,
bringt mir nen Drink und massiert mich fein,
so muss Urlaub sein.

Meine Alte ist übrigens wieder daheim,
hab kein Geld für nen Rückflugschein,
sie hatte mir wohl was geschickt,
doch das hab ich leider hier vertickt.

Sie nahm die Oma mit zu sich,
und lernt jetzt fleißig französisch,
ist mir Schnuppe und egal,
nächster DHL-Flug geht nach Portugal.


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 09.02.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Urlaub :-)

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