"Hey du da!", "bleib stehen!", die Stimme hallt lange nach.
Ein Zischen durchdringt die kurz entstehende Stille.
"Was bist du?", sie fängt an zu schreien.
Schritte, viele Laute Schritte, das Geräusch überschlägt sich, es scheint von allen Richtungen zu kommen.
Kurz ist es ruhig, aber nur, um dem Geräusch Ausdruck zu verleihen.
Das Geräusch eines sterbenden Wesens.
"Ist es tot?", eine tiefe hektische Stimme, die sofort von einem Aufschrei unterbrochen wird.
Dann ist das Geräusch einer Klinge zu hören, eine Klinge wie sie durch Fleisch gestoßen wird.
Eine Fackel wird entzündet, man sieht das Muskulöse Gesicht eines Mannes, Schweißüberströmt, aus seiner Schwarz-Grünen Rüstung quillt langsam rotes dickflüssiges Blut heraus.
"Ramon nein!!!", dieselbe Stimme von vorhin, eine Frau beugt sich über den Mann, lange Braune Haare treten unter ihrem Helm hervor.
"Du darfst nicht sterben", heulend, in einer anmutigen Bewegung, zieht die Frau ihm die Rüstung aus.
"Wir werden Ramon rächen!", ein kleineres Wesen, ein Zwerg, stellt sich ins warm leuchtende Fackellicht, in der Hand hält er ein Chrank, ein Krummschwert.
Plötzlich, ein weiterer Aufschrei, man hört eine kehlige Stimme: "hier ist er", dann verstummt sie.
"Sascha ist Tot", abermals vernimmt man das Geräusch von spritzendem Blut auf Stein.
Panic breitet sich aus, man hört Metal klappern, Ritter die versuchen zu fliehen, doch auch sie entkommen den Klauen des Wesens nicht.
Ein Brüllen, das Geräusch von aufeinander schlagenden Zähnen, majestätische Klauen welche in der Finsternis um sich schlagen und alles zerfleischen was ihnen in den Weg kommt.
Messerscharfe Krallen gleiten Haarscharf an einem Gnom vorbei, nur um drei seiner Kumpanen hinter ihm aufzuspießen.
Der Duft von faulendem Fleisch erfüllt die Luft, überall der Ton von zerberstenden Knochen, das Tropfen und fließen von Blut, das Scheppern von grob durchtrennten Metall.
Einer der Kämpfer wird zu Boden geschleudert, seine Rüstung zerbricht, er versucht aufzustehen, doch das scharfe Metall der aufgerissenen Rüstung bohrt sich in seinen Körper, das Blut strömt durch die Öffnungen, ein erstickter Aufschrei, tot.
Wieder und wieder durchtrennen die Klauen des Wesens, Leben der Krieger, inzwischen ist der Boden komplett Blutgetränkt, das Grau des Felsens ist nicht mehr zu erkennen.
"Für die Elfen", die Frau springt unter das Wesen und sticht mit ihren Skash zu.
Das Wesen gibt ein letztes Quieken von sich und bricht zusammen, die Frau unter ihm.
„Hebt es weg!“, die 5 überlebenden Krieger hieven das Monster umständlich weg, doch unter ihm ist nichts als eine Pfütze aus zerborstenen Gelblichen Knochen, rotem dickflüssigen Blut, zermanschten Braunen Haaren und gepresstem zerfetzten Fleisch.
„Alles was uns von ihr bleibt ist ihr Skash, wir werden ihn in ehren halten“, ruft ein Zwerg und zieht den langen Speerdolch aus dem Bauch des Ungeheuers, auf ihm ist das Familien-Wappen und die Schrift „Go’ech ’ra enun Se’el ’et Zu-m“ – Gibt es wirklich Gut und Böse eingraviert.
Mein Kopf lag schlapp auf dem Boden, warm umhüllt von einer dickflüssigen roten Flüssigkeit, Kleinhirnblut, was für eine Entehrung!
Doch irgendwas geschah hier, irgendwas Mystisches, was mich daran hinderte aus dieser grausamen Welt zu entfliehen.
Ich bemerkte Energieströme zwischen meiner Lebensquelle und meinem langsam zerbröselnden, in sich zerfallendem, Inneren Schild.
Durch die schwärze zuckte schlagartig ein greller weiser Blitz.
„Auch das noch, ein Bannzauber!!", schoss es mir durch den Kopf, „reicht meine Kraft um mich zu wehren?“
„Dieser Zauber hat viel zu viel Kraft“, ich spürte es deutlich, sie war enormen Ausmaßes, „das ist keine normale Kraft, sie ist zu mächtig!“
Ich zog mit größter Anstrengung, die maximale Menge As’hadchir die ich erübrigen konnte, aus meiner Lebensquelle und formte mit extremer Mühe die Worte, „Was … bist … du?“
Die Blitze verstummten und das Weis schwappte langsam aus meinem Sichtfeld, jetzt sah ich nur noch beißendes schwarz, mein Bewusstsein war umwoben von elender Leere!
Lange Zeit lag ich da und wartete vergebens auf eine Antwort, doch das Wesen antwortete mir nicht, trotzdem, die Kraft, sie war immer noch da.
„Meine Ohren, was geschieht mit ihnen?“, ein Schmerz durchzuckte sie, ein kräftiger magischer Schmerz.
Dann vernahm ich ein glucksendes tiefes Lachen.
Ich versuchte meine Augen aufzureisen, doch vergebens, egal wie viel Kraft ich investierte, meine Anstrengung reichte nicht aus, ich sah immer wiederholt schwärze, das dunkle zerreisende Schwarz der Nacht.
„Was ist das für eine Form der Magie?“, fragte ich mich.
Doch dann begann die Kraft sich zu verformen, ich sah die Bewegung zwar nicht vor meinem inneren Auge, spürte sie aber dennoch
In meinem Gedächtnis bildete sich ein Kreuz, sein rot pulsierendes Licht schien meine angstgetriebenen schweren Gedanken zu vertreiben und etwas Beruhigendes zu spenden.
Jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen: „ein Heilungszauber, also doch etwas Positives?“
Doch trotzdem hatte ich Angst, wieso war die Macht des Zaubers so stark?
Ich vernahm eine Stimme, sie murmelte eine Tonfolge aus unterschiedlichen unverständlichen ruckartigen Lauten, war es ein weiterer Zauber?
Beruhigend klang der quäkende tiefe Bass aus dem Kehlkopf des Magiers nicht im Geringsten.
Ich ging in mich, versuchte zu meiner Lebensquelle vorzudringen, „Bleibt mir genügend Kraft?“
„Nein, ein Fluchtversuch ist absurd.“
Doch statt mir meinen Energievorrat zu offenbaren, blähte sich in meinem Bewusstsein eine grüne Mauer auf.
„Das Wesen hat eine Barriere geschaffen, eine Barriere innerhalb meines Körpers!“, durchfuhr es mich, „wenn nicht sogar schlimmeres.“
Ich spürte ein stechende Kraft meinen Verstand angreifen, er fing an zu zerreißen.
Nur einen Bruchteil der Zeit später bemerkte ich, dass ich meine Beine nicht mehr spürte.
Gleich darauf verschwanden auch meine Arme aus meiner Kontrolle, „Meine Gedanken? - Wo sind sie?!“
Ich spürte meine Kraft nicht mehr, die des Wesens wurde mir auch immer weniger bewusst, jetzt fühlte ich gar nichts mehr.
Ich wusste es, es war unvermeidlich: „Jetzt ist es wirklich aus!“
Mein Geist entschwanden vollends, schleichend breitete sich leere in meinem Kopf aus, es gab nur eine einzige Sache die blieb, … und dass war das pure Nichts.
Plötzlich kehrte mein Körper wieder zurück, ein brennender Schmerz durchzuckte mich!
Zitternd und träge öffnete ich meine Augen, ein Fehler!
Eine grüne, schleimartige Substanz presste sich gegen meine Hornhaut, von einem noch stärkeren Schmerz gequält schloss ich meine Augen wieder: „Wo bin ich, und warum kann ich noch Atmen?“
Beißend arbeitete sich die Kälte der klebrigen und zähen Brühe durch meinen Körper, kämpfte sich zu meinen Adern vor und bearbeitete dort meine Nerven, bis sich mein Körper nur noch wie ein einziger rissiger Eisklumpen anfühlte.
«A'nig 'et Go'pel-te Gra-my're A'ke-nus», ein einfacher Zauber der ersten Stufe, welcher den Körper wärmen sollte, doch die Magie prallte – abgelenkt von irgendetwas Mystischem – einfach ab.
„*Platzhalter*“
Tag der Veröffentlichung: 03.09.2013
Alle Rechte vorbehalten