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Portugal, in der Blütezeit der Piraten. Die Tochter, Constanze mit Namen(genannt Conni oder Prinzessin/Prinzeschen) des dort herrschenden Königshauses wurde zur Erziehung zu einem Graf gebracht. Doch das Verhältnis zwischen den beiden ist sehr schlecht. Andauernd Streiten sich die beiden. Der Graf schickt sie nach einem Jahr wieder zurück zu ihrem Vater, der inzwischen an die Küste gezogen ist. Die Stadt liegt nahe an einem kleinen Hafen mit einer Seemannsstadt, in der es viele Räuber, Piraten, Schmuggler und anderes Gesindel gibt. Selten verirrt sich mal ein ehrlicher Seemann zwischen diese Betrüger, Diebe und Piraten. Noch seltener sind Frauen, und wenn, dann sind sie nur hässliche, Huren und andere solche, reiche Prinzessinnen, die hübsch sind, gibt es schon gleich gar nicht (ERPRESSUNGSGEFAHR!!). Doch nun hören wir erst einmal ins Schloss, wo sich die Prinzessin mit ihrem Vater streitet: „…du dahin gehst! Du bist mir einfach zu aufmüpfig und…“ „Ist das ein Grund mich gleich zu irgendwelchen Trotteln in ein Kinderheim für schwer erziehbare reiche Kinder zu stecken und mich da drinnen versauern zu lassen???? NEIN, ist es nicht! “ „Ich lasse dich nicht dort versauern, sondern erziehen, und zwar vernünftig, klar? Du gehst dahin, basta!“ „Nein, lieber haue ich ab!“ „Dann holen dich meine Schergen zurück ins Schloss und glaube mir, dann kannst du dich auf ärger gefasst machen, und zwar gewaltigen!“ In diesen Moment kam ein Bote des Königs JERONIMO zur Tür herein. „Prinzessin, ein Brief an euch, vom ehrenwerten Prinzen. Mhmhm. Also:
An die
Prinzessin von Portugal


Liebste Prinzessin
Du Lotusblume, du mondenstrahl
Wenn ich dich sehe mit
Einem anderen Jüngling,
Dann wird mein Hertz
Bang vor Angst,
Denn du könntest dich ja
In einen anderen als mich
Verlieben.
Für dich würde ich ins VEGEFEUER
Gehen und den Teufel bezwingen.
Drum möchte ich dich, oh
Meine holde, fragen
Ob ich, der Prinz von klein Spanien
Um eure zarte, gebrechliche
Hand anhalten darf?

Prinz hannibald der hässliche


Totenstille. Der König, man sieht es, freute sich. Die Prinzessin jedoch wirkte nicht sehr glücklich. Mit einem wink entlass sie den Boten ins Quartier. Der König sagte, nach einer kleinen Pause, sagt:„Entweder du heiratest ihn oder du gehst ins Heim!“
„ 1. Das ist Erpressung
2. Ich lasse mich nicht Erpressen
3. Ich heirate nicht
4. Ich gehe nicht ins heim
Wenn ich dennoch eins dieser beiden Dinge tun sollen, haue ich ab.“ Wütend ging die Prinzessin in ihre Kemenate. Der König aber ging zu seiner Frau, der Königin und erzählte ihr von dem Brief und der Drohung. Die Königin freute sich über den Brief, war aber sehr besorgt wegen der Drohung, denn die Prinzessin machte Drohungen, die sie sagte, wahr.
Als der König gegangen war, ging die Königin in die Kemenate ihrer Tochter, um mit ihr zu reden. „Constance, liebes, du musst nicht immer solche Drohungen machen. Wir wollen doch nur das Beste für …“ „das Land und Folk. Wie es mir geht, interessiert euch nicht.“ „Natürlich interessiert uns das, Liebling. Nur müssen wir auch um das um das Folk Kümmern, denn wenn das sauer wird, geht es uns schlecht, verstehst du? Und deswegen musst du aufhören, dich gegen alles aufzulehnen, was du nicht möchtest.“ „Aber warum muss ich denn Heiraten, noch dazu jemanden den ich kaum kenne, der hässlich ist und den ich nicht mag?“ „Ich wollte deinen Vater auch nicht heiraten, auch ich hasste ihn. Doch als ich ihn dann näher kennengelernt habe, mochte ich ihn und habe mich in ihn verliebt. Und so ergeht es vielen, und die, die ihren Partner immer hassen, die bringen ihn meistens um, was du, wenn du ihn Heiratest, hoffentlich nicht machst.“ „Für wen hältst du mich? Ich bin doch kein Mörder!“ „Nein, aber man weis nie, wann ein Mensch so weit geht, dass er andere tötet.“ „Trotzdem. Aber warum gibt es denn überhaupt Zwangsheirat, ich meine, wenn es da so viele Nachteile gibt?“ „Ich weis es nicht, mein Kind, ich weis es nicht. Aber denk darüber nach, was ich dir gesagt habe, O.K.?“ Ja, Mama, ich werde darüber nachdenken.“

EIN JAHR SPÄTER…

Die Königin hat inzwischen ein zweites Kind, einen Jungen, bekommen. Der Prinzessin wurde gerade mitgeteilt, dass sie den Prinzen Hannibal den Hässlichen doch heiraten soll. Wie hat sie wohl die Nachricht aufgenommen und macht sie ihre Drohung wahr? Gucken wir mal, was sie gerade so macht…

„Ich soll also Heiraten? Pah, das würde euch so passen, aber nicht mit mir. Ich mache meine Drohung wahr und fliehe. Doch erst heute Abend, sonst würde mich vielleicht jemand fragen wo ich hin möchte“ rief die Prinzessin entrüstet, als ihr Vater wieder hinaus war. Noch am selben Abend packte die Prinzessin alles zusammen, was sie am allernötigsten zum Leben brauchte. Kaum wart es dunkel geworden, zog sie sich einen kurzen Rock an, den sie den Mägden abgeluchst hatte, und ein, ebenfalls dreckiges, dünnes, langärmliches Oberteil an. Die Schuhe waren einfache Ledersandalen. So gekleidet schlich sie sich in den Garten. Dort beschmierte sie sich das Gesicht mit Erde und schlich weiter aus dem Schloss und lief durch die kühle Sommernacht. In der Stadt angekommen, lief sie in eine kleine, volle Spelunke. Die Seeleute pfiffen ihr nach als sie hoch erhobenem Hauptes an den Tresen ging. „Ich hätte gerne eine Auskunft. Ich möchte gerne anheuern. Wissen sie, wo ich das als Anfängerin am besten arbeiten kann?“, fragte sie den Barkeeper. „Am besten wäre, sie währen gar nicht erst hierher gekommen, denn es gibt hier viele, die ihnen ein gutes Angebot machen, sie auf ein kleines Schiff locken, sie vergewaltigen und sie dann von der Bildfläche verschwinden lassen. Und zwar auf Nimmerwiedersehen. Aber wenn du scharf drauf bist, irgendwo anzuheuern, dann gehe zu Kapitän Matrosentot. Wir nennen ihn so, weil kaum ein Matrose dort seine heuer bekommt.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 24.06.2012

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