Was ist Freiheit? Ist es ein Gefühl oder nur ein Begriff? Kann man „Freiheit“ leben oder nur davon träumen. Mit diesen Fragen haben sich schon viele Menschen beschäftigt, aber auf eine konkrete Antwort ist bis jetzt noch keiner gekommen. Man kann das Wort „Freiheit“ in viele verschiedene Bereiche gliedern. Es gibt z. B. die Meinungsfreiheit, die Willensfreiheit, die Lebensfreiheit, Religionsfreiheit und viele weitere. In der heutigen Zeit glaubt der Großteil der Menschheit, dass der Mensch diese Freiheiten hat und sie auch ausleben kann. Es wird behauptet, dass jeder die gleichen Rechte hat, aber was sind das für Rechte.
Jeder hat das Recht darauf, eine Toilette zu benutzen, aber das Recht bzw. Privileg seine eigene Meinung zu äußern, haben nicht viele. Wenn heutzutage irgendjemand seine Meinung offenlegt, dann muss er entweder eine autoritäre Person oder eine Marionette sein. Die Reden der Politiker sind nicht das Gedankengut von ihnen, sondern jenes von den vielen „Experten“, die ja sowieso alles besser wissen, weil sie (anscheinend) theoretisch auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert sind. Die Reden der Politiker sind also nur Baumstämme, welche mit den verschiedenen Ästen (Einflüssen) der Experten geschmückt sind. Es gibt jedoch einen Punkt, den die Politiker und die Experten gemeinsam haben und zwar sind die meisten korrupte und profitgierige Egoisten.
Wenn irgendein „einfacher“ Bürger seine Meinung zur Politik oder zur Gesellschaft äußert, dann wird sein Gerede sofort von den Oberen zu Kleinholz geschlagen und von den Medien in eine dicke neue Story gepresst. Es wird ihm vorgeworfen, dass er entweder zu unerfahren oder zu dumm für die beiden oben genannten Themenbereiche sei. Wo ist hier also die Meinungsfreiheit? Solche Zustände hat man heutzutage schon in einer Demokratie, in der doch jeder und jede ein Recht auf Mitbestimmung haben sollte.
Kein Mensch denkt mehr kritisch über die Aussagen mancher Politiker nach. Jeder antwortet nur noch mit einem „Ja und Amen“. Doch warum kommt es dazu? Ganz einfach, seit wir Kinder sind, wurde uns eingeredet, dass jede Entscheidung unserer Regierung die beste sei. Die Staatsoberhäupter haben natürlich auch Einfluss auf das Schulsystem. Es kennt z. B. kein Mensch mehr die verschiedenen politischen Systeme (Demokratie, Diktatur, Aristokratie,…), weil das Ministerium die Wochenstunden für das Fach „Geschichte und politische Bildung“ auf nur eine einzige Stunde reduziert hat (in der ersten Schulstufe der Sekundarstufe II). Wegen dieser Kürzung und der Masse des Inhaltes des Lehrplans kann man nur noch jedes System/jede Epoche oberflächlich behandeln, da die Zeit für tiefgründige Diskussionen über Politik und Gesellschaft fehlt. Die Schülerinnen und Schüler werden zum Großteil nur noch so ausgebildet, dass sie einen Beruf erlernen und alles tun, was man ihnen befiehlt.
Die SchülerInnen werden darauf dressiert, sofort irgendeinen Lehrberuf oder irgendeine weitere Schule zu wählen, ohne überhaupt zu wissen, um was für einen Beruf es sich genau handelt. Viele erlernen Berufe, die sie in Wirklichkeit verabscheuen, aber wegen einer zu frühen Entscheidung müssen sie den gehassten Beruf mehr als vierzig Jahre lang betreiben. Bei diesen überstürzten Entscheidungen werden die Kinder meistens von äußeren Faktoren (Eltern, Staat, Gesellschaft,…) beeinflusst. Wo ist da die Willensfreiheit bzw. die Denkfreiheit?
Die Religionsfreiheit ist in Wirklichkeit ein Religionszwang. Man wird von Anfang an in eine Religion eingeschleust und wird dadurch in seinem Denken beeinflusst. Heutzutage ist der Religionsfanatismus nicht viel kleiner als vor ein paar Jahrhunderten. Man spricht zwar von Religionsfreiheit, aber überall in jeder Religion ist wegen den „Bibeln“ eine sehr hohe Gefahr der Intoleranz und genau aus diesem Grund gibt es diese großen Religionskonflikte. Jeder sollte an die Religion glauben, welche für ihn sympathisch ist. Da Religion eine Privatsache ist, darf man nicht zu fanatisch sein und man sollte tolerant gegenüber „Andersgläubigen“ sein. Schließlich ist jeder Mensch gleich und hat die gleichen Rechte. Die Religion sollte auch nicht die Politik beeinflussen, da es Privatsache ist. Wenn wir durch solche Bereiche beeinflusst werden, wo ist denn da unsere Lebensfreiheit?
Das Leben sollte in „Freiheit“ gelebt werden. Man darf nicht von anderen Dingen wie z. B. Politik oder Religion beeinflusst werden. Jeder Mensch hat ein Recht darauf, sein Leben selber zu regeln und zu entscheiden, was für ihn gut und was für ihn schlecht ist. Entscheidungen müssen von selbst beschlossen werden und man muss den Folgen auch selber entgegenstehen. Egal, ob es ein gute oder schlechte Entscheidung war, man sollte diese freiwillig getroffen haben. Der Mensch ist erst dann frei, wenn er sich nicht mehr von äußeren Faktoren beeinflussen lässt und sich sein Leben nach seinem eigenen Willen erbaut.
Was ist das Gute im Menschen? Existiert es überhaupt? Man kann daran glauben oder daran zweifeln. Wobei das Gute im Menschen in der heutigen Gesellschaft eher bezweifelt werden muss. Statt Ehrlichkeit, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft gibt es Korruption, Arroganz und Konkurrenzkampf. Diese drei Begriffe prägen unsere Zeit.
Korruption steht für die Politiker, Beamte, Manager und Unternehmer (kurz für die Kapitalisten). Arroganz steht für den Großteil der Gesellschaft, weil es fast keine Person mehr gibt, die sich nicht als etwas „Besseres“ fühlt oder sich mit Menschen aus anderen Schichten abgibt. Konkurrenzkampf steht für die Wirtschaft. Bei dem heutigen „Kamikaze-Kapitalismus“ wird nirgends mehr ohne Konkurrenzkampf gewirtschaftet und einander geholfen wird schon gar nicht. Man könnte unsere Wirtschaft mit dem Sozialdarwinismus um 1900 (damalige Ansicht: "der Stärkere überlebt!") vergleichen. Wo soll hier noch Platz für das Gute im Menschen sein?
Durch diese drei Faktoren könnte man also davon ausgehen, dass das Gute im Menschen im Großteil der Gesellschaft nicht existiert. Natürlich gibt es aber auch Menschen, die sich engagieren und die Welt verbessern wollen. Sie sind in Organisationen oder sonstigen sozialen Vereinen tätig. Doch leider sind es im Moment noch sehr wenige und bis es mehr werden, wird es leider noch etwas dauern. Hoffen wir deshalb, dass den Menschen bald die Augen geöffnet werden und eine Gesellschaft, in der Gerechtigkeit, Freundschaftlichkeit und Hilfsbereitschaft bestehen, endlich angestrebt wird.
Du musst sie tragen
und ist sie noch so schwer
du darfst nicht klagen
es ist nämlich fair.
Für all deine Entscheidungen
Gute oder Schlechte
gibt es keine Verzeihungen
oder Rechte.
Du musst mit der Verantwortung leben,
denn sie ist wie ein Besen
der alles zusammen fürbt
und es dann vor dich wirft
.
Tag der Veröffentlichung: 03.02.2013
Alle Rechte vorbehalten