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Prolog


»Sebastian, das ist ein Befehl! Schaff ihn mir endlich aus den Au...«
»Gyaaaahhhhhhh!!!«, schrie ich, als ich dem Boden immer näher kam.
»Was zum...!«, hörte ich noch eine Stimme sagen und landete mit voller Wucht auf etwas...mehr oder weniger weichem, so dass mein Aufprall mit dem Boden noch abgefangen wurde.
»Soma-sama!!!«, schrie plötzlich eine Stimme hinter mir. Verwirrt machte ich die Augen, die ich die ganze Zeit über geschlossen hatte, auf und sah direkt in das Gesicht des indischen Prinzen.
Er starrte mich ebenfalls verwirrt an, und wir verweilten einige Sekunden lang in dieser absoluten Verwirrung, bis mich plötzlich jemand von hinten unsanft anpackte und mich wegschubste.
»Soma-sama! Geht es Ihnen gut?!«, fragte die Stimme, die auch vorhin so laut war.
Mehrmals reibte ich mir schnell die Augen und starrte die beiden Personen an. Sie waren es wirklich! Es waren Soma und Agni! Mein Unterkiefer klappte bis zum Boden herunter, als ich mich nichtsahnend nur kurz umgedreht hatte und Sebastian zu Gesicht bekam, der mich von oben herab verwundert musterte. Gleich neben ihm stand Ciel, der mich ebenfalls ganz perplex musterte. Nun standen alle vier um mich herum, Agni Soma so in den Armen haltend, als ob er gleich in mehrere Einzelteile zerbrechen würde, und Sebastian mit Ciel.
Ich schluckte, wie bin ich hierher gekommen?
»Äh... Sebastian!«, rief ich und zeigte mit dem Finger auf ihn.
»...«, stumm starrte er mich nur an.
Was machte ich da?
»Wer sind Sie?«, fragte mich nun Ciel.
Diese Frage schien mein Gehirn nicht verarbeiten zu können, anstatt Ciel nun zu antworten, sagte ich einfach nur:
»Sebastian ist ein Teufel!«
Ach du Scheiße!

Kapitel 1


Alles fing an einem Montag an. Montage sind in der Regel nicht gerade sehr beliebt. Es ist der Anfang einer neuen Woche, man muss beispielsweise wieder zur Schule oder zur Arbeit, oder sagen wir einfach, ein weiterer Tag, wo man in der Alltagsroutine gefangen ist. Dieser Montag jedoch, änderte alles. Ich lag gerade gemütlich auf meinem Bett und las den gerade neu erschienenen Black Butler Band.
»So...«, sagte ich etwas müde vom Lesen und legte den Band auf meinen Nachttisch. Dann stand ich auf und streckte genüsslich meine etwas steif gewordenen Glieder. Gleich darauf lief ich auch schon zu meinem Schreibtisch und schaltete meinen PC an. Es dauerte etwas, bis er hochgefahren war, doch nur wenig später war ich schon mit dem Internet verbunden und gab im Browser sofort: http://www.blackbutlerfan.de/ ein. Es dauerte nicht lange und schon war ich mit der Fanseite, die von Kuroshitsuji handelt, verbunden.
Gerade wollte ich nachschauen, was es so neues gibt, doch da tauchte plötzlich eine Art schwarzes Tor vor mir auf. Ich musterte das plötzlich erschienene Symbol und klickte es einmal an.
Zuerst passierte nichts. Doch schließlich öffnete sich das Tor virtuell. Neugierig starrte ich auf den Bildschirm und ich erwartete, dass etwas passierte. Es dauerte auch nicht lange und das Tor wurde größer und größer. Verwirrt, aber auch neugierig, runzelte ich die Stirn. Wer hätte das gedacht? Das Tor wuchs nun aus meinem Bildschirm heraus! Erschrocken fiel ich von meinem Stuhl herunter und krabbelte ängstlich nach hinten.
Was war denn das?! Schnell krabbelte ich bis an die Wand und starrte das Tor an, das nun scheinbar aufgehört hatte zu wachsen und fast bis zu meiner Zimmerdecke hoch ragte. Es stand offen und schwebte nun einfach vor mir, jedoch konnte ich darin nichts als gähnende Leere entdecken.
Ich wusste nicht, was ich machen sollte, sollte ich herunter rennen und meine Eltern rufen? Die Polizei? Die Feuerwehr? Ich hatte wirklich keine Ahnung, aber irgendwie zog es mich an. Ich war ja doch etwas neugierig, zu neugierig und zwang mich nun aufzustehen. Langsam lief ich dem Tor entgegen und blieb genau vor dessen Schwelle stehen. Langam strich ich nun mit einer Hand über den verzierten Rahmen. Es war genau wie sein Inneres: pechschwarz. Was war das nur?
Ich gab mir einen Ruck und streckte meine Hand in das Innere aus. Das allein schien jedoch ausgereicht zu haben, denn etwas zog mich jetzt mit unglaublicher Kraft zu sich. Letztendlich konnte ich dem Sog kaum standhalten und wurde in das Tor hineingezogen...

Ich spürte nur, dass ich falle. Einfach nur immer tiefer und tiefer fiel. Um mich herum war alles schwarz. Nichts konnte ich erkennen, es war so dunkel, dass ich meine eigene Hand nicht sehen konnte, selbst wenn ich es gewollt hätte, aber daran konnte ich noch nicht einmal denken, ich verspürte nur dieses Gefühl des Fallens und wusste nicht wie das nun ausgehen würde.
Angst breitete sich in meinem Inneren aus und ich wollte schreien, doch vor Schock schaffte ich noch nicht einmal das, aber dann sah ich unter mir endlich Licht...

Ja, so bin ich hier gelandet. Und nun befinde ich mich zwischen den Personen, von denen ich dachte, dass ich ihnen nur in meinen Träumen begegnen würde.
Leider war ich auch zu aufgeregt gewesen und hatte mich sogleich verplappert.
Ciel sah mich nun verwundert an und blickte dann zu Sebastian. Der sah ebenfalls, und das sieht man selten, verwirrt aus.
»Was...«, fing Soma an.
»Verrückt«, rief Sebastian schnell. »Diese Person ist definitiv verrückt! Wir sollten sie in Gewahrsam nehmen und sie in die Anstalt bringen!«, sagte er ganz selbstverständlich, packte mich am Arm und zog mich hoch.
»J...Ja natürlich.«, sagte Ciel schnell.
Verwirrt musterten Soma und Agni die beiden, zuckten dann jedoch mit den Achseln und nahmen scheinbar auch an, dass ich verrückt war.
»Ve...verrückt? Ich bin nicht verrückt!«, rief ich, doch hielt sofort wieder meine Klappe, als mir Sebastian einen Blick “schenkte“, den ich hier nicht genauer beschreiben möchte.
»Bring sie in die Kutsche Sebastian, wir sollten Sie am besten sofort einweisen lassen.«, sagte Ciel und stieg bereits in die Kutsche ein.
»Und ihr Beiden...«, sagte Ciel an Soma und Agni gewandt. »...solltet euch wieder in die Stadtvilla zurückziehen oder besser gleich in euer Land zurückkehren. Ich habe doch gesagt, dass ich keine Zeit habe!«
»Ich habe nur gedacht, dass ihr mich vermisst habt...«, entgegnete Soma leicht geknickt.
»Hmpf!«, murrte Ciel und war bereits in der Kutsche.
»Soma-sama! Keine Sorge, ich werde Euch sofort verarzten. Machen wir uns auf den Weg.«, versuchte Agni seinen Herrn zu trösten und bog zusammen mit ihm in der nächsten Gasse ab.
Da mir nichts anderes übrig blieb, und da Sebastians Griff mehr als aufdringlich war, folgte ich ihm zu der Kutsche und stieg ebenfalls ein. Er schloss die Tür hinter mir und ich saß genau vor Ciel Phantomhive.
Er starrte mich zuerst nur an und schien mich zu mustern, sagte jedoch nichts. Ich sah ihn ebenfalls an und konnte es einfach nicht glauben. Wie bin ich hier nur gelandet? Wie kann ich hier sein? Ist das alles denn real?
Als die Kutsche sich in Bewegung setzte, und wir eine Weile fuhren, sagte er noch immer nichts.
Verwundert starrte ich ihn an und gab mir dann doch einen Ruck.
»Wo bringen Sie mich hin?«, fragte ich etwas zögerlich.
»In mein Anwesen...« sagte er nur und starrte aus dem Fenster.
»Und was wollen Sie von mir?«, hakte ich nach. Das würde mich nun wirklich brennend interessieren.
»Ich denke, ich habe einige Fragen an Sie...«, sagte er nur in seinem typischen Tonfall.
Danach verlief die Kutschfahrt bis zum Anwesen...relativ ruhig.

Dort angekommen half mir Sebastian aus der Kutsche, was ich für etwas überflüssig hielt, aber ich nahm seine Hand natürlich gerne entgegen.
Nachdem ich ausgestiegen war, stieg Ciel ebenfalls aus und lief einfach an mir vorbei. Scheinbar hatten sich diese beiden telepathisch abgesprochen, denn Sebastian machte mir eine Geste, ihm zu folgen.
Ich nickte und folgte ihm ganz brav. Er führte mich nicht in das Anwesen hinein, in dem Ciel gerade verschwunden war, sondern außenrum in den prachtvollen Garten, um den sich augenscheinlich eher Sebastian, anstatt ein gewisser Gärtner gekümmert hat.
Die Sonne schien und ließ alles in einem wunderschönen Licht erstrahlen. Ich bemerkte die vielen Rosen und andere angepflanzte Blumen.
Mit einer Handgeste deutete Sebastian auf einen kleinen Tisch mit zwei Stühlen. Langsam trat ich vor und setzte mich hin.
»Warten Sie bitte einen Moment, mein Herr wird bald für Sie da sein.«, sagte er und machte eine leichte Verbeugung. Scheinbar schien er meine erst vor kurzem über ihn gemachte Aussage nicht hinterfragen zu wollen.
Ich starrte ihn zuerst eine Weile lang an, weiterhin ungläubig, dass er nun wirklich vor mir stand. Er legte den Kopf leicht schief, wie er es immer machte, und lächelte mich an.
Ich errötete leicht und wandte den Blick von ihm sofort ab.
»Gut, ich wäre Ihnen wirklich verbunden, wenn Sie auf das hören, was ich ihnen sage, ansonsten müssten wir hier andere... sagen wir, Methoden anwenden.«, sagte er und lächelte mich noch immer an.
Ich sagte nichts. Das wurde mir hier langsam doch etwas riskant... Lieber abwarten, redete ich mir immer wieder ein.
Wenig später tauchte wirklich Ciel auf und nahm vor mir Platz.

Ich hätte nie gedacht, dass ausgerechnet mir so etwas passieren würde! Da geht man nichts ahnend an den Pc... Ganz unschuldig... Und plötzlich landet man in einer ganz anderen Welt! Und in was für einer Welt! Das, und noch mehr Gedanken flogen mir durch den Kopf, als ich einfach nur dasaß und Sebastian dabei beobachtete, wie er die verblühten Blütenblätter der weißen Rosen beschnitt.
Er bemerkte meinen Blick und sah lächelnd zu mir herüber. Ich lächelte etwas zaghaft zurück und nahm einen Schluck Tee. Vor mir saß niemand anderes als Ciel Phantomhive höchstpersönlich! Was war ich aufgeregt...
»Nun...«, fing Ciel an, nahm einen Schluck aus seiner Tasse und stellte es auf den Tisch, der sich vor uns befand, ab.
»Ja?«, fragte ich neugierig und konnte meinen Blick nicht mehr von ihm abwenden.
»Sie wussten über die wahre... Natur meines Butlers Bescheid... Woher wussten Sie das?«, fragte er in einem ganz fachmännischen Ton und schien mich zu mustern.
Nanu? Davor war er aber... Nun sagen wir... halb ausgerastet, als ich das so laut aussprach. Jetzt im Nachhinein, sehe ich ein, dass es ein Fehler war... Aber... Es rutschte mir nun mal einfach raus!
Wie auch immer... Jetzt musste ich mir eine gute Ausrede einfallen lassen...

Impressum

Texte: Die Charaktere, außer „Miss“ versteht sich, gehören Yana Toboso.
Bildmaterialien: Yana Toboso
Lektorat: Dust
Tag der Veröffentlichung: 25.11.2012

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