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BOUNDLESS FRIENDSHIP?



Falls ich mein Leben mit einem einzigen Wort beschreiben müsste, dann würde ich wahrscheinlich erstmal sehr lange darüber nachdenken. Da ist einfach viel zu viel passiert und das wenigste davon war wirklich gut.

Diese seltenen schönen Momente sind fast spurlos aus meinem Gedächtnis gelöscht, einfach verschwunden. Sie liegen im großen schwarzen Schatten …


Ich habe überlegt und ein Wort gefunden, das meine Situation und mein bisheriges Leben recht treffend zusammenfasst. ABSTURZ…

Ja, ich denke das müsste es ganz gut beschreiben. Es gab einfach zu wenig Positives und das was wirklich angenehm und schön war, war falsch.

Schmerzhaft und falsch!

Wenn es jemanden gibt, der über mich am besten Bescheid weiß, dann ist es wohl Sam!

Wer Sam ist? Sam ist niemand…




Kapitel 1 - Ich liebe dich!



Ungewohnt ruhig erduldete ich die starken Hände, die mit leichtem Druck über meinen Brustkorb fuhren und sich anschließend an meinen Seiten entlang nach unten arbeiteten. Seine warmen Finger ertasteten den Bund meiner enganliegenden Unterhose. Vorfreudig schlüpften seine Fingerkuppen kurz unter den gespannten Stoff. Genau in diesem Moment hätte ich vor Erregung aufstöhnen können. Immer wenn er das auf diese unschuldige und doch verruchte Art tat, würde ich am liebsten laut und hemmungslos stöhnen. Schuld daran waren seine Hände. Seine verdammten Hände. Sie trieben mich jedes Mal bis in den Wahnsinn.

Nur dieses Mal wollte es eben nicht so sein. Ich versuchte abzuschalten. Mein Denken einzustellen und dieses verfluchte, gnadenlos heftige Herzklopfen zu verdrängen. Aber eben weil seine göttlichen Hände sich fest um meine Erektion schlossen schlug mein Herz nur noch schneller. Fest entschlossen keinen verräterischen Laut von mir zu geben, zerbiss ich mir meine Unterlippe.

Warum musste er so verdammt gut sein?

Warum mussten sich diese dummen Gefühle in unsere Beziehung einmischen?

Beziehung…



Ein wirklich schönes Wort, aber wir hatten keine Beziehung. Nur eine tiefe Freundschaft.

Das leise Rascheln meiner Unterwäsche, die grade ebenfalls unachtsam auf dem Boden landete und der kurzzeitig fehlende Druck auf meinem Glied, holten mich wieder aus meinen Gedanken. Ich sah auf und bemerkte diesen Ausdruck in seinen Augen, den er immer hatte, wenn er meinen entblößten Körper betrachtete. Seine tiefblauen Augen strahlten eine freudige Zufriedenheit aus. Sein Blick lag lange auf mir. Zunehmend verzogen sich seine sinnlichen Lippen zu einem spöttischen Grinsen. Mit Genugtuung bemerkte er die weniger gewordenen Muskeln, während seine Bauchdeckte deutlich kräftigere Partien aufzeigte. Es stand ihm, passte zu ihm und machte ihn erwachsener. Nein, es machte ihn männlicher. Sein Anblick war pures Gift für mich und mein Herz. Immer noch schlug es viel zu schnell. Wild und unkontrolliert verlieh es meinem Empfinden einen Ausdruck.

Wann habe ich angefangen so zu fühlen?

Wann hatte sich diese Zuneigung zu ihm in diese Richtung entwickelt?

Richtung…



Sie war eindeutig falsch. Er und ich, wir waren einfach die besten Freunde. Langjährige beste Freunde.

Völlig entkleidet lag ich auf meinem weichen Bett. Nun war ich meinem Freund vollständig und unwiderruflich ausgeliefert. Ich versuchte kräftig gegen die ungewollte Trockenheit in meinem Mund anzukämpfen. Schluckte mehrmals vergebens mein Unbehagen herunter. Dieser verdammte Zwiespalt. Ich wollte seine Nähe, seine Hände an meinem Körper, wenn da nur nicht dieser quälende Herzschlag wäre, der mir eindeutig zeigte das an dieser Sache etwas falsch war.

Aber nicht seine Anwesenheit war falsch. Auch nicht das, was wir im Begriff waren zu tun. Nein, das war auf keinen Fall falsch. Dafür haben wir es schon zu oft getan.

Einzig und allein das was ich dabei fühlte war falsch. Eigentlich sollte ich an dieser Sache meinen Spaß haben und nicht das Verlangen verspüren mehr zu wollen. Es sollte gut tun und den angestauten Stress abbauen und nicht ein unstillbares Begehren entfachen. Das war einfach zum Verzweifeln.

Es war Sex! Nur

Sex!

Jedenfalls sollte es das sein.

Mein Denken schränkte sich bereits erheblich ein, als seine feuchten Lippen meinen Hals entlang küssten und einige wenige Haarspitzen in meinem Gesicht kitzelten. Es fühlte sich unglaublich gut an, besser als jemals zu vor. Es war berauschend und verdammt erregend. Und daran war nur dieses belastende Herzklopfen schuld.

Eigentlich wollten wir beide von Anfang an nur Sex. Ohne Leidenschaft, ohne Gefühle, nur im gegenseitigen Einverständnis einer grenzenlosen Freundschaft.

Und dann kam die Leidenschaft und mit ihr das Gefühl…

Warum wollte mein Herz auf einmal nicht mehr verstehen das es eben nur Sex in der wichtigsten Freundschaft meines Lebens war? Es war doch damals dabei, als wir diese hervorragende Idee gefunden und das Abkommen geschlossen hatten, und damals war es einverstanden. Jetzt fing es an mich zu verraten. Viel zu kräftig schlug es unter meiner Brust. Jeder pulsierende Herzschlag dröhnte unangenehm laut in meinen Ohren. In Sekundenschnelle wurde mein Blut durch die Vorhöfe in die Herzkammern gepresst, um dann in rauschender Geschwindigkeit durch meine geweiteten Adern und Venen zu jagen.

Ich wollte das nicht! Ich wollte diese Gefühle nicht.
Ich habe einfach vergessen zu denken und angefangen zu fühlen!

Scheiß Gefühle!



Sie hinderten mich daran ihn zu berühren. Sie blockierten mich, hielten mich auf. Sie sind nur einen Atemzug davon entfernt etwas zu zerstören das meinem grauen Leben einen Sinn gegeben hatte. Ich schwöre, wenn es keinen anderen Ausweg mehr geben würde, dann würde ich auf diesen wundervollen Sex verzichten. Aber ich weiß jetzt schon, dass er es nicht zulassen würde. Er könnte ihn nicht entbehren. Viel zu sehr sehnt er sich nach Macht und Kontrolle, die er in diesem Moment über mich hat. Er braucht die Anerkennung von mir, die ich ihm gebe, wenn ich komme. Er braucht meinen Blick, meine Stimme, aber eben nur für diesen einen Moment, wo sich Lust und Verlangen nach körperlicher Befriedigung mit unserer grenzenlosen Freundschaft vermischen.

Beinahe teilnahmslos ließ ich seine Streicheleinheiten zu. Spürte die rauen Finger, wie sie gekonnt meinen gesamten Körper liebkosten. Er reizte mit zielsicheren Bewegungen die richtigen Stellen und vernebelte mir zunehmend meinen Verstand. Dieses neue, ungewohnte Prickeln lief durch meinen Körper, als sich seine Lippen um meine steife Brustwarze legten. Aufreizend begann er mich durch zarte und leidenschaftliche Küsse an dieser Stelle zu verwöhnen. Er wollte mein Stöhnen, mein willenloses Betteln nach mehr. Aber es ging nicht. Nicht mehr, nicht jetzt, nicht so. Es war vorbei.

Ich sehnte mich jeden verdammten Tag nach diesen Händen. Wollte viel zu sehr, dass sie genau das mit meinem Körper anstellten, was sie gerade auf so unglaublich verführerische Weise taten. Sie erkundeten rastlos meinen Oberkörper. Streiften gelegentlich an meinen Beckenknochen entlang und erzeugten ein ungewolltes Zittern. Wenn ich ehrlich zu mir selbst war, dann wollte ich sogar dieses sündhaft geile Gefühl, diese Hitze, dieses Feuer. Ich wollte es, wirklich. Wenn es doch nur nicht seine Hände wären. Wenn es nicht die Hände meines besten Freundes wären, die dieses Gefühl erzeugten. Jedesmal arbeiteten sie gewissenhaft und ausführlich. Er wusste genau was er tat. Seine lieblichen Bewegungen schürten diese kleine flimmernde Glut in meinem Körper zu einem lodernden Feuer mit zischenden Flammen, die mir meinen Sauerstoff raubten. Es gab ein Ziel. Nur dieses eine Ziel! Die Belohnung für sämtliche Bemühungen.

Wäre da nicht dieses brennende Gefühl und dieser hyperaktive Herzschlag in meinem Inneren, dann wären seine Bewegungen nichts weiter als nett gemeinte, einstudierte Verhaltensweisen, getrieben von Lust und Verlangen, mit dem einzigen Ziel die eigene körperliche Befriedigung! Mehr war es nicht und mehr sollte es nicht sein!

Aber es war mehr. Viel mehr.

Jedenfalls für mich.

Am Anfang war das noch anders, da war es nicht mehr als ein einfacher Freundschaftsdienst. Ein wenig Spaß unter guten Freunden, um dem Stress einer eventuellen Beziehung zu entgehen, die nach einem ähnlichen sexuellen Abenteuer gefolgt hätte. Das wollte damals keiner von uns. Es zählte nur die Befriedigung. Mit dem besten Freund diese Verbindung einzugehen erschien richtig und vor allem ungezwungen. Um Spaß zu haben brauchte man doch nicht zwangsläufig eine feste Freundin oder einen festen Freund. Jedenfalls nicht solange man jemanden hatte mit dem man bedenkenlos sein Bett teilen konnte. Genau das war damals Teil der Abmachung. Ungezwungener Sex unter besten Freunden, ohne Liebe. Und ich war nun kurz davor alles zu zerstören.

Ob er weiter machen würde, wenn er wüsste an was ich dachte?
Ob seine Hände weiterhin meinen Körper liebkosen würden, wenn er wüsste was ich dabei empfand?

Ich hoffte es, aber sagen würde ich es ihm trotzdem nicht. Ich will nicht, dass er es weiß. Ich will, dass er aufhört und gleichzeitig will ich, dass er weiter geht. Ich will mehr von ihm, mehr als er bereit ist mir zu geben. Ich will viel mehr…

Seine Hände schwebten immer noch über meinen Körper. Sie wirkten so anziehend. Sie riefen nach mir wie der Gegenpol bei einem Magnet. Mit jeder Sekunde die langsam verstrich erhöhte sich der Drang den Händen mit meinem Körper entgegen zu kommen. Ich widerstand! Auch wenn es schmerzhafte Sehnsucht hervorrief und unglaublich viel Kraft kostete. Seine Hände vermittelten nichts, sie strahlten keine Liebe aus. Sie gaben mir nur kontinuierlich ihre körperliche Wärme ab. Aber auch diese kam nicht aus seinem Herzen! Sie trug nicht einmal einen kleinen Hauch von liebender Zuneigung. Das Einzige was diese unruhigen Finger nun vermittelten, war die Hoffnung auf baldige Erlösung.

Ich machte ihn ungeduldig. Es war deutlich an seinem Zittern zu erkennen. Er wollte etwas hören, was ich ihm sonst immer bedingungslos gegeben hatte. Ich sollte Stöhnen. Jede seiner Handlungen war darauf ausgelegt. Wenn ich mich nicht ganz täuschte, dann musste ich ihn gerade ziemlich wahnsinnig machen. Ich trieb ihn wahrscheinlich durch meine starrsinnige Schweigsamkeit an seine Grenzen.

Wie weit würde er gehen?

Wozu war er bereit?

Ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung ob ich das wirklich wissen wollte. Aber die Antwort würde ich bekommen. Bald schon. Ich suchte kurz seinen Blick. Wollte ihm mit meinem abweisenden Verhalten eigentlich nicht vermitteln das es mich langweilte, oder das es mich nicht interessierte was er da mit mir trieb. Ich wollte einfach nur nicht zulassen, dass es mir gefiel. Wollte der Liebe keinen Grund geben weiterhin zu existieren. Vermutlich hatte ich mich bereits verloren. Bin in meiner eigenen Gefühlswelt untergegangen. Sein Lustverhangener Blick raubte mir den Verstand. Warum musste er mich gerade jetzt so ansehen? Augenblicklich schloss ich meine Augen und wandte meinen Kopf zur Seite.

Das war nicht fair!

Das war alles verdammt nochmal nicht fair!

Jeder vernünftige Mensch, der noch einen Funken Intelligenz im Kopf gehabt hätte, hätte jetzt wahrscheinlich gefragt was los sei. Aber Naruto war da anders. Er war schon viel zu besessen von seiner Lust. Sein Verstand war vernebelt. Jedenfalls glaube ich das.

Er entlockte mir ein leises erschrockenes Aufkeuchen, als sich seine samtweichen Lippen um meine aufgerichtete Männlichkeit schlossen. Ich konnte spüren wie sich seine Mundwinkel zu einem triumphierenden Lächeln verzogen.

Scheiße war das gut. So weit war er bisher noch nie gegangen. Ein Grund mehr, weshalb mein Herz meinte aus seinem Rhythmus fallen zu müssen. Mit weit aufgerissenen Augen sah ich zu ihm hinunter und glaubte jeden Moment unter seiner warmen, feuchten Mundhöhle zu schmelzen. Ein Gänsehaut erzeugendes Kribbeln entstand in meiner Lendengegend und breitete sich in meinem ganzen Körper aus. Er übte einen berauschenden Druck mit seinen Lippen aus. Steigerte seine Kopfbewegung und zwang mich förmlich dazu erneut leise zu keuchen. Es reichte ihm nicht, dessen war ich mir bewusst. Aber mehr ging nicht. Die Gewissheit über meine Gefühle schnürte mir die Kehle zusammen. Ich hatte Angst. Unglaublich große Angst er könnte es an meinen Lauten merken.

Ich wollte nichts zerstören.

Und trotzdem ließ ich zu das ich meinen Mund öffnete und er meinen Atem hören konnte. Schwer und schnell schnappte ich nach Luft. Es musste einem Hecheln eines meilenweit gelaufenen Hundes ähneln. Mein Kopf fiel ergeben zurück auf die Kissen.

Ob er eine Ahnung hatte was er mir damit antat?

Wusste er, dass mich diese Sache zukünftig in allein Träumen verfolgen würde?

Ein Traum von ihm mehr oder weniger, machte da nun auch keinen Unterschied mehr. Es war himmlisch. Innerlich zerfloss ich vor Begehren und Liebe zu dieser kundigen Zunge, die ich zum ersten Mal richtig spüren konnte. Sie war windig und geschmeidig. Aufreizend schlängelte sie sich an meinem steifen Glied hinauf und reizte oben meine empfindliche Eichel. Er schaffte es, dass ich meinen Körper willenlos an seinen drückte, meine Erregung tiefer in seine Mundhöhle stieß und leise ungewollt aufstöhnte. In meinem Kopf herrschte dennoch die ganze Zeit nur ein Gedanke: Mit Liebe ist es falsch!

Was für eine verdammte Lüge. Nur mit Liebe war es wirklich richtig. Trotzdem machten wir es immer wieder. Anschließend werde ich mich bestrafen, weil ich dabei mehr empfunden habe als freundschaftliche Zuneigung. Dummer Gedanke in deutlich unpassender Situation. Meine Bewegungen stellten sich ein. Ruhig legte ich mein Becken auf der weichen Matratze ab und wandte meinen Kopf wieder zur Seite. Auch der betörende Druck seines Mundes verließ meine pochende Erektion.
Würde er jetzt Fragen stellen?

Aber anstatt etwas zu sagen nahm er meine Hände und führte sie zu sich, legte sie ganz sanft auf seine gebräunte Haut. Sie war warm. Sein Brustkorb hob sich schnell unter seiner Atmung. Stumm forderte er mich nun auf nicht mehr ganz so untätig zu bleiben. Ich wollte ihn ja berühren, schon die ganze Zeit. Wollte ihm zeigen was er mir bedeutete. Aber ich konnte nicht. Mein Herzschlag nahm von Sekunde zu Sekunde zu. Mit jedem kräftigen Schlag drohte es mich zu verraten. Zaghaft und zurückhaltend bewegten sich meine Finger über seinen gut gebauten Oberkörper. Ich tastete seine Seiten entlang und entlockte ihm ein zufriedenes Seufzen. Er hatte keine Probleme damit mir zu zeigen wie sehr es ihm doch gefiel. Warum sollte er auch? Er empfand ja auch keine Liebe für seinen besten Freund. Meine Hände begannen zu Zittern. Noch bevor er wirklich realisieren konnte was ich tun wollte, entfernte ich meine Hände wieder von seinem Körper. Spürte gleich darauf das schmerzvolle zusammenziehen meines schlagenden Herzens.

Falsch!

Es ist falsch!

Was du tust ist nicht richtig!



Was du fühlst, hat die Kraft zu zerstören!



Teilnahmslos lag ich unter ihm. Er bemühte sich noch immer. So war er. Unermüdlich, stur, willensstark. Hatte ich eine Wahl? Konnte ich nein sagen? Ihn zum ersten Mal abweisen? Wollte ich das? Ich sehnte mich doch danach. Wäre es so schlimm, wenn er wissen würde was ich empfand? Wäre es wirklich falsch aus Liebe mit ihm zu schlafen? Würde ich wirklich zerstören? Unsicher meinen Gedanken nachhängend, bekam ich nicht einmal mehr mit was er gerade mit meinem Körper tat.

Die Freundschaft war wichtig!

Der Sex war nur ein netter Zeitvertreib!

Die Liebe war verboten!



Mein Gesichtsausdruck wurde traurig. Zum ersten Mal in meinem Leben empfand ich Trauer. Dieses Mal waren es meine Gedanken, denen ich die Schuld geben konnte. Mein Herz war längst verstummt, auch wenn es immer noch schmerzhaft unter meiner Brust schlug. Wie lange würde der schwarze Schatten der dunklen Nacht meine Traurigkeit verborgen halten? Ich hoffte, er würde lange genug auf meinem Gesicht ruhen. Mein Körper brauchte meine Seele nicht, um auf seine Brührungen reagieren zu können. Ich seufzte wehleidig auf.

Fehler!

Dummer, blöder Fehler!

Wieso jetzt? Es war nicht der richtige Zeitpunkt um in Melancholie zu fallen.

Und er merkte es…

Seine verwöhnenden Hände blieben still auf meinem Bauch liegen. Seine blonden Haare schoben sich in mein Blickfeld. Deutlich konnte ich seine nackte Haut auf meiner spüren. Ich traute mich nicht ihm direkt in die Augen zu sehen. Was würde mich erwarten? Verständnislosigkeit? Ärger? Wut? Verlangen?

„Was ist los, Sasuke?“, seine Stimme war so ruhig, warmherzig und enthielt einen leichten besorgten Unterton. Ich schwieg ihn an. Was sollte ich auch sagen? Die Wahrheit? Vielleicht, aber dafür fehlte mir der Mut. „Mach ich was falsch?“, fragte er schließlich und entfernte seinen Körper wieder etwas mehr von meinem. Am liebsten hätte ich jetzt zynisch aufgelacht. Ob ER was falsch machen würde? Nein, nur ich machte alles falsch. Gedankenlos schüttelte ich meinen Kopf. „Nein“, sagte ich resigniert in die Richtung meines Fensters. Ich konnte nicht einmal mehr meine eigene Stimmlage einschätzen. Normalerweise war sie tief, klar und fest, fast schon widerstandslos. Jetzt war sie schwach, gebrochen und wirkte verzweifelt. „Was ist es dann? Du warst noch nie so passiv, wenn es um Sex ging“, erwiderte Naruto direkt. Erstaunlich wie er es immer wieder schaffte so unbeschwert über sowas zu reden. Ich zuckte kaum wahrnehmbar mit meinen Schultern. Wie hatte ich mich nur in so eine Situation bringen können? Wo war das leuchtende Schild, das mir den Ausgang zeigte?

„Es ist nichts! Mach doch einfach weiter“, versuchte ich ihn irgendwie von dieser dummen Fragerei abzubringen. Es half nichts. Er zog nachdenklich seine Augenbrauen zusammen und schüttelte kurz verneinend seinen Kopf. „Was bringt es denn, wenn nur einer seinen Spaß hat? So sollte es nicht laufen und das weißt du. Jetzt sag schon was dich beschäftigt!“, forderte er und setzte sich neben mich. Er zog die Decke über unsere Körper und wartete auf meine Antwort. Unwissend über die Wirklichkeit drängte er mich in eine Ecke und versperrte mir den Fluchtweg. „Was soll mich denn bitte beschäftigen?“ Klang ich verzweifelt? War ich den Tränen nahe? Wahrscheinlich. „Außerdem siehst du doch, dass ich erregt bin. Ich versteh ehrlich nicht was du jetzt hast“ Ich versuchte immer noch vom eigentlichen Thema abzulenken und hoffte auf seine eigene ungestillte Lust auf Sex. Er war nur immer so verdammt hartnäckig. „Oh Sasuke, du weißt doch genauso gut wie ich, dass deine äußerliche Reaktion nichts zu bedeuten hat. Da könnte jeder Fremde kommen und dich so anfassen, wie ich es grade getan habe und du hättest die gleiche äußerliche Reaktion gezeigt“, meinte er von seiner Aussage mehr als überzeugt mit einem leichten unterschwelligem Lachen. Merkte er überhaupt was er da sagte? Merkte er wie verletzend seine Worte waren? Nein, er konnte es nicht merken, weil er nicht wusste was in mir vor ging.

Sein Lachen war bezaubernd und verletzend zu gleich. War er denn wirklich der Meinung, dass jeder mich so heiß machen konnte? Kurz sah ich ihn an. Schmerzlich stach sein Lächeln in mein Herz. Warum musste das so weh tun? „Mensch Teme, jetzt schau doch nicht so. Wenn ich das Problem nicht bin, wer ist es denn dann?“, fragte er plötzlich mit einem zunehmend hämischeren Grinsen im Gesicht. Ich versuchte mir meine Erschrockenheit nicht anmerken zu lassen und grummelte ein leises „Tse“ in seine Richtung. „Und was heißt das jetzt wieder?“, seufzte er genervt, während er mich weiterhin unverwandt ansah.

„Du nervst, Dobe“, brachte ich unter Anstrengung hervor. Ich bemühte mich so kühl und desinteressiert wie möglich zu sprechen. Das kannte er schließlich. „Ich hasse es, wenn du so bist“, meinte er und ließ sich schmollend nach hinten auf mein Bett fallen. Stumm sah ich ihn an. War das Thema jetzt damit abgeschlossen? „Ach man Teme, rede endlich!“, rief er laut und stemmte sich wieder hoch. Das fahle Mondlicht spiegelte sich leicht in seinen blauen Augen. Sie faszinierten mich. Noch bevor ich mich endgültig in diesem tiefen Blau verlor wandte ich meinen Kopf mit einem leisen Seufzen zur Seite. „Es würde nichts bringen darüber zu reden“, flüsterte ich leise und bemühte mich nicht den bedrückten Ton in meiner Stimmlage zu unterdrücken. Seinen Blick spürte ich weiterhin auf mir.

Aus dem Augenwinkel schielte ich zu ihm. Er sah aus, als würde er nachdenken. Seine Stirn lag in Falten, seine Haarspitzen fielen ihm locker ins Gesicht, seine Augen sahen mich konzentriert an, seine Lippen hatte er verkrampft aufeinander gepresst. Ich wurde nervös. Meine Hände begannen zu schwitzen. Er gab nie auf. Wie konnte ich glauben, dass er nachgeben würde? „Ich glaubs nicht!“, rief er erstaunt aus. Ich schreckte hoch und sah ihn kalt an. Jedenfalls hoffte ich das. „Du… Oh man“, stotterte er und fuhr sich durch die Haare. Ungeduldig saß ich neben ihm. „Ich was?“, stieß ich vorschnell und gereizt hervor. Warum musste ich ihn anstacheln seine wilden Vermutungen auszusprechen?

„Du bist verliebt!“ Meine Gesichtszüge entgleisten. Ertappt sah ich in sein verblüfftes Gesicht. „Ich habe recht?“, bemerkte er ungläubig, doch ich brachte keinen Ton hervor. „Teme?“ Trotz der anhaltenden Dürre in meinem Mund versuchte ich zu schlucken, um die aufgebaute Nervosität loszuwerden. „Blödsinn“, presste ich schnell durch meine Lippen und schluckte erneut schwer und hörbar. „Wie kommst du darauf?“, versuchte ich abzulenken. Meine Stimme klang erstaunlicher Weise ruhig und gelassen, obwohl es in meinem Inneren alles andere als ruhig zu ging. Es war unangenehm. Er atmete tief ein und öffnete seinen Mund um seine Erklärung hervor zu bringen. Wollte ich sie wirklich hören?

„Was soll es denn sonst sein? Wenn ich so drüber nachdenke, dann bist du doch schon seit Tagen so merkwürdig drauf. Deine coole Art hat Risse bekommen. Du wirkst abwesend und verträumt. Bist nicht richtig bei der Sache wenn wir in der Uni sind. Da kann ja nur Liebe dahinter stecken.“ Still und aufmerksam hatte ich seinen Worten gelauscht. Seit wann konnte Naruto so gut kombinieren? War ich die ganze Zeit wirklich so unaufmerksam gewesen? Verdammt, was mach ich jetzt?

„Das mir das nicht früher aufgefallen ist.“ Er strafte sich mit einem Schlag gegen seine Stirn. Plötzlich fing er an herzhaft zu lachen. „Mein bester Freund hat sich verliebt!“, Naruto klang begeistert. Mich jedoch nervte es, es störte mich und verletzte mich, dass er anscheinend keine Ahnung hatte, wem dieses Gefühl galt. „Warum hast du mir das nicht einfach gesagt?“, fragte er als er sein Lachen wieder einigermaßen im Griff hatte. „Hmpf“, machte ich und drehte mich endgültig auf die Seite. Zeigte ihm meinen Rücken und schwieg, bis ich mich dazu durchrang ihm doch etwas dazu zu sagen. „Was hätte das geändert?“, fragte ich und spürte im nächsten Moment seine Hand auf meiner Schulter. Er zog mich wieder zu sich herum. Sein Blick traf meinen.

„Na hör mal, es hätte einiges geändert“, begann er euphorisch. Ich wollte doch aber nicht, dass sich etwas veränderte. Warum verstand er das denn nicht? „Ist doch klar, dass du nicht mehr mit mir schlafen kannst, wenn du für jemand anderes viel mehr empfindest. Du hättest das echt sagen müssen.“ Ich sah ihn verständnislos an. Die kurzzeitige Erleichterung die ich verspürt hatte, war bereits wieder verflogen. Er glaubte tatsächlich das es jemanden gab in den ich mich aufrichtig verliebt hatte. Wann bitte sollte es dazu gekommen sein? Meine ganze Freizeit verbrachte ich mit diesem Dobe! So viel zu seiner hervorragenden Kombinationsgabe. Warum mussten Gefühle immer so kompliziert sein?

Während ich meinen Gedanken nach hing starrte ich ihn ungläubig an, wie er aufstand und seine Sachen zusammensuchte. „Wo willst du jetzt hin?“, fragte ich entsetzt, als ich realisiert hatte was er im Begriff war zu tun. „Na ich gehe nach Hause. Ich glaube nicht das es richtig wäre hier zu bleiben“, meinte er und sah zu Boden. Seine Kleidung hielt er vor seinen Körper. Er hatte genauso viel Ahnung davon wie er mit der Situation umgehen sollte wie ich. Ein wenig hilflos stand er vor meinem
Bett. „Wieso?“, fragte ich leise und er sah auf. Ein kleines bisschen Wut zog durch seine schönen Augen. „Wieso? Meinst du nicht es wäre ein wenig egoistisch einfach so zu tun als wäre nichts? Wir können doch jetzt nicht einfach so weiter machen. Es wäre echt unfair. Nur weil es diese Abmachung gibt, heißt das noch lange nicht, dass du mich immer und jeder Zeit an dich ranlassen musst. Sasuke, du bist nicht der einzige gutaussehende Typ auf diesem Planeten. Es gibt sicher auch genügend Mädchen da draußen die nur mal eben auf einen One-Night-Stand aus sind“, er redete sich richtig in Rage. Meinen verletzten Blick nahm er anscheinend auch nicht wirklich wahr.

„Genau deshalb habe ich über meine Gefühle geschwiegen“, unterbrach ich seine Rede energisch. Er legte seinen Kopf schief und stieß ein fragendes „Hä?“ hervor. „Ich wollte eben nicht, dass du anfängst Rücksicht zu nehmen. Ich wollte nicht, dass sich zwischen uns irgendetwas ändert. Naruto, das einzige was mir wirklich etwas bedeutet ist unsere Freundschaft, egal ob da jetzt so komische Gefühle sind oder nicht. Die werden auch wieder verschwinden! Schließlich werden sie nicht erwidert.“ Nachdem das letzte Wort meine Lippen verlassen hatte, drehte ich mich wieder auf die Seite und kuschelte mich in meine Decke. Ich wartete einfach darauf, dass er ging oder wieder zurück ins Bett kam. „Oh“, gab er einen mitleidvollen Laut von sich.

Ein leises Seufzen erfüllte die Stille. Dann hörte ich wie Naruto seine Sachen wieder in irgendeine Ecke warf und vorsichtig fragte: „Willst du das ich hier bleibe?“ Ich überlegte ob ich mich zu ihm umdrehen sollte, entschied mich aber letztendlich dagegen. „Hm“, bestätigte ich knapp seine Frage und spürte darauf wie sich das Bett leicht bewegte. Schnell krabbelte er mit unter meine Decke und schmiegte seinen Körper fest an meinen Rücken. Einen Arm legte er liebevoll um meine Hüfte und streichelte meinen Bauch. „Geht das in Ordnung?“, fragte er mitfühlend und ich nickte nur. Er hatte ja keine Ahnung wie sehr ich diese Berührung genoss. Sie war so anders als sonst. „Ich möchte auch nicht, dass sich zwischen uns etwas ändert“, flüsterte Naruto leise gegen meinen Nacken. Ich spürte wie sein Atem einen wohligen Schauer über meinen Rücken jagte und gleichzeitig das unangenehme Stechen in meinem Herzen. Seine Worte taten weh. „Kannst du mir versprechen, dass es so bleibt? Das unsere Freundschaft über allem steht?“ Ich schwieg. Dieses Versprechen konnte ich ihm nicht geben. „Verstehe“, hauchte er und begann meinen Nacken mit zarten Küssen zu verwöhnen.

Seine Hand streichelte von meinem Bauch aufwärts zu meiner Brust. Zeichnete unaufhörlich Kreise und neckte meine Brustwarzen. Ich hatte gewusst, dass er nicht lange widerstehen konnte, was anderes hatte ich auch nicht erwartet. Nicht von Naruto. Seine Berührungen fühlten sich gut an. Leise seufzte ich und streckte meinen Kopf etwas mehr nach oben, um ihm mehr nackte Haut zum liebkosen freizulegen. Ein grinsen umspielte seine Lippen, das ich mir einbildete zu fühlen als er seine Lippen sanft auf meine Halsschlagader presste. Seine Hand wanderte derweil wieder meine Seiten entlang nach unten. Deutlich konnte ich seine bereits wieder harte Männlichkeit spüren. „Bin ich egoistisch?“, hauchte er mir plötzlich ins Ohr und knabberte an meinem Ohrläppchen. „Hm?“, machte ich fragend und verstand wirklich nicht, was seine Frage zu bedeuten hatte. Ich verlor mich sowieso gerade wieder in Lust und Verlangen nach meinem besten Freund.

„Bin ich egoistisch wenn ich jetzt an Sex denke, wo ich doch nun weiß, in welcher Lage du dich befindest?“ Seine Worte sickerten nur allmählich in mein vernebeltes Bewusstsein. „Ich kenne dich. Es ist ok“, antwortete ich ihm unter lustvollem Keuchen. „Gut, denn ich will dich, Teme!“ Genau diese Worte waren es, die mich zum ersten Mal an diesem Abend wieder hemmungslos aufstöhnen ließen. Sie wurden nur begleitet von einem festen Griff um mein hartes Glied und einem schmerzhaften Gedanken.

Seine Worte waren falsch und gelogen.

Naruto wollte mich nicht.

Er wollte nur den Sex.


*~*~*

Ein Gefühlschaos kann man nie richtig beschreiben. Jedesmal verliert man sich in irgendwelchen Erklärungen und Aufzählungen und am Ende kann doch keiner begreifen was wirklich in einem vorgegangen war.

Wie kann man Jemandem verständlich machen, wieso man sich gegen die Vernunft entschieden hat, wenn man es doch selbst nicht versteht?

Vernunft, Geduld, Tugend, Nachsicht, Vorsicht… alles große Worte, deren Bedeutung jeder kennt, aber sie zu Leben und zu schützen verlangt einem so unglaublich viel ab.

Kraft und Durchhaltevermögen… Eigenschaften die ich besitze. Ich habe sie!

Aber nicht bei ihm!

Warum verliebt man sich, wenn Liebe nur Schwierigkeiten hervorruft?



Kapitel 2 - Du willst mich?



Seine Hände wurden schnell fordernder. Keuchend drückte ich meinen Rücken an seinen Körper. Ich ließ ihn machen. Konnte seiner Zunge an meinem Hals nicht widerstehen. Wollte mehr. Wollte ihn fühlen, wollte ihn spüren. Ich wollte ihn!

Wohliges Seufzen kam spielend leicht über meine Lippen, während er stumm meine Erektion massierte. Seine Finger tanzten anmutig über meine gespannte Haut. Seine Lippen wanderten an meinem Hals hinauf. Ich wusste nicht mehr worauf ich mich konzentrieren sollte. Naruto war auf einmal überall. Jede Faser meines Körpers spürte ihn. Jede Zelle verlangte schreiend nach mehr. Sein warmer Atem hauchte gegen mein Ohr. Er wiederholte diese sündhaft gelogenen Worte immer wieder. Anscheinend merkte er doch ziemlich genau wie ich darauf reagierte.

„Ich will dich!“

Wie gut sich diese leisen, heiser geflüsterten Worte doch anhörten. Wie wunderschön sie sich verteilten und die Gefühle in meinem Körper zum Überkochen brachten. Stöhnend legte ich meinen Kopf in den Nacken und küsste schüchtern sein Kinn, welches sich nun über meinem Kopf befand. Sein Körper bebte hinter mir. Er kicherte über mein kindisches Verhalten, aber an andere Körperteile von ihm kam ich in meiner jetzigen Position nicht ran. Außerdem machte Naruto keinerlei Anstalten unsere Positionen bald zu verändern. Im Gegenteil, ich hatte zunehmend das Gefühl, sie würde ihm richtig gefallen. Sein Unterleib schmiegte sich verheißungsvoll an meinen Hintern. Während er mich weiterhin variationsreich stimulierte, rieb er sich auffordernd immer heftiger an mir.

Es machte mich wahnsinnig.

Er machte mich verrückt.

Meine Finger krallten sich in mein Bettlaken. Meine Augen hatte ich schon vor langer Zeit geschlossen. Ich gab mich einfach willenlos seinen Berührungen hin. Konzentrierte mich nur noch auf seine schnellen Handbewegungen sowie seinen Atem, der in mein Gesicht schlug und anregende Worte hinterließ.

Wehrte mich nicht, als er mein Bein anhob und dafür kurzzeitig seine verwöhnende Tätigkeit einstellte. Ohne viel Zeit verstreichen zu lassen wanderte seine Hand wieder zwischen meine Beine und anschließend hinauf zu meiner Hand, die er behutsam ergriff und nach unten führte. Schweigend legte er meine Finger um meine eigene Erregung. Er war anders. Sein Verhalten war anders. Selbst seine Vorgangsweise war anders. Als ob er binnen Sekunden neue Vorlieben entdeckt hätte. Ich konnte absolut nichts dagegen tun. Wollte auch gar nichts mehr dagegen unternehmen. Wollte dieses unbeschreibliche Wärmegefühl nicht verlieren, wollte die Hitze weiterhin spüren und endlich ausleben. „Naruto…“, keuchte ich angestrengt, als ich seine Finger deutlich spürte. Hingebungsvoll drückte ich mich diesen schlanken Gliedmaßen entgegen. Immer wieder raunte er mir dieselben Worte ins Ohr. „Ich will dich! Ich will dich, Teme!“ Er brachte mich zum Zittern. Verleitete mich immer wieder zum leisen Stöhnen.

Wie konnte er so wichtige Worte nur so
zweckentfremdet aussprechen?

Wieso machten sie mich so schwach?

Ausführlich massierten mich seine Finger. Unendlich lange hatte ich das Gefühl sie in mir zu fühlen. Und plötzlich waren sie weg. War es Vorfreude, Nervosität oder waren es wieder diese anziehenden Worte, die dieses Kribbeln hervorriefen? „Ich sag es jetzt ein letztes Mal Sasuke. Ich will dich, Teme! Ich will dich jetzt!“, raunte er mir lustvoll zu und ich wusste nun vollends nicht mehr, wo mir der Kopf stand. Was wollte er denn von mir hören, das er das ständig wiederholen musste?

„Ich… ha-be nicht vor… di-ch davon abzu-halten“, versuchte ich zusammenhängend zu sagen. Scheiterte an meinem eigenen, viel zu schnellen Atmen und rang auffällig oft nach Luft. Ich empfand sie als heiß, dick und schwer. Sauerstoff fehlte und mir wurde unter seinem festen Griff an meinen Hüften schwindlig. „Schön. Dann stöhn für mich Sasuke!“, sagte er anschließend und drang gleichzeitig in mich ein. Ob nun gewollt oder ungewollt, ich weiß es nicht. Aber ich hatte keine andere Möglichkeit als zu Stöhnen. Laut, tief und befreit verließ dieser heisere, kehlige Laut meine Lippen. Vielleicht war es die Gewissheit, dass er nun bereits wusste, dass es da diese merkwürdigen, neuen Gefühle gab, dass ich mir nun keinerlei Mühe mehr gab mich zurückzuhalten. Warum sollte ich auch? Er hatte es selbst herausgefunden, dass dieses Gefühl in mir lebte, existierte, sich ausbreitete, wuchs und sich bis in die letzten geheimen Winkel meines Körpers verteilte. Ich konnte es nicht ignorieren und er durfte es nicht.

Nicht in diesem Moment…

Er hatte einen Arm um meinen Bauch gelegt um mich besser an sich zu drücken. Ich spürte seine feinen blonden Härchen, die sich aufgestellt hatten. Er war erregter als sonst. Was machte ihn gerade so sehr an? War es nur mein bedenkenloses, mit Liebe gefülltes Stöhnen? Ich verfluchte meine Gedanken in dieser berauschenden Situation. Bewusst lehnte ich mich dichter an ihn und genoss seine schnellen Bewegungen. Rücksichtslos erhöhte er, unter ebenfalls rauem Stöhnen, seine Geschwindigkeit. So intensiv hatte ich ihn bisher noch nie gespürt. Seine Lippen streichelten noch immer, im Gegensatz zu seinen harten Stößen, ganz sanft meinen Nacken.

Konnte Sex noch schöner sein?

Würde er besser und reizvoller werden, wenn meine Liebe nicht einseitig bleiben würde?

Was auch immer noch passieren wird, Naruto durfte auf keinen Fall erfahren, dass all die Hingabe die ich momentan empfinde nur ihm gehört.



Ich ließ mich fallen. Zog seinen Geruch durch meine Nase und prägte mir alles ein, was ich durch diese angenehme Nähe fühlen durfte. Willig kam ich seinen wilden Bewegungen entgegen, bis er sich unerwartet auf den Rücken legte, mich mit einem einzigen kurzen Ruck von der Seite zu sich rauf zog und dabei etwas in mir traf was mir kurzzeitig die Sicht nahm. Erschrocken schnappte ich nach Luft. Dieses Gefühl war einzigartig, betäubend und anregend zu gleich. Zu gerne würde ich jetzt in sein verschwitztes Gesicht sehen. Ob er eine Ahnung hatte, was er gerade geschafft hatte? Zum ersten Mal hatte ich eben dieses Gefühl verspürt.

Es machte süchtig!

Langsam realisierte ich meine Position. Ich stützte haltsuchend meine Hände auf seinen Oberschenkeln ab und hob meine Hüfte etwas an. Keuchend suchte ich nach meinem eigenen Rhythmus. Es war neu. Naruto verhielt sich nicht normal. Er unternahm Sachen, die er vorher nie ausprobiert hatte. Er ließ mir Freiraum!

Warum tat er das auf einmal?

Gab es dafür einen besonderen Grund?

Wollte er mich testen?

Durch ein erneutes Aufstöhnen versuchte ich meine qualvollen Gedanken zu verdrängen. Naruto krallte sich derweil in meine Hüfte und drückte mich grob nach oben, um mich anschließend wieder fest nach unten zu ziehen. Er war nicht besonders zärtlich, sondern vermittelte mehr den Eindruck schneller zum Ende kommen zu wollen. Amüsiert über seine eindeutige Ungeduld und seinen Fehler, hielt ich in meiner Bewegung inne. Verspielt kreiste meine Hüfte auf seinem Becken. Nur hin und wieder ließ ich zu, dass er ungestüm in mich eindringen konnte. Es gefiel mir. Ihn herauszufordern machte Spaß und verbannte für eine gewisse Zeit das schmerzhafte Stechen aus meinem Herzen, das immer wieder einsetzte, wenn ich daran dachte, dass er nicht die gleichen Gefühle hatte wie ich. Seine Hände wanderten von meinen Hüftknochen über meine Wirbelsäule nach oben. Er kratzte temperamentvoll über mein Schulterblatt nach unten. Schmerzhaft reizte er die dünnere Haut an den Seiten. „Sasuke…“, knurrte er unterdrückt und stieß sein Becken hektisch nach oben. „Tschuldige. Aber du bist selbst schuld, Dobe!“, versuchte ich belustig zu sagen. Meine Worte endeten aber in meinem eigenen langgezogenen Stöhnen.

Unsanft wurde ich nach vorne gestoßen und kniete halb auf meinem Bauch liegend vor dem Uzumaki. „Da lässt man dir Freiraum und du dankst es einem mit Qualen“, zischte mir Naruto ins Ohr und erhöhte wieder seine Stöße. Ich erwiderte darauf nichts mehr. Keuchte und stöhnte immer wieder haltlos auf, bis ich es selbst kaum noch aushielt und meine Hand zwischen meine Beine führte. Gleichmäßig baute ich den zerreißenden Druck auf und genoss die Welle des überströmenden Glücks, als mich der Orgasmus einholte und ich erschöpft auf meine Matratze fiel. Das Narutos Gewicht mich zusätzlich nach unten drückte bekam ich jetzt erst mit. Er war immer so beherrscht leise, wenn er zum Höhepunkt kam. Vorhalten würde ich ihm das natürlich nicht. Ich hatte ja auch nicht wirklich schreiend seinen Namen gerufen.

Hörbar keuchte er und atmete hektisch gegen meinen Nacken. Sein schweißnasser Körper rollte sich von meinem Rücken und blieb ermattet neben mir liegen. Angewidert von meiner eigenen feuchten Hinterlassenschaft wischte ich meine Hand an dem erst besten Stück Stoff, dass ich in die Finger bekam, ab. Erst dann ließ ich mich neben ihn fallen. Mittlerweile atmete er wieder ruhig und gleichmäßig. Ich sah ihn an. Verschwitzte Haarsträhnen klebten auf seiner Stirn und eine leichte Röte zierte seine Wangenknochen. Er sah eigentlich nicht wirklich wie jemand aus, der es schaffen würde mich flachzulegen.

Aber Naruto hatte es geschafft.

Nur er!

Lange hielt er seine Augen geschlossen und irgendwann glaubte ich, er sei wiedererwarten eingeschlafen. Doch in dem Moment, als ich die Decke über unsere Körper zog und ihm die Haare aus der Stirn streichen wollte, griff er reflexartig nach meinem Handgelenk und sah mir tief in die Augen. Ich schluckte. Innerlich wurde ich schon wieder so schrecklich nervös. „Was war das grade?“, fragte er fassungslos und starrte mich an, als hätte ich etwas völlig abnormales getan. „Ich würde sagen das war Sex“, meinte ich unbeeindruckt und entzog ihm mein Handgelenk. Das wilde Herzklopfen unter meiner Brust blendete ich aus. „Ja schon. Aber das war anders. Das war so… wow, so intensiv“, sprach Naruto leise und irgendwie glaubte ich ein wenig Begeisterung aus seiner Stimme herauszuhören.

Meine Lippen verzogen sich zu einem leichten Lächeln. Ich lächelte nie, aber jetzt musste ich. „So will ich dich jetzt immer!“, rief er eifrig und legte sich auf die Seite um mich besser ansehen zu können. Verwundert zog ich eine Augenbraue nach oben. „Ich hab doch gar nichts anderes getan als sonst“, erwiderte ich und blickte ihn danach sprachlos an. Er riss seine Augen weit auf. „Teme, du hättest dich eben mal Stöhnen hören müssen!“, rief er laut und stemmte sich dabei stützend auf seinen linken Arm.
„Wie hab ich denn gestöhnt?“, fragte ich gespielt desinteressiert, obwohl mich seine Antwort brennend interessierte. „Du hast… es war…“, begann er, blieb aber dann an seinen eigenen Worten hängen und verzog nachdenklich seine Stirn. „Es war anregend, nein… erregend… nein, es war einfach… ach vergiss es. Ich kann es nicht beschreiben“, seufzend legte er sich zurück. Irgendwie verriet mir sein angestrengter Gesichtsausdruck, dass er noch immer darüber nachdachte. Schweigend beobachtete ich sein Mienenspiel, bis sich seine Gesichtszüge wieder entspannten. „Sag mal Teme? An wen hast du dabei eigentlich gedacht?“ Seine Frage riss mich unsanft zurück in die Realität.

„Guter Versuch Dobe. Aber ich werde es dir nicht verraten“, meinte ich gelangweilt und legte mich nun ebenfalls entspannt zurück. Zog die Decke dabei weit nach oben und verschränkte meine Arme hinter meinem Kopf. Naruto grummelte leicht verstimmt irgendwelche Beleidigungen vor sich hin. „Du bist echt blöd Uchiha. Ich will doch nur wissen wie er heißt. Kenn ich ihn?“, fragte er unermüdlich. Kühl sah ich ihn an. „Wieso bist du dir so sicher das es ein Kerl ist?“, irgendwie kamen mir diese Worte viel zu schnell über die Lippen. Naruto grinste breit. „Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass du dich ausgerechnet in eines der kreischenden Mädchen verliebt haben sollst, die dir immer so hinter her rennen!“, lachte er und wandte sich von mir ab. Sein Blick ging zur Zimmerdecke, ebenso wie meiner. „Hm“, machte ich nur noch und versank anschließend wieder in meinen Gedanken.

Die Stille die sich jetzt über uns ausgebreitet hatte, empfand ich mit jeder weiteren Minute die sie anhielt bedrückender. Seine ungewohnte Schweigsamkeit gefiel mir nicht. Sie rief nicht gerade schöne Vorahnungen hervor.

Was dachte er?

Was fühlte er?

Was ging in seinem Kopf jetzt vor?

Sollte ich einfach fragen? Warum hatte ich auf einmal
Probleme damit ihn anzusprechen?

„Kann ich hier bleiben, bis morgen früh?“, riss er mich plötzlich aus meinen Überlegungen. Eine völlig untypische Frage. „Sicher. Wäre ja nicht das erste Mal. Warum fragst du?“, beantwortete ich monoton seine unsinnige Frage. „Ich weiß nicht. Irgendwie ist es jetzt komisch, findest du nicht?“ Na klasse. Wenn sogar Naruto das dachte, wie sollte es dann weiter gehen? „Hm“, mehr konnte ich dazu nicht sagen. „Hast du es ihm gesagt?“, fragte er mich unerwartet und ich spürte, dass er sich wieder zu mir drehte. „Nicht direkt.“ Mein Blick blieb an der Decke kleben. Ich hatte nicht den Mut ihn anzusehen, wenn ich ihm halbe Wahrheiten erzählte. „Warum nicht? Woher willst du dann wissen das er es nicht erwidert?“ Ich seufzte. Seine Stimme klang eine Spur zu besorgt. In welche Richtung wollte er dieses Gespräch lenken? „Das war nicht nötig. Ich weiß, dass er nicht so fühlt. Was nicht ist, ist eben nicht“, sagte ich gelassen. „Aber was nicht ist, kann ja noch werden“, rief er seine altkluge Weisheit heraus. „Nein“, beharrte ich überzeugt auf meinem Standpunkt.

Schmollend schob er seine Unterlippe vor. „Warum denn nicht?“, jammerte er und ich funkelte ihn böse an. „Weil ich das nicht will!“, knurrte ich tief. Er zuckte verständnislos zurück. „Ich versteh nicht?“ Beruhigend atmete ich tief ein und wartete anschließend, bis ich erneut ruhig zu sprechen begann. „Ich würde etwas viel wichtigeres verlieren“, sagte ich ernst und blickte ihn vielsagend an. Er schluckte. Verstand er jetzt endlich was mein Problem war? „Was würdest du verlieren?“ Resigniert schloss ich für einen Moment meine Augen. „Freundschaft, Baka“, seufzte ich leise und suchte anschließend seinen Blick. Seine blauen Augen strahlten mich mitleidig an. „Ich würde doch trotzdem dein Freund bleiben“, sagte er und gab mir keine Zeit darauf etwas zu antworten. „Ich meine, wir können doch trotzdem…“

„Gemeinsam Zeit verbringen? Mein Geliebter, du und ich zusammen in einem Cafe, im Kino, im Park? Meinst du das ernst?“ Naruto nickte. Es tat weh, dass er das so selbstverständlich akzeptierte. „Würdest du dann auch damit klar kommen, dass ich meine ganze Freizeit mit ihm verbringe, dass ich knutschend in irgendeiner Ecke rum hocke, während du mir von deinen Problemen erzählen willst? Würdest du damit klar kommen, dass ich meine Nächte mit ihm verbringe und nicht mehr an mein Handy gehe, weil du mich bitten möchtest dich aus irgendeinem Club abzuholen, weil du zu besoffen bist, um nach Hause zu finden? Könntest du das ertragen?“ Naruto schwieg. Dann flüsterte er ganz leise, kaum hörbar: „Ich möchte nicht das sich etwas verändert!“

„Es hat sich bereits etwas verändert“, seufzte ich einsichtig, genauso leise und bedrückt wie Naruto zuvor.

Unerwartet rutschte Naruto näher zu mir. Er legte einen Arm über mich und legte seinen Kopf auf meiner Brust ab. Unbeholfen starrte ich nach unten und wusste nicht so recht wie ich jetzt darauf reagieren sollte. Und wieder schlug mein Herz verdächtig schneller. Ob er es jetzt hören konnte? Wenn es der Fall war, ließ er es sich nicht anmerken. Unsicher legte ich auch einen Arm um seinen Körper und drückte ihn etwas näher an mich. Es tat gut ihm so nahe zu sein. So ganz ohne Verpflichtung. „Sasuke?“, flüsterte er leise, als hätte er Angst etwas zu zerstören. „Hm?“, machte ich nur und begann ganz sanft über seinen Rücken zu streicheln. „Was willst du jetzt tun?“ Ich überlegte kurz. „Nichts. Du vergisst einfach, dass es diese Gefühle gibt, so wie ich sie auch vergessen werde“, sagte ich und versuchte zuversichtlich zu klingen. Jedes einzelne Wort stach schmerzhaft, nicht wie kleine Nadeln, eher wie große spitze Messer, tief in mein Herz.

Wir lagen lange so in meinem Bett. Schliefen nicht, redeten nicht, streichelten uns nur gegenseitig abwesend, während wir beide unseren Gedanken nachhingen. Naruto war der erste der sich wieder regte. „Wie spät ist es eigentlich?“, fragte er in die Stille und schob sein grinsendes Gesicht nach oben in meinen Blick. „Zu spät oder zu früh um noch zu schlafen“, meinte ich ohne auch nur einen Blick auf die Uhr zu werfen. „Stimmt! Was machen wir da jetzt?“ Fragend legte er seinen Kopf schief und grinste mich an, als hätte es dieses erdrückende Gespräch vorher nie gegeben.

Genau das liebte ich an Naruto. Er schaffte es zu verdrängen. Eine Fähigkeit die mir fehlte.

„Würdest du mich küssen?“ Im selben Moment, wie diese Worte übereilt und unbedacht meinen Mund verließen, spürte ich die unangenehme Hitze in meinem Gesicht. Wie war das denn jetzt passiert? „Hä? Wie jetzt?“, fragte Naruto verblüfft und sah mich weiterhin an. Auch wenn sein Lächeln langsam verblasste. Fieberhaft kramte ich in meinem Gehirn nach einer Erwiderung. Aber ich fand einfach nichts. Mein Kopf war wie leergefegt. „Nein“, rief dann plötzlich Naruto so hart und abweisend, dass ich kurz betroffen zusammenzuckte, was er aber allem Anschein nach nicht bemerkt hatte.

„Sasuke, hast du das vergessen? Kein Küssen! Der erste richtige Kuss gehört der Person die wir aufrichtig und aus tiefsten Herzen lieben. Da kannst du mich doch sowas jetzt nicht fragen!“, erklärte er erbost. Ich hatte es nicht vergessen. Aber genau das erschwerte mir auch diesen einen wichtigen Kuss zu bekommen. Für mich wäre er von der Person die ich aufrichtig liebe. Das wusste er nur nicht. „So war es nicht gemeint“, wich ich seinen anklagenden Worten aus. „Ich wollte einfach nur wissen ob du es machen würdest, wenn diese Abmachung nicht wäre“, meinte ich und sah ihn abwartend an. Erleichtert seufzte er auf. „Ach so, sag das doch gleich. Ich denke schon. Eigentlich gibt es keinen Grund dagegen. Ich schlafe ja auch mit dir“, sagte er und grinste mich darauf versaut an. Augenverdrehend schlug ich ihm mein Kissen gegen den Kopf, das ich ruckartig nach vorn gezogen hatte. „Volltrottel“, fuhr ich ihn an und Naruto schnaufte gegen das Kissen. „Idiot!“

Er drückte das Kissen aus seinem Gesicht und sah mich einen Moment überlegend an. „Was?“, fragte ich und konnte nicht ganz folgen als sich seine Hände an meine Seiten legten und erst ganz zart darüber streichelten. Ich bekam viel zu spät mit, das sich ein fieses Grinsen in seinem Gesicht festsetzte, da ich unfairer Weise mit diesem angenehmen Prickeln zu kämpfen hatte, von dem Naruto nach wie vor keine Ahnung hatte. Jedenfalls nicht das es von seinen Händen kam. Ich keuchte erschrocken, als er begann mich auszukitzeln. Wild strampelte ich mit meinen Beinen und versuchte Naruto von mir runter zu bekommen. Was leider gar nicht so einfach war, wenn man bedachte, dass er meine empfindlichen Stellen haargenau kannte. Thronend saß er auf meiner Mitte und kannte augenscheinlich kein Erbarmen. Ich bekam kaum noch Luft.

Immer wieder versuchte ich unter Lachen an Sauerstoff zu kommen. „Na-ru-to bit-te“, japste ich und innerlich betete ich ihn an endlich von mir abzulassen. „Nimm es zurück“, forderte er scharf und stellte kurz seine Quälerei ein. „Was soll ich zurück nehmen?“, fragte ich unwissend und bekam einen bösen Blick zugeworfen, während ich noch immer nach Luft hechelte. „Deine Beleidigung, Teme“, meinte er und ich grinste ihn hämisch an. „Wieso? Du hast mich doch auch beleidigt, Dobe!“ Ich bereute meinen Widerspruch sofort, als er seine kitzelnde Tätigkeit fortsetzte. „Schon gut“, rief ich unter Lachen und er grinste mich triumphierend an. „Ich nehm es zurück“, gestand ich und er stieg wieder von meiner Hüfte um sich neben mich zu legen. „1 zu 0 für mich!“, meinte er und grinste die weiße Zimmerdecke an. „Schon klar“ Ich hätte ihm niemals davon erzählen dürfen. Wie ich diesen lang zurück liegenden Tag doch verfluche. Mich auszukitzeln war unfair.


Draußen begann es bereits zu dämmern. Die ersten müden Sonnenstrahlen schoben sich über den Horizont und kündigten einen neuen Tag an. Ich sah aus meinem Fenster und anschließend wieder zu Naruto. „Ich glaube wir können langsam aufstehen.“ Er nickte mir freudig zu und stand kurz darauf auf seinen Füßen neben dem Bett. Nicht ganz so energiegeladen tat ich es ihm nach. „Willst du duschen?“, fragte ich ihn und wieder nickte er nur. „Haben wir jetzt die Rollen getauscht? Du, der ruhige, schweigsame Typ und ich der, der dich mit Fragen bombardiert?“, fragte ich gereizt und Naruto lachte. „Ne. Ich geh oben duschen. Bis gleich!“, meinte er und verschwand. Polternd lief er die Treppen in den nächsten Stock hoch und knallte die Badezimmertür so laut zu, dass ich es noch deutlich hören konnte. Kopfschüttelnd begab ich mich selbst nach unten. Betrat das etwas kleinere Bad und schloss ebenfalls vorsorglich die Tür ab. Bei Naruto konnte man nie wissen, wann der auf Überraschungsideen kam. Seufzend lehnte ich meine Stirn gegen die kühlen Fliesen und stellte das Wasser an, das gleich darauf über meinen Kopf floss.
Mit dem kühlen Wasser kam auch die ernüchternde Erkenntnis über die vergangene Nacht wieder in mein Bewusstsein. Auch wenn Naruto die Fähigkeit besaß vieles ungeschehen zu machen, so konnte er doch nicht verhindern, dass ich anfing vor Sehnsucht zu zerbrechen.

Ich wollte ihn!

Mehr als jemals zuvor.

Keinen Sex, keine Freundschaft.

Ich wollte Liebe!

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 31.07.2011

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